goodbag smarte Einkaufstasche bei jedem Einkauf Bäume gegen den Klimawandel pflanzen
Stellen Sie sich und das Startup bgood doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Social Entrepreneur und habe einen wissenschaftlichen Background in der Verhaltensökonomie. Nach dem Studium in Wien und Sydney durfte ich in mehreren Start Ups in leitender Funktion mitwirken. 2016 habe ich mich mit dem Ziel, möglichst viele Menschen für den Umweltschutz zu begeistern, zusammen mit Todor Lazov dazu entschlossen, die Firma bgood zu gründen. Wir entwickeln Produkte, mit denen Umweltschutz für jeden ganz einfach umzusetzen ist, Spaß macht und ein einzigartiges Erlebnis wird. Unser Flagship Produkt ist die goodbag.
Die goodbag ist eine smarte Mehrwegtragetasche, die sich mittels der goodbag App mit dem Smartphone verbindet und mit der NutzerInnen bei jedem Einkauf Bäume pflanzen, Plastikmüll aus dem Meer sammeln und gleichzeitig in Echtzeit den eigenen ökologischen Impact messen können.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Die Idee zur goodbag kam Todor Lazov (Co-Founder und CTO) und mir schon während des Studiums. Wie das Leben so spielt – ganz zufällig in einem einfachen Facebook-Chat. Klimawandel und Plastikverschmutzung sind riesige globale Herausforderungen und wir wollten zeigen, dass jede/r Einzelne mit kleinen Handlungen etwas dagegen tun kann. Wir haben goodbag genau aus diesem Gedanken heraus gegründet.
Die Grundvorstellung basiert auf dem vom Verhaltensökonomen und Nobelpreisträger Richard Thaler entwickelten Nudging-Prinzip, mit dem ich mich während meines Studiums intensiv auseinandergesetzt habe: Menschen werden durch kleine Handlungsempfehlungen und Anreize zu bestimmten Schritten motiviert. Uns war schnell klar – nach diesem Ansatz wollen wir arbeiten! Gesagt, getan: Mit der goodbag werde ich für mein nachhaltiges Handeln belohnt, kann ganz einfach mit jedem Einkauf etwas Gutes tun und sehe in Echtzeit, dass jede meiner Handlungen für eine nachhaltigere Zukunft von Bedeutung ist.
Welche Vision steckt hinter goodbag?
Together we can make this world a better place! Jedes Jahr werden über eine Billion Plastiktaschen für durchschnittlich nur 20 Minuten benutzt. Gleichzeitig sind Bäume unsere beste Möglichkeit, um, zusammen mit Emissionsreduktion, den Klimawandel zu verlangsamen. Mit der goodbag kann jede/r ganz einfach im Alltag etwas zur Lösung globaler Probleme beitragen und wird dafür auch noch belohnt.
Das ermöglichen wir zusammen mit Unternehmen, die unsere Partner und Kunden sind. Für die Endkunden schafft die goodbag ein einzigartiges Erlebnis. Unternehmen können ganz einfach zusammen mit KundInnen die Umwelt schützen, Gutes tun und gleichzeitig auch den eigenen Umsatz steigern. Damit gewinnen die User, die B2B Kunden, die Umwelt und so letztendlich wir alle!
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Mit jeder gelösten Herausforderung und mit jedem Erfolg kommt die nächste Challenge. Als Unternehmer sucht man sich Herausforderungen und entwickelt Lösungen. Je größer das Unternehmen wird, desto komplexer werden auch die Aufgaben. Das Einzige, was sich ändert ist, dass man mit der gesammelten Erfahrung lernt, ruhiger damit umzugehen. Wir haben ein richtig tolles Team, das immer lösungsorientiert arbeitet. Wir setzen uns stets ambitionierte, aber realistische Ziele und daher kann ich mich an keine Schwierigkeit erinnern, die unser Team nicht lösen konnte. Die Finanzierung von Wachstum ist natürlich immer ein Thema. Wir sind in der glücklichen Lage, wirklich tolle Investoren mit an Bord zu haben und gleichzeitig durch große Kunden wie Denner in der Schweiz oder Heathrow Airport in London unser Wachstum finanzieren zu können. Natürlich wollen wir jetzt rapide wachsen und werden dafür bald mehr Kapital aufnehmen. Da muss der Deal aber auch wirklich passen.
Wer ist die Zielgruppe von goodbag?
Jede/r, dem das Thema Umweltschutz wichtig ist und der gerne etwas zu einer besseren Zukunft beitragen möchte, kann ganz einfach ein Teil von goodbag werden. Es ist, glaube ich, keine Überraschung, dass ein großer Teil unserer NutzerInnen zwischen 20 und 40 Jahre alt ist, ein besonders hohes Umweltbewusstsein hat, sich gesund ernährt, gerne Bio-Produkte kauft und eher weiblich ist. Dennoch sehen wir, dass besonders bei den jungen Nutzern der Anteil der Männer seit dem Launch in der Schweiz erheblich zunimmt, und wir mittlerweile auch viele NutzerInnen haben, die sonst gar nicht so oft zu Bio-Produkten greifen.
Wie funktioniert goodbag? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Die goodbag ist eine smarte Einkaufstasche, die Umweltschutz belohnt und mit der KundInnen bei jedem Einkauf Bäume gegen den Klimawandel pflanzen, Plastikmüll aus dem Meer sammeln oder Rabatte erhalten können. In der goodbag App sieht man in Echtzeit, wie viele und welche guten Taten man bisher als Erfolg verzeichnen kann.
Möglich wird dies durch einen Near-field-communication (NFC) Chip, der in das Logo der goodbag-Tasche eingenäht ist. Ich gehe einfach mit der goodbag einkaufen, öffne im Geschäft die goodbag App und wähle aus, ob ich einen Rabatt erhalten oder ein Projekt unterstützen möchte. Um beispielsweise einen Baum zu pflanzen oder einen Coupon zu aktivieren, halte ich einfach mein Smartphone kontaktlos an das goodbag Logo und schon wird ein Projekt unterstützt, oder ich bekomme einen Rabattcoupon angezeigt. Es ist also ganz einfach für jeden, etwas Gutes zu tun. Die goodbag stellt so spielerisch einen Bezug zur eigenen Tasche her. Umweltschutz wird zum interaktiven Erlebnis: Nutzer können in der goodbag App außerdem digitale Abzeichen sammeln und immer weitere Herausforderungenlösen, wenn sie mit der goodbag einkaufen gehen.
bgood, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Aktuell gibt es bereits über 1.000 Partnergeschäfte in 5 Ländern (Österreich, Schweiz, Niederlanden, Portugal und Großbritannien), bei denen man die goodbag verwenden kann. Wir haben mit dem Flughafen Heathrow und Denner in der Schweiz zwei große Partner vom Start weg gewinnen können. Ab Sommer 2020 werden dann weitere internationale Handelsketten aber auch kleine Partner zum goodbag System hinzukommen. Wer genau, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten, aber man wird die goodbag dann weltweit verwenden können.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Erstens schau auf Dich und Dein Team, zweitens verfolge beständig Deine Vision, aber sei flexibel in der Umsetzung und drittens suche Dir ein Problem, dass es wert ist am Morgen aufzustehen und die Nacht durchzumachen.
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Wir bedanken uns bei Andreas Michalski für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder