Groß- und Einzelhandelsunternehmen haben in den letzten Jahren endgültig den digitalen Wandel vollzogen. Sowohl aufgrund der Wettbewerbsfähigkeit als auch der seit 2017 gesetzlich vorgeschriebenen elektronischen Kassensysteme hat sich der Handel auf die neuen Technologien eingestellt. Seit der Jahrtausendwende werden sie flächendeckend in den Firmen integriert und die notwendigen strukturellen Änderungen in der Infrastruktur umgesetzt. Hand in Hand arbeiten Einzelhandel und Großhandel mit der Industrie zusammen, um die digitale Revolution unternehmensweit zu realisieren.
Es gehört weit mehr Technik als nur der Kauf von elektronischen Abrechnungssystemen dazu, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei legen innovative Hightech-Unternehmen den Schwerpunkt auf die Perfektionierung der Schnittstelle Mensch-Maschine. Die stetige Entwicklung der Artificial Intelligence (AI) führt zu einer effektiven, weitgehend automatisierten Kommunikation mit der jeweiligen Systemsoftware.
Ziel ist, den Handel so weit wie möglich zu automatisieren, um häufige Arbeitsabläufe durch intelligente Programme ausführen zu lassen. In modernen, internationalen Online-Plattformen ist der
Großhandel mit AI längst zur Realität geworden. Der Einzelhandel muss nachziehen, will er nicht den Anschluss verlieren. Die zunehmende Integration vereinfacht die Abläufe auf beiden Seiten und erleichtert die Übergabe an die Lieferdienste.
Automatisierung von Bestell- und Abrechnungsprozessen
Die AI übernimmt die Aufgabe, die Kommunikation zwischen den Einzelhändlern und dem Großhandel zu vereinfachen. Statt lokaler, individueller Software bei jedem einzelnen Schritt angefangen vom Hersteller bis hin zum Endkunden kommen hochintegrierte Online-Lösungen zum Einsatz, welche die fehlerfreie und schnelle Weitergabe aller Daten garantieren. Von der ersten Kundenaktion bis zur Lieferung des Produktes wird der gesamte Prozess der Bestellung, Weitergabe und Abrechnung automatisiert.
Das Stichwort heißt Großhandel 4.0 – datengetriebene Dienstleistungen bestimmen das Zukunftsbild. Entsprechende Wege zeigte unter anderem die fünfte Ausgabe der STARTUP AUTOBAHN in Stuttgart auf, eines der vielen deutschen Unternehmer-Events zum Innovationsschub. Es soll der hochindustrialisierten Region Baden-Württemberg bei der Entwicklung zum Zentrum für Innovation und technischen Spirit verhelfen. Auch andere Regionen in Deutschland setzen auf Start-up-Events zum Knowhow-Transfer zwischen Industrie und jungen Unternehmern.
Das digitale Zeitalter im Handel
Mittlerweile prägt der Wandel in den Herstellungs- und Vertriebskanälen das Bild im internationalen Handel. Dabei muss besonders der Großhandel die Umstellung auf digitale Prozesse beschleunigen. Es drohen Wettbewerbsverluste nicht nur durch die globalen Online-Riesen, sondern auch durch kleinere Start-ups, die schnell und flexibel auf Marktnischen reagieren und diese in kürzester Zeit erobern können.
Zahlreiche Institute und Arbeitsgruppen bieten Hilfestellung für Großhandel und B2B-Märkte im digitalen Zeitalter, zum Beispiel das renommierte Fraunhofer-Institut in Nürnberg. Anhand einer Roadmap wird für jedes Unternehmen eine individuelle Lösung zur schrittweisen Umsetzung der Digitalisierung definiert. Dazu gehören nicht nur die technischen Infrastrukturen, sondern ganz besonders auch die Personal Ressourcen. Mitarbeiter müssen geschult und motiviert werden, um auf die veränderte Unternehmensstruktur vorbereitet zu sein.
Auf der anderen Seite arbeitet der Großhandel bereits mit Hochdruck an der Applikation hochmoderner Technik wie der künstlichen Intelligenz, um die firmeninternen Abläufe zu beschleunigen und gleichzeitig effizienter mit externen Zulieferern und Abnehmern zu kooperieren. Dazu gehört die nachfrageoptimierte, automatisierte Artikelauswahl zur Belieferung des Einzelhandels mit einzigartigen, personalisierten Produkten. Noch nie war es so einfach, hochwertige Markenprodukte kleiner Hersteller zentral auf einem einzigen Portal zu bestellen. Das spart Personalkosten und Zeit.
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Autor: Thomas Meier
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