H&F Solutions entwickelt intelligente Vernetzungssoftware, die den Datenaustausch zwischen Unternehmen automatisiert und so Produktivität steigert und Kosten senkt.
Könnten Sie H&F Solutions kurz vorstellen und uns etwas über die Gründer und deren Hintergründe erzählen?
Die H&F Solutions ist ein deutsches Deep-Tech-Unternehmen mit Sitz in Süddeutschland. Als Digitalisierungsexperten entwickelt H&F Solutions intelligente Vernetzungssoftware, die Unternehmen hilft, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Die Software dara® vereinfacht den intelligenten Datenaustausch zwischen ERP-Systemen, steigert Produktivität und reduziert zugleich Kosten. Dabei erfolgt der Informationsaustausch über Unternehmensgrenzen hinweg – digital und automatisiert.
Zu den Gründern der H&F Solutions gehört unter anderem CEO Philipp Futterknecht. Bereits mit 15 Jahren gründete er sein erstes IT-Unternehmen und sammelte seitdem fundierte Erfahrungen im ERP-Sektor. Über die Jahre hat Herr Futterknecht umfassendes Wissen und Erfahrung in Bereichen wie Datenfluss, Vernetzungstechnologien für Industrieunternehmen, Künstliche Intelligenz (KI) und unternehmensübergreifenden Dokumentenaustausch gesammelt. Trotz des tiefgreifenden Verständnisses stießen die Gründer auf ein wiederkehrendes Problem, für das es bisher keine Lösung gab: den zeitaufwendigen und kostenintensiven Austausch von Belegen zwischen Unternehmen.
In dieser Marktlücke ergab sich das Potenzial für Innovation. Durch Gespräche mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) entstand die Idee für eine Softwarelösung, die den Belegaustausch zwischen Unternehmen automatisiert und somit Effizienz und Produktivität steigert. Trotz der damit verbundenen Unsicherheiten waren die Gründer entschlossen, diese Herausforderung anzugehen. Aus einer Idee entstand so nach 2,5 Jahren intensiver Forschungen und harter Arbeit dara®.
Was ist die Vision von H&F Solutions und welche konkreten Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?
Vision der H&F Solutions ist es, das Wachstumspotential ihrer Kunden zu entfesseln, indem der Fluss der Daten über Systemgrenzen hinweg revolutioniert und automatisiert wird. Es ist unsere feste Überzeugung, dass schnelle, einfache und intelligente Vernetzung langfristigen Erfolg bringt. Unternehmen müssen heute ihre Ressourcen und Arbeitskräfte gezielt und wertstiftend einsetzen. Die Software dara® ermöglicht einen reibungslosen und automatisierten Belegaustausch und die schnelle und passive Vernetzung über Systemgrenzen hinweg. Informationen erreichen den Empfänger in Sekunden – effizient, zuverlässig und sicher. Dies ist erst der Anfang unserer Vision für die Zukunft des Datenaustauschs.
Welche Zielgruppe möchten Sie mit H&F Solutions ansprechen und wie identifizieren und erfüllen Sie deren Bedürfnisse?
H&F Solutions möchte alle Unternehmen im Bereich des automatisierten Belegaustauschs und der Vernetzung unterstützen. Dabei agieren wir branchenunabhängig und -übergreifend. Insbesondere wenden wir uns dabei in den Unternehmen an Führungskräfte, Integrations- und Prozessmanager, EDI-Manager, Sachbearbeiter und Integrationspartner. Welche Schnittstellen, Formate und Belegarten unterstützt werden, kann über unsere Homepage angefragt werden
Mit welchen größten Herausforderungen sehen Sie sich aktuell konfrontiert und wie gehen Sie damit um?
Derzeit bereiten viele unserer potenziellen Kunden die Migration auf SAP S/4HANA vor oder führen diese bereits durch. Dieser Prozess erfordert beträchtliche Zeit und Ressourcen, wodurch die betroffenen Unternehmen vorübergehend gebunden sind.
Was unterscheidet H&F Solutions von anderen in Ihrer Branche? Was ist Ihr einzigartiger Verkaufsvorteil?
In Zeiten der rasanten Digitalisierung stehen Unternehmen vor der Herausforderung, Unternehmensprozesse an die agile, sich stetig verändernde Geschäftswelt anzupassen. Insbesondere im Unternehmensumfeld des Enterprise Resource Plannings (ERP) und des Datenaustauschs zwischen Unternehmen ist es Zeit, Wettbewerbsfähigkeit und Skalierbarkeit sicherzustellen. Die Anbindung von Geschäftspartnern und der daraus resultierende Belegaustausch spielen dabei eine tragende Rolle. Technologien wie EDI sowie IDP, RPA und OCR erfüllen nicht die Anforderungen einer agilen und digitalen Arbeitswelt.
Zwischen bilateralen EDI-Projekten und E-Commerce-Angeboten eröffnet sich eine große Mittenlücke. IDP, RPA und OCR werden hauptsächlich im Bereich der manuellen Belegverarbeitung eingesetzt, bei der sowohl unstrukturierte als auch strukturierte Formate verwendet werden. Dabei ist die Datenqualität oft niedrig und die Varianz hoch. Diese Technologien decken die Belegverarbeitung aus verschiedenen Kanälen wie beispielsweise E-Mail, Fax oder PDF nur unzureichend ab. In diesem Bereich und dem des klassischen EDI ist es Zeit für eine intelligente Lösung!
Auf Basis von Intelligent Data Interchange (IDI) löst die Cloud-Software dara® von H&F Solutions das alte Versprechen von EDI ein: die skalierende Anbindung von Geschäftspartnern und den automatisierten Belegaustausch. Mit dara® kann der Automatisierungsgrad in der Belegverarbeitung von bisher durchschnittlichen 5% auf über 90% gesteigert werden. Mitarbeiter werden entlastet und Fachkräfte erlangen die Freiheit für kreative und wertstiftende Tätigkeiten zurück. Mittels Kontextualisierung von Informationen, patentierter Datenanreicherung und der Korrektur fehlerhafter Daten ermöglicht dara® einen nahtlosen und automatisierten Informationsfluss über Unternehmensgrenzen hinweg. Langwierige Integrationsprojekte werden obsolet.
Welche zukünftigen Entwicklungen und Ziele haben Sie für H&F Solutions geplant?
Weltweit werden jedes Jahr 1,2 Billionen Belege ausgetauscht. 95 % dieser Belege werden aktuell mit manuellem Aufwand nachbearbeitet. Dabei beträgt der manuelle Arbeitsaufwand pro Beleg durchschnittlich 15 Minuten. 500 automatisierte Belege entsprechen dabei ungefähr einem Personenmonat eines Sachbearbeiters. Entsprechend groß ist das Automatisierungspotenzial und das Marktpotenzial der Cloud-Lösung dara®. Das erklärte Ziel der H&F Solutions ist es, das alte Versprechen von EDI einzulösen und dabei sowohl funktional als auch technisch deutlich höhere, neue Maßstäbe zu setzen.
Wie stellen Sie sicher, dass H&F Solutions auch in Zukunft innovativ und wettbewerbsfähig bleibt?
Um sicherzustellen, dass H&F Solutions auch in Zukunft innovativ und wettbewerbsfähig bleibt, legen wir besonderen Wert auf folgende Aspekte:
Proaktives Innovationsmanagement: Wir setzen auf eine kontinuierliche Marktbeobachtung in Form eines Technologieradars und agiles Innovationsmanagement. Durch enge Kooperationen mit Pilotkunden und die frühzeitige Implementierung und Tests neuer Funktionen können wir schneller auf Marktveränderungen reagieren.
Qualitätssicherung und Benutzerfeedback: Ein hoher Reifegrad des Produkts wird durch rigorose Qualitätssicherungsmaßnahmen und kontinuierliches Benutzerfeedback sichergestellt. Wir implementieren automatisierte Testverfahren und Beta-Programme, um frühzeitig potenzielle Probleme zu identifizieren und zu beheben. Schulungsprogramme und Supportleistungen werden angeboten, um die Benutzerfreundlichkeit und Zufriedenheit zu erhöhen.
Datenmanagement und Vertrauensbildung: Durch transparente Datenmanagementprozesse und strenge Datenschutzrichtlinien bauen wir Vertrauen bei unseren Kunden auf. Zertifizierungen nach internationalen Datenschutzstandards (z.B. ISO 27001) und regelmäßige Audits tragen dazu bei, dass Kunden ihre Daten sicher und vertrauensvoll zur Verfügung stellen.
Regulatorische Anpassungsfähigkeit: Wir überwachen kontinuierlich regulatorische Entwicklungen und passen unsere Lösungen flexibel an neue Anforderungen an. Durch enge Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden und Teilnahme an Branchenverbänden stellen wir sicher, dass unsere Plattform stets konform zu aktuellen und zukünftigen Standards ist.
Durch diese Maßnahmen stellen wir sicher, dass H&F Solutions nicht nur den aktuellen Anforderungen gerecht wird, sondern auch zukunftssicher und wettbewerbsfähig bleibt.
Welche Technologien oder Trends beeinflussen Ihre Branche und wie passen Sie sich daran an?
Wir beobachten vor allem neue Entwicklungen in der Datenpersistenz, im Bereich Machine Learning (ML), Large Language Model (LLM) und Blockchain besonders genau, um diese Technologien immer stärker in unsere Lösungsfindung zu implementieren.
Was war die größte Lektion, die Sie als Gründer bisher gelernt haben?
Zahlen lügen nicht – mit einem frischen Vergleich zur Blindleistung bei einem guten Weizenbier. Die Schaumkrone mag zwar ansprechend sein und ist auch wichtig für die Außenwirkung, um das Produkt attraktiv zu vermarkten. Doch am Ende des Tages urteilen Kunden rigoros anhand konkreter Zahlen, Daten und Fakten: Erreicht das Produkt das genannte Ziel? Wie sieht die konkrete Sachlage aus? Werden die im Vertrieb gegebenen Versprechen eingehalten?
Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein eigenes Startup gründen möchten?
1. Ein starkes Team:
Für jedes Unternehmen ist ein intaktes, ambitioniertes und kompetentes Team von zentraler Bedeutung. Es geht nicht nur darum, Arbeitnehmer zu rekrutieren, sondern Mitstreiter zu finden, die die Vision des Unternehmens teilen und sich mit Begeisterung für das Produkt engagieren. Diese Mitstreiter sollten bereit sein, aktiv an der Gestaltung und Weiterentwicklung der Unternehmensgeschichte mitzuwirken.
2. Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation:
Ein hervorragendes Produkt nützt wenig, wenn es am Markt nicht wahrgenommen wird. Eine effektive Kommunikation ist essenziell, um die Einzigartigkeit des Produkts zu vermitteln und es klar von bestehenden Lösungen und Mitbewerbern abzugrenzen. Zielgerichtete Kommunikationsstrategien sind notwendig, um die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden zu gewinnen und ihnen den Mehrwert des Produkts aufzuzeigen.
3. Interne Champions:
Insbesondere für junge Unternehmen ist es von Vorteil, einzelne überzeugte Unterstützer bei Kunden zu haben. Diese internen Champions sind Personen, die von der Lösung überzeugt sind und sich aktiv für deren Implementierung und Durchsetzung einsetzen.
Wie wichtig ist Ihnen das Thema Nachhaltigkeit und wie integrieren Sie es in Ihr Geschäftsmodell?
Nachhaltigkeit ist eines der grundlegenden Fundamente der H&F Solutions. Als Start-up, das mit ständiger Disruption und sich verändernden Rahmenbedingungen konfrontiert ist, sind langfristige Maßnahmen für uns ein anspruchsvolles und wichtiges Thema. Trotzdem oder gerade deshalb haben wir uns das Ziel gesetzt, nachhaltig zu agieren und einen Weg zu finden, wie wir in unserem Umfeld unterschiedliche Aspekte der Nachhaltigkeit aufgreifen können. Dabei haben wir uns an den durch die UN definierten Sustainable Development Goals orientiert und unsere Ziele mit diesen synchronisiert. Außerdem haben wir die Inhalte an den Vorgaben der Global Reporting Initiative orientiert. Unsere Bemühungen haben wir in unserem Nachhaltigkeitsbericht zusammengefasst.
Gibt es Partnerschaften oder Kooperationen, die für das Wachstum und den Erfolg von H&F Solutions entscheidend sind?
Der Datenaustausch zwischen Unternehmen ist weltweit von Bedeutung. Globaler Handel, internationale Lieferketten und Belegaustausch gehören zum Tagesgeschäft großer Unternehmen. Wir sind stolz darauf, unser Kundennetzwerk weltweit zu erweitern. Einblicke zu unseren Kunden, von Hidden Champions bis zu Konzernen, gibt es auf unserer Website
Außerdem greifen wir auf ein bedeutendes Netzwerk an Partnerschaften zurück. Eine besonders wertvolle Partnerschaft ist für H&F Solutions dabei die mit Timewarp IT Consulting GmbH. Damit H&F Solutions sich voll auf Ihre Kernkompetenz konzentrieren kann, den automatisierten Belegaustausch zwischen Unternehmen, greifen wir auf die Partnerschaft mit Timewarp zurück. Timewarp stellt dabei eine leistungsstarke Cloud-Infrastruktur nach dem No-Single-Point-of-Failure Prinzip zur Verfügung.
H&F Solutions CEO & Co-Founder Philipp Futterknecht @privat
Wir bedanken uns bei Philipp Futterknecht für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.