Sonntag, Dezember 15, 2024
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Mutig sein und sich nicht einschüchtern lassen

LOXO autonomes Fahrzeug speziell für die Letzte Meile

Stellen Sie sich und das Startup LOXO doch kurz unseren Lesern vor!

LOXO ist ein Berner Start-up, welches im Mai 2021 von uns drei Ingenieuren, Amin Amini, Claudio Panizza und Lara Amini-Rentsch gegründet wurde. Wir haben ein autonomes Fahrzeug speziell für die Letzte Meile in Europäischen Städten designed. Das Fahrzeug steht im Zentrum der intelligenten Lieferlösung, welche kostengünstig, flexibel und nachhaltig den E-Commerce revolutionieren will.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Vor der Gründung von LOXO haben wir bereits an autonomer Fahrzeugtechnologie und ersten Tests in der Schweiz geforscht bzw. mitgearbeitet. Schnell haben wir den sozialen sowie ökonomischen Wert dieser Technologie erkannt. Das Potential ist riesig und findet insbesondere Anwendung in Prozessen, welche sich heute durch Ineffizienz und Personalmangel auszeichnen – z.B. in der letzten Meile des E-Commerce. Zudem sind wir überzeugt, mit unserer Technologie positiv zur CO2 Bilanz europäischer Städte beitragen zu können.

Welche Vision steckt hinter LOXO?

Unsere Vision ist es, dass der Online-Handel nachhaltiger und flexibler wird. Mit unserer Technologie wollen wir dazu beitragen, dass Kunden ihre Lieferungen on-demand und nachhaltig bekommen können. Für Online-Detailhändler wollen wir Profitabilität und Skalierbarkeit ermöglichen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Corona und der Krieg in Europa haben sich bei uns besonders auf die Verfügbarkeit von produktrelevanten Teilen sowie mit Blick aufs Personal (Personalmangel) ausgewirkt. Was zuerst als eine unlösbare Herausforderung aussah hat sich dank sehr dynamischen Schweizer Unternehmen in etwas Positives umgewandelt. So hat sich unsere «Swissness» verstärkt und wir haben vermehrt in die einzelnen Produktionsschritte in unseren eigenen Labors investiert: So werden nun einzelne Fahrzeugteile bei uns 3D gedruckt.

LOXO ist eine Aktiengesellschaft und ist grösstenteils von privaten Investoren finanziert. Wobei die Investoren allesamt «Smart-money» Investoren sind und in der Logistik- und Auto-Industrie zuhause sind.

Wer ist die Zielgruppe von LOXO?

Zielgruppe von LOXO ist wer immer von A nach B liefern möchte. Das können sowohl Onlinehändler wie auch Firmen, welche Hub-Hub Lieferungen durchführen, sein.  

Wie funktioniert LOXO? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Eine typische User Journey sieht wie folgt aus: Der Kunde bestellt online seine Ware beim Detailhändler und wählt Liefertag und -zeit aus. LOXO fungiert als Lieferdienst, übernimmt den Lieferauftrag und bündelt dank smartem Flottenmanagement bestehende Bestellungen zu einer Fahrt. Der Kunde wird dann kurz vor Eintreffen der Lieferung informiert und bekommt einen QR/Passcode, womit er sein persönliches Kompartiment öffnen kann.

Für den Kunden liegt der Vorteil darin, selbst nach Ladenschluss flexibel und on-demand (d.h. in einem 2h Zeitfenster) liefern zu lassen. Händler wiederum können dank LOXO ihre Kosten der Letzten Meile stark reduzieren und trotzdem den Kundenwünschen gerecht werden. Zudem wird durch den elektrischen Antrieb des Fahrzeugs und das Prinzip der «Shared-Mobility» Nachhaltigkeit erreicht. 

Wir haben ein Fahrzeug mit höchst flexiblem Innendesign und idealem Ladevolumen für den europäischen Markt entwickelt. Wobei wir weltweit die ersten sind, welche einen solid-state LiDAR einsetzen und somit noch leistungsfähiger sind. Unser LOXO ist ganz klar nicht nur ein autonomes Fahrzeug, sondern eine Lieferlösung, welches Service/Reparatur, Softwareupdates und Fleet Management sowie IT-Integration in Händler Frontend beinhaltet. Das ist so zur Zeit einzigartig.

Zudem haben wir eine sehr strikte Nachhaltigkeitsstrategie. Neben dem elektrischen Antrieb ist für uns relevant, dass bei der Fahrzeug-Produktion ein möglichst kleiner CO2-Fussabdruck entsteht. So produzieren wir schon heute mit rezyklierten Material und reduzieren Gewicht, wo immer möglich.

LOXO, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Es liegt ein langer, aber sehr interessanter Weg vor uns. Wir sehen LOXO in fünf Jahren als Standard der Last Mile Lieferung und gehen davon aus, dass sich Kunden dann ihre Ware  nach Hause «loxen» werden. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

An ihre Ideen und Vision glauben, mutig sein und nicht einschüchtern lassen. Insbesondere wenn sie sich mit dem Gedanken auseinandersetzten, ein High-Tech Unternehmen in unsicheren Zeiten zu gründen. Es braucht langen Atem, viel Kreativität und Flexibilität, um scheinbar Unmögliches doch möglich zu machen. Bei Investoren würden wir zudem auf vorwiegend «Smart Money» setzten – es lohnt sich.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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