Samstag, April 20, 2024
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Denkt lösungsorientiert und löst eine Aufgabe nach der nächsten

Merways Mehrweg-App für das pfandlose Ausleihen von Mehrwegbehältern

Stellen Sie sich und das Startup Merways doch kurz unseren Lesern vor!

Merways bietet mit der Mehrweg-App allen Gastro-, Catering- und LEH-Betrieben sowie deren Kunden eine einfache und kostenfreie Lösung für das pfandlose Ausleihen von Mehrwegbehältern. In der App haben Gastronom und Kunden alle Behälter und Fristen immer im Blick. Zudem kann direkt mit der Mehrweg-App bezahlt werden. Für den Gastronomen besteht keine Bindung an ein bestimmtes Behältersystem, weshalb dieser die optimale Verpackung für seine Speisen und Getränke frei wählen kann. Die Merways GmbH ist Teil der Bionatic Gruppe und ergänzt mit ihrer bargeldlosen Mehwegausleih- und Bezahllösung das Mehrwegbehälterangebot der Schwesterfirma greenbox.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Der Markteintritt mit einer neuen Lösung, deren Potenzial wirklich groß ist, erfordert in der Regel Investitionen und finanzielle Mittel, die über das Tagesgeschäft hinausgehen. Diese Mittel lassen sich leichter gewinnen, wenn dafür ein separates Unternehmen vorhanden ist und die Kapitalgeber daran beteiligt werden können.

Welche Vision steckt hinter Merways?

Es bestehen gerade in der heutigen Zeit einige Herausforderungen, die die Nutzung von Mehrweg für Gastronomiebetriebe mit sich bringt. Dazu gehört ein größerer Personaleinsatz durch die Rücknahme und spezifische Reinigung von Mehrwegbehältern, die Bereitstellung von zusätzlichem Stauraum und ein höherer Wasser- und Energieverbrauch, der sich durch die höhere Anzahl an Spülgängen ergibt. Auch um das Pfandthema und das Behältermanagement muss sich jemand kümmern. Merways knüpft genau an diese Probleme an und möchte Gastronomiebetrieben die ideale Lösung für die pfandfreie Ausgabe von Mehrwegbehältern bieten.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war bisher der agile Development-Prozess mit einer externen App-Agentur. Hier haben wir echt Lehrgeld bezahlt. Besonders der Wechsel des Projektmanagers auf der Agenturseite hat dem nachfolgenden Prozess erschwert. Bei der Finanzierung konnten wir erfreulicherweise auf die privaten Investoren der Bionatic Gruppe zurückgreifen, was uns nicht nur qualifizierte Unterstützung, sondern auch großes Vertrauen und entsprechende Freiheitsgrade ermöglicht hat.

Wer ist die Zielgruppe von Merways?

Die Merways App eignet sich ideal für Betriebe mit wiederkehrender Stammkundschaft und richtet sich an Gastronominnen und Gastronomen, die bei der Wahl ihrer Mehrwegbehälter unabhängig bleiben möchten. Somit hat das Restaurant die freie Auswahl, was Materialien, Formate und Design z.B. mit individuellen Aufdrucken angeht.

Wie funktioniert Merways? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Über die Mehrweg-App leihen Endverbraucher das Mehrweggeschirr des Betriebes innerhalb einer zweiwöchigen Gratis-Leihfrist aus. Dabei entfällt das lästige Scannen von einzelnen Mehrwegteilen, was den Leihprozess vereinfacht. Die App bietet kontinuierlich einen Überblick über die ausgeliehenen Mehrwegbehälter und erinnert an deren Rückgabefristen. Wird diese seitens der Kunden versäumt, verlängert sich die Ausleihe zunächst wöchentlich automatisch für 99 Cent. Nach Ablauf der maximalen Erinnerungsfrist von acht Wochen behält der Kunde den Behälter.

Um Ausleihen zu können, müssen Endverbraucher ein Zahlungsmittel wie zum Beispiel PayPal, Google Pay, Apple Pay oder Kreditkarte hinterlegen. Der Gastronomiebetrieb erhält für die trotz Erinnerung nicht retournierten Behälter seiner Kundinnen und Kunden eine Erstattung in Höhe von 5,- Euro, weshalb auch Gastronomen eine Geldempfangsmethode hinterlegen sollten. Für jeden Ausleihvorgang spenden wir 1KG CO2 in ein CO2-Ausgleichsprojekt in Guatemala. Das entspricht ungefähr 5 km Autofahren. Die Anwendung in der aktuellen Funktion ist dabei sowohl für gewerbliche Nutzer als auch für Endkunden kostenlos.

Merways, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Da die Konsumenten aktuell noch nicht die erwartete Nachfrage für Mehrwegbehälter generieren, rechnen wir mit einer deutlich langsameren Entwicklung als zunächst prognostiziert. Das geht auch unseren Wettbewerbern aktuell so. Wir peilen daher an, die Gewinnzone ab 2025 zu erreichen.

Daneben arbeiten wir bei Merways bereits an einer SaaS-Lösung (Software as a Service) für ein Problem im Bereich CO2-Ausgleich. Diesmal aber mit internen IT-Ressourcen, was den Entwicklungsprozess deutlich effizienter und angenehmer macht. Wenn alles gut läuft, können wir dieses Angebot für Unternehmen bereits in 2023 launchen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Tipp Nr. 1: Die Marktentwicklung zu prognostizieren ist schwer, selbst wenn Gesetze den Markt in eine bestimmte Richtung steuern. Seid vorbereitet, dass Konsumenten nicht immer wie erwartet reagieren. Habt einen Plan B.

Tipp Nr. 2: Ein agiler Software-Entwicklungsprozess ist nützlich, aber er erfordert eigene Disziplin besonders bei der Anzahl von Veränderungswünschen und er erfordert eine/einen qualifizierte/n Product Owner/in mit genügend Zeit im Development Team ein – egal ob das Team in-house arbeitet oder extern ist.

Tipp Nr. 3: Es gibt immer Phasen, in denen es nicht optimal läuft. Lasst Euch nicht entmutigen. Denkt lösungsorientiert und löst eine Aufgabe nach der nächsten.

Wir bedanken uns bei Dr. Frank Lampe für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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