Warum scheitern Unternehmen? Und warum überleben 80 % der Gründer oft nicht die ersten drei Jahre?
Immer wieder werden Faktoren wie der Markt, wirtschaftliche Rahmenbedingungen, fehlende Ressourcen wie Kapital, Personal, Know-how usw. verantwortlich gemacht.
Doch warum schaffen es 20 % unter den gleichen Voraussetzungen, erfolgreich zu werden, während andere scheitern? Den entscheidenden Faktor spielen hierbei nicht die äußeren Ressourcen, sondern die inneren Ressourcen.
Unsere inneren Ressourcen entscheiden, wie wir die äußeren nutzen. Unser Mindset ist der Schlüssel zum Erfolg, und nicht die Rahmenbedingungen, die uns von außen beeinflussen. Denn unser Mindset entscheidet, wie wir auf diese Bedingungen reagieren. Unser Mindset entscheidet darüber, ob wir bei drohender Pleite den Kopf in den Sand stecken, wild agieren oder einen Plan erstellen und systematisch vorgehen.
Unser Mindset ist ein Muskel
Wenn unser Mindset entscheidet, wie wir auf äußere Umstände reagieren, dann dürfte das jede/n Unternehmer/in erfreuen. Denn unser Mindset können wir steuern. Die äußeren Bedingungen oft nicht. Und genau diese Tatsache vergessen wir immer wieder. Wenn die Dinge nicht so funktionieren, wie wir uns das vorstellen, setzen wir oft da an, wo wir den Feind vermuten: außerhalb und nicht bei uns. Wir kämpfen gegen den Wettbewerb an, den Markt, den Preisdruck, anstatt da anzusetzen, wo es wirklich Sinn macht: bei uns.
Die gute Nachricht ist: Unser Mindset funktioniert wie ein Muskel. Es lässt sich trainieren. Mit jedem Gedanken wächst es. Mit jedem Gedanken bilden sich neue Synapsen, die wiederum unser Handeln steuern. Denken wir einen Gedanken öfter, erkennt unser Gehirn ein Muster und automatisiert den Prozess. Das heißt, wir entscheiden nicht mehr bewusst. Unser Unterbewusstsein entscheidet. Die Frage ist nur: Entscheidet es so, wie es uns guttut? Führt es uns zum wirtschaftlichen Erfolg oder führt es uns unbewusst in die Pleite?
Wenn der Autopilot das Steuer übernimmt
90 % aller Entscheidungen treffen wir via Autopilot. Und unser Autopilot reagiert so, wie er es gewohnt ist. Er nutzt vorgegebene Pfade. Denken wir beispielsweise immer in Problemen, in möglichen Risiken, und sehen das, was schief gehen kann, dann wird unser Autopilot dafür sorgen, dass wir bei einer neuen Chance sofort denken: „Was kann schief gehen?“ Wir sehen all das, was schiefgeht und lassen es. Ein anderer Autopilot, der auf Chancen finden trainiert ist, wird in der gleichen Situation denken: „Wie kann ich das Beste aus dieser Situation machen?“ Die gleiche Situation, ein anderes Mindset, ein anderes Ergebnis.
Wie genau trainieren wir jetzt unser Mindset so, dass es uns zum Erfolg, zum Gewinn, zu Wachstum führt?
Baue neue Bahnen
Schon Einstein sagte: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
Im Autopiloten zu fahren ist super, wenn alles läuft. Wenn die Dinge nicht laufen, dann macht es keinen Sinn, sie mit alten Mustern zu lösen. Wir brauchen neue Denkweisen, Verhaltensweisen und neue Muster. Das bedeutet: Wenn du merkst, dass dein Business, dein Umsatz, deine Strategien stagnieren, dann mach einen Break. Laufe nicht weiter im Hamsterrad, sondern halte an. Stoppe deinen Autopiloten, schalte um auf Bewusstsein und programmiere dich neu. Das funktioniert in vier, ganz einfachen Schritten:
1. Verschaffe dir Klarheit:
a) Wo stehe ich?
b) Wo will ich hin?
c) Bis wann will ich da sein?
2. Warum bist du dort? Finde deine Muster heraus:
Welche limitierenden Muster und Gedanken haben dich dahin gebracht, wo du jetzt bist? Diese findest du mit den richtigen Fragen heraus, wie z. B.: Warum bin ich dort, wo ich jetzt bin? Was hindert mich daran, erfolgreicher zu sein? Warum funktionieren die Dinge nicht so, wie ich es will?
3. Ändere deine Gedanken
Was auch immer du im 2. Schritt als Antwort herausgefunden hast: hinterfrage es. Frage dich: Gibt es Gegenbeweise? Gibt es jemanden, der in der gleichen Situation Erfolg hat? Der die Dinge anders sieht? Wenn ja, dann frage dich weiter: Willst du weiter an deinem Glauben und an deinen Mustern festhalten? Wenn nein, dann entscheide dich, deine Gedanken ab sofort zu ändern.
4. Mach aus deinen neuen Gedanken neue Muster
Was wären Gedanken, die dir dabei helfen, deine Ziele zu erreichen? Was ist z. B. das genaue Gegenteil von dem, was du bisher gedacht hast? Hast du das herausgefunden, dann mach diese neuen Gedanken zu deinen neuen Mustern. Nimm dir vor, für die nächsten 72 Tage diese neuen Gedanken BEWUSST zu denken und damit zum neuen Bestandteil deines Lebens zu machen. Du wirst erkennen, dass sich mit deinen veränderten Gedanken deine Handlungen verändern und mit deinen Handlungen das Ergebnis. Plötzlich wird aus einem hart umkämpften Markt ein Platz voller Chancen. Nicht, weil sich der Markt geändert hat, sondern weil du dich geändert hast.
Autorin
Katja Porsch ist Autorin, Rednerin und Expertin für Motivation und Persönlichkeit.
Nach zwei Pleiten zählt sie heute zu den Top-100 Rednern Europas, war die erste deutsche Rednerin auf dem Secret Knock in den USA und lebt in Berlin und Los Angeles.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder