Freitag, April 19, 2024
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Durchführung einer gründlichen Marktforschung

Mollie vereinfacht Finanzdienstleistungen für kleine und mittelständische Online-Händler 

Stellen Sie sich und das Startup Mollie doch kurz unseren Lesern vor! 

Mein Name ist Annett und seit März 2022 unterstütze ich Mollie, einer der am schnellsten wachsenden Finanzdienstleister Europas, als Geschäftsführerin für die DACH-Region. Meine Kernaufgaben liegen dabei in der strategischen Ausrichtung für die Märkte Deutschland, Österreich und der Schweiz, wo wir derzeit insbesondere die Brand Awareness stärken und den Marktanteil erhöhen wollen. 

Mollie wurde 2004 von Adriaan Mol gegründet, dessen Spitzname im Freundeskreis seit jeher “Mollie” ist. Wir entwickeln intuitive Produkte, um Finanzdienstleistungen für kleine und mittelständische Online-Händler zu vereinfachen. Zu unseren Kernprodukten zählen die Integration von reibungslosen und sicheren Bezahlmethoden in Online-Shops und das schnelle und einfache Finanzierungsmodell Mollie Capital. Unser Team besteht aus über 800 Mitarbeitenden mit Büros unter anderem in Amsterdam (HQ), Lissabon, München, London und Paris. Über 130.000 Kunden vertrauen bis heute auf Mollies Produkte und Services, darunter einerseits regional starke Unternehmen wie L’Osteria und ROECKL, aber auch Weltkonzerne wie Unicef. 

Welche Vision steckt hinter Mollie? 

Unser Ziel ist es, der beliebteste Finanzdienstleister Europas zu werden. Wir wollen unseren Händlern, die sich in Konkurrenz zu den Online-Riesen Amazon und Co. befinden, mit Rat und Tat zur Verfügung stehen – mit Ansprechpersonen vor Ort im jeweiligen Markt, die die lokalen Gegebenheiten kennen, die Landessprache sprechen und bei Problemen jederzeit erreichbar sind. Kurzum: Wir unterstützen KMUs beim Ausbau ihrer E-Commerce-Aktivitäten und stehen als wahre Partner an ihrer Seite. 

Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Ihnen aus? 

Den einen normalen Arbeitstag gibt es nicht. Dennoch habe ich eine gewisse Struktur festgelegt, die ich täglich probiere abzurufen. Während ich früh am Morgen das E-Mail-Postfach sortiere und Aufgaben priorisiere, steht der Vormittag im Zeichen von Check-Ins und Meetings mit dem Team und Kollegen, aber natürlich auch externen Partnern; die Bandbreite reicht von Strategie-Besprechungen mit unserem C-Level bis hin zu Briefing-Gesprächen über die Vertriebsaktivitäten im DACH-Raum. Am Nachmittag blocke ich mir dann gerne Fokus Zeit, um in Dokumente einzutauchen, in Meetings entwickelte Ideen auszuarbeiten und Präsentationen vorzubereiten.

Was zwischen all diesen Aufgaben nicht zu kurz kommen darf, ist der Austausch im Team. Egal ob in den verschiedenen Büros in Deutschland oder durch digitale 1:1s – ich probiere so gut es geht, mit den verschiedensten Teammitgliedern auch über die reinen fachlichen Konversationen hinaus das Gespräch zu suchen. Das hilft mir als Führungskraft sehr, um zwischen den Zeilen zu lesen, Herausforderungen zu erkennen und in der sonst oft hektischen Zeit auch mal ein wohlverdientes Lob auszusprechen.

Was sind momentan die größten Herausforderungen und Chancen für E-Commerce KMUs in Deutschland?

Wenig überraschend führt die gegenwärtige Inflation zu sinkenden Ausgaben auf Verbraucherseite. Laut unseres aktuellen Europäischen E-Commerce Reports wollen 77 Prozent der Deutschen ihre Ausgaben im Online-Shopping deutlich senken, sollte sich die wirtschaftliche Lage nicht entspannen. E-Commerce KMUs müssen deshalb neue Ansätze fahren, mehr in die Retention von Bestandskunden investieren (beispielsweise mit exklusiven Deals) und Marketing-Budgets justieren. Es kann, gerade für kleinere Unternehmen, zum Beispiel zielführend sein, in den Ausbau der eigenen Social-Media-Strategie zu investieren.

Denn hier hat man, im Gegensatz zu klassischen Kanälen wie Google Ads, der großen Konkurrenz mit schier endlosen Marketing-Budgets eines voraus: Man kann flexibel auf Bedürfnisse reagieren und durch mutigen Content eine persönliche Bindung zur Kundschaft aufbauen, die wiederum in wiederkehrenden Umsätzen mündet. Stichwort Bedürfnisse: Unsere Studie hat auch erkannt, dass die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher großen Wert auf die angebotenen Zahlungsmethoden legen.

Sind diese nicht wie gewünscht vorhanden, würde knapp die Hälfte den Kauf abbrechen. Für Webshops heißt das: Unbedingt jetzt prüfen, welche länderspezifischen Eigenheiten es beim Bezahlvorgang zu beachten gilt und den Check-Out-Prozess entsprechend adaptieren. 

Wer ist die Zielgruppe von Mollie?

Unser Angebot richtet sich primär an europäische KMUs mit Online-Shops. Wir sind überzeugt: Viele europäische Händler haben großes Potenzial, ihre derzeitigen Umsätze zu steigern und neue Märkte zu erobern. Dafür liefern wir ihnen die technologische Infrastruktur und unterstützen sie ab Tag eins der Zusammenarbeit mit unserer Expertise im E-Commerce.

Wie funktioniert Mollie? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten europäischen KMUs die benötigte Unterstützung, um im Online-Handel durchzustarten. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen eine nahtlose Online-Shopping-Erfahrung, effiziente Check-Out-Prozesse, sichere und passgenaue Bezahlvorgänge – all das liefern wir unseren Kunden ohne Mindestumsätze, Lock-in Verträge oder versteckte Kosten. Stattdessen steht neben den intuitiven digitalen Tools eine ganzheitliche Beratung mit dezidierten lokalen Ansprechpersonen für Kontinuität und Wachstum im Vordergrund. Mit den sich verändernden Herausforderungen unserer Kundschaft adaptieren auch wir zielgenau unser Angebot.

Zum Beispiel haben wir erst kürzlich Mollie Capital gelauncht, um KMUs eine schnelle und einfache Finanzierungsmöglichkeit abseits der traditionellen Kreditgeber zu ermöglichen. Denn, wie Studien belegen, haben KMUs immer größere Schwierigkeiten an dringend benötigtes Kapital zu gelangen. Doch gerade in Krisenzeiten wie derzeit, müssen die Unternehmen in Inventar, Marketingkampagnen und ähnliches investieren – und suchen dafür bei klassischen Banken oft vergeblich nach Finanzierungsmöglichkeiten. Hier springen wir fortan schnell und unbürokratisch in die Bresche.

Mollie, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Gestartet sind wir als reiner Zahlungsdienstleister, befinden uns aber gerade inmitten unserer Transformation zum ganzheitlichen Finanzdienstleister. Mollie Capital ist für diesen Schritt ein Meilenstein und wir werden in den kommenden Jahren sicherlich weitere Features entwickeln und anbieten. In der Zukunft wollen wir als geschätzter Partner von E-Commerce KMUs in ganz Europa wahrgenommen werden und insbesondere durch unseren lokalen Ansatz den Partner der Wahl darstellen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Lösung eines echten Problems:
    Tagtäglich entstehen unzählige Geschäftsideen, von denen einige – nachdem viele Ressourcen in die Entwicklung gesteckt wurden – wieder verworfen werden. Es ist deshalb elementar wichtig sicherzustellen, dass ein echtes Problem gelöst und somit ein echter Markt angesprochen wird. Mein Tipp deshalb: Das Durchführen einer gründlichen Marktforschung und Validierung der Idee mit potenziellen Kunden, bevor zu viel Zeit und Ressourcen in ein im schlimmsten Fall nicht tragbares Konzept gesteckt werden.
  2. Das Netzwerk als Accelerator:

Das eigene Netzwerk ist im Laufe der Geschäftsentwicklung mitunter absolut spielentscheidend. Ich empfehle deshalb sehr, dieses frühzeitig auf– und stetig auszubauen. Für Gründerinnen und Gründer kommen dabei unter anderem Founders Networks in Frage, bei denen man mit Gleichgesinnten und potentiellen Mentoren in Kontakt kommt und so wertvolle Unterstützung bekommen kann. Ich selbst bin als Angel Investorin tätig und biete neben finanziellen Kapital auch mein Wissen an. Immer wieder stelle ich dabei fest, wie gewinnbringend der enge Austausch mit meinen Teams sein und welche Vorteile dies für die Ausrichtung des Start-ups mit sich bringen kann. 

  1. Das Dream-Team aufbauen:

Gerade für junge Start-ups gilt: Das Unternehmen muss sich in der Findungsphase an vielen Stellen kontinuierlich anpassen. Umso wichtiger ist ein Team, das über diese Anpassungsfähigkeit verfügt. Ein talentiertes, vielfältiges und engagiertes Team, das sich in seinen Fähigkeiten ergänzt und effektiv auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten kann, ist die Basis für langfristigen Erfolg. In den Aufbau eben jenes Teams sollten entsprechend viel Mühe und Gedanken fließen. 

Bild ©underpromise

Wir bedanken uns bei den Annett Plath für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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