Freitag, Dezember 5, 2025
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Macht dieses einfache Produkt Tofu richtig lecker?

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krydda macht Tofu vegan lecker – Pitch bei Höhle der Löwen Arne Engelke präsentiert den Tofu-Finisher „Krydda“. Investorin Janna Ensthaler macht den Praxistest. @RTL / Stefan Gregorowius

krydda wird am 8. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und dabei zeigen, wie ihr Produkt Tofu einfach, schnell und richtig lecker macht.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Ich bin Arne, Gründer von krydda. Entstanden ist die Idee 2020, als ich selbst vegan wurde. Mir fiel schnell auf: Tofu ist eigentlich eine super pflanzliche Proteinquelle mit viel Potenzial – aber die Zubereitung ist komplizierter als gedacht. Tofu kann richtig lecker schmecken, der Knackpunkt liegt nur in der richtigen Zubereitung. Genau da setzen die Tofu-Finisher an: eine All-in-One-Lösung für Geschmack, Einfachheit und Alltagstauglichkeit.

In welcher Branche ist krydda tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sind in der veganen Food-Branche tätig. Was uns auszeichnet: Wir haben ein Produkt geschaffen, das alle Probleme bei der Tofu-Zubereitung auf einmal löst. Wir sind ein Startup, das sich genau auf dieses Thema spezialisiert hat und sind damit absolute Experten auf dem Gebiet. Mit uns zusammen lässt sich eine fleischfreie Ernährung nicht nur ausprobieren, sondern richtig genießen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Das Problem: Tofu wird oft als fad und langweilig beschrieben. Klassische Marinaden sind zu zeitintensiv, Sojasauce auf Dauer eintönig und trockenes Bestreuen mit Gewürzen macht den Tofu trocken. Die Marktlücke: Eine Lösung, die den gesamten Zubereitungsprozess vereinfacht. Genau das bieten die Tofu-Finisher – keine komplizierten Marinade-Rezepte mehr, dafür eine schnelle Lösung, die perfekt zu verschiedensten Gerichten passt.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Die Tofu-Finisher sind Instant-Marinadepulver, speziell für gebratenen Tofu. Dies muss mit Wasser und Sojasauce angerührt und wird ganz am Ende zum Tofu in die Pfanne geschüttet. Die Sauce kocht sich innerhalb weniger Minuten in den Tofu ein und ummantelt/glasiert ihn. Das macht ihn frisch, saftig und geschmacksintensiv und spart gleichzeitig Zeit. Der innovative Ansatz: Wir haben das klassische Marinieren neu gedacht und perfekt auf die Alltagstauglichkeit optimiert.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

  • Schnell & unkompliziert: Kein langes Marinieren, der Tofu ist in wenigen Minuten fertig.
  • Intensiver Geschmack: Frisch, saftig und richtig aromatisch.
  • Vielfältig: Die verschiedenen Sorten bieten Abwechslung und können dadurch passend zu dem jeweiligen Gericht kombiniert werden
  • All-in-One-Lösung: Unser Produkt löst alle Tofu-Probleme auf einmal und ist dabei noch Bio-zertifizert.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Ich habe über neun Monate in meiner eigenen Küche an den Rezepturen gearbeitet. Mein Ziel war es, gleichzeitig eine Lösung für Geschmack und Zubereitung zu finden. Rund 200 Haushalte haben in dieser Zeit Proben verkostet. Schon früh haben wir ausgezeichnetes Feedback erhalten. Das war für mich der wichtigste Beweis, dass die Idee funktioniert.

Welche Vision verfolgt krydda? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision: Zu zeigen, dass Tofu nicht langweilig, fad oder eintönig sein muss – sondern vielfältig, lecker und absolut alltagstauglich ist. Zu jedem Tofu gehört ein Tofu-Finisher von krydda. Langfristig wollen wir DIE Marke für innovative Würzlösungen im pflanzlichen Bereich werden.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Ich habe mich entschieden, mich dort zu präsentieren, weil ich die Sendung schon sehr lange verfolge und sehr schätze. Mir war klar: Wenn es einen Ort gibt, an dem mein Startup wirklich auf das nächste Level gehoben werden kann, dann ist es dort. Ich wusste, dass da genau die richtigen Investoren sitzen, die sowohl Erfahrung als auch das Netzwerk haben, um krydda groß zu machen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Da wir bisher komplett gebootstrapped sind, war natürlich finanzielle Unterstützung ein Punkt. Vor allem aber wollte ich das Know-how und die Erfahrung der Löwinnen und Löwen nutzen. Es gibt ein paar Baustellen, die ich gerne gemeinsam mit einem starken Partner lösen würde: ein einzelhandelstaugliches Verpackungsdesign, eine professionelle Vertriebsstrategie und der Zugang zu Netzwerken, um unsere Produkte in weitere Supermärkte zu bringen.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Nach der Show haben unseren Fokus strategisch auf den eigenen Online-Shop gelegt – das werden wir auch weiter ausbauen. Parallel bereiten wir den Einstieg in den Einzelhandel vor, mit passenderen Verpackungsdesigns und vielen Testläufen, so wie es bei Startups eben dazugehört. Außerdem entwickeln wir neue Sorten, verbessern unsere bestehenden Produkte kontinuierlich und wollen unsere Reichweite im Online-Handel in Österreich und bald auch in der Schweiz ausbauen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Die wichtigste Erkenntnis: Es läuft am Ende oft anders als man es geplant hat. Das ist nicht schlimm, solange man flexibel bleibt und Lösungen findet. Und: Feedback der Community ist unbezahlbar – sie zeigt mir jeden Tag, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Starte lieber früh als perfekt, teste direkt am Markt und höre deinen Kundinnen und Kunden gut zu. Sei flexibel, wenn Pläne sich ändern – das passiert immer. Und: Zweifel gehören dazu, aber sie dürfen dich nicht aufhalten.

Sehen Sie krydda mit AIR CUBE am 8. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Arne Engelke präsentiert den Tofu-Finisher krydda. Investorin Janna Ensthaler macht den Praxistest. @RTL / Stefan Gregorowius

Wir bedanken uns bei Arne Engelke für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ist der digitale Sommelier die Zukunft des Weingenusses?

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Vinolin KI Weinberatung für Kunden im Handel und online Teambild @ Pierre Kneifl

Vinolin ist ein digitaler KI-Sommelier, der Weingütern, Händlern und Supermärkten personalisierte Weinempfehlungen für ihre Kunden ermöglicht

Wie würden Sie Vinolin in wenigen Sätzen vorstellen und wer steckt persönlich hinter dem Unternehmen?

Vinolin ist ein digitaler KI-Sommelier für Weingüter, Händler und den Lebensmitteleinzelhandel. Mit wenigen Klicks erhalten Kunden persönliche Weinempfehlungen. Hinter Vinolin stehen mein Bruder David (CTO) und ich, Simon Blank (CEO) und unser Team aus derzeit zwei Mitarbeitern. Wir kombinieren Weinleidenschaft mit unserem Hintergrund in Wirtschaftsinformatik und Künstlicher Intelligenz.

Was hat Sie dazu inspiriert, mit Vinolin einen digitalen Sommelier zu entwickeln?

Im stationären Weinfachhandel oder in den Vinotheken von Weingütern ist Beratung selbstverständlich, online oder in Supermärkten fehlt sie jedoch völlig. Das bremst das Wachstum, obwohl gerade junge Menschen immer häufiger digital einkaufen. Wir wollten diese Lücke schließen, damit Weinberatung endlich auch dort stattfindet, wo der Kunde heute einkauft – digital, einfach und skalierbar.

Welche Vision verfolgen Sie mit Vinolin und wie wollen Sie diese in den kommenden Jahren umsetzen?

Unsere Vision ist es, Weinberatung online wie offline neu zu definieren und professionelle Beratung zum Standard zu machen. Ob im Onlineshop oder am Regal im Supermarkt – Vinolin bringt die Expertise eines Sommeliers überall hin. In den nächsten Jahren wollen wir Vinolin erst in Deutschland, dann international etablieren.

An welche Zielgruppen richtet sich Ihre Lösung und wie stellen Sie sicher, dass die Beratung wirklich zu den individuellen Bedürfnissen passt?

Wir richten uns an Weingüter, Händler sowie Supermärkte und Discounter. Kunden erhalten über QR-Codes, Tablets oder direkt im Onlineshop Empfehlungen, die auf Anlass, Geschmack und Budget abgestimmt sind. Die KI versteht den Kontext, wodurch die Beratung sehr persönlich ist.

Welche Rolle spielt dabei die Verbindung von Weinleidenschaft und Wirtschaftsinformatik in Ihrem Gründerteam?

Wir sind selbst leidenschaftliche Weintrinker, und ich bin im Vorstand der studentischen Weininitiative vinUM Mannheim der Universität Mannheim aktiv. Diese Begeisterung für Wein verbinden wir mit unserem fachlichen Hintergrund in Wirtschaftsinformatik und KI – eine Schnittstelle, die uns befähigt, eine Lösung zu entwickeln, die Weinwelt und Technologie glaubwürdig verbindet.

Was macht Vinolin einzigartig im Vergleich zu klassischen Beratungslösungen oder anderen digitalen Tools im Weinhandel?

Vinolin bietet automatisierte Datenpflege und -aktualisierung, ist DSGVO-konform, mehrsprachig und nahtlos integrierbar. Der große Vorteil: Die Beratung funktioniert unabhängig vom Preis oder Sortiment – ob 3 € oder 300 € Flaschenpreis, ob 5 oder 50.000 Weine im Sortiment, Vinolin funktioniert immer zuverlässig.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich aktuell konfrontiert und wie gehen Sie als Gründerteam damit um?

Unsere größte Herausforderung ist, das schnelle Wachstum und die Vielfalt an Anfragen zu managen. Wir setzen klare Prioritäten, standardisieren Prozesse und arbeiten mit starken Partnern zusammen, um sowohl Produktentwicklung als auch Vertrieb strukturiert voranzutreiben.

Wie haben Weingüter und Onlineshops bisher auf den Einsatz von Vinolin reagiert?

Die Resonanz ist sehr positiv: Vinolin senkt die Hemmschwelle beim Weinkauf, steigert die Conversion und ist leicht zu integrieren. Winzer und Händler schätzen, dass sie ohne Mehraufwand eine digitale Beratung bieten können, die sofort spürbaren Mehrwert schafft.

Welche Weiterentwicklungen planen Sie, um Vinolin auch international erfolgreich zu machen?

Wir entwickeln Vinolin konsequent mehrsprachig, bauen Schnittstellen zu gängigen Shopsystemen auf und arbeiten an Kulturprofilen, damit auch regionale Geschmacksvorlieben berücksichtigt werden. Ziel ist, Vinolin weltweit als Standard für digitale Weinberatung zu etablieren.

Wie wichtig war die Pre-Seed-Finanzierung für Ihre nächsten Schritte und wo soll das Kapital konkret eingesetzt werden?

Die 200.000 € Pre-Seed-Finanzierung war ein entscheidender Meilenstein. Damit bauen wir unser Team aus, skalieren die Technologie und eröffnen erste internationale Pilotprojekte. Ohne dieses Kapital wäre unser derzeitiges Wachstum nicht möglich gewesen.

Der Onlinekauf von Wein steigt, besonders bei jüngeren Zielgruppen. Gleichzeitig erwarten Kunden immer individuellere Empfehlungen, und KI/Automatisierung wird auch im Handel zunehmend Standard. Diese Trends verstärken genau den Bedarf, den Vinolin adressiert.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die selbst ein Startup im Food- oder Tech-Bereich aufbauen wollen?

Früh mit Kunden sprechen, statt im stillen Kämmerlein zu planen; klein anfangen und ein MVP mit echtem Mehrwert liefern; und sich ein starkes Netzwerk aus Partnern, Investoren und Mentoren aufbauen – oft ist das genauso wichtig wie das Produkt selbst.

Teambild @ Pierre Kneifl

Wir bedanken uns bei Simon Blank für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie triffst du die richtige Entscheidung für deine Zukunft?

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Bloom Future: Jugendliche finden ihren Weg mit der App. Teambild @ The Bloom Factory GmbH

Bloom Future ist eine App, die Jugendliche mit passenden Ausbildungen, Studiengängen und Unternehmen verbindet

Können Sie Bloom Future kurz vorstellen und erzählen, wie die Idee zur App entstanden ist?

Bloom Future ist eine App, die Jugendliche mit passenden Ausbildungen, Studiengängen und Unternehmen verbindet. Die Idee entstand, weil wir gesehen haben, wie schwierig es für junge Menschen ist, sich in einer unübersichtlichen Landschaft aus Informationsbroschüren, veralteten Webseiten und langwierigen Prozessen zurechtzufinden. Unser Ziel war es, eine Lösung zu schaffen, die Orientierung einfach, interaktiv und zeitgemäß macht.

Wer steckt hinter Bloom Future und welche persönlichen Hintergründe bringen die Gründer mit?

Hinter Bloom Future stehen Carlo, Kevin und Darcy. Wir alle kennen es zu gut, wie sich Orientierungslosigkeit anfühlt und wie leicht man in eine falsche Entscheidung rutscht. Genau deswegen möchten wir Jugendlichen einen klareren Weg eröffnen, als wir ihn damals selbst hatten.

Welche Vision verfolgen Sie mit Ihrer App zur Berufsorientierung?

Unsere Vision ist es, die Selbstwirksamkeit von Jugendlichen zu stärken. Berufliche Umwege sind nichts Schlechtes, solange sie aus eigener Entscheidung entstehen und nicht aus Orientierungslosigkeit. Wir wollen erreichen, dass junge Menschen mutig Entscheidungen treffen und ihre Zukunft aktiv gestalten.

Wie helfen Sie Jugendlichen konkret dabei, ihre Interessen und Stärken in passende Berufsfelder zu übersetzen?

In der App führen wir Jugendliche über einem Dialog zu einem Stärkenprofil, das ihre Interessen sichtbar macht. Darauf aufbauend zeigen wir konkrete Berufsfelder, Ausbildungen und Studiengänge, die wirklich zu ihnen passen. So wird der Weg von der Selbsterkenntnis bis zum passenden Angebot klar und greifbar.

Was unterscheidet Bloom Future von klassischen Tests oder bestehenden Berufsberatungsangeboten?

Viele klassische Angebote wirken heute sperrig, dauern lange oder führen über veraltete Webseiten zu allgemeinen Informationen. Wir setzen dagegen auf ein intuitives Erlebnis, das in einer App direkt am Smartphone funktioniert. Jugendliche fühlen sich dadurch ernst genommen und finden schneller relevante Ergebnisse.

Welche Rolle spielen Schulen und regionale Unternehmen für den Erfolg Ihres Ansatzes?

Schulen und Unternehmen sind eng miteinander verflochten. Schulen geben uns den Zugang zu den Jugendlichen, Unternehmen eröffnen ihnen die Perspektiven. Nur wenn beides zusammenkommt, können wir echten Mehrwert schaffen.

Mit welchen Herausforderungen hatten Sie beim Aufbau des Startups bisher zu kämpfen und wie haben Sie diese gemeistert?

Wir sind zu dritt gestartet und mittlerweile ein Team von acht Personen. Eine der größten Herausforderungen war unsere erste Finanzierungsrunde, die wir parallel zum Aufbau der App stemmen mussten. Dass wir diese Hürde gemeistert haben, zeigt, wie stark unser Team zusammenhält.

Wie wichtig war die Förderung durch EXIST und Accelerator-Programme für Ihre Entwicklung?

EXIST hat uns die Grundlage gegeben, direkt aus dem Studium heraus an unserer Idee zu arbeiten. Gleichzeitig haben wir durch Accelerator-Programme wie die Campus Founders viel über Geschäftsmodelle und den Startup-Alltag gelernt. Beides zusammen hat uns ermöglicht, schnell von der Idee zum marktreifen Produkt zu kommen.

Wo möchten Sie Bloom Future in den nächsten Jahren sehen. Gibt es Pläne für eine Ausweitung über Baden-Württemberg hinaus?

Absolut, wir verfolgen aktuell zwar bewusst einen regionalen Ansatz über die Schulen, aber die App ist für Jugendliche in ganz Deutschland nutzbar. Unser Ziel ist es, Jugendliche bundesweit mit passenden Unternehmen und Hochschulen zu vernetzen.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihr Matching-Algorithmus nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch für Jugendliche leicht verständlich bleibt?

Wir achten darauf, komplexe Modelle so zu vereinfachen, dass sie für Jugendliche intuitiv bleiben. Statt komplizierter Tests arbeiten wir mit klarer Sprache, Symbolen und spielerischen Elementen. So verstehen Jugendliche schnell, was die Ergebnisse für sie bedeuten.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern geben, die selbst ein Bildungs- oder EdTech-Startup starten möchten?

Erstens: Wenn man sich die Zeit nimmt, kann man sich selbst mehr aneignen, als man denkt. Zweitens: Sprecht mit Nutzer:innen, nicht nur mit Expert:innen, und hört wirklich zu. Drittens: Geht dorthin, wo echte Probleme sind, die gelöst werden müssen.

Was bedeutet es Ihnen, dass bereits hunderte Schulen mit Ihrer App arbeiten?

Es ist für uns die schönste Bestätigung, dass unser Ansatz wirkt. Zu sehen, dass Lehrkräfte, Unternehmen und vor allem Jugendliche mit Bloom Future arbeiten, zeigt uns, dass wir einen echten Unterschied machen.

Bild Teambild @ The Bloom Factory GmbH

Wir bedanken uns bei Kevin Costa für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Können Händler ihre Sortimente noch ohne KI erfolgreich steuern?

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Zenline AI: KI für profitablere Entscheidungen im Sortiment Teambild Gerrit Merz und Arber Sejdiji

Zenline AI entwickelt KI-Agenten, die Handelsunternehmen bei profitablen und datenbasierten Sortimentsentscheidungen unterstützen

Wie kam es zur Gründungsidee von Zenline AI, und welches Problem wollten Sie im europäischen Handel konkret lösen?

In vorherigen Stationen bei Beratungen und Retailern haben wir gesehen, wie viele Millionen Euro, auch bei globalen Retailern, liegenbleiben. Die Idee zu Zenline AI entstand also aus einer Beobachtung heraus: Im europäischen Handel schlummern enorme Margenpotenziale. die oft unerkannt bleiben, weil Sortimente groß sind und datenbasierte Entscheidungen zu langsam oder fragmentiert getroffen werden. Mit Zenline wollten wir genau das ändern und das leisten, wo Menschen an ihre Grenzen stoßen. Oft kümmern sich Sortimentsverantwortliche um nur 5 Prozent des Portfolios, weil hier das größte Potential liegt und die Datenlage bereinigt ist. Sich um die restlichen 95 Prozent zu kümmern, dafür haben die Retailer schlicht kaum Kapazität oder genug saubere Daten, dass man Potential oder Zusammenhänge schnell erkennen könnte.

Inwiefern ist die Verbindung von Margendaten und Markttrends ein Gamechanger für Sortimentsentscheidungen?

Viele Sortimentsentscheidungen basieren entweder auf internen KPIs oder auf externen Trends, aber kaum jemand bringt beides konsistent zusammen. Unsere Agenten kombinieren Deckungsbeiträge, Abverkaufsdaten und Lagerbestände mit Nachfrage-Trends aus Suchdaten, Plattformen und Shopper Signals. Das ermöglicht präzise Antworten auf Fragen wie: Welche Produkte performen unter dem Radar? Wo kann ich substituieren? Was muss raus? Diese Verknüpfung ist der Schlüssel zu profitableren Entscheidungen. Das sind Analysen, für die Sortimentsverantwortliche oder Category Manager Wochen brauchen. Unsere Agenten machen das innerhalb von 2 Minuten. Die Manager können sich danach auf die Bewertung der Empfehlung und die Ausführung konzentrieren.

Was unterscheidet Ihre KI-Agenten von klassischen Analyse- oder BI-Tools im Retail?

BI-Tools liefern Daten, unsere Agenten aber liefern Entscheidungen. Sie analysieren nicht nur, sondern erkennen Muster, priorisieren Handlungsfelder und geben klare, umsetzbare Empfehlungen auf SKU-Ebene inklusive Reportings aus. Dabei arbeiten sie direkt auf den jeweiligen Sortimentshierarchien und lernen kontinuierlich aus dem Feedback der Category Manager. Der Fokus liegt auf Agentic AI: Unsere Systeme agieren proaktiv, simulationsbasiert und adaptiv, also nicht nur reaktiv und dashboardgetrieben.

Wie genau funktionieren die automatisierten Handlungsempfehlungen auf Produktebene?

Unsere Agenten identifizieren zunächst Optimierungspotenziale entlang der eingepflegten Strategie des Unternehmens und anhand von KPIs wie Marge, Rotation oder Lagerwert. Dann analysieren sie Substitutionsmöglichkeiten, Preissensitivität, Variantenüberschneidungen und externe Trends. Daraus entstehen konkrete Empfehlungen, etwa: Reduziere den Produktpreis von A um 20 Prozent, ersetzte Produkt B durch Produkt C, launche Produkt D, welches bei deinem größten Wettbewerber trendet. Diese Vorschläge lassen sich simulieren, verfeinern und auf Knopfdruck reporten.

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz in Ihrer Vision eines profitablen und gleichzeitig shopper-zentrierten Sortiments?

KI ist ein extrem mächtiges Werkzeug, um Daten-Komplexität zu handeln, zu schaffen, was der Mensch nicht mehr leisten kann, und wirtschaftlich gesehen, Margen zu steigern. Unsere Vision ist es, für jede Produktentscheidung das perfekte Gleichgewicht zu finden: Weniger Komplexität für den Händler, mehr Relevanz für den Kunden. KI erlaubt es, Sortimentstransparenz, Nachfrageverhalten und Markttrends in Echtzeit zu verknüpfen – das schafft Sortimente, die performen.

Viele Händler kämpfen mit Margendruck und Überangebot. Wie hilft Zenline AI dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen?

Wir helfen auch dabei, unnötige Produkte zu identifizieren, Sortimente zu verschlanken und gleichzeitig absatzstarke Alternativen oder Trendprodukte aufzubauen. In Pilotprojekten sehen wir regelmäßig +3–5 % EBIT-Uplift durch bessere Entscheidungen bei Sortiment, Preis und Variante. Die Magie liegt in der Kombination aus granularer Datenanalyse, Marktintelligenz und Automatisierung.

Was braucht es Ihrer Meinung nach, damit europäische Händler im Wettbewerb mit Plattformen wie Amazon oder Temu bestehen können?

Drei Dinge: Erstens Geschwindigkeit. Entscheidungen müssen wöchentlich, nicht mehr halbjährlich getroffen werden. Zweitens: Mut zur Komplexitätsreduktion. Wer sein Sortiment nicht aktiv steuert, verliert. Drittens: Innovative Aufsichtsräte und Manager, die sich “trauen” mit KI zu arbeiten.

Welchen Stellenwert haben Geschwindigkeit und Skalierbarkeit bei der Einführung Ihrer Software in großen Handelsunternehmen?

Tatsächlich ist das ein Feedback, das wir sehr häufig bekommen, Schnelligkeit. Wir setzen auf leichte Integration und einen schnellen Start mit Kunden: keine monatelangen ERP-Projekte. Unsere KI-Agenten können schon ohne interne Unternehmensdaten anfangen und sogar erste Empfehlungen geben, alleine nur durch die Beobachtung von Webseiten und Marktbewegungen. Wir starten oft mit 4-Wöchigen Pilotprojekten und konnten nach diesem Monat bisher alle Kunden gewinnen.

Was braucht es aus Ihrer Sicht, damit KI im europäischen Mittelstand nicht nur verstanden, sondern auch wirklich genutzt wird?

Weniger Buzzwords und mehr Ergebnisse. KI muss in konkrete Use Cases übersetzt werden: Wie hilft sie mir, 100 Produkte aus dem Sortiment zu nehmen, 30 neue Trends schneller zu testen und dabei Lagerkosten zu senken? Der Mittelstand braucht Tools, keine Whitepapers. Zenline will genau das liefern: praktikable, skalierbare und margentreibende KI für den Alltag, für Worflows. Wir waren jetzt monatelang super eng an den Category Managern dran, haben uns angeschaut, was ihr Day-to-Day Business ist und auch entsprechende Berater an der Seite. KI muss Menschen ihre Arbeit erleichtern und den Output verbessern.

Wo sehen Sie Zenline AI in fünf Jahren – technologisch, unternehmerisch und gesellschaftlich?

Technologisch wollen wir die führende Plattform für KI-gestützte Sortimentssteuerung in Europa sein. Unternehmerisch ist unser Ziel, signifikante Margeneffekte bei hunderten Handelsunternehmen zu realisieren – von Beauty über DIY und Möbel bis Lebensmittel. Und gesellschaftlich? Ich glaube, dass bessere Sortimente auch bessere Konsumentscheidungen fördern: nachhaltiger, fokussierter, relevanter. Das ist unser langfristiger Beitrag.

Bild Gerrit Merz und Arber Sejdiji

Wir bedanken uns bei Arber Sejdiji für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ist Dämmung der unterschätzte Schlüssel zum Klimaschutz?

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VARM Dämmung als Schlüssel zum Klimaschutz im Handwerk. varm team bild

VARM bietet Dämmung als skalierbaren Service an und verbindet Klimaschutz mit innovativen Lösungen im Handwerk

Was war Ihre persönliche Motivation, sich nach einer Karriere in der Beratung dem Unternehmertum zu widmen und schließlich im Klimaschutz aktiv zu werden?

Nach ersten Stationen in der Strategieberatung entstand der Wunsch, selbst operative Wirkung zu schaffen. Ich gründete ein Longevity-Startup und konnte hier einen Exit verbuchen. Anschließend wollte ich mich einer sinnvollen Aufgabe widmen. Ich habe viel recherchiert, nicht nur allein, sondern gemeinsam mit anderen Entrepreneuren, wo Marktlücken bestehen, wo Impact schlummert. Relativ schnell kam die Erkenntnis, dass ein riesiger Hebel im Gebäudesektor liegt. Er verursacht mehr als ein Drittel der energiebedingten Emissionen. Die Erkenntnis, dass echter Impact nur entsteht, wenn man auch aktiv etwas in der realen Welt verändert, kombiniert mit dem Fakt nicht nur “eine weitere” Softwarelösung zu bauen, hat zum Thema Gebäudedämmung geführt.

Wie kam es zur Gründung von VARM, und welche zentrale Problemstellung wollten Sie damit lösen?

Die Idee entstand nach meiner Recherche über den Gebäudesektor. Hier filterte sich dann relativ schnell das Thema Dämmung heraus, da dies der effizienteste Weg ist, Gebäude zu dekarbonisieren. Zusätzlich half die Überraschung darüber, dass der Markt noch sehr fragmentiert ist. Es gibt einerseits super viele, kleine Handwerksbetriebe und andererseits nicht genügend, um die Anzahl von Dämmungen zu gewährleisten, die es braucht, um die Dekarbonisierung im Sektor voranzubringen. VARM wurde gegründet, um Dämmung als skalierbaren Service anzubieten.

Sie sagen, echte Klimawirkung braucht physischen Wandel. Warum ist für Sie gerade der Gebäudesektor der Schlüssel zu mehr Klimaschutz?

Das hat vor allem mit dem bereits genannten Ausmaß zu tun: Der Gebäudesektor verursacht rund 40 Prozent aller Emissionen, vor allem durch veraltete Bestandsgebäude und deren Energieverbrauch. Gleichzeitig sind 90 Prozent der Gebäude von 2050 bereits gebaut. Ca. 80 Prozent aller Gebäude müssen noch saniert werden. Wenn wir hier nicht sanieren, verpassen wir das Klimaziel, egal, wie gut wir digitalisieren, wie smart wir neu bauen oder CO₂ kompensieren. In Deutschland ist besonders der Altbaubestand entscheidend: Millionen unsanierter Ein- und Zweifamilienhäuser sind energetisch unzureichend.

Inwiefern ist Hausdämmung Ihrer Meinung nach ein unterschätzter Hebel für die Energiewende?

Dämmung senkt den Energiebedarf direkt, unabhängig von Energieform oder Preis. Sie wirkt sofort, unsichtbar und für Jahrzehnte. Studien zeigen auch: Sie bringt mehr als der Austausch der Heiztechnik. Ein Beispiel: Eigentümer setzen oft Solaranlagen aufs Dach oder bauen Wärmepumpen ein, um Kosten und Energie zu sparen. Das sind Maßnahmen, die medial stark vertreten waren oder noch sind. Wenn aber die Wärme im Haus nicht gehalten werden kann, dann nutzen diese Einsparungen wenig. Nur Dämmung kann die Wärme im Haus halten. Schlechte Dämmung ist wie kontinuierliches Heizen mit offenem Fenster.

Handwerk und Fachkräftemangel sind zentrale Herausforderungen im Sanierungsmarkt. Wie begegnen Sie diesen mit Ihrer Infrastrukturstrategie?

VARM begegnet dem Fachkräftemangel mit Pionierarbeit, dem Aufbau eines Franchisesystems, dass es so im Handwerk noch nicht gibt. Wir qualifizieren Fachkräfte selbst, mit praxisnaher Schulung, digitalen Tools und einer echten beruflichen Perspektive. Langfristig ermöglichen wir unseren Angestellten den Schritt in die Selbstständigkeit. Statt sich um Akquise, Steuern oder Administration zu kümmern, übernehmen eigenständige Handwerker die Aufgaben, die sie am Besten können: dämmen. Alles andere kommt von uns, vom Kundenkontakt über die Materiallogistik bis hin zu Angebot, Rechnung und Förder-Hilfen. Und auch die Ausstattung steht: Hilti-Werkzeug, MB Sprinter, Tablet, Smartphone. So entsteht ein System, in dem Handwerk wieder Spaß macht und skaliert. Die ausgegründeten Handwerker benötigen dafür kein Eigenkapital und können alles, was sie benötigen, durch ein Abo-Modell von uns beziehen.

Viele Eigentümer zögern bei energetischen Sanierungen. Wie schafft VARM es, sie von der Notwendigkeit und dem Nutzen einer Dämmung zu überzeugen?

Wenn wir einmal erklärt haben, dass Energieeinsparung schwer zu erreichen ist, wenn das Haus die Wärme nicht halten kann, ist meist nicht mehr viel Überzeugungsarbeit nötig. Es geht dann eher um die Kosten und den Prozess. Wir kombinieren schnelle, transparente Prozesse mit klarer Kommunikation und Festpreismodellen. Eigentümer erleben Dämmung als unkomplizierten, messbaren Schritt statt als Großbaustelle. Vor allem wollen wir hochqualitative Dämmungen breit und einfach zugänglich machen. Alle unsere Handwerker sind von uns ausgebildet und liefern ein Premium-Produkt ab. Zusätzlich ermöglichen wir einfacheren Zugang, zum Beispiel durch eine einfache Ratenzahlung.

Sie haben vorher ein Startup im Longevity-Bereich aufgebaut. Welche Erfahrungen aus dieser Gründungsphase waren für VARM besonders wertvoll?

Genau, das erste Startup im Longevity-Bereich gründete ich während Corona, zusätzlich zu meinem Job in der Management-Beratung. Das war, als der E-Commerce-Markt boomte, das half, einen Käufer für unsere Marke zu finden. Danach wollte ich etwas mit Impact gründen und bastelte mit dem damaligen Ex-getir-Deutschland-Chef und heutigen onu.energy-Gründer Tobias Brühne an einer Idee für Wärmepumpen. Die Idee war richtig, das Timing zu früh. Diese Erfahrung hat die Gründung von VARM dann stark beeinflusst. Vor der Gründung haben wir mit Handwerker, Eigentümer und Energieberater gesprochen und deren Probleme gut verstanden. VARM ist dadurch bodenständiger und robuster aufgebaut.

Welche politischen oder regulatorischen Rahmenbedingungen müssten sich Ihrer Meinung nach verbessern, um flächendeckende Gebäudesanierungen zu beschleunigen?

Wir brauchen verbindliche Standards, vor allem im B2B Segment der Industrie. Natürlich helfen pragmatischere Förderprozesse und weniger Bürokratie bei der Umsetzung. Unsicherheit über Konditionen oder kurzfristige Änderungen in der Regulatorik bremsen Sanierungsvorhaben aus. Außerdem: mehr Fokus auf die Fachkräfte-Frage. Hier entscheidet sich die Realisierbarkeit.

Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit mit Kommunen, Energieberatern oder anderen Partnern auf dem Weg zur Wärmewende?

Sie ist zentral. Die Wärmewende ist ein Gemeinschaftsprojekt. Kommunen, lokale Partner und Energieberater schaffen Vertrauen, sorgen für Reichweite und bringen die nötige Vernetzung vor Ort. Gerade erst wurde beispielsweise die Partnerschaft mit dem Ring Deutscher Makler bekannt gegeben. Solche Kooperationen, auch die mit Vattenfall, sind entscheidend, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Dämmung zu stärken und um Eigentümern sowie Hausverwaltungen konkrete, skalierbare Lösungen anzubieten. Wir wollen diesbezüglich definitiv zukünftig skalieren.

Wie gelingt es Ihnen, unternehmerisches Denken mit dem Anspruch auf gesellschaftliche Wirkung zu verbinden?

Wirtschaftliche Skalierung und gesellschaftlicher Impact schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Wenn ein Geschäftsmodell ein strukturelles Problem löst, dann entstehen beides, Wertschöpfung und Wirkung. Bei VARM sind CO₂-Einsparung, neue Jobs im Handwerk und eine beschleunigte Wärmewende keine Nebeneffekte, sondern unser Kernprodukt. Das macht die unternehmerische Entscheidung oft sogar klarer, weil sie entlang echter Relevanz fällt.

Was möchten Sie mit VARM erreichen – jenseits der Zahl „eine Million Häuser“?

Bis 2030 soll die Dämmung selbstverständlicher Bestandteil jeder energetischen Sanierung sein. Wir wollen erreichen, dass Eigentümer:innen die Dämmung nicht mehr als komplizierten Eingriff, sondern als klaren, bezahlbaren und wirksamen Standard erleben, mit messbarer CO₂-Wirkung und spürbarer Heizkostenersparnis.
Gleichzeitig geht es um viel mehr als Gebäude. VARM will zeigen, wie man Handwerk und Klimaschutz zusammendenken kann. Eine duale Lösung für zwei der größten Herausforderungen Europas: den Fachkräftemangel und die Dekarbonisierung im Bestand. Wir möchten eine Struktur schaffen, in der neue Fachkräfte ausgebildet, ausgestattet und unternehmerisch gestärkt werden. Wenn bis 2030 VARM-Dämmteams überall in Europa unterwegs sind, Hausbesitzer, Kommunen und Wohnungswirtschaft mit uns arbeiten und junge Handwerker sich wieder bewusst für den Einstieg in die Branche entscheiden, dann haben wir mehr erreicht als nur Sanierungszahlen.

Titelbild Teambild @VARM

Wir bedanken uns bei Christian Gruener für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Keine Spielchen. Frauen müssen zusammenhalten und überparteilich arbeiten

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Stefanie Lohaus über Frauen und Politik in Deutschland herCAREER Stefanie Lohaus Mitglied der Geschäftsführung, Leiterin Kommunikation der EAF Berlin und Projektleitung des Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ © Paula Winkler

War Stefanie Lohaus überrascht von den Erfahrungsberichten, die Politikerinnen für die Anthologie „Zu anders für die Macht“ abgegeben haben? Nicht wirklich. Immerhin arbeitet sie seit mehreren Jahren als Mitglied der Geschäftsführung der EAF (Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft) in Berlin. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen hat sie die Expertise und das Netzwerk der EAF genutzt und ein Buch zusammengestellt, das zeigt, wie ungleich die Bedingungen für Frauen in der Politik sind. Im Interview mit herCAREER beleuchtet sie die strukturellen Herausforderungen des politischen Alltags und die Chancen, die mit mehr Frauen in der Politik einhergehen würden.

„Ohne Repräsentation in den Parlamenten und Gremien bleiben die Perspektiven von Frauen und anderen unterrepräsentierten Gruppen außen vor.“

herCAREER: „Zu anders für die Macht“ ist einerseits ein ehrlicher Realitätscheck, andererseits auch ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr Frauen in der Politik. Welche weiteren Gegensätze stecken im Buch?

Stefanie Lohaus: Das Buch reflektiert die Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung und Realität des Politikbetriebs. Die landläufige Meinung ist: „Jeder und jede kann sich doch wählen lassen. Selbst schuld, wenn es den Frauen zu anstrengend ist.“ Die Erfahrungsberichte zeigen dagegen die geballten strukturellen Hürden, die es für bestimmte Personengruppen ungleich schwieriger machen, sich politisch zu engagieren.

herCAREER: Warum ist der Mangel an Frauen in der Politik ein Problem, das uns alle angeht?

Stefanie Lohaus: Mangelnde Teilhabe bringt ernste praktische Probleme mit sich: Ohne Repräsentation in den Parlamenten und Gremien bleiben die Perspektiven von Frauen und anderen unterrepräsentierten Gruppen außen vor. Und ohne die Macht, die mit Repräsentation einhergeht, gibt es keine Gestaltungsmöglichkeiten, keinen Wandel. Es ist skandalös, weil es den Grundwerten der Demokratie widerspricht.

herCAREER: Nach welchen Kriterien habt ihr die Stimmen für das Buch ausgewählt?

Stefanie Lohaus: Wir wollten ein Buch, das in alle Richtungen vielfältig ist. Wir wollten die Erfahrungen von Kommunal- und Bundespolitiker:innen sowie Ehrenamtlichen und Berufspolitikerinnen sichtbar machen. Wir wollten unterschiedliche Konflikte und Bedürfnisse beleuchten und Stimmen aus allen demokratischen Parteien zu Wort kommen lassen. Darüber hinaus wollten wir die klassischen Vielfaltsmerkmale abdecken: zum Beispiel Migrationsgeschichte, Alter, Behinderung oder auch geschlechtliche Identität. Wir haben mit einer sehr komplexen Matrix gearbeitet und sowohl im Netzwerk der EAF Berlin als auch darüber hinaus nach Protagonistinnen gesucht.

herCAREER: Der Altersdurchschnitt der Männer im Bundestag liegt bei 48,2 Jahren, die meisten Abgeordneten sind weiß, sichtbare Behinderungen sind selten und über Neurodivergenzen wird kaum gesprochen. Wenn Frauen sich für mehr Repräsentation einsetzen, öffnen sie dann nicht auch die Türen für mehr Vielfalt unter männlichen Politikern?

Stefanie Lohaus: Und für positive Veränderungen! Männliche Abgeordnete sind genauso Burnout-gefährdet, auch sie bekommen Herzinfarkte. Auch sie würden davon profitieren, nicht nonstop, 70 Stunden die Woche, zu arbeiten. Die Strukturen zu verbessern, damit mehr Personengruppen politische Arbeit attraktiv und leistbar finden, verbessert die Rahmenbedingungen für alle!

herCAREER: Der Beitrag von Anke Domscheit-Berg (Die Linke) und Paula Piechotta (Bündnis 90/Die Grünen) beschreibt sehr eindrücklich, wie groß der Druck, wie vielfältig die Anforderungen sind. Wenn man zu dem hohen Arbeitspensum, Berufspendeln und der Präsenzpflicht noch Care-Verantwortung und strukturelle Betreuungslücken hinzurechnet, ist das kaum zu bewerkstelligen. Warum sollten sich Frauen das trotzdem antun?

Stefanie Lohaus: Erfahrene Politiker:innen, die den Betrieb mehrere Jahre aushalten können, müssen sich eigene Strategien zur Priorisierung zurechtlegen. Die Bedingungen lassen es nicht zu, das Arbeitspensum zu schaffen, deswegen sehen die Plenarsitzungen oft so leer aus, manche Unterlagen können nur überflogen werden. Darum schmuggelt Paula Piechotta ihren Laptop in die Sitzungen und darum schauen die meisten Anwesenden während der Sitzungen auf ihr Handy. Sie scrollen nicht auf Instagram, sondern lesen Papiere, vereinbaren Termine, korrespondieren mit ihren Büros.

herCAREER: Wieso wird das nicht reformiert?

Stefanie Lohaus: Das frage ich mich auch. Schließlich hat sich die politische Arbeit in den letzten Jahren und Jahrzehnten so verdichtet. Allein die Öffentlichkeitsarbeit und das damit einhergehende Management von Hass und Hetze sowie das psychische Aushalten dieser Bedrohungen, der viele Politiker:innen heute ausgesetzt sind, sind sehr aufwendig. Diesen Teil des Jobs gab es vor 20 Jahren noch nicht, heute wird er einfach vorausgesetzt. Das macht die Politik so unattraktiv, dass selbst Männer ohne Care-Verantwortung aus der Politik aussteigen, wie etwa Kevin Kühnert. Wir brauchen hier dringend strukturelle Reformen.

herCAREER: Woran, denkst du, scheitern die?

Stefanie Lohaus: Politiker:innen können und wollen keinen Eindruck von Überforderung hinterlassen, denn dann würden sie nicht wiedergewählt. Die Nachricht: „Wir machen eine Strukturreform, damit Bundesabgeordnete weniger arbeiten müssen“, würde einen Aufschrei bei den Bürger:innen verursachen. Wir brauchen gleichzeitig eine flächendeckende Aufklärung und ein Bewusstsein dafür, was Politiker:innen täglich leisten (müssen). Denn Politik und Demokratie haben ein Legitimitätsproblem. Mehr noch, die große Unzufriedenheit mit den demokratischen Prozessen führt zu einem Nachwuchsmangel. Ich bin überzeugt: Wenn wir die strukturellen Hürden in der politischen Arbeit beseitigen und bessere demokratische Bildungsarbeit leisten, würde sich die Nachwuchsthematik nachhaltig auflösen. Denn viele berichten ja auch, dass es sehr viel Freude macht und sinnstiftend ist, Gesellschaft mitzugestalten.

herCAREER: Im Buch skizzieren einige der Protagonistinnen Lösungsansätze. Welche sind das?

Stefanie Lohaus: Das sind zum Teil ganz klassische Fragen des Zeit- und Ressourcenmanagements. Manchmal würde ich gerne eine Unternehmensberatung in Ratssitzungen schicken, um die Prozesse zu optimieren. Die Redezeiten würden begrenzt und die Sitzungen professionell moderiert. Die Vorlagen hätten nur noch fünf statt 50 Seiten.

herCAREER: Die Kommunalpolitikerin Natascha Sagorski erzählt auf herCAREER.com im Interview, dass sie sich in ihrem Ortsverein auf elternfreundliche Sitzungszeiten einigen und kinderfreundliche Parteiveranstaltungen planen, damit die Betreuung gesichert ist. Welche Bedürfnisse gibt es jenseits von Vereinbarkeitslösungen?

Stefanie Lohaus: Die Parteien brauchen mehr Unterstützung im Umgang mit Hate Speech und den massiven Anfeindungen, denen vor allem Frauen und andere eh schon diskriminierte Personengruppen ausgesetzt sind – und das im Netz und analog. Ein angemessener Schutz verlangt nach gesetzlichen und professionellen Maßnahmen. Die Organisation Hate Aid macht einen hervorragenden Job, ist aber viel zu klein. Wir brauchen Strukturen, um Kommunalpolitiker:innen im Ehrenamt adäquat zu beraten und zu verteidigen. Anlaufstellen, in denen Betroffenen zugehört wird, und dass Straftaten auch tatsächlich verfolgt werden. Was wichtig ist: Diese Unterstützung darf nicht nur durch die Parteien selbst finanziert werden müssen, denn die haben nicht annähernd so viel Geld, wie man annimmt.

herCAREER: Was ist mit Barrierefreiheit? Was für ein enormer Fortschritt wäre es, wenn gehörlose Bürger:innen an Kommunalversammlungen teilnehmen könnten und Heike Heubach (SPD) nicht die einzige gehörlose Bundestagsabgeordnete wäre?

Stefanie Lohaus: Ja, nur eine Gebärdendolmetscherin kostet sehr viel Geld – und das muss eine Kommune erst einmal haben. Darum hoffe ich, dass die Barrierefreiheit zumindest in diesem Bereich mit digitalen Tools und KI deutlich besser werden wird und Barrierefreiheit nicht nur in den höheren Ämtern gewährleistet ist.

herCAREER: Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D. (CDU), die das Schlusswort in eurem Buch gibt, engagiert sich für die Initiative „Parität jetzt!“. Wie schätzt du die Aussichten für eine Wahlrechtsreform und einen paritätisch besetzen Bundestag ein?

Stefanie Lohaus: Ein Paritätsgesetz würde vieles verändern. Aber durch den aktuellen Backlash rechter und rechtskonservativer Kräfte scheint es erst einmal in die Ferne gerückt zu sein. Nun hängt der Erfolg stark von der politischen Lobbyarbeit ab – und von der Frage, wie konservativ die Verfassungen ausgelegt werden. Schließlich steht im Grundgesetz, dass der Staat die Benachteiligung von Frauen beseitigen muss.

herCAREER: Wird euer Buch dazu beitragen?

Stefanie Lohaus: Nun, ich glaube, die Frauen in diesem Buch haben bereits alle dazu beigetragen! Mit ihrer Anwesenheit, ihrer Arbeit und ihrer Kritik. Sie haben ihren Teil getan. Jetzt müssen andere folgen.

herCAREER: Ausgerechnet jetzt, wo der Nachwuchs fehlt, wie du sagst? Oder vielleicht jetzt erst recht?

Stefanie Lohaus: Ich glaube, Frauen werden sich immer engagieren, aktivistisch und aktiv sein. Es ist eben ein langer und zäher Prozess, der in Wellen verläuft. Wir müssen uns gerade vor allem damit beschäftigen, Rückschritte aufzuhalten, aber das ist eine Phase, die wir überstehen werden. Die Wahrheit ist, dass fünf der Protagonistinnen aus dem Buch bereits jetzt nicht mehr in der Politik arbeiten. Aber: Andere machen weiter, und das macht Mut, weiter für Gleichstellung zu kämpfen. Die nächste Welle der Unzufriedenheit mit der Politik wird kommen und damit wieder eine Chance für progressive Kräfte.

herCAREER: Was ist dein Appell an die, die sich weiterhin politisch engagieren oder damit beginnen möchten?

Stefanie Lohaus: Wir dürfen uns nicht auf die Spielchen demokratisch gewählter, aber undemokratischer Parteien einlassen. Die sachlichen Auseinandersetzungen geraten immer weiter in den Hintergrund. Um dagegenzuhalten, müssen die Frauen stärker zusammenhalten und überparteilich arbeiten. Das schreibt auch Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in ihrem Beitrag. Sie hat die Einführung der Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe mit vorangetrieben – ohne den überparteilichen Zusammenhalt wäre die Gesetzesänderung nicht zustande gekommen. Minderheiten müssen zusammenhalten. Ohne interfraktionelle Bündnisse wären weder das Gewaltschutzgesetz noch das Gesetz zum gestaffelten Mutterschutz erfolgreich gewesen. Frauen müssen zusammenhalten – streiten können sie sich dann später immer noch.

Am 10. Oktober wird Stefanie Lohaus bei der herCAREER-Expo ein Gespräch über wirksame Ansätze für mehr Vielfalt in der Politik mit Blick auf die Protagonistinnen aus dem Buch führen.

Bild: Stefanie Lohaus Mitglied der Geschäftsführung, Leiterin Kommunikation der EAF Berlin und Projektleitung des Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ © Paula Winkler

Quelle messe.rocks GmbH

Genuss neu gedacht: Die Alternative ohne Rauch, Dampf und Reue

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FlaveAir Genuss-Alternative ohne Rauch und Dampf. Die "Löwen" Janna Ensthaler und Ralf Dümmel unterziehen die Aromen für die Atemluft von „FlaveAir“ direkt dem Praxistest. @ RTL / Bernd-Michael Maurer

FlaveAir wird am 8. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und eine innovative, gesunde Alternative zu Zigaretten und Vapes präsentieren.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

FlaveAir ist eine echte Familiengründung – entstanden aus einer persönlichen Motivation. Nils Stögbauer, selbst langjähriger Unternehmer, verlor seine Mutter durch die Folgen des Rauchens. Gemeinsam mit seiner Frau Kristin und seinem langjährigen Freund Randolph „Randy“ Skrok entstand daraus die Idee, eine echte, moderne und stylische Alternative zu Zigaretten, Vapes und weiteren ungesunden Genussmitteln zu entwickeln – Für einen besseren Lifestyle!

In welcher Branche ist FlaveAir tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir bewegen uns im Schnittfeld zwischen Lifestyle, Wellness und Nachhaltigkeit. FlaveAir ist keine Vape oder Zigarette – sondern ein völlig neues Genuss-System und imitiert die Hand-zu-Mund-Routine. Unser Geschäftsmodell basiert auf wiederverwendbaren Komponenten sowie auf nachzukaufenden Aroma-CAPs in diversen Geschmacksrichtungen, wie Tutti Frutti, Ingwer-Shot, Bubble Gum, Fresh Mint und vielen mehr – modular, nachhaltig und jederzeit erweiterbar.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung?

Das Problem war offensichtlich: Millionen Menschen wollen weniger rauchen, vapen oder naschen – aber die Alternativen sind entweder ungesund, teuer oder nicht alltagstauglich. Genau da setzt FlaveAir an: Genuss vollkommen ohne Nikotin, ohne Rauch, ohne Dampf und ohne Reue – aber immer mit vollem Geschmack.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders?

Wir verzichten komplett auf Verbrennung und Verdampfung. Stattdessen kommen 100% natürliche Aromen in Lebensmittelqualität zum Einsatz. Keine Akkus, kein Schnick-Schnack – einfach nur purer Genuss und überall erlaubt.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern?

FlaveAir ist diskret, stört niemanden, ist günstiger und fördert einen gesunden Lifestyle – und FlaveAir ist überall erlaubt: im Flugzeug, im Büro, im Auto, im Club oder im Fitnessstudio etc. Zudem macht es unendlich viel Spaß, weil es über 40 Sorten gibt und die Sticks farblich individualisierbar sind. Für jeden ist etwas dabei!

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet?

Über zwei Jahre lang haben wir an Rezepturen, Designs und dem modularen Aufbau gefeilt. In Testgruppen haben wir direktes Feedback eingeholt – und die Resonanz war überwältigend: „Endlich eine echte Alternative, die funktioniert und Spaß macht.“

Welche Vision verfolgt FlaveAir?

Unsere Vision: Eine Welt mit weniger Rauch und Dampf. Wir wollen Rauchern, Vapern und Menschen mit den klassischen „Bad Habits“ helfen, ihre Gewohnheiten moderner und nachhaltiger zu gestalten – und gleichzeitig ein nachhaltiges Lifestyle-Produkt etablieren.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren?

Weil wir überzeugt sind, dass FlaveAir Millionen Menschen helfen kann – und „Die Höhle der Löwen“ die perfekte Bühne ist, um genau diese Botschaft nach außen zu tragen. Außerdem wollten wir ehrliches Feedback von Top-Investoren sowie einen strategischen und echten Löwen-Partner für unser Team gewinnen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme angestrebt?

Wir suchen nicht nur Kapital, sondern vor allem strategische Partnerschaften: Vertrieb, Marketing-Power, Netzwerk. Genau dafür stehen die Löwen mit ihrer Expertise.

Welche nächsten Schritte sind nach „Die Höhle der Löwen“ geplant?

Der Rollout läuft – Online-Shop, Social Media, Marktplätze, B2B- und B2C-Messen, Handelsplatzierungen. Parallel wollen wir starten, das Sortiment zu erweitern und zu internationalisieren – FlaveAir hat definitiv das Unicorn-Potential, sich zur internationalen Größe zu etablieren.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse waren besonders wertvoll?

Dass es ohne Teamgeist nicht geht. Rückschläge gehören dazu – aber sie machen das Projekt stärker. Jeder Tag bringt neue Learnings. Jeden Tag besser werden.

Welche Ratschläge für andere Gründer:innen?

Habt Mut, bleibt konsequent bei eurer Vision – aber hört immer auch auf Partner und euer Umfeld. Feedback von außen ist Gold wert.

Sehen Sie FlaveAir am 8. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Die „Löwen“ Janna Ensthaler und Ralf Dümmel unterziehen die Aromen für die Atemluft von „FlaveAir“ direkt dem Praxistest. @ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Nils Stögbauer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie entsteht die Brücke zwischen Startups, Wissenschaft und Wirtschaft?

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FoodBRYCKE – Accelerator Programm für Agrifood-Startups sebastian hinderer auf der bühne @Ludmilla und Gabriel Parsyak (c) Brycke

FoodBRYCKE ist ein Accelerator-Programm, das Agrifood-Startups von der Idee bis zur Marktreife mit Workshops, Coaching und einem starken Netzwerk unterstützt

Was ist die Idee hinter der FoodBRYCKE und wie kam es zur Gründung des Programms?

Das Accelerator Programm FoodBRYCKE ist ein gemeinsames Angebot der Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart und der Universität Hohenheim. Stuttgart ist als Wirtschaftsstandort bislang vor allem für die Automobilwirtschaft bekannt. Was die wenigsten wissen: Es gibt hier auch jede Menge Akteure aus dem Agrifood-Sektor inklusive einer lebendigen Start-up Community. Letztere möchte die Wirtschaftsförderung mit dem Accelerator Programm weiter stärken und hat in der Uni Hohenheim mit ihrem starken Forschungsprofil in den Agrar- und Lebensmittelwissenschaften den idealen Partner hierfür gefunden.

An wen richtet sich das Accelerator-Programm konkret und was macht es besonders?

Das Programm richtet sich an Agrifood-Startups entlang der ganzen Wertschöpfungskette – vom Feld bis auf den Teller. Der Fokus liegt auf Pre-Seed Startups in der sehr frühen Gründungsphase, oft noch vor der formalen Gründung. Besonders – zumindest in der Region – ist der konsequente Fokus auf das Thema Food im gesamten Programm. Und es kostet die teilnehmenden Startups nichts, weder Teilnahmegebühren noch Anteile.

Wie sieht die Förderung für Startups bei euch aus – was erwartet die Teilnehmenden?

Wir bieten zum einen Präsenz-Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten an und bilden hier die relevantesten Themen der frühen Gründungsphase ab. Zum anderen erhalten die Startups individuelles Coaching zu den Themen, die bei ihnen gerade am drängendsten brennen. Hierfür steht jedem Startup auch ein Budget zur Verfügung, um auf geeignete Experten zu ihrem Thema zurückgreifen zu können. Und letztlich bieten wir insbesondere mit den Pitches am finalen Demo Day Sichtbarkeit in der Agrifood Startup-Community im Südwesten.

Welche Rolle spielt die Spezialisierung auf den Agrifood-Sektor in der Programmausgestaltung?

Unser Anspruch ist eine konsequente Fokussierung auf Agrifood bei allen unseren Workshops und insbesondere bei der Auswahl externer Speaker. So steht beispielsweise in unserem Marketing & Sales Workshop der Weg in den Lebensmitteleinzelhandel im besonderen Fokus, bei unserem Workshop zu Fundraising & Investoren sind ausschließlich Investoren mit entsprechendem Investmentfokus eingeladen. Aber natürlich gibt es auch Grenzen: Bspw. das Business Model Canvas ist eben ein so verdammt gutes Tool, weil es so vielfältig einsetzbar ist und entsprechend nutzen wir es auch in unseren Workshops ohne künstlich konstruierten Agrifood Fokus.

Wie setzt ihr die Verbindung von Wissenschaft (Uni Hohenheim) und Wirtschaftsförderung in der Praxis um?

Wir versuchen bestmöglich die jeweiligen Stärken unserer Institutionen in das Programm miteinzubringen. In einem unserer Workshops sind wir zu Gast im Technikum des Instituts für Lebensmittelwissenschaften und Biotechnologie an der Uni Hohenheim. Die technischen Möglichkeiten dort und der Austausch mit den Wissenschaftlern ist unheimlich wertvoll für die Produktentwicklung. Gleichzeitig bestehen über Alumni und gemeinsame Projekte viele hilfreiche Industriekontakte. Die Wirtschaftsförderung hingegen pflegt nicht nur Kontakte zu Industrie und Wirtschaft, sondern ist auch mit der Politik und Verwaltung bestens vernetzt, was sehr hilfreich sein kann. Zudem ist sie ein sehr wertvoller Ansprechpartner bei der Suche nach Räumlichkeiten und Flächen, was sich in der Region Stuttgart sehr schwierig gestalten kann.

Was unterscheidet die FoodBRYCKE von anderen Startup-Programmen in Deutschland?

Das meiste wurde mittlerweile schon erwähnt: Der konsequente Agrifood-Fokus, der zumindest im Südwesten einmalig ist. Außerdem die eben erwähnte Kombination aus Uni und Wirtschaftsförderung. Und hinzu kommt, dass die Teilnahme für die Start-ups aus der sehr frühen Gründungsphase dank der Landesförderung kostenlos ist.

Gibt es Beispiele von Startups aus eurem Netzwerk, die bereits sichtbare Erfolge feiern konnten?

Ja, die gibt es erfreulicherweise! Better Cakez, die Gewinnerinnen des Demo Days der ersten Kohorte in 2024, müssen nach nicht einmal einem Jahr bereits ihre erste eigene Produktion schließen und in eine größere umziehen, um auch zukünftig die Nachfrage aus Online-Shop und stationärem Handel bedienen zu können. Und Merall Bioproducts, die drittplatzierten des letzten Jahres haben erst vor kurzem mit Seedhouse aus Osnabrück das richtige Anschlussprogramm gefunden und können in deren Räumlichkeiten nun auch ihre Produktion aufbauen.

Das Interesse steigt und in meiner Wahrnehmung steigt auch die Zahl der Gründungen im Food-Bereich. Das deckt sich ja auch mit den bundesweiten Zahlen des Startup Verbands für das erste Halbjahr in 2025. Für den Südwesten typische Trends sehe ich nicht unbedingt, das größte Innovationspotenzial sehen auch wir sicher bei der Gewinnung alternativer Proteine und damit verbunden der nachhaltigen Transformation unserer Ernährungssysteme.

Wie kann man als Startup bei euch mitmachen – gibt es Auswahlkriterien oder Bewerbungsphasen?

Wir starten einmal im Jahr im Mai mit einer Kohorte von 20 Startups. Die Bewerbungsphase startet in der Regel im Februar und endet Anfang April. Interessierte Start-ups können in dieser Zeit ihr Pitch-Deck einreichen und wir ranken diese anhand des Innovations- und Wachstumspotenzials, das dahintersteckt. Nähere Infos gibt es auf unserer Website!

Welche Möglichkeiten gibt es für externe Interessierte, z. B. den Demo Day oder Workshops zu besuchen?

Die beste Möglichkeit ist sicher, unseren Demo Day am 21.11. im Rahmen der „Food und Feines“ Messe in Stuttgart zu besuchen. Aber auch bei unseren Workshops sind Gäste jederzeit herzlich willkommen. Am besten vorab Bescheid geben und dann können wir gemeinsam schauen, welcher Termin hierfür am besten passt.

Was sind eure Ziele für die Zukunft – plant ihr weitere Angebote, Partnerschaften oder Expansionen?

Die aktuelle Kohorte ist erst unsere zweite, das heißt wir optimieren gerade vor allem das Programm basierend auf dem Feedback der ersten Kohorte. Mittel- bis langfristig würden wir das Programm gerne ausweiten und zwei Kohorten im Jahr anbieten. Hierfür sind wir auf der Suche nach Partnern, insbesondere natürlich aus dem Agri-Food Sektor.

Bild@Ludmilla und Gabriel Parsyak (c) Brycke

Wir bedanken uns bei Dr. Sebastian Hinderer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: FoodBRYCKE

Kontakt:

Universität Hohenheim
Institut für Marketing & Management
FG Entrepreneurship (570C)
Wollgrasweg 49
D-70599 Stuttgart

sebastian.hinderer@uni-hohenheim.de
FoodBRYCKE

Ansprechpartner: Dr. Sebastian Hinderer und Tim Konow

Warum jetzt die Zeit für KI ist

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Omar Madan über KI Palooza in Esslingen @3x

Im Interview mit StartupValley spricht Omar Madani über die Hintergründe zum KI Palooza in Esslingen und warum das Event die deutsche KI-Szene in Bewegung bringen soll

Wenn du an deine Kindheit zurückdenkst: Gibt es etwas, das dich bis heute in deiner Arbeit prägt – vielleicht eine Haltung, eine Erfahrung oder ein Vorbild?

Omar Madani: Mich haben drei Dinge geprägt: der starke Familienzusammenhalt, das Aufwachsen als Migrantenkind – also dieses Gefühl, dass man sich Dinge selbst erkämpfen muss – und dass es bei uns okay war, Fehler zu machen und Neues auszuprobieren. Das hat mir die Freiheit gegeben, mutig zu sein.

Wann hattest du das erste Mal das Gefühl: „Ich will unbedingt etwas Eigenes aufbauen“?

Omar Madani: Das kam früh. Ich habe schnell gemerkt, dass ich nicht der Typ bin, der sich jahrelang irgendwo in feste Strukturen einordnet. Mich hat es schon immer gereizt, Dinge auf meine Art zu gestalten.

Du bewegst dich schon lange an der Schnittstelle von Business und Technologie – was reizt dich daran am meisten?

Dass man Ideen nicht nur denken, sondern direkt umsetzen kann. Technologie ist ein Werkzeug, um Visionen Realität werden zu lassen. Und im Business-Kontext hat man sofort einen Hebel: ein Problem sehen, eine Lösung bauen, Wirkung erzielen.

Viele sehen nur die Erfolge. Was war eine Situation, in der du gescheitert bist – und wie bist du wieder aufgestanden?

Omar Madani: Es gab immer wieder Rückschläge. Aber ich glaube, eine meiner stärksten Fähigkeiten ist, auch in stressigen Situationen ruhig zu bleiben. Ich nehme den Druck wahr, aber ich lasse mich nicht davon treiben. Erstmal evaluieren, durchatmen, Optionen abwägen – das verhindert, dass ich aus einem Impuls heraus noch schlimmere Entscheidungen treffe.

Gab es in deiner Karriere einen Moment, der sich wie ein Wendepunkt angefühlt hat?

Ja, der Start von Synote. Vorher war es mehr Beratung, Ideen entwickeln, mit Unternehmen arbeiten. Aber mit Synote hatten wir zum ersten Mal ein eigenes Produkt, das wir komplett selbst steuern. Dieser Schritt – von „über Möglichkeiten sprechen“ zu „etwas schaffen, das Menschen wirklich nutzen“ – hat sich wie ein echter Wendepunkt angefühlt.

Welcher Rat hat dich beruflich am weitesten gebracht – und von wem kam er?

Omar Madani: „Warte nicht auf den perfekten Moment, fang an und mach es besser auf dem Weg.“ Diesen Rat habe ich von einem Unternehmerfreund bekommen. Er hat mir gezeigt, dass Momentum wichtiger ist als Perfektion.

Du berätst Unternehmen rund um digitale Transformation. Welchen Fehler siehst du dabei immer wieder?

Ein häufiger Fehler: alles zu groß und kompliziert denken. Man will die perfekte Lösung auf einmal, statt klein anzufangen. Ein anderer: Entscheidungen komplett aus der IT heraus steuern zu wollen, ohne die Menschen mitzunehmen. Transformation funktioniert nur, wenn alle an Bord sind – sonst bleibt es ein Projekt auf Papier.

Wenn du die KI-Entwicklung der letzten Jahre mit einem Bild oder Vergleich beschreiben müsstest – was wäre das?

Omar Madani: Ein Tsunami. Er rollt an, wird immer stärker, und wer zu lange am Strand stehen bleibt, wird überrollt. Aber wer rechtzeitig ein Surfbrett nimmt, kann mit unglaublicher Geschwindigkeit vorankommen.

Was war die bislang größte Hürde, die du als Gründer überwinden musstest – fachlich oder persönlich?

Die Balance zwischen Vision und Alltag. Einerseits will man groß denken, andererseits hat man unzählige organisatorische Themen: Buchhaltung, Behörden, rechtliche Vorgaben – und das alles neben der eigentlichen Produktentwicklung. Dieser Spagat kostet Energie, ist aber Teil des Gründens.

Hast du ein Ritual oder eine Routine, die dir hilft, auch in stressigen Zeiten einen klaren Kopf zu behalten?

Omar Madani: Sport, To-do-Listen und klare Strukturen helfen mir im Alltag. Aber am wichtigsten ist Zeit mit meiner Familie – das erdet mich am meisten.

Wer inspiriert dich aktuell am meisten – aus der Tech-Szene oder auch außerhalb davon?

Alex Hormozi. Er ist direkt, klar und pragmatisch. Er redet nicht um den heißen Brei, sondern sagt, worauf es wirklich ankommt.

Du hast Einblicke in viele Branchen. Wo siehst du das größte ungenutzte Potenzial für KI?

Ganz klar im Mittelstand. Da gibt es so viele Prozesse, die ineffizient laufen und mit KI sofort smarter gestaltet werden könnten.

Was ist für dich der spannendste Unterschied zwischen „Technologie entwickeln“ und „Technologie verständlich machen“?

Omar Madani: Entwickeln ist das Fundament. Aber verständlich machen entscheidet über den Erfolg. Wenn Menschen nicht verstehen, was sie davon haben, bleibt Technologie ein Tool für Insider. Erst wenn sie den Nutzen klar erkennen, wird daraus ein Gamechanger.

Wenn du an die nächsten zehn Jahre denkst: Welche Vision treibt dich dabei am stärksten an?

Mir geht es weniger nur um KI, sondern um eine größere Frage: Wie schaffen wir es, Arbeit und Leben so zu gestalten, dass Menschen mehr Freiraum für Kreativität, Familie und Sinn haben? Technologie – egal ob KI oder etwas anderes – soll Mittel zum Zweck sein.

Ganz persönlich: Womit willst du in Erinnerung bleiben – als Unternehmer, Speaker, Mensch?

Omar Madani: Als jemand, der Dinge ins Rollen gebracht hat. Jemand, der Mut gemacht hat, Neues auszuprobieren. Und vielleicht auch einfach als ein Mensch, mit dem man gerne zusammengearbeitet und Zeit verbracht hat.

Wie kam es eigentlich zur Idee, ein Festival wie KI Palooza ins Leben zu rufen – und warum gerade in Esslingen?

Die Idee kam aus der Beobachtung, dass viele KI-Events sehr theoretisch sind. Da sitzt man den ganzen Tag in Vorträgen und geht am Ende raus, ohne zu wissen, was man konkret machen kann. Wir wollten etwas schaffen, das praxisnah ist und Spaß macht. Esslingen passt perfekt, weil hier der Mittelstand stark vertreten ist – genau die Unternehmen, die jetzt Antworten auf KI-Fragen brauchen.

Ihr verbindet Masterclasses, Elevator Pitches, Keynotes und sogar Entertainment wie Comedy und DJ-Sets – was steckt hinter diesem Mix?

Omar Madani: Wir wollten weg von der klassischen Konferenz-Atmosphäre. Lernen ja, aber nicht trocken. Der Mix sorgt dafür, dass Menschen offen bleiben, ins Gespräch kommen und Inhalte wirklich hängen bleiben. Man kann den ganzen Tag Input bekommen, aber abends auch lachen, feiern und vernetzen – genau das macht eine Community aus.

Welche Reaktionen oder Erlebnisse wünschst du dir von den Teilnehmenden nach zwei Tagen KI Palooza?

Dass sie sagen: „Jetzt weiß ich genau, was ich mitnehmen und bei mir im Unternehmen ausprobieren kann.“ Ich wünsche mir, dass Leute nicht nur mit Ideen nach Hause gehen, sondern auch mit neuen Kontakten, die sie weiterbringen. Und wenn jemand am Montag nach dem Event direkt etwas umsetzt, haben wir alles richtig gemacht.

Wenn du an die Vorbereitungen denkst: Welcher Moment hat dir bisher am meisten Energie gegeben – und welcher hat dich am meisten Nerven gekostet?

Omar Madani: Am meisten Energie geben mir die Gespräche, wenn Unternehmen sofort verstehen, warum es das Event braucht. Wenn sie sagen: „Genau so etwas hat gefehlt.“ Das bestätigt uns. Nerven kosten die typischen Orga-Themen: Location, Technik, Sponsoren – tausend Details, die alle stimmen müssen. Aber genau da zeigt sich, wie wichtig ein starkes Team ist.

Was soll KI Palooza im besten Fall auslösen – für die Besucher, für Unternehmen, vielleicht sogar für die gesamte deutsche KI-Community?

Ich wünsche mir, dass KI Palooza ein Startschuss wird – weg vom Reden, hin zum Machen. Für die Besucher soll es der Moment sein, wo sie den Mut fassen, KI praktisch einzusetzen. Für Unternehmen soll es ein Anstoß sein, schneller zu handeln. Und für die Community soll es ein Ort werden, an dem man sich jedes Jahr trifft, voneinander lernt und gemeinsam vorankommt.

Wir bedanken uns bei Omar Madani für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

SEO 101 für KMU: Kunden mit den richtigen Bildern erreichen

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SEO für KMUs: Mit KI und iStock Sichtbarkeit steigern Credit: Cristina Gaidau/iStock

iStock, eine der führenden E-Commerce-Plattformen für Premium-Inhalte, die KMUs, Kreativen und Studenten weltweit zur Verfügung stehen, zeigt, wie KMUs visuelle Inhalte in ihre Suchmaschinenoptimierung (SEO) integrieren können, um in der heutigen KI-gesteuerten Landschaft wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Ergebnisse der visuellen Untersuchungen von VisualGPS und iStock zeigen, dass SEO nach wie vor eine der wichtigsten Fähigkeiten ist, die kleine Unternehmen weltweit erlernen möchten. Darüber hinaus geben 60 % der weltweit Befragten an, dass sie ihre eigenen Inhalte erstellen und beschaffen. Dabei greifen viele auf generative KI als Werkzeug zur Ideenfindung und Iteration visueller Konzepte zurück.

„KI verändert die Art und Weise, wie KMUs SEO gestalten sollten“ sagt Helen Pollitt, Director of SEO bei iStock. „Viele Unternehmer sind sich noch nicht bewusst, welche leistungsstarken und kostengünstigen Tools ihnen zur Verfügung stehen: von der Verwendung einer Mischung aus Stock- und KI-generierten Bildern bis hin zur Kombination von SEO mit generativer Suchmaschinenoptimierung. So können KI-Tools Inhalte finden und anzeigen, wenn Nutzer Fragen stellen. Diese Strategien können das Ranking erheblich verbessern und den organischen Traffic steigern.“

iStock gibt KMUs vier Empfehlungen, die sie bei der Implementierung von SEO-Maßnahmen im Marketing berücksichtigen sollten:

Traditionelle Suchmaschinenoptimierung ist nach wie vor entscheidend:

Um die Online-Präsenz zu verbessern, sollten Suchmaschinen zusätzliche Informationen darüber erhalten, inwiefern das Bild für die durchgeführten Suchanfragen relevant ist. Dazu gehören beschreibende Dateinamen, primäre Schlüsselwörter, Alt-Text-Beschreibungen und die Wahl des richtigen Bildformats für die jeweilige Verwendung, darunter WebP für inhaltsorientierte Webseiten und SVG für Logos, die skaliert werden müssen. 

Videos dürfen nicht fehlen:

Videos können in Webseiten eingebettet werden, um die Reichweite zu erhöhen. Laut der  VisualGPS-Studie nutzen 53 % der Menschen in Deutschland Online-Videoinhalte, um Neues zu lernen und sich inspirieren zu lassen. Doch nur 11 % aller KMUs weltweit setzen Videos als Teil ihrer Content-Strategie ein. Stellen Sie mithilfe von strukturierten Daten und hochwertigen Miniaturansichten sicher, dass Ihre Inhalte auf Suchseiten angezeigt werden und die Seite schnell lädt.

Mit KI experimentieren:

KI-Tools können in SEO-Workflows nützlich sein, beispielsweise beim Verfassen von Texten, bei der Keyword-Recherche, bei der Optimierung von Meta-Titeln und  Beschreibungen oder bei der Erstellung von Bildern zur Illustration einer Seite. Wenn Sie KI-generierte Bilder verwenden möchten, sollten Sie A/B-Tests mit den Inhalten durchführen, um das Besucherengagement zu messen. Erwägen Sie außerdem, diese mit einem Symbol oder einem kurzen Text zu kennzeichnen. Untersuchungen von VisualGPS zeigen, dass 86 % der Verbraucher weltweit und in Deutschland der Meinung sind, dass KI-generierte Inhalte deutlich gekennzeichnet werden sollten.

SEO mit GEO verbinden:

KI-gestützte generative Suchmaschinen (GSEs) beginnen, den „Referral“-Web-Traffic zu steigern. Um die Online-Markenautorität durch generative Suchmaschinenoptimierung (GEO) zu sichern, können KMUs ihre Traffic-Daten analysieren. So können sie herausfinden, woher die Website-Besuche kommen, und die Auswirkungen von GEO auf die Sichtbarkeit der Marke verstehen.

Um SEO-Strategien mit Bildern und Videos anzureichern und zu verbessern, finden Sie weitere Informationen unter www.istockphoto.com.

Bild: Credit: Cristina Gaidau/iStock

Autor Helen Pollitt, Director of SEO bei iStock.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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