Donnerstag, Juli 3, 2025
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Wie kann künstliche Intelligenz den Anerkennungsprozess beschleunigen?

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INDIMA Gründerteam v.l.n.r. Gevorg Simonyan, Emin Vojnikovic.© INDIMA SkillBridge GmbH

INDIMA digitalisiert und automatisiert die Anerkennung internationaler Qualifikationen und hat am 27. Februar 2025 seine Lösung in der Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ präsentiert

Wie ist die Idee zu INDIMA entstanden? Welche persönlichen oder beruflichen Erfahrungen haben dich zur Gründung inspiriert?

Die Idee zu INDIMA hat mein Co-Founder Gevorg Simonyan gehabt. Einerseits war er selbst von der Anerkennung betroffen und beruflich als Berufs- & Bildungsberater für Migranten:innen begleitete er viele Menschen durch den Prozess. Gevorg und ich lernten uns bei der Initiative UpdateSocial an der Johannes Kepler Universtität kennen, wo wir in der organisierten Ideenwerkstatt gemeinsam an der Idee arbeiteten. Die Fragestellung „Wie können wir hochqualifizierte Migranten:innen am besten ihren Qualifikationen entsprechend in den Arbeitsmarkt integrieren?”, beschäftigte uns damals.

Nach langer recherche und vielen Erfahrungsberichten stellten wir erschreckend fest wie viel Potenzial an internationalen Fachkräften ungenutzt ist, obwohl die heimische Wirtschaft händeringend nach Fachkräften sucht. Das Problem ist der lange, komplizierte und bürokratische Prozess der Anerkennung von ausländischen Qualifikationen. Wartezeiten von bis zu 12 Monaten sind keine Seltenheit. Ein Verlust für Wirtschaft und die betroffene Person. 

Am 27. Februar 2025 hast du INDIMA in der Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ präsentiert. Wie hast du diesen Moment erlebt, und welche Auswirkungen hatte die Show auf dein Unternehmen?

Die Show ermöglichte uns aufzuzeigen wie wichtig es ist im Bereich Integration und Anerkennung zu digitalisieren und automatisieren. Wir haben unsere Lösung präsentiert die Menschen schnell und transparente Perspektiven gibt, unsere heimische Wirtschaft unterstützt und Verwaltungskosten senken kann. Eine WIN-WIN-WIN Situation! Wie Alexander Schütz sagte, ist es genau das was wir in Österreich brauchen! 

Persönlich erfüllt es mich mit stolz solche Worte von den Investoren und Investorinnen zu hören. Wir sehen auch, dass die mediale Präsenz auch die richtigen Personen erreicht, die sich tagtäglich mit der Anerkennung beschäftigen und konnten erste Termine bereits vereinbaren. Das Interesse an INDIMA wurde nicht nur in Österreichs Behörden geweckt sondern auch in unserem Nachbarland Deutschland. 

Fun Fact: Aufgrund der Sendezeitverschiebung auf Dienstag 20:15 Uhr wird unsere Folge auch am 04.03. auf Puls4 ausgestrahlt. Über die doppelte Sendezeit freuen wir uns.

Welche Vision steckt hinter INDIMA, und welche Schritte hast du bereits unternommen, um diese zu verwirklichen?

Unsere Vision ist es INDIMA EU-weit anzubieten, um soviele Menschen wie möglich bei der Anerkennung von internationalen Qualifikationen und der Arbeitsmarktintegration zu helfen. Wir befinden uns mit mehreren Behörden in Hochschulen in Österreich, im Austausch die INDIMA gerne nutzen wollen, um technologieunterstützt Anerkennungsverfahren zu absolvieren. Das würde die Bearbeitungszeit bei den Behörden um bis zu 80% senken. Das Antragsteller:innen monatelang auf ihre Anerkennung warten, wird es bald nicht mehr geben in Österreich! 

Für welche Zielgruppe sind eure Lösungen besonders relevant? Wie stellt ihr sicher, dass eure Produkte deren Bedürfnissen gerecht werden?

Besonders spannend ist unsere Lösung für Behörden (Anerkennungsstellen) und Hochschulen (Zulassungsstellen) die Qualifikationen von internationalen Fachkräften und Student:innen bearbeiten. Durch INDIMA erhalten Prüfer in nur 5 Minuten eine detailierte Analyse über die Gleichwertigkeit zwischen der internationalen Qualifikation und dem heimischen equvivalent.

Die zweite Zielgruppe die wir ansprechen sind Internationals die ihre Karrierechancen in Österreich verbessern wollen. In nicht reglementierten Berufen ist eine Anerkennung grundsätzlich nicht notwendig, erhöht jedoch die Jobchancen um das Doppelte. Darum bieten wir Menschen mit internationalen Qualifikationen zum 2min2mio Spezialpreis um 19.90EUR eine Bewertung an. Die Antragsteller:innen erhalten in nur wenigen Minuten ihr Resultat und können ein von uns erstelltes Zertifikat mit den Ergebnissen potenziellen Arbeitgeber vorlegen.

Wir entwickeln kundenorientiert und gehen hier aktiv in den Austausch mit Nutzer:innen innerhalb der Behörden. Uns ist es wichtig uns stetig zu verbessern, damit die Behörden die Entscheidung über die Anerkennung so schnell wie möglich treffen können. 

Was unterscheidet Indima von bestehenden Alternativen auf dem Markt, und was macht eure Technologie oder Herangehensweise einzigartig?

Wir bei INDIMA setzten auf unseren eigens entwickelten Algorythmus und künstliche Intelligenz. Wir sind derzeit die einzige Lösung die vollautomatisch in wenigen Minuten Qualifikationen inhaltlich sowie auf formale Kriterien prüfen und abgleichen kann. Und wir erweitern die menschliche Intelligenz durch Künstliche. Derzeitige Lösungen bieten keine Automatisierungen an, um den Prozess in den Behörden wirklich zu beschleunigen. 

Welche Herausforderungen hast du auf dem Weg zur Marktreife gemeistert, und welche Hürden gab es nach der Präsentation bei „2 Minuten 2 Millionen“?

Aus einer großartigen Idee und Motivation die Welt für viele Menschen ein Stück besser zu machen ein fertiges Produkt zu entwickeln ist ein langer Weg mit vielen Ups & Downs. Unsere Idee wurde von zahlreichen Preisen u.a. EDISON Award, UpdateSocial, Gründer:innenstipendium der Stadt Linz und Social Impact Award in der frühen Phase ausgezeichnet. Die Anerkennung motivierte uns, unsere Idee auch wirklich in die Tat umzusetzen. Wir entwickelten ein erstes MVP präsentierten es potenziellen Nutzern und sammelten so wichtiges Feedback. Software für Behörden zu entwickeln ist nicht leicht und es muss auf viele Richtlinien und Details geachtet werden.

Durch einen Kontakt lernten wir 2024 Walter Huemer GF der Huemer Group GmbH kennen. Seine Expertise in der Entwicklung von Softwareprodukten und IT Beratung im öffentlichen Sektor war für uns seit dem Zusammenschluss im Juni 2024 eine Bereicherung. Die INDIMA ist ein eigenständiges Unternehmen, dass auf Erfahrungen aus über 25 Jahren IT-Unternehmertum zurückgreifen kann. Gemeinsam entwickleten wir die Software Plattform sowie unseren KI-Algorithmus zur marktreife und können ein fertiges Produkt vorstellen und in Prozesse integrieren. Nun stehen für uns vertiefte Gespräche mit nationalen sowie internationalen Behörden an.

Wie kann die Software bestmöglich in bestehende Prozesse integriert werden? Welche Prozesse in den Behörden müssen sich ändern, um effizienter IT-gestützt arbeiten zu können? Trotz einiger offener Fragen, die bei radikalen Innovationen normal sind, blicken wir optimistisch in die Zukunft. Wir prognostizieren erste erfolgreiche Integrationen bis Ende 2025 (im öffentlichen Sektor kann das auch manchmal länger dauern). 

Wie haben Kunden, Investoren oder potenzielle Geschäftspartner auf INDIMA nach der Ausstrahlung der Sendung reagiert?

Potenzielle Kunden wie Hochschulen, Behörden und internationale Personalrecruiter haben sehr positiv auf INDIMA reagiert. Durch die mediale Aufmerksamkeit sind Kontakte und Demo Termine entstanden. Nun heißt es für uns den Nutzen nochmal direkt den Personen zu präsentieren die tagtäglich sich mit dem Thema Anerkennung und Bewertung internationaler Qualifikationen beschäftigen. Um eine Mitarbeiterin in der Behöhrde zu zitieren: „Es wird endlich an der Zeit auch in unserem Bereich durch Technologie unterstützt zu werden.”

Welche Erkenntnisse hast du aus der intensiven Pitch-Vorbereitung und der Teilnahme an der Show mitgenommen?

Ich habe gelernt ein komplexes Thema in nur wenigen Sätzen anschaulich zu beschreiben. Zuversichtlich kann ich sagen, dass ich INDIMA und den Anerkennungsprozess auch Menschen verständlich erklären kann, die mit der Thematik noch nie Berührungspunkte gehabt haben. Ein wichtiger Skill, um unsere Vision voranzutreiben. Hier möchte ich mich bei meinen Mitgründern Gevorg Simonyan und Walter Huemer (Huemer Group GmbH) sowie meiner Communicationcoach Alessa Prochaska (zflys GmbH) für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung bedanken. Ohne das tolle Team wäre es viel schwerer gewesen für mich!

Welche nächsten Schritte stehen für Indima an, und in welche Richtung möchtest du das Unternehmen in den kommenden Jahren weiterentwickeln?

Ganz klar wollen wir mit den ersten Behörden in Österreich die Integration in ihre Systeme und Prozesse meistern, da sind wir schon dran. In den kommenden Jahren wollen wir EU weit expandieren und uns als Marktführer als Software für Anerkennung von internationalen Qualifikationen positionieren. Wir freuen uns bereits, dass bereits heute schon internationales Interesse besteht und erste Gespräche stattfinden. 

Wenn du drei essenzielle Ratschläge für andere Gründer geben müsstest, welche wären das?

  1. Einfach machen! Eine Idee zu haben ist gut, aber die Umsetzung ist das, was dich von Träumern abhebt. 
  2. Presistence. Nicht zu schnell Aufgeben! Gründer zu sein kann mit einer Achterbahn verglichen werden. Es gibt Höhen und Tiefen. Man muss lernen mit beidem umgehen zu können. Jedes Nein bringt dich einen Schritt näher an das Ziel. 
  3. Baue dir ein Netzwerk auf. Zu „netzwerken” wie man als Founder so schön sagt ist ein wichtiger Skill den man erlernen sollte. Durch so manche Gespräche können sich großartige Chancen entwickeln.

Gibt es Entscheidungen oder Prozesse, die du heute anders angehen würdest, wenn du noch einmal von vorne beginnen könntest?

Es gibt bestimmt das eine oder andere Ereigniss, das ich im Nachhinein anders gemacht hätte. Jedoch bin ich über meine persönliche sowie berufliche Entwicklung sehr zufrieden und denke das auch eine Fehlentscheidung wichtig ist für den Wachstum. Denn nur aus Fehlern kann man lernen. Ich scheue mich nicht vor meinen Fehlern manchmal bin ich auch stolz, weil ich gelernt habe wie es nicht geht. 

Bild: Gründerteam v.l.n.r. Gevorg Simonyan, Emin Vojnikovic.© INDIMA SkillBridge GmbH

Wir bedanken uns bei Emin Vojnikovic für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie kann eine Idee aus dem Motorsport die Logistikbranche verändern?

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meight founder und interviewgeber luis mendes

Meight digitalisiert kleine und mittelständische Speditionen mit einer benutzerfreundlichen Cloud-Plattform, die Effizienz steigert, Kosten senkt und Nachhaltigkeit in der Logistik vorantreibt

Wie ist die Idee zu Meight entstanden, und welche persönliche Motivation steckt hinter der Gründung?

Die Gründung von Meight ist aus der Überzeugung heraus entstanden, dass die Logistikbranche smarter, effizienter und nachhaltiger gestaltet werden kann. Unsere Wurzeln liegen im Motorsport und der Entwicklung von Software für die MotoGP. Dort dreht sich alles um Präzision, Innovation und maximale Leistung – Prinzipien, die wir in den Lkw-Verkehr übertragen haben. Doch anstatt auf Geschwindigkeit zu setzen, wollen wir die Effizienz und Nachhaltigkeit der Branche steigern.

Wir sehen, dass der Lkw-Verkehr eine Schlüsselrolle in der Wirtschaft spielt. Trotzdem arbeiten viele kleine und mittelständische Speditionen noch mit veralteten, papierbasierten Prozessen oder schwerfälligen IT-Systemen. Von den rund 500.000 Speditionen in Europa sind 95 % familiengeführt – und genau diese Unternehmen haben oft keinen Zugang zu modernen Technologien, die ihnen ihre Arbeit erleichtern könnten.

Mit Meight wollen wir das ändern. Unsere Vision: kleine und mittelständische Unternehmen zu digitalisieren und mit benutzerfreundlichen Tools auszustatten. Die digitale Plattform hinter Meight gibt Speditionen die Möglichkeit, effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger zu arbeiten – mit intuitiven Tools, die leicht zu integrieren sind. Wir möchten nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, sondern ihnen auch helfen, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und sich für die Zukunft optimal aufzustellen.

Welche konkreten Herausforderungen im Bereich Transport und Logistik löst Meight, und wie unterscheidet sich eure Lösung von bestehenden Angeboten?

Viele kleine und mittelständische Speditionen kämpfen mit steigenden Betriebskosten, ineffizienten Routenplanungen und fehlender Transparenz. Dazu kommt der Druck, mit großen Anbietern Schritt zu halten. Bestehende Systeme sind oft teuer, schwer anpassbar und wenig intuitiv.

Mit unserer cloudbasierten Plattform setzen wir bei diesem Problem an. Durch effizientes Flottenmanagement können Kosten gesenkt und Prozesse durch datenbasierte Entscheidungen optimiert werden. Echtzeit-Tracking und die nahtlose Integration von Subunternehmern sorgen für vollständige Transparenz entlang der gesamten Lieferkette.

Meight setzt nicht nur auf Automatisierung, sondern auf eine Lösung, die Kosten- und Servicequalität gleichermaßen in den Fokus rückt. Unsere Plattform ist einfach zu integrieren, benötigt keine teure IT-Infrastruktur und ermöglicht eine schnelle Skalierung ohne hohe Zusatzkosten.

Zudem ist Nachhaltigkeit kein nachträglicher Gedanke, sondern Kern unseres Geschäftsmodells – von smarter Routenplanung bis hin zur Reduktion von Leerfahrten. Mit unserem Rundum-Sorglos-Ansatz bieten wir Speditionen eine zukunftssichere Lösung, die kontinuierlich weiterentwickelt wird und sich flexibel an neue Herausforderungen anpasst.

Nachhaltigkeit spielt in der Logistik eine immer größere Rolle. Wie trägt Meight dazu bei, Transporte effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten?

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer Plattform. Durch intelligente Routenplanung und optimierte Flottensteuerung helfen wir Unternehmen, den Kraftstoffverbrauch zu senken und Emissionen zu reduzieren. Unsere datenbasierte Analyse unterstützt Unternehmen dabei, Einsparpotenziale, sowohl in der Planung als auch in Echtzeit in allen Prozessen, zu identifizieren – sei es durch effizientere Touren oder einen effizienteren Fahrzeugeinsatz.

Ein Beispiel hierfür ist unser Kunde Lusiaves in Portugal, ein Unternehmen mit 600 Lkw, das Meight integriert hat, um die Kraftstoffeffizienz seiner Flotte zu verbessern. Ein weiterer Kunde, Portugalenses, eine Spedition mit 220 Lkw, konnte durch unsere Lösung papierbasierte Prozesse vollständig eliminieren.

Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeit nicht als zusätzliche Aufgabe, sondern als natürlichen Bestandteil effizienter Logistik zu etablieren.

Ihr setzt auf eine cloudbasierte Plattform – welche technologischen Innovationen stecken dahinter, und wie profitieren Logistikunternehmen davon?

Während viele Wettbewerber noch auf serverbasierte Systeme setzen, ist Meight von Anfang an cloudbasiert aufgebaut. Das bedeutet, dass unsere Kunden keine eigenen IT-Infrastrukturen betreiben und verwalten müssen und ortsungebunden auf das System zugegriffen werden kann. Außerdem können neue Funktionen jederzeit nahtlos integriert werden – ohne zusätzliche Kosten für Updates oder Wartung.

Ein weiterer Vorteil ist die Echtzeit-Datenverarbeitung. Logistikunternehmen profitieren davon, weil sie jederzeit Zugriff auf aktuelle Daten haben und fundierte Entscheidungen treffen können. Unsere intelligenten Algorithmen helfen dabei, Prozesse zu automatisieren und unnötige manuelle Eingriffe zu reduzieren.

Wie stellt ihr sicher, dass eure Lösung nicht nur Unternehmen, sondern auch Fahrer:innen im Alltag unterstützt und ihre Arbeitsbedingungen verbessert?

Für uns ist klar: Digitalisierung darf nicht nur im Büro stattfinden – sie muss auch auf der Straße ankommen. Deshalb haben wir unsere Plattform so gestaltet, dass sie nicht nur für Disponent:innen und Logistikmanager:innen, sondern auch für Fahrer:innen einfach und intuitiv nutzbar ist. Die Meight FahrerApp sorgt mit ihrem benutzerfreundlichen Design und Gamification-Ansatz dafür, dass Fahrer:innen direkt eingebunden werden und Arbeitsabläufe noch effizienter gestaltet werden können.

Unsere Lösung hilft Disponent:innen, ihre Touren effizienter zu planen, Wartezeiten zu reduzieren und Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Durch eine optimierte Kommunikation zwischen Disposition und Fahrpersonal vermeiden wir Missverständnisse und verbessern die Zusammenarbeit.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen für Meight, und wie geht ihr als Team damit um?

Eine der größten Herausforderungen ist die Digitalisierung einer traditionell stark analog arbeitenden Branche. Viele Speditionen arbeiten seit Jahrzehnten mit etablierten, aber oftmals veralteten, Methoden und sind skeptisch gegenüber neuen Technologien. Unsere Aufgabe ist es, diese Unternehmen von den Vorteilen moderner, digitaler Lösungen zu überzeugen.

Dafür setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Wir entwickeln unsere Plattform gemeinsam mit ihnen weiter, sodass sie perfekt auf ihre Anforderungen zugeschnitten ist.

Welche Zielgruppe sprecht ihr mit Meight an, und wie stellt ihr sicher, dass eure Lösung optimal auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist?

Unsere Hauptzielgruppe sind kleine und mittelständische Speditionen, die sich gegen größere Wettbewerber behaupten müssen. Ihre größte Herausforderung sind hohe Kosten, ineffiziente Prozesse und fehlende digitale Werkzeuge.

Wir hören genau hin, was unsere Kunden brauchen, und entwickeln maßgeschneiderte Lösungen, die einfach zu bedienen und leicht zu integrieren sind – auf der gesamten Wertschöpfungskette. Unser Ziel ist es, ihnen die gleiche technologische Leistungsfähigkeit wie großen Unternehmen zu ermöglichen.

Der Logistiksektor ist ein stark umkämpfter Markt. Was ist euer Alleinstellungsmerkmal, das euch langfristig erfolgreich macht?

Unser Alleinstellungsmerkmal liegt in der Kombination aus Cloud-Technologie, Benutzerfreundlichkeit und Kosteneffizienz. Während viele Anbieter hohe Gebühren für jede zusätzliche Funktion verlangen, bieten wir eine skalierbare Lösung ohne versteckte Kosten.

Zudem investieren wir kontinuierlich in die Weiterentwicklung unserer Plattform, sodass unsere Kunden immer von den neuesten Innovationen profitieren.

Wie sieht die Zukunft von Meight aus? Welche nächsten Schritte und Entwicklungen stehen an?

Unser Ziel ist es, weiterzuwachsen und Meight als führende digitale Lösung für den Logistiksektor zu etablieren. Wir wollen noch mehr Unternehmen dabei unterstützen, ihre Prozesse zu digitalisieren, Kosten zu senken und nachhaltiger zu wirtschaften.

Dazu gehören neue intelligente Funktionen für Routenplanung, Echtzeit-Tracking und datenbasierte Flottenoptimierung, an deren Weiterentwicklung wir kontinuierlich arbeiten.

Mit welchen Partnern oder Unternehmen arbeitet ihr zusammen, um eure Vision voranzutreiben?

Wir arbeiten mit führenden Unternehmen und Branchenverbänden zusammen, um unsere Lösungen noch besser auf die Bedürfnisse der Logistikbranche abzustimmen. Durch diese Kooperationen können wir Innovationen schneller vorantreiben und Meight als Standardlösung im Markt etablieren.

Gibt es einen bestimmten Moment oder eine Erfahrung in der Gründungsgeschichte, die euch besonders geprägt hat?

Ein prägender Moment war, als Meight mit dem ersten großen Kunden zusammengearbeitet hat und klar geworden ist, wie stark Meight die Effizienz und Nachhaltigkeit in diesem Betrieb verbessern konnte. Das hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Welche drei Ratschläge würdet ihr anderen Gründer:innen mit auf den Weg geben, die ein Technologie-Startup im B2B-Bereich aufbauen wollen?

  1. Kenne deine Zielgruppe – Verstehe genau, welche Probleme du löst.
  2. Bleibe flexibel – Der Markt verändert sich schnell, passe dich an.
  3. Denke langfristig – Baue eine Lösung, die auch in fünf Jahren noch relevant ist.

Bild: Luis Mendes © Meight

Wir bedanken uns bei Luis Mendes für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Monteurwohnungen in Rüsselsheim – Unterkünfte für Arbeiter

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monteurzimmer
Clean hotel room with wooden bunk beds. Vintage effect style pictures.

Monteurzimmer in Rüsselsheim

Rüsselsheim ist ein wichtiger Industriestandort mit zahlreichen Baustellen, Produktionsstätten und Montageprojekten. Wer als Monteur oder Handwerker in der Stadt arbeitet, braucht eine passende Unterkunft – bezahlbar, gut gelegen und praktisch ausgestattet. Genau das bieten Monteurwohnungen Rüsselsheim. Sie sind speziell darauf ausgelegt, den Bedürfnissen von Fachkräften gerecht zu werden, die temporär in der Region tätig sind. Die Apartments bieten nicht nur eine angenehme Atmosphäre zum Ausruhen, sondern auch alles, was für den täglichen Bedarf erforderlich ist.

Die Monteurzimmer in Rüsselsheim sind vollständig möbliert und bieten eine sinnvolle Alternative zu teuren Hotels. Eine eigene Küche ermöglicht es, selbst zu kochen und Kosten zu sparen, während kostenloses WLAN eine problemlose Kommunikation mit Familie oder Kollegen sicherstellt. Waschmöglichkeiten sind in den meisten Unterkünften vorhanden, sodass auch längere Aufenthalte problemlos möglich sind. Wer mit dem Auto anreist, findet oft Parkplätze direkt vor der Tür oder in unmittelbarer Nähe.

Günstige Monteurzimmer mit idealer Lage

Die Lage einer Unterkunft spielt eine entscheidende Rolle. Günstige Monteurzimmer in Rüsselsheim befinden sich meist in strategisch günstiger Umgebung, sodass die Wege zu Baustellen, Industriegebieten oder Unternehmen kurz bleiben. Dank der guten Infrastruktur ist auch die Anbindung an die Autobahn oder öffentliche Verkehrsmittel optimal. Pendeln wird dadurch effizienter, und nach Feierabend bleibt mehr Zeit für Erholung.

Neben der praktischen Lage sind die Monteurwohnungen Rüsselsheim auch preislich attraktiv. Gerade bei längeren Projekten ist es wichtig, eine kostengünstige Unterkunft zu finden, ohne auf Komfort zu verzichten. Die Apartments sind so gestaltet, dass sie ein gemütliches Zuhause auf Zeit bieten. Einzelpersonen, kleine Teams oder größere Arbeitsgruppen – für jede Konstellation gibt es eine passende Lösung.

Handwerkerwohnungen in Rüsselsheim – Flexibilität für jede Projektlänge

Ein kurzfristiger Auftrag oder ein mehrmonatiges Bauprojekt? Handwerkerwohnungen in Rüsselsheim lassen sich flexibel anmieten, je nach Dauer des Aufenthalts. Diese Flexibilität ist besonders für Unternehmen von Vorteil, die ihre Mitarbeiter regelmäßig an verschiedenen Standorten unterbringen müssen. Die unkomplizierte Buchung und faire Mietkonditionen machen die Unterkünfte zu einer idealen Lösung für jeden Handwerker.

Neben Funktionalität wird auch Wert auf eine angenehme Atmosphäre gelegt. Nach einem langen Arbeitstag gibt es nichts Besseres als ein gemütliches Bett, eine warme Dusche und die Möglichkeit, sich in einer entspannten Umgebung zu erholen. Sauberkeit und regelmäßige Wartung sind selbstverständlich, damit sich jeder Bewohner wohlfühlt.

Erfahren Sie mehr über Arbeitszeitpausen.

Monteur Wohnung Rüsselsheim – Eine Alternative zum Hotel

Viele Handwerker entscheiden sich bewusst gegen ein Hotel und für eine Monteur Wohnung Rüsselsheim. Der Hauptgrund? Mehr Freiheiten und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Anstatt jeden Abend auswärts essen zu müssen, kann selbst gekocht werden. Statt in einem kleinen Hotelzimmer zu wohnen, bietet eine Monteurwohnung mehr Platz und Privatsphäre. Diese Faktoren machen den Aufenthalt angenehmer und gleichzeitig kosteneffizienter.

Ein weiterer Vorteil ist die Gemeinschaft. Wer mit Kollegen reist, kann sich eine Wohnung teilen und hat dennoch ausreichend Rückzugsmöglichkeiten. Gleichzeitig entsteht ein Gefühl von Zuhause, das in einer anonymen Hotelumgebung oft fehlt. Dadurch lassen sich längere Aufenthalte deutlich angenehmer gestalten.

Die richtige Unterkunft trägt wesentlich zur Arbeitsqualität bei. Wer gut schläft und sich wohlfühlt, startet ausgeruht in den nächsten Arbeitstag. Genau deshalb sind Monteurwohnungen Rüsselsheim die beste Wahl für alle, die in der Stadt arbeiten und eine praktische, kostengünstige und gut gelegene Unterkunft suchen.

Bild: Wer in Rüsselsheim als Monteur oder Handwerker tätig ist, benötigt eine komfortable und bezahlbare Unterkunft. Monteurzimmer in Rüsselsheim bieten die ideale Lösung – gut gelegen, praktisch ausgestattet und perfekt für kurze sowie längere Aufenthalte. Bildquelle

Autor: Martin Voznik

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Führung, Innovation und Wachstum

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führung pexels antoni shkraba

Warum Executive Coaching für die Führung von Startups unerlässlich ist

Als Start-up steht man einer Vielzahl an besonderen Herausforderungen gegenüber. Dazu gehört vor allem der Mangel an Ressourcen. In den meisten Fällen haben Start-up-Unternehmen ein Mindestkapital und eine Basisausstattung, was die Geschäftsräume angeht. Die Produktion oder das Angebot von Dienstleistungen fallen zu Beginn meist ebenfalls geringer aus. Der wesentliche Hintergrund ist, dass ein gesundes Unternehmenswachstum über die Jahre zu einer plangemäßen Vergrößerung des Start-ups führt.

Für die effektive Unterstützung des schnellen Wachstums sowie dem branchen- und krisengerechten Umgang mit Ressourcenbeschränkungen kann Executive Coaching beitragen. Dadurch ist es möglich den bei Start-ups ebenfalls hohen Entscheidungsdruck besser handzuhaben und von Anfang an bessere Unternehmensentscheidungen zu treffen. Für den Aufbau der finanziellen und weiteren, materiellen Ressourcen und des Kundenstamms ist die Führung einer der wichtigsten Einflussfaktoren.

Daher wird Start-ups empfohlen von Anfang an auf eine gute Führung zu setzen und diese mit den wachsenden Aufgaben und Marktanforderungen zu entwickeln und fördern. Executive Coaching setzt genau an dieser Stelle an. Die Kombination aus der Animation zur Herausbildung der eigenen Lösungsfindung sowie der Anleitung in der Praxis stellen die Säulen dieser Coachingform dar. 

Die Rolle des Executive Coachings bei der Führungskräfteentwicklung

Wesentliche Bestandteile des Executive Coachings finden sich in der Erfassung, wo die Führungskraft gerade steht. Das bedeutet, dass man gemeinsam betrachtet, wie man seinen eigenen Führungsstil bewertet und wie man ihn in eigenen Worten beschreiben würde. Dann kann betrachtet werden, inwiefern sich der Führungsstil im Start-up wieder findet und ob er überhaupt zum Unternehmen und den Aufgaben passt. Aufgrund der ehrlichen Betrachtung vom aktuellen Zustand sowie den Zielen können auch ganz individuelle Probleme wie Selbstbewusstsein, Belastbarkeit sowie Ängste erkannt und formuliert werden.

Mit Hilfe eines Führungskräfte Coaching ist es möglich in der kleinen Gruppe oder in Einzelsitzungen neue Ziele und Wege zu erstellen. Diese können dann in einer oder mehrerer Folgesitzungen besprochen, angepasst und verändert werden. Auf diese Weise haben Führungskräfte die Möglichkeit mit dem Coach auf Augenhöhe und im geschützten Rahmen Probleme zu erkennen und zu lösen.

Wichtige Fähigkeiten, die durch Coaching für Start-up-Führungskräfte gefördert werden:

  • Strategisches Denken: Dies schließt die Formulierung der Projektbearbeitung ebenso mit ein wie die Anpassung von Produkten und Dienstleistungen an die Bedürfnisse der Zielgruppen. Es findet an jedem Arbeitstag Anwendung und gehört zu den wichtigen Eigenschaften einer guten Führungskraft.
  • Emotionale Intelligenz: Dazu gehört, dass man sich in die Emotionen und Anliegen sowie Probleme von Angestellten, anderen Führungskräften im Team bis hin zu Kunden hineinversetzen kann. Sie dient als wesentlicher Bestandteil für die Zufriedenheit der Mitarbeiter sowie der Kundenbetreuung.
  • Effektive Kommunikation: Kurze Wege stellen eine notwendige Optimierung in jedem Unternehmen dar. Dazu zählt auch eine zielgerichtete Kommunikation auf allen Anstellungsebenen. In der Kommunikation sollte unter anderem ausgeschlossen werden, dass man mit einem Mitarbeiter nicht ungerecht umgeht, weil er ihm unsympathisch ist. Die Aufarbeitung der eigenen Themen im Leben kann dabei helfen keine Stellvertreterkonflikte als Führungskraft zuzulassen. Eine effektive Kommunikation schließt zudem ein, dass man seine Nachricht genau an den Mitarbeiter, Lieferanten oder Kunden richten kann. Dies beugt unnötigen Missverständnissen vor und erreicht die gewünschten Zielgruppen wesentlich besser.
  • Belastbarkeit und Krisenmanagement: Verschiedene Entwicklungen auf die Einkaufspreise sowie Einschränkungen der Lieferwege oder der Nachlass der Kaufkraft durch Veränderungen in der Weltpolitik können Führungskräfte belasten. Dazu gehören auch überdurchschnittlich hohe Krankschreibungen unter den Mitarbeitern. Damit das strategische Denken sowie die Unternehmensführung und -leistung nicht unter erhöhter Belastung leiden, ist das Training von Krisenmanagement und der Belastbarkeit essentiell.

Innovation und Wachstum durch Coaching 

Weitere Vorteile und Effekte eines Executive Coachings finden sich in der messbaren Verbesserung der Führung sowie dem Vorantreiben von Innovationen. Vor allem beim Thema Innovationen handelt es sich um ein für Start-ups besonders relevantes Alleinstellungsmerkmal. Denn dadurch ist es möglich neue Lösungen zu finden und diese gegenüber dem meist traditionellen Markt vorzustellen und zu etablieren. 

Aufgrund des verbesserten Umgangs mit Belastungen sowie Risiken ist kreatives Denken und die agile Entscheidungsfindung auch in stressigen und schwierigen Situationen möglich. Das Executive Coaching ist auf die jeweilige Branche und den Führungsstils des Klienten zugeschnitten. Dadurch kann die Führungskraft in ihren Stärken bekräftigt werden und Schwächen abbauen. In der Konsequenz kann betriebliche Effizienz durch Innovation im Denken und Handeln für anhaltendes Wachstum des Start-up-Unternehmens führen.

Fazit  

Die positiven Folgen von Executive Coaching kann letztlich jedes Unternehmen gebrauchen. Dabei sollte eine gesunde und starke Führung auch für Start-Ups eine hohe Bedeutung haben und nicht erst im Laufe der Jahre eine Rolle einnehmen. Durch eine gute Führung kann im Grunde genommen auf jeden Unternehmensbereich Einfluss genommen werden. Starke Führungskräfte tragen zu einem widerstandsfähigem und gut funktionierenden Team bei. 

Dadurch ist es vor allem für junge Unternehmen wie Start-ups möglich in der wettbewerbsintensiven nationalen und internationalen Branche zu überleben und eine eigene Berechtigung zu etablieren. Für den langfristigen Erfolg bietet sich daher an der Formung und Förderung der Führungskräfte von Anbeginn an einen hohen Stellenwert einzuräumen. Immer mehr Start-ups binden Executive Coaching schon in ihren Business-Plan und ihre mittel- bis langfristige Unternehmensplanung frühzeitig ein.


Titelbild/ Bildquelle: Bild von Antoni Shkraba für pexels

Autor: Autor: Zentury Media

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ist KI die Zukunft des Kundenservice?

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fonio.ai daniel Keinrath

fonio.ai entwickelt KI-gestützte Telefonassistenten, die Unternehmen helfen, Anrufe effizient und rund um die Uhr zu managen

Können Sie uns einen Überblick über die Entstehung von fonio.ai geben und welche Personen hinter dem Unternehmen stehen?

fonio.ai wurde im September 2024 von Daniel Keinrath (CEO) und Matthias Gruber (CTO) in Wien gegründet. Beide sind erfahrene Serial Entrepreneurs: Keinrath verkaufte sein vorheriges Startup Getnano an die Influencer-Plattform Stylink, während Gruber als ehemaliger Chief Product Officer von Platomics ein Team von fast 100 Fachkräften leitete. Ihr gemeinsames Ziel ist es, KMUs mit hohem Anrufaufkommen bei der Bewältigung ihres Telefonsupports zu unterstützen.

Was ist die Vision von fonio.ai, und welche Schritte planen Sie, um diese zu verwirklichen?

Die Vision von fonio.ai ist es, den Kundenservice durch KI effizienter, kostengünstiger und skalierbarer zu machen. Unternehmen sollen rund um die Uhr erreichbar sein, ohne auf teure Callcenter angewiesen zu sein. Dafür verbessert fonio.ai kontinuierlich die Sprachqualität und Dialogfähigkeiten, integriert sich tiefer in Unternehmenssoftware und expandiert in neue Branchen und Märkte, um noch mehr Unternehmen eine smarte Telefonassistenz zu ermöglichen.

Auf welche Zielgruppen fokussiert sich fonio.ai, und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse erfüllt werden?

fonio.ai richtet sich an KMUs, Startups und Unternehmen mit hohem Anrufaufkommen, darunter Arztpraxen, Autohäuser, Hausverwaltungen, E-Commerce-Unternehmen und Versicherungen. Durch kontinuierliches Kundenfeedback wird sichergestellt, dass alle spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen erfüllt werden.

Welche besonderen Herausforderungen begegnen Sie im Bereich der KI-gestützten Telefonie, und wie geht Ihr Team damit um?

Eine große Herausforderung sind E-Mail-Adressen in Telefongesprächen, da sie schwer verständlich sind. Mit fonio 2.0 werden wir die erste Firma weltweit sein, die deutsche E-Mail-Adressen präzise erkennt und verarbeitet. Ein weiteres zentrales Thema ist DSGVO-Konformität, die für deutsche Unternehmen essenziell ist. Daher setzen wir auf eine vollständig europäische Infrastruktur und maximale Datensicherheit.

Was unterscheidet fonio.ai von anderen KI-Telefonassistenten auf dem Markt?

fonio.ai bietet natürliche Dialogfähigkeit, personalisierte CRM- und Kalenderintegration sowie eine DSGVO-konforme Infrastruktur – und ist derzeit die einzige KI-Telefonlösung, die speziell für den deutschen Markt entwickelt wird.

Während 99 % der Wettbewerber Whitelabel-Lösungen aus den USA nutzen, die nicht DSGVO-konform sind, baut fonio.ai seine Technologie nativ und für Deutsch. Die meisten Anbieter entwickeln ihre KI primär für die englische Sprache, um den Massenmarkt zu bedienen. Das führt zu Qualitätsverlusten, wenn die KI mit deutschsprachigen Anrufern interagieren muss. Zudem sind viele Alternativen zu technisch und kompliziert, während unser System mit nur wenigen Klicks einsatzbereit ist – ohne aufwendige Konfigurationen für E-Mail-Versand oder Nummernverlinkung.

Wie sehen Ihre Pläne für die zukünftige Entwicklung von fonio.ai aus, insbesondere in Bezug auf neue Funktionen oder Märkte?

Bis Sommer wird fonio.ai die Sprachqualität weiter optimieren, sodass Anrufer keinen Unterschied mehr zu echten MitarbeiterInnen erkennen. Ziel ist die Marktführerschaft im DACH-Raum, bevor die Expansion in weitere Märkte beginnt.

Welche Rückmeldungen erhalten Sie von Ihren Kunden, und wie beeinflussen diese Ihr Produktdesign?

Es ist verrückt. Die meisten unserer Kunden würden wir eher als Fans bezeichnen. Ihr Feedback treibt unsere Entwicklung voran. Wöchentlich erhalten wir über 10 relevante Feature-Requests, die wir gezielt priorisieren und in die Produktoptimierung einfließen lassen.

Wie gewährleistet fonio.ai die Integration in bestehende Systeme wie CRM oder Terminkalender?

fonio.ai führt vor, während und nach dem Telefonat API-Requests durch und integriert sich nahtlos in bestehende Systeme. Die KI kann auf alle gängigen Terminkalender wie Outlook, iCloud und Google zugreifen und selbstständig Termine vereinbaren.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Datenschutzanforderungen Ihrer Kunden zu erfüllen?

Datenschutz hat oberste Priorität. Alle Anrufe werden DSGVO-konform über europäische Server in Nürnberg abgewickelt. Auf Wunsch können Daten in Echtzeit gelöscht werden.

Können Sie drei Ratschläge für andere Gründer teilen, die ein Startup im Technologiebereich aufbauen möchten?

Fokus auf echten Mehrwert – Konzentriere dich darauf, was dein Produkt wirklich leisten soll. Bei uns sind das hochwertige KI-Telefonate. Viele Startups verlieren sich in Design-Fragen statt in der Kernfunktion.

Kundenfeedback als Treiber – Sprich regelmäßig mit deinen Kunden, verstehe ihre Bedürfnisse und passe dein Produkt gezielt an.

Produkt & Sales vor Fundraising – Ein starkes Produkt und gute Verkaufszahlen ziehen Investoren automatisch an. Wer echten Mehrwert schafft, bekommt Funding von selbst.

Wie hat sich die Nachfrage nach Ihren Dienstleistungen seit der Gründung entwickelt, und welche Faktoren tragen zu diesem Wachstum bei?

Seit dem Marktstart im September 2024 hat fonio.ai über 300 Kunden gewonnen, mit stark wachsender Nachfrage. Haupttreiber sind der Fachkräftemangel im Kundenservice, die steigende Akzeptanz von KI-Lösungen und positive Kundenempfehlungen, die das Wachstum beschleunigen. Bis Ende 2025 soll die Kundenzahl auf 5.000 Unternehmen steigen.

Welche Rolle spielt das Thema Künstliche Intelligenz in Ihrem Unternehmen, und wie sehen Sie dessen zukünftige Entwicklung?

KI steht im Mittelpunkt unseres Unternehmens – sie transkribiert Meetings, optimiert Prozesse und automatisiert Abläufe. Wir sind überzeugt, dass KI, genau wie unser Produkt, Menschen von repetitiven Aufgaben befreien wird, sodass sie mehr Zeit für das Wesentliche haben.

Foto: Daniel Keinrath, Mitgründer von fonio.ai

Credit: fonio.ai/keinrath.com

Wir bedanken uns bei Daniel Keinrath für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was bremst deutsche Unternehmen bei der KI-Transformation aus?

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ziya founder team Haris Yalcinkaya, Enes Arpaci und Ilirjan Bytyqi

Ziya unterstützt Unternehmen dabei, Künstliche Intelligenz effizient und strategisch zu implementieren – mit innovativen Softwarelösungen und praxisnaher Beratung

Wie haben Sie, Haris Yalcinkaya, Enes Arpaci und Ilirjan Bytyqi, sich kennengelernt, und was hat Sie dazu inspiriert, gemeinsam Ziya zu gründen?

Ich habe Enes während meines Informatikstudiums an der TU Dortmund kennengelernt; ungefähr zum Anfang meines Masterstudiums hatten wir dann auch Illi das erste Mal getroffen. Bei uns hat vieles gestimmt; ich konnte mich schon Anfang an mit beiden zu sehr wichtige Themen austauschen. Als die Idee mit DatenLabel aufkam, brauchte ich zunächst einen Partner, mit dem ich das Projekt auf die Beine stellen konnte. Anschließend brauchten wir beide eine weitere Person, die mit uns aus einem reinen Informatikprojekt ein Unternehmen aufbauen konnte. Da wir mit Enes zwei Informatiker sind und Illi seinen Master in BWL absolviert hat, ist das Team auch dahingehend super aufgestellt.

Welche spezifischen Herausforderungen sehen Sie in der Implementierung von Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen, und wie adressiert Ziya diese?

Viele deutsche Unternehmen sind viel zu langsam – gerade wenn es um das Thema KI geht. Oftmals sind sich die Unternehmen nicht im klaren, wie sie das Thema KI überhaupt angehen sollen. Mit dem DatenLabel IdeaHub werden unternehmensweit KI-Use-Case-Ideen gesammelt und abhängig von den Unternehmenszielen qualifiziert; diese qualifizierten Use-Cases bieten somit eine super Grundlage, um endlich ins tun zu kommen.

Wie unterstützt Ihre KI-Pipeline „DatenLabel“ Unternehmen dabei, KI-Projekte effizienter umzusetzen, und welche Rolle spielt sie in Ihrer Gesamtstrategie?

DatenLabel ist eine Pipeline, die angefangen von einer KI-Use-Case-Idee Unternehmen Schritt für Schritt durch den Prozess begleitet. Basierend auf einem Use-Case wird in DatenLabel ein Projekt angelegt, Daten eingehangen und mit unserem Labeling-Editor entsprechend der zu lösenden Aufgabe etikettiert – d.h. die Daten werden der KI so verständlich gemacht, dass diese bestimmte Aufgaben automatisiert durchführen kann.

In der Gesamtstrategie eines Unternehmens spielt eine effektive Datenkennzeichnung eine entscheidende Rolle, da sie die Grundlage für präzise und zuverlässige KI-Anwendungen bildet.

Welche Branchen oder Unternehmensgrößen profitieren besonders von Ihren Dienstleistungen, und wie passen Sie Ihre Lösungen an die spezifischen Bedürfnisse dieser Zielgruppen an?

Eine sehr gute Frage. Wir haben festgestellt, dass KI-Projekte bezüglich ihrer Datengrundlage oftmals höchst indivudelle Ansprüche besitzen. Deswegen haben wir DatenLabel von Grund auf modular entworfen; die Hauptfunktionalitäten werden durch Plugins ergänzt. So passt sich DatenLabel auf die konkreten Anforderungen eines Unternehmens an.

Bezüglich der Unternehmensgröße: bisher haben wir KI-Projekte von kleinsten Unternehmen bis hin zu riesigen Konzernen unterstützt; ich denke die Bereitschaft zur KI-Transformation ist eher die entscheidende Frage, weniger die Größe.

Als eines der ersten Startups, das in die zweite Phase des EXIST-Gründungsstipendiums übergegangen ist, welche Herausforderungen haben Sie auf diesem Weg gemeistert, und welche Unterstützung war dabei besonders hilfreich?

Ich denke den ersten Schritt in die Unternehmen zu schaffen war mit unter die größte Herausforderung. Am Anfang waren wir diesbezüglich sehr auf uns alleine gestellt, doch mittlerweile bekommen wir auch super Unterstützung durch unser Netzwerk, unsere Mentoren, usw.; am Ende ist es wie mit vielen Dingen – einfach dran bleiben bis es klappt.

Was unterscheidet Ziya von anderen KI-Beratungsunternehmen, und welche Alleinstellungsmerkmale bieten Sie Ihren Kunden?

Unsere Produktpalette macht den Unterschied. Wir sind kein einfaches Beratungsunternehmen. Unsere Standardsoftwarepallette – insbesondere DatenLabel – ermöglicht es unseren Kunden die KI-Transformation besonderen schnell und agil durchzuführen. Insbesondere unsere Datenanalysetools, LLM-basierten Systeme und unsere KI-Pipeline machen uns erst zu einem richtigen Start-up.

Wie sehen Ihre zukünftigen Pläne aus? Gibt es neue Produkte oder Dienstleistungen, die Sie in naher Zukunft einführen möchten?

Das Ziel ist DatenLabel mit den Kunden so weit zu entwickeln, dass weltweit die Unternehmen unsere SaaS nutzen können. D. h. die Skalierung von DatenLabel weltweit ist unser primäres Ziel.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein Technologie-Startup in Deutschland aufbauen möchten?

In Deutschland zu gründen wird oft mit Bürokratie, Papierkram, etc. assoziiert und Leute schrecken davor zurück; aber am Ende ist das ähnlich wie das erste Semester an der Uni: alles ist neu, man muss sich irgendwie zurecht finden und falls man Zugang zu einem Mentor hat, der diesen Weg bereits gegangen ist, dann sollte man diesen Vorteil auf jeden Fall nutzen.

So richtige drei goldene Regeln oder so habe ich leider nicht, aber die folgenden Punkte sind schon besonders wichtig:

Commitment: wenn ihr euch Entschieden habt, dann heißt es Augen zu und durch. Ein Plan B ist eine viel zu große Ablenkung und raubt euch die wertvolle Energie, die ein Start-up erfordert.

Gelassenheit: für mich persönlich wahrscheinlich der wichtigste Punkt; ein Start-up zu gründen heißt ständig neue Challenges meistern zu müssen; mein Vater sagt immer, alles was du machst und dich dabei stresst, das kannst du auch ohne Stress machen. Zugegeben, das ist oft leichter gesagt als getan, aber mit der Zeit wird man tatsächlich besser sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.

Geschwindigkeit: der große Vorteil, den ein Start-up gegenüber den meisten etablierten Unternehmen hat, ist die Geschwindigkeit – besonders am Anfang. Diesen Vorteil zu verstehen und richtig einzusetzen ist wahrscheinlich die große Kunst des Gründens.

Wie gewährleisten Sie bei Ziya die Datensicherheit und den Schutz der Privatsphäre Ihrer Kunden, insbesondere im Hinblick auf DSGVO-Vorgaben?

Gemeinsam mit unseren Kunden schauen wir uns erst an, um welche Daten es sich handelt. Alle unsere Server stehen in Deutschland und werden von deutschen Anbietern betrieben. Zudem testen wir unsere Software auf Sicherheit und Funktionalität. Und ganz wichtig: wortwörtlich von Anfang an stand uns ein super IT-Rechtsanwalt als Mentor zur Seite.

Wir sehen die DSGVO als eine sehr wichtige und richtige Verordnung zum Schutz der EU-Bürger; gerade jetzt, wo KI-Ansätze immer mächtiger werden, ist diese Verordnung wichtiger denn je.

Wie fördern Sie innerhalb Ihres Teams Innovation und Kreativität, um stets am Puls der technologischen Entwicklung zu bleiben?

Wir haben eine sehr offene und direkte Kommunikation in unserem Team. Wir verstehen uns sehr gut und wir brainstormen gemeinsam wenn einer von uns alleine nicht weiter kommt. Mit Enes tausche ich mich oft zu technischen Themen aus und mit Illi wird viel über Strategie geredet.

Wenn ich gerade nicht weiter komme, mache ich dann eine längere Pause und nehme Abstand zu den Dingen. Oft ist es so, sobald man zurück kommt fällt einem innerhalb von wenigen Minuten eine super Lösung ein.

Und natürlich Lesen; seit meiner Studienzeit lese ich täglich die News zu neuen Entwicklungen aus meinen Bereichen. Gerade beim Thema KI ist diese Gewohnheit jetzt wichtiger denn je.

Welche Rolle spielt der Standort Dortmund für Ihr Unternehmen, und wie nutzen Sie das lokale Netzwerk und die Ressourcen für Ihre Entwicklung?

Super Frage. Ich bin selbst komplett begeistert von dem, was Dortmund zu bieten hat. Das Netzwerk bei uns in der Stadt ist wohl mit unter die größte und wichtigste Unterstützung für unser Start-up. Ich möchte gar nicht anfangen aufzuzählen, weil ich sicherlich was vergessen werde, aber angefangen von Institutionen wie dem CET und der Wirtschaftsförderung, über super Events wie der diwodo, bis hin zu der neuen Initiative – dem innoclub – ist hier alles dabei. Besonders die Menschen selbst machen dieses großartige Netzwerk aus, und wir verdanken ihnen wirklich sehr viel.

Wie sehen Sie die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland, und welche Rolle möchte Ziya in diesem wachsenden Markt einnehmen?

Ich denke, viele Unternehmen in Deutschland stehen vor einer entscheidenden Wahl: weitermachen wie bisher oder sich neu erfinden.

Das bedeutet insbesondere, KI nicht als einmalige Heldenaktion im Unternehmen zu betrachten, bei der ein großes, langjähriges Projekt ausreicht, sondern einen echten Paradigmenwechsel zu vollziehen. KI muss zur Kernkompetenz werden, damit Unternehmen eine KI-Kultur etablieren und kontinuierlich in der Lage sind, ihre Prozesse mit KI zu erweitern oder sogar vollständig zu automatisieren.

Das Ziel von Ziya ist es, Unternehmen in ihrer KI-Transformation umfassend zu unterstützen – insbesondere durch unsere Softwarelösungen, die genau diese Ziele verfolgen.

Bild: Timi Vuong © privat

Wir bedanken uns bei Haris Yalcinkaya für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann man mit 500 Euro wirklich ein erfolgreiches Business starten?

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Gaby Römer, Speakerin der IV. Konferenz für Entrepreneurship Peru-Deutschland

Gaby Römer, Speakerin der IV. Konferenz für Entrepreneurship Peru-Deutschland „Peru-Konferenz 2025“ am 14.03.2025, spricht über Mut, Unternehmertum und die Chancen peruanischer Produkte auf dem deutschen Markt

Gaby Römer braucht man 20.000 Euro, um ein erfolgreicher Unternehmer für Alpaka-Mode zu sein?

Gaby Römer: Nein, du brauchst eine Grundidee, etwas Bauchgefühl, dazu Mut und Menschenliebe. Es schadet auch nicht, über etwas Geld zu verfügen. Doch wesentlich entscheidender ist, dass du über das Wissen der Geheimnisses eines Entrepreneurships hinaus mutig bist und ausprobierst. Übrigens: Heute sind viele Tools gratis nutzbar und man kann schon mit 500 Euro oder weniger starten.

Du hast Mut erwähnt. Du warst in deinem Leben bereit, die Komfortzone deine bisherigen Lebens zu verlassen. Wie viel Mut benötigt man dafür? Und warst du schon immer derart mutig?

Gaby Römer: Ich glaube, jeder hat bei seinen ersten Gehversuchen bereits die Erfahrung gesammelt, dass es gut ist die Komfortzone zu verlassen. Wenn nicht, dann würden wir heute alle immer noch krabbeln und nicht aufrecht gehen. Ein Entrepreneur ist von Grund auf neugierig und möchte anderen das Leben einfacher machen oder helfen sein Problem zu lösen. Man könnte daher sagen: Ohne Mut, keine Zukunft! Wir müssen unsere Komfortzone verlassen.

Wir fragen uns im Rahmen des Kongresses ja immer: Was ist ein erfolgsversprechendes Produkt aus Peru? Und wie kommen wir dahin, dass wir alle etwas davon haben, in Peru und in Deutschland? 

Gaby Römer: Also zunächst mal kann ich sagen, dass es so viele verschieden Produkte in Peru gibt die erfolgsversprechend sind. Nehmen wir das Kunsthandwerk als Dekorationsartikel für unser Zuhause. Es gibt so viele talentierte kreative „Artesanos“ in Peru die wunderschöne Dinge erschaffen, die in Deutschland gebraucht werden. Auch Alpakawolle aus Peru als Schal, Pullover oder Jacke hat eine hervorragende Qualität und ist so angenehm zu tragen. Ich habe mich insbesondere für peruanische Textilien sowie Alpaka- und Vikunjafasern entschieden, da mich diese Fasern faszinieren. Ich denke, dass jeder Unternehmer an sein Produkt glauben, es mögen und wertschätzen sollte, dann wird es leichter sein, es zu verkaufen.

Für dich war es ja erfolgsversprechend, die Heimat zu verlassen und an einem anderen Ort mit deinen Fähigkeiten bei null zu beginnen. Ein Schock für einen Menschen. Was kann man daraus als Entrepreneur lernen? 

Gaby Römer: Heimat ist für alle Menschen etwas besonderes und für Peruaner ist die „patria“ nochmals ganz besonders. Das ist schwer zu beschreiben. Das Interessante ist, dass einmal an einem anderen Ort angekommen und diesen akzeptiert zu haben, die Fähigkeiten in einem von alleine beginnen zu wachsen. 

Man muss als Entrepreneur in einem anderen Land sehr oft über die eigenen Grenzen gehen. Je öfter dies erfolgt, umso einfacher ist es. Daher kann ich allen nur den Rat geben: Probiere es aus, unabhängig davon wie alt du bist. Es lohnt sich garantiert.

Dein unternehmerischer Erfolg hat ja wirklich mit „unternehmen“ im Sinn von „anpacken“ zu tun. Wie hilfreich ist es da professionelle Unterstützung zu haben?

Gaby Römer: Ja, das beschleunigt alles. Eine professionelle Unterstützung sei es in einem Kurs, durch einen Mentor oder als Kombination, bringt einen um Jahre schneller voran. Du kannst natürlich auch alles selbst lernen, doch wenn dich jemand begleitet der seit über 30 Jahren hunderte von Gründern berät, Peru und Deutschland kennt, dann ist ja klar, dass du daran partizipierst und einfach schneller erfolgreich wirst.

Viele wollen alles möglichst gut machen und warten. Wie hinderlich ist das Streben nach Perfektion für einen Entrepreneur?

Es gibt ein Zitat: „Lieber fehlerhaft beginnen, als perfekt zu zögern“. Die Theorie sieht in der Praxis immer anders aus. Es ist wie beim Schwimmen lernen. Du kannst dir stundenlang Videos anschauen, doch wenn du ins Wasser springst ist das eine andere Erfahrung. Und etwas ganz Wichtiges: Verlieren nie deinen Optimismus.

Gaby Römer, vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Holger Ehrsam

Bild: @privat

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie wichtig ist ein starkes Netzwerk für den Erfolg?

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Wilson Pando, Sprecher der IV. Konferenz für Entrepreneurship Peru-Deutschland

Wilson Pando, Sprecher der IV. Konferenz für Entrepreneurship Peru-Deutschland „Peru-Konferenz 2025“ am 14.03.2025, spricht über Netzwerke, Bildung, unternehmerische Zielsetzung und den Weg zur internationalen Expansion.

Zitat Wilson Pando: „An uns selbst und unser Potenzial zu glauben, ist der Schlüssel, um Herausforderungen auf dem Weg zum Erfolg zu meistern.“

Wie ist die Idee und das Konzept für T-Forma entstanden?

Wilson Pando: Die Idee und das Konzept von T-Forma ist entstanden, aus einem tiefen Verständnis für die Notwendigkeit die Kompetenzen einer jeden Person auf einem hohen Niveau zu fördern. Wir erkannten, dass es entscheidend war, ein Angebot zu schaffen, dass es den Wissens vermittelt und die akademische Ausbildung praxisnah unterstützt. 

Unsere Motivation lag im Wunsch, die Talente einer Person zu fördern und zu seinem Wachstum beizutragen.  

Menschen hat immer etwas mit Werten zu tun. Was ist euch wichtig?

Wilson Pando: Bei uns steht die Erfahrung im Vordergrund, die wir über die Jahre in unserer Branche gesammelt haben, um unseren Kunden stets die bestmöglichen Lösungen bieten zu können. Unsere Leidenschaft treibt uns dabei an, immer wieder neue Wege zu gehen und innovative Ideen zu entwickeln. Transparenz ist uns sehr wichtig, da sie die Basis für Vertrauen in jeder Geschäftsbeziehung bildet. Wir legen großen Wert auf Qualität, die sich in allen unseren Produkten und Dienstleistungen widerspiegelt. Nicht zuletzt ist der Teamgeist essenziell für unseren Erfolg. 

Wie wichtig waren ein Netz an Kontakten für den Start? 

Wilson Pando: Das Netzwerk spielte eine bedeutende Rolle beim Start von T-Forma. Es half uns nicht nur, ein starkes Team für unser Unternehmen zu formen, sondern gab uns auch die Möglichkeit, Personen und Organisationen zu identifizieren, die wir mit unseren Dienstleistungen unterstützen könnten. Ich halte es zweifellos für wichtig, ein Netzwerk im Geschäftsumfeld zu haben, da es Türen öffnen, Zusammenarbeit erleichtern und Wachstumschancen bieten kann. Wir arbeiten zum Beispiel mit Universitäten in Peru, Mexico und Spanien zusammen und wohl bald auch in Deutschland, genauer gesagt in Süddeutschland.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass ein Netzwerk nicht alles ist. Viele Unternehmer haben ohne ein etabliertes Netzwerk begonnen und im Laufe der Zeit eines aufgebaut. Ich möchte keinen Unternehmer entmutigen, der zu Beginn seines Projekts kein Netzwerk hat. Obwohl es ein wertvolles Gut sein kann, wird der Erfolg nicht ausschließlich durch die Anzahl der Kontakte bestimmt. 

Du hast Süddeutschland erwähnt. Kannst du hierüber schon mehr erzählen? 

Wilson Pando: Aus familiären Gründen bin ich häufig und immer für längere Zeit in Baden-Württemberg. Genau gesagt in Baden und hier in Karlsruhe. Bildung spielt in Deutschland eine große Rolle und hier können wir ganz gut unterstützen, wie ich finde. 

Welche wichtige Empfehlung oder welchen Tipp möchtest du anderen mitgeben?

Wilson Pando: Eine grundlegende Empfehlung, die ich gerne mit anderen Entrepreneuren teilen würde, ist die Bedeutung, sich auf unsere wichtigsten Ziele zu konzentrieren. Es ist entscheidend, unsere Energie auf die Ziele zu lenken, die wir erreichen möchten, und dabei eine klare Vorstellung von unseren Plänen zu bewahren. Auf diesem Weg ist Ausdauer entscheidend; wir müssen mit Entschlossenheit auf unsere Träume zugehen und dabei offen für kontinuierliche Verbesserungen bleiben. 

Wenn du etabliert bist, dann kannst du über internationale Expansion aktiv nachdenken. 

Zusammenfassend wäre meine Hauptempfehlung: Behalte die Klarheit deiner Ziele bei, sei beharrlich in deiner Suche, bewahre Geduld in schwierigen Zeiten und halte an deinem Glauben an dich selbst und deine Vision fest. 

Bild@privat

Wilson Pando, vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Holger Ehrsam

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Mit Software statt Klemmbrett

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Der Gutachter Gründer Lars Kurjo Forografin: Jeanette Koch © dergutachter.net

Wie „Lars, der Gutachter“ die Sachverständigen-Branche umkrempelte

Wie entstand die Idee zu „Der Gutachter“ und wie hat sich Ihr Unternehmen seit der Gründung im Jahr 2016 entwickelt?

Die Idee war, ein Sachverständigenbüro zu gründen, dass keine Aufträge ablehnen muss und das bundesweit – egal ob an der Küste oder in den Bergen. Solche Firmen gab es in anderen Branchen, jedoch nicht bei Sachverständigen, da war es aufgesplittet – Bausachverständige, Wertsachverständige usw. – so müssen schnell mal für ein einziges Anliegen, vier bis fünf Büros beauftragt werden. So entstand 2016 „Der Gutachter“, immer gedacht für eine Expansion.

Der Durchbruch gelang, als wir 2018 die Gerichtszertifizierung gemacht haben. Dann kamen natürlich Gerichtsaufträge, aber auch Bauträger haben uns beauftragt. Auch durch einen Tiefpunkt sind wir gegangen. 2021 sind die Maklerverträge weggebrochen. In Kurfassung: Die Domain wurde verkauft und läuft jetzt unter dem Namen „Evalion und ich musste von Grundauf als „Der Gutachter“ neu anfangen.

Mir blieben 150 Euro, mir den ich die Marke mit meinen alten Kontakten wiederbelebt habe. Im neuen Anlauf hatte ich 2022 fünf Angestellte und wieder ein Büro in Dresden. Zu der Zeit bin ich in die Immocation reingerutscht, habe mir eine Kundengemeinde aufgebaut, von Empfehlungen gelebt. Damals wurde mir klar: Der Gutachter muss etwas anderes als der Standard sein. Was es auf dem Markt brauchte, war hohe Qualität und das in so wenig Zeit wie möglich.

Februar 2023 gab eine gesetzliche Änderung. Nur noch zertifizierte Experten – DIN EN ISO/IEC 17024 zertifizierten Person oder öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständige – durften Restnutzungsdauer-Gutachten erstellen. Da wollten wir dabei sein. Innerhalb von zwei Wochen entwickelten wir ein Gutachten, das allen rechtlichen Anforderungen entsprach. Hierfür mussten wir ein Gutachten von Beginn neu entwickeln. Alles, was es gab, waren gesetzliche Vorschriften. Zwei Wochen lang saßen mein Team und ich zusammen, wir haben Doktorarbeiten gewälzt, uns von Anwälten, Wirtschaftsprüfern und Steueranwälten beraten lassen, um einen Standard für dieses Gutachten komplett neu zu entwickeln, das vor allen Instanzen Bestand hat. Heute sind wir Marktführer mit über 8.000 dieser Gutachten allein in 2024.

Aus 150 Euro Startkapital wurden inzwischen 1,8 Millionen Euro Jahresumsatz. Wir haben 21 Büros in Deutschland, 37 Festangestellte, zahlreiche Freelancer und starke Partner wie Volksbank Freising, DFK und Immocation.

Welche Vision steckt hinter „Der Gutachter“ und wie wollen Sie die Sachverständigen-Branche langfristig verändern?

Unser Ziel war von Anfang an Expansion. Heute bieten wir ganzheitliche Lösungen für alle Immobilienthemen – von Verkehrswertgutachten bis zur Energieberatung. Wir haben eine traditionelle Branche digitalisiert und Standards neu definiert.

Wie unterscheidet sich Ihre Software SachNet von traditionellen Methoden in der Immobilienbewertung?

SachNet automatisiert viele Schritte des klassischen Gutachtenprozesses. Kunden beantworten gezielte Fragen und laden alle relevanten Dokumente hoch, bevor der Sachverständige aktiv wird.

Bisher mussten Kunden oft wochenlang auf Termine warten, nur um dann zu erfahren, dass wichtige Dokumente fehlen. Mit SachNet haben wir diese Wartezeiten eliminiert – 90 % der Unterlagen liegen bereits vor, bevor wir die Immobilie besichtigen. So verkürzen wir den Prozess von durchschnittlich sechs bis neun Monaten auf wenige Wochen.

Digitale Lösungen ersetzen zunehmend analoge Prozesse – welche Herausforderungen haben Sie bei der Digitalisierung von Immobiliengutachten erlebt?

Hier gibt es zwei zentrale Herausforderungen:

Eine ist das Fehlen praxistauglicher Leitfäden trotz zahlreicher gesetzlicher Vorschriften. Ein Beispiel: Für die AfA (Absetzung für Abnutzung) mussten wir Berechnungsformeln aus verschiedenen Quellen, darunter der Fraunhofer-Gesellschaft, herleiten und vergleichen. So haben wir beispielsweise eine Formel fürs Dach entwickelt und sie anschließend auf alle Gewerke des Hauses übertragen. Heute arbeiten wir mit vier mathematischen Formeln zur AfA.

Zudem war es schwierig, eine traditionsbewusste Branche von der Digitalisierung zu überzeugen. Viele Behörden kommunizieren noch per Fax, was den Zugriff auf wichtige Daten erschwert. Es hat Jahre gedauert, digitale Partner zu finden und herauszufiltern, welche Daten wirklich relevant sind. Gerade für Investoren sind Due Diligence und Wirtschaftlichkeit entscheidend – ohne digitale Prozesse wäre das in der heutigen Geschwindigkeit nicht umsetzbar.

Für welche Zielgruppe ist SachNet besonders relevant und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse optimal erfüllt werden?

Jeden, der mit Immobilien zu tun hat oder vorhat, in Immobilien zu investieren. Aber auch den klassischen Selbstnutzer, die sich mit Erbe und Scheidung auseinandersetzen müssen.

SachNet ist eher für den klassischen Investor gedacht, der nicht über Wochen Zeit für eine Kaufentscheidung hat, sondern wenige Tage.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Immobilienbewertung sind komplex. Wie stellen Sie sicher, dass alle Gutachten rechtssicher und anerkannt sind?

Das erreichen wir durch einen permanenten Austausch mit Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern. Im Normalfall wissen wir, es gibt rechtliche Änderungen und passen unsere Gutachten daraufhin proaktiv an.

Was war der entscheidende Moment, in dem Sie wussten: „Jetzt bin ich auf dem richtigen Weg“?

Das ist eine sehr gute Frage! Für mich kam der Moment, Als ich „Der Gutachter“ und mein Logo plötzlich auf fremden Webseiten und Flyern entdeckt habe. Das zeigte mir: Die Idee verbreitet sich, sie wird anerkannt und weiterempfohlen.

Der Gutachter Gründer Lars Kurjo Forografin: Jeanette Koch © dergutachter.net

Sie haben die Branche als „Lars, der Gutachter“ geprägt. Wie hat Ihre persönliche Entwicklung Einfluss auf den Erfolg der Marke genommen?

Meine ganze Entwicklung hat mich genau hierhergeführt. Ich habe gelernt: Alles steht und fällt mit dir.

Ursprünglich habe ich eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer gemacht, bin aber direkt danach in die Versicherungsbranche gewechselt und habe Karriere gemacht – erst in einer Agentur, dann als Büroleiter bei einer Bank. Dort kam ich erstmals mit Gutachten in Berührung und hatte mich schlichtweg in sie verliebt.

Ein kurzer Abstecher an die Uni als Architekt und Bauingenieur war mir zu theoretisch. Stattdessen habe ich von einem erfahrenen Sachverständigen gelernt, der mir all sein Wissen weitergegeben hat. Aus gelegentlichen Treffen wurde eine enge Zusammenarbeit, bis wir schließlich ein eigenes Team mit vier Angestellten aufgebaut haben.

Welche Kritik haben Sie an aktuellen gesetzlichen Vorgaben zur energetischen Sanierung und wie sollte sich die Politik aus Ihrer Sicht anpassen?

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2023 in seiner aktuellen Form ist eine Katastrophe für den Immobilienbestand. Viele Sanierungsvorgaben sind realitätsfern und können sogar Schaden anrichten. Zum Beispiel können Dämmmaßnahmen in einem 90er-Jahre-Altbau Schimmel verursachen. 

Noch gravierender ist die finanzielle Belastung für Eigentümer: Sanierungen sind oft teurer als der Grundstückswert, ältere Menschen bekommen keine Kredite mehr, und viele werden in den nächsten 20 Jahren gezwungen sein, ihre Häuser zu verkaufen, weil sie die Modernisierungskosten nicht stemmen können.

Dazu kommt eine völlig aus dem Ruder gelaufene Bürokratie. Wir brauchen dringend Wohnraum. Stellt sich jedoch Kommission quer, beginnt der gesamte Planungsprozess von vorne – während der Kredit längst läuft! Gleichzeitig werden sinnvolle Förderungen, wie für Privatfahrstühle, gestrichen.

Die Energiewende wird an der Realität vorbei entschieden und schadet der Wirtschaft massiv. Heizungsbauer verlieren Aufträge, Zulieferverträge werden gekündigt, ganze Lieferketten brechen zusammen – und was einmal verloren geht, kommt nicht mehr zurück. Am Ende führt das dazu, dass immer weniger Menschen sich Wohneigentum leisten können. Eigentümergemeinschaften versinken durch Sonderumlagen in Schulden, und für viele bleibt nur noch der Weg in die Miete. Eigentum wird so zum Auslaufmodell.

Wie sehen Sie die Zukunft der Sachverständigen-Branche? Welche Rolle wird künstliche Intelligenz oder Automatisierung dabei spielen?

Die Branche ist hemmungslos überaltet und hemmungslos un-revolutionär. Sie basiert auf Grundlagen, die 50 Jahre alt sind – und leider gilt das auch für das Wissen.

Je moderner ich werde, desto mehr Menschen muss ich mitnehmen. Gerade in den Ausschüssen sitzen oft diejenigen, die am Alten festhalten. Da ist es schwierig, neue Wege zu gehen – zum Beispiel den Gliedermaßstab durch eine 360-Grad-Kamera zu ersetzen. Es ist nicht so, dass man es nicht machen könnte – vielmehr wollen sie es nicht.

Ich denke, dass KI eine Rolle bei Standardfällen spielen wird. Einige sogenannte „gutachterliche Entscheidungen“ werden aber weiterhin von Menschen getroffen, weil sie nicht immer dem rein logischen Weg folgen und besondere Erfahrung erfordern.

Welche Eigenschaften sollte ein erfolgreicher Gründer mitbringen, um eine Branche wirklich umkrempeln zu können?

Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, Rückschläge auszuhalten, sind entscheidend. Der Weg wird nie gerade sein – du kannst gewinnen, aber auch verlieren.

Neues zu schaffen bedeutet immer, auch Schmerzen einzustecken. Als Mensch möchtest du deine Freunde nicht vernachlässigen, doch als Unternehmer musst du bereit sein, die Extrameile zu gehen – sonst ist jemand anderes bereit, genau das zu tun.

Eine Revolution beginnt im Kopf und endet nicht am Wochenende. Sie erfordert vollen Einsatz, sieben Tage die Woche. Doch irgendwann läuft sie von allein.

Welchen drei Ratschlägen würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben, die ebenfalls mit einer digitalen Lösung einen traditionellen Markt verändern wollen?

Hör nicht auf den Rat von denen, die es selbst noch nie gemacht haben. Versuche nicht, andere zu kopieren. Und wenn es eine Zeit lang schlecht läuft, fang nicht an zu grübeln – weniger nachdenken, mehr machen.

Bild: Der Gutachter Gründer Lars Kurjo Forografin: Jeanette Koch © dergutachter.net

Wir bedanken uns bei Lars Kurjo für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

ESG – eine neue Ära der Unternehmensverantwortung

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ESG-Pflicht Mike Grzanna @ Gaby Ahnert

ESG im Mittelstand: Herausforderung und Chance durch Künstliche Intelligenz

Environment, Social und Governance (ESG) sind längst mehr als nur Schlagworte. Die Kriterien stehen für nachhaltiges Wirtschaften, soziale Verantwortung und transparente Unternehmensführung. Was in Großkonzernen bereits Standard ist, betrifft zunehmend auch den Mittelstand. Banken, Investoren und Geschäftspartner achten verstärkt auf ESG-Kriterien – und wer zukunftssicher aufgestellt sein will, sollte sich jetzt damit befassen.

Wann entsteht die ESG-Pflicht für KMU?

Bisher sind vor allem große Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern verpflichtet, umfassende ESG-Reports zu erstellen. Doch die EU-Taxonomie und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sorgen dafür, dass die Anforderungen schrittweise auch auf kleinere Unternehmen ausgeweitet werden. Für börsennotierte Unternehmen zwischen 250 und 500 Mitarbeitern, einem Umsatz höher als 50 Mio. € und oder 25 Mio. € Bilanzsumme besteht ab 2026 die CSRD Berichtspflicht über das Geschäftsjahr 2025, wobei zwei der der drei Kriterien erfüllt sein müssen. Vor allem Unternehmen, die Zulieferer großer Konzerne sind verpflichtet, Ihren Teil zur Transparenz der Lieferkette zu leisten. Ab 2027 betrifft die Berichtspflicht laut dem jetzigen Stand der Rechtsgebung auch alle anderen börsennotierten KMU, die die oben genannten Grenzwerte nicht erreichen. Das bedeutet: Es ist Zeit die Strukturen für ein ESG-konformes Berichtswesen zu schaffen

Die Rolle der Banken: ESG als Faktor für Bonität und Kreditvergabe

Finanzinstitute bewerten Unternehmen zunehmend anhand ihres ESG-Status. Nachhaltigkeit ist längst ein Bonitätskriterium geworden, das Einfluss auf Kreditkonditionen und Finanzierungsmöglichkeiten hat. Unternehmen mit einer schlechten ESG-Bewertung könnten in Zukunft höhere Zinsen zahlen oder sogar Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung bekommen. ESG-Ratings spielen zudem für Investoren eine wachsende Rolle – wer Kapital benötigt, wird sich dieser Entwicklung nicht entziehen können.

Manuelle Prozesse als Hindernis: Wo KI den Unterschied macht

Ein großes Problem bei der ESG-Berichterstattung ist der hohe manuelle Aufwand. Viele Unternehmen sammeln ihre Nachhaltigkeitsdaten noch in Excel-Tabellen, was fehleranfällig und ineffizient ist. Die größte Herausforderung liegt darin, valide Datensätze zu erstellen und aus diesen verwertbaren Informationen zu gewinnen. Hier kann Künstliche Intelligenz eine Schlüsselrolle spielen.

Wie KI ESG-Reporting optimiert

Mit KI-gestützten Lösungen lassen sich große Datenmengen automatisch erfassen, analysieren und strukturiert in ESG-Berichte überführen. Ein Beispiel ist die CO₂-Bilanzierung: Unternehmen mit einem großen Fuhrpark können durch KI ermitteln, welche Fahrzeuge den höchsten Verbrauch haben, welche CO₂-Emissionen sie verursachen und wie eine Optimierung aussehen könnte – etwa durch alternative Antriebe oder bessere Routenplanung.

Auch in der Lieferkette kann KI helfen, ESG-Kriterien besser einzuhalten. Durch die Analyse von Produktions- und Transportdaten lässt sich etwa der CO₂-Fußabdruck eines Produkts ermitteln. Unternehmen können dann gezielt Maßnahmen ergreifen, um nachhaltiger zu wirtschaften und ihre ESG-Bewertung zu verbessern.

ESG als Wettbewerbsvorteil nutzen

Wer ESG eine hohe Priorität einräumt, sichert sich nicht nur regulatorische Konformität, sondern auch strategische Vorteile. Unternehmen mit starken ESG-Werten sind attraktiver für Investoren, haben bessere Finanzierungsmöglichkeiten und stärken ihr Image bei Kunden und Geschäftspartnern. KI kann dabei helfen, die Transformation effizient und datenbasiert zu gestalten – und aus der ESG-Pflicht eine Chance zu machen.

Autor

Mike Grzanna ist KI-Connector und begleitet Unternehmen bei der digitalen Transformation. Er entwickelt Strategien für den Einsatz moderner Technologien und unterstützt bei der Implementierung effizienter ESG-Reporting-Lösungen.


Bild: ESG-Pflicht Mike Grzanna @ Gaby Ahnert

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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