Montag, Dezember 22, 2025
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Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil im Start-up

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Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil für jedes Start-up. by Gerd Altmann from Pixabay

Immer mehr Gründer erkennen, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Trend ist, sondern ein zentraler Faktor für langfristigen Geschäftserfolg. Für ein Start-up bedeutet verantwortungsvolles Handeln weit mehr als reine Imagepflege. Eine konsequente Ausrichtung kann zum echten Wettbewerbsvorteil werden, weil sie Vertrauen schafft, Risiken senkt und Effizienz steigert.

Nachhaltigkeit als Motor im Start-up

Ein Start-up kann Nachhaltigkeit früh in das Geschäftsmodell integrieren. Anders als Konzerne müssen junge Unternehmen keine alten Strukturen umbauen. Sie definieren Prozesse von Anfang an ressourcenschonend, vom Einkauf über Produktion bis zur Logistik. Wer transparent kommuniziert, welche Ziele verfolgt und wie Fortschritt gemessen wird, macht Nachhaltigkeit greifbar und zahlt auf Markenvertrauen ein.

Wettbewerbsvorteil durch Produkte, Prozesse und Positionierung

Ein Wettbewerbsvorteil entsteht, wenn Nachhaltigkeit konkret spürbar wird. Produkte mit langlebigem Design, reparierbaren Komponenten oder Kreislaufkonzepten differenzieren sich. Services, die Energie sparen oder Abfall reduzieren, sprechen neue Kundensegmente an. Gleichzeitig zahlen schlanke, effiziente Prozesse auf Kostenkontrolle ein. So verbindet das Start-up Impact mit Profitabilität und stärkt seine Position im Markt.

Nachhaltigkeit als Teil der Markenidentität

Nachhaltigkeit prägt die Identität einer jungen Marke. Wer Werte klar formuliert, hebt sich in gesättigten Märkten ab. Für das Start-up ist das auch im Recruiting ein Hebel. Viele Talente möchten für Unternehmen arbeiten, die Verantwortung übernehmen. Ein glaubwürdiges Nachhaltigkeitsprofil verbessert die Candidate Experience, senkt Fluktuation und fördert Loyalität. Das wird selbst zum Wettbewerbsvorteil am Arbeitsmarkt.

Start-ups als Innovationstreiber für Nachhaltigkeit

Während große Unternehmen oft schwerfällig agieren, können Start-ups schnell neue Ideen entwickeln und umsetzen. Diese Agilität macht sie zu zentralen Treibern für nachhaltige Innovationen. Ob in den Bereichen erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft oder nachhaltige Mobilität – junge Unternehmen experimentieren, testen und setzen Trends.

Ein Start-up kann dadurch nicht nur ökologisch wirken, sondern sich auch als Vordenker positionieren. Wer Nachhaltigkeit mit Innovation verbindet, verschafft sich einen langfristigen Wettbewerbsvorteil und kann neue Märkte erschließen.

Wettbewerbsvorteil bei Investoren und Kapitalgebern

Kapitalgeber achten zunehmend auf glaubwürdige Nachhaltigkeit. Sie sehen darin Risikominimierung und Planbarkeit. Ein Start-up, das Ziele definiert, Kennzahlen offenlegt und Fortschritte berichtet, schafft Vertrauen. Das kann bessere Konditionen bringen und den Zugang zu Fonds mit klarem Impactfokus öffnen. So entsteht ein finanzieller Wettbewerbsvorteil, der Wachstum beschleunigt.

Digitalisierung und Messbarkeit von Nachhaltigkeit

Digitalisierung macht Nachhaltigkeit messbar. Ein Start-up kann mit Tools Ressourcenflüsse erfassen, CO₂-Effekte berechnen, Lieferketten prüfen und Berichte automatisieren. Dashboards zeigen, wo Einsparungen möglich sind. Diese Messbarkeit sichert Entscheidungen ab und macht Erfolge sichtbar. Sie ist auch kommunikationsfähig gegenüber Kunden und Investoren und untermauert den Wettbewerbsvorteil mit Daten.

Praxisbeispiele erfolgreicher Start-ups

Ein Blick in die Praxis zeigt, wie Gründer Nachhaltigkeit nutzen. In der Lebensmittelbranche positionieren sich Start-ups mit innovativen Ansätzen gegen Verschwendung, etwa durch Apps zur Rettung überschüssiger Waren. In der Modeindustrie setzen junge Marken auf Recyclingstoffe und faire Lieferketten. Energie-Start-ups punkten mit Lösungen zur dezentralen Versorgung durch Solar- oder Speichertechnologien. All diese Beispiele verdeutlichen, wie Nachhaltigkeit nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich zum Wettbewerbsvorteil wird.

Nachhaltigkeit im gesellschaftlichen Kontext

Neben Marktmechanismen verstärken auch politische Rahmenbedingungen die Bedeutung von Nachhaltigkeit. EU-Richtlinien zur Transparenz in Lieferketten oder strengere Klimaziele erhöhen den Druck auf Unternehmen. Für ein Start-up kann das eine Chance sein: Wer früh nachhaltige Prozesse etabliert, ist besser vorbereitet und kann schneller auf gesetzliche Anforderungen reagieren. Damit entsteht ein Wettbewerbsvorteil, der über reine Marktpositionierung hinausgeht.

Zukunftsausblick für Start-ups bis 2030

Bis 2030 wird Nachhaltigkeit noch stärker Teil des wirtschaftlichen Rahmens sein. Konsumenten fordern nachweisbare Verantwortung, Investoren verlangen ESG-Standards und Mitarbeiter wählen Arbeitgeber nach Werten aus. Ein Start-up, das heute glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt, sichert sich die Märkte von morgen. Der Wettbewerbsvorteil wird nicht nur in der Differenzierung bestehen, sondern im Zugang zu Kapital, Talenten und neuen Geschäftsfeldern.

Fazit Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil im Start-up

Nachhaltigkeit ist für Start-ups weit mehr als ein Add-on. Sie schafft Differenzierung im Markt, senkt Kosten, stärkt Marke und Team und verbessert die Kapitalzugänge. Wer Ziele definiert, Fortschritte misst und transparent berichtet, baut einen belastbaren Wettbewerbsvorteil auf. Das Ergebnis ist nicht nur ein gutes Gewissen, sondern ein starkes, zukunftsfähiges Start-up, das profitabel wächst und einen messbaren Beitrag leistet.

Bild: by Gerd Altmann from Pixabay

Das richtige Reinigungsunternehmen für Ihr expandierendes Start-up finden

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Reinigungspartner für Start-ups und ihre Standorte. Foto von Tima Miroshnichenko auf pexels.com

Als Start-up-Gründer mit Expansionsplänen stehen Sie vor besonderen Herausforderungen: Während Sie neue Standorte eröffnen und Ihr Geschäftsmodell skalieren, müssen Sie gleichzeitig sicherstellen, dass alle Ihre Filialen den gleichen professionellen Standard aufrechterhalten. Die Wahl des richtigen Reinigungsdienstleisters wird dabei zu einem strategischen Baustein Ihrer Expansion – einer, der über den Erfolg Ihres Multi-Location-Geschäfts mitentscheiden kann.

Wichtiger Hinweis zur Skalierung: Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass das Timing der Skalierung entscheidend für den Start-up-Erfolg ist. Zu frühe Expansion kann das Ausfallrisiko um 20-40% erhöhen – ein Aspekt, den auch bei der Wahl operativer Partner wie Reinigungsdienstleister berücksichtigt werden sollte.

Warum einheitliche Sauberkeitsstandards bei der Expansion entscheidend sind

Bei einem expandierenden Start-up mit mehreren Standorten ist Sauberkeit mehr als nur Hygiene – sie wird zu einem Brand-Differenziator. Kunden, die Ihre Marke an verschiedenen Standorten erleben, erwarten überall die gleiche Qualität und Professionalität. Ein ungepflegter Standort kann das gesamte Markenimage beschädigen und Kunden davon abhalten, auch andere Filialen zu besuchen.

Für (privat)investorenfinanzierte Start-ups mit Wachstumsambitionen ist ein einheitliches Erscheinungsbild aller Standorte besonders wichtig. Venture Capital-Geber und potenzielle Franchise-Partner bewerten nicht nur Ihr Geschäftsmodell, sondern auch Ihre Fähigkeit, Standards zu skalieren. Konsistente Sauberkeit demonstriert operative Exzellenz und Skalierbarkeit.

Darüber hinaus beeinflusst die Arbeitsplatzqualität an allen Standorten direkt die Mitarbeiterfluktuation und -produktivität. In einer Wachstumsphase, wo Sie gleichzeitig an mehreren Standorten Personal aufbauen, können Sie es sich nicht leisten, durch schlechte Arbeitsbedingungen Talente zu verlieren. Ein professioneller, standortübergreifender Reinigungsservice sorgt dafür, dass sich alle Teams – vom Hauptsitz bis zur neuesten Filiale – gleichermaßen wertgeschätzt fühlen.

Ein zentralisierter Reinigungspartner entlastet außerdem Ihr Management erheblich. Anstatt an jedem Standort separate Vereinbarungen zu treffen und verschiedene Standards zu überwachen, können Sie sich auf einen verlässlichen Partner konzentrieren, während Ihre Standortleiter ihre Zeit für das Kerngeschäft nutzen.

Die richtigen Fragen für expandierende Unternehmen

Bei der Auswahl eines Reinigungspartners für Ihr Multi-Location-Start-up sollten Sie spezielle Anforderungen berücksichtigen. Hier sind die entscheidenden Fragen:

Skalierbarkeit und geografische Abdeckung:

  • In welchen Regionen können Sie Dienstleistungen anbieten?
  • Wie schnell können Sie neue Standorte in Ihr System integrieren?
  • Verfügen Sie über einheitliche Standards und Prozesse für alle Standorte?
  • Können Sie bei gleichzeitiger Eröffnung mehrerer Filialen mithalten?

Standardisierung und Qualitätskontrolle:

  • Wie gewährleisten Sie identische Service-Standards an allen Standorten?
  • Gibt es ein zentrales Qualitätsmanagement-System?
  • Wie läuft die Kommunikation zwischen Ihren regionalen Teams?
  • Können Sie digitale Reports und Dashboards für alle Standorte bereitstellen?

Preisstruktur für Multi-Location-Kunden:

  • Bieten Sie Mengenrabatte für mehrere Standorte?
  • Wie gestaltet sich die Abrechnung bei unterschiedlichen Filialgrößen?
  • Gibt es Paketpreise für standardisierte Filialkonzepte?
  • Welche Kostenvorteile entstehen durch zentrale Vertragsabwicklung?

Operative Flexibilität:

  • Können Sie unterschiedliche Öffnungszeiten an verschiedenen Standorten bedienen?
  • Wie handhaben Sie kurzfristige Änderungen oder Sonderreinigungen?
  • Ist eine zentrale Ansprechperson für alle Standorte verfügbar?
  • Können Sie bei temporären Pop-up-Stores oder Testmärkten unterstützen?

Technologie und Reporting:

  • Nutzen Sie digitale Tools für Terminplanung und Kommunikation?
  • Können Sie standortspezifische und übergreifende Reports erstellen?
  • Gibt es eine App oder Plattform für das Management mehrerer Standorte?
  • Wie dokumentieren Sie Qualitätskontrollen und Incident-Management?

Risikomanagement:

  • Sind alle regionalen Teams gleichermaßen versichert und geschult?
  • Wie ist das Backup-System bei Personalausfällen organisiert?
  • Welche Sicherheitsprotokolle gelten für den Zugang zu verschiedenen Standorten?
  • Gibt es einheitliche Notfallpläne für alle Filialen?

Vertragliche Flexibilität:

  • Können neue Standorte einfach in bestehende Verträge integriert werden?
  • Wie flexibel sind Sie bei der Schließung oder Verlagerung von Standorten?
  • Gibt es Pilotphasen für neue Märkte oder Standorttypen?
  • Können Leistungen je nach Standortanforderungen angepasst werden?

Strategische Partnerschaft für nachhaltiges Wachstum

Fordern Sie von potenziellen Anbietern eine detaillierte Expansion-Roadmap an. Diese sollte zeigen, wie sie Ihr Wachstum in den nächsten 12-24 Monaten begleiten können. Besonders wertvoll sind Partner, die bereits andere Start-ups bei der Skalierung unterstützt haben.

Vereinbaren Sie Pilot-Projekte an 2-3 Standorten, bevor Sie eine vollständige Partnerschaft eingehen. So können Sie die Konsistenz der Leistungen und die Fähigkeit zur standardisierten Umsetzung bewerten.

Erfolgreiches Beispiel: wellyou’s Expansion mit zentralem Reinigungspartner

Ein anschauliches Beispiel für eine erfolgreiche Expansion mit einem zuverlässigen Reinigungspartner ist das Fitnessstudio-Konzept wellyou. Das Unternehmen, das mittlerweile 30 Standorte in ganz Deutschland betreibt, vertraut seit Jahren auf Universal Clean als zentralen Reinigungsdienstleister

Die Partnerschaft begann mit einem einzigen Studio an der Kieler Straße und wuchs parallel zur Expansion von wellyou. Heute betreut Universal Clean Fitnessstudios des Unternehmens in sieben Bundesländern – von Schleswig-Holstein bis Sachsen-Anhalt. Diese erfolgreiche Skalierung zeigt, wie wichtig es ist, einen Partner zu wählen, der nicht nur geografisch mithalten kann, sondern auch die spezifischen Anforderungen verschiedener Standorte versteht.

Besonders bemerkenswert ist dabei die niedrige Mitarbeiterfluktuation: Viele Reinigungskräfte arbeiten seit Jahren an denselben wellyou-Standorten und werden vom Management und den Mitgliedern als Teil des Teams betrachtet. Diese Kontinuität sorgt für gleichbleibend hohe Standards und zeigt, wie eine strategische Reinigungspartnerschaft zu einem echten Wettbewerbsvorteil werden kann.

Ein erfahrener Partner wie Universal Clean versteht die besonderen Herausforderungen der Multi-Location-Skalierung und kann durchgängige Lösungen anbieten, die mit Ihrem Unternehmen mitwachsen.

Die richtige Reinigungspartnerschaft ist für expandierende Start-ups eine Investition in die Zukunft: Sie ermöglicht es Ihnen, sich auf die strategische Expansion zu konzentrieren, während ein verlässlicher Partner dafür sorgt, dass jeder neue Standort von Tag eins an Ihre Markenstandards repräsentiert. In einer Phase, wo jeder Eindruck über den Erfolg Ihrer Skalierung mitentscheidet, ist das ein unschätzbarer Vorteil.

Foto von Tima Miroshnichenko auf pexels.com

Autor Annabel Hauguth

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wer holt sich den Löwen-Deal?

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15. September 2025: Die Höhle der Löwen – VOX Gründershow. Sanja Zündorf präsentiert (v.l.) Carsten Maschmeyer, Judith Williams, „Gast-Löwin“ Lena Gercke, Frank Thelen, Janna Ensthaler und Ralf Dümmel den Textilen Masturbationssattel „come around“. @RTL / Bernd-Michael Maurer

Die Höhle der Löwen: Spannende Ideen am 15. September 2025 bei VOX

Am 15. September 2025 steht die vierte Folge der aktuellen Staffel von Die Höhle der Löwen an. Ab 20:15 Uhr bei VOX und bereits seit dem 8. September vorab auf RTL+ dürfen sich die Zuschauer auf eine besonders abwechslungsreiche Sendung freuen. Mit dabei sind innovative Gründungsideen aus Hamburg, Köln, Karlsruhe und Berlin – von Zahnpflege über gesunde Fruchtgummis bis hin zu Beauty-Innovationen.

Die Löwenrunde ist prominent besetzt: Judith Williams, Janna Ensthaler, Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel und Frank Thelen entscheiden gemeinsam mit Gastlöwin Lena Gercke, welche Gründerinnen und Gründer einen Deal erhalten.

freshie: Frische für die Zahnspange am 15. September 2025

Eines der Highlights der Folge kommt aus Hamburg: freshie, gegründet von Betti Heick (45) und Manuela Bauer (41). Die beiden Mütter kennen das Problem nur zu gut – unangenehme Gerüche und Geschmäcker aus Aufbewahrungsboxen für Zahnspangen. Mit ihrem frischen Ansatz wollen sie Millionen von Jugendlichen und Erwachsenen den Alltag erleichtern.

Ihr Produkt: ein Gel, das direkt auf die Spange oder Korrekturschiene aufgetragen wird. In den Sorten Minze, Erdbeere und Cola sorgt es für angenehmen Geschmack, unterstützt mit Inhaltsstoffen wie Xylitol die Mundflora und passt in jede Tasche. Das Angebot an die Löwen: 150.000 Euro für 20 Prozent. Ob die Gründerinnen mit ihrer Idee punkten können, zeigt sich am 15. September 2025.

Battle-Pitch: Neuer Show-Mechanismus bei Die Höhle der Löwen

Mit Spannung erwartet wird auch der Battle-Pitch, ein neues Element der aktuellen Staffel. Zwei Teams treten mit einem Kurzpitch gegeneinander an, doch nur eines darf sein Produkt ausführlich präsentieren.

In dieser Folge treffen die Kölner Gründer Marvin Schneiders und Julian Schäfer mit ihrer Schwimm-App SwimPal auf NewLifeJobs aus Berlin. Das Startup um Tetyana und Ralf Mühlen sowie Leon Eichhorst möchte die Jobvermittlung für ausländische Fachkräfte digitalisieren. Wer sich durchsetzen darf, erfahren die Zuschauer am 15. September in der VOX Gründershow.

NALU: Gesunde Fruchtgummis ohne Zucker

Ebenfalls aus Hamburg kommen Lisa Bella Ippolito (23) und Max Schön (34), die gemeinsam das Startup NALU präsentieren. Ihr Ziel: Naschen ohne Reue. Mit Fruchtgummis, die weder Zucker noch künstliche Süßstoffe enthalten, wollen sie einen Markt erobern, der bisher von klassischen Zuckerprodukten dominiert wird.

Die Gummitiere werden mit Ballaststoffen gesüßt, mit Gemüse gefärbt und sind komplett natürlich. Das Paar sucht 100.000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile. Besonders Gastlöwin Lena Gercke zeigt großes Interesse – ein möglicher Showdown mit Handelsprofi Ralf Dümmel ist programmiert.

KRIOR: Kälte als Beauty-Trend

Die Karlsruher Gründerin Margarete Slim (43) bringt mit KRIOR ein Anti-Aging-Konzept in die Höhle. Ihr gefrierbares Serum verwandelt sich in einen Skin Icing Ball, der Schwellungen reduziert, Fältchen glättet und einen sofortigen Glow verleiht. Clean Beauty, vegan und made in Germany – die Idee stößt auf Interesse, aber auch Skepsis. Für 180.000 Euro bietet Slim 15 Prozent ihrer Firmenanteile an. Ob die Löwen ihr einen Deal zutrauen, wird sich ebenfalls am 15. September 2025 zeigen.

Enttabuisierung bei VOX: entzück dich selbst

Besonders mutig tritt Sanja Zündorf (31) aus Köln auf. Mit ihrem Start-up entzück dich selbst bringt sie einen Masturbationssattel für Frauen in die Höhle und möchte damit ein gesellschaftliches Tabu aufbrechen. Für 150.000 Euro will sie zehn Prozent abgeben. Die Reaktionen der Löwen reichen von Überraschung bis Bewunderung. Vor allem Lena Gercke lobt den offenen Umgang mit dem Thema. Ob es auch für ein Investment reicht, bleibt spannend.

Fazit: Eine vielseitige Folge am 15. September 2025

Die vierte Ausgabe von Die Höhle der Löwen am 15. September 2025 zeigt die ganze Bandbreite an Startup-Ideen: von Zahnpflege über gesunde Süßigkeiten und Beauty bis hin zu gesellschaftlichen Tabus. Die Kombination aus innovativen Produkten, spannenden Persönlichkeiten und emotionalen Geschichten macht die VOX Gründershow erneut zu einem Highlight im deutschen TV-Herbst.

Wer die Deals verpasst, kann die Folge wie immer auf RTL+ nachschauen.

Bild Sanja Zündorf präsentiert (v.l.) Carsten Maschmeyer, Judith Williams, „Gast-Löwin“ Lena Gercke, Frank Thelen, Janna Ensthaler und Ralf Dümmel den Textilen Masturbationssattel „come around“. @RTL / Bernd-Michael Maurer

Psychologie im Gründeralltag Entscheidungen, Stress und Resilienz

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Stress und Resilienz im Gründeralltag Psychologie für Gründer Image by zes dho from Pixabay

Schlaflose Nächte, ständiger Druck, Entscheidungen im Minutentakt – im Gründeralltag zeigt sich, wer genug Resilienz besitzt, um langfristig zu bestehen.

Gründer stehen nicht nur vor betriebswirtschaftlichen Herausforderungen, sondern auch unter enormem psychischem Druck. Der Weg von der Idee zum erfolgreichen Unternehmen ist geprägt von Unsicherheit, schnellem Tempo und ständigen Entscheidungen. Im Gründeralltag zeigt sich, dass neben Strategie und Finanzierung vor allem mentale Stärke den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern ausmachen kann. Stress, Entscheidungsdruck und die Fähigkeit zur Resilienz bestimmen, wie nachhaltig ein Start-up wachsen kann.

Entscheidungen im Gründeralltag

Die Geschwindigkeit im Start-up-Umfeld ist hoch. Gründer treffen täglich unzählige Entscheidungen – von der Produktentwicklung über das Marketing bis hin zur Personalplanung. Anders als in etablierten Unternehmen fehlt dabei häufig die Absicherung durch Prozesse oder große Teams. Entscheidungen müssen oft mit begrenzten Informationen und hohem Risiko gefällt werden.

Psychologisch bedeutet das eine permanente Belastung. Entscheidungsmüdigkeit kann dazu führen, dass wichtige Weichenstellungen zu spät oder unüberlegt getroffen werden. Strategien wie Priorisierungstechniken oder die Nutzung von Entscheidungs-Frameworks – etwa Eisenhower-Matrix, OKR-Methoden oder Szenario-Analysen – helfen, den Überblick zu behalten. Gründer, die ihre Entscheidungsprozesse strukturieren, reduzieren Fehlerquellen und gewinnen Klarheit.

Ein Beispiel aus der Praxis ist die Frage nach einem Produkt-Pivot: Bleibt ein Start-up bei der ursprünglichen Idee oder passt es die Lösung an Kundenfeedback an? Solche Entscheidungen erfordern Mut, analytisches Denken und emotionale Stabilität. Wer hier überlegt vorgeht, kann Krisen in Chancen verwandeln.

Stress als unsichtbarer Begleiter

Stress gehört für Gründer fast selbstverständlich dazu. Finanzierungsdruck, Unsicherheit am Markt, die Verantwortung für Mitarbeiter und die ständige Erwartung, schneller als die Konkurrenz zu sein, erzeugen eine hohe mentale Last. Kurzfristig kann Stress motivierend wirken, doch dauerhaft gefährdet er die Leistungsfähigkeit.

Chronischer Stress führt nicht nur zu Erschöpfung, sondern auch zu Fehlern bei Entscheidungen, erhöhter Fluktuation im Team und gesundheitlichen Problemen. Studien zeigen, dass Gründer ein erhöhtes Risiko für Burnout haben. Deshalb ist es wichtig, Stress im Gründeralltag bewusst wahrzunehmen und Strategien für den Umgang zu entwickeln.

Wirksame Ansätze sind Zeitmanagement-Techniken wie die Pomodoro-Methode, feste Pausen oder klar definierte Arbeitsblöcke. Auch digitale Detox-Strategien, also der bewusste Verzicht auf ständige Erreichbarkeit, können helfen. Schlaf, ausgewogene Ernährung und Bewegung spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Gründer, die sich selbst als wichtigste Ressource verstehen, investieren damit in die Zukunft ihres Unternehmens.

Resilienz als Schlüsselkompetenz

Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, Rückschläge zu verkraften und gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Für Gründer ist diese Eigenschaft unverzichtbar. Kein Start-up verläuft linear – abgelehnte Finanzierungsrunden, gescheiterte Produkte oder Konflikte im Team gehören dazu. Entscheidend ist, wie Gründer damit umgehen.

Mentale Resilienz entsteht durch ein stabiles Netzwerk, Selbstreflexion und die Fähigkeit, in Stresssituationen flexibel zu bleiben. Gründer, die ihre eigenen Ressourcen kennen und pflegen, können Herausforderungen besser meistern. Methoden wie Achtsamkeitstraining, Meditation oder Coaching helfen, die innere Widerstandskraft aufzubauen.

Ein Beispiel sind Gründer, die nach einer gescheiterten Finanzierungsrunde ihr Geschäftsmodell angepasst und später erfolgreich neue Investoren gewonnen haben. Solche Geschichten zeigen, dass Rückschläge kein Endpunkt sein müssen, sondern ein Wendepunkt sein können – vorausgesetzt, die Resilienz ist vorhanden.

Teamdynamik und psychologische Faktoren

Der Gründeralltag ist selten eine Einzelleistung. Teams spielen eine zentrale Rolle, und auch hier wirken psychologische Faktoren stark. Stress eines Gründers überträgt sich oft auf das Team. Gleichzeitig können klare Kommunikation, Transparenz und ein unterstützendes Umfeld die Resilienz aller Beteiligten stärken.

Ein bewusst gelebtes Leadership, das psychische Gesundheit ernst nimmt, ist deshalb nicht nur eine soziale Verantwortung, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil. Start-ups, die früh Strukturen zur Stressprävention etablieren, schaffen eine nachhaltigere Arbeitskultur. Dazu gehören Feedbackrunden, flexible Arbeitszeiten oder der Zugang zu professioneller Unterstützung.

Praktische Tipps für Gründer

  • Bewusstsein schaffen: Stress frühzeitig erkennen, statt ihn zu ignorieren
  • Priorisieren lernen: Entscheidungen strukturieren und nicht alles gleichzeitig erledigen wollen
  • Resilienz trainieren: Routinen entwickeln, die Kraft geben – von Sport bis Meditation
  • Netzwerke nutzen: Austausch mit anderen Gründern, Mentoren oder Coaches suchen
  • Balance halten: Erholungszeiten und Freizeit genauso ernst nehmen wie Arbeit

Fazit Psychologie im Gründeralltag

Der Gründeralltag ist geprägt von Entscheidungen, Stress und Rückschlägen. Doch wer psychologische Faktoren ernst nimmt und in seine persönliche wie organisatorische Entwicklung integriert, steigert nicht nur die eigene Leistungsfähigkeit, sondern auch die Stabilität des gesamten Start-ups. Resilienz wird damit zur Schlüsselkompetenz für Gründer, die nicht nur kurzfristig Erfolge feiern, sondern langfristig bestehen wollen.

Bild Image by zes dho from Pixabay

Trinken wir in Zukunft alle ganz anders?

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SodaTASTE Geschmack Kunden – natürliche Getränke Thomas Dietrich

SodaTASTE verbindet Datenanalyse mit natürlichem Geschmack für zuckerfreie Getränke

Wie ist die Idee zu SodaTASTE entstanden und wer sind die Köpfe hinter dem Unternehmen?

Unsere Reise begann vor einigen Jahren, als wir im Einzelhandel vor einer schier endlosen Wand von Produkten standen. Überall gab es Limonaden, aromatisiertes Wasser und vor allem eine Flut an Plastikverpackungen. Das führte zu folgendem Gedanken: Das muss doch auch anders gehen. Daraus entwickelten wir eine Idee. Wir wollten CO2-Zylinder kreieren, bei denen beim Drücken nicht nur Sprudel ins Wasser gelangt, sondern gleichzeitig auch natürliches Aroma. Dabei wollten wir auf bestehenden Produktionsketten aufbauen, denn wir waren bereits Abfüller für verschiedene Anbieter von CO2-Zylindern. Unser Ziel war es, sich deutlich abzugrenzen, einen Schritt weiterzugehen – in eine völlig neue Richtung, die bisher noch nie jemand eingeschlagen hat. Wir verbesserten unser Konzept, machten es marktreif und brachten es auf den Weg.

Welche Mission verfolgt SodaTASTE, wenn es um die Verbindung von Datenanalyse und Geschmack geht?

Unsere Mission ist klar und leidenschaftlich: Wir wollen anhand der Daten unserer Kunden eine zuckerfreie, natürliche Alternative für Getränke schaffen, die einfach zuzubereiten ist. Dabei setzen wir bewusst auf natürliche Zutaten und verzichten ganz auf Sirup und künstliche Süßstoffe. Für uns bedeutet das, Geschmack und Gesundheit auf innovative Weise miteinander zu verbinden.

Wie nutzt ihr Daten, um herauszufinden, was Menschen wirklich schmecken wollen?

Wir sammeln und analysieren Verkaufszahlen, Social-Media-Interaktionen und andere Kundenfeedbacks. Diese Daten fließen in unsere Geschmacksmatrix ein, die wiederum die Basis für unsere Produktentwicklung bildet. Hinzu kommen aktuelle Getränketrends, die wir aufmerksam verfolgen. Ein Beispiel dafür ist unsere Sorte Cranberry, die aus dem Kultgetränk Wildberry Lillet entstanden ist und eine markante, leicht bittere Note aufweist – genau das, was unsere Kunden wollen.

Welche Zielgruppen sprecht ihr mit euren Analysen an und wie reagiert ihr auf deren sich wandelnde Bedürfnisse?

Zum Beispiel bieten wir Familien eine zuckerfreie Alternative, die Kindern schmeckt, wie unsere Geschmacksrichtung FanTASTE, die an bekannte Orangenlimonaden erinnert. Um auf die sich ständig verändernden Bedürfnisse zu reagieren, arbeiten wir extrem agil – eine Herangehensweise, die ursprünglich aus der Softwareentwicklung stammt. So können wir schnell neue Produkte auf den Markt bringen, wie zum Beispiel patentierte Zylinder mit Quick-Systemen, um die Kompatibilität mit gängigen Wassersprudlern wie Sodastream zu gewährleisten. Wir hören auf das Feedback unserer Kunden und passen unser Angebot laufend an, um ihnen stets das Beste zu bieten. Einige Kunden kritisieren beispielsweise den Zeitaufwand für einen Zylindertausch. Dem begegnen wir mit der Entwicklung unseres Quattro Sprudlers. Der vier Zylinder gleichzeitig nutzbar macht.

Was macht euer datenbasiertes Vorgehen für Produktentwicklung im Vergleich zu herkömmlicher Marktforschung so besonders?

Bei uns ist Datenanalyse eine emotionale Erfahrung. Es geht nicht nur darum, Zahlen zu sehen, sondern sie mit Geschmack und Emotionen zu verbinden. Unser Ziel ist es, Produkte zu entwickeln, die Gefühle wecken und Menschen begeistern. Dabei halten wir stets das Gleichgewicht zwischen objektiven Marktdaten und der subjektiven Wahrnehmung von Geschmack – denn der Mensch steht bei uns immer im Mittelpunkt.

Gab es einen Moment, in dem ihr gemerkt habt: Jetzt sind wir mit SodaTASTE auf dem richtigen Weg?

Solche Momente haben wir immer wieder erlebt, doch eine der schönsten Bestätigungen ist die stetig steigende Wiederkaufsrate unserer Produkte, vor allem im Onlinehandel. Das zeigt uns, dass wir den Nerv unserer Kunden treffen und auf dem richtigen Weg sind.

Wie geht ihr mit Skepsis um, wenn es um datengetriebene Entscheidungen im Food-Bereich geht?

Bisher haben wir keinerlei Skepsis von außen gespürt. Im Gegenteil, wir erleben, dass immer mehr Menschen die Kraft der Daten erkennen und schätzen – gerade im Food-Bereich, wo Geschmack und Qualität im Mittelpunkt stehen.

Unser größter Vorteil ist unsere patentierte Technologie, die es ermöglicht, Sprudelwasser mit natürlichen Fruchtaromen zu versetzen, ganz ohne Zucker oder Süßstoffe. Das ist bisher einzigartig und revolutionär. Zudem legen wir besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Unsere Wassergewinnung und die Produktion der Wassersprudler erfolgen zu 100 Prozent in Deutschland, genauer gesagt in Thüringen. Während die meisten Mitbewerber ihre Produkte in Ländern außerhalb Europas fertigen, setzen wir auf kurze Wege und lokale Partnerschaften. Außerdem bieten wir eine flexible Alternative zu herkömmlichen Zylindern und sind kompatibel mit verschiedenen Wassersprudlern.

Welche technologischen Entwicklungen plant ihr, um euch weiterzuentwickeln?

Wir wollen die Automatisierung unseres Reklamationsprozesses vorantreiben, die Lieferkette optimieren, insbesondere für den internationalen Markt, und einen KI-basierten Chatbot entwickeln, der einfache Kundenfragen und Retouren bearbeiten kann. Dabei behalten wir stets im Blick, den persönlichen Kontakt zum Markt nicht zu verlieren.

Was war die bisher größte Herausforderung auf eurer Unternehmensreise?

Die größte Herausforderung war die Internationalisierung von SodaTASTE. Dabei gilt es die Bedürfnisse und Anforderungen unterschiedlicher Märkte zu verstehen und zu erfüllen – eine spannende, aber anspruchsvolle Aufgabe.

Wie sieht die Zukunft von Geschmack aus – und welche Rolle wird SodaTASTE dabei spielen?

Der Trend geht eindeutig in Richtung Natürlichkeit. Immer mehr Menschen wünschen sich bewussten Genuss ohne Zucker und Süßstoffe. Wir möchten genau diese Bedürfnisse erfüllen, indem wir Produkte anbieten, die schnell verfügbar sind und authentischen Geschmack bieten. Für uns ist die Zukunft des Geschmacks klar: natürlich, gesund und bequem.

Welche drei Ratschläge gebt ihr Gründerinnen und Gründern, die ebenfalls datenbasierte Innovationen anstoßen wollen?

Zuerst ist es entscheidend, die Daten richtig zu interpretieren und aktiv mit den Kunden in den Austausch zu treten – zum Beispiel durch Insights aus Tools wie Sistrix oder anderen Analysen. Zweitens sollten sie lernen, die richtigen Kanäle für ihre Anzeigen zu wählen und mit den datengetriebenen Auswertungen ständig zu optimieren, sei es bei Google, Facebook oder anderen Plattformen. Und schließlich ist es wichtig, sich immer vor Augen zu führen, dass am Ende der Mensch im Mittelpunkt steht – nur so entstehen nachhaltige Innovationen.

Bild Credit SodaTASTE

Wir bedanken uns bei Thomas Dietrich für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: SodaTASTE

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Kann Automatisierung endlich Schluss mit fehlerhaften Rechnungen machen?

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adric macht Rechnungsprüfung für Rechnungen automatisch und zuverlässig. Unternehmen sparen Zeit, senken Kosten und vermeiden Fehler. Adrian von Buttlar und Richard Stefani Credit: adric GmbH / privat.

adric automatisiert die Rechnungsprüfung und hilft Unternehmen, Zeit, Kosten und Fehler im Finanzwesen zu vermeiden

Wie ist die Idee zur Gründung von adric entstanden und wer sind die Menschen hinter dem Unternehmen?

“Hinter dem Startup stehen wir, Adrian und Richard – zwei langjährige Freunde mit Hintergründen in Tech sowie Business & Legal. Wir hatten schon länger über gemeinsame Ideen und Projekte gesprochen, waren aber beide in verschiedenen Jobs. Er als Techi, ich als Business & Legal Typ. Die konkrete Idee entstand, als ein Kunde bei meinem früheren Arbeitgeber frustriert über fehlerhafte Mietwagenrechnungen zu mir sagte: ‚Das muss man doch automatisieren können!‘ – dieser Satz lies mich nicht los. Ich berichtete Adrian davon, der die technische Umsetzbarkeit skizzierte und interviewte viele weitere Unternehmen in den nächsten Monaten zu dem Problem. Ein halbes Jahr später gründeten wir dann adric und starteten unseren ersten Piloten auf der Mission, fehlerhafte Rechnungen auszulöschen.

Welche Vision verfolgt adric im Bereich automatisierte Rechnungsprüfung und wie wollen Sie diese umsetzen?

„Unser Motto lautet: Arbeitszeit ist zu kostbar für Rechnungsprüfung. Unsere Vision ist daher eine Welt, in der Rechnungsprüfung auf keiner To-Do-Liste mehr existiert. Rechnungsprüfung soll durch adric so selbstverständlich laufen wie ein Spamfilter im E-Mail-Postfach – automatisch, unsichtbar, zuverlässig. Damit wollen wir Unternehmen in jeder Branche helfen, effizienter zu werden.“

Für welche Zielgruppen ist Ihre Lösung besonders relevant und welche konkreten Probleme lösen Sie dabei?

„Besonders relevant ist adric für Unternehmen mit hohem Rechnungsvolumen und komplexen Abrechnungen oder Rahmenverträgen. Daher unterstützen aktuell vor allem Geschäftsreisende Unternehmen mit vielen Hotel- und Mietwagenbuchungen sowie Franchisegeber im Travel-Sektor. Dort entstehen monatlich tausende Rechnungen – Abweichungen fallen oft erst spät auf. Wir erkennen diese sofort und verhindern, dass Unternehmen unnötig zahlen. In Zukunft wollen wir unseren Service auf viele weitere Unternehmensbereiche ausweiten.“

Rechnungsprozesse sind oft komplex und fehleranfällig. Wie gelingt es Ihnen, diese Komplexität für Unternehmen deutlich zu reduzieren?

“Keiner soll mehr Tage damit verbringen Excel-Listen oder Verträge mit Rechnungen abzugleichen. Alles, was Unternehmen bei uns tun müssen ist ihr Rechnungs-Postfach anzubinden und Verträge oder Listen bei uns hochzuladen. Damit trainieren wir uns Tool und können Rechnungen Position für Position überprüfen. Die Ergebnisse werden unseren Kunden im Dashboard dann übersichtlich angezeigt. Dies spart Unternehmen Zeit, Nerven und Geld.”

Was unterscheidet adric von anderen Anbietern und wo liegt Ihr einzigartiger Mehrwert?

„Viele Lösungen prüfen nur Formalitäten. Wir gehen weiter: adric gleicht Rechnungen mit Rahmenverträgen, Preislisten und individuellen Vereinbaren ab. Unser USP ist die Fähigkeit, komplexe Verträge in Prüfparameter zu übersetzen und jede Rechnung vollständig überprüfbar zu machen.”

Mit welchen Herausforderungen sind Sie in der bisherigen Entwicklung konfrontiert gewesen und wie sind Sie damit umgegangen?

„Die größte Herausforderung war der Wildwuchs an Formaten – Rechnungen kommen als PDFs, Excel-Dateien oder Scans. Das verursacht am Anfang natürlich viel manuelle Arbeit, um die Formate zu verstehen und zum Training verwenden zu können. Daher fokussieren wir uns anfangs auf einzelne Use-Cases und trainieren unser Tool stetig darauf, mit immer mehr Vielfalt umgehen zu können. Parallel war der Datenschutz von Anfang an zentral: Wir setzen konsequent auf regionale Verarbeitung und saubere Prozesse, um unseren Kunden maximale Sicherheit zu geben.“

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Lösung für Unternehmen einfach nutzbar bleibt, ohne großen Implementierungsaufwand?

„Einfache Nutzbarkeit ist unser Kernprinzip. Daher funktioniert adric ohne Systemwechsel: Unternehmen müssen nur ihr digitales Rechnungs-Postfach bei uns anbinden und die Dokumente zum Abgleich hochladen. Kein Systemwechsel, kein komplexes IT-Projekt. Einfach starten und Ergebnisse sehen. – genau das erwarten Unternehmen heute.“

Wo sehen Sie die größten Einsparpotenziale für Unternehmen, die adric einsetzen?

„Unsere Kunden sparen doppelt: Zum einen vermeiden wir Überzahlungen im Mietwagenbereich sprechen wir beispielsweise von 5 %. Zum anderen sparen wir massiv Prozesskosten und steigern Ihre Effizienz. Denn spät erkannte Rechnugnsfehler führen zu Unsicherheit und Aufwänden in Buchhaltung, Controlling und Supplier-Management. Da reden wir schnell von mehreren tausend Stunden pro Jahr, die eingespart werden.

Welche Entwicklungen oder Erweiterungen planen Sie in den kommenden Jahren für Ihre Technologie?

„Wir starten im Travel-Sektor, weil wir hier bereits ein gutes Netzwerk haben und besonderes viele Rechnungen anfallen. Perspektivisch wollen unsere Lösung in jeder Branche anwenden, die unter denselben Symptomen leidet: Hohes Rechnungsvolumen und komplexe Rechnungsgrundlage. Zudem trainieren wir unser Tool so, dass es nicht nur Fehler aufzeigt, sondern auch Muster erkennt: Welche Lieferanten haben regelmäßige Abweichungen? Wo können bessere Konditionen verhandelt werden? Damit entwickeln wir uns von der Fehlererkennung hin zu strategischen Partner für Ausgabenmanagement.”

Wie wichtig war für Sie die Unterstützung durch Programme und Förderungen wie das BW Pre-Seed?

„Extrem wichtig. Durch BW Pre-Seed können wir uns nicht nur leisten Vollzeit an adric zu arbeiten, sondern haben auch die Freiheit mehr Dinge auszuprobieren und uns nicht auf das schnelle Geld, sondern den langfristigen strategischen Erfolg zu fokussieren. Gerade im Enterprise-Bereich, sind Sales-Zyklen extrem lang und ein langer Atem wichtig, den wir ohne BW-Pre-Seed wahrscheinlich nicht hätten.“

Welche drei Ratschläge würden Sie Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die selbst ein Startup aufbauen möchten?

„Erstens: Gründet mit Menschen, die euch ergänzen und denen ihr zu 100 % vertraut. Alles andere wird langfristig nicht halten. Zweitens: Startet mit einem konkreten Kundenproblem, dass ihr lösen könnt und entwickelt daraus eure größere Vision. Drittens: Verlasst eure Komfortzone und sprecht so früh und so viel wie möglich mit potenziellen Kunden, am besten über konkrete Angebote.”

Welche langfristige Rolle möchten Sie mit adric im Finanz- und Rechnungswesen einnehmen?

„Wir wollen der Standard für Rechnungsprüfung im b2b-Bereich werden – so selbstverständlich wie eine Buchhaltungssoftware, nur dass wir davor ansetzen. Keine fehlerhaften Rechnungen mehr, keine Unsicherheit, sondern volle Transparenz und Vertrauen in jede Geschäftsbeziehung. Denn Arbeitszeit ist zu kostbar für Rechnungsprüfung.“

Bild Teambild Credit: adric GmbH / privat

Wir bedanken uns bei Adrian von Buttlar und Richard Stefani für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann Transport wirklich so einfach und günstig sein?

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MUVN – Transporte für Nutzer:innen günstiger als Speditionen @ Muvn Mobility GmbH

MUVN ist eine Plattform, die ungenutzte Autofahrten für Transporte nutzbar macht und so günstige, flexible sowie nachhaltige Liefermöglichkeiten schafft

Wer sind die Gründerinnen und Gründer von MUVN und wie ist die Idee zu diesem Unternehmen entstanden?

Wir drei Gründer:innen sind Katharina Kreutzer, Massimo Sabatino und Emre Aydin. Die Idee kam ziemlich pragmatisch: Als ich von Regensburg nach Hamburg gezogen bin, waren die Speditionen viel zu teuer. Also habe ich, wenn Freunde mich besucht haben, deren Autos vollgeladen und sie dafür zum Essen eingeladen. Die meinten dann immer: „Solange ich nicht mit Fremden reden muss, nehme ich alles mit. Ich fahre ja eh.“ Genau daraus ist dann MUVN entstanden.

Welche Vision verfolgen Sie mit MUVN und wie möchten Sie die Mobilität im Bereich Transport langfristig verändern?

Unsere Vision ist, dass jedes Auto mit freiem Platz genutzt wird. So werden Transporte einfacher, günstiger und effizienter. Langfristig wollen wir damit eine Plattform aufbauen, die europaweit funktioniert. Und wir können auch die Kreislaufwirtschaft pushen, weil der Transport von gebrauchten Sachen auf einmal bezahlbar wird.

Wie stellen Sie sicher, dass die Plattform für Fahrerinnen, Fahrer und Versender gleichermaßen attraktiv ist?

Wir schauen immer, dass beide Seiten profitieren. Fahrer:innen wollen Leerfahrten nutzen, Versender:innen suchen günstige und flexible Optionen, zum Beispiel über Marktplätze. In unserer Ansprache halten wir die Balance und wir tracken genau, wie viele Leute auf welcher Seite aktiv sind, damit das Matching passt.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Ihrem Geschäftsmodell und wie groß ist der tatsächliche Effekt auf CO₂-Einsparungen?

Eine sehr große. Wir nutzen bestehende Fahrten besser aus, dadurch müssen weniger extra Touren gefahren werden. Und es gibt noch einen zweiten Effekt: Viele Leute kaufen lieber neu, weil der Transport von gebrauchten Sachen zu teuer ist. Wenn das günstiger wird, gewinnt die Kreislaufwirtschaft. Gemeinsam mit der TUHH arbeiten wir gerade an einer CO₂-Berechnung, die wir Anfang nächsten Jahres vorstellen.

Was unterscheidet MUVN von klassischen Logistik- und Kurierdiensten?

Wir nutzen nicht nur LKWs oder Transporter, sondern auch private Autos – zum Beispiel Pendler:innen. Dadurch können wir bis zu 80 % günstiger sein als klassische Speditionen. Gleichzeitig läuft bei uns alles digital: Buchung, Bezahlung, GPS-Tracking. Und wir bieten auch Logistikern an, ihre bestehenden Routen ganz einfach bei uns einzubinden.

Mit welchen Herausforderungen waren Sie bisher beim Aufbau der Plattform konfrontiert und wie haben Sie diese gemeistert?

Wir sind sehr schnell live gegangen und haben die Plattform direkt mit unseren Nutzer:innen weiterentwickelt. Am Anfang war das Matching tricky – klassisches Henne-Ei-Problem. Aber durch schnelle Iterationen und viel Feedback sind wir inzwischen ein gutes Stück weiter.

Welche Technologien wie Machine Learning oder GPS-Tracking sind für die Funktionsweise Ihrer Lösung besonders wichtig?

GPS ist die Basis, damit Versender:innen immer wissen, wo ihr Paket gerade ist. Dazu arbeiten wir mit Machine Learning für Routenoptimierung, um Fahrten effizient zu bündeln. Außerdem entwickeln wir gerade eine dynamische Versicherungslösung und Schnittstellen für B2B-Partner.

Wie sieht Ihre Zielgruppe konkret aus und welche Rückmeldungen haben Sie bisher von Nutzerinnen und Nutzern erhalten?

Menschen, die etwas auf Marktplätzen wie Kleinanzeigen oder Vinted kaufen, Familien und Studierende beim Umzug, Leute ohne eigenes Auto oder einfach alle, die schnell und unkompliziert etwas transportieren müssen. Auf der Fahrerseite haben wir Pendler:innen, Reisende, semi-professionelle „man with a van“-Fahrer:innen und natürlich auch Logistikunternehmen, die Leerfahrten vermeiden wollen.

Das schönste Feedback ist, wenn Nutzer:innen uns schreiben: „Endlich hat jemand mein Problem gelöst – und das unkompliziert, direkt vom Handy und günstig.“ Genau dafür bauen wir MUVN.

Welche Bedeutung hat die Kooperation mit der Arndt Mobility Group für die Weiterentwicklung von MUVN?

Arndt zeigt, dass auch große Player im Mobilitätsmarkt an unser Modell glauben. Gemeinsam können wir testen, wie sich freie Kapazitäten in Mietfahrzeugen nutzen lassen.

Welche weiteren Entwicklungen oder Services planen Sie für die kommenden Jahre?

Wir arbeiten gerade an einer WebApp, damit MUVN auch außerhalb der App flexibel nutzbar ist. Außerdem bauen wir den B2B-Zugang aus und entwickeln Schnittstellen, mit denen MUVN direkt in Shops integriert werden kann. So können Marktplätze uns nahtlos als Logistiklösung anbieten und der Versand für gebrauchte oder neue Güter wird noch einfacher.

Gab es ein Nutzererlebnis, das Ihnen besonders gezeigt hat, dass Ihre Idee in der Praxis funktioniert?

Ja, eine Kundin wollte eine antike Kommode von Düsseldorf nach Hamburg bringen. Speditionen haben ihr 200–300 € angeboten. Bei uns hat es knapp 40 € gekostet. Für sie war das ein Riesenunterschied, und für uns der Beweis: genau dafür braucht es MUVN.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die ebenfalls ein Startup im Mobilitäts- oder Logistikbereich aufbauen möchten?

Sucht euch starke Partner:innen, geht raus und sprecht mit Leuten aus der Branche – und traut euch, die Komfortzone zu verlassen.

Sehen Sie MUVN am 8. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild:Teambild @ Muvn Mobility GmbH 

Wir bedanken uns bei Katharina Kreutzer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Start-up Tools für nachhaltiges Wachstum

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Start-up Tools für Gründer und nachhaltiges Wachstum Image by Malachi Witt from Pixabay

Start-up Tools sind der Schlüssel, um Prozesse zu optimieren, Teams effizient zu führen und nachhaltiges Wachstum zu sichern.

Der Alltag eines Start-ups ist geprägt von Geschwindigkeit, knappen Ressourcen und dem ständigen Druck, schneller als die Konkurrenz zu wachsen. Wer erfolgreich sein will, braucht nicht nur eine starke Idee und Kapital, sondern vor allem die richtigen Werkzeuge. Start-up Tools helfen Gründern, Prozesse zu automatisieren, Teams effizient zu führen und die Sichtbarkeit am Markt zu erhöhen. Dieser Beitrag zeigt, welche Start-up Tools Gründer im Blick behalten sollten und warum sie zum Schlüssel für nachhaltiges Wachstum werden.

Start-up Tools für Projektmanagement mit Klarheit und Struktur

Projektmanagement ist das Fundament eines funktionierenden Start-ups. Tools wie Notion, ClickUp oder Asana ermöglichen nicht nur das Zuweisen von Aufgaben, sondern auch die transparente Darstellung von Workflows. Besonders spannend sind KI-gestützte Features: Algorithmen erkennen automatisch, welche Aufgaben priorisiert werden sollten, schlagen realistische Deadlines vor und warnen vor Überlastungen im Team. So können Gründer Kapazitäten gezielter einsetzen und schneller auf Veränderungen reagieren – eine Basis für gesundes Wachstum.

Start-up Tools für Kommunikation und Zusammenarbeit

Remote- und Hybrid-Work sind längst Normalität in Start-ups. Kommunikationsplattformen wie Slack, Microsoft Teams oder Zoom bilden den Dreh- und Angelpunkt für die tägliche Zusammenarbeit. Neu ist, dass sich diese Tools stärker mit Projektmanagement-Software verzahnen und durch KI-Schnittstellen Routineaufgaben übernehmen. Meeting-Protokolle entstehen automatisch, Stimmungen in Chats werden analysiert und Übersetzungsfunktionen machen internationale Teams effizienter. Eine klare Kommunikation verhindert Missverständnisse und sorgt für Stabilität in wachsenden Teams.

Marketing automatisieren und Reichweite steigern

Ein Start-up ist nur so stark wie seine Sichtbarkeit am Markt. Marketing-Tools entwickeln sich zunehmend in Richtung Automatisierung und Personalisierung. Plattformen wie HubSpot, Mailchimp oder Canva bieten integrierte KI-Module, die Kampagnen automatisch optimieren und Inhalte zielgruppengerecht anpassen. Social-Media-Posts, Newsletter und sogar Landingpages können durch Algorithmen erstellt werden. Gründer sparen dadurch Zeit und können ihre Reichweite auch mit kleinen Budgets systematisch ausbauen – ein entscheidender Faktor für langfristiges Wachstum.

Finanztools für Transparenz und Planung

Liquidität ist die Lebensader eines Start-ups. Ohne klare Finanzübersicht droht schnell die Schieflage. Moderne Tools wie Pleo, Kontist oder Spendesk helfen, Ausgaben transparent zu steuern und Budgets im Blick zu behalten. Viele Anbieter setzen mittlerweile auf Echtzeitanalysen und automatisierte Reports. Gründer erhalten so tagesaktuelle Einblicke in Cashflow, Umsatz und Kostenentwicklung. Investoren erwarten diese Transparenz, weshalb der Einsatz smarter Finanztools auch zur Pflicht wird, wenn es um Kapitalrunden geht.

HR und Recruiting effizient gestalten

Fachkräftemangel betrifft auch junge Unternehmen. HR-Tools wie Personio oder Deel vereinfachen nicht nur Gehaltsabrechnungen, sondern auch internationale Verträge und Onboarding-Prozesse. KI-gestützte Matching-Funktionen gleichen Bewerberprofile mit Stellenanforderungen ab und erhöhen die Qualität von Einstellungen. Start-ups können dadurch schneller die passenden Talente finden und sich im Wettbewerb um Fachkräfte behaupten – ein klarer Hebel für nachhaltiges Wachstum.

Datenanalyse als Kompass für Entscheidungen

Daten sind das Gold des digitalen Zeitalters. Tools wie Tableau, Looker oder Power BI machen komplexe Daten auch für kleine Teams verständlich. Der Fokus liegt auf prädiktiver Analyse: Gründer können Entwicklungen nicht nur im Nachhinein nachvollziehen, sondern zukünftige Trends erkennen und darauf reagieren. Besonders in Marketing und Vertrieb bietet dies einen enormen Wettbewerbsvorteil, da Entscheidungen faktenbasiert getroffen werden – eine Grundvoraussetzung für Skalierbarkeit.

Cybersecurity als unverzichtbare Grundlage

Mit zunehmender Digitalisierung wächst auch das Risiko von Angriffen. Start-ups setzen daher verstärkt auf spezialisierte Sicherheitstools wie 1Password, Cloudflare oder Snyk. Diese schützen nicht nur vor Datenverlust, sondern helfen auch, Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Investoren achten stark auf Sicherheitsstandards, da Datenlecks nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch das Vertrauen in ein junges Unternehmen massiv erschüttern können. Sicherheit ist somit ein entscheidender Baustein für stabiles Wachstum.

Fazit Start-up Tools für nachhaltiges Wachstum

Die richtigen Start-up Tools sind längst kein Nice-to-have mehr, sondern entscheiden über die Wettbewerbsfähigkeit von Start-ups. Gründer, die auf digitale Lösungen für Projektmanagement, Kommunikation, Marketing, Finanzen, HR, Datenanalyse und Sicherheit setzen, schaffen die Basis für nachhaltiges Wachstum. Wichtig ist dabei nicht, möglichst viele Tools einzusetzen, sondern ein stimmiges Set zu wählen, das wirklich Mehrwert bringt und nahtlos zusammenarbeitet. Wer früh in die richtigen Werkzeuge investiert, kann sich auf das konzentrieren, was ein Start-up wirklich voranbringt – Innovation und Skalierung.

Bild: Image by Malachi Witt from Pixabay

Kann Luxus gleichzeitig schön und verantwortungsvoll sein?

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Atelier Sofia – Schmuck aus recyceltem Gold & Labordiamanten Bild @ Uta Seebooth
Atelier Sofia

Atelier Sofia steht für ein Schmucklabel, das recyceltes Gold und CO₂-neutrale Labordiamanten zu zeitlosen, werteorientierten Schmuckstücken verbindet

Wie ist die Idee zu Atelier Sofia entstanden und welche persönlichen Erfahrungen haben Sie auf diesem Weg geprägt?

Ich wollte schon immer etwas Eigenes machen, allerdings fehlte mir die passende Idee, wofür ich mich begeistern konnte, und meine Leidenschaft weckte. Alles begann zufällig, als ich auf der Suche nach einem Geschenk für die Hochzeit meiner Schwester auf das Thema Lab-Grown-Diamanten stieß. Nach dem Hochzeitstrubel habe ich mich intensiver damit beschäftigt, viel gelesen und schnell gemerkt: Hier brenne ich für etwas, nämlich ein eigenes Schmucklabel mit einem progressiven, werteorientierten Ansatz.

Ein halbes Jahr habe ich darüber nachgedacht, bevor ich mich entschied, diesen Traum ernsthaft zu verfolgen. Meine Familie hat mich von Anfang an unterstützt: Eine Schwester arbeitet in der Modebranche, die andere ist Bauingenieurin, Architektin und Feng-Shui-Beraterin und bringt ein feines Gespür für Formen und Design mit. Mein Bruder als Rechtsanwalt stand mir bei allen rechtlichen Fragen zur Seite. Diese Unterstützung hat mir ermöglicht, Atelier Sofia auf ein solides Fundament zu stellen – und gleichzeitig meinen persönlichen Traum zu leben: Schmuck zu kreieren, der nicht nur schön ist, sondern auch Bedeutung, Persönlichkeit und Werte trägt.

Meine Leidenschaft für Schmuck begleitet mich schon seit meiner Kindheit.

In unseren Urlauben in Griechenland kamen wir immer mit Armbändern, Ringen oder Halsketten zurück. Besonders in der Plaka in Athen gibt es unzählige sehr süße, kleine Läden mit Unmengen an Schmuck, dort haben wir immer was gefunden. Zudem haben wir uns dort Material gekauft, um selbst zu Hause in Deutschland für uns Schwestern Armbänder herzustellen. Meine Schwester hatte mir mal ein Armband mit Kristallperlen und Buchstaben gemacht auf dem „Sugar“ stand und dies trug ich fast immer. Ich weiß noch, als ich nach einer Vorlesung zum Professor gegangen bin, um ihn etwas zu fragen und er zu mir sagt: „Sugar? Ach, wie süß, heißen Sie so?“ Ich bin hochrot angelaufen und stammelte nur: ,,Äh nein, ich heiße Sofia, das war ein Geschenk.“ Danach hieß ich für einen Kommilitonen, der das mitbekommen hatte, nur noch Sugar. Schmuck verbindet Menschen, erzählt Geschichten und hält immer eine Anekdote bereit. Das finde ich sehr schön.

Welche Rolle spielt Ihre internationale Erfahrung bei Marken wie Louis Vuitton und Wolford für die Arbeit mit Atelier Sofia?

Eine sehr große Rolle. Schon während meines BWL-Studiums in Düsseldorf wollte ich in die Modebranche und habe als Aushilfe bei Louis Vuitton in der RTW-Abteilung sowie in der damaligen Deutschlandzentrale gearbeitet. Dort habe ich gelernt, was es bedeutet, Luxus auf höchstem Niveau zu denken – von der Perfektion im Detail bis hin zur besonderen Beziehung zu den Kundinnen und Kunden. Bei Wolford hat mich die konsequente Innovationskraft beeindruckt: Das Unternehmen hat immer wieder neue Materialien und Techniken auf den Markt gebracht und damit Standards gesetzt. Diese Haltung – Tradition mit Fortschritt zu verbinden – hat mich sehr geprägt.

Als ich dann auf das Thema laborgezüchtete Diamanten gestoßen bin, konnte ich genau diese Erfahrungen verbinden: die Welt des Luxus mit Innovationsgeist und die Fähigkeit, Mode und Schmuck nicht nur als Produkte, sondern als Ausdruck von Persönlichkeit, Stil und Haltung zu begreifen. Für mich ist Atelier Sofia die Synthese aus all diesen Stationen – ein Label, das Eleganz und Qualität mit einem modernen, zukunftsorientierten Ansatz verbindet.

Was verstehen Sie unter modernem, werteorientiertem Luxus und wie setzen Sie dieses Konzept im Alltag Ihres Unternehmens um?

Mir gefällt Ihre Wortwahl „moderner, werteorientierter Luxus“. Dieser Begriff interpretiert Luxus neu: weg von reinem Status, Überfluss und äußeren Symbolen hin zu einem Luxus, der mit persönlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Werten im Einklang steht. Moderner, werteorientierter Luxus bedeutet für mich, dass Kostbarkeit nicht allein im materiellen Wert oder in äußerem Glanz liegt, sondern in der Verbindung von Ästhetik, Verantwortung und Bedeutung. Ein Schmuckstück wird so zu einem Ausdruck von Haltung: zeitlos gestaltet, mit Sorgfalt gefertigt und aus Quellen stammend, die Fairness, Qualität und Authentizität widerspiegeln.

Wir arbeiten ausschließlich mit recyceltem Gold, das von Scheideanstalten in Pforzheim – der traditionsreichen Goldstadt Deutschlands – stammt. Aus bereits vorhandenem Gold entstehen so neue Schmuckstücke, die Schönheit und Verantwortung miteinander verbinden. Unsere Partner in Pforzheim, von der Manufaktur bis hin zum Lieferanten für Halsketten und Armbänder, verwenden ausschließlich recyceltes Gold. So bleibt der gesamte Entstehungsprozess unserer Schmuckstücke konsequent im Kreislauf – regional verankert, hochwertig gefertigt und werteorientiert gedacht. Ein Kreislauf, der für uns den einzig richtigen Weg darstellt. Denn wir fragen uns: Müssen heute wirklich noch Gold und auch Diamanten unter schwierigsten Bedingungen aus der Erde geholt werden? Wir glauben: nein. Unser Ziel ist es, Ressourcen zu bewahren und gleichzeitig Schmuck zu erschaffen, der Werte verkörpert.

Auch bei unseren Labordiamanten gehen wir diesen Weg: Wir beziehen ausschließlich Labordiamanten von unserem Partner in Antwerpen, der den gesamten Lebenszyklus – vom Einkauf der Gase über das Wachstum und den Schliff bis hin zur Anlieferung der Labordiamanten – CO₂-neutral gestaltet. So verbinden wir Schönheit und Eleganz mit Innovationskraft und Verantwortung.

Mit Atelier Sofia verbinden Sie recyceltes Gold aus Pforzheim und CO₂-neutrale Labordiamanten aus Belgien. Was macht diese Kombination für Sie so einzigartig?

Unsere Schmuckstücke vereinen Tradition und Innovation auf eine besondere Weise. Pforzheim steht seit 1767 für höchste Schmuckkunst und präzises Handwerk – hier beziehen wir unser recyceltes Gold, das bereits einen langen Weg hinter sich hat und nun in einem neuen Kreislauf weiterlebt. Die Labordiamanten wiederum beziehen wir aus Antwerpen, der internationalen Hauptstadt des Diamantenhandels. In Antwerpen arbeiten wir mit einem Partner zusammen, dessen Labordiamanten in Indien, China und den USA zu 100% mit erneuerbaren Energien hergestellt werden, und deren gesamter Lebenszyklus CO₂-neutral gestaltet ist – vom Wachstum über den Schliff bis zur Anlieferung nach Antwerpen. Zusammen bringen diese beiden Elemente das Beste aus Vergangenheit und Zukunft zusammen – klassisches Handwerk trifft auf moderne Verantwortung.

Welche Kundinnen und Kunden möchten Sie mit Ihren Schmuckstücken ansprechen und wie reagieren diese auf Ihr Verständnis von Green Luxury?

Ich möchte Menschen ansprechen, die Schönheit nicht losgelöst von Sinn sehen, sondern Schmuck tragen möchten, der auch eine Haltung verkörpert. Ich möchte Frauen ansprechen, die unabhängig und selbstbewusst sind – Frauen, die mitten im Leben stehen, sich ihre Wünsche selbst erfüllen und nicht jemanden um Erlaubnis bitten müssen, ob sie sich etwas Schönes gönnen dürfen. Sie schenken sich selbst etwas Wertvolles. Schmuck erzählt Geschichten, weckt Emotionen und wird zum Spiegel der Trägerin oder des Trägers.

Meine Kundinnen und Kunden schätzen, dass sie mit unseren Schmuckstücken nicht nur Eleganz und Qualität wählen, sondern zugleich Verantwortung und Fairness unterstützen. Viele reagieren begeistert, weil sie merken: Luxus kann heute mehr bedeuten als Status – er kann eine bewusste Entscheidung sein.

Natürlich höre ich manchmal:

„Deine Schmuckstücke sind wunderschön, aber der Preis …“. Dann erkläre ich, wie er entsteht: Wir fertigen in einer traditionsreichen Manufaktur in Pforzheim, wo faire Bedingungen und höchste Handwerksqualität gelten. Die Arbeitskosten sind dort naturgemäß hoch, aber das spiegelt sich in der Präzision und Hingabe unserer Goldschmiede wider. Hinzu kommen unsere CO₂-neutralen Labordiamanten in höchster Qualität: Farbe D–F, Schliff Exzellent oder Exzellent bis Sehr gut+ sowie Reinheit VVS–VS. All das hat seinen Wert, und echte Qualität darf nicht auf Kosten von Handwerk und Anspruch reduziert werden.

Schauen wir mal auf die Modebranche:

Dort zahlen viele Konsumentinnen und Konsumenten ganz selbstverständlich hohe Summen für Luxusprodukte, die oft nicht dort gefertigt werden, wo es das Etikett vermuten lässt. „Made in Italy“ bedeutet nicht immer, dass ein Stück wirklich in italienischer Handwerkskunst entstanden ist – manchmal sind die Produktionsbedingungen weit entfernt von diesem Ideal. Ähnlich verhält es sich bei Luxusmode „Made in China“, die trotz niedrigerer Herstellungskosten zu enormen Preisen verkauft wird. Bei Atelier Sofia gehen wir bewusst den transparenten Weg, damit Kundinnen und Kunden genau wissen, wofür sie bezahlen: Handwerkskunst aus Pforzheim, feinste Labordiamanten und eine Haltung, die Werte sichtbar macht.

Die Demokratisierung von Luxus ist ein zentrales Thema für Sie. Was bedeutet das konkret für die Schmuckbranche?

Für mich bedeutet die Demokratisierung von Luxus, dass Schönheit, Qualität und Verantwortung nicht mehr einer kleinen Elite vorbehalten sein müssen. In der Schmuckbranche heißt das, hochwertige Stücke so zu gestalten und anzubieten, dass sie für mehr Menschen zugänglich werden – ohne Kompromisse bei Handwerk oder Werten. Luxus ist nicht länger nur eine Frage des Preises, sondern der Haltung und der Bedeutung, die ein Schmuckstück trägt.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei der Herstellung nachhaltiger Schmuckstücke und wie gehen Sie damit um?

Eine große Herausforderung liegt in der konsequenten Materialauswahl. Recyceltes Gold und CO₂-neutrale Labordiamanten sind nicht überall selbstverständlich verfügbar und erfordern zuverlässige Partner, die die gleichen Werte teilen. Zudem sind die Produktionskosten höher, und oft braucht es viel Aufklärungsarbeit, um Kundinnen und Kunden zu zeigen, warum dieser Weg so wichtig ist.

Hinzu kommt das Thema Glaubwürdigkeit. Denn während wir größten Wert auf Transparenz legen, gibt es leider in der Branche immer wieder schwarze Schafe, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen: Es wird behauptet, in Deutschland zu produzieren oder sogar Labordiamanten aus Deutschland zu verwenden, obwohl das schlicht nicht stimmt. Mein ursprüngliches Ziel war es tatsächlich, Labordiamanten aus Deutschland zu beziehen. Ich habe intensiv recherchiert und nach vielen Telefonaten drei Lieferanten gefunden – allerdings zu Preisen, die aufgrund der hohen Energie- und Arbeitskosten in Deutschland nicht konkurrenzfähig gewesen wären. Deshalb ist es für mich schwer nachvollziehbar, wenn Unternehmen mit „Labordiamanten aus Deutschland“ werben. Für Atelier Sofia habe ich die Suche schließlich auf Antwerpen ausgeweitet – die internationale Hauptstadt der Diamanten mit jahrhundertelanger Tradition und höchster Expertise. Dort habe ich einen Partner gefunden, der den gesamten Lebenszyklus seiner Labordiamanten CO₂-neutral gestaltet, vom Wachstum bis zum Schliff und der Anlieferung. Diese Verbindung aus weltweitem Diamanten-Know-how und moderner Verantwortung ist für mich die richtige Alternative – auch wenn es zunächst eine große Herausforderung war, von meinem ursprünglichen Ziel abzurücken.

Wo sehen Sie die größten Chancen für Green Luxury in den kommenden Jahren?

Ich sehe die größte Chance darin, dass immer mehr Menschen bewusster konsumieren und sich fragen: Woher kommt mein Schmuck, welche Geschichte steckt dahinter? Green Luxury gibt eine Antwort darauf, indem er Schönheit mit Integrität verbindet. Für die Branche bedeutet das, neue Maßstäbe zu setzen – und für mich persönlich ist es die Möglichkeit, Kundinnen und Kunden Schmuck anzubieten, der nicht nur Freude bereitet, sondern auch für eine bessere Zukunft steht.

Welche Vision verfolgen Sie mit Atelier Sofia und wie möchten Sie diese langfristig erreichen?

Meine Vision ist es, Luxus neu zu definieren: nicht als Überfluss, sondern als bewusste Entscheidung für Schönheit mit Haltung. Bewusster Luxus vereint Schönheit und Ethik harmonisch. Mit Atelier Sofia möchte ich zeigen, dass Schmuck zeitlos und elegant sein kann, ohne Kompromisse bei Fairness und Verantwortung. Langfristig möchte ich diese Philosophie weitertragen, über Kollektionen, die international wahrgenommen werden – dabei aber stets meinen Wurzeln und Werten treu bleiben.

Welche Entwicklungen oder Kollektionen dürfen wir in Zukunft von Ihnen erwarten?

Ich arbeite kontinuierlich daran, die Kollektionen weiterzuentwickeln und neue Designs zu schaffen, die die DNA von Atelier Sofia verkörpern: klare Formen, zeitlose Eleganz und meine tiefe Verbundenheit und Liebe zu Griechenland. Jedes Schmuckstück trägt den Namen einer griechischen Göttin oder Muse. Starke Wesen, die für Inspiration, Schönheit und Positivität stehen. Die Namen wähle ich sehr bewusst aus: Mal lasse ich mich von der Bedeutung einer Göttin oder Muse leiten und entwerfe ein Schmuckstück, das ihre Symbolik widerspiegelt. Ein anderes Mal steht zunächst das Design im Vordergrund, und erst danach entscheide ich, welche Göttin oder Muse mit ihrer Geschichte und Ausstrahlung am besten dazu passt. In diesem Namensprozess sind auch meine Schwestern stark eingebunden – ihre Perspektiven und Ideen sind für mich sehr wertvoll. Doch am Ende liegt die finale Entscheidung bei mir. Dieser wechselseitige kreative Prozess verleiht den Schmuckstücken zusätzliche Tiefe und macht sie zu mehr als nur einem Accessoire – sie tragen eine Geschichte in sich.

Was würden Sie jungen Gründerinnen raten, die sich in der Luxus- oder Lifestylebranche positionieren möchten?

Mein wichtigster Rat ist: Seien Sie mutig und vertreten Sie Ihre Haltung konsequent. In der Luxus- und Lifestylebranche wird viel mit Bildern und Versprechen gearbeitet – und nicht immer ist das, was nach außen kommuniziert wird, auch die Realität. Kundinnen und Kunden werden leider oft in die Irre geführt. Umso wichtiger ist es, sich selbst treu zu bleiben, transparent zu arbeiten und klar zu zeigen, wofür man steht. Wer diesen Weg mit Überzeugung geht, baut Schritt für Schritt Glaubwürdigkeit auf – und genau das schafft langfristig Vertrauen.

Welche drei wichtigsten Tipps geben Sie anderen Unternehmerinnen mit auf den Weg, die nachhaltige Geschäftsmodelle aufbauen wollen?

Mein erster Tipp ist: Bleiben Sie konsequent. Natürlich ist es in der Realität schwierig, in wirklich allen Bereichen eines Unternehmens sofort ein werteorientiertes Modell vollständig umzusetzen – es gibt immer Grenzen, Abhängigkeiten oder Faktoren, die man nicht selbst beeinflussen kann. Aber wo immer es möglich ist, sollte man konsequent an den eigenen Werten festhalten und diese klar in die Praxis übertragen. Schon kleine Schritte in die richtige Richtung sind wertvoll.

Mein zweiter Tipp: Setzen Sie auf Transparenz. Wer offenlegt, wie und wo produziert wird, schafft Nähe und Authentizität – und genau das unterscheidet verantwortungsbewusste Unternehmen von anonymen Marken. Transparenz bedeutet nicht, perfekt zu sein, sondern nachvollziehbar zu zeigen, wofür man steht.

Mein dritter Tipp: Haben Sie Geduld. Ein Unternehmen, das auf Werte setzt, entfaltet seine Wirkung nicht von heute auf morgen. Vertrauen wächst mit der Zeit und es lohnt sich diesen Weg aus Überzeugung zu gehen. Veränderungen entwickeln ihre Kraft nicht über Nacht, sondern durch Beständigkeit.

Bild @ Uta Seebooth

Wir bedanken uns bei Sofia Antoniou für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann ein kleines Produkt unseren Alltag wirklich verändern?

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euvorio Hyporest Diabetes – Innovation für den Alltag DDG Kongress_Wettbewerb_Vortrag_©Dirk Deckbar.jpeg

euvorio entwickelt innovative Nahrungsmittel und bietet mit Hyporest ein geschmacksneutrales Dextroseprodukt an.

Welche Erfahrungen oder persönlichen Hintergründe haben bei der Gründung von euvorio eine entscheidende Rolle gespielt?

Julius Grennigloh: Bei meiner Idee, zu gründen, sind drei Dinge zusammengekommen. 2018 habe ich die Diagnose Diabetes-Typ-1 erhalten. Eines der größten Probleme, mit der Erkrankung umzugehen, war das Essen zu jeder Tages- und Nachtzeit, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Viele greifen zu Softdrinks oder Süßigkeiten. Ich hatte aber nicht immer Appetit darauf. Außerdem widerspricht das meinen Vorstellungen von einer gesunden und vernünftigen Ernährung. Es gab kein Produkt auf dem Markt, das meinen Vorstellungen entsprochen hat. Also habe ich beschlossen, selbst eins zu entwickeln – ein Dextroseprodukt, das keinen süßen Geschmack im Mund erzeugt, im Magen aber sehr rasch verwertet wird. Da ich zu dem Zeitpunkt ohnehin nicht glücklich in meinem Angestelltenverhältnis war, lag eine Gründung nahe. Mit euvorio konzentrieren wir uns auf die Entwicklung innovativer Nahrungsmittel, Hyporest ist unser erstes Produkt.

Welche Personen stehen hinter der Entwicklung von Hyporest?

Julius Grennigloh: Die Idee zu Hyporest habe ich selbst entwickelt und von Beginn an umgesetzt. Heute leite ich die Firma, unterstützt von einem Team für Vertrieb, Marketing und Kommunikation. Da ich das Projekt damals neben meinem Vollzeitjob gestartet habe und keine Gründererfahrung hatte, habe ich mich von Beginn an beraten lassen: von meinem Vater und befreundeten Unternehmern. Vieles war aber auch „learning by doing“: Strukturen aufbauen, Produzenten finden, zuhause mit der Tablettenpresse experimentieren, Proben herstellen, die Qualität verbessern.

Welche Vision verfolgen Sie mit Hyporest und wie möchten Sie diese in den kommenden Jahren umsetzen?

Julius Grennigloh: Menschen, die einen erhöhten Bedarf an schnell verfügbaren Lebensmitteln haben, sind immer gezwungen, sehr süße Lebensmittel zu sich zu nehmen, um diesen zu decken. Auch nachts, wenn die Zähne schon geputzt sind. Das mag nicht jeder, und ist auch nicht gesund. Wir wollen, dass Menschen wieder selbst entscheiden, wann sie etwas schmecken möchten. Und dass sie nur so viele Kohlenhydrate zu sich nehmen, wie sie in dem Moment benötigen. Wie wir wissen, regt süßer Geschmack das Belohnungssystem an und verführt dazu, zu viel zu konsumieren. Mit Hyporest umgehen wir dieses Problem. Man kann das Produkt flexibel einsetzen und präzise dosieren und trotzdem den gewünschten Effekt erzielen. Konkret für Diabetiker wünschen wir uns, dass sie ihren Alltag damit etwas entspannter und angenehmer meistern.

An welche Zielgruppe richtet sich Hyporest besonders und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse erfüllt werden?

Julius Grennigloh: Unsere Hauptzielgruppe sind (insulinpflichtige) Diabetiker. Mit ihnen kenne ich mich aus eigener Betroffenheit natürlich gut aus. Außerdem besuchen wir regelmäßig Messen und Netzwerktreffen, um mit der Zielgruppe ins Gespräch zu kommen und Feedback einzuholen. Grundsätzlich ist Hyporest für alle geeignet, die schnell und zuverlässig Energie benötigen – und auf den typischen Beigeschmack verzichten wollen. Zum Beispiel Leistungssportler und gesundheitsbewusste Menschen.

Was macht Hyporest einzigartig im Vergleich zu klassischen Traubenzuckerprodukten?

Julius Grennigloh: Hyporest ist eine einfache und praktische Alternative zu herkömmlichen Produkten und schließt eine Lücke im Regal. Die kleinen Tabletten sind von einer hauchdünnen Schutzschicht ummantelt, die dafür sorgt, dass das Produkt vollkommen geschmacksneutral ist und die Dextrose nicht an die Zähne gelangt. Sind sie einmal geschluckt, löst sich die Schicht in kürzester Zeit auf. Damit verbindet Hyporest die schnelle Verfügbarkeit klassischer Dextrose mit dem Vorteil, keinen süßen Geschmack zu hinterlassen. Andere Kohlenhydratquellen wie Maltodextrin schmecken zwar weniger süß, sind aber deutlich langsamer wirksam – und daher für akute Situationen weniger geeignet.

Mit welchen Herausforderungen mussten Sie sich seit der Gründung von euvorio auseinandersetzen und wie sind Sie damit umgegangen?

Julius Grennigloh: Ich musste schnell nach der Gründung feststellen, dass sie sich nicht mit einem Vollzeitjob vereinbaren lässt – ich habe gekündigt und alles auf eine Karte gesetzt. Dann war es schwierig zu prüfen, ob sich das Produkt überhaupt nach meinen Vorstellungen und im Kostenrahmen umsetzen lässt. Mit einem Produzenten war ich so weit, eine Pilotserie herzustellen – größere Margen funktionierten aber nicht. Das Projekt verzögerte sich monatelang, ich musste mir noch einmal einen ganz neuen Produzenten suchen und es wurde viel Produkt und Geld verschwendet. In dieser Phase habe ich entschieden, noch einmal ganz von vorne anzufangen – seit einem Jahr läuft die Produktion. Über die Wochen, in denen ich enttäuscht und demotiviert war, hat mir mein Mindset geholfen: solche Phasen gehören zum Gründen dazu – man muss sie aushalten, wenn man grundsätzlich hinter seiner Idee steht.

Wie wichtig ist für Sie der medizinische und zugleich alltagstaugliche Nutzen von Hyporest?

Julius Grennigloh: Für mich liegt der Nutzen von Hyporest nicht im Medizinischen, sondern im Praktischen. Ich wollte ein Produkt entwickeln, das sich nahtlos in den Alltag einfügt und eine Alternative zu klassischen Süßigkeiten bietet. Hyporest ist geschmacksneutral und lässt sich präzise dosieren – Eigenschaften, die mir persönlich helfen: In Unterzucker-Situationen nehme ich nur noch genau so viel, wie ich wirklich brauche, ohne dass mich ein süßer Geschmack dazu verleitet, zu viel zu konsumieren und anschließend mit einem zu hohen Wert dazustehen. Der eigentliche Vorteil ist die Freiheit, selbst zu entscheiden, wann man Süßes möchte und wann nicht.

Welche Bedeutung hatte die Auszeichnung beim Deutschen Diabetes Kongress für Sie und Ihr Team?

Julius Grennigloh: Das ist ein Meilenstein! Als Newcomer aus Köln wurden wir im Mai auf dem Diabetes Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft – der größten medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Diabetologie in Deutschland – mit dem 1. Preis des Wettbewerbs „Startup Village“ ausgezeichnet. Wir haben in den Kategorien Präsentation, Innovationsgrad, Nutzen und Marktbedarf überzeugt. Hyporest ist für uns eine echte Herzensangelegenheit. Daher freuen wir uns über den großen Zuspruch auf dem Kongress. Der Preis ist für ein junges Unternehmen wie uns eine zusätzliche Motivation, das Produkt weiter zu etablieren.

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung von euvorio und welche Pläne haben Sie für Hyporest?

Julius Grennigloh: Momentan arbeiten wir daran, Hyporest flächendeckend in deutschen Apotheken verfügbar zu machen. Parallel dazu bauen wir den Vertrieb über spezialisierte Onlineshops und unsere eigenen Kanäle weiter aus. Unsere Webseite wird zudem bald auch auf Englisch verfügbar sein, damit wir Hyporest im europäischen Ausland noch stärker präsentieren können. Langfristig sehen wir Hyporest nicht nur im Diabetesbereich, sondern auch in angrenzenden Feldern wie Sport und Gesundheit. Darüber hinaus möchten wir unser Sortiment schrittweise erweitern und weitere Produkte entwickeln, die denselben Anspruch haben: praktisch im Alltag, klar im Nutzen und einfach verständlich.

Welche Rolle spielt der Ausbau von Vertriebskanälen wie Apotheken und Onlineshops in Ihrer Wachstumsstrategie?

Julius Grennigloh: Alle Kanäle, die uns direkt mit unseren Zielgruppen in Kontakt bringen, sind für uns von Bedeutung. Dazu gehören Apotheken und Onlineshops, aber auch diabetologische Schwerpunktpraxen, Diabeteszentren und Selbsthilfegruppen. In diesem Jahr sind wir auch auf vielen Messen unterwegs wie Diabetes zum Anfassen von dedoc, der expopharm und der KidsKon. Außerdem wichtig sind unsere eigenen Kanäle auf Social Media.

Welche Chancen ergeben sich für Sie in einem zunehmend gesundheitsbewussten Marktumfeld?

Julius Grennigloh: Als erstes und einziges geschmacksneutrales Dextroseprodukt hat Hyporest gute Chancen, sich im Markt zu etablieren. Menschen werden immer gesundheitsbewusster und achten auf ihre Ernährung. Vor allem der Zuckerkonsum ist ein Thema, viele wollen wenig oder gar keinen Zucker zu sich nehmen. Diese Entwicklung kommt uns entgegen, weil wir eine Lösung anbieten, die ohne den typischen süßen Geschmack auskommt und sich dadurch klar von klassischen Produkten unterscheidet.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern mitgeben, die ebenfalls eine Produktinnovation auf den Markt bringen wollen?

Julius Grennigloh: Wer eine Gründungsidee aus der eigenen Betroffenheit oder dem eigenen Bedarf heraus entwickelt, hat natürlich Vorteile. Ich wusste genau, was ich wollte und worauf ich achten musste: zum Beispiel auf gute Dosierbarkeit und ein Branding, das nicht nach Krankheit, sondern Lifestyle aussieht. Außerdem ist ein Netzwerk wichtig. Ich bringe betriebswirtschaftliche Kenntnisse mit, andere Fähigkeiten musste ich mir neu aneignen. Da ist es dann gut zu wissen, wo man sich Hilfe holen kann. Zu guter Letzt: Man sollte sich gut selbst managen und Aufgaben priorisieren – durch regelmäßige Auszeiten vom Tagesgeschäft holt man sich neue Energie.

Bild: Julius-Grennigloh- DDG Kongress Wettbewerb Vortrag ©Dirk Deckbar

Wir bedanken uns bei Julius-Grennigloh für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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