Mittwoch, November 26, 2025
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Wie kann Technologie unsere Gebäude intelligenter und effizienter machen?

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Bisly: Gebäudeautomation effizient gestalten und Kosten senken Bild: Teambild © Bisly

Bisly entwickelt intelligente Gebäudeautomationslösungen, die Kosten senken, Energie sparen und den Einsatz von Automatisierung massentauglich machen

Welche Idee und welches Ziel waren der Ausgangspunkt von Bisly, und wie hat sich das Unternehmen seitdem entwickelt?

Die Gründung des Unternehmens basiert auf den praktischen Erfahrungen von Ants Vill, einem der Mitgründer und CEOs, aus seiner Tätigkeit in der Gebäudeautomationsbranche. In seinem ersten Unternehmen Delta E lag der Schwerpunkt auf der Gebäudeautomationsintegration auf Basis der Hardware etablierter Anbieter. Irgendwann erkannte man, dass die Kosten in fast jedem Projekt zu 20 % aus der Hardware und zu 80 % aus den Gemeinkosten bestehen. Diese reichen vom technischen Vertrieb und der Projekterstellung über die Hardwarekonfiguration und -installation bis hin zur Programmierung des Gebäudebetriebssystems sowie der Einrichtung von Gebäudeleitsystemen und Benutzeranwendungen.

Aus den 80 % der nicht wertschöpfenden, aber notwendigen Kosten für Altsysteme entstand die Idee von Bisly. Bisly integriert seine Hardware nahtlos in Geräte und Anlagen von Drittanbietern, verfolgt aber zunächst einen deutlich anderen Ansatz. Im ersten Schritt wird der digitale Zwilling des Gebäudes auf der Bisly-Plattform erstellt. Dadurch kann praktisch jeder mit minimalen Kenntnissen in der Gebäudeautomation mit dem Zwilling interagieren und ihn kompilieren. Darauf aufbauend wird ein Verkaufsangebot erstellt, das nach Erhalt als Grundlage für die programmgesteuerte Erstellung eines standardisierten Gebäudebetriebssystems dient. Die Installation erfolgt schnell und einfach mit der Installationsanwendung.

QR-Codes werden zum Scannen und Verbinden von Geräten mit dem System verwendet.

Nach dem Einschalten „sehen“ BMS und Benutzeranwendung das nun automatisierte Gebäude und geben den Nutzern die Kontrolle über ihre spezifischen Bedürfnisse. Da unsere Systeme lokal betrieben, aber mit der Cloud verbunden sind, können wir 99 % der Probleme (falls vorhanden) per Fernzugriff aktualisieren, warten und beheben und gleichzeitig sicherstellen, dass alle Integrationen mit Geräten von Drittanbietern auf dem neuesten Stand sind. Durch unser einzigartiges und patentiertes Modell senken wir die Kosten und erhöhen die Zuverlässigkeit – zwei Hauptprobleme, mit denen der Markt bei Altsystemen konfrontiert ist und die die breite Einführung von Automatisierung behindern.

Bisly-Automatisierungssysteme sind im Vergleich zu anderen 30–50 % günstiger, da wir die nicht wertschöpfenden, aber notwendigen Aktivitäten zur Einrichtung der Gebäudeautomation reduziert und automatisiert haben. Für die Einrichtung von Bisly ist weder Programmierung noch Code erforderlich.

Inzwischen sind wir Marktführer in Estland und haben unsere Position auf das Baltikum ausgeweitet. Im vergangenen Jahr sind wir in den deutschen und britischen Markt eingestiegen und eröffnen nun unsere Niederlassungen in Polen. Darüber hinaus entwickeln wir unser Hard- und Software-Portfolio kontinuierlich weiter, um KI-basierte Automatisierungen und damit Energieeinsparungen zu ermöglichen.

Wer steckt hinter Bisly und welche Erfahrungen bringen sie in das Unternehmen ein?

Wir haben vier Mitgründer: Mihkel, Siim, Jaanus und mich selbst. Meine Erfahrungen mit Bisly wurden oben bereits beschrieben. Nach DeltaE und vor der Mitgründung von Bisly war ich einer der ersten bei Skeleton Technologies (Skalierung von Energiespeichern). Dort habe ich als Geschäftsführer (COO und später CCO) die Betriebs- und Entwicklungsteams aufgebaut und geleitet. Später habe ich mich auf die Markteinführung konzentriert. Mihkel verfügt über umfassende Erfahrung im Bereich Hardwareprodukte und war der wichtigste Ansprechpartner für Kunden, der uns bei der Entwicklung unserer Hardware unterstützt hat.

Siim gründete das an der Nasdaq notierte Unternehmen Modera, das sich auf die Modernisierung und Optimierung des Pkw-Vertriebs konzentriert und mit großen Namen wie Nissan, Renault und anderen zusammenarbeitet. Seine Idee war die Entwicklung eines Gebäudekonfigurators auf Basis digitaler Zwillinge, eine Idee, die aus der Automobilindustrie und der Standardisierung stammt. Jaanus ist unser technischer Mitgründer, der in der Seed-Phase fast allein für die Entwicklung wesentlicher Teile des Produkts verantwortlich war. Ein hervorragender Programmierer.

Wie sieht Bislys Vision für die Zukunft der Gebäudeautomation aus, und welche Schritte führen dorthin?

Gebäudeautomation spart nachweislich Energie. Tatsächlich ist es fünf- bis sechsmal günstiger, mit Bisly-Gebäudeautomation eine Tonne CO2 einzusparen, als beispielsweise die Elektrifizierung des Verkehrssektors. Kunden und Investoren suchen heute nach Produkten, die den Klimawandel bekämpfen und bereits heute Wirkung zeigen. Der Grund, warum Gebäudeautomation in 95 % der Gebäude nicht zum Einsatz kommt, sind die hohen Kosten und die geringe Zuverlässigkeit. Ähnlich wie Bolt, der zwar nicht den Taxiservice erfunden, aber durch Technologie die Qualität und Verfügbarkeit durch Kostensenkung gesteigert hat, hat Bisly die Gebäudeautomation zwar nicht erfunden, aber unsere Plattform macht sie erschwinglich, zuverlässig und damit massentauglich. Die Entwicklung ist eng mit Innovationen aus der Entwicklung KI- und ML-basierter Modelle verknüpft. Genau darauf konzentrieren wir uns bei Bisly, da dies weitere Einsparungen und eine höhere Benutzerfreundlichkeit ermöglicht.

Welche konkrete Rolle spielt die KI-basierte Technologie von Bisly beim Energiesparen?

KI (oder ML) spielt in Gebäudeautomationssystemen zwei Hauptrollen. Erstens: Die auf dem Markt erhältlichen Gebäudeautomationssysteme sind recht schwierig zu bedienen: Die Fülle an Menüs, Einstellungen und Parametern kann schnell sehr komplex werden. KI-Tools (wie sie Bisly mit dem neuen Kapital entwickeln möchte) dienen als Schnittstelle zu den Nutzern und ermöglichen es, das Gebäudemanagementsystem (GLT) mit einem bestimmten Problem, Auftrag oder einer Frage zu kontaktieren, die der KI-Agent innerhalb der systemweit zulässigen Parameter lösen kann.

KI/ML kann in Gebäuden auch dazu eingesetzt werden, Abhängigkeiten innerhalb des GLT zu erkennen, zu finden und zu visualisieren oder sogar selbstständig Entscheidungen basierend auf prognostizierten Energiepreisen, Belegung, Wetter usw. zu treffen, um Energie zu sparen. Im Wesentlichen ermöglicht KI den Übergang von einem statischen Gebäudemanagement (mit linearen Regeln, die sich ändernde externe oder interne Faktoren nicht berücksichtigen) zu einem dynamischen.

Wie gelingt es, technische Innovation mit Benutzerfreundlichkeit in Einklang zu bringen?

Technische Innovation muss Energieeinsparungen ermöglichen, doch die meisten haben nicht erkannt, dass Benutzerfreundlichkeit genauso wichtig ist. Man kann ein hochmodernes Gebäudemanagementsystem (GAS) eines etablierten Konkurrenten haben, aber ohne Kenntnisse seiner Bedienung lässt sich das volle Potenzial der Automatisierung nicht ausschöpfen. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns auch auf die KI-basierte Anbindung der Gebäudeautomation, um sicherzustellen, dass die Nutzer die Systeme optimal steuern können.

Welche Herausforderungen mussten Sie bisher bei der Expansion in die DACH-Region meistern?

Da viele unserer Teammitglieder, darunter auch unser deutsches Team, Erfahrung in der DACH-Region haben, sehen wir keine großen Hürden, da wir den Markt gut kennen. Deutschland ist zudem einer der etabliertesten Automatisierungsmärkte mit einem beträchtlichen Gesamtmarkt. Nachdem ich früher einige Fabriken in Deutschland aufgebaut und viele Jahre dort gelebt habe, fühle ich mich sowohl in Deutschland als auch in der DACH-Region sehr wohl. Darüber hinaus haben uns unsere Investoren von Aconterra beim strategischen Brückenbau unterstützt, um die richtigen Kontakte zu finden.

Was unterscheidet die Lösungen von Bisly von anderen Anbietern auf dem Markt?

Siehe Frage 1. Im Wesentlichen ermöglicht unsere Plattform, dass unsere Automatisierung 30–50 % günstiger ist als die der Konkurrenz und gleichzeitig vollwertige BMS-Funktionalität und hohe Zuverlässigkeit bietet.

Wie reagieren Investoren und Partner auf Ihr Konzept für die nachhaltige Transformation des Gebäudesektors?

Ich würde sagen, dass die Anforderungen auf EU-Ebene definiert wurden (Gebäude mit einer installierten HLK-Leistung von >290 kW benötigen Automatisierung und Gebäudeleittechnik). Da Automatisierung bis zu 40 % Energieeinsparungen ermöglicht, wird sie sehr gut angenommen. Unsere Systemkosten für neu gebaute Mehrfamilienhäuser entsprechen denen für eigenständige Steuerungssysteme (Thermostate, Fernbedienungen, Zugangssysteme, Sensoren). Daher können wir unseren Kunden in neu gebauten Wohngebäuden versprechen, dass sie, wenn sie die alten Steuerungen weglassen und stattdessen Bisly installieren, keine Kosten verursachen und gleichzeitig alle Vorteile eines vollautomatischen Systems nutzen können.

Auf welche Märkte oder Kundensegmente möchten Sie sich in den kommenden Jahren besonders konzentrieren?

Wir sind mit dem anspruchsvollsten Segment, den neu gebauten Wohngebäuden, gestartet. Die Herausforderung besteht darin, dass jeder Wohnungsbewohner Bisly direkt nutzt – wir haben also pro Gebäude eine ganze Reihe von Nutzern. Zweitens sind die Menschen in der Regel strenger, was das Geschehen in ihren Häusern angeht, während sie im gewerblichen Bereich nachsichtiger sind. Die Entwicklung und Markteinführung dieses Produkts hat unser hohes Qualitätsniveau sichergestellt. Nun planen wir, uns auf den gewerblichen und den allgemeinen Nicht-Wohnbereich zu konzentrieren.

Was Kunden betrifft, konzentrierten wir uns bisher auf den Direktvertrieb an Bauträger und Bauunternehmen. Im letzten Jahr haben wir jedoch eine radikale Neuausrichtung unseres Marktmodells vollzogen und konzentrieren uns nun auf Partner, um das Geschäft zu skalieren. Daher haben wir unser Partnernetzwerk (IoT-Unternehmen, Automatisierungsintegratoren, Elektroinstallationsunternehmen) aufgebaut und werden dies auch weiterhin tun, um zertifiziert, geschult und befähigt zu werden, unsere Produkte in den Zielmärkten zu verkaufen. Zu unseren Partnern zählen bereits größere Unternehmen wie ATEA, Hansab und Onninen – und wir haben eine Vielzahl weiterer.

Welche weiteren Entwicklungen oder Produktinnovationen können wir in naher Zukunft erwarten?

Wir verstärken die KI-/ML-gestützten Verbesserungen unseres Portfolios und unserer Plattform und entwickeln gleichzeitig eine zuverlässige, in unsere bestehenden Produkte integrierte Wireless-Produktlinie, um den vielfältigen Anforderungen unterschiedlicher Gebäude noch besser gerecht zu werden.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründern geben, die mit nachhaltigen Technologien beginnen möchten?

Lieber ein kleineres Team aus Spitzenkräften als ein großes Team mit durchschnittlichen Talenten.
Konzentrieren Sie sich auf Produkte, die ein echtes und konkretes Problem lösen (nicht rein regulatorisch bedingt oder „nice to have“) – typischerweise ausgerichtet auf Megatrends der Zukunft (wie man die Welt ernährt, wie man die Welt mit Energie versorgt, wie man sie verteidigt usw.).
Umgeben Sie sich beim Aufbau eines Unternehmens mit einem Team, das die gleiche Unternehmenskultur teilt, und Sie werden schneller vorankommen.

Was motiviert Sie persönlich, trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen an Ihrer Vision festzuhalten?

Auch in wirtschaftliche und politisch turbulenten Zeiten erwärmt sich das Klima unaufhörlich, und wir müssen etwas tun! Das vergangene Jahr war erneut das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Echte Lösungen für aktuelle Probleme im Bereich Greentech werden dazu beitragen, sowohl die Energiekosten als auch den Energiebedarf zu senken und den Klimawandel zu bekämpfen. Diese Ressourcen können dann zur Finanzierung von Technologien genutzt werden, die Lösungen für geopolitische Herausforderungen bieten oder für den Betrieb von KI-Rechenzentren benötigt werden. Es handelt sich also um ein Ökosystem, in dem jeder seinen Beitrag leisten muss, um Synergien zu schaffen.

Bild: Teambild © Bisly

Wir bedanken uns bei Ants Vill für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Facebooks Professional Mode: Monetarisierung mit angezogener Handbremse

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Mit dem Facebook Professional Mode können Creator Reichweite in Einnahmen verwandeln – durch Reels, Abos, Werbung und digitale Geschenke. Anett Sass Professionistas

Mit dem Professional Mode will Facebook persönliche Profile zur Einnahmequelle machen – doch Zugang, Reichweite und Sichtbarkeit bleiben schwer kalkulierbar

Facebook hat mit dem Professional Mode eine Monetarisierungsfunktion eingeführt, die klassische Profile in Creator-Accounts verwandelt. Reels-Boni, Werbung, Abonnements und virtuelle Geschenke sollen neue Anreize schaffen – insbesondere für Einzelpersonen, die Inhalte professionell erstellen und diese wirtschaftlich nutzen wollen.

Während der Modus in den USA bereits breitflächig mit großem Erfolg eingesetzt wird, ist er in Deutschland kaum präsent – weder bei den Creators noch in Agenturen oder Marketingstrategien. Es geht dabei längst nicht mehr nur um reine technische Funktionen, sondern entscheidend ist eine andere Frage: Was darf auf der Plattform sichtbar sein und was nicht?

Dieser Artikel zeigt, warum Facebooks Professional Mode bislang unterschätzt wird und wie Unternehmen, Creators und Content-Anbieter mit der Kombination aus Plattformlogik und Monetarisierungsfunktionen ungenutzte Potenziale ausschöpfen können.

Von der Plattform zur Einnahmequelle: Facebooks neues Selbstverständnis

Plattformen wie TikTok, YouTube und Instagram haben gezeigt, dass man nicht nur Inhalte, sondern auch die Infrastruktur dahinter zum Geschäftsmodell entwickeln kann. Wer Reichweite aufbaut, kann daraus direkt Einnahmen generieren, sei es über Werbung, Kooperationen oder eigene Angebote. Die so genannte Creator Economy basiert auf genau dieser Logik, dass sich Reichweite in Einnahmen umwandeln lässt.

Facebooks „Professional Mode“, eingeführt 2021, ist daher ein Versuch, in diesen Markt einzusteigen – zwar spät, aber strategisch. Das Ziel besteht darin, private Profile in professionell nutzbare Accounts zu überführen und damit neue Monetarisierungsmodelle zu erschließen.

Facebooks Monetarisierungsmodelle: Ein Mix aus bewährten Strategien

Mit dem „Professional Mode“ bündelt Meta verschiedene Monetarisierungsansätze, die sich auf anderen Plattformen bereits bewährt haben: Bonuszahlungen für Reels nach TikTok-Vorbild, In-Stream-Werbung ähnlich wie bei YouTube, Bezahlabos wie bei Patreon und digitale Geschenke („Stars“), bekannt von Twitch.

Das klingt nach einem flexiblen Ertragsmodell – nicht nur für klassische Influencer, sondern auch für Coaches, Selbstständige oder Kreative, die bereits eine Community aufgebaut haben. Entscheidend ist allerdings, ob der Zugang zu den Funktionen freigeschaltet ist und ob sie strategisch sinnvoll eingesetzt werden. Oder wie Creator-Strategin Joëlle Fröhlich es treffend formuliert: „Die Creator Economy ist ein Business-Modell – kein kreativer Freiraum. Wer erfolgreich sein will, muss Plattformlogiken verstehen und bedienen.“

Einblicke in die Praxis: So wird aus einem Profil ein Creator-Tool

Der Professional Mode wandelt ein privates Facebook-Profil in ein Creator-Profil mit einer erweiterten Analyse- und Monetarisierungsfunktionen um. Internationale Beispiele wie Drex Lee oder LadBaby zeigen, dass sich über Reels, Livestreams und Bonusprogramme relevante Reichweiten und Einnahmen erzielen lassen. Meta selbst nennt im Zusammenhang mit dem Reels Play Bonus Program potenzielle Einnahmen von bis zu 35.000 US-Dollar monatlich.

Diese Beträge gelten allerdings nur für eine klar begrenzte, vorab ausgewählte Creator-Gruppe. Realistische Erfahrungswerte – aus der Praxis und von Creator-Plattformen – sprechen von 1.000 bis 1.200 US-Dollar monatlich bei regelmäßigem Content und hoher Aktivität. Zusätzliche Einnahmen stammen aus digitalen „Stars“ (1 Cent pro Star), Abonnements im Bereich von 4,99 bis 19,99 US-Dollar sowie Werbeerträgen, die stark von Reichweite und Zielgruppeninteraktion abhängig sind.

Hohes Potenzial, aber auch hohe Intransparenz

Trotz der angebotenen Funktionen bleibt die Monetarisierung auf Facebook schwer durchschaubar. Einige Tools, wie etwa Bonusprogramme, stehen lediglich in ausgewählten Regionen zur Verfügung oder lassen sich nur auf Einladung von Facebook freigeschalten. Selbst Creators mit hoher Reichweite oder starkem Community-Engagement berichten immer wieder, dass ihnen der Zugang verwehrt bleibt. In Reddit-Beiträgen wird regelmäßig deutlich: Wer den Professional Mode aktiv nutzen will, stößt schnell an Grenzen – wann und warum bestimmte Funktionen aktiviert werden, bleibt den Usern unklar.

Meta verrät weder, nach welchen Kriterien der Zugang vergeben wird, noch wann oder wie man ihn bekommt. Für professionell arbeitende Creators stellt das ein strukturelles Problem dar, denn strategische Planung wird dadurch erschwert oder schier unmöglich. Für Agenturen oder Marken, die Creator-Kampagnen langfristig aufsetzen wollen, fehlen zentrale Planungsgrundlagen.

Dieses Spannungsverhältnis zwischen technischer Monetarisierung und inhaltlicher Einschränkung zieht sich durch alle Erfahrungsberichte, insbesondere bei Inhalten, die emotional, körpernah oder visuell stark inszeniert sind.

Zwischen Nähe und Regelwerk: Eine Plattform mit Widersprüchen

Facebook setzt in seinen Community Standards klare Grenzen: Inhalte sollen markensicher bleiben. Nacktheit, körperbetonte Darstellungen sowie sexuelle Anspielungen sind mit Blick auf Werbekunden und die öffentliche Wahrnehmung streng reguliert. Zugleich zielt der Professional Mode jedoch genau auf jene Mechanismen, die Nähe, Persönlichkeit und Community-Bindung fördern.

In der Umsetzung zeigt sich ein deutliches Ungleichgewicht. Inhalte, die Nähe herstellen – beispielsweise durch persönliche Geschichten, körperbetonte Inszenierungen oder bestimmte ästhetische Codes – verlieren plötzlich an Sichtbarkeit, obwohl sie nicht gegen die offiziellen Richtlinien verstoßen. Creator berichten von deaktivierten Funktionen, zurückgestuften Beiträgen oder unerklärlichem Reichweitenverlust. Hiervon betroffen sind nicht nur sexualisierte Inhalte, sondern auch bestimmte Hashtags, Bildsprachen oder Formulierungen, die vom System offenbar als „sensibel“ bewertet werden, ohne dass die Kriterien nachvollziehbar sind.

In den USA hat sich daraus ein pragmatischer Umgang entwickelt. Der Professional Mode dient dort seltener der Monetarisierung auf Facebook selbst, sondern wird gezielt als Reichweiteninstrument innerhalb einer plattformübergreifenden Strategie eingesetzt mit dem Ziel, Nutzer:innen auf externe Angebote wie Patreon oder OnlyFans zu lenken.

Was dabei jedoch auffällig ist, ist die Tatsache, dass die Plattform mit ähnlichen Inhalten nicht immer gleich umgeht.

Es gibt Profile, die stark mit erotischer Selbstinszenierung arbeiten – teils sogar mit KI-generierten Bildern – und trotzdem hohe Reichweiten erzielen. Solange die Interaktionen stimmen, scheint dies toleriert zu werden. Andere, kleinere Accounts mit ähnlichem Content wiederum, die weniger Sichtbarkeit aufweisen, berichten hingegen von Sperrungen oder Einschränkungen. Die Performance scheint mehr zu zählen als die Einhaltung der Regeln.

In einschlägigen Creator-Foren ist genau das ein wiederkehrendes Thema. Ein Nutzer bringt es auf Reddit so auf den Punkt: „Facebook is still one of the best traffic sources for adult creators – if you know how to play it safe.“

Für Creator und Marken entsteht dadurch ein Umfeld, das schwer einzuschätzen ist. Es gibt zwar Regeln, ihre Anwendung ist jedoch unklar. Sichtbarkeit ist möglich, aber nicht planbar. Monetarisierung wird angeboten, aber nicht verlässlich für alle gleichermaßen umgesetzt. Diese Unsicherheiten machen strategische Entscheidungen unnötig kompliziert.

Ein unterschätztes Spielfeld für beratende Formate

In Deutschland wird das Potenzial des Professional Mode bisher kaum ausgeschöpft. Mit rund 46,6 Millionen monatlich aktiven Nutzer:innen – das entspricht etwa 57 % der Gesamtbevölkerung – ist Facebook nach wie vor eine der reichweitenstärksten Plattformen in Deutschland. Rund 36 % dieser Nutzer:innen sind über 35 Jahre alt, also genau jene Zielgruppe, für die beratungsnahe Formate besonders relevant sind.

Aktuellen Erhebungen zufolge nutzen über 70 % der über 35-Jährigen Facebook regelmäßig – das macht den Professional Mode gerade für erklärungsintensive Inhalte besonders interessant. Ein Blick auf die Profile deutscher Coaches zeigt: Viele nutzen noch Privatprofile oder Business Pages, aber kaum jemand den Professional Mode. Dabei bleibt Facebook – trotz rückläufiger Nutzung in jungen Zielgruppen – für Menschen ab 35+ relevant. Genau in dieser Altersgruppe liegt jedoch das Potenzial für beratende Inhalte, komplexe Erklärformate oder die Verbindung aus Expertise und Community.

TikTok fokussiert Trends, Reaktion und Unterhaltung, wohingegen sich LinkedIn auf Positionierung, Networking und berufliche Sichtbarkeit spezialisiert. Facebook könnte sich als eine Plattform für Formate dazwischen positionieren: informativ, zugänglich, mit dauerhaftem Interesse statt kurzfristigem Hype (s. Tabelle). Das setzt allerdings voraus, dass auch beratende Inhalte unterstützt werden, sowohl algorithmisch als auch funktional. Bislang fehlt es hier jedoch an gezielter Ansprache durch Meta sowie an der Integration in Weiterbildungs- oder Medienstrategien von Kommunikationsverantwortlichen.

Vergleich zentraler Plattformstrategien in der Creator Economy

Zwischen TikTok und LinkedIn ist noch Platz – und Facebook könnte ihn füllen

Facebook stellt mit dem Professional Mode verschiedene Monetarisierungsfunktionen bereit, angefangen von Bonuszahlungen über Abonnements bis hin zu einem eigenen Analyse-Dashboard. Auf dem Papier lassen sich damit Community-Aufbau, Sichtbarkeit und Einnahmen miteinander verknüpfen. In der Umsetzung bleibt aber vieles unklar. Wer den Modus nutzen darf, nach welchen Kriterien der Zugang vergeben wird und welche Zielgruppen damit eigentlich angesprochen werden sollen, ist nicht transparent.

Auch in der Kommunikationsbranche wird das Thema bislang kaum aufgegriffen. Dabei steckt genau hier Potenzial – sowohl für Creator, die Facebook gezielt in ihre Plattformstrategie integrieren möchten, als auch für Marken, die langfristig auf Communitybindung statt kurzfristiger Reichweite setzen.

Was Marketer über den Facebook Professional Mode wissen sollten:

Fotografin Andrea Heinsohn

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kultur, die mitwächst – Warum Startups ihre Wertearbeit nicht aufschieben dürfen

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Kultur als Erfolgsfaktor: Wie Startups gesund wachsen marie stravs autorin

Von der Vision zur Wirklichkeit – mit Kultur als Kompass

Was erfolgreiche Startups auszeichnet, ist nicht nur eine brillante Idee oder disruptive Technologie. Es ist vor allem die Kraft, ein Team auf eine gemeinsame Mission einzuschwören. Doch diese Kraft ist kein Selbstläufer: Sie lebt von Kultur. Kultur ist das unsichtbare Betriebssystem jedes Startups – sie entscheidet darüber, wie wir Entscheidungen treffen, Konflikte lösen, Neues wagen oder mit Druck umgehen.
Startups sind per Definition in Bewegung. Doch genau deshalb brauchen sie Klarheit über das, was sie zusammenhält. Und: Sie brauchen Werkzeuge, um diese Kultur bewusst weiterzuentwickeln, wenn sich das Unternehmen wandelt. Hier kommen die 9 Levels of Value Systems ins Spiel.

Studienlage: Warum Kultur für Startups über Erfolg oder Scheitern entscheidet

Laut der Gallup Studie Deutschland 2024 scheitern viele junge Unternehmen nicht an mangelnder Finanzierung, sondern an internen Spannungen, fehlendem Commitment und unklaren kulturellen Regeln. Nur 9% der Mitarbeitenden in Deutschland fühlen sich emotional an ihren Arbeitgeber gebunden. Gerade in Startups mit hoher Unsicherheit ist kulturelle Bindung ein Wettbewerbsvorteil.
Die Studie der Frankfurt School & DLR (2023) zeigt: Wer erfolgreich skalieren will, braucht eine Kultur, die Lernbereitschaft, Beteiligung und Feedback fördert. Gerade Startups, die sich schnell verändern, müssen kulturell adaptiv bleiben, sonst erstarren sie im eigenen Wachstum.
Eine BMAS-Studie zur Arbeitsqualität und Kultur (2022) belegt: Besonders junge Teams profitieren von klaren Wertehaltungen und partizipativen Strukturen. Diese steigern Innovationskraft, Resilienz und reduzieren Fluktuation deutlich.
ManagerSeminare (2023) bringt es auf den Punkt: Kultur ist nur wirksam, wenn sie nicht nur von Gründer:innen vorgelebt, sondern von allen mitgetragen wird. Kulturelles Alignment ist besonders in Wachstumsphasen entscheidend, wenn neue Mitarbeitende hinzukommen.

Die Herausforderung für Startups: Kulturphasen und Skalierungsfallen

Kultur ist nicht statisch. Was in der Gründungsphase hilfreich ist, kann in der Skalierung zum Problem werden. Viele Startups starten mit einem „Wir gegen den Rest der Welt“-Gefühl, leben flache Hierarchien, informelle Kommunikation und hohe Selbstverantwortung. Doch mit dem Wachstum steigen die Komplexität und die Anforderungen an Struktur, Klarheit und Rollen.
Ohne bewusste Kulturarbeit droht dann der Übergang zur sogenannten „verlorenen Mitte“ – zu viel Chaos für professionelle Abläufe, zu viel Kontrolle für Innovationsgeist. Die Folge: kulturelle Reibung, Identitätsverlust, hohe Fluktuation. Auch bei Wachstumsphasen ist oft das Einführen von Regeln und Prozessen elementar wichtig – wird aber oft als Spaßbremse oder als spießig angesehen.

Die 9 Levels of Value Systems: Kulturentwicklung entlang der Startup-Phasen

Das Modell der 9 Levels of Value Systems erlaubt es, diese Entwicklungen strukturiert zu erfassen und zu gestalten. Jeder Wertestufe beschreibt eine bestimmte Denk- und Handlungslogik, die auch typischerweise mit den Phasen eines Startups korrespondiert:

In der Gründungsphase dominieren Vision, Rebellion und Purpose – Werte, die den Ebenen Purpur und Rotzugeordnet sind. Es geht um emotionale Bindung, Mut und Pioniergeist.

Beim Markteintritt rücken Wettbewerb und Tempo in den Fokus. Neben der Tatkraft von Level Rot braucht es nun auch die strukturierende Kraft von Level Blau.

Mit dem Wachstum werden Prozesse, Rollen und Standards wichtiger. Level Blau sorgt für Ordnung, Level Orange bringt Leistungsorientierung und Innovationsdrang ins Spiel.

In der Skalierung wird Effizienz zentral – doch ohne Kulturpflege droht Entfremdung. Hier wirken Orange (Ergebnisse, Struktur) und Grün (Team, Vertrauen) gemeinsam stärkend.

Bei der Professionalisierung rücken Sinn, Nachhaltigkeit und Agilität in den Mittelpunkt. Level Grün fördert Zusammenhalt, Level Gelb bringt systemisches Denken und Flexibilität.

Mithilfe der 9-Levels-Darstellung können Startups ihre kulturelle Entwicklung bewusst begleiten. So wird klar, welche Werte gerade stärkend wirken – und welche eventuell im Weg stehen. Ein Beispiel: Wer in der Skalierung auf Level Rot -Logiken (Kontrolle, Macht) setzt, riskiert Demotivation und Fluktuation. Hier braucht es schlanke Prozesse und regeln, um das Wachstum zielgerichtet zu steuern.

Die 9 Levels of Value Systems: Kulturentwicklung entlang der Startup-Phasen grafik

Fazit: Kultur ist kein Projekt, sondern die Grundlage eures Wachstums

Startups wachsen nicht gegen ihre Kultur, sondern mit ihr. Wer Kultur von Anfang an reflektiert und weiterentwickelt, schafft nicht nur ein starkes Team, sondern legt den Grundstein für skalierbaren Erfolg.
Die 9 Levels of Value Systems helfen euch, eure Kultur sichtbar, evaluierbar und entwickelbar zu machen – über alle Phasen hinweg. Dabei geht es nicht um Schablonen, sondern um passende Werte zur richtigen Zeit.
„Kultur ist nicht das, was an der Wand hängt. Sie ist das, was in der Krise bleibt.“

Quellen:
Gallup Engagement Index Deutschland, 2024
Frankfurt School & DLR Studie: „Kultur als Erfolgsfaktor der Digitalisierung“, 2023
BMAS-Studie: „Unternehmenskultur, Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement“, 2022
ManagerSeminare: „Oben hui, unten pfui“, 2023
Wittig, S. & Krumm, R.: Organisationskultur. Gabal Verlag, 2023

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie viel Zeit kostet dich das Telefon?

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synthflow ai founding team

Synthflow AI entwickelt eine No-Code-Plattform für KI-gestützte Sprachassistenten, die Telefongespräche in Unternehmen automatisiert und rund um die Uhr verfügbar macht

Wie kam es zur Gründung von Synthflow AI und wer steckt hinter dem Unternehmen?

Mein Bruder Albert (CPO), Sassun Mirzakhan-Saky (CTO) und ich haben Synthflow AI gegründet. Wir haben vorher unterschiedliche Erfahrungen beim Aufbau von Start-Ups, als Unternehmensberater, aber auch bei KI-Projekten gemacht. Dabei haben wir beobachtet, wie schwer es Unternehmen fiel, KI einzuführen und zu nutzen.

Was war der ursprüngliche Impuls, sich auf KI-gestützte Sprachassistenten für Telefongespräche zu spezialisieren?

Das wollten wir ändern. Von Anfang an verfolgen wir ein klares Ziel: technische Hürden abbauen und es Teams jeder Größe ermöglichen, fortschrittliche KI-Sprachagenten ohne externe Hilfe einzusetzen. Deswegen haben wir eine No-Code-Plattform entwickelt, die diesen Prozess radikal vereinfacht.

Welche Vision verfolgt Synthflow im Bereich der Sprachautomatisierung?

Wir wollen Sprachkommunikation in etwas verwandeln, das intelligent, mehrsprachig und immer verfügbar ist. Synthflow AI hilft Unternehmen dabei, natürliche Gespräche jederzeit zu führen – ohne menschliche Agenten zu ersetzen, sondern indem wir alles automatisieren, was keinen Menschen braucht. Wir möchten, dass sich jedes Unternehmen auf ein KI-natives Sprachteam stützen kann, das schnell und zuverlässig ist und sich ständig verbessert.

Welche konkreten Probleme löst Synthflow AI für kleine und mittlere Unternehmen?

Wir arbeiten mit großen Unternehmen und KMU. Für KMU bringt Synthflow AI direkten Nutzen: geringere Kosten, ständige Verfügbarkeit und schnelle Bereitstellung – ganz ohne IT-Personal. Im Enterprise-Bereich ermöglicht es unser White-Label-Angebot „Voice AI OS“, die Einführung zu skalieren, Sprachagenten individuell anzupassen und die Kontrolle über eigene Marken, Sprachkommunikation und Infrastruktur zu sichern. So bleiben unsere Kunden der KI stets einen Schritt voraus.

Was unterscheidet eure KI-Sprachassistenten von anderen Lösungen auf dem Markt?

Synthflow AI ist KI-nativ – kein Add-on oder Wrapper für alte Systeme. Wir nutzen die neuesten OpenAI-Modelle und integrieren Updates oft schon, bevor sie veröffentlicht werden. Unsere No-Code-Oberfläche ermöglicht Teams volle Kontrolle, ohne eigene Entwicklungsarbeit. Wir decken regionale Sprachvarianten, Compliance-Anforderungen im Unternehmensbereich und flexible APIs ab, um sowohl Startups als auch globale BPOs optimal zu unterstützen.

Wie schafft es Synthflow AI, trotz komplexer Technologie eine No-Code-Plattform anzubieten?

Mit Synthflow AI bieten wir Unternehmensanwendern ohne technische Vorkenntnisse eine leistungsstarke Sprach-KI. Im Hintergrund verbinden wir nahtlos die Umwandlung von gesprochenem Wort in Text, große Sprachmodelle und Echtzeit-Telefonie – unbemerkt von den Nutzern. Sie gestalten ohne Programmierkenntnisse Agenten mit einem intuitiven Editor, prüfen die Antworten sofort und können in wenigen Tagen starten. Das Frontend bleibt benutzerfreundlich, während wir im Hintergrund für eine schnelle, robuste und verlässliche Infrastruktur sorgen. Dabei bleibt die Kontrolle über die Prozesse beim Anwender.

Mit welchen Herausforderungen hattet ihr beim Markteintritt zu kämpfen und wie habt ihr diese gelöst?

Es galt, den schnelllebigen LLM-Updates immer einen Schritt voraus zu sein, Echtzeit-Integrationen aufzubauen und globale Compliance-Vorgaben zu erfüllen. Das waren allesamt große Herausforderungen. Doch unsere KI-native Ausrichtung hat uns geholfen, flexibel zu bleiben. Mit der Erfahrung unseres Gründerteams, das bereits erfolgreich Startups aufgebaut hat, wussten wir, wie man eine flexible und sichere Infrastruktur schafft. So haben wir Herausforderungen in Stärken verwandelt.

Wie stellt ihr sicher, dass Datenschutz und DSGVO-Vorgaben bei Synthflow AI eingehalten werden?

Datenschutz ist unabdingbar. Wir halten uns strikt an DSGVO, HIPAA und SOC2. Unsere Daten liegen in der EU, wir erleichtern die interne Datenverwaltung und prüfen unsere Systeme regelmäßig auf Sicherheit. Vertrauen entsteht, weil wir Datenschutz und Regelkonformität von Anfang an in die Plattform integrieren – statt nachträglich darüber nachzudenken.

Was habt ihr beim bisherigen Wachstum gelernt, das ihr anderen Gründerinnen und Gründern mitgeben würdet?

Ich habe drei Tipps für Gründerinnen und Gründer. Entwickle KI von Grund auf und integriere sie von Anfang an. Gestalte dein Produkt benutzerfreundlich und leicht zu integrieren – technische Hürden schrecken ab. Schaffe frühzeitig Vertrauen – setze auf Datenschutz, Transparenz und Compliance, denn sie sind wichtiger denn je.

Wie geht ihr bei Synthflow AI mit der schnellen Entwicklung von KI-Sprachmodellen um?

Die KI entwickelt sich rasant weiter – wir bei Synthflow sind ebenso rasant dabei. Wir binden die neuesten Modelle, etwa GPT-4o, binnen weniger Tage nach ihrer Veröffentlichung ein. Zuvor prüfen wir sie gründlich auf Latenz, Kosten und Qualität. Unsere Plattform vereint die fortschrittlichsten LLMs mit regelbasierter Logik, Fallback-Systemen und Sicherheitsmechanismen, um Stabilität zu sichern. So profitieren unsere Kunden von modernster Technologie, ohne Ausfälle oder Abweichungen fürchten zu müssen.

Welche Weiterentwicklungen plant ihr in den kommenden Monaten?

In den nächsten Monaten verfolgen wir zwei Hauptziele: Wir erweitern unsere Unternehmensfunktionen, um komplexere und umfangreichere Anwendungsfälle zu meistern, und treiben unser Wachstum auf dem US-Markt voran. Dort steigt die Nachfrage nach Sprachautomatisierung rasant, und wir gewinnen in verschiedenen Branchen bereits deutlich an Boden.

Worauf seid ihr als Gründerteam besonders stolz?

Wir sind stolz darauf, eine große Herausforderung gemeistert und eine schnelle, erschwingliche und benutzerfreundliche Sprach-KI geschaffen zu haben, die noch dazu in wenigen Tagen einsatzbereit ist. Von Beginn an war unser Ziel, KI nicht nur beeindruckend, sondern vor allem praktisch zu machen. Heute unterstützt Synthflow AI zahlreiche Prozesse – von der Terminplanung im Gesundheitswesen bis zum globalen Kundensupport mit über 5 Millionen Anrufen pro Monat. Diese greifbaren Ergebnisse motivieren uns jeden Tag aufs Neue.

Bild: Gründerteambild ©Synthflow AI

Wir bedanken uns bei Hakob Astabatsyan für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Synthflow AI

Kontakt:

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Ansprechpartner: Anna Maikowa

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Ohne diesen Wert hat die Wirtschaft keine Chance

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wirtschaft wohlstand Dr. Esther Konieczny Beraterin, Coach, Aktivistin & Autorin Lena Stoßberger Autorin, Abteilungsleitung Personal- und Organisationsentwicklung bei GEMA © Ksenia Les

Welche Verantwortung trägt die Wirtschaft dafür, dass es Menschen und Umwelt gut geht?

Eine Caring Company legt den Fokus auf Fürsorge. Das bedeutet nicht, dass sie Care-Arbeit leistet oder in der Sozialwirtschaft tätig ist. Vielmehr hat eine Caring Company verstanden, dass ein patriarchales, kapitalistisches System Menschen und Planet nachhaltig erschöpft, und geht stattdessen fürsorgend mit ihrer Belegschaft und der Umwelt um. Wie das aussehen kann und warum die Zukunft der Arbeit in der Sorge füreinander liegt, schildern Dr. Esther Konieczny und Lena Stoßberger.

„Dem menschlichen Bedürfnis nach Fürsorge – in seiner gebenden und nehmenden Form – wird in dieser Leistungsgesellschaft überhaupt kein Wert beigemessen.“

herCAREER: „Die Leistungsgesellschaft schafft sich selber ab“, so lautet der Titel eures ersten Kapitels. Was meint ihr damit genau?

Dr. Esther Konieczny: Das kapitalistische Grundprinzip „schneller, höher, weiter” funktioniert nicht, weil der Kapitalismus, wie wir ihn kennen, annimmt, dass unsere Ressourcen unendlich sind. Aber das sind sie eben nicht.

Lena Stoßberger: Ein Beispiel: In meiner Firma lag ein Flyer aus, auf dem stand: „Ein krankes Kind sollte zu Hause gepflegt werden.” Natürlich habe ich dem innerlich sofort zugestimmt, aber meinte damit, dass es von Mutter oder Vater gepflegt werden sollte. Der Flyer wollte natürlich, dass ich arbeiten gehe und mein krankes Kind extern betreut wird. Wir haben uns gefragt, was es mit einer Gesellschaft macht, wenn Konkurrenzstreben ihr einziger Motor ist. Wir sind zum Schluss gekommen, dass dem menschlichen Bedürfnis nach Fürsorge – in seiner gebenden und nehmenden Form – in dieser Leistungsgesellschaft überhaupt kein Wert beigemessen wird. Und wenn, dann wird sie ökonomisiert. Und wird dem Anspruch echter Fürsorge nicht mehr gerecht.

herCAREER: Mit „Fürsorge” meint ihr allerdings weitaus mehr als die klassische Care-Arbeit …

Esther: Ja. Auch die ganz großen Krisen lassen sich im Kontext der Fürsorge betrachten: Die Klimakrise hat zum Beispiel etwas mit mangelnder Fürsorge für Umwelt und Mitmenschen zu tun. Die wachsende politische Spaltung lässt sich darauf zurückführen, dass wir einander nicht genug Fürsorge entgegenbringen.

herCAREER: Der Buchtitel spricht vom „guten Leben“. Warum stehen sich Erwerbsarbeit und ein gutes Leben momentan oft im Konflikt?

Esther: Es heißt immer, wie sollen mehr arbeiten. Dabei wird jedoch ignoriert, dass es uns statistisch betrachtet materiell so gut geht, wie lange nicht. Gleichzeitig haben wir extrem hohe Krankheitsstände. Man muss sich also fragen: Welche Verantwortung trägt die Wirtschaft eigentlich dafür, dass es Menschen und Umwelt gut geht? Und warum werden Unternehmen so selten als gesellschaftliche Akteure verstanden? In meinem Verständnis ist es Aufgabe unserer Wirtschaft, Wohlstand im Sinne von Wohlergehen zu erzeugen – stattdessen reduzieren wir Wohlstand auf eine Zahl in der Form des BIP. Das Bruttoinlandsprodukt bildet Warenströme ab, nicht aber, wie es den Menschen, der Umwelt geht – das kann man schon ein „kastriertes Verständnis“ nennen.

herCAREER: Wo habt ihr stattdessen nach Indikatoren für Wohlstand und Zufriedenheit gesucht?

Lena: Wir haben uns unter anderem viel mit der Postwachstumsökonomie beschäftigt. Einzig in der feministischen Ökonomie sind wir jedoch auf Gedanken zu Fürsorge gestoßen. Es hat uns überrascht, wie wenig diese Ideen rezipiert werden, denn die feministische Ökonomie liefert Antworten auf viele der Fragen, die sich die Wirtschaft seit Jahren stellt.

herCAREER: Was zum Beispiel?

Esther: Etwa, wenn wir Wohlstand im Sinne einer gesunden Gesellschaft – in all ihren Dimensionen – definieren, dann ist die Brücke dorthin die Fürsorge.

herCAREER: Und wie bauen wir diese Brücke?

Esther: Indem wir einen umfassenden Begriff von Fürsorge zugrunde legen: Fürsorge als Verantwortung füreinander. Dass wir Verantwortung übernehmen, dass es uns und unseren Mitmenschen gut geht, dass es dem Planeten gut geht, dass wir in einer guten, gesunden Gesellschaft leben. Fürsorge wird allerdings im Zusammenhang mit Erwerbsarbeit meist auf Vereinbarkeit reduziert. Und das ist unserer Meinung nach nicht zukunftsfähig.

herCAREER: Warum nicht?

Lena: Weil Care-Arbeit so als etwas betrachtet wird, das wegorganisiert werden muss, damit Frauen mehr Zeit für Erwerbsarbeit haben. Wir stellen deshalb das Konzept der Vereinbarkeit an sich in Frage, weil es Dinge zusammenbringen will, die gar nicht zusammenpassen. Es ist doch paradox: Vereinbarkeit zwingt Mütter und Frauen, Care-Arbeit nach dem männlichen Anspruch auszulagern, und zwar an Pfleger:innen, Erzieher:innen, Assistent:innen, die ihrerseits oft ausgebeutet werden – mit dem Ziel, sich nicht mehr kümmern zu müssen. Das ergibt für uns keinen Sinn. Unsere Idee ist, dass Fürsorge als Prinzip aufgewertet werden muss.

herCAREER: Ihr sprecht von einer „Verwechslung, der die neoliberale Weltsicht“ zugrunde liegt. Sie verwechselt Wohlstand mit Leistung. Wie äußert sich das?

Esther: Erinnern wir uns: Wenn ein Staat ein hohes BIP hat, gehen wir davon aus, dass es den Menschen dort gut geht, was nicht zwingend sein muss. Bei Individuen machen wir das ähnlich: Wenn jemand eine Yacht, zwei Autos und zwei Villen hat, dann gehen wir davon aus, dass die Person viel geleistet hat, erfolgreich und glücklich ist. Vielleicht tun wir das, weil finanzieller Wohlstand messbar ist und somit greifbar. Lebensglück hingegen ist es nicht. Die Harvard Study of Adult Development, die mittlerweile fast 90 Jahre läuft, hat herausgefunden, dass nicht materielle Güter, sondern Beziehungen Menschen glücklich machen. Sollten wir also Wohlstand nicht vielmehr an guten Beziehungen messen und uns fragen, welche Rolle Fürsorge in diesem Zusammenhang spielt?

herCAREER: Für das Buch habt ihr mit einigen Caring Companys gesprochen. Wie schaffen sie es, Fürsorge zu leisten?

Lena: Vielleicht als Disclaimer vorweg: Natürlich sind die Firmen, mit denen wir gesprochen haben, keine Global Player und Konzerne, sondern kleine und mittelständische Unternehmen. Trotzdem glauben wir, dass man sich bei ihnen viel abschauen kann. Wir haben in diesen Firmen die Erkenntnis gewonnen, dass Fürsorge nicht aus einem Vision Statement entsteht, sondern aus zwischenmenschlichen Situationen und Mitgefühl für andere.

Esther: Wir haben aber explizit nach strukturellen Maßnahmen gesucht. Also zwischenmenschliche Impulse, die sich in Strukturen niederschlagen, etwa in Gehalt oder Arbeitszeitmodellen. Und das ist ein großer Unterschied zu einer New-Work-Bewegung, die – ich überspitze – oft versucht, strukturelle Probleme psychologisch zu lösen und dem Individuum aufzuerlegen, ein fehlerhaftes System zu kompensieren. Wir wollen das Gegenteil: Wir wollen erreichen, dass Fürsorge als Wert in Strukturen und Prozessen dargestellt und verankert wird.

herCAREER: Wie sieht eine fürsorgliche Gehaltsstruktur aus?

Esther: Das Unternehmen Einhorn Products ist uns mit einem fairen und transparenten Lohnsystem aufgefallen. Die Belegschaft hat sich gemeinsam (!) dafür entschieden, in ihrem Lohnsystem auch die Sorgeverantwortung der Mitarbeitenden zu berücksichtigen. Konkret bedeutet das: Mitarbeitende mit Sorgeverantwortung erhalten einen Gehaltsbonus von 400 Euro pro Kind. Hier wird nicht zwischen Vätern und Müttern unterschieden, was ich persönlich sehr gut finde, denn als Frau und Mutter macht man eher die Erfahrung, mit jedem Kind an Gehalt und Position zu verlieren.

herCAREER: Ein weiteres wichtiges Kriterium für ein gesundes Zusammenleben und ‑arbeiten ist Zeit. Welche Lösungen habt ihr da beobachtet?

Lena: Da muss ich vorausschicken, dass Erwerbsarbeit und Fürsorgearbeit unterschiedliche Zeitlogiken haben. Ich kann meine Erwerbsarbeit zwischen 9 und 17 Uhr erledigen, meine Fürsorgearbeit kann ich dagegen nicht so terminieren. Ich kann mein Kind nicht „schneller erziehen“. Diese Diskrepanz führt dazu, dass Zeithoheit zu einem zentralen Attribut in Caring Companys wird. Natürlich muss sie sich den unternehmerischen Anforderungen anpassen. Genauso klar ist, dass einige gemäß ihrer Aufgabengebiete, etwa im Kundenkontakt, weniger Zeithoheit haben als andere. Aber der Stress, den diese verschiedenen Zeitlogiken verursachen, muss von Arbeitgeber:innen anerkannt werden.

herCAREER: Und wie können sie dann konstruktiv darauf eingehen?

Lena: Ein erster Schritt kann hier sein, das Thema anzusprechen und die Bedürfnisse im Team abzufragen, damit alle sagen können: Was ist für mich entlastend?

Esther: Hier haben wir unterschiedliche Beispiele erlebt. Eine Digitalagentur wie Rheingans GmbH, die ja für ihre 5-Stunden Tage bekannt sind, hat natürlich mehr Gestaltungsraum als das Elektroinstallationsunternehmen, mit dem wir gesprochen haben. Allerdings ist ein Elektriker konsequent im Feierabend, während kreative Beschäftigte vielleicht auch abends und am Wochenende mit ihren Ideen befasst sind – es herrscht eine Entgrenzung von Arbeits- und Freizeit. Lasse Rheingans hat mit seinem Team die Prozesse so optimiert, dass dieselben Aufgaben in weniger Zeit verrichtet werden können. Das kann ein Elektroinstallationsunternehmen natürlich nicht. Die Firma hat entschieden, dass die Zeiterfassung für die Installateur:innen bereits in dem Moment beginnt, in dem sie auf den Hof fahren. Das ist eher ungewöhnlich, denn in der Regel wird die Arbeitszeit erst ab Ankunft auf der Baustelle erfasst. Das entspricht einer Reduktion von etwa drei Wochenstunden und macht für die Belegschaft einer Firma, die fast ausschließlich analog arbeitet, einen großen Unterschied.

herCAREER: Ist es auch fürsorgend, wenn sich ein Unternehmen politisch positioniert? Wenn Rossmann etwa als offene Kritik an Elon Musks Politik beschließt, keine Teslas mehr in die Flotte aufzunehmen?

Lena: Das hatten wir bei unserer Recherche nicht im Fokus. Dennoch haben wir bei allen Unternehmen, die wir vorstellen, eine Haltung wahrgenommen, die sich darin gezeigt hat, wie sie mit ihren Mitarbeitenden und der Umwelt umgehen. Implizit war die gesamte Kultur von dieser Haltung getragen, sodass ich vermute, dass es auch bei Rossmann eine Tendenz zu Fürsorge gibt.

Esther: Ich möchte das ergänzen: Es ist erst mal gut, wenn Unternehmen sich politisch positionieren. Dennoch ist langfristiges Denken sehr viel mühsamer, als einmal die Pressemeldung rauszuhauen, die besagt: „Ab jetzt keine Teslas mehr bei uns.“ Wir erleben derzeit eine politische Radikalisierung an den Enden und können wahnsinnig viel Unzufriedenheit beobachten. Wir erleben, dass viele Menschen sich abgehängt, sich nicht mehr verstanden und gehört fühlen und dann vielleicht ihr Kreuzchen bei der A*D machen. Das „Nicht-hinhören“ ist aber nicht nur ein politisches Problem, sondern auch eine Kultur, die wir in Unternehmen und der Wirtschaft als Ganzes geschaffen haben. Wir glauben immer noch: Wer fleißig ist, der wird belohnt, ist also erfolgreich. Das heißt aber im Umkehrschluss, dass diejenigen, die nicht erfolgreich sind, wohl faul sein müssen. Ist das so? Oder ist es nicht vielmehr so, dass wir die individuellen Bedingungen und Voraussetzungen für „Erfolgreich-sein“ nicht einbeziehen?

herCAREER: Was genau macht also ein Unternehmen zu einer Caring Company?

Esther: Eine feste Checkliste oder klare Operationalisierung gibt es nicht. Wir haben keine Formel gefunden, die Caring Companys eindeutig definiert. Aber keines der von uns untersuchten Unternehmen hat sich vorher als Caring Company bezeichnet. Sie haben durch uns erst erkannt, dass sie fürsorgend handeln mit ihrer Selbstorganisation, mit New-Work-Elementen und Aspekten der Gemeinwohlökonomie.

Lena: Wichtig war uns, den Begriff klar von einem patriarchalen Verständnis abzugrenzen. Eine Caring Company kümmert sich nicht einfach „von oben nach unten“ um Belegschaft und Umwelt. Sie versteht Fürsorge vielmehr als ein gegenseitiges Sehen und Hören aller Beteiligten – keine Hierarchie, sondern ein respektvolles, konstruktives Miteinander.

herCAREER: Was bleibt denjenigen, die nicht in einem Vorzeigeunternehmen arbeiten?

Lena: Die meisten Leser:innen sind wahrscheinlich nicht in der Position, Unternehmensstrukturen grundlegend zu verändern. Ein guter Anfang ist jedoch das Bewusstsein der eigenen Selbstwirksamkeit: zu erkennen, dass sich Erwerbszeit und Care-Arbeit oft nicht vereinbaren lassen und ein Obstkorb keine echte Fürsorge ersetzt. Dieses Verständnis schafft Raum für Gespräche mit Kolleg:innen und Führungskräften über echte und dringende Bedürfnisse.

Esther: Unser Buch will keine Lösungen liefern, sondern vielmehr inspirieren. Erst wenn wir das akute Problem umfassend verstanden haben, können wir mit Lösungsansätzen beginnen. Wir wollen Mut machen, grundlegende Fragen zu stellen: In welcher Wirtschaft und Arbeitswelt wollen wir leben? Wie sieht echter Wohlstand für uns aus? Wie gelingt mehr Sein, weniger Haben? So wollen wir Orientierung geben.

Das Gespräch führte herCAREER Redakteurin Kristina Appel.

Am Freitag, den 10. Oktober 2025 sprechen die Autorinnen Dr. Esther Konieczny und Lena Stoßberger beim Authors-MeetUp auf der herCAREER Expo mit Moderatorin Silvia Feist über eine neue Definition von Wohlstand und über Wege, das Prinzip Fürsorge zum Maßstab unternehmerischen Handelns zu machen.

Bild: Dr. Esther Konieczny
Beraterin, Coach, Aktivistin & Autorin Lena Stoßberger Autorin, Abteilungsleitung Personal- und Organisationsentwicklung bei GEMA © Ksenia Les

Quelle messe.rocks GmbH

Was steckt hinter diesem mutigen Schritt?

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F&F Autoaufbereitung Berlin – Fahrzeuge und Autoaufbereitung Bartos krüger im auto

F&F Autoaufbereitung Berlin steht für professionelle Fahrzeugpflege und hochwertige Aufbereitungsleistungen, die Wert und Aussehen von Fahrzeugen nachhaltig steigern

Wie kam es zur Übernahme von F&F Autoaufbereitung Berlin und was hat Sie daran gereizt?

„Herr Krüger und ich waren nicht nur Nachbarn, sondern auch Geschäftspartner, die sich über Jahre hinweg gegenseitig unterstützten. Ich habe für ihn Felgen instand gesetzt, er hat Fahrzeuge von mir aufbereitet – unsere Zusammenarbeit war von Vertrauen geprägt. Zufälligerweise trugen wir sogar denselben Nachnamen, was oft für Gesprächsstoff sorgte und unsere Verbindung noch besonderer machte. Sein plötzlicher Tod hat mich sehr getroffen. Die Entscheidung, F&F Autoaufbereitung zu übernehmen, fiel aus dem Wunsch heraus, sein Lebenswerk zu bewahren, die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter zu sichern und unser gemeinsames Handwerk mit Herz und Leidenschaft weiterzuführen.“

Welche konkreten Veränderungen haben Sie bereits umgesetzt – und was ist noch geplant?

Seit der Übernahme haben wir unser Leistungsspektrum gezielt erweitert und unsere Online-Präsenz deutlich verbessert, um noch besser erreichbar und sichtbar für unsere Kunden zu sein. Ein besonderer Schwerpunkt liegt nun auf hochwertigen Keramikversiegelungen, die wir neu ins Programm aufgenommen haben. Für die Zukunft planen wir, unsere Prozesse weiter zu optimieren und den Standort technisch sowie optisch auf ein noch höheres Niveau zu bringen.“

Inwiefern unterscheidet sich Ihr Angebot heute von dem der früheren Firma?

Unser heutiges Angebot hebt sich vor allem durch die Digitalisierung der Abläufe vom früheren Unternehmen ab. Die Auftragsannahme funktioniert jetzt deutlich strukturierter und schneller – unterstützt durch eine von uns entwickelte App, die sowohl unseren Kunden als auch unserem Team den Alltag erleichtert. Gleichzeitig haben wir gezielt in moderne Technik investiert, um die Qualität unserer Arbeit weiter zu steigern. Trotz aller Neuerungen ist uns eines besonders wichtig geblieben: der persönliche Service. Viele Stammkunden halten uns weiterhin die Treue, was für uns der schönste Beweis ist, dass man Fortschritt und Kundennähe erfolgreich miteinander verbinden kann.

Welche Zielgruppen sprechen Sie jetzt gezielt an – und wie?

„Im Grunde sprechen wir alles an, was Räder hat – vom Privat-Pkw über Leasingrückläufer bis hin zu Wohnwagen. Besonders gefragt sind unsere Leistungen bei Autohäusern, Leasinggesellschaften und Firmenkunden, aber auch Privatkunden mit hohen Ansprüchen an Pflege und Werterhalt finden den Weg zu uns. Dank gezielter Online-Präsenz, persönlicher Beratung und Weiterempfehlungen erreichen wir eine breite Zielgruppe, die vor allem eines schätzt: Qualität, Zuverlässigkeit und individuelle Betreuung.“

Wie begegnen Sie dem Thema Nachhaltigkeit in der Autoaufbereitung

Nachhaltigkeit spielt für uns eine immer wichtigere Rolle. Wir setzen auf umweltfreundliche Reinigungsprodukte, arbeiten ressourcenschonend und achten auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und Energie. Zudem prüfen wir kontinuierlich, wie wir unsere Prozesse noch umweltbewusster gestalten können – ohne Kompromisse bei Qualität und Ergebnis.

Welche Learnings würden Sie anderen Gründer:innen mitgeben, die ebenfalls einen bestehenden Betrieb transformieren möchten?

Veränderungen brauchen Mut, aber auch Respekt vor dem Bestehenden. Man sollte genau hinhören, was Kunden und Mitarbeitende wirklich brauchen. Und: Digitalisierung ist kein Selbstzweck – sie muss den Alltag spürbar verbessern.

Bild@privat

Wir bedanken uns bei Bartos Krüger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: F&F Autoaufbereitung

F&F Fahrzeugpflege und Fahrzeugaufbereitung logo schwarz gold

Kontakt:

F&F Fahrzeugpflege & Fahrzeugaufbereitung
Steinstraße 26
D- 12307 Berlin

https://auto-aufbereitung.berlin/
info@auto-aufbereitung.berlin

Ansprechpartner
: Bartos Krüger

Wie verändert sich die Welt der Creator – und was bedeutet das für ihre Zukunft?

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stylink creators marken expansionsteam fotograf Tim Terhörst

Seit dem Start 2017 ist stylink stark gewachsen. Aus einem kleinen Startup-Team mit nur wenigen Leuten ist ein Unternehmen mit heute rund 100 Mitarbeitern geworden. 2020 waren wir noch zu fünft – heute arbeiten wir international vernetzt in 14 Ländermärkten.
Wir haben uns von einer kleinen Plattform zu einer global agierenden Lösung mit eigener App für Creators entwickelt. Unsere Community zählt mittlerweile über 300.000 Creators und mehr als 1.100 Markenpartner.
Anfangs lag der Fokus ausschließlich auf einem performancebasierten Ansatz. Heute deckt stylink die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten für Creators und Marken ab, inklusive User Generated Content und vielen weiteren Produkten.
Getragen wird diese steile Entwicklung von einem engagierten, internationalen Team am Standort Münster, das gemeinsam mit unserer Community den Weg für unsere Expansion bereitet hat.

Mit der Expansion nach Rumänien und Tschechien wollen wir unser Creator-Netzwerk weiter ausbauen und stylink in neuen Märkten etablieren. Wir haben in den vergangenen Jahren sehr positive Erfahrungen in Polen und anderen europäischen Märkten gemacht. Darauf möchten wir aufbauen. Unser Ziel ist es, noch mehr Creators und Marken kennenzulernen, sie in unser Netzwerk aufzunehmen und gemeinsam erfolgreiche Kooperationen umzusetzen.

Welche Faktoren waren ausschlaggebend für die Auswahl genau dieser beiden Märkte?

Wichtig war wie gesagt unsere positive Erfahrung im polnischen Markt und generell unser Interesse an osteuropäischen Märkten. Gleichzeitig berücksichtigen wir die Wünsche unserer Markenpartner: Viele von ihnen wollen in diesen Regionen ihre Präsenz ausbauen. Auch das Feedback unserer Community spielt eine große Rolle. Immer wieder erreichen uns Anfragen von Creators, die sich stylink und speziell unsere App in ihrem Land wünschen. Besonders aus Rumänien kam in letzter Zeit starkes Interesse aus der Creator Community.

Wir setzen auf datenbasiertes Matchmaking, um Marken und Creators optimal zusammenzubringen. Seit unserem Start 2017 haben wir aus der Zusammenarbeit mit tausenden Creators und Marken in unterschiedlichen Märkten einen umfangreichen Datenschatz aufgebaut. Diese Daten sind die Grundlage für unseren speziell entwickelten Algorithmus.
Er analysiert vor allem Performance-Daten und kombiniert historische Werte mit Vorhersagen durch AI und Machine Learning. So können wir nicht nur sehen, wie ein Creator in der Vergangenheit performt hat, sondern auch prognostizieren, wie wahrscheinlich er oder sie in einer neuen Kampagne erfolgreich sein wird. Dabei berücksichtigen wir Faktoren wie Reichweite, Engagement, Content-Qualität und Brand Fit.
Dieses präzise Match-Making ermöglicht es uns, Marken mit den Creators zu verbinden, die wirklich zu ihnen passen und damit die besten Voraussetzungen für erfolgreiche Kampagnen zu schaffen.

Die Bedürfnisse der Creators haben sich in den letzten Jahren verändert. Viele wünschen sich nach wie vor viel Freiheit, um ihre Inhalte authentisch umzusetzen. Sie kennen ihre Community am besten und wissen nach Jahren des Aufbaus, was funktioniert. Deshalb ist es wichtig, dass Kampagnen ohne lange Briefings oder enge Vorgaben umgesetzt werden können.
Gleichzeitig sehen wir aktuell einen starken Bedarf an Education. Viele Creators sind verunsichert – durch wirtschaftliche Entwicklungen, neue gesetzliche Regelungen zur Werbekennzeichnung oder Änderungen in Plattformalgorithmen, die vermeintlich Werbeinhalte einschränken.
Hier sehen wir unsere Verantwortung. Wir sind keine anonyme Plattform, sondern arbeiten eng mit unserer Community zusammen. Wir geben Workshops, erstellen Educational Content, reisen in unsere Märkte, um Creators persönlich zu treffen, ihr Feedback einzuholen und ihre Bedürfnisse zu verstehen. So können wir sie gezielt unterstützen und ihnen das Wissen vermitteln, das sie aktuell besonders brauchen.

Ein wesentlicher Unterschied ist unser Performance-Ansatz in Verbindung mit datenbasiertem Matchmaking. Unser Algorithmus sorgt dafür, dass Marken und Creator optimal zusammenfinden. Bei uns verdienen Creator über ein Cost-per-Click-Modell, also für jeden Klick auf ihre geteilten Links. Das ist in der Branche nicht selbstverständlich. Unsere Philosophie ist, dass Creator, die hochwertigen Content erstellen und Produkte authentisch empfehlen, dafür fair entlohnt werden sollen. Wir vergüten deshalb jeden echten Klick. Gleichzeitig gehen wir in Vorleistung und vertrauen darauf, dass sich diese Zusammenarbeit für beide Seiten lohnt.

Ein weiterer Unterschied ist unser Fokus auf Mikroinfluencer. Natürlich arbeiten wir auch mit großen und sehr kleinen Creators, doch von Anfang an lag unser Schwerpunkt bei den Micros. Sie verfügen über besonders enge, vertrauensvolle Communities und erzielen häufig hervorragende Ergebnisse, auch ohne große Reichweiten. Genau hier spielt unser Performance-Modell seine Stärken aus.
Wir halten die Einstiegshürden bewusst niedrig, damit jeder Creator mit einer eigenen Community stylink ausprobieren kann. Auf Performance-Basis zeigt sich dann schnell, was funktioniert.

Das gelingt uns durch eine Kombination aus datengetriebenen Prozessen und engem persönlichen Austausch. stylink ist von Beginn an aus dem Performance-Marketing heraus entstanden und stark technisch geprägt. Unser Entwicklerteam arbeitet kontinuierlich an neuen Features für unsere App. Technische Systeme und Filter steuern und überwachen, dass alles reibungslos funktioniert, auch bei der großen Anzahl an Creators, mit denen wir zusammenarbeiten.

Genauso wichtig wie unsere technischen Prozesse ist der persönliche Kontakt. Mit unserer Office-First-Policy arbeiten wir eng an einem Standort in Münster zusammen. Von hier aus haben wir alle Märkte aufgebaut und stellen sicher, dass unsere Werte und unsere Kultur in allen Ländern spürbar sind. Der enge Austausch mit Marken und Creators gehört für uns zum Alltag: Wir besuchen Creators in ihren Märkten, organisieren Events, laden sie zu uns ein und sind täglich im direkten Gespräch. Viele unserer Teammitglieder sprechen die Landessprache oder sind mit der jeweiligen Kultur vertraut – so können wir Beziehungen auf Augenhöhe pflegen und unser Netzwerk nachhaltig stärken.
Diese Verbindung aus Technologie, Daten und persönlichen Beziehungen stellt sicher, dass wir auch bei starkem Wachstum die Qualität unserer Arbeit wahren.

Was waren bisher die größten Herausforderungen im internationalen Wachstum?

Eine unserer größten Herausforderungen im internationalen Wachstum ist der Aufbau neuer Märkte aus einem zentralen Standort heraus. Wir haben uns bewusst für diesen Ansatz entschieden, weil er uns ermöglicht, schnell zu skalieren, Ressourcen effizient zu nutzen und eine einheitliche Unternehmensstrategie zu verfolgen. Das ist ein großer Vorteil gegenüber dezentralen Strukturen.
Gleichzeitig bringt dieser Ansatz auch Einschränkungen mit sich. Wir sind nicht permanent vor Ort und können nicht immer so kurzfristig reagieren, wie es manchmal nötig wäre, insbesondere im Sales-Bereich. Um diese Distanz zu überbrücken, setzen wir auf enge Kommunikation, häufige Besuche in den Märkten und ein Team, das sprachlich und kulturell bestens mit den Ländern vertraut ist. So schaffen wir es, auch ohne ständige physische Präsenz nahe an unseren Märkten und Communities zu bleiben.

Die Creator Economy befindet sich längst im Wandel: weg von reiner Reichweite hin zu Performance. Marken investieren zunehmend dort, wo konkrete Ergebnisse erzielt werden. Mikro-Influencer spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie verfügen über kleinere, aber sehr loyale Communities und genießen ein hohes Vertrauen bei ihren Followern. Auch wenn Plattformalgorithmen sich verändern oder Reichweiten sinken, erzielen viele Mikro-Influencer weiterhin stabile Ergebnisse und tragen direkt zur Conversion bei.
stylink war von Anfang an auf diese Zielgruppe ausgerichtet. Heute arbeiten wir mit Creators aller Größenordnungen – von Nano- bis Makroinfluencern – und decken weit mehr als Affiliate Marketing ab.

Unser Angebot reicht von klassischem Performance-Marketing bis zu User Generated Content, Travel-Kooperationen und individuell konzipierten Kampagnen. Diese Vielfalt macht uns zu einem flexiblen Partner für Marken und Creator gleichermaßen.
Gleichzeitig entwickeln wir unsere Technologie stetig weiter. Matchmaking, datenbasierte Empfehlungen und AI-gestützte Prozesse helfen uns, genau die Creator zu finden, die zur Marke passen – in Bezug auf Inhalte ebenso wie auf Wirkung. Unsere Vision ist es, die Creator Economy aktiv mitzugestalten, sie entlang der Bedürfnisse von Marken und Creatorn weiterzuentwickeln und neue Standards für erfolgreiche, nachhaltige Zusammenarbeit zu setzen.

Gibt es geplante Neuerungen oder Tools, die Creator und Marken künftig noch besser zusammenbringen sollen?

Wir investieren stark in die Weiterentwicklung unserer Technologie, um Creators und Marken künftig noch gezielter zusammenzubringen. Dabei spielt künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle. Unser AI-gestütztes Match-Making wird kontinuierlich verfeinert, sodass wir immer präzisere Vorhersagen treffen können, welche Partnerschaften besonders gut funktionieren.
Parallel entwickeln wir Features, die Creators direkt im Arbeitsalltag helfen. Ein Beispiel ist unser AI Image Generator, der die Content-Erstellung erleichtert und neue kreative Möglichkeiten eröffnet. Außerdem sind wir dabei unsere stylink App stetig weiterzuentwicklen, um die Zusammenarbeit zwischen Creators und Marken auch hier noch einfacher, effizienter und inspirierender zu machen.

Mich motiviert vor allem das Team. Wir haben hier einen starken Zusammenhalt und arbeiten mit Menschen, die voller Energie sind, etwas zu bewegen. Jeder bringt den Willen mit, stylink weiter voranzubringen, und dieser gemeinsame Spirit treibt mich jeden Tag an.
Genauso motiviert mich der Einfluss, den wir in der Creator Economy haben. Wir gestalten diese Branche aktiv mit und sehen, wie sich unsere Arbeit auf Creators und Marken auswirkt – nicht nur in Deutschland, sondern inzwischen international. Das direkte Feedback aus der Community ist dabei besonders wertvoll.
Viele Creators erzählen uns, dass sie ohne stylink nicht die Chance gehabt hätten, mit Marken zusammenzuarbeiten oder gesehen zu werden. Vor allem Mikro-Influencer profitieren davon, weil sie oft über Jahre hinweg enge Communities aufgebaut haben, aber vorher kaum monetarisieren konnten. Zu sehen, wie manche sich dadurch neue Möglichkeiten erschließen – vom Nebenverdienst bis hin zur Finanzierung wichtiger privater Ziele – ist unglaublich motivierend.

Bild@Fotograf Tim Terhörst

Wir bedanken uns bei Simone Gerhardt für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Selbstständigkeit neu gedacht: Wie KI Berufsrealitäten verändert

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Selbstständige im Alltag: Rechnungen einfach lösen Moritz Buhl

Warum funktionale Reduktion, mobile-first und intelligente Automatisierung wichtiger sind als Tool-Fülle

Selbstständigkeit ist für viele ein Weg in mehr Unabhängigkeit – beruflich wie privat. Gleichzeitig steigen die Anforderungen: Neue Regulatorik wie die E-Rechnungspflicht, wachsende Erwartungen an Dokumentation und Buchhaltung sowie mobile Arbeitsrealitäten stellen Solo-Selbstständige vor strukturelle Herausforderungen. Zwar sind Freelancer und Solo-Selbstständige zunächst nicht direkt von der Pflicht zur elektronischen Rechnung betroffen – dennoch wird sich die neue Regulatorik mittel- bis langfristig auch auf sie auswirken. Spätestens dann, wenn sie mit größeren Unternehmen zusammenarbeiten oder Aufträge im B2B-Umfeld abwickeln.

Anders als in Start-ups oder kleinen Unternehmen gibt es kein Backoffice, keine Assistenz, kein Finance-Team. Es gilt, neben dem eigentlichen Kerngeschäft alles selbst im Griff zu behalten.

Die Frage, die sich viele stellen: Welche digitalen Tools entlasten wirklich? Und worauf kommt es bei Auswahl und Entwicklung an?

Digitale Unterstützung, die wirklich entlastet

Der Markt für Business-Software wächst stetig, da immer mehr Unternehmen und Selbstständige digitale Lösungen nutzen, um ihre Abläufe zu optimieren. Dennoch bleiben die speziellen Bedürfnisse von Solo-Selbstständigen und Freelancern häufig unberücksichtigt. Viele vorhandene Tools sind für größere Teams oder umfangreiche Geschäftsprozesse ausgelegt, was sie oft zu komplex macht. Der Aufwand für die Einarbeitung ist hoch, die Benutzeroberflächen sind überladen und der mobile Einsatz ist nicht immer ausreichend gewährleistet.

Da Rechnungen und Verwaltungsaufgaben oft unterwegs oder zwischen Terminen erledigt werden müssen, brauchen Gründer und Selbstständige Lösungen, die einfach, schnell und intuitiv funktionieren – zugeschnitten auf ihren Alltag und ihre Arbeitsrealität.

Die Entwicklung rund um KI-gestützte Tools hat durch Anwendungen wie ChatGPT öffentliche Aufmerksamkeit bekommen – doch für Selbstständige liegt der eigentliche Nutzen dieser Technologie an ganz anderer Stelle: bei der Vereinfachung alltäglicher Aufgaben. Rechnungen schreiben, Zahlungen organisieren oder Informationen automatisch kategorisieren – genau hier entfaltet künstliche Intelligenz ihr entlastendes Potenzial. Und genau hier setzen moderne Tools an, die den Wandel aktiv mitgestalten.

Kernfunktionen und Eigenschaften effektiver digitaler Tools für Selbstständige

Digitale Werkzeuge, die Selbstständige tatsächlich entlasten, konzentrieren sich auf die wichtigsten Aufgaben im Arbeitsalltag: Sie ermöglichen eine unkomplizierte Rechnungserstellung, sorgen für eine transparente Zahlungsübersicht und gewährleisten eine rechtssichere Archivierung aller Unterlagen.

Dabei ist es entscheidend, dass diese Tools mobil einsetzbar sind und sich nahtlos in den oft flexiblen Arbeitsalltag integrieren lassen. Automatisierte Funktionen, etwa durch KI-gestützte Vervollständigungen oder intelligente Kategorisierungen, helfen dabei, Routinearbeiten zu minimieren, ohne die Nutzerinnen und Nutzer zu überfordern.

Letztlich steht die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund – eine intuitive Bedienung macht komplexe Prozesse beherrschbar und vermeidet unnötigen Mehraufwand. Diese gezielte Fokussierung auf essentielle Funktionen ist kein Verzicht, sondern eine bewusste Strategie, die besonders Solo-Selbstständigen den Umgang mit ihrer Arbeit erleichtert.

Praxisbeispiel Billbob: Reduktion als Prinzip

Ein anschauliches Beispiel für diesen Ansatz ist Billbob, ein neues Rechnungstool aus dem Hause Buhl Data. Das Tool setzt konsequent auf mobile Nutzung und eine klare, intuitive Benutzerführung. Statt Funktionsvielfalt liegt der Fokus auf dem, was im Alltag wirklich zählt: eine einfache und schnelle Rechnungserstellung, rechtskonforme Ablage sowie ein integrierter Zahlungsdienst.

Auf diese Weise können Selbstständige ihre Rechnungen nicht nur schreiben, sondern auch direkt zur Zahlung anbieten – per Link, mit automatischem Statusabgleich und optionaler Zahlungserinnerung. Das beschleunigt den Zahlungsfluss, spart manuellen Aufwand und sorgt für mehr Liquidität im Alltag.

Die Integration intelligenter Automatisierung, etwa beim Matching von Zahlungseingängen oder der Texterkennung in Rechnungen, zeigt, wie KI nicht als Selbstzweck, sondern als konkreter Effizienzgewinn eingesetzt wird.

Was Gründer daraus lernen können

Aus dieser Produktphilosophie ergeben sich wichtige Erkenntnisse für Gründer – insbesondere für Solo-Selbstständige: Weniger ist oft mehr. Der Wert eines Tools bemisst sich nicht an der Anzahl seiner Funktionen, sondern an deren Relevanz für den Alltag.

Mobilität ist kein optionales Extra, sondern ein entscheidender Faktor, der einen spürbaren Unterschied macht. Automatisierung sollte sinnvoll und nutzerorientiert eingesetzt werden, um echten Mehrwert zu schaffen – nicht als Tech-Gimmick, sondern als strukturelle Hilfe.

Gleichzeitig dürfen regulatorische Anforderungen wie die E-Rechnungspflicht nicht ignoriert werden, auch wenn sie zunächst nur indirekt betreffen. Diese Überlegungen helfen nicht nur bei der Auswahl der richtigen Werkzeuge, sondern auch bei der Gestaltung der eigenen Arbeitsweise und Organisation – im Alltag wie in der strategischen Planung.

Fazit

Wer heute gründet, braucht mehr als eine gute Idee. Es geht auch um strukturelle Klarheit: Wie bleibe ich arbeitsfähig? Wie sorge ich für Ordnung, Nachvollziehbarkeit und Effizienz?

Digitale Tools können dabei helfen – wenn sie mit Blick auf reale Bedürfnisse entwickelt werden. Die Kombination aus funktionaler Reduktion, mobiler Nutzung und gezieltem KI-Einsatz markiert dabei den Beginn einer neuen Tool-Generation.

Sie verändert nicht nur Arbeitsabläufe, sondern Berufsrealitäten – und liefert Impulse für alle, die Selbstständigkeit nicht nur kreativ, sondern auch strukturiert leben wollen.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Was, wenn deine Produktidee nur an der richtigen Flasche scheitert?

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DeinFlaschendesign: Design, Flaschen, Kunden gründer nikolaus hartl

DeinFlaschendesign unterstützt Startups und Marken bei der Entwicklung individueller Glasflaschen – ohne hohe Einstiegskosten oder komplexe Produktionshürden

Wie ist die Idee zu DeinFlaschendesign entstanden und wer sind die Köpfe hinter dem Konzept?

Die Idee zu DeinFlaschendesign entstand, da wir selbst vor einigen Jahren als Getränkestartup mit Chilishot gestartet sind.
Wir haben am eigenen Leib erfahren, wie schwer es ist, passende Glasflaschen zu finden, und dabei viel Lehrgeld gezahlt.
Heute kennen wir den Markt sowohl aus Sicht eines Startups als auch aus Sicht eines Produzenten.
Diese Lücke können wir nun gezielt bedienen und Gründern viel Zeit und Kosten ersparen.
Hinter dem Konzept stehen wir als Team mit Startup-Erfahrung und ich als professioneller Industriedesigner.

Was war euch bei der Gründung besonders wichtig – Design, Funktionalität oder Marktlücke?

Ganz klar gibt es hier eine Marktlücke.
In Deutschland bekommt man als Gründer erstaunlich wenig Support – es fühlt sich oft wie ein Labyrinth an.
Man startet mit vielen Ideen und Energie, wird aber schnell ausgebremst, wenn passende Flaschen nur in riesigen Mengen und mit hohen Werkzeugkosten verfügbar sind.
Genau hier setzen wir an und bieten gezielten, praxisnahen Support für junge Marken und Startups.

Viele Unternehmen kämpfen mit Formkosten und Mindestbestellmengen. Wie löst DeinFlaschendesign dieses Problem?

Die meisten haben zwei Möglichkeiten:
Man nimmt eine Flasche von der Stange – mit dem Nachteil, dass man sich kaum von der Konkurrenz abhebt, auf Lagerbestände angewiesen ist und technische Anforderungen für Logistik oder Abfüllung oft nicht passen.
Oder man entscheidet sich für ein individuelles Design – muss dann aber schnell 30.000 Euro allein für das Werkzeug investieren und sicher sein, Hunderttausende Flaschen verkaufen zu können. Das ist ein enormes Risiko.
Wir lösen dieses Problem, indem wir die Kosten und das Risiko für den Kunden maximal reduzieren.

Was unterscheidet euer Angebot konkret von klassischen Flaschenanbietern?

Erstens minimieren wir das Kostenrisiko: Unsere Kunden zahlen nur für die Flaschen, die sie tatsächlich bestellen – keine Entwicklungs-, Werkzeug- oder Musterkosten. Solche Kosten summieren sich sonst schnell auf hohe fünfstellige Beträge, bevor überhaupt ein Produkt existiert.
Zweitens bringen wir umfassendes Know-how mit: Wir vereinen Design aus Marketingsicht, technische Funktionalität und Produktionserfahrung. So decken wir alle entscheidenden Bereiche ab – und das bei minimalem Risiko für unsere Kunden.

Wie gelingt es euch, trotz geringer MOQ und kurzer Lieferzeiten hohe Qualität sicherzustellen?

Durch unsere Erfahrung im Industrial Design wissen wir genau, worauf es ankommt – auch aus Sicht des Produzenten.
Gibt es hier Fehler, verlängert das die Produktionszeit und mindert die Qualität.
Und natürlich setzen wir auf zuverlässige, erfahrene Partner.

Die Herausforderung bei der Produktion ist oft die Abstimmung auf Abfüllanlagen. Wie geht ihr damit um?

Unser Service beinhaltet auch die Kommunikation und Abstimmung mit allen Beteiligten – inklusive der Lohnabfüller.
Das wird bei klassischen Anbietern oft nicht angeboten und führt dann zu Folgeschwierigkeiten.
Sollte ein Gründer noch auf der Suche nach einem passenden Abfüller sein, können wir auch hier mit unserem Netzwerk unterstützen.

Gab es technische oder logistische Stolpersteine, die ihr erst mit der Zeit lösen konntet?

Ja, es gab jede Menge Herausforderungen – aber wir haben sie erfolgreich gelöst.

Welche Rolle spielt der Industrial Designer bei der Entwicklung eurer individuellen Flaschen?

Eine große Rolle. Er ist der direkte Ansprechpartner für alle Ideen des Kunden und berät professionell aus marketingspezifischer Sicht.
Eine technisch perfekte Flasche allein reicht nicht – sie muss auch im Regal auffallen und den Endkunden ansprechen.
Der Designer ist also entscheidend für den langfristigen Erfolg – und genau diesen Service bieten klassische Anbieter oft nicht.

Was sind eure nächsten Schritte – plant ihr weitere Innovationen oder Partnerschaften?

Unsere aktuellen Partner haben sich hervorragend bewährt.
Ein Netzwerk kann aber nie groß genug sein, um Gründern eine wirklich umfassende Beratung bieten zu können – deshalb bauen wir es stetig weiter aus.

Was sollten andere Gründer aus euren bisherigen Erfahrungen lernen?

Bevor man mit einem Produkt auf den Markt geht muss die Lieferkette und die Kalkulation 100%ig stehen. Nicht vorher.

Bild@privat

Wir bedanken uns bei Nikolaus Hartl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: DeinFlaschendesign

Kontakt

Nikolaus Hartl
Soldauer Strasse 30
D-81927 München

info@deinflaschendesign.de
https://deinflaschendesign.de/

Ansprechpartner: Nikolaus Hartl

Was passiert, wenn Erinnerungen nicht für den Moment, sondern für die Zukunft gesammelt werden?

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MailMeMemories Digitale Zeitkapsel Kinder Erinnerungen team bild davis hassani und jegan sivalingam

MailMeMemories ist eine digitale Zeitkapsel, mit der Eltern, Familie und Freunde persönliche Nachrichten, Fotos und Videos für ein Kind sammeln – nicht für den Moment, sondern für später.

Wer seid ihr und was hat euch persönlich dazu bewegt, MailMeMemories ins Leben zu rufen?

Wir sind David und Jegan, zwei Freunde, IT’ler und auch Väter. Uns verbindet nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch der Wunsch, unsere Kinder bewusst und liebevoll durchs Leben zu begleiten. Die Idee zu MailMeMemories ist vor allem aus einer sehr persönlichen Erfahrung entstanden. Mit der Geburt meiner Tochter habe ich angefangen, ihr E-Mails zu schreiben. Kleine Botschaften über Alltägliches, aber auch besondere Augenblicke. Darüber, wie stolz ich auf sie bin, wie sehr ich sie liebe all das, was man einem kleinen Kind in dem Moment vielleicht noch nicht sagen kann, was aber nicht verloren gehen soll.

Doch schnell habe ich gemerkt, dass E-Mails nicht das Richtige sind. Sie wirken sachlich, sind nicht schön aufbereitet, lassen sich kaum organisieren, es gibt keine Struktur, keine Verschlagwortung und keine Kontrolle darüber, wer sonst vielleicht irgendwann Inhalte schickt. Vor allem aber fühlen sie sich nicht nach einem sicheren, liebevollen Ort an. Genau da entstand die Idee zu MailMeMemories, einer digitalen Zeitkapsel, in der Eltern, Familie und Freundinnen und Freunde persönliche Nachrichten, Fotos und Videos für ein Kind hinterlegen können. Nicht für das Jetzt, sondern für später. Liebevoll verpackt, kuratiert und sicher. Voller Emotion, Kontext und Bedeutung.

Welche Erfahrungen als Väter haben euch besonders geprägt und zur Gründung inspiriert?

Für mich, Jegan, war der Moment besonders prägend, als meine Tochter zum ersten Mal „Papa“ gesagt hat. Ich wollte diesen Moment nicht nur speichern, sondern auch den Menschen festhalten, der ich zu diesem Zeitpunkt war mit meinen Gedanken, Hoffnungen und meiner Liebe. David hat erlebt, wie wertvoll es ist, Erinnerungen aus der eigenen Kindheit zu haben, und gleichzeitig, wie viel verloren geht, wenn nichts dokumentiert wurde. Als seine Kinder geboren wurden, war für ihn klar: Er möchte ihnen eines Tages zeigen, wie sehr sie geliebt wurden vom ersten Tag an.

Was genau ist MailMeMemories – und was unterscheidet eure Plattform von herkömmlichen Foto- oder Cloud-Diensten?

MailMeMemories ist eine digitale Zeitkapsel für Kinder. Eltern, Familie und der Freundeskreis sammeln bewusst ausgewählte Texte, Fotos und Videos und speichern sie chronologisch in einem geschützten Bereich. Erst zu einem individuell festgelegten Zeitpunkt, zum Beispiel zum 18. Geburtstag, wird dieses digitale Geschenk dem inzwischen erwachsenen Kind übergeben. Bis dahin bleiben alle Inhalte verborgen, sicher und nur für die Eltern sichtbar. Damit unterscheidet sich MailMeMemories von klassischen Cloud- oder Fotodiensten wie iCloud oder Google Photos, die automatisch alle Bilder speichern und sofort auf allen Geräten verfügbar machen oft unkommentiert, ungeordnet und ohne Kontext.

MailMeMemories hingegen legt den Fokus auf Bedeutung. Es geht nicht ums bloße Hochladen, sondern ums bewusste Festhalten und um gemeinsames Erinnern für später. Anders als Social Media verfolgt MailMeMemories kein Ziel der öffentlichen Sichtbarkeit oder Reichweite. Es ist ein geschützter Raum, der frei von Vergleichen, Selbstdarstellung oder digitalem Lärm ist. Was hier entsteht, ist nur für das Kind bestimmt. Die Plattform bietet emotionale Tiefe statt bloßer Datenspeicherung. Jeder Beitrag gleicht einem digitalen Brief mit persönlicher Botschaft. Die Inhalte sind nach Themen wie zum Beispiel dem ersten Schultag, Geburtstagen oder Weihnachten klar strukturiert. Der Zugang erfolgt erst zu einem späteren, festgelegten Zeitpunkt und nur dann. Auch andere wie Großeltern, Paten oder enge Freundinnen und Freunde können Beiträge beisteuern. So entsteht ein liebevoll gestaltetes Erinnerungsalbum, das nicht nur zeigt, was passiert ist, sondern auch, was dabei gefühlt wurde.

Wie funktioniert MailMeMemories für die Nutzer:innen konkret?

Eltern erstellen ein Profil für ihr Kind und laden Familie und Freundeskreis ein, Beiträge zu hinterlassen sei es in Form von Texten, Fotos oder Videos. Diese Beiträge werden gesammelt, aber zunächst nicht angezeigt. Sie bleiben wie Briefe in einem Umschlag, bis das Kind sie zu einem bestimmten Zeitpunkt übergeben bekommt. Auf diese Weise entsteht über die Jahre hinweg ein einzigartiges Geschenk: eine Schatztruhe voller Erinnerungen, Liebe und Lebensgeschichte.

Was macht die digitale Zeitkapsel für Kinder so besonders?

Sie ist ein Ausdruck bedingungsloser Liebe und zeigt dem Kind, wie sehr es begleitet und gefeiert wurde nicht nur durch die Eltern, sondern durch das gesamte Umfeld. Statt flüchtiger Nachrichten oder unzähliger Bilder ohne Zusammenhang entsteht ein kuratiertes Archiv der Kindheit mit echter emotionaler Tiefe.

Welche Inhalte können Eltern, Familie und Freunde bei MailMeMemories hinterlegen?

Es können beispielsweise Videos aufgenommen werden ob als liebevolle Botschaft zum Geburtstag oder als Momentaufnahme aus dem Alltag. Auch Briefe und Textnachrichten, in denen Wünsche, Erlebnisse oder Gedanken geteilt werden, gehören dazu. Fotos können ergänzt werden durch Beschreibungen, wie etwa „Dein erster Schultag, du warst so stolz“. Besonders wertvoll sind auch Erinnerungen aus der Perspektive anderer Menschen im Leben des Kindes z.B. ein Lieblingslied von der Oma oder ein Witz vom Onkel.

Wie lange bleiben die Inhalte auf der Plattform gespeichert und wie wird entschieden, wann das Kind Zugriff erhält?

Alle Inhalte bleiben sicher gespeichert, bis die Eltern ein persönliches Übergabedatum festlegen zum Beispiel zum 18. Geburtstag, zur Konfirmation oder zu einem anderen besonderen Anlass. Ab diesem Moment erhält das Kind über einen geschützten Zugang Zugriff auf die vollständige Zeitkapsel. Künftig soll sie optional auch als gedrucktes Buch übergeben werden können das ist bereits in Planung.

Welche Abo-Modelle bietet ihr an und welche Funktionen sind kostenlos nutzbar?

Es gibt drei Varianten.

Mit dem kostenlosen Modell können Briefe und Nachrichten gespeichert werden.
Im Standard-Abo für 2,99 Euro pro Monat können zusätzlich Fotos hochgeladen werden.
Das Premium-Modell für 3,99 Euro pro Monat umfasst auch das Hochladen von Videos sowie alle weiteren Funktionen. Damit können alle unabhängig vom Budget mitmachen.

Welche Rolle spielt Datenschutz und Sicherheit bei eurer Plattform?

Datenschutz ist für uns zentral. Wir sind selbst Eltern und gehen mit allen Daten mit höchster Sorgfalt um. Die Inhalte werden verschlüsselt gespeichert. Der Serverstandort ist ausschließlich in Deutschland. Es gibt keinen Weiterverkauf und keine KI-Analyse der Inhalte. Der Zugang ist nur für eingeladene Personen möglich und erfolgt ausschließlich mit ausdrücklicher Zustimmung der Eltern. Wir glauben: Wer Vertrauen schenkt, verdient Schutz.

Wie war das Feedback eurer ersten Nutzerinnen und Nutzer in der Beta-Phase?

Das Feedback war emotional im besten Sinne. Viele Eltern haben uns geschrieben, wie besonders es für sie war, nicht nur für den Moment zu posten, sondern für die Zukunft ihrer Kinder zu schreiben. Einige formulierten es so: MailMeMemories ist wie ein Brief ans spätere Ich meines Kindes, das gibt es sonst nirgends.

Welche Pläne habt ihr für die Zeit nach dem offiziellen Launch am 1. August 2025?

Wir möchten internationale Versionen veröffentlichen, zunächst auf Englisch, später auch auf Spanisch und Französisch. Geplant ist auch die Integration von Print-Produkten wie personalisierte Zeitkapsel-Bücher. Darüber hinaus streben wir Kooperationen mit Geburtskliniken, Kitas und Familienplattformen an. Wir wollen eine Plattform schaffen, die gemeinsam mit den Familien wächst.

Was wünscht ihr euch als Gründer von der Berichterstattung über MailMeMemories?

Wir wünschen uns ehrliche Geschichten. Weniger Buzzwords, mehr Herz. Es geht uns darum, dass der emotionale Kern unserer Idee sichtbar wird: Eltern wollen ihren Kindern etwas Bleibendes schenken und wir geben ihnen das Werkzeug dafür an die Hand.

Welchen persönlichen Wunsch verbindet ihr mit MailMeMemories für eure eigenen Kinder?

David wünscht sich, dass seine Kinder eines Tages lesen und sehen können, wie sehr sie von Anfang an gewollt, geliebt und begleitet wurden. Ich, Jegan, wünsche mir, dass meine Tochter die Stimmen, Gedanken und Liebe derer hören kann, die vielleicht irgendwann nicht mehr da sind damit sie sich niemals allein fühlt.

Bild:David Hassan und Jegan Sivalingam Copyright MailMeMemories

Wir bedanken uns bei David Hassan und Jegan Sivalingam für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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