Freitag, Juli 4, 2025
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Welcher Gedanke brachte alles in Bewegung?

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Maximilian Obert SYNTARI

SYNTARI verbindet moderne Mode mit Nachhaltigkeit und zeitloser Raffinesse

Wie entstand die Idee zu SYNTARI und was hat Sie beide dazu inspiriert, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Die Idee zu SYNTARI entstand aus der gemeinsamen Vision der Gründer Maximilian Obert und Max Dorer, eine moderne und zukunftsorientierte Modemarke zu schaffen.

Max Dorer bringt seine umfassende Erfahrung in Werbestrategien ein und hat bereits zahlreiche Unternehmen erfolgreich am Markt positioniert. Seine Expertise fließt direkt in die Markenstrategie von SYNTARI ein. Maximilian Obert hingegen verantwortet andere zentrale Bereiche des Unternehmens und trägt maßgeblich zur Weiterentwicklung der Marke bei.

Qualität und Kundenzufriedenheit stehen bei SYNTARI an oberster Stelle. Das Team verfolgt aktuelle Trends und integriert innovative Designs in die Kollektionen, um stets am Puls der Zeit zu bleiben.

Welche Vision verfolgen Sie mit SYNTARI und wie möchten Sie diese in den nächsten Jahren realisieren?

Wir wollen SYNTARI als Vorreiter in der Modebranche etablieren. Wir kombinieren klare Designkonzepte mit Nachhaltigkeit. Unsere Pläne umfassen Expansion und digitale Innovationen.

Mit gerade einmal 18 Jahren haben Sie bereits eine beeindruckende Fangemeinde aufgebaut und arbeiten mit bekannten Persönlichkeiten zusammen. Welche Strategien haben Ihnen geholfen, so schnell Aufmerksamkeit zu gewinnen?

Wir setzten auf Authentizität und starke Markenbotschaften. Wir nutzen Social Media effektiv. Unsere Inhalte treffen direkt den Nerv der Zielgruppe.

Welche Zielgruppe spricht SYNTARI an und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte oder Dienstleistungen genau den Nerv dieser Menschen treffen?

Unsere Zielgruppe sind junge, modebewusste Trendsetter. Wir hören aktiv auf unser Publikum. Kundenfeedback fließt direkt in unsere Produktentwicklung ein.

Ihr unternehmerischer Weg begann bereits in Ihrer Kindheit mit ersten Programmiererfahrungen. Inwiefern prägt diese frühe Erfahrung Ihre heutige Arbeit?

Frühe Programmiererfahrungen schärften unseren analytischen Blick. Wir nutzen diese Fähigkeiten täglich. Sie helfen uns, digitale Prozesse zu optimieren.

Startups stehen oft vor großen Herausforderungen. Welche Hürden mussten Sie mit SYNTARI bisher meistern, und was waren Ihre wichtigsten Learnings daraus?

Wir mussten Logistik, Markenaufbau und Markteintritt bewältigen. Jede Hürde machte uns stärker. Wir lernten, flexibel und entschlossen zu handeln.

Was unterscheidet SYNTARI von anderen Modeunternehmen und warum sollte jemand genau Ihre Marke wählen?

SYNTARI steht für innovative Designs und höchste Qualität. Nachhaltigkeit ist ein Kernprinzip. Unsere Marke setzt klare Trends und Werte.

Wie sieht die langfristige Entwicklung von SYNTARI aus? Gibt es Pläne für Expansionen oder neue Produktlinien?

Wir planen eine internationale Expansion. Neue Produktlinien sind in Arbeit. Unser Fokus liegt auf kontinuierlicher Innovation.

Welche Bedeutung hat soziale Medien für den Erfolg von SYNTARI und wie nutzen Sie Plattformen, um Ihre Marke weiterzuentwickeln?

Social Media ist unser wichtigster Kommunikationskanal. Wir setzen auf kreativen Content und direkten Dialog. Unsere Online-Präsenz wächst stetig.

Gibt es Persönlichkeiten oder Unternehmen, die Sie auf Ihrem Weg besonders inspiriert haben und von denen Sie gelernt haben?

Wir lassen uns von visionären Unternehmern inspirieren. Innovatoren in Mode und Technik prägen unseren Ansatz. Ihre Erfolge motivieren uns täglich.

Junge Gründer stehen oft vor Zweifeln und Unsicherheiten. Welche drei Ratschläge würden Sie anderen jungen Menschen geben, die ihre eigene Idee verwirklichen möchten?

Starte sofort und lerne aus Fehlern. Bleibe hartnäckig und gib nicht auf. Vernetze dich mit Gleichgesinnten.

Wie definieren Sie persönlich Erfolg – und wie messen Sie diesen für SYNTARI?

Erfolg bedeutet, Trends zu setzen und Menschen zu begeistern. Wir messen Erfolg an der Zufriedenheit unserer Community. Es zählt die nachhaltige Wirkung unserer Marke.

Bild: Maximilian Obert @ privat

Wir bedanken uns bei Maximilian Obert für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ist das die Verbindung, auf die Startups gewartet haben?

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embassidy Team Bild mit Robert Habeck
Meike Neitz mit Startup Germany auf dem German-African Business Summit in Kenia, Dez. 2024

embassidy by Meike Neitz baut Brücken zwischen der europäischen und afrikanischen Startup-Welt und unterstützt Gründer, Ökosysteme und Investoren mit maßgeschneiderten Programmen und Coaching.

Könnten Sie uns einen Überblick über die Gründungsgeschichte von embassidy und die Hintergründe der beteiligten Personen geben?

Meike Neitz:  Ende 2020 wurde ich als Digitale Botschafterin der GIZ nach Namibia entsandt. In Windhoek durfte ich mithelfen, das lokale Startup Ökoystem mit aufzubauen – eine wahnsinnig spannende Aufgabe! Dies habe ich auf ganz unterschiedlichen Ebenen getan: Lokale Innovation Hubs unterstützt, Startup Programme designed und ausgeführt, den Privatsektor aktiviert, das Namibische Business Angel Netzwerk (NABAN) aufgebaut und viel Lobbyarbeit vor der lokalen Regierung für das Thema Startup betrieben. Leider musste ich 2022 zurück nach Deutschland. 

Nach einer weiteren Station im Bereich Entrepreneurship Support, bei der Digital Hub Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums habe ich gemerkt, dass mich der afrikanische Kontinent nicht loslässt  – im Gegensatz zur deutschen Startup Landschaft  ist die dortige Startup Szene noch viel kleiner unausgereifter, birgt allerdings wahnsinning viel Potential und ich hatte schon seit meinem Karriereeinstieg im Bereich Emerging Markets eine Leidenschaft für diese besondere Dynamik. Also habe ich Anfang letzten Jahres embassidy gegründet – eine transkontinentale Entrepreneurship Support Organisation, die zwischen Afrika und Europa agiert. Sie verbindet die Erfahrungen der Namibia-Zeit mit meinem Wissen und Fähigkeiten im Bereich Startup support aus vorherigen Stationen. 

Was ist die zentrale Vision von embassidy, und welche konkreten Schritte unternehmen Sie, um diese zu verwirklichen?

Meike Neitz: embassidy’s “Why” ist der tiefe Glaube an die Kraft von Unternehmertum, an die Wichtigkeit von Innovation. In vielen westlichen Ländern, auch so in Deutschland, wurde diese Bedeutung erkannt und Startups aktiv gefördert – so hat sich das deutsche Startup Ökosystem in den letzten Jahren herausgebildet. Ich freue mich, dies schon seit mehr als zehn Jahren mitbegleiten zu dürfen und fühle mich ihm sehr verbunden. In vielen afrikanischen Ländern ist diese Erkenntnis aber noch neuer; die Ökosysteme sind jünger und viel unausgereifter.

Doch gerade in diesen Märkten sind Startups auf noch viel grundlegenden Basis eine ungemein wichtige Rolle ein:  Sie wirken als Bildungskatalysator, Schaffen Arbeitsplätze, unterstützen beim Aufbau einer Mittelschicht und finden lokale Lösungen für lokale Herausforderungen, wie beispielsweise den Kampf gegen den Klimawandel spielen, welcher erwiesenermaßen dort noch viel drastischere Auswirkungen hat- kein Wasser, keine Erträge, keine Arbeit aufgrund von ausbleibender Ernten, Verlust von ruralen Lebensräumen und große Armut in den Städten. Mit embassidy arbeite ich zwischen europäischen und afrikanischen Ökosystemene – ich bin hier in Deutschland nach wie vor mit Startup coachings aktiv, unterstütze in Namibia und anderen afrikanischen Ländern mit Ökosystem-Aufbau und der Entwicklung von Startup Programmen. 

Meike Neitz mit Presidential Advisor Namibia, James Mnyupe, in Windhoek

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihren Dienstleistungen an, und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse erfüllt werden?

Meike Neitz: Ich habe die Serviceleistungen von embassidy in drei Segmente unterteilt: Meta, Makro und Mikro.  Auf Metaebene im Bereich Entrepreneurship Support unterstütze ich im Bereich Ökosystemaufbau – da sind die Kunden beispielsweise Ministerien, Wirtschaftsförderungen, Kommunen oder Initiativen, die aus ihrem Standort einen Innovationshub machen möchten.

Auf Makroebene entwickle ich Startup Programme und führe sie aus – dieses Angebot richtet sich an die GIZ, EU oder andere Regierungsorganisationen, die solche Programme fördern und ausführende Organe dafür suchen. In diesen Bereich fällt auch die “Brückenbau-Arbeit” zwischen den Kontinenten. 

Auf Mikroebene coache ich Startups im Bereich Pitching, Storytelling, Public Speaking. Da sind meine Kunden Accelerator, Inkubatoren, Company Builder oder Hubs, die mich für “ihre” Startups buchen. 

Da ich auf beiden Kontinenten gelebt und gearbeitet habe, sehr flexibel und passgenau arbeite, kann ich in jedem Fall sehr individuell auf die Bedürfnisse und Wünsche meiner Auftraggeber eingehen. 

Mit welchen besonderen Herausforderungen sehen Sie sich in Ihrer Arbeit konfrontiert, insbesondere im interkontinentalen Kontext zwischen Europa und Afrika, und wie gehen Sie damit um?

Meike Neitz: Die größte Hürde ist meiner Meinung nach immer noch die eurozentristische Ansicht vieler, dass der afrikanische Kontinent keine attraktiven Märkte böte. Auf der internationalen Weltbühne, vor allem im Bereich Startups, spielt es noch keine wirkliche Rolle – die Investitionen in Deutschland sind 5x zu hoch als in Afrika als Ganzes – ein Kontinent mit 1,4 Milliarden Menschen! Das muss man sich mal in Relation setzen! 

Auf dem afrikanischen Kontinent selbst ich in vielen Ländern vor allem das Thema schulische und universitäre Bildung aus großes Problem – das Niveau ist noch zu niedrig. Eigentlich muss die unternehmerische Ausbildungsarbeit viel früher ansetzen, dafür bräuchte es noch mehr lokales Umdenken und vor allem Gelder. Es fehlt im Bereich Startup noch an richtigen Innovationen – die hierzulande ja oft aus den Universitäten kommen, gerade im Bereich Climate Tech. Doch die Research-Arbeit an Afrikanischen Unis ist noch zu unausgereift, hier muss noch viel passieren. 

Im Business- und Handelskontext sind die Herausforderungen in der transkontinentalen Arbeit vor allem im Bereich Infrastruktur und Logistik, die oft fehlende Anbindung an globale Zahlungsströme, politische Instabilität und Korruption. 

Was unterscheidet embassidy von anderen Startup-Beratungen, und was betrachten Sie als Ihren einzigartigen Wettbewerbsvorteil?

Meike Neitz: Ich kenne tatsächlich keine weitere Consultancy, die sich rein auf Startup Beziehungen zwischen Europa und Afrika spezialisiert hat – das macht embassidy besonders. Zudem bringe ich ein Kaleidoskop an Erfahrungen in meine Pitchtrainings und andere Workshopformate mit ein – von meiner Zeit bei Die Höhle der Löwen, über die lehrreichen Jahre mit meiner ersten Beratungsfirma Die Zukunftsmanufaktur bis hin zu den vielen wichtigen interkulturellen Prägungen, die ich durch meine Reisen in inzwischen 94 Ländern (von denen ich in 9 gelebt habe) mitgenommen habe. Ich habe alles gelernte im Rucksack dabei!

Wie sehen Ihre zukünftigen Pläne für embassidy aus?

Meike Neitz: Im Moment bin ich sehr glücklich, denn ich habe eine sehr loyale Kundenbasis für meine Startup Coachings – von der Impact Factory in Duisburg, über die Westerwelle Stiftung bis zu Campus Founders in Heilbronn. Diese möchte ich natürlich stetig erweitern und stecke hier in Gesprächen mit einigen Accelerator Programmen. Im Bereich Ökosystemaufbau und Entrepreneurship Support steckt embassidy mit weiteren Mitgliedern von Team Africa gerade in ein paar spannenden Tendern, die wir hoffentlich gewinnen. 

Ich wünsche mir weiter ein kontinuierliches Wachstum mit spannenden (Climate Tech) Projekten auf beiden Kontinenten, eine nachhaltige Reputation für embassidy als vertrauensvoller Partner für Startup Projekte auf beiden Kontinenten aufbauen und möchte mir ein super A-Team aufbauen, das mich unterstützt. 

Pitchtraining für Hessian.ai in Darmstadt, April 2024

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben, basierend auf Ihren bisherigen Erfahrungen?

“Distraction comes in the disguise of opportunity” – fahrt eine klare Strategielinie fahren und lasst euch nicht ablenken, selbst wenn manche Dinge sich erst einmal wie tolle Möglichkeiten anhören. Konzentriert euch auf eure “core value proposition” und Produkt/Service und verzettelt euch nicht. 

Unterschätzt nicht die Kraft von Personal Branding. Wenn Gründer es schaffen, sich früh eine starke Personenmarke aufzubauen verschieben sich die Verhältnisse von “push” zu “pull”. Also: Anstatt “Push-Marketing” zu betreiben, kommen Opportunitäten, Investorgespräche, Partnerschaften durch den “pull” ihres Personal Brandings herein. Das kann ein Game Changer für das gesamte Unternehmen sein!

Aus meiner Erfahrung ist der frühere Gründungsmythos von “wir haben nächtelang durchgemacht und uns Junkfood in unsere Garage bestellt” nicht mehr zeitgemäß und natürlich einfach komplett ungesund. Ich finde Pausen ungebmein wichtig, einen gesunden Lebensstil, der nicht nur auf das eigene Business ausgerichtet ist und an die Kraft der Interdisziplinarität (einer meiner Lieblingsbücher: Range von David Epstein), als Inspiration , Motivation und Energie ziehen aus ganz unterschiedlichen Feldern – sei es das Cellospielen im Orchester oder das Training für einen Triathlon. Schafft Ausgleich!

Wie hat Ihre persönliche internationale Erfahrung die Ausrichtung und Arbeitsweise von embassidy beeinflusst?

Meine Neitz: Meine Reisen und das Leben in verschiedensten Ländern – von Indonesien bis Algerien – hat mir vor allem gezeigt, wie viel Diversität und kulturelle Vielfalt ausmacht. Daher habe ich embassidy von Anfang an komplett remote aufgebaut, meine Assistentin sitzt in Windhoek und mein Wunsch ist es, ein noch größeres transkontinentales Team aufzubauen. Zudem habe ich gelernt, sehr lean zu arbeiten – gerade in afrikanischen Ländern ist es ungemein schwer, an eine Finanzierung zu kommen, so wird noch leaner gearbeitet, als wir es aus Europa kennen, mehr gebootstrapped, mehr “MacGyver”. Dies entspricht mir und meiner Persönlichkeit – ich bin eine Anpackerin. Mit embassidy bin ich gar nicht auf rasantes Wachstum aus, wofür ich Fremdkapital bräuchte, sondern wir wachsen sehr schön und nachhaltig aus uns selbst heraus. Schritt für Schritt, Projekt für Projekt. 

Was ich zudem mitgenommen habe, ist die Wichtigkeit von Netzwerken – daher bin ich extrem glücklich, Teil der Team Africa Allianz zu sein, mit der wir gemeinsam unsere transkontinentale Arbeit – jeder in seinem jeweiligen Fokusfeld – voranzutreiben und uns gegenseitig zu stärken. 

Inwiefern spielt Nachhaltigkeit eine Rolle in Ihren Projekten und Ihrer Unternehmensphilosophie?

Meike Neitz: Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle, da ich einen Fokus auf Climate Tech Projekte gelegt habe. Das ist der Sektor im Startup Bereich der mich wahnsinnig fasziniert und für den mein Herz schlägt! Dadurch, Climate Tech Startups vor allem im globalen Süden zu unterstützen, versuche ich meinen kleinen Teil im Kampf gegen den Klimawandel beizutragen.  Da embassidy, wie oben beschrieben, sehr lean arbeitet, sind meine persönlichen Nachhaltigkeitsziele leicht erreichbar – ich mache das meiste Remote, fahre so viel es nur geht Bahn und kompensiere meine Flugreisen entsprechend.

Wie fördern Sie die Vernetzung zwischen europäischen und afrikanischen Startups, und was für Erfolgsbeispiele gibt es?

Meike Neitz: Wichtig ist zunächst hervorzuheben, dass es mir nicht nur um die Vernetzung von europäischen und afrikanischen Startups geht, sonden auch Ökosystemspielern und Investoren. Deutsche Investoren sind beispielsweise, im Vergleich zu französischen oder amerikanischen Investoren noch extrem unterrepräsentiert auf dem afrikanischen Kontinent – das muss sich ändern! Das gleiche gilt auch für Corporates und mittelständische Unternehmen. Des weiteren glaube ich, dass sich auch beispielsweise auf Hub-Ebene eine stärkere Vernetzung für beide Seiten sehr inspirierend und lohnend wäre – auch daran arbeite ich. 

Ein gutes Beispiel war der German-African Business Summit (GABS) im Dezember 2024 in Nairobi, für den ich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gebucht wurde. Gemeinsam mit weiteren Partnern haben wir eine deutsche Startup Delegation zusammen gestellt, mit denen wir nach Kenia geflogen sind. Sowohl Startups als auch Initiativen wie die Digital Hub Initiative, oder StArfrica von der Uni Koblenz hatten dort die Möglichkeit auszustellen, zu pitchen und neue Partner zu finden. Als Highlight besuchte dann MInister Habeck unsere Startup Area und nahm sich viel Zeit, alle kennen zu lernen! 

Ein Startup, das wir mitgenommen haben, ist Recycoal, das von Johannes Kern, einem PHD Anwärter von der RWTH Aachen gegründet wurde. Seine Vision ist eine Umgestaltung der Landwirtschaft und Bekämpfung des Klimawandels mit Hilfe von Biokohle – nutzt man diesen als Fertilizer, verbessert dies die Bodenqualität und bringt mehr Erträge. Zudem spart es Co2 ein sodass Bauen ein zusätzliches Einkommen im CO2 Handel ermöglicht wird. Es ist schon in Ruanda und im Senegal aktiv und ich sehe viel Potential für die Expansion in weitere afrikanische Länder! 

Bild: embassidy Team Bild mit Robert Habeck

Wir bedanken uns bei Meike Neitz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: embassidy

Kontakt:

Meike Neitz
Herwarth Str. 24
D-50672 Köln

meike.neitz@embassidy.com
https://www.embassidy.com/

Ansprechpartner: Meike Neitz

Social Media:
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Dieses Startup bringt die Investoren auf die Palme

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20. Februar 2025 Appricot Pitch in 2Min2Mio die investoren sitzend auf ihren stühlen -C PULS 4 Gerry Frank

Diese Startups sorgen für Wirbel – Streit um Appricot und ein Luftreiniger mit bewegender Geschichte


Am 20. Februar 2025 stehen bei „2 Minuten 2 Millionen“ neue Startups im Rampenlicht. Die Ideen reichen von innovativen Marktplätzen bis zu gesundheitsschonender Technologie – doch nicht alle können die Investoren überzeugen. Besonders Appricot sorgt mit einer selbstbewussten Bewertung für Kontroversen. Kann der Gründer doch noch einen Deal landen? Außerdem: CellGenius will mit einem revolutionären Luftreiniger punkten. Der 20. Februar 2025 verspricht eine spannende Show mit hitzigen Diskussionen und überraschenden Wendungen.

Appricot bei 2 Minuten 2 Millionen: Viel Potenzial, aber eine saftige Bewertung sorgt für Diskussionen am 20. Februar 2025

Mit großem Selbstvertrauen betritt Faton Topallaj das Studio am 20. Februar 2025. Sein Startup Appricot soll Menschen dabei helfen, ihre persönlichen Fähigkeiten über einen digitalen Marktplatz zu tauschen. Eine innovative Idee, die das Konzept der Sharing Economy auf eine neue Ebene heben soll. Doch seine ambitionierte Forderung von 600.000 Euro für 15 Prozent löst Empörung aus.

Investor Christian Jäger reagiert direkt: „Kein Proof of Concept, aber eine Bewertung, die aus der Luft gegriffen ist? Sorry, da bin ich raus!“ Auch Alexander Schütz sieht keine Zukunft: „Für mich ist das Thema erledigt.“ Ein harter Dämpfer für den Gründer. Kann er die verbleibenden Investoren doch noch überzeugen? Oder ist Appricot bereits gescheitert, bevor es richtig losgeht?

CellGenius bei 2 Minuten 2 Millionen: Ein Luftreiniger mit einer bewegenden Familiengeschichte am 20. Februar 2025

Ganz anders verläuft der Pitch von Leon und Luis Schwarzenberger. Das Vater-Sohn-Duo aus Tirol präsentiert mit CellGenius ein innovatives Gerät, das für bessere Luftqualität in Innenräumen sorgen soll. Die beiden haben eine persönliche Verbindung zu ihrer Idee: Nach Leons dramatischer Geburt war sein Leben ungewiss.

„Wir wissen, wie wertvoll Gesundheit ist, und wollen mit CellGenius dazu beitragen, dass Menschen besser atmen und leben können,“ erklärt Luis Schwarzenberger. Die Technologie ist vielversprechend und das emotionale Pitching bewegt die Investoren. Schafft es CellGenius, am 20. Februar 2025 einen der begehrten Deals zu ergattern?

Heizma bei 2 Minuten 2 Millionen: Die Zukunft der erschwinglichen Wärmepumpen am 20. Februar 2025

Auch Heizma aus Wien tritt mit einer ambitionierten Mission am 20. Februar 2025 an: Die Wärmepumpe soll endlich leistbar und massentauglich werden. Michael Kowatschew, Valentin Perkonigg und Alexander Valtingojer bieten ein Komplettpaket mit PV-Anlage, Beratung und Installation an. In Zeiten steigender Energiekosten klingt das nach einer Lösung mit Zukunft.

Doch können die Gründer die Investoren davon überzeugen, dass ihr Modell nicht nur wirtschaftlich tragfähig, sondern auch skalierbar ist? Mathias Muther zeigt sich interessiert, doch will sich erst von den Zahlen überzeugen lassen.

Happy TipToes bei 2 Minuten 2 Millionen: Nie wieder kalte Füße dank Innovation am 20. Februar 2025

Ebenfalls aus Wien kommt Happy TipToes, ein Startup, das sich einem alltäglichen Problem widmet: kalte Zehen. Die wärmenden Neopren-Überzieher versprechen Komfort und Nachhaltigkeit, da sie wiederverwendbar sind. Gerade für Outdoor-Sportler oder Menschen mit Durchblutungsproblemen könnte das Produkt ein echter Gamechanger sein.

Doch reicht das aus, um die Investoren zu begeistern? Der Markt für Heizkleidung ist hart umkämpft, und die Konkurrenz schläft nicht. Katharina Schneider sieht dennoch Potenzial: „Es gibt eine große Zielgruppe. Aber könnt ihr das auch international skalieren?“ Eine Frage, die entscheidend für den Erfolg des Startups sein könnte.

Fazit zu 2 Minuten 2 Millionen: Wer holt sich das Investment am 20. Februar 2025?

Der 20. Februar 2025 verspricht eine spannende Folge von „2 Minuten 2 Millionen“. Appricot polarisierte mit seiner Bewertung, während CellGenius mit einer emotionalen Geschichte und einem vielversprechenden Produkt punkten konnte. Heizma setzt auf den Energiewandel, während Happy TipToes den Komfort revolutionieren will. Wer am Ende das Interesse der Business Angels gewinnt, bleibt abzuwarten. Eins ist jedoch sicher: Die Startups liefern Gesprächsstoff – und das nicht nur im Studio.

Bild: Appricot Pitch in der Sendung 2 Minuten 2 Millionen @PULS 4 Gerry Frank 25

Wie gut kennen wir wirklich unsere eigenen Gesundheitsdaten?

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Florian Meissner, CEO und Co-Founder von Aware

Aware macht Gesundheitsdaten verständlich und gibt individuelle Handlungsempfehlungen, um proaktiv die eigene Gesundheit zu verbessern.

Könnten Sie uns einen Einblick in die Gründungsgeschichte von Aware und die Hintergründe der Gründer geben?

Ich habe im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung bei meinem Hausarzt einen Bluttest gemacht. Hätte sich dieser Arzt, im übrigen Vater von meinem Mitgründer Ferdinand Schmidt-Thomé, nicht so viel Zeit genommen, meine Werte mit mir detailliert durchzugehen und zu erklären, hätte ich mir die Untersuchung auch sparen können. So entstand die Idee, zusammen mit Ferdinand Aware zu gründen. Eine App mit dem Ziel, Gesundheitsdaten übersichtlich und leicht verständlich zu präsentieren und dem Menschen Handlungsempfehlungen zu geben, wie er diese Werte positiv durch Ernährung, Bewegung und Schlaf beeinflussen kann.

Was ist die zentrale Vision von Aware, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu verwirklichen?

Unser Ziel mit Aware ist es, einen maßgeblichen Beitrag dabei zu leisten, dass wir uns als Gesellschaft proaktiv mit unserer Gesundheit auseinandersetzen und nicht erst, wenn es zu spät ist. Dafür entwickeln wir Tools, die uns ermöglichen, jederzeit die wichtigsten inneren Werte unseres Körpers im Blick zu behalten und zu wissen, was wir tun müssen, um gesund zu bleiben, anstatt es werden zu müssen.

Darüber hinaus glauben wir, dass der Zugang zu Gesundheitsdaten der Schlüssel ist.  Die Kombination aus longitudinalen und horizontalen Gesundheitsdaten ermöglicht eine umfassendere und umsetzbare Sicht auf die Gesundheit der Menschen. Dabei stellen wir Prävention über Heilung. Nur wenn wir proaktiv für unsere Gesundheit sorgen, können wir ein System etablieren, das wirklich Gesundheitsvorsorge betreibt – und nicht nur reaktive Krankenversorgung.

Welche Zielgruppe möchten Sie mit Ihrem Angebot ansprechen, und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse erfüllt werden?

Jeden Menschen, der sich für seine Gesundheit interessiert und langfristig gesund bleiben möchte. 

Mit welchen Herausforderungen ist Aware seit der Gründung konfrontiert, und wie gehen Sie damit um?

Reaktive Krankenversorgung anstelle proaktive Prävention. Dieses Mindset findet sich leider noch bei vielen großen Playern im Gesundheitssektor.

Was unterscheidet Aware von anderen Gesundheits-Apps und -Dienstleistungen auf dem Markt?

Termin innerhalb von einem Werktag in einem Aware-Labor. Venöse Blutentnahme zur Sicherstellung der Qualität der Ergebnisse.

Bis zu 72 Biomarker (im Vergleich zu 13 im sogenannten großen Blutbild). Ergebnisse innerhalb 48 Stunden in der Aware App.

Und die Ergebnisse sind so erklärt, dass sie leicht verständlich sind, Handlungsempfehlungen inkludiert.

Wie planen Sie, das Angebot von Aware in Zukunft weiterzuentwickeln?

Neben der Blutentnahme in unseren eigenen Laboren sollte jeder Mensch in der Lage sein, bereits vorhandene Blutwerte (z.B. von der letzten Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt) hochzuladen. Diese Funktionalität haben wir gerade gelauncht und werden sie auch noch erweitern. Zudem werden wir die Anzahl der messbaren Biomarker deutlich erhöhen und ständig verbesserte Handlungsempfehlungen entwickeln, sowohl human als auch KI gestützt. Darüber hinaus werden wir das Angebot auch über Blut hinaus erweitern, aber dazu später mehr

Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Gesundheitswesen für Ihr Geschäftsmodell?

Bluttests werden in der Regel dem Patienten als PDF zur Verfügung gestellt und damit wird er/sie dann auch alleine gelassen. Ziel muss es immer sein, Gesundheitsdaten zu interpretieren und verständlich zu erklären. Da hilft uns jedes PDF, aber die eigentliche Arbeit beginnt erst dann, bei der Interpretation und Analyse der Ergebnisse.

Wie gewährleisten Sie die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der von Aware bereitgestellten Gesundheitsdaten?

Wir führen immer venöse Blutentnahmen durch, um die Aussagekräftigkeit der Ergebnisse zu maximieren. Wir arbeiten nur mit renommierten Laborketten zusammen, die das Blut innerhalb eines Werktages analysieren und innerhalb von zwei Werktagen Ergebnisse an den Kunden liefern können. Jeder Laborbericht wird zudem von einem Arzt geprüft und abgesegnet, bevor die Daten an den Kunden gehen

Welche Bedeutung messen Sie der Benutzerfreundlichkeit und dem Design Ihrer App bei?

Die Aware App ist das Kernstück unseres Arbeitens. Hier kommt alles zusammen und hier entscheidet sich, ob unsere Kund:innen eine gute Erfahrung mit Aware sammeln. Mehr als 75% unseres Teams arbeiten im Bereich Forschung & Entwicklung und stellen jeden Tag sicher, dass die User Experience besser und besser wird. 

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein Startup im Gesundheitssektor planen?

Think global, act local. Es gibt nicht nur einen Gesundheitssektor auf der Welt oder in Europa. Selbst innerhalb Deutschlands gibt es signifikante Unterschiede. Follow your gut. Gerade im Gesundheitssektor gibt es viele gegensätzliche Studien und Expertenmeinungen. Lasst Euch nicht verunsichern. Be your own customer. Ich hatte das Bedürfnis, meine eigenen Blutwerte besser zu verstehen und mit anderen einfach teilen zu können. So entstand Aware. Und so kann auch jedes andere Startup im Gesundheitssektor entstehen, aus dem eigenen Bedürfnis heraus.

Bild: Florian Meissner, CEO und Co-Founder von Aware @ Aware

Wir bedanken uns bei Florian Meissner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Maßgeschneiderte CRM-Entwicklung: Wachstum fördern mit individuellen Lösungen

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CRM-Entwicklung isometric crm illustration https://www.freepik.com/free-vector/isometric-crm-illustration_25644134.htm#fromView=search&page=1&position=0&uuid=e83c6362-879c-417c-8fc6-b6e2899c7602&query=CRM+Solution

Unternehmen brauchen ein Customer-Relationship-Management (CRM)-System, das zu ihnen passt – nicht umgekehrt. Standardlösungen fühlen sich oft unpassend an und zwingen Teams, ihre Arbeitsabläufe anzupassen, anstatt dass die Software sich an sie anpasst. 

Deshalb setzen immer mehr Unternehmen auf maßgeschneiderte CRM-Entwicklung – sie sorgt für eine Lösung, die sich flexibel in bestehende Prozesse einfügt und langfristiges Wachstum unterstützt.

Warum Unternehmen maßgeschneiderte CRM-Entwicklung bevorzugen

Ein individuelles CRM ist mehr als nur eine Software – es ist eine Investition in effizientere Abläufe und bessere Kundeninteraktionen. Unternehmen, die sich für eine maßgeschneiderte Lösung entscheiden, behalten die volle Kontrolle über ihre Daten, Prozesse und Benutzerfreundlichkeit. 

Noch wichtiger ist, dass die CRM Entwicklung ihnen erlaubt, eine Lösung zu gestalten, die wirklich zu ihrer Arbeitsweise passt, anstatt dass sie sich an eine Standardsoftware anpassen müssen.

Warum Unternehmen auf Individualisierung setzen:

  • Skalierbarkeit: Das System wächst mit dem Unternehmen, ohne an Grenzen zu stoßen.
  • Automatisierte Workflows: Wiederkehrende Aufgaben werden reduziert, sodass Mitarbeiter sich auf wertvollere Tätigkeiten konzentrieren können.
  • Nahtlose Integration: Verbindet sich problemlos mit bestehender Software wie ERP-Systemen, Marketing-Tools und Support-Plattformen.
  • Bessere Nutzerakzeptanz: Mitarbeiter arbeiten lieber mit einem System, das speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Personalisierung als Wachstumstreiber

Ein Standard-CRM liefert selten dieselben Ergebnisse wie eine Lösung, die exakt auf die Bedürfnisse eines Unternehmens abgestimmt ist. Unternehmen, die in eine maßgeschneiderte 

Lösung investieren, können:

  • Kundenpräferenzen detaillierter verfolgen.
  • Hochgradig zielgerichtete Marketingkampagnen durchführen.
  • Automatisierte Follow-ups basierend auf Kundeninteraktionen steuern.

Diese Personalisierung stärkt Kundenbeziehungen, erhöht die Kundenbindung und steigert den Umsatz.

Herausforderungen, die berücksichtigt werden sollten

Eine maßgeschneiderte Lösung ist nicht immer die schnellste oder günstigste Wahl, aber für viele Unternehmen die beste. Folgende Herausforderungen sollten beachtet werden:

  • Höhere Anfangskosten: Die Entwicklung einer individuellen Lösung erfordert eine größere Investition.
  • Längere Implementierungszeit: Eine maßgeschneiderte Software muss sorgfältig entwickelt und getestet werden.
  • Regelmäßige Wartung: Sicherheitsupdates und Anpassungen erfordern fortlaufende Betreuung.

Für Unternehmen mit speziellen Abläufen oder strikten Branchenvorgaben überwiegen jedoch meist die Vorteile.

Ist ein maßgeschneidertes CRM die richtige Wahl?

Unternehmen, die umfassende Anpassungsmöglichkeiten, automatisierte Workflows oder enge Integrationen benötigen, profitieren am meisten von einer individuellen Lösung. Branchen wie Finanzen, Gesundheitswesen und E-Commerce stoßen bei Standardlösungen oft an Grenzen – hier zahlt sich eine maßgeschneiderte Entwicklung besonders aus.

Individuelle Lösungen ermöglichen es Unternehmen auch, sich von der Konkurrenz abzuheben. Während viele Firmen mit generischen Systemen arbeiten, kann ein maßgeschneidertes CRM einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil schaffen. Es hilft, Prozesse zu optimieren und Kundenbeziehungen effizienter zu gestalten.

Fazit

Maßgeschneiderte CRM-Entwicklung ist keine Spielerei – sie ist ein wirkungsvolles Mittel, um Abläufe zu optimieren und Kundenbeziehungen zu verbessern. Auch wenn sie eine durchdachte Planung und Investition erfordert, lohnt sich der Aufwand durch mehr Effizienz und Skalierbarkeit. 

Unternehmen, die ihr CRM richtig aufstellen, können sich schneller anpassen, ihre Kunden besser betreuen und langfristig erfolgreich bleiben. Ein individuelles CRM bietet nicht nur eine verbesserte Kontrolle, sondern stellt sicher, dass Geschäftsprozesse nachhaltig unterstützt werden.

Bilder@ https://www.freepik.com/

Autor Mateusz Klus

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

AWS re:Invent 2024

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re:Invent 2024 besucher foto vor der bühne @ Arne Bauer

Startups, Visionen und Herausforderungen

Die re:Invent 2024 war nicht nur eine Plattform technologischer Innovationen, sondern präsentierte auch die Geschichten hinter diesen Entwicklungen.

Sie stellte die Menschen in den Mittelpunkt, die mit Mut, Kreativität und Entschlossenheit die Herausforderungen unserer Zeit anpacken. Besonders beeindruckend waren dabei die Geschichten von Gründerpersönlichkeiten wie Cornel Amariei und Yamillet Payano zusammen mit Nikolas Kelly, die ihre Projekte aus tief persönlichen Motiven ins Leben gerufen haben.

Von der Idee zur bahnbrechenden Technologie

Cornel Amariei, der Gründer von .lumen (sprich: „Dot Lumen“), wuchs in einer Familie mit Sehbehinderung auf. Diese Erfahrung inspirierte ihn dazu, eine KI-gestützte Brille zu entwickeln, die sehbehinderten Menschen den Alltag erleichtert. Auf diesem Weg will das junge Unternehmen Menschen mit Sehbehinderung zu mehr Unabhängigkeit und Selbstbestimmung verhelfen. Eine ähnlich inspirierende Geschichte erzählt Yamillet Payano, die Gründerin von Sign-Speak. Gemeinsam mit ihrem Mitgründer Nikolas Kelly entwickelte sie eine Software, die Gebärdensprache in Echtzeit übersetzt. Kelly, der selbst gehörlos ist, hatte die Idee zu Sign-Speak, nachdem er erkannt hatte, wie schwierig die Kommunikation für gehörlose Menschen oft ist. Ein Schlüsselmoment für das Projekt war ein virtueller Austausch zwischen Payano und Kelly, bei dem sie aufgrund mangelnder Übersetzungsmöglichkeiten Schwierigkeiten hatten, sich zu verständigen. Diese Erfahrung brachte Payano zu der Überzeugung, dass es eine Lösung für dieses Problem geben muss.

Innovation als Motor der Zukunft

Dass Start-ups auch in hochkomplexen wissenschaftlichen Bereichen Pionierarbeit leisten können, beweist Realta Fusion, ein Startup, das die Energiezukunft neu definieren will. Ihr Experiment WHAM (Wisconsin HDS Axisymmetric Mirror) hat im Sommer 2023 einen Meilenstein erreicht, indem es das stärkste Magnetfeld an ein Fusionsplasma angelegt hat. Dieser von den USA finanzierte Weltrekord zeigt, wie Start-ups mit wissenschaftlicher Beharrlichkeit Fortschritte in der Fusionsforschung erzielen können. 

Auch Acrylic Robots, ein Start-up-Unternehmen, das Roboter einsetzt, um kreative Prozesse neu zu denken und Künstlern völlig neue Ausdrucksmöglichkeiten zu bieten, beeindruckte mit seinem Ansatz, Kunst und KI zu verbinden. Darüber hinaus unterstützt das Start-up den Kampf gegen Kunstfälschungen durch eine bisher unerreichte Präzision. In Zusammenarbeit mit AWS erstellt Acrylic Robots präzise Reproduktionen von Kunstwerken, die als Trainingsdaten für KI-Modelle zur Erkennung von Fälschungen dienen. Diese Technologie schützt nicht nur die Authentizität von Kunstwerken, sondern erschwert auch zukünftige Fälschungsversuche erheblich. Dieses Zusammenspiel von Innovation und künstlerischem Potenzial zeigt nachhaltig, wie Technologie nicht nur Probleme löst, sondern auch völlig neue Möglichkeiten schafft.

Der steinige Weg der Gründer

Der Weg von der innovativen Idee zum marktreifen Produkt gleicht einem Drahtseilakt, bei dem Start-ups ihre Balance zwischen Vision und wirtschaftlicher Realität finden müssen. Wie entscheidend dabei die ersten Kunden sind, demonstriert Unravel Carbon: Das auf Kohlenstoffmanagement spezialisierte Start-up sicherte sich einen Vertrag über jährlich 120.000 Dollar – ein Meilenstein, der nicht nur Kapital, sondern auch wertvolles Feedback für die Produktentwicklung lieferte. Noch einen Schritt weiter ging CapitolAI mit seiner KI-Plattform für politische Analysen: Durch direkten Dialog auf Führungsebene gewann das Unternehmen den renommierten Nachrichtendienst Politico als Referenzkunden – ein Vertrauensbeweis, der Türen im gesamten Mediensektor öffnen könnte. Dass strategische Partnerschaften auch über klassische Kunde-Anbieter-Beziehungen hinausgehen können, zeigt Iktos in der KI-gestützten Medikamentenentwicklung: Mit dem Pharmakonzern Servier gewannen sie einen Investor, der neben Kapital auch jahrzehntelange Branchenexpertise einbringt – eine Symbiose, die technologische Innovation mit praktischer Markterfahrung verbindet.

AWS: Ein starkes Netzwerk für Startups

Mit Programmen wie AWS Activate, das bereits mehr als 6 Milliarden Dollar an Start-ups ausgeschüttet hat, positioniert sich AWS als zentraler Enabler im Start-up-Ökosystem. Besonders der Generative AI Accelerator, ein globales 10-Wochen-Programm, illustriert den ganzheitlichen Unterstützungsansatz: In Kooperation mit Tech-Giganten wie NVIDIA, Meta und Mistral AI erhalten vielversprechende Start-ups neben AWS-Gutschriften im Wert von bis zu einer Million Dollar auch Zugang zu Expertenwissen und wertvollen Netzwerken.

Lernen aus Rückschlägen

Doch der Weg eines Startups ist selten linear. Rückschläge und Herausforderungen gehören dazu. Das Team von DQC, einem Startup im Bereich Datenqualität, betonte auf der re:Invent, wie wichtig die Nähe zum Kunden ist. Rückblickend hätten sie noch mehr Zeit in die Interaktion mit den Kunden investieren sollen, um schneller zu lernen. Denn nur so könne man seinen Mehrwert klarer definieren und herausstellen. Trotz aller Hürden zeigen Startups immer wieder, dass mit Beharrlichkeit und einer klaren Vision wissenschaftliche und technologische Grenzen verschoben werden können. Diese Erfolge inspirieren andere Gründer, mutige Schritte zu wagen und ihre Visionen zu verfolgen.

Fazit: Startups als Gestalter der Zukunft

Die re:Invent 2024 hat eindrucksvoll gezeigt, wie visionäre Ideen und mutige Entscheidungen die Welt verändern können. Sie fungiert als Treffpunkt für Gründer, Investoren und Branchenexperten und schafft für Gründer ein Umfeld, in dem Ideen gedeihen und Kooperationen entstehen können. Doch der Weg zum Erfolg erfordert weit mehr als technische Fähigkeiten: Kreativität, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, sind unabdingbar. Die vorgestellten Startups stehen exemplarisch für eine neue Generation von Gründern, die nicht nur technologische Innovationen vorantreiben, sondern auch emotionale und gesellschaftliche Themen in den Mittelpunkt stellen. Sie beweisen, dass die Kombination aus persönlicher Motivation und technologischer Exzellenz Antworten auf die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit geben kann.

Bild@Arne Bauer

Text: Arne Bauer

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Hat dieses Produkt das Potenzial, deinen Alltag zu verändern?

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snuggs gründerin linda sejdova

snuggs bietet moderne und nachhaltige Periodenunterwäsche, die Komfort, Stil und Innovation vereint.

Könnten Sie uns snuggs kurz vorstellen und erklären, wer hinter dem Unternehmen steht und was Sie zu dieser Gründung bewegt hat?

Ich bin Linda Sejdova, Mitgründerin und CEO von snuggs, Europas führende Marke für Periodenunterwäsche. Für mich war die Gründung eine persönliche Mission. Ich habe lange mit vaginaler Trockenheit und Entzündungen zu kämpfen gehabt – herkömmliche Tampons und Binden haben mir oft großes Unbehagen bereitet. Ich wusste, dass es bessere Lösungen geben muss. Viel zu oft sind Periodenprodukte unbequem, unangenehm und unzuverlässig. Ich hatte einfach genug davon.

Mit Tomas Zahradnik als Co-Founder habe ich 2019 snuggs gegründet, weil wir etwas verändern wollten. Zwei Jahre lang haben wir gemeinsam mit Textilingenieur*innen und Designer*innen, darunter Talente von Agent Provocateur, an einer neuen Lösung gearbeitet – einer Periodenunterwäsche, die zuverlässig, nachhaltig, bequem und stilvoll ist. Denn wenn ich die Wahl habe zwischen einem unattraktiven, rein funktionalen Tampon oder einer weichen, hochwertigen snuggs-Periodenunterwäsche, dann ist die Entscheidung für mich klar.

Welche Vision verfolgen Sie mit snuggs, und wie möchten Sie diese langfristig verwirklichen?

Meine Vision für snuggs ist klar: Periodenprodukte neu definieren und Einwegartikel überflüssig machen. Ich möchte, dass jede menstruierende Person Zugang zu einer Lösung hat, die nicht nur praktisch ist, sondern auch ein gutes Gefühl vermittelt.

Zu lange wurde Menstruation als Problem betrachtet und ich möchte die Art und Weise verändern, wie über den Zyklus gesprochen wird: Weg von etwas, das versteckt werden muss, hin zu etwas, das wir selbstbewusst annehmen und feiern.

Wir durften uns kürzlich über eine weitere Finanzierung freuen, welche die Gesamtfinanzierung auf 12 Millionen Euro steigerte und uns hilft diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Wir bauen unsere Retail-Präsenz weiter aus, wachsen international und machen Periodenunterwäsche zu einer echten Mainstream-Alternative. Unser Ziel ist es, Millionen weitere Kundinnen zu erreichen und snuggs als führende Marke für wiederverwendbare Periodenprodukte zu etablieren.

Gleichzeitig investieren wir kontinuierlich in Design, Absorptionstechnologie und Nachhaltigkeit, um das bestmögliche Produkt zu bieten. Wir wollen zeigen, dass Periodenpflege leistungsstark, ästhetisch und empowernd sein kann.

Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte genau auf deren Bedürfnisse abgestimmt sind?

Unsere Produkte sind für alle menstruierenden Personen – von der ersten Periode bis zur Menopause. Um sicherzustellen, dass wir ihre Bedürfnisse wirklich verstehen, setzen wir auf regelmäßige Fokusgruppen, Umfragen und den engen Austausch mit unserer Community. Ihr Feedback ist essenziell für uns, um Produkte zu entwickeln, die nicht nur praktisch sind, sondern auch den Alltag erleichtern und echten Komfort bieten.

snuggs hat sich als Marke für Periodenunterwäsche positioniert – was macht Ihr Produkt einzigartig im Vergleich zu anderen Lösungen auf dem Markt?

snuggs ist die Periodenpflege des 21. Jahrhunderts – modern, innovativ und nachhaltig. Unser einzigartiges Konzept verbindet Design, Technologie und Komfort. Mit verschiedenen Styles, von schlichten Essentials bis zu eleganter Spitzenwäsche, bieten wir für jede Person die passende Lösung.

Dabei arbeiten wir mit einem 3-Schicht-System: Die erste Schicht trocknet schnell, die zweite absorbiert zuverlässig, und die dritte schützt mit 17-fach stärkerer Undurchlässigkeit vor dem Durchsickern. snuggs ist bis zu 30-mal atmungsaktiverund hat eine doppelte Absorptionskapazität im Vergleich zu anderen Materialien. Der antibakterielle Schutz bleibt dauerhaft erhalten.

Mit welchen Herausforderungen hatten Sie als Startup besonders zu kämpfen, und wie haben Sie diese gemeistert?

Eine der größten Herausforderungen für uns war der Aufbau eines starken Kernteams für die Skalierungsphase. Wir wollten von Anfang an mit den besten Talenten in Europa zusammenarbeiten, um snuggs nachhaltig und strategisch weiterzuentwickeln.

Dabei haben wir uns bewusst Zeit genommen, um Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen zu finden, die nicht nur fachlich exzellent sind, sondern auch unsere Vision teilen. Durch einen klaren Fokus auf Unternehmenskultur, Werte und langfristige Perspektiven konnten wir ein engagiertes Team aufbauen, das maßgeblich zum Wachstum und Erfolg von snuggs beiträgt.

Wie gehen Sie mit dem Thema Nachhaltigkeit um, und welche Rolle spielt es für Ihr Unternehmen?

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer Mission bei snuggs. Wir betrachten die gesamte Lieferkette – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung – und setzen auf eine Life-Cycle-Analyse, um unsere Umweltauswirkungen kontinuierlich zu reduzieren.

snuggs wird lokal in Europa frei von Nanopartikeln und PFAS produziert und ausschließlich mit OEKO-TEX®-zertifizierten Materialien hergestellt. Im Vergleich zu Einwegprodukten sparen wir 2,5-mal weniger CO₂, 7,9-mal weniger Wasser, 3,3-mal weniger fossile Brennstoffe und 9,6-mal weniger Abfall – und das bei einer Mindestlebensdauer von zwei Jahren.

Doch Nachhaltigkeit bedeutet für uns nicht nur Umweltbewusstsein, sondern auch soziale Verantwortung. Wir arbeiten mit fairen, zertifizierten Lieferanten, besuchen unsere Produktionsstätten regelmäßig und verbessern laufend unsere Prozesse.

Wir haben snuggs gegründet, um Komfort, Selbstbewusstsein und Freiheit zu schaffen – und genau diese Werte spiegeln sich in unserem Umgang mit Menschen und dem Planeten wider. Für uns ist Nachhaltigkeit kein Endziel, sondern ein laufender Prozess.

Einen transparenten Einblick dazu gibt es auch auf unserer Sustainability-Seite: https://snuggs.com/pages/sustainability

Welche Rolle spielen Innovation und Technologie bei der Weiterentwicklung Ihrer Produkte?

Innovation und Technologie sind der Kern unserer Produktentwicklung bei snuggs. Von Anfang an haben wir mit Textilingenieur*innen und Unternehmen für High-Performance-Materialien zusammengearbeitet, um die bestmögliche Lösung für unsere Kundinnen zu schaffen.

Bereits ein Jahr vor dem Marken-Launch haben wir intensiv an der Entwicklung der absorbierenden Schicht gearbeitet. Heute sind wir bereits in der vierten Generation unserer Technologie und arbeiten kontinuierlich an weiteren Verbesserungen, die bald auf den Markt kommen.

Was sind Ihre nächsten großen Meilensteine oder Entwicklungen für snuggs? Was dürfen Ihre Kunden in naher Zukunft erwarten?

Unsere nächsten großen Meilensteine drehen sich um Innovation und Design. Unsere Kundinnen können sich auf eine Reihe neuer, aufregender Kollektionen freuen, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional weiterentwickelt sind – egal ob für den Alltag, Sport oder besondere Anlässe.

Wie ist es Ihnen gelungen, Vertrauen bei Ihrer Zielgruppe aufzubauen und ein oft tabuisiertes Thema wie die Periode öffentlich anzusprechen?

Mit snuggs haben wir das Gespräch über Menstruation verändert. Statt Perioden als Tabuthema zu behandeln, laden wir alle – auch Männer, die snuggs für ihre Partnerinnen oder Töchter kaufen – dazu ein, offen darüber zu sprechen.

Von Anfang an war es unser Ziel, Menstruation nicht als Problem, sondern als etwas Natürliches und Positives zu präsentieren. Menstruation ist keine Schwäche – sie ist eine Superkraft. Ein natürlicher Rhythmus, der Produktivität, Beziehungen und Kreativität beeinflussen kann.

Dieses neue Mindset hat uns geholfen, Vertrauen bei unserer Community aufzubauen. Durch transparente Kommunikation, echte Geschichten und enge Zusammenarbeit mit unseren Kundinnen haben wir eine Bewegung geschaffen, in der Menstruation nicht versteckt, sondern mit Stolz angenommen wird. Wir sind überzeugt: Je offener wir darüber sprechen, desto normaler wird es – so, wie es sein sollte.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die ebenfalls ein innovatives Produkt auf den Markt bringen möchten?

Wir lernen jeden Tag dazu – Unternehmertum ist eine individuelle Reise, für die es keine universelle Erfolgsformel gibt.

Was bedeutet Erfolg für Sie und snuggs – und wie messen Sie diesen Erfolg für sich persönlich und als Unternehmen?

Erfolg bedeutet für mich, mit snuggs eine echte Veränderung zu bewirken – für unsere Kundinnen und die Menstruationspflege insgesamt. Seit 2019 haben wir über 700.000 Kundinnen, mehr als 3 Millionen Produkte verkauft und sind in sieben Märkten vertreten. Unser Wachstum zeigt, wie gut snuggs als Alternative aufgenommen wird.

Wir wachsen profitabel, sind in fast 3.000 Einzelhandelsgeschäften präsent und erzielten 2024 einen Umsatz von 20 Millionen Euro. Mit unserer neuen Finanzierungsrunde wollen wir dieses Wachstum weiter beschleunigen, insbesondere in Deutschland, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und Mittel- und Osteuropa.

Doch Erfolg ist mehr als nur Zahlen – es geht darum, dass sich unsere Kundinnen sicher und wohl fühlen. Unser größter Erfolg ist es, jedem Menschen mit Periode mehr Selbstbewusstsein und Lebensfreude zu schenken.

Wie wichtig ist Ihnen der Community-Aspekt, und wie binden Sie Ihre Kundinnen in den Entwicklungsprozess oder Markenaufbau mit ein?

Unsere Community ist das Herzstück von snuggs und ihr Feedback ist essenziell für alles, was wir tun. Jede neue Kollektion wird von unseren Kundinnen getestet, bevor sie auf den Markt kommt. Durch Umfragen, direkte Gespräche und regelmäßige Feedback-Runden binden wir unsere Community aktiv in den Entwicklungsprozess ein.

Wir fragen nach Trageerfahrungen, Passformwünschen und Designvorlieben, um sicherzustellen, dass unsere Produkte wirklich zu den Bedürfnissen unserer Kundinnen passen. Dieser enge Austausch macht snuggs nicht nur besser. Sondern auch zu einer Marke, die von und für die Menschen entwickelt wird, die sie tragen.

Bild: Linda Sejdova @ snuggs

Wir bedanken uns bei Linda Sejdova für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: snuggs

Kontakt:

snuggswear s.r.o
Behounska 5/18
Brno, 602 00
Czech Republic

https://snuggs.de
info@snuggs.de

Ansprechpartner: Linda Sejdova & Tomas Zahradnik

Social Media:
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Nebenberuflich selbstständig: Alles, was Sie wissen müssen

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nebenberuflich selbsständig Frau in der Garage am Computer sitzend!

Die Entscheidung, sich nebenberuflich selbstständig zu machen, ist für viele ein bedeutender Schritt.

Sie ermöglicht es, eigene Geschäftsideen zu verwirklichen, zusätzliche Einkünfte zu erzielen und unternehmerische Erfahrungen zu sammeln, ohne die Sicherheit des Hauptberufs aufzugeben. Doch dieser Weg erfordert sorgfältige Planung und die Beachtung verschiedener rechtlicher sowie organisatorischer Aspekte.

1. Rechtliche Rahmenbedingungen und Arbeitgeberkommunikation

In Deutschland ist die Berufsfreiheit verfassungsrechtlich geschützt, was bedeutet, dass jeder das Recht hat, nebenberuflich selbstständig tätig zu sein. Dennoch ist es unerlässlich, den bestehenden Arbeitsvertrag genau zu prüfen. Viele Verträge enthalten Klauseln, die Nebentätigkeiten regeln oder einschränken. Selbst wenn keine ausdrückliche Zustimmungspflicht besteht, empfiehlt es sich, den Arbeitgeber über die geplante Selbstständigkeit zu informieren, um Transparenz zu schaffen und möglichen Konflikten vorzubeugen. Besonders wichtig ist, dass die Nebentätigkeit nicht in direkter Konkurrenz zum Arbeitgeber steht und die Leistungsfähigkeit im Hauptberuf nicht beeinträchtigt.

2. Wahl der richtigen Rechtsform und Anmeldung

Je nach Art der Tätigkeit muss entschieden werden, ob es sich um eine freiberufliche Tätigkeit oder ein Gewerbe handelt. Freiberufler, wie beispielsweise Berater oder Künstler, müssen ihre Tätigkeit dem Finanzamt anzeigen. Gewerbetreibende hingegen sind verpflichtet, ein Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt anzumelden. Die Wahl der Rechtsform beeinflusst maßgeblich steuerliche Aspekte und Haftungsfragen. Für Einzelunternehmer ist die Gründung eines Einzelunternehmens oft der einfachste Weg, während bei höherem Haftungsrisiko die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) in Betracht gezogen werden sollte.

3. Steuerliche Aspekte und Kleinunternehmerregelung

Einnahmen aus der nebenberuflichen Selbstständigkeit unterliegen der Einkommensteuer. Es ist daher ratsam, von Beginn an einen Teil der Einnahmen für die Steuer zurückzulegen, um späteren Nachzahlungen vorzubeugen. Für Gründer mit geringem Umsatz kann die Kleinunternehmerregelung attraktiv sein. Diese befreit von der Umsatzsteuerpflicht, sofern der Jahresumsatz bestimmte Grenzen nicht überschreitet. Allerdings sollte bedacht werden, dass bei Inanspruchnahme dieser Regelung kein Vorsteuerabzug möglich ist, was insbesondere bei höheren Investitionen nachteilig sein kann.

4. Sozialversicherung und Krankenversicherung

Die Hauptbeschäftigung bleibt in der Regel die Basis für die Sozialversicherung. Dennoch müssen die Einkünfte aus der selbstständigen Tätigkeit der Krankenkasse gemeldet werden, da sie Einfluss auf die Höhe der Beiträge haben können. Bei bestimmten Berufsgruppen oder einem hohen zeitlichen Engagement kann es zu einer Einstufung als hauptberuflich Selbstständiger kommen, was weitere versicherungsrechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Es ist daher wichtig, frühzeitig Rücksprache mit der Krankenkasse zu halten und gegebenenfalls eine Anpassung der Beiträge zu veranlassen.

5. Zeitmanagement und Work-Life-Balance

Die Doppelbelastung durch Hauptberuf und Selbstständigkeit erfordert ein effektives Zeitmanagement. Es ist essenziell, klare Prioritäten zu setzen und realistische Ziele zu definieren. Die Erstellung eines detaillierten Wochenplans kann dabei helfen, berufliche und private Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Regelmäßige Pausen und Erholungsphasen sind unerlässlich, um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben. Zudem sollte die Arbeitszeit der nebenberuflichen Tätigkeit in einem angemessenen Rahmen bleiben, um die Hauptbeschäftigung nicht zu gefährden.

6. Finanzielle Planung und Risikomanagement

Eine solide finanzielle Planung bildet das Fundament jeder erfolgreichen Selbstständigkeit. Es ist ratsam, ein separates Geschäftskonto einzurichten, um private und geschäftliche Finanzen klar zu trennen. Zudem sollten regelmäßige Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben und steuerliche Verpflichtungen gebildet werden. Der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung kann sinnvoll sein, um sich gegen mögliche Schadensersatzansprüche abzusichern. Bei der Planung von Investitionen ist es wichtig, Kosten und Nutzen sorgfältig abzuwägen und gegebenenfalls auf Förderprogramme oder Zuschüsse zurückzugreifen.

7. Marketing und Kundenakquise

Auch für nebenberuflich Selbstständige ist ein professioneller Außenauftritt entscheidend. Eine ansprechende Website, klare Leistungsbeschreibungen und ein einheitliches Corporate Design tragen dazu bei, das Vertrauen potenzieller Kunden zu gewinnen. Aktives Netzwerken, sowohl online über soziale Medien als auch offline bei Branchenveranstaltungen, kann dabei helfen, wertvolle Kontakte zu knüpfen und den Kundenstamm kontinuierlich auszubauen. Zufriedene Kunden sind die beste Werbung, daher sollte auf die Qualität der angebotenen Leistungen besonderer Wert gelegt werden.

8. Weiterbildung und Netzwerken

Der Markt und die Anforderungen ändern sich stetig. Daher ist es wichtig, sich regelmäßig weiterzubilden und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Der Besuch von Fachseminaren, Workshops oder Webinaren kann dabei helfen, das eigene Wissen zu erweitern und neue Impulse zu erhalten. Zudem bietet der Austausch mit anderen Selbstständigen die Möglichkeit, von deren Erfahrungen zu profitieren und gemeinsam Lösungen für Herausforderungen zu erarbeiten. Netzwerken kann auch dazu beitragen, neue Kunden zu gewinnen und Kooperationen einzugehen.

9. Langfristige Perspektive und Zielsetzung

Es ist wichtig, sich von Anfang an über die langfristigen Ziele klar zu werden. Möchte man die Selbstständigkeit dauerhaft neben dem Hauptberuf ausüben, oder strebt man mittelfristig eine Vollzeit-Selbstständigkeit an? Eine klare Zielsetzung hilft dabei, entsprechende Strategien zu entwickeln und notwendige Schritte einzuleiten.

Foto/Quelle: gorodenkoff / iStock by Getty Images

Scaling fast

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wachstum simon kentsch @strack photography schwarz weiss

So wächst dein Start-up, ohne im HR-Chaos zu versinken

Schnelles Wachstum ist das Ziel jedes Start-ups – doch genau daran scheitern viele. Während sich Gründer:innen auf Produkt, Finanzierung und Marktstrategie fokussieren, bleibt ein entscheidender Faktor oft auf der Strecke: das eigene Team. Wer keine klare Personalstrategie hat, riskiert ineffiziente Prozesse, unklare Verantwortlichkeiten und hohe Fluktuation. Das Problem: Viele bemerken erst, dass HR zur Wachstumsbremse wird, wenn es zu spät ist. Dabei kann die richtige Struktur von Anfang an dafür sorgen, dass das Unternehmen stabil und nachhaltig skaliert – ohne im Chaos zu versinken.

Warum schnelles Wachstum oft an der eigenen Organisation scheitert

Start-ups sind darauf ausgerichtet, schnell zu wachsen. Mehr Kunden, höhere Umsätze, neue Märkte – Skalierung ist das große Ziel. Doch was oft übersehen wird: Der limitierende Faktor ist nicht das Produkt oder das Kapital, sondern das eigene Team.

Studien zeigen, dass 23 Prozent der gescheiterten Start-ups nicht an mangelnder Finanzierung oder schlechter Produktentwicklung scheitern, sondern an internen Problemen – unklare Rollenverteilung, ineffiziente Strukturen und eine zu späte Professionalisierung im Personalmanagement.

Der Fehler: Die HR-Strategie wird oft erst dann ernst genommen, wenn es bereits zu spät ist. Wenn Stellen hektisch besetzt werden müssen, Teams überlastet sind oder sich Leistungsträger verabschieden. Doch wer erst handelt, wenn das Problem akut ist, steckt meist schon tief im Chaos.

Die ersten Mitarbeitenden sind entscheidend

Ein Start-up wächst von einer Idee zu einem Unternehmen – und dieser Übergang entscheidet sich an den ersten zehn bis zwanzig Mitarbeitenden. Sie prägen die Unternehmenskultur, beeinflussen, wie effizient Prozesse laufen, und legen fest, wie widerstandsfähig die Organisation langfristig ist.

Viele Gründer:innen stellen jedoch nach Verfügbarkeit ein. Wer dringend Unterstützung braucht, nimmt den Erstbesten – nicht unbedingt den Besten. Die Folge: Rollen bleiben unscharf, Zuständigkeiten überlappen sich und die Teamstruktur wird zur Wachstumsbremse.

Ein strukturiertes Recruiting verhindert genau das. Active Sourcing ermöglicht es, gezielt nach passenden Talenten zu suchen, anstatt darauf zu warten, dass sich Bewerber:innen von selbst melden. Doch genauso wichtig wie das Finden ist das Auswählen.

Unstrukturierte Einstellungsprozesse mit zu vielen oder zu wenigen Gesprächsrunden schrecken Top-Kandidaten ab. Drei Interviews sind ideal: ein Erstgespräch, eine fachliche Prüfung und eine Team-Runde. Wer aber den Auswahlprozess zu kompliziert gestaltet, verliert Talente an agilere Wettbewerber.

Ein weiterer Fehler: fehlendes Onboarding. Neue Mitarbeitende werden oft ins kalte Wasser geworfen, was Einarbeitung, Produktivität und Motivation beeinträchtigt. Start-ups, die ein strukturiertes Onboarding haben, reduzieren die Fluktuation um bis zu 60 Prozent.

Skalierung braucht Strukturen – aber nicht sofort eine HR-Abteilung

Viele Start-ups stellen sich die Frage: Wann brauchen wir eine eigene HR-Abteilung? Die ehrliche Antwort: Am Anfang reichen klare Prozesse. Eine voll ausgebaute HR-Struktur ist nicht sofort nötig, aber ein durchdachter Plan für Recruiting, Vertragsmanagement und Mitarbeiterentwicklung ist essenziell.

Die Lösung: HR-Tools! Sie helfen, Abläufe zu optimieren. Doch viele junge Unternehmen investieren zu früh in komplexe Softwarelösungen, die noch gar nicht notwendig sind. Stattdessen ist eine schrittweise Digitalisierung sinnvoll.

Ein pragmatischer Ansatz: Einfache Bewerbermanagement-Tools wie Recruitee oder Greenhouse sorgen für effiziente Recruiting-Prozesse. Plattformen wie Personio oder BambooHR bieten flexible Lösungen für Mitarbeiterverwaltung. Start-ups, die früh die richtigen Tools nutzen, vermeiden später aufwendige Systemwechsel.

Führung muss mitwachsen

Viele Start-ups setzen anfangs auf eine flache Hierarchie – ein Ansatz, der funktioniert, solange das Team klein ist. Doch mit zunehmender Größe braucht es klare Rollen und Verantwortlichkeiten.

Wer das zu lange ignoriert, schafft eine Kultur der Unklarheit. Mitarbeiter:innen wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen, wichtige Entscheidungen ziehen sich in die Länge, und es entstehen Konflikte.

Auch Führungskompetenz entwickelt sich nicht von selbst. In den meisten Start-ups übernehmen die Gründer:innen automatisch eine Führungsrolle – oft, ohne darauf vorbereitet zu sein. Doch sobald das Team wächst, wird Leadership zum entscheidenden Erfolgsfaktor.

Schlechte Führung bedeutet Unsicherheit im Team, langsame Entscheidungsprozesse und steigende Fluktuation. Wer früh Coaching-Programme oder Schulungen für Teamleads einführt, schafft eine starke Führungskultur.

Ein Beispiel: Personio, ein Münchener HR-Tech-Start-up, hat von Anfang an gezielt in Führungskräfteentwicklung investiert. Statt nur schnell neue Mitarbeitende einzustellen, setzte das Unternehmen auf klare Rollen und Führungstrainings. Das Ergebnis: stabiles Wachstum ohne die typischen Skalierungsprobleme.

Eine starke Unternehmenskultur zahlt sich aus

Start-ups, die langfristig erfolgreich sind, haben nicht nur ein gutes Produkt – sie haben auch eine starke Kultur. Unternehmen, die auf regelmäßiges Feedback setzen, steigern die Mitarbeiterzufriedenheit und verhindern, dass Probleme eskalieren.

Ein wichtiger Punkt ist auch die Teamzusammensetzung. Viele Start-ups stellen unbewusst Menschen ein, die ihnen ähnlich sind – mit der gleichen Ausbildung und ähnlicher Denkweise. Doch genau das kann Innovationen bremsen. Studien zeigen, dass diverse Teams kreativer sind und bessere Entscheidungen treffen.

Start-ups, die bewusst auf unterschiedliche Perspektiven setzen, sind widerstandsfähiger und flexibler. Sie profitieren von einem breiteren Erfahrungsschatz und vermeiden blinde Flecken in ihrer Strategie.

Fazit: Wachstum beginnt intern

Ein Start-up kann nicht erfolgreich skalieren, wenn es intern chaotisch organisiert ist. Wer Personalstrategie nur als Nebensache behandelt, riskiert ineffiziente Prozesse, hohe Fluktuation und fehlende Strukturen – Probleme, die sich mit zunehmender Größe potenzieren.

Das bedeutet nicht, dass ein junges Unternehmen sofort eine HR-Abteilung braucht. Aber es bedeutet, dass Recruiting, Teamstruktur und Führung von Anfang an mitgedacht werden müssen.

Start-ups, die das früh verstehen, wachsen schneller, stabiler und nachhaltiger – ohne im internen Chaos zu versinken.

Bild: Dr. Simon Kentsch @StrackPhotography

Autor

Dr. Simon Kentsch ist Experte für Talentmanagement und unterstützt Unternehmen dabei, skalierbare HR-Strategien zu entwickeln. Als Berater und Speaker bringt er Start-ups und Scale-ups auf Wachstumskurs.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum greifen immer mehr Apple-Nutzer zu diesem Zubehör?

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Lukas Rossnagel @ Bandwerk

Bandwerk steht für hochwertiges Apple-Zubehör aus erstklassigen Materialien, handgefertigt in Deutschland und der Schweiz.

Was war 2015 die Inspiration, Bandwerk zu gründen, und wie wurde die Marke seitdem weiterentwickelt?

Die Idee zu Bandwerk entstand im Hörsaal. Jonas Burgmann bemerkte, dass einige seiner Kommilitonen eine Apple Watch trugen, jedoch niemand wirklich zufrieden mit den verfügbaren Armbändern war. Zu dieser Zeit gab es fast ausschließlich Sportbänder. Er erkannte das Potenzial der Apple Watch als Lifestyle-Accessoire und hatte die Idee, elegante Lederbänder dafür anzubieten.

In den folgenden Jahren etablierte sich Bandwerk als Qualitätssiegel für Apple-Watch-Bänder „Made in Germany“. Während der Entwicklung eines neuen Metallarmbands lernte Jonas Lukas Rossnagel und Merdan Demirci kennen, die als Designer und Entwickler in der Automobilbranche tätig waren. Gemeinsam bildeten sie schließlich das Gründertrio und entwickelten auf Basis der Bandwerk-Philosophie hochwertiges Zubehör für das gesamte Apple-Ökosystem – darunter iPhone-Hüllen und Ladestationen.

Wie gelingt es Bandwerk, im hart umkämpften Markt für Apple-Zubehör einen Platz als Premium-Marke zu behaupten?

Bandwerk unterscheidet sich von den meisten E-Commerce-Unternehmen in der Branche, da kein Dropshipping betrieben wird und der Erfolg nicht primär vom Performance-Marketing auf Social Media abhängt.

Gerade im Apple-Zubehörmarkt gibt es viele dieser Unternehmen, die mit Produkten von Alibaba, Kopien der Konkurrenz & aggressivem Marketing schnell wachsen, sich jedoch oft nicht langfristig halten können.

Bei Bandwerk steht seit der Gründung das Produkt im Mittelpunkt. Innovation, Qualität und Fairness sind unsere zentralen Werte in der Produktentwicklung. Wir designen unsere Produkte selbst, stehen in engem Austausch mit unseren Kunden und gehen gezielt auf ihre Wünsche ein. Besonders großen Wert legen wir auf Qualitätssicherung sowie eine transparente Kommunikation über Herstellungsprozesse und Materialzusammensetzungen.

Dieser Weg ist anfangs herausfordernd, da er mit höheren Entwicklungsaufwänden und geringeren Margen verbunden ist – im Gegensatz zu Konkurrenten, die einfach Produkte aus China per Dropshipping vertreiben. Langfristig wissen unsere Kunden diese Qualität jedoch zu schätzen, empfehlen uns weiter, und so konnte sich Bandwerk als Premium-Marke etablieren.

Welche Bedeutung haben die handgefertigten Produkte für die Identität von Bandwerk, und wie stellen Sie höchste Qualität sicher?

Handgefertigte Premium Accessoires sind der Kern von Bandwerk und werden auch mit Erweiterung des Portfolios bestehen bleiben. Wir arbeiten für unsere handgemachten Produkte ausschließlich mit Herstellern zusammen, die die bekannten Luxus Modehäuser oder die schweizer Uhrenindustrie beliefern, dazu verwenden wir bei der Qualitätskontrolle den Standard der Schweizer Uhrenindustrie.

Wie hat die Zusammenarbeit mit Automarken wie Porsche, BMW und Opel die Wahrnehmung von Bandwerk verändert?

Die Zusammenarbeit mit renommierten Automarken hat Bandwerk auf eine neue Stufe gehoben. Sie unterstreicht nicht nur unsere hohen Standards in Design und Qualität, sondern zeigt auch, dass unsere Produkte den Ansprüchen von Marken mit jahrzehntelanger Ingenieurskunst und Tradition gerecht werden. Diese Partnerschaften haben uns in den Fokus von Automobil-Enthusiasten und Liebhabern hochwertiger Materialien gerückt und uns eine noch breitere Zielgruppe erschlossen.

Können Sie die Geschichte der Sondereditionen aus Automobilleder etwas genauer erzählen? Was macht diese Kooperationen so besonders?

Die Idee für unsere Sondereditionen entstand aus unserer Leidenschaft für hochwertige Materialien mit Geschichte. Automobilleder gehört zu den langlebigsten und strapazierfähigsten Ledersorten und wird in Premium-Fahrzeugen für Innenausstattungen verwendet.

Unsere Partnerschaften ermöglichen uns den Zugang zu originalen Leder-Beständen ikonischer Automodelle, mit denen wir limitierte Kollektionen für die Apple Watch fertigen. Diese Kooperationen sind besonders, weil sie ein Stück Automobilgeschichte in ein tragbares Accessoire verwandeln. Jede Sonderedition erzählt eine Geschichte – sei es von klassischen Porsche-Sitzen oder ikonischen BMW-Interieurs. Das macht die Armbänder nicht nur einzigartig, sondern auch für Sammler und Automobil-Fans besonders begehrenswert. Unsere Kooperation mit Opel, bei der wir die original Sitze aus dem Concept Car Electro-Mod verwenden durften, war bereits in 3 Minuten ausverkauft.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil Ihrer Strategie. Welche Maßnahmen hat Bandwerk ergriffen, um dieses Ziel zu erreichen?

Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern ein langfristiges Engagement. Unsere Maßnahmen umfassen:

  1. Hochwertige Materialien mit langer Lebensdauer – Unsere Armbänder und Accessoires sind so konzipiert, dass sie jahrelang halten und nicht ersetzt werden müssen.
  2. Verwendung von Restleder – Besonders bei unseren Automobil-Sondereditionen nutzen wir Lederreste, die sonst ungenutzt bleiben würden.
  3. Kurze Transportwege – Die Produktion findet in Deutschland und der Schweiz statt, was CO₂-intensive globale Lieferketten vermeidet.
  4. Faire Produktionsbedingungen – Wir arbeiten nur mit Partnern, die strenge Umwelt- und Sozialstandards einhalten.
  5. Recyclingfähige Verpackungen – Unsere Verpackungen sind so nachhaltig wie möglich gestaltet, um unnötigen Müll zu vermeiden.
  6. Ehrlicher Umgang mit veganen Alternativen – Viele vermeintlich nachhaltigen „veganen Lederalternativen“ sind leider Greenwashing. In den meisten Fällen bestehen sie zu einem großen Teil aus Plastik, sind durch Materialmixe nicht recycelbar und oft sogar weniger nachhaltig als herkömmlicher Kunststoff. Wir suchen nach wirklich nachhaltigen Alternativen wie Holz, Kork oder recyceltem PU, um auch für vegane Kunden eine umweltfreundliche Lederoption anzubieten.

Zudem wird unser echtes Leder ökologisch in Deutschland gegerbt und ist Terracare®-zertifiziert, was höchste Umwelt- und Sozialstandards garantiert.

Wie hat sich die Transformation 2023 auf das Unternehmen ausgewirkt, insbesondere die Erweiterung des Portfolios um iPhone-Hüllen und Ladegeräte?

Die Erweiterung unseres Portfolios war ein entscheidender Schritt, um unser Konzept von hochwertigem Apple-Zubehör konsequent weiterzuführen. Während wir uns anfangs auf Apple Watch Armbänder konzentriert haben, sahen wir großes Potenzial darin, unser Know-how auf weitere Produkte auszudehnen.

Die Einführung von Premium-iPhone-Hüllen und Ladegeräten war jedoch auch ein gewagter Schritt. Der Entwicklungsaufwand war enorm, da wir unseren hohen Qualitätsanspruch auf völlig neue Produktkategorien übertragen wollten. Zudem war nicht sicher, wie unsere Kunden darauf reagieren würden. Wir hatten Bedenken, ob unsere bestehende Community diese Erweiterung annehmen würde oder ob sie Bandwerk weiterhin nur mit Apple Watch Armbändern assoziiert.

Glücklicherweise wurden unsere Ängste nicht bestätigt. Die Resonanz war äußerst positiv, und wir haben festgestellt, dass unsere Kunden, die unsere Armbänder schätzen, auch bei anderem Zubehör den gleichen Anspruch an Qualität und Design haben. So konnten wir Bandwerk als Marke für Premium-Apple-Zubehör weiter etablieren und unser Portfolio sinnvoll erweitern.

Welche Herausforderungen bringt die Herstellung Ihrer Produkte in Deutschland und der Schweiz mit sich, und wie gehen Sie damit um?

Die Produktion in Deutschland und der Schweiz hat viele Vorteile, aber auch Herausforderungen:

  1. Höhere Produktionskosten – Qualität und faire Löhne haben ihren Preis. Wir nehmen bewusst kleinere Margen in Kauf, um unseren Standards treu zu bleiben.
  2. Komplexere Produktionsprozesse – Viele Schritte, wie die Auswahl der Materialien und die manuelle Verarbeitung, erfordern viel Erfahrung und Präzision. Wir setzen auf enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern und kontinuierliche Qualitätskontrolle.
  3. Begrenzte Skalierbarkeit – Im Vergleich zu massenproduziertem Dropshipping ist unser Modell nicht unbegrenzt skalierbar. Wir lösen das, indem wir limitierte Editionen anbieten und auf Qualität statt Quantität setzen.

Ein entscheidender Faktor, der uns diesen Weg ermöglicht, ist das Bewusstsein und die Wertschätzung unserer Kunden. Wir investieren viel Aufwand, um Qualität und verantwortungsbewusste Produktion transparent zu kommunizieren. Unsere Kunden verstehen, was hinter unseren Produkten steckt, und sind bereit, für herausragende Handwerkskunst und nachhaltige Herstellung einen fairen Preis zu zahlen. Dieses Vertrauen erlaubt es uns, den höheren Aufwand zu betreiben und weiterhin kompromisslose Qualität zu liefern.

Wie wichtig ist das Storytelling, das hinter jedem Produkt von Bandwerk steckt, für den Erfolg Ihrer Marke?

Storytelling ist ein essenzieller Bestandteil unserer Marke. Unsere Kunden kaufen nicht nur ein Produkt – sie kaufen ein Stück Geschichte und Handwerkskunst.

Jedes unserer Produkte hat eine eigene Geschichte: Sei es das Leder aus einem legendären Porsche-Interieur oder die Fertigung in einer traditionsreichen Manufaktur. Diese Geschichten schaffen eine emotionale Bindung und machen Bandwerk einzigartig.

In einer Zeit, in der viele Marken austauschbare Massenprodukte anbieten, setzen wir bewusst auf Authentizität und Persönlichkeit. Unsere Kunden wissen genau, woher ihr Produkt stammt, wer es gefertigt hat und welche Philosophie dahinter steht.

Welche Zielgruppe spricht Bandwerk besonders an, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte deren Erwartungen gerecht werden?

Unsere Zielgruppe umfasst vor allem:

  • Apple-Nutzer mit einem Sinn für Ästhetik und Qualität – Menschen, die ihre Apple Watch nicht nur als Technik-Gadget, sondern als stilvolles Accessoire sehen.
  • Automobil-Enthusiasten – Fans hochwertiger Materialien und klassischer Fahrzeuggeschichte.
  • Kunden, die Wert auf nachhaltige und faire Produktion legen – Menschen, die bewusster konsumieren und Qualität über Quantität stellen.

Wir erfüllen die Erwartungen unserer Kunden, indem wir in engem Austausch mit ihnen stehen. Kundenfeedback fließt direkt in unsere Produktentwicklung ein. Zudem setzen wir auf hochwertige Materialien, exzellente Verarbeitung und transparente Kommunikation.

Welche Innovationen oder neuen Produktlinien können wir in Zukunft von Bandwerk erwarten?

Wir arbeiten kontinuierlich daran, unser Sortiment weiterzuentwickeln. Zukünftig können Kunden von uns erwarten:

  • Neue Materialien für unsere Armbänder – Wir forschen an innovativen, nachhaltigen Alternativen, die unsere Lederkollektion ergänzen.
  • Erweiterung unseres Apple-Zubehörs – Neben iPhone-Hüllen und Ladegeräten denken wir über weitere Premium-Produkte für das Apple-Ökosystem nach.
  • Exklusive Sondereditionen – Wir planen neue limitierte Serien mit einzigartigen Materialien und Designs, die es so noch nie gab.

Doch Bandwerk wird in Zukunft nicht nur ein stilvoller Begleiter für Tech-Gadgets sein. Wir arbeiten an einer Kollektion von Produkten, die nicht nur optisch überzeugen, sondern auch ein täglicher Begleiter und Unterstützer im Alltag sein sollen.

Zudem arbeiten wir an einem völlig neuen Verfahren, das es erstmals ermöglicht, iPhone-Hüllen zu 100 % in neue Hüllen zu recyceln. Dies wäre weltweit das erste wirklich geschlossene, nachhaltige Konzept für Zubehör – ein echter Meilenstein für die Branche.

Mehr können wir noch nicht verraten – aber es lohnt sich, gespannt zu bleiben!

Welche drei entscheidenden Ratschläge würden Sie anderen Unternehmern geben, die in einer Nischenbranche erfolgreich sein möchten?

Setzt auf Qualität statt schnelle Erfolge – Es mag verlockend sein, mit günstiger Massenware schnelle Gewinne zu erzielen, aber langfristiger Erfolg basiert auf Vertrauen und hochwertigen Produkten. 100 glückliche Kunden werden mehr zum Erfolg beitragen wie 10000 Unzufriedene.

Bleibt authentisch und erzählt eine echte Geschichte – Kunden spüren, wenn eine Marke nur Marketing-Floskeln benutzt. Wer eine starke, ehrliche Vision hat, kann eine treue Community aufbauen.

Langfristiges Denken zahlt sich aus – Besonders in einer Nische braucht es Geduld. Wer bereit ist, an seinem Konzept festzuhalten und kontinuierlich zu verbessern, wird sich durchsetzen.

Bild: Lukas Rossnagel @ Bandwerk

Wir bedanken uns bei Lukas Rossnagel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Wie viel Wandel passt in einen Wäscheschrank?

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erlich textil wurde 2016 mit dem Ziel gegründet, nachhaltige Unterwäsche zu schaffen, die nicht nur ökologisch, sondern auch ästhetisch überzeugt. Bis heute setzt das Unternehmen auf faire Produktion, transparente Lieferketten und gesellschaftliches Engagement.