Samstag, November 23, 2024
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Wie verändert diese Technologie die Versicherungswelt?

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EIR

EIR ist ein innovatives Technologieunternehmen mit einer Versicherungslizenz, das digitale Embedded-Insurance-Lösungen für private Non-Life-Produkte bietet.

Können Sie uns zu Beginn ein wenig über Ihr Unternehmen erzählen und wer die Schlüsselpersonen in Ihrem Team sind?

Im Prinzip ist EIR ein Technologieunternehmen mit einer Versicherungslizenz. Etwas spezieller ausgedrückt sind wir ein B2B2X-White-Label-Versicherer, der alle privaten Non-Life-Produkte, also beispielsweise Sach- und Reiseversicherungen, anbietet. Wir wollen die Versicherungsbranche digitalisieren, um neue Produkte und neue Wege für Versicherungen zu ermöglichen. Das tun wir gemeinsam mit unseren Partnern, die aus verschiedenen Branchen kommen, in Form von Embedded-Insurance-Lösungen. 

Dazu zwei Beispiele:  Mit der Reiseplattform Weatherpromise haben wir ein automatisiertes Produkt auf den Markt gebracht, das Mieter:innen von Ferienunterkünften gegen Regenwetter während ihres Urlaubs versichert. Zusammen mit Fair Insurance und dem Analyseunternehmen GreaterThan haben wir eine Versicherungslösung entwickelt, bei der GPS- und Telematikdaten in verwertbare Erkenntnisse über Unfallwahrscheinlichkeiten und Klimaauswirkungen umgewandelt werden – und bieten so einen wettbewerbsfähigen Versicherungsschutz für überdurchschnittlich sicheres Fahren.

EIR wurde 2019 von Torgrim Lien, unserem Chief Insurance Officer, und Oddvar Strømmen, unserem CTO, in Stockholm gegründet. Zum Führungsteam gehören auch Martin Nyhuus, Chief Commercial Officer, Fredrik Schöld, Chief Financial Officer, Lykke Lundius, Head of Risk & Compliance, und ich als CEO. Wir alle verfügen über mehrere Jahrzehnte Erfahrung in der Versicherungsbranche. Ich, zum Beispiel, habe fast zwei Jahrzehnte bei Zurich verbracht, zuletzt in der Rolle des CFO für Europa. 

Was ist die übergeordnete Vision Ihres Unternehmens und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu realisieren?

Wir wollen jedes Unternehmen in die Lage versetzen, seinen Kund:innen Versicherungen anzubieten. Dafür sind drei Dinge erforderlich: Technologie, Unternehmergeist und fundiertes Versicherungsfachwissen. Bei EIR kombinieren wir alle drei miteinander. Hinzu kommt etwas, das man selten auf einem Vision Board  sieht: Mut. Es gibt viele Akteure in der Versicherungsbranche, die Dinge anders machen möchten, aber den Sprung nicht wagen. Wir wollen die Art und Weise, wie Menschen Versicherungen kaufen und erleben, grundlegend verändern. Dafür machen wir Dinge tatsächlich anders und managen die daraus resultierenden Risiken. 

Wir sind fest davon überzeugt, dass das traditionelle B2C-Versicherungsmodell weitgehend veraltet ist: zu teuer im Verkauf, ineffiziente Systeme und Prozesse, zudem stagniert die Produktentwicklung. In der Konsequenz bezahlen Kund:innen zu viel, dass ihre Bedürfnisse nicht erfüllt werden und dass sie letztlich bestraft werden, wenn sie ihrem Versicherer treu bleiben. Unser Motto lautet daher „Insurance made better“. Um unsere Vision zu verwirklichen, arbeiten wir bereits mit über 40 Partnern in Europa zusammen und bauen unser Geschäft sukzessive in verschiedenen europäischen Ländern aus. 

Welche spezifische Zielgruppe möchten Sie ansprechen und wie gehen Sie darauf ein, deren Bedürfnisse zu erfüllen?

Wir sind ein B2B2C- und B2B2B-Unternehmen. Unsere Partner kommen aus den unterschiedlichen Bereichen, darunter traditionelle Makler und Generalagenten, Affinitätsgruppen, Einzelhändler und E-Commerce- sowie andere digitale Plattformen – im Grunde alle, die Dienstleistungen oder Produkte verkaufen, die in irgendeiner Weise versicherungswürdig sind.

Dank unserer langjährigen Erfahrung im Versicherungswesen sind wir in der Lage, Versicherungsprodukte gemeinsam mit unseren Partnern zu entwickeln und eine echte Partnerschaft aufzubauen. Wir schauen uns an, wie sich Versicherungslösungen  nahtlos in die Customer Journey einbetten lassen und welche Bedürfnisse die Kunden haben. Das Kunden- und Produkterlebnis ist zentral. Verkäufer schaffen dadurch mehr “Touchpoints” mit ihren Kund:innen – etwa wenn der Kunde im Schadensfall wieder auf die Plattform kommt. Das schafft zusätzliche Up-Selling-Möglichkeiten. Die Marke der Partner bleibt dabei stets im Vordergrund. 

Welche größeren Herausforderungen hat Ihr Startup bisher erlebt und wie sind Sie diese angegangen?

Wir haben in den vergangenen Jahren ein sehr erfolgreiches Geschäft in Skandinavien aufgebaut und expandieren jetzt mit großer Geschwindigkeit. Wir sind 2023 um 90 Prozent gewachsen. Zudem erreichen wir voraussichtlich in diesem Jahr die Schwelle zur Profitabilität. Wir haben also ein sehr solides Fundament, basierend auf unserer eigenen Technologie und einem sehr erfahrenen Team. Damit haben wir anderen Insurtechs schon einiges voraus. Aber die wichtigste Aufgabe besteht nun darin, diese Erfolgsgeschichte auf den europäischen Markt zu übertragen und unsere Markenbekanntheit bei potenziellen Partnern zu steigern.

Inwiefern unterscheidet sich Ihr Unternehmen von anderen Playern im Insurtech-Bereich? Was ist Ihr Unique Selling Point?

Unsere drei Grundpfeiler sind technologisches Know-how, Unternehmergeist und fundiertes Versicherungsfachwissen. Ich glaube nicht, dass man ohne diese drei Säulen erfolgreich sein kann. Den meisten anderen Unternehmen, die EIR ähnlich sind, scheint es zumindest an einem dieser Pfeiler zu mangeln.

Unsere intern entwickelte Backend-Lösung, die zunehmend durch KI-Lösungen unterstützt wird, ermöglicht zum einen dynamische und schnell anpassbare Preismodelle für unsere Partner, zum anderen eine automatisierte Schadensbearbeitung. Im Gegensatz zu anderen Beispielen am Markt ist diese Technologie vom Back-End zum Front-End aufgebaut. Ein gutes Front-End ist natürlich wichtig, aber ohne ein solides Back-End lässt sich dies nicht skalieren.  Daran kranken viele Angebote am Markt.

Außerdem hilft unsere Branchenexpertise – zu wissen, wie man ein Versicherungsunternehmen operativ führt. Versicherungen sind komplex, nicht nur was Regularien angeht, sondern auch die richtige Preisgestaltung und damit die Rentabilität. Wer dieses unternehmerische Wissen nicht hat, verbraucht schnell sein Kapital. Ich habe bisher nur noch ein anderes lizenziertes Insurtech gesehen, das dies wirklich gut hinbekommen hat.

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens und gibt es bereits konkrete Pläne für Expansionen oder neue Produkte?

In Skandinavien haben wir bereits ein breites Angebot und expandieren immer stärker in den Bereich sehr kleiner KMU. Unser Schlüssel zum Erfolg ist,  kontinuierlich neue Produkte einzuführen – allein im vergangenen Quartal waren es sieben neue Produkte. 

In Europa konzentrieren wir uns mit unseren Partnern auf Produkte wie Reise- oder Haustierversicherungen. In Spanien ist die Versicherung von Haustieren beispielsweise inzwischen verpflichtend. Wir sehen auch, dass neue Produkte im Bereich der spezialisierten Gesundheitsversicherungen nachgefragt werden. Hier streben wir auch in Deutschland bereits Partnerschaften an. Gemeinsam mit diesen Plattformpartnern wollen wir geografisch expandieren. 

Könnten Sie die Bedeutung von flachen Hierarchien und dem Motto „see something, do something“ in Ihrem Führungsstil näher erläutern?

Flache Hierarchien sind in Skandinavien Standard. Wo Innovation entscheidend ist, sind sie quasi eine Notwendigkeit. Verantwortung geben wir dort, wo sie den besten Effekt hat. Und das ist definitiv nicht nur auf der Ebene leitender Mitarbeiter.

Wir handeln nach dem Prinzip „Sieh etwas, tu etwas“. Das ist ein Aufruf  an jeden Einzelnen, nicht  wegzuschauen, wenn ein Problem aufkommt, sondern zu handeln. Aber nicht nur das.  Wir wollen auch, dass jeder selbst Veränderungen vorantreibt, ohne auf eine formale Genehmigung zu warten. Gerade in kleineren Organisationen ist das unerlässlich. Das mag riskant erscheinen, aber anders lässt sich nichts verändern. Wir müssen neugierig sein, neue Dinge ausprobieren, schnell handeln und mutig sein. Es ist selten das Handeln, das mich stört, sondern die Untätigkeit.

Inwieweit hat Ihre Erfahrung als CFO bei Zurich Ihre Herangehensweise bei der Führung eines Startups beeinflusst?

Wenn ich die Erfahrungen vergleiche, würde ich sagen, dass sie sehr ähnlich und gleichzeitig sehr unterschiedlich sind. Ähnlich ist, dass EIR und Zurich beide regulierte Versicherungsunternehmen sind. Das heißt, Regularien müssen eingehalten werden, man muss die Standards für Finanzreporting erfüllen und vieles mehr.  Außerdem geht es um ein fundiertes Risikomanagement-System, ganz gleich ob großes Unternehmen oder kleines Start-up. Auch ist die Erfahrung aus einer großen Organisation von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, Beziehungen zu Partnern, Investoren, Regulatoren und den Menschen im Unternehmen aufzubauen.

Welche Rolle spielt Technologie in Ihrem Geschäftsmodell und wie setzen Sie diese ein, um sich einen Vorteil im Markt zu verschaffen?

Wir sehen viele Beispiele von B2B-Versicherern, die die gleichen Systeme wie B2C-Versicherungen verwenden, was unserer Meinung nach nicht funktioniert. Daher war uns von Anfang an klar, dass wir das System selbst entwickeln. Unsere Technologie ist der Schlüssel zu unserem Geschäftsmodell. Sie wird zu 100 Prozent von uns selbst entwickelt und ist präzise auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten.

Unser Fokus liegt auf der Back-End-Technologie – und das in einem Markt, in dem sich alles um das Front-End dreht. Wir haben das System und das Geschäftsmodell von innen heraus aufgebaut. Zusammen mit der Entwicklung eines einfachen und leicht zu integrierenden API-Sets – eines für alle Produkte, nicht eines pro Produkt – haben wir eine Plattform geschaffen, mit der wir unsere Partner umfassend bedienen können. Aber es geht um noch mehr, nämlich vor allem die Fähigkeit, Daten zu nutzen. Wir haben eine sehr große Datenbasis, die wir gewinnbringend für die Produktentwicklung einsetzen können. 

Zunächst einmal glaube ich eher an einen evolutionären Weg anstatt an Disruption – auch wenn sich Dinge recht schnell entwickeln können. Dazu gehören Daten und der Einsatz von KI sowie Nachhaltigkeit – nicht nur im Hinblick auf die Produkte selbst, sondern auch darauf, wie sie unser Verhalten verändern können. 

Mit Blick auf das Thema KI ist mir wichtig, wie EIR die KI-Toolbox nutzen kann, damit unsere Arbeit erfolgreicher wird. Analysen könnten präziser werden, wir können vielleicht Muster erkennen, die wir früher nicht sehen konnten, um auf der Basis bessere Risikoentscheidungen zu treffen. Die Prämisse ist dabei stets, achtsam mit der Technologie umzugehen und keine Personengruppen zu diskriminieren. 

Zweitens ist Nachhaltigkeit eine große Chance für die Branche und die Gesellschaft. In einem noch wenig beachteten Bereich sehen wir großes Potenzial – nämlich der Bedeutung von Versicherungsprodukten, verhaltensändernd zu wirken. Wir konnten das bereits im Rahmen einer Partnerschaft demonstrieren. Denn man kann beispielsweise Daten zum Fahrverhalten nicht nur zur Berechnung der Unfallwahrscheinlichkeit nutzen, sondern auch zur Berechnung von Umweltauswirkungen wie Kraftstoffeffizienz und Langlebigkeit des Fahrzeugs. Sicheres Fahren bedeutet letztlich auch umweltfreundlicheres Fahren. Indem wir bessere Versicherungspreise für sicheres und umweltfreundliches Fahren anbieten und gleichzeitig online Tipps für besseres Fahrverhalten geben, können wir echte Verhaltensänderungen bewirken. Das zeigt den großen Einfluss, den Versicherungen haben können, und warum wir glauben, dass es einen anderen, einen besseren Weg gibt.

Als jemand mit umfangreicher Erfahrung in Großkonzernen und jetzt in einem Startup, welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben?

Seien Sie praktisch und konzentrieren Sie sich auf die Kultur. Ja, Sie müssen eine Strategie haben, aber wenn diese nicht in praktische Maßnahmen umgesetzt werden kann, ist sie wenig wert. Schaffen Sie die Kultur, die Sie brauchen, um erfolgreich zu sein. Sie muss Dinge wie Risikobereitschaft, Zusammenarbeit, Innovation und Verantwortlichkeit enthalten, aber jede Organisation ist anders. Finden Sie heraus, was für Ihr Unternehmen das Richtige ist.

Verlassen Sie sich nicht nur auf Ihre eigenen Fähigkeiten. Irgendwann wird das Unternehmen über Ihre Fähigkeit, überall gleichzeitig zu sein, hinauswachsen. Bauen Sie die Organisation um sich herum auf und delegieren Sie Aufgaben an andere Personen. Wenn Sie das tun, können Sie auch eine unglaubliche Menge an Potenzial in Ihrem Team freisetzen. Sie werden auch Risiken eingehen müssen, denn Sie wissen, dass nicht alles funktionieren wird. Ein Eishockey-Sprichwort sagt „100 % der Schüsse, die man nicht macht, gehen daneben.” Es ist deine Aufgabe, Torschüsse zu machen.

Wie planen Sie, den deutschen Markt speziell anzugehen und welche Herausforderungen erwarten Sie hierbei?

Wir befinden uns noch in der Anfangsphase, wir haben schon erste Partnerschaften geschlossen und bauen weiter Beziehungen auf.  Wichtig ist für uns immer zu schauen, wo unsere Technologie und unser Geschäftsmodell einen Vorteil bieten und aus Sicht der Partner und Endkunden einen Unterschied machen können.  

Wir haben bereits mehrere Partnerschaften im Bereich Reiseversicherungen geschlossen und möchten dies auf weitere Reiseplattformen ausweiten, sowohl in Deutschland als auch in anderen Märkten. Deutschland ist natürlich ein sehr großer Markt, auch mit vielen Insurtech-Akteuren. Allerdings sind viele für uns keine Konkurrenten, sondern eher potenzielle Partner, etwa digitale Makler. Wichtig ist für uns, für mehr Bekanntheit bei potenziellen Partnern zu sorgen. 

Wir bedanken uns bei Fredrik Solberg CEO EIR für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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BOX 3132
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Warum sind nachhaltige Praktiken der Schlüssel zum Start-up-Erfolg?

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Energieeffizienz

Energieeffizienz und grüne Technologien als Wettbewerbsvorteil für Start-ups

Energieeffizienz und grüne Technologien gewinnen in der Geschäftswelt zunehmend an Bedeutung. Besonders für Start-ups können sie einen erheblichen Wettbewerbsvorteil darstellen. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe und bietet praxisnahe Tipps zur Implementierung.

Die Bedeutung von Energieeffizienz

Energieeffizienz bedeutet, weniger Energie für die gleiche Leistung zu verbrauchen. Für Start-ups kann dies nicht nur Kosten sparen, sondern auch das Image verbessern.

Kostensenkung durch Energieeinsparung

Energieeffizienz führt zu einer direkten Senkung der Betriebskosten. Weniger Energieverbrauch bedeutet geringere Stromrechnungen. Gerade für Start-ups, die oft mit begrenzten finanziellen Mitteln arbeiten, kann dies entscheidend sein. Investitionen in energieeffiziente Technologien amortisieren sich schnell durch die eingesparten Energiekosten.

Positive Wahrnehmung bei Kunden und Investoren

Kunden und Investoren achten zunehmend auf Nachhaltigkeit. Ein Start-up, das energieeffizient arbeitet, kann sich als umweltbewusstes Unternehmen positionieren. Dies stärkt das Vertrauen und die Loyalität der Kunden. Auch Investoren bevorzugen oft Unternehmen, die nachhaltige Praktiken verfolgen, da diese als zukunftssicherer gelten.

Grüne Technologien im Einsatz

Grüne Technologien sind Technologien, die umweltfreundlich und ressourcenschonend sind. Sie tragen zur Reduzierung von Umweltbelastungen bei und sind in vielen Bereichen einsetzbar.

Nutzung erneuerbarer Energien

Der Einsatz erneuerbarer Energien wie Solar- oder Windkraft kann die Umweltbelastung erheblich reduzieren. Start-ups können Solarpanels auf ihren Gebäuden installieren oder auf grünen Stromanbieter umsteigen. Dies senkt nicht nur die Energiekosten, sondern verbessert auch die ökologische Bilanz.

Effiziente Nutzung von Ressourcen

Grüne Technologien umfassen auch die effiziente Nutzung von Ressourcen. Dazu gehört die Verwendung von recycelten Materialien oder der Einsatz energieeffizienter Geräte. Ein Beispiel ist die Nutzung von LED-Beleuchtung, die deutlich weniger Energie verbraucht als herkömmliche Glühbirnen. Auch energiesparende IT-Lösungen können den Stromverbrauch erheblich reduzieren.

Vorteile für das Geschäftsmodell

Energieeffizienz und grüne Technologien bieten nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Sie können das Geschäftsmodell eines Start-ups nachhaltig stärken.

Wettbewerbsvorteil durch Nachhaltigkeit

Unternehmen, die nachhaltig agieren, heben sich von der Konkurrenz ab. Nachhaltigkeit wird zunehmend als Qualitätsmerkmal wahrgenommen. Ein Start-up, das dies in sein Geschäftsmodell integriert, kann sich als innovativ und zukunftsorientiert positionieren. Dies kann neue Kunden anziehen und bestehende Kunden binden.

Förderung und Unterstützung

Viele Regierungen und Organisationen fördern die Nutzung grüner Technologien durch Subventionen und Förderprogramme. Start-ups können von diesen finanziellen Unterstützungen profitieren. Dies erleichtert die Implementierung energieeffizienter Maßnahmen und senkt die Anfangsinvestitionen.

Schritte zur Implementierung

Die Implementierung von Energieeffizienz und grünen Technologien erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Es gibt jedoch klare Schritte, die Start-ups folgen können.

Analyse und Planung

Der erste Schritt ist eine gründliche Analyse des aktuellen Energieverbrauchs. Start-ups sollten herausfinden, wo die größten Einsparpotenziale liegen. Auf dieser Basis kann ein detaillierter Plan zur Verbesserung der Energieeffizienz erstellt werden.

Investition in Technologien

Nach der Planung folgt die Investition in die notwendigen Technologien. Dies kann der Kauf energieeffizienter Geräte oder die Installation von Solarpanels sein. Wichtig ist, dass die Investitionen gut durchdacht und langfristig ausgelegt sind.

Schulung und Sensibilisierung

Die Implementierung neuer Technologien allein reicht nicht aus. Mitarbeiter müssen geschult und für das Thema sensibilisiert werden. Regelmäßige Schulungen und Informationsveranstaltungen können dazu beitragen, dass alle Mitarbeiter die neuen Maßnahmen unterstützen und umsetzen.

Fazit

Energieeffizienz und grüne Technologien bieten für Start-ups einen erheblichen Wettbewerbsvorteil. Sie senken nicht nur die Betriebskosten, sondern verbessern auch das Image und ziehen Kunden sowie Investoren an. Durch eine sorgfältige Planung und Umsetzung können Start-ups nachhaltig und erfolgreich wachsen.

Die Integration dieser Technologien erfordert zwar anfängliche Investitionen, diese amortisieren sich jedoch schnell durch die eingesparten Energiekosten und die zusätzliche Unterstützung durch Förderprogramme. Ein umweltbewusstes Handeln ist somit nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für das Geschäft.

Bild von PIRO auf Pixabay

Wie können diese Tees Ihren Alltag verbessern?

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Ayurtea

Ayurtea bringt ayurvedisch inspirierte Teemischungen auf den deutschen Markt, die mit natürlichen, hochwertigen Zutaten für Körper und Seele sorgen

Können Sie Ihr Unternehmen und die Personen, die dahinter stehen, vorstellen?

Unser Unternehmen heißt Ayurtea und wir sind stolz darauf, ayurvedisch inspirierte Teemischungen auf den deutschen Markt zu bringen. Ayurveda ist eine uralte ganzheitliche Wellness-Praxis, und unsere Teezutaten werden seit Jahrhunderten traditionell im Ayurveda verwendet. Hinter Ayurtea steht Dr. Rahul Raj, ein Agrarwissenschaftler mit einer Leidenschaft für ayurvedische Gewürze und Kräuter.

Was war die Inspiration zur Gründung von Ayurtea und welche Vision verfolgen Sie damit?

Die Inspiration für Ayurtea kam von einem einfachen Wunsch nach einer warmen, beruhigenden Tasse ayurvedischem Ingwertee, die uns an die Weisheiten unserer Großmütter erinnerte. Unsere Vision ist es, die alte ayurvedische Weisheit mit den Anforderungen des modernen Lebens zu verbinden und Ayurveda als täglichen Ritus zugänglich zu machen.

Welche Zielgruppe möchten Sie mit Ayurtea ansprechen und wie erfüllen Sie deren Bedürfnisse?

Wir wollen Teeliebhaber ansprechen, die nach hochwertigen, natürlichen Produkten suchen, die sowohl den Körper als auch die Seele nähren. Unsere Tees sind frei von künstlichen Aromen und Zusatzstoffen und bieten eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen, um die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Unser Ziel ist es auch, ihnen unsere hochwertigen Tees zu einem erschwinglichen Preis anzubieten.

Welche besonderen Herausforderungen haben Sie bei der Einführung von Ayurtea erlebt und wie sind Sie damit umgegangen?

Eine der größten Herausforderungen war es, die Authentizität unserer Zutaten zu bewahren und gleichzeitig die steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und Qualität zu erfüllen. Wir haben dies gemeistert, indem wir unsere Zutaten aus den Gewürztälern Indiens beziehen und unsere Tees in umweltfreundliche Pyramidenbeutel verpacken.

Was unterscheidet Ayurtea von anderen Tee-Marken auf dem Markt?

Die Inhaltsstoffe von Ayurtea sind einzigartig und in herkömmlichen Aufgüssen nicht zu finden. Ob Ashwagandha, Shathavari oder Ashoka, diese werden in traditionellen ayurvedischen Rezepten verwendet. Ayurtea zeichnet sich durch die Verwendung von 100% natürlichen und hochwertigen Zutaten aus. Unsere Teemischungen sind nicht nur schmackhaft, sondern auch ohne künstliche Zusatzstoffe oder Aromen.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte sowohl qualitativ hochwertig als auch nachhaltig sind?

Wir arbeiten eng mit einem erfahrenen Teemeister zusammen, der jede Charge sorgfältig kontrolliert, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Wir verwenden für unsere Tees nur ganze Zutaten, die von hoher Qualität sind. Außerdem verwenden wir umweltfreundliche Pyramiden-Teebeutel, die den Zutaten viel Raum zur Entfaltung geben.

Welche zukünftigen Entwicklungen und Erweiterungen planen Sie für Ayurtea?

Wir planen, unser Sortiment zu erweitern und neue Teemischungen auf den Markt zu bringen. Um dies zu verwirklichen, führen wir eine Crowdfunding-Kampagne auf startnext.com/ayurtea durch. Die Unterstützung dieser Kampagne hilft uns, unser Portfolio zu erweitern und unsere Online-Präsenz zu stärken.

Wie trägt Ayurtea zur Förderung eines gesunden und nachhaltigen Lebensstils bei?

Unsere Tees sind Mischungen für alle Ihre täglichen Bedürfnisse durch ihre 100% natürlichen Zutaten, die nach ayurvedischen Prinzipien ausgewählt werden. Ob Sie eine Erfrischung am Morgen, einen Energieschub am Nachmittag oder einen entspannenden Abend brauchen, wir haben alles für Sie. Unsere Tees sind Ihr perfekter Begleiter bei der Arbeit oder im Urlaub, ob Sie zu Hause oder auf Reisen sind.

Welche Rolle spielt die ayurvedische Philosophie in der Entwicklung Ihrer Produkte?

Die ayurvedische Philosophie ist das Herzstück unserer Produkte. Wir glauben, dass es wichtig ist, der Natur nahe zu sein und natürliche Produkte für ihre Vorteile im täglichen Leben zu nutzen. Jede Teemischung basiert auf Zutaten, die traditionell in ayurvedischen Rezepten verwendet werden, und wird sorgfältig gemischt, um Tradition und moderne Bedürfnisse in Einklang zu bringen.

Können Sie ein konkretes Beispiel für ein Kundenfeedback nennen, das Sie besonders motiviert hat?

Ja, eines unserer motivierendsten Feedbacks kam von einer Kundin, die unseren Women’s Harmony Tea probiert hatte. Sie sagte uns, sie sei begeistert von dem einzigartigen Geschmack und den besonderen Zutaten, die sie in keinem anderen Tee gefunden habe. Besonders beeindruckt war sie von der Kombination aus Lodhra-Rinde und Ashoka-Rinde. Rückmeldungen wie diese zeigen uns, dass unsere sorgfältig ausgewählten und einzigartigen Zutaten nicht nur hervorragend schmecken, sondern auch das Leben unserer Kunden bereichern.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein Startup im Bereich Gesundheits- und Wellnessprodukte planen?

Erstens, glauben Sie fest an Ihre Vision und lassen Sie sich von Herausforderungen nicht entmutigen. Der Weg zum Erfolg ist oft steinig, aber Ihr Glaube an die Mission und die Werte Ihres Unternehmens wird Sie voranbringen.
Zweitens, setzen Sie von Anfang an auf Qualität und Authentizität. Diese Eigenschaften sind entscheidend, um das Vertrauen und die Loyalität Ihrer Kunden zu gewinnen und zu halten.
Drittens: Bleiben Sie flexibel und offen für Innovationen. Der Markt entwickelt sich ständig weiter und es ist wichtig, auf Veränderungen reagieren zu können. Seien Sie bereit, neue Trends zu erkennen und sich an die Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Kunden anzupassen.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produktion und Lieferkette ethischen und nachhaltigen Standards entspricht?

Wir arbeiten nur mit Menschen zusammen, die unsere Werte teilen und faire Arbeitsbedingungen bieten. Unser Produktionspartner ist für die Arbeitsplatzstandards und das Wohlergehen der Mitarbeiter zertifiziert.

Wir bedanken uns bei Rahul P. Raj für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Ayurtea

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Ayurtea UG (haftungsbeschränkt)
Resedaweg 8
D- 37077 Göttingen

https://ayurtea.de/
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Ansprechpartner: Rahul Raj

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StartNext Crowdfunding

Warum scheitern viele Start-ups an ihrer Technologie?

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IT-Infrastruktur

Bewältigung technologischer Herausforderungen in der Anfangsphase eines Start-ups

Die Gründung eines Start-ups ist eine aufregende und herausfordernde Zeit. Insbesondere die technologischen Aspekte können dabei entscheidend sein. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen technologischen Herausforderungen in der Anfangsphase eines Start-ups und gibt praxisnahe Tipps zu deren Bewältigung.

Die Wahl der richtigen Technologie

Eine der ersten und wichtigsten Entscheidungen ist die Wahl der richtigen Technologie. Diese Entscheidung beeinflusst alle weiteren Entwicklungsprozesse und kann den Erfolg oder Misserfolg eines Start-ups maßgeblich bestimmen.

Kriterien für die Technologieauswahl

Bei der Auswahl der Technologie sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören die Skalierbarkeit, die Kosten und die Verfügbarkeit von Entwicklern. Gerade bei begrenzten finanziellen Mitteln ist es wichtig, eine kosteneffiziente Lösung zu finden. Gleichzeitig sollte die gewählte Technologie skalierbar sein, um zukünftiges Wachstum zu ermöglichen.

Es ist auch ratsam, Technologien zu wählen, für die es ausreichend qualifizierte Entwickler gibt. Dies erleichtert die Einstellung neuer Mitarbeiter und die Weiterentwicklung des Projekts. Zudem sollte die Technologie gut dokumentiert und weit verbreitet sein, um eine reibungslose Integration und Nutzung zu gewährleisten.

Open Source vs. proprietäre Software

Viele Start-ups stehen vor der Entscheidung zwischen Open Source und proprietärer Software. Open Source bietet oft kostengünstige Lösungen und eine breite Community-Unterstützung. Proprietäre Software hingegen kann spezialisierten Support und zusätzliche Funktionen bieten, ist aber oft mit höheren Kosten verbunden. Die Wahl hängt von den spezifischen Bedürfnissen des Start-ups ab und sollte sorgfältig abgewogen werden.

Die Bedeutung einer soliden IT-Infrastruktur

Eine robuste IT-Infrastruktur ist das Rückgrat jedes erfolgreichen Start-ups. Sie umfasst die Hardware, Netzwerke und Software, die benötigt werden, um die täglichen Geschäftsprozesse zu unterstützen.

Cloud-Computing als Lösung

Viele Start-ups setzen auf Cloud-Computing, um ihre IT-Infrastruktur zu verwalten. Cloud-Computing bietet zahlreiche Vorteile, darunter Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz. Es ermöglicht Start-ups, schnell auf sich ändernde Anforderungen zu reagieren und Ressourcen nach Bedarf zu skalieren. Darüber hinaus entfallen die hohen Anschaffungskosten für Hardware, da diese vom Cloud-Anbieter bereitgestellt wird.

Datensicherheit und Datenschutz

Datensicherheit und Datenschutz sind kritische Themen, die von Anfang an berücksichtigt werden müssen. Der Verlust oder die Kompromittierung von Daten kann schwerwiegende Folgen haben. Start-ups sollten daher von Anfang an in sichere IT-Lösungen investieren und klare Richtlinien für den Umgang mit sensiblen Daten etablieren. Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und die Schulung der Mitarbeiter sind ebenfalls wichtige Maßnahmen, um die Sicherheit der IT-Infrastruktur zu gewährleisten.

Die Herausforderung der Softwareentwicklung

Die Entwicklung einer funktionierenden Software ist eine der größten technologischen Herausforderungen für ein Start-up. Hierbei müssen verschiedene Aspekte wie Benutzerfreundlichkeit, Performance und Wartbarkeit berücksichtigt werden.

Agile Entwicklungsmethoden

Viele Start-ups setzen auf agile Entwicklungsmethoden, um flexibel und schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Agile Methoden wie Scrum oder Kanban ermöglichen es, Projekte in kurzen Iterationen zu planen und umzusetzen. Dies fördert eine kontinuierliche Verbesserung und Anpassung des Produkts an die Bedürfnisse der Nutzer.

Qualitätssicherung und Testing

Qualitätssicherung und Testing sind unverzichtbare Bestandteile der Softwareentwicklung. Fehlerhafte Software kann das Vertrauen der Nutzer zerstören und den Ruf des Start-ups schädigen. Deshalb sollten umfassende Testverfahren implementiert werden, um die Qualität der Software sicherzustellen. Automatisierte Tests können dabei helfen, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Die Integration neuer Technologien

Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Integration neuer Technologien ist essenziell, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Start-ups müssen ständig neue Trends und Entwicklungen im Blick behalten und diese gegebenenfalls in ihre Prozesse integrieren.

Künstliche Intelligenz und Machine Learning

Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) sind Beispiele für Technologien, die enormes Potenzial bieten. Sie können dazu beitragen, Geschäftsprozesse zu automatisieren und wertvolle Einblicke aus großen Datenmengen zu gewinnen. Start-ups sollten prüfen, wie sie diese Technologien nutzen können, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu verbessern.

Internet der Dinge (IoT)

Das Internet der Dinge (IoT) eröffnet ebenfalls viele Möglichkeiten. Durch die Vernetzung von Geräten können neue Geschäftsfelder erschlossen und bestehende Prozesse optimiert werden. Start-ups sollten überlegen, wie sie IoT in ihre Geschäftsmodelle integrieren können, um zusätzlichen Mehrwert zu schaffen.

Fazit

Die Bewältigung technologischer Herausforderungen in der Anfangsphase eines Start-ups ist komplex und erfordert sorgfältige Planung und Umsetzung. Die Wahl der richtigen Technologie, eine solide IT-Infrastruktur, agile Entwicklungsmethoden und die Integration neuer Technologien sind dabei entscheidend. Mit der richtigen Herangehensweise können Start-ups diese Herausforderungen meistern und erfolgreich in den Markt eintreten.

Am Ende des Tages sind es oft die technologischen Entscheidungen, die den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Daher sollten Start-ups diesen Aspekt nicht unterschätzen und sich intensiv mit den verfügbaren Optionen auseinandersetzen. Eine solide technologische Basis ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg.

IT-Infrastruktur ist das Rückgrat jedes erfolgreichen Start-ups und spielt eine entscheidende Rolle für den langfristigen Erfolg.

Bild von Tung Nguyen auf Pixabay

Verändert diese Technologie die Zukunft der Wasserreinigung?

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oxyle

Oxyle entfernt hochgiftige Chemikalien wie PFAS aus Abwässern und sorgt so für sauberes, sicheres Wasser

Könnten Sie uns einen kurzen Überblick über Oxyle geben und erklären, wie Sie und Ihr Mitgründer Silvan Staufert auf die Idee gekommen sind, das Unternehmen zu gründen?

Fajer: Die bahnbrechende Technologie von Oxyle ermöglicht es Industrie- und Umwelttechnologieunternehmen, Wasserverunreinigungen zu bekämpfen, indem sie hochgiftige und extrem beständige Chemikalien, die sogenannten „Ewigkeitschemikalien“ (auch bekannt als PFAS), vollständig aus dem Abwasser entfernt. Als ich jung war, zog meine Familie von Kaschmir in Indien – einer Region mit vielen Seen und Flüssen – nach Neu-Delhi, eine Stadt, in der Wasser knapp war.

Ich erinnere mich lebhaft daran, wie wir im Sommer in der Schlange standen, um Wasser von den Tanks des Delhi Jal Board zu holen. Wenn nicht genug Wasser vorhanden war, mussten wir entscheiden, ob wir unsere Pflanzen gießen oder duschen wollten. Ich dachte, das sei überall so, bis ich nach Europa kam, wo das Wasser scheinbar endlos aus den Hähnen floss. Da wurde mir klar, dass der Zugang zu sauberem, sicherem Wasser – oder zu Wasser überhaupt – zu oft als selbstverständlich angesehen wird.

Selbst in der Schweiz ist sauberes, sicheres Wasser keine Selbstverständlichkeit. Es gibt über 200 bekannte PFAS-Kontaminationsstellen im ganzen Land. Während meiner Doktorarbeit an der ETH Zürich konzentrierte ich mich auf Technologien zur Lösung dieses Problems. So entstand die Idee zu Oxyle. Mein Mitbegründer Silvan Staufert und ich arbeiteten im Labor zusammen und teilten die gleiche Vision, komplexe Umweltprobleme zu lösen.

Mit unserer sich ergänzenden Expertise – Silvan in Sensorik und Datenverarbeitung und ich in Materialinnovationen – sahen wir eine großartige Gelegenheit, die Welt durch die Behandlung von verschmutztem Wasser zu einem besseren Ort zu machen. So gründeten wir im Mai 2020 Oxyle, mit dem Ziel, eine nachhaltige Lösung zu entwickeln, um PFAS dauerhaft aus unserem Wasser zu entfernen.

Sie haben erwähnt, dass Oxyle sich auf die Entfernung von PFAS aus Wasserressourcen spezialisiert hat. Könnten Sie unseren Lesern erklären, was PFAS sind und warum ihre Entfernung so wichtig ist?

Fajer: PFAS, oder per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, sind eine Gruppe synthetischer Chemikalien, die in vielen industriellen Prozessen und Konsumgütern verwendet werden. Diese Chemikalien haben eine der stärksten Bindungen in der organischen Chemie und können ewig in der Umwelt und im menschlichen Körper verbleiben. Ihre Entfernung ist essentiell, da sie mit verschiedenen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden, darunter Krebs, endokrine Störungen und Schäden am Immunsystem. Aufgrund ihrer Persistenz und Toxizität ist es wichtig, Technologien zu entwickeln, die PFAS effektiv aus unseren Wasserressourcen entfernen können.

Wie funktioniert die Technologie von Oxyle genau, um PFAS aus Wasser zu entfernen, und welche Vorteile bietet sie im Vergleich zu anderen Methoden?

Fajer: Unsere Technologie basiert auf einer fortschrittlichen katalytischen Oxidationsmethode, die PFAS-Moleküle abbaut und sie in harmlose Bestandteile mineralisiert. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden wie Aktivkohle oder Filtration, die PFAS lediglich adsorbieren und das Problem nur verlagern, zerstört unsere Methode die schädlichen Moleküle vollständig. Dies hat den Vorteil, dass keine sekundären Abfallprodukte entstehen und die Wasserqualität nachhaltig verbessert wird. Außerdem hilft dieser Ansatz Unternehmen, die immer strengeren Vorschriften einzuhalten. Unsere Technologie verwendet auch 15-mal weniger Energie als destruktive Methoden und ist damit der kosteneffizienteste Prozess auf dem Markt.

Als Co-Gründerin von Oxyle haben Sie sicherlich eine beeindruckende Reise hinter sich. Könnten Sie uns erzählen, welche Herausforderungen Sie zu Beginn Ihrer Unternehmerkarriere überwinden mussten?

Fajer: Eine der größten Herausforderungen als junges Start-up war es, das notwendige Startkapital zu sichern und Investoren von unserer Vision zu überzeugen. In den ersten Jahren mussten wir viel Zeit und Mühe in den Aufbau unseres Netzwerks und die Validierung unserer Technologie investieren. Zudem war es nicht immer einfach, ein multikulturelles Team zu führen und eine Unternehmenskultur zu schaffen, die Innovation und Zusammenarbeit fördert. Doch durch harte Arbeit und Durchhaltevermögen haben wir diese Herausforderungen gemeistert und Oxyle in den letzten vier Jahren erfolgreich aufgebaut.

Sie sind in Nordindien aufgewachsen und haben später in Zürich Ihre Doktorarbeit abgeschlossen. Wie war es für Sie, in einer neuen Kultur ein Unternehmen zu gründen und ein multikulturelles Team zu führen?

Fajer: Ich lebe seit meinem 17. Lebensjahr in Europa, und doch war es definitiv eine besondere und neue Erfahrung, hier ein Unternehmen zu gründen und mit Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zusammenzuarbeiten. Die Vielfalt in unserem Team ist jedoch eine unserer größten Stärken. Unterschiedliche kulturelle Hintergründe bringen verschiedene Perspektiven und Ideen ein, was unsere Innovationskraft stärkt.

Wie bereits erwähnt, gab es natürlich Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Kommunikation und Verständnis kultureller Unterschiede. Aber durch Offenheit, Empathie und den gemeinsamen Wunsch, etwas zu bewirken, haben wir diese Hürden überwunden und eine starke, kooperative Teamkultur entwickelt.

Welche Rolle spielt Innovation für Oxyle, und wie bleiben Sie mit Ihrem Unternehmen an der Spitze der technologischen Entwicklungen in der Wasserreinigung?

Fajer: Das ist eine gute Frage. Kurz gesagt: Innovation steht im Mittelpunkt von Oxyle. Es ist einer unserer Kernwerte. Wir investieren kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, um unsere Technologien zu verbessern und neue Lösungen zu finden. Unser Team besteht aus hoch qualifizierten Wissenschaftlern und Ingenieuren, die ständig daran arbeiten, die Effizienz und Effektivität unserer Systeme zu steigern. Wir arbeiten auch mit führenden Forschungseinrichtungen und Industriepartnern zusammen, um sicherzustellen, dass wir stets am Puls der aktuellsten Entwicklungen sind. Wir verstehen uns selbst als Problemlöser, die verantwortungsvoll mit Risiken umgehen. Oder wie wir es in unseren Kernwerten ausdrücken: Bahnbrechende Ideen gewinnen Menschen für sich. 

Was macht Oxyle einzigartig auf dem Markt, und wie positionieren Sie Ihr Unternehmen gegenüber Ihren Wettbewerbern?

Fajer: Es gibt viele spannende Unternehmen, die neue Technologien im Bereich der PFAS-Behandlung vorstellen. Die aktuellen Methoden zur Entfernung und Entsorgung von PFAS beschränken sich jedoch darauf, diese Chemikalien zu trennen oder zu konzentrieren. Sie kämpfen nicht nur damit, kurzkettige Verbindungen zu entfernen, sondern scheitern auch daran, sie zu zerstören, sodass gefährliche Abfälle zurückbleiben, die verbrannt oder auf Deponien entsorgt werden müssen. Es gibt zwar einige neue Zerstörungstechnologien, die PFAS abbauen können, aber der hohe Energiebedarf macht sie finanziell nicht tragfähig.

Im Vergleich zur bestehenden Technologie sind wir in der Lage, alle PFAS zu entfernen, auch die wirklich schwer zu behandelnden kurzkettigen PFAS. Im Vergleich zu aufkommenden Zerstörungstechnologien benötigen wir 15-mal weniger Energie, was es zur einzigen skalierbaren, erschwinglichen und wirklich effektiven Option macht. Dazu gehört auch die Echtzeitüberwachung von PFAS im Wasser – mit unserer einzigartigen Methode ist es möglich, genau und in Echtzeit auf die tatsächliche Menge der im Wasser vorhandenen Schadstoffe zu reagieren

Wie sieht die Vision von Oxyle für die Zukunft aus, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu erreichen?

Fajer: Unsere Vision ist es, eine Welt mit sauberem Wasser für alle zu schaffen. Wir streben danach, unsere Technologie weltweit zu verbreiten und einen bedeutenden Beitrag zur Lösung der globalen PFAS-Kontaminationskrise zu leisten. Um diese Vision zu erreichen, arbeiten wir daran, unsere Marktpräsenz in Europa auszubauen und strategische Partnerschaften aufzubauen. Wir investieren auch in die Weiterentwicklung unserer Technologien und die Skalierung unserer Produktion, um größere Märkte bedienen und eine nachhaltige Wirkung erzielen zu können.

Auf der IFAT in München hat Oxyle seine Technologie vorgestellt. Welche Bedeutung hat diese Messe für Ihr Unternehmen und welche Ziele haben Sie während der Veranstaltung verfolgt?

Fajer: Die IFAT in München ist eine der weltweit größten Fachmessen für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft und bietet uns eine hervorragende Plattform, um unsere Technologie einem internationalen Publikum vorzustellen. Unsere Ziele während der Messe waren es, neue Geschäftsmöglichkeiten zu identifizieren, wertvolle Partnerschaften aufzubauen und unser Netzwerk in der Branche zu erweitern. Dabei sind wir nun eine Partnerschaft mit Waterleau eingegangen, dem weltweit führenden Wassertechnologieunternehmen, worüber wir uns sehr freuen. Wir konnten auch die neuesten Entwicklungen in unserem Bereich kennenlernen und unsere Innovationskraft weiter stärken.

Können Sie uns mehr über die Zielgruppe von Oxyle und deren Bedürfnisse erzählen, und wie Ihr Unternehmen darauf eingeht?

Fajer: Unsere Zielgruppe umfasst Industrien, die vor großen Herausforderungen bei der Wasserreinigung stehen. Dazu gehören Chemieunternehmen, Wasserversorgungsunternehmen sowie Wasseraufbereitungs- und Umweltsanierungsunternehmen. Diese Kunden benötigen effiziente, kostengünstige und nachhaltige Lösungen zur Entfernung von Schadstoffen aus ihren Wasserressourcen. Durch maßgeschneiderte Systeme und Lösungen können wir auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden individuell eingehen und unterstützen sie dabei, ihre Umweltziele zu erreichen und gesetzliche Anforderungen, wie die deutsche Abwasserverordnung (AbwV), zu erfüllen.

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Mission von Oxyle, und wie integrieren Sie diese Prinzipien in Ihre Geschäftspraktiken?

Fajer: Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind zentrale Bestandteile unserer Mission. Unsere Technologien sind darauf ausgelegt, die Umweltbelastung zu minimieren und die Wasserqualität nachhaltig zu verbessern. Wir verwenden energieeffiziente Prozesse und legen großen Wert auf die Reduzierung von Abfällen und Emissionen. Unsere Technologie zielt darauf ab, PFAS dauerhaft aus der Umwelt zu entfernen, im Gegensatz zu anderen Technologien, die uns dazu zwingen, PFAS immer und immer wieder in einem endlosen Kreislauf zu behandeln.

Unsere Lösung sorgt dafür, dass keine giftigen Sekundärabfälle anfallen, sodass Unternehmen die CO2-lastige Verbrennung umgehen und den Blauwasserverbrauch (Oberflächen- und Grundwasser) reduzieren können. Außerdem verwenden wir saubere, energiearme Quellen für den Betrieb unserer Technologie. Auch innerhalb unseres Unternehmens fördern wir umweltbewusstes Handeln und nachhaltige Praktiken. Durch kontinuierliche Verbesserung unserer Prozesse und Produkte tragen wir aktiv zum Schutz unserer Umwelt bei.

Abschließend, welchen Rat würden Sie anderen Gründern geben, insbesondere denen, die in der Clean-Tech-Branche tätig sind?

Fajer: Mein wichtigster Rat an andere Gründer:innen ist, frühzeitig mit Investor:innen in Kontakt zu treten und sich die notwendige Finanzierung zu sichern. Je früher ihr Investor:innen überzeugt, desto schneller könnt ihr eure Unternehmen aufbauen und wachsen lassen. Seid bereit, Risiken einzugehen und euch voll und ganz eurer Vision zu verschreiben. Obendrein ist es wichtig, ein starkes Netzwerk aufzubauen und von den Erfahrungen anderer zu lernen. Bleibt innovativ und haltet an eurem Ziel fest, positive Veränderungen für eine grüne Zukunft zu bewirken.

Wir bedanken uns bei Dr. Fajer Mustaq für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann dieses Startup die Art und Weise, wie wir kommunizieren, verändern?

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mateo

Mateo revolutioniert die Kundenkommunikation durch eine innovative Omni-Channel Software, die Unternehmen ermöglicht, ihre gesamte Customer Journey über Messenger wie WhatsApp abzubilden

 Stell dich und dein Startup MATEO doch kurz unseren Lesern vor.

Ich bin Christian, Co-Founder und Co-CEO von Mateo. Philipp, Domenik und ich haben im Vorfeld bei der SAP gearbeitet und bringen verschiedene Erfahrungen aus der Softwarewelt mit. Ich im Vertrieb und Go-To-Market, Philipp in der Entwicklung und Domenik im Prozessmanagement und Produkt. 

Mateo ist die Omni-Channel Kommunikationssoftware, welche lokale Unternehmen und Marken dazu befähigt, die gesamte Customer Journey über Messenger wie WhatsApp abzubilden. 

Unsere Kunden können mit Hilfe von Mateo WhatsApp und Co. DSGVO-konform in ihre Geschäftsprozesse und Systeme einbinden, um darüber Anwendungsfälle im Vertrieb, Marketing, Service oder Recruiting umzusetzen.

Warum hast du dich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Das Gründerteam hat im Vorfeld lange in einer WG gelebt und schon während unserer SAP Zeit hat uns die Startup-Welt begeistert. Innerhalb der WG haben wir auch einige Sachen ausprobiert, wie z.B. über einen Shopify Online Shop eine eigene Klamottenmarke hochzuziehen. Wir haben aber dann schnell entdeckt, dass uns der B2B Softwarebereich eher liegt als eine Lifestyle Marke im B2C. Über unser Netzwerk haben wir dann einen Unternehmer im Immobiliensektor kennengelernt und festgestellt, dass es bei Immobilienmaklern und Hausverwaltungen enorm viele Kommunikationsherausforderungen gibt, die man softwareseitig lösen kann. Das war auch der Ursprung von Mateo. Mittlerweile arbeiten wir mit über 1000 Unternehmen aus 30 verschiedenen Branchen zusammen.  

Was war bei der Gründung von MATEO die größte Herausforderung?

Bei der Gründung war es definitiv die Kündigung unserer sicheren und vielversprechenden Jobs. Wir haben nämlich eine sehr gute Ausbildung bei der SAP erhalten. Alle drei haben mit einem dualen Studium begonnen. Domenik und Philipp haben dann den Master an der Universität Mannheim über ein Stipendium abgeschlossen. Ich habe im Silicon Valley ein Traineeprogramm absolviert – rein fokussiert auf den Vertrieb. Im Anschluss haben wir jeweils einige Jahre in vielversprechenden Rollen gearbeitet. Dieses aufgebaute Fundament aufzugeben und quasi von Null an zu starten, war sicherlich eine der größten Herausforderungen während der Gründung. 

Dann natürlich, dass man es gewohnt war, in den vorhandenen Prozessen eines Konzerns zu agieren. Es war eine komplett neue Erfahrung, sich selbst Prozesse auszudenken und in der Praxis zu erproben. Des Weiteren kannte auch niemand die Marke Mateo. Es ist etwas anderes, ob man mit der Marke SAP im Rücken versucht einen Kunden von einer Zusammenarbeit zu überzeugen oder als Marke, die noch keiner kennt. Ich könnte noch etliche weitere aufzählen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

In vielen Fällen ist die Idee der Ausgangspunkt und es kommt im Laufe des Lebenszyklus zu Iterationen oder sogar zu einem Pivot. Das war bei uns ebenfalls der Fall. Ja, wir sind im Bereich Kommunikation und Customer Experience gestartet. Doch die Lösung ist doch eine andere, die wir mittlerweile bereitstellen. Auch von unserem Netzwerk kriegen wir ähnliches mit. Demnach ist die Idee in der Anfangsphase klasse. Aber das Team ist noch 10x wichtiger, da es sehr wahrscheinlich sein kann, dass die Ursprungsidee nicht greift. Deshalb ist es entscheidender den Start hinzulegen, als zu lange an der perfekten Idee zu feilen.

Welche Vision steckt hinter MATEO?

Unsere Vision ist, dass wir die Art, wie Unternehmen mit Verbrauchern im Austausch sind, verändern werden. Stand heute ist es sehr distanziert über E-Mail. Wir bringen Unternehmen auf eine Ebene des Austauschs, wie der Austausch mit Freunden und Familienmitgliedern funktioniert. Wir sind der festen Überzeugung, dass jedes Unternehmen solch eine Lösung braucht, um ein digitales Kundenerlebnis über Messenger bereitzustellen. Man sieht, dass es in Ländern wie Brasilien oder Südostasien auch bereits der Fall ist. Europa entwickelt sich mehr und mehr in die Richtung Messengerkommunikation in der Geschäftswelt. Demnach ist unser Bestreben die #1 Messenger Marketing Suite für unsere Zielgruppe in Europa zu werden. 

Wer ist die Zielgruppe von MATEO?

Wir adressieren zum einen eine Zielgruppe, die bislang enorm unterrepräsentiert wurde. Lokale und stationäre Unternehmen. Sei es der stationäre Händler, der Optiker, das Sanitätshaus, die Zahnarztpraxis, der Versicherungsmakler, Autohäuser, Hotels etc. Alle, die ein beratungsintensives Produkt veräußern und wo es eine Menge Interaktionspunkte entlang der gemeinsamen Zusammenarbeit geben kann. Zum Beispiel im Service. 

Des Weiteren nutzen unsere Lösung viele Marken oder digitale Unternehmen, die Ihre Services und Produkte über Online Shops veräußern oder digitale Leadgenerierung betreiben. 

Wie funktioniert MATEO? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet dich von anderen Anbietern?

Unser Fokus liegt stark auf dem Medium WhatsApp, da 60 Mio. Menschen alleine in Deutschland WhatsApp nutzen. Demnach machen wir für Unternehmen das Medium in Perfektion nutzbar. Zusätzlich haben wir in Zusammenarbeit mit mehr als 1000 Unternehmen gelernt, dass der Großteil der Interaktionen über Automatismen laufen sollte. Das trägt langfristig dazu bei, dass unser System wesentliche Arbeit im Marketing, Vertrieb und Service reduziert und Potenziale hebt, die im Vorfeld nicht angegangen wurden. Diese Prozesslogik und Automatisierungen bringen wir als Vorschlag in die Unternehmen ein und lassen diese individuell an die Bedürfnisse anpassen. 

Wo geht der Weg hin? Wo siehst du dich und MATEO in fünf Jahren?

Wir wollen im ersten Schritt unsere starke Stellung in der DACH Region ausbauen. Ab nächstem Jahr streben wir zudem die Internationalisierung an. Wir sehen Mateo als internationalen Player etabliert in den führenden europäischen Ländern. 

Welche drei Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Sucht euch ein starkes Team. Wir haben alle drei komplett unterschiedliche Profile und sind von den Charaktereigenschaften auch grundlegend anders. Das ergänzt uns aber sehr gut. Es ist weniger sinnvoll als Gründerteam an den Start zu gehen, wenn alle 3 Personen 1:1 das gleiche Profil mitbringen. 

2. Wartet nicht auf die perfekte Idee. Wir haben auf unserer Reise einige Dinge ausprobiert. Waren neugierig. Wenn man auf die perfekte Idee wartet, dann startet man nie die Reise. Eine Gründung muss natürlich gut überlegt und vorbereitet sein. Allerdings kann man schon mit wenigen Mitteln eigene Ideen antesten und an den Start gehen. 

3. Lasst euch nicht unterkriegen von vielen Neins am Anfang oder Gegenwind. Als Gründer muss man an sein Vorhaben glauben und voll dahinter stehen. Man wird viel Ablehnung und Neins kassieren. Sei es im Sales, bei der Mitarbeitergewinnung, bei der Gewinnung von Investoren, sogar aus dem eigenen Umfeld. Das muss man durchstehen. Es lohnt sich!

Wir bedanken uns bei Christian Strauch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wir brauchen mehr sichtbare weibliche Vorbilder

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Clara Meyer zu Altenschildesche

In einem interdisziplinären Forschungsteam widmet sich Clara Meyer zu Altenschildesche der Unsichtbarkeit von Innovatorinnen. Im Gespräch erklärt sie, warum der gängige Innovationsbegriff sehr eng gefasst ist, wieso das ein Nachteil für Frauen ist und was wir tun können, um mehr innovative Frauen sichtbar zu machen.

„Wir können es uns schlicht nicht leisten, auf das Potential von Frauen zu verzichten.“

herCAREER: Clara, du forschst zur Unsichtbarkeit von Innovatorinnen, also innovativer Frauen, in den Medien. Was zeichnet Innovatorinnen aus?

Clara Meyer zu Altenschildesche: Innovatorinnen sind Frauen, aus deren Arbeit sich künftig oder aktuell Fortschritte ergeben – egal ob im unternehmerischen, technologischen, wissenschaftlichen, gesellschaftlichen oder sozialen Bereich. In unserer Forschung ist der Innovationsbegriff sehr breit. Oftmals werden Innovationen mit technischen Neuerungen assoziiert. Wir berücksichtigen aber etwa auch Innovationen in Dienstleistungs- und sozialen Bereichen, in denen Frauen verstärkt vertreten sind.

herCAREER: Sie sind nicht so zahlreich vertreten wie ihre männlichen Kollegen, ist das richtig?

Clara Meyer zu Altenschildesche: Frauen sind in den als innovativ betrachteten Bereichen deutlich unterrepräsentiert – etwa Gründerinnen, Professorinnen an Hochschulen oder Patentanmelderinnen. Ein Beispiel: Zwischen 1978 und 2019 lag der Frauenanteil bei Patentanmelderinnen bei 10 Prozent. 2021 lag der Anteil von Frauen bei Start-up-Gründungen bei 17,7 Prozent, 2022 bei 20,3 Prozent. Das heißt, wir machen Fortschritte, es ist aber noch deutlich Luft nach oben.

herCAREER: Dazu kommt, dass sie nicht so sichtbar sind?

Clara Meyer zu Altenschildesche: Genau, sie und ihre Leistungen sind weniger sichtbar, etwa in den Medien, bei Preisverleihungen oder auch innerhalb der Unternehmen. Auf deutschen Veranstaltungen liegt der Sprecherinnen-Anteil bei unter 25 Prozent. Schaut man sich den Nobel-Preis an, sind 6,4 Prozent aller Preisträger:innen weiblich. In TV-Informationsformaten befragte Expert:innen sind zu 26 Prozent weiblich.

herCAREER: Welche Gründe gibt es dafür?

Clara Meyer zu Altenschildesche: Hierzu habe ich in einem interdisziplinären Team drei Jahre lang geforscht. Es ist leider nicht so, dass wir nur einen Grund benennen könnten. Die Gründe sind vielschichtig und komplex. Nur ein Beispiel: Unsere Untersuchungen haben bestätigt, dass die Vorstellungen, die von Innovation vorherrschen, auf bestimmten Aspekten des Konstrukts von Männlichkeit beruhen und sehr technisch geprägt sind.

herCAREER: Welche Auswirkungen hat das?

Clara Meyer zu Altenschildesche: Dadurch haben es Frauen, die im Dienstleistungssektor oder im sozialen Bereich innovativ vertreten sind, es schon von Anfang an schwieriger, als innovativ wahrgenommen zu werden. So werden sie oft auch nicht von Medien als Innovatorinnen erkannt und etwa als Expertin angefragt. In der Wirtschaftsförderung etwa beeinflussen solche Stereotype auch, wohin Fördergelder fließen und wer mit Preisen ausgezeichnet wird.

herCAREER: Kannst du ein Beispiel nennen für eine Innovation im sozialen Bereich?

Clara Meyer zu Altenschildesche: Eine Innovatorin in unserer Forschungsregion hat den Verein “Tausche Bildung für Wohnen” mit dem Ziel gegründet, Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit zu stärken. Junge Menschen, die eine Ausbildung machen oder studieren und sich eigentlich keine Wohnung finanzieren könnten, helfen als Bildungspat:innen Kindern in strukturell benachteiligten Stadtteilen, geben zum Beispiel Nachhilfe. Dafür können sie mietfrei wohnen. Das Projekt expandiert mittlerweile in weitere Regionen.

herCAREER: Welche innovative Frau hat es geschafft, sichtbar zu sein?

Clara Meyer zu Altenschildesche: Mai Thi Nguyen-Kim ist mit ihrem maiLab ein gutes Beispiel, genauso Tijen Onaran. Sie sind sichtbar mit dem, was sie tun, also Wissenschaft und Business.

herCAREER: Abgesehen von einer gleichberechtigten Repräsentation: Wieso ist es ein Problem, wenn innovative Frauen in der Masse ihrer männlichen Kollegen untergehen?

Clara Meyer zu Altenschildesche: Wir hören und lesen jeden Tag von Herausforderungen, die unsere gesamte Gesellschaft betreffen. Wenn wir so viele Innovationen brauchen, um etwa dem Klimawandel oder dem demografischen Wandel zu begegnen, dann macht es keinen Sinn, dass wir nur das Potential der Hälfte der Bevölkerung nutzen. Wir können es uns schlicht nicht leisten, auf das Potential von Frauen zu verzichten. Die Sichtbarkeit ist hier ein wichtiger Hebel. Wir brauchen mehr sichtbare weibliche Vorbilder. Mädchen und junge Frauen werden vor allem durch sie ermutigt: You can´t be, what you can´t see.

herCAREER: Basierend auf deiner Forschung: Was rätst du innovativen Frauen – gerade den leiseren?

Clara Meyer zu Altenschildesche: Der erste Schritt ist, sich seiner eigenen Expertise bewusst zu werden. Viele Frauen, die wir für unsere Forschung angefragt haben, sagten: Innovatorin oder Expertin? Das bin doch nicht ich! Das Selbstverständnis hat direkten Einfluss auf den eigenen Auftritt – und nur, wenn man selbst etwas verstanden hat, kann man es anderen gegenüber auch sichtbar machen. Selbstreflexion ist der erste Schritt, danach kann man sich auch Themen wie Personal Branding widmen.

herCAREER: Und was muss sich strukturell ändern?

Clara Meyer zu Altenschildesche: Es ist wichtig, dass sich nicht nur einzelne Personen für mehr Sichtbarkeit einsetzen, sondern auch Institutionen wie Hochschulen und Ministerien. Wir haben mit unserem Projekt “Westfälischen Erfinderinnen” in einer Förderrichtlinie des BMBF 71 Innovatorinnen aus dem Ruhrgebiet und dem Münsterland ausfindig gemacht und ihre Geschichte erzählt. Das ist ein Anfang.

Das Interview führte herCAREER-Chefredakteurin Julia Hägele.

Bild@ Clara Meyer zu Altenschildesche

Quelle messe.rocks GmbH

Susanne Kaiser Backlash

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susanne kaiser

Susanne Kaiser: Der Backlash und die autoritären Bewegungen zeigen, wie weit die feministischen Errungenschaften gekommen sind

Je stärker die Frauen, desto größer der Hass auf sie, beobachtet die Journalistin Susanne Kaiser. In ihrem Buch “Backlash” geht sie der körperlichen und psychischen Gewalt gegen Frauen auf den Grund und entwirft mögliche Lösungen. Im Interview erklärt sie, warum es einen Rückschlag gegen die Gleichberechtigung gibt, was das mit einem gebrochenen Männlichkeitsideal zu tun hat und was bei Gewalterfahrungen eine gute erste Anlaufstelle ist.

„In den letzten zehn, zwanzig Jahren sind Frauen unglaublich sichtbar geworden und haben Positionen erklommen wie niemals zuvor – als Politikerinnen, Unternehmerinnen, in allen Bereichen“

herCAREER: Susanne, du sagst, wir erleben einen Backlash, also einen Rückschlag gegen den Aufstieg der Frauen, mit neuen Formen von Gewalt. Warum?
Susanne Kaiser: In den letzten zehn, zwanzig Jahren sind Frauen unglaublich sichtbar geworden und haben Positionen erklommen wie niemals zuvor – als Politikerinnen, Unternehmerinnen, in allen Bereichen. Denken wir nur an Angela Merkel als erste Kanzlerin. Dass Gleichberechtigung – selbst, wenn es noch einiges zu tun gibt – ein essenzieller Wert einer Demokratie ist, würde niemand mehr bestreiten und damit ernsthaft eine Diskussion lostreten.

herCAREER: Und das provoziert?

Susanne Kaiser: Je stärker die Frauen, desto größer der Widerstand – ich nenne dieses Phänomen das “feministische Paradoxon”. In Europa und darüber hinaus erstarken rechtsextreme Parteien, die ein tradiertes Frauenbild wieder ins Zentrum der Gesellschaft rücken wollen – etwa in Finnland, wo Sanna Marin als Regierungschefin abgelöst wurde. Rechtspopulisten kommen in der Mitte der Gesellschaft an und schaffen es, Dinge sagbar zu machen, die wir schon längst hinter uns gelassen haben. In Deutschland erfährt die AfD viel Zuspruch, gerade auch von jungen Männern. Es werden Rechte rückabgewickelt, wie in den USA, wo in vielen Bundesstaaten Frauen nicht mehr über Abbruch oder Fortführung ihrer Schwangerschaft selbst entscheiden können. Gendergerechte Sprache hat sich so weit etabliert, dass Bayern sie verboten hat. Das alles ist eine Form politischer Männlichkeit. Dahinter steht die Erzählung, dass es die Frauen und der Feminismus zu weit getrieben haben. Männlichkeit wird hier zur Identitätspolitik.

herCAREER: Ist das klassische Männlichkeitsideal denn wirklich gebrochen?

Susanne Kaiser: Die Norm, das waren lange die Männer – weiß, hetero, cisgeschlechtlich. Das Stereotyp sagt: Sie sind immer stark, sorgen für das Haushaltseinkommen, treffen Entscheidungen, spielen die dominante Rolle in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. An diese Stelle ist nun ein vielfältigeres Bild getreten.

herCAREER: Wie kam das?

Susanne Kaiser: Im Zuge der Frauenbewegungen, aber auch in der jüngsten Geschichte haben wir angefangen, Männlichkeit zu problematisieren, von toxischer Männlichkeit und vom Patriarchat zu sprechen und es zu kritisieren. Nicht nur in kleinen feministischen Kreisen, sondern in der Breite. Die #MeToo-Bewegung hat ein kollektives Bewusstsein für sexistische Strukturen geschaffen. Das Internet hat eine große Rolle dabei gespielt, dass Frauen sich formieren konnten. Genauso aber, dass sich eine Gegenbewegung formieren konnte.

herCAREER: Wo liegt denn die Wurzel dieser Gewalt?

Susanne Kaiser: Männer sind verunsichert in ihrer Männlichkeit. Schon kleine Jungs werden mit der Frage konfrontiert, was ist denn Männlichkeit überhaupt? Und wenn sie versuchen, Antworten für sich zu finden, werden sie bombardiert mit ambivalenten Botschaften und Erwartungen. Auf der einen Seite steht: Du darfst nie über Grenzen gehen, musst ein Nein akzeptieren. Auf der anderen Seite heißt es: Sei ein Macher, nimm dir die Dinge, die du willst. Wenn du erfolgreich sein willst, musst du über Grenzen gehen, über deine und über andere. Erfolg bedeutet für viele Männer – wie den frauenfeindlichen Influencer Andrew Tate –: viel Geld, schöne Statussymbole und Frauen.

herCAREER: Wie können junge Männer bei sich bleiben – im Hinblick auf Identifikationsfiguren wie Andrew Tate?

Susanne Kaiser: Für mich ist die Antwort, darüber zu sprechen. Es geht darum, Stereotype zu hinterfragen. Gibt es naturgegebene Eigenschaften, wie beispielsweise weibliche Fürsorglichkeit? Oder können Männer nicht auch fürsorglich sein und sich hervorragend um die Kinder kümmern – am besten ohne gesellschaftliche Stigmatisierung und ohne berufliche Nachteile?

herCAREER: Welche Arten von Gewalt gibt es?

Susanne Kaiser: In “Backlash” habe ich mir vor allem Partnergewalt angesehen. Es gibt Gewalt im Netz in Form von Hass und auch Gewalt auf der politischen Ebene, also strukturelle Gewalt. Seit die Statistik zu Partnergewalt in der polizeilichen Kriminalstatistik erhoben wird, in Deutschland seit 2015, ist die Gewalt angestiegen. Und wir sehen, dass bestimmte Gewaltformen zunehmen, etwa sexuelle Gewalt, was ein Zurückwerfen-auf-den-Körper ist. Im Netz ist es leider völlig normal, dass da Vergewaltigungsdrohungen ausgesprochen werden.

herCAREER: Soll das die Frauen zum Schweigen bringen?

Susanne Kaiser: Wenn wir uns die Top 10 der Influencerinnen ansehen, sind alle aus dem Beauty-Bereich – keine Politikerin, keine Aktivistin, keine Journalistin. Tatsächlich zeigen Studien, dass jede zweite Frau im Netz ihre Meinung nicht mehr sagen will. Journalistinnen wie Dunya Hayali bekommen viel Hass ab. Sie wird so bedroht, dass sie sich immer wieder zurückziehen muss. Und es macht etwas, wenn Frauen nicht mehr partizipieren wollen. Das macht etwas mit unseren Idealen, aber auch mit unserer Demokratie. Sie erodiert.

herCAREER: Viele denken, Gewalt gegen Frauen ist ein Phänomen, das es vermehrt in anderen Kulturen gibt – denkst du, die Angst, dass wir patriarchale Strukturen durch Einwanderung “importieren”, ist berechtigt?

Susanne Kaiser: Bei Lesungen und Vorträgen ist das immer eine Frage, die mir gestellt wird. Ich finde sie wichtig, weil sie viele Menschen umtreibt. Ich habe aber bisher noch keinen Raum gesehen, in dem dieses Problem thematisiert wird, ohne es zu instrumentalisieren. Und ich sehe oft den Versuch, von der eigenen patriarchalen Gewalt abzulenken. In rechten Medien ist lange ignoriert worden, dass die Gewalt gegen Frauen steigt. Inzwischen wird das anerkannt, aber immer mit dem Impetus: Seit 2015 so viele Flüchtlinge kamen, trauen sich Frauen nachts nicht mehr auf die Straße. Die Gewalt, die steigt, steigt aber nicht auf der Straße. Der gefährlichste Ort bleibt für Frauen das eigene Zuhause. Die meisten Täter sind deutsch. Aber es gibt selbstverständlich auch Täter aus Afghanistan, Iran, Syrien – und gewiss sind diese Länder patriarchaler. All diese Gewalt hat jedoch gemein, dass sie von Männern verübt wird.

herCAREER: Haben wir es bei misogyner Gewalt mit einem Phänomen am Rande der Gesellschaft zu tun?

Susanne Kaiser: Frauenfeindliche Gewalt passiert in allen Schichten. Wir sehen, dass das Klischee des Mannes: ständig betrunken, arbeitslos und bildungsfern – nicht stimmt. Die größten Ressentiments gegenüber Frauen haben Akademiker und darunter besonders Ingenieure, Mediziner und BWLer. Das sind die drei Gruppen, die am ehesten sagen würden, mir kann mal die Hand ausrutschen.

Wichtig zu verstehen ist: Es kann jede Frau treffen. Die Muster sind nicht bei den Frauen zu suchen, sondern bei den Männern. Es sind oft diese Konstellationen: Sie verdient mehr als er, ist akademisch besser gebildet. Männer kommen damit oft nicht klar. Denn Männer sind es leider immer noch gewöhnt, ihre Karrieren auf dem Rücken von Frauen zu bilden, weil Frauen den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit übernehmen.

herCAREER: Mit welchen Vorurteilen haben Opfer von Gewalt zu tun?

Susanne Kaiser: Oft wird die Frage gestellt: Warum hat sie sich nicht einfach getrennt – und das so lange mit sich machen lassen? Gerade so eine gebildete Frau. Es wird unterschätzt, wie sehr das Victim-Blaming selbst in einer Zweierbeziehung wirkt. Und wenn Frauen als Schuldige, vielleicht psychisch gestört, hingestellt werden, dann fangen sie an, an sich selbst zu zweifeln. Sie entschuldigen die Gewalt, weil sie denken, sie haben einen Anteil daran.

herCAREER: Ein konservativer Mann, der in Absprache mit seiner Frau das klassische Modell lebt: Er arbeitet, sie bleibt zuhause. Ist das schon gewaltvoll?

Susanne Kaiser: Gewalt entsteht ab dem Moment, in dem die Frau nicht einverstanden ist mit der Situation. Der Feminismus wird missverstanden, wenn es heißt, Frauen dürften sich nicht mehr entscheiden für ein Leben als Hausfrau und Mutter. Das sehe ich anders. Jede Frau, die sich freien Willens dafür entscheidet, soll das tun. Wichtig ist, dass die Entscheidung einvernehmlich ist und dass sie sich jederzeit umentscheiden kann.

herCAREER: Was kann man tun, wenn man das Gefühl hat, dass beispielsweise Freundinnen psychischer oder physischer Gewalt ausgesetzt sind, sich aber nicht lösen können?

Susanne Kaiser: Wenn es eine Freundin betrifft, ist es sehr schwierig. Das Wichtigste ist, für sie da zu sein, wann immer sie es braucht. Was man sonst noch tun kann, ist, auf Beratungsangebote hinzuweisen. Für einen selbst gilt dasselbe: Es ist fatal, sich isolieren zu lassen. Am besten wäre es, mit anderen über die Gewalt zu sprechen, aber überhaupt mit anderen in Kontakt zu bleiben ist sehr wichtig. Ich empfehle auch, für ökonomische Unabhängigkeit zu sorgen und ein eigenes Konto zu besitzen. Das spielt oft eine große Rolle. Bei gemeinsamen Kindern wird es natürlicher komplizierter – hier empfehle ich, sich frühzeitig zu informieren und gegebenenfalls anwaltliche Hilfe zu holen.

herCAREER: Was ist eine gute erste Anlaufstelle?

Susanne Kaiser: Der Frauennotruf ist eine gute erste Anlaufstelle, weil er die Frauen auch gezielt weitervermittelt. Es ist unverbindlich und anonym. Bald gibt es die von Stefanie Knaab entwickelte App, mit der sich Frauen informieren und auch Gewalterfahrungen dokumentieren können. Sie ist nicht als eine solche App auf dem Handy zu erkennen und deshalb sicher.

herCAREER: Was ist deiner Meinung nach auf politischer Ebene wichtig, um der Gewalt gegen Frauen entgegenzuwirken?

Susanne Kaiser: Die Istanbul-Konvention (Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, Anm. Red.) ist zwar unterzeichnet, aber nicht ordentlich umgesetzt. Hierfür müsste viel mehr Geld aufgewendet werden. Frauenhäuser sind eine gute, aber keine dauerhafte Lösung, denn Frauen werden als Betroffene aus dem Leben ins Frauenhaus genommen, während sich die Täter frei bewegen können. Das schafft ein Machtungleichgewicht. Wir brauchen außerdem mehr politische Regularien für das Internet, für die sich etwa die Organisation HateAid einsetzt.

herCAREER: Gibt es etwas, dass sich deiner Meinung nach bereits zum Guten wendet?

Susanne Kaiser: Der Backlash und die autoritären Bewegungen zeigen, wie weit die feministischen Errungenschaften gekommen sind. Es gibt viel mehr Bewusstsein für Gewalt gegen Frauen. Vor zehn Jahren hätten wir beispielsweise über Till Lindemann von Rammstein noch anders debattiert. Ich sehe es optimistisch, wie wir in Sachen Gleichberechtigung vorangehen. Die Mehrheit will in einer Demokratie leben. Diese Fortschritte lassen sich nicht wieder zurückschrauben, genauso wenig das Bewusstsein für toxische Männlichkeit. Die Alternative wäre eine Diktatur, in der Frauen unterdrückt werden. Und daran glaube ich nicht.

Das Interview führte herCAREER-Chefredakteurin Julia Hägele.

Bild © Jonas Ruhs

Quelle messe.rocks GmbH

Wie können Start-ups mit Big Data ihren Erfolg maximieren?

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analyse

Wie Start-ups von Big Data und prädiktiver Analyse profitieren können

In der heutigen digitalen Ära spielen Big Data und prädiktive Analyse eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Start-ups. Diese Technologien ermöglichen es, große Datenmengen zu sammeln, zu analysieren und daraus wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Start-ups, die diese Tools effektiv nutzen, können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. Doch wie genau können junge Unternehmen von Big Data und prädiktiver Analyse profitieren? Dieser Beitrag beleuchtet die wichtigsten Aspekte und zeigt, wie Start-ups diese Technologien für sich nutzen können.

Was ist Big Data?

Big Data bezieht sich auf riesige Datenmengen, die aus verschiedenen Quellen stammen. Diese Daten können strukturiert oder unstrukturiert sein. Beispiele hierfür sind soziale Medien, Transaktionsdaten und Sensordaten. Die Herausforderung besteht darin, diese Daten effizient zu speichern, zu verarbeiten und zu analysieren. Moderne Technologien wie Hadoop und Spark haben die Verarbeitung großer Datenmengen revolutioniert. Für Start-ups bieten diese Technologien eine Möglichkeit, wertvolle Erkenntnisse aus ihren Daten zu gewinnen.

Vorteile der prädiktiven Analyse

Die prädiktive Analyse nutzt historische Daten, um zukünftige Ereignisse vorherzusagen. Algorithmen und maschinelles Lernen sind zentrale Bestandteile dieses Prozesses. Durch die prädiktive Analyse können Start-ups Trends erkennen und zukünftige Entwicklungen prognostizieren. Dies ermöglicht es ihnen, proaktiv auf Veränderungen zu reagieren und Chancen zu nutzen.

Ein wesentlicher Vorteil der prädiktiven Analyse ist die Verbesserung der Entscheidungsfindung. Anstatt sich auf Bauchgefühle zu verlassen, können Unternehmer fundierte Entscheidungen treffen. Beispielsweise kann die prädiktive Analyse helfen, die Nachfrage nach Produkten zu prognostizieren. Dies ermöglicht eine bessere Lagerverwaltung und reduziert Kosten.

Anwendungsbereiche für Start-ups

Start-ups können Big Data und prädiktive Analyse in verschiedenen Bereichen einsetzen. Ein wichtiger Bereich ist das Marketing. Durch die Analyse von Kundenverhalten können maßgeschneiderte Marketingkampagnen entwickelt werden. Diese Kampagnen sind oft erfolgreicher, da sie genau auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sind.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Produktentwicklung. Start-ups können Kundenfeedback und Marktdaten analysieren, um neue Produkte zu entwickeln oder bestehende Produkte zu verbessern. Dies führt zu einer höheren Kundenzufriedenheit und stärkt die Marktposition.

Auch im Finanzbereich spielen Big Data und prädiktive Analyse eine wichtige Rolle. Start-ups können Finanzdaten analysieren, um Cashflow-Prognosen zu erstellen und finanzielle Risiken zu minimieren. Dies ist besonders wichtig für junge Unternehmen, die oft mit begrenzten Ressourcen arbeiten.

Herausforderungen und Lösungen

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen. Eine der größten Herausforderungen ist die Datenqualität. Unvollständige oder fehlerhafte Daten können zu falschen Schlussfolgerungen führen. Start-ups müssen daher sicherstellen, dass ihre Datenquellen zuverlässig sind. Datenbereinigung und -validierung sind wichtige Schritte, um die Datenqualität zu gewährleisten.

Eine weitere Herausforderung ist der Datenschutz. Start-ups müssen sicherstellen, dass sie die geltenden Datenschutzgesetze einhalten. Dies umfasst den Schutz personenbezogener Daten und die Einholung von Einwilligungen. Transparenz und Datensicherheit sollten oberste Priorität haben.

Schließlich ist auch das nötige Fachwissen eine Hürde. Die Implementierung von Big Data und prädiktiver Analyse erfordert spezialisierte Kenntnisse. Start-ups sollten in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter investieren oder externe Experten hinzuziehen. Dies stellt sicher, dass die Technologien effektiv eingesetzt werden.

Abschließende Gedanken

Big Data und prädiktive Analyse bieten Start-ups enorme Chancen. Sie ermöglichen eine fundierte Entscheidungsfindung, verbessern das Marketing und unterstützen die Produktentwicklung. Trotz einiger Herausforderungen können diese Technologien erfolgreich implementiert werden, wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.

Durch den Einsatz von Big Data und prädiktiver Analyse können Start-ups ihre Effizienz steigern und ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Es ist wichtig, kontinuierlich in diese Technologien zu investieren und sich an neue Entwicklungen anzupassen. So bleiben Start-ups nicht nur konkurrenzfähig, sondern können sich auch in einem zunehmend datengetriebenen Markt behaupten.

Die Zukunft gehört denjenigen, die die Macht der Daten zu nutzen wissen. Start-ups, die Big Data und prädiktive Analyse in ihre Geschäftsstrategie integrieren, haben einen klaren Vorteil. Sie können nicht nur schneller auf Marktveränderungen reagieren, sondern auch proaktiv handeln und somit nachhaltigen Erfolg erzielen

Bild von Tumisu auf Pixabay

Wie gesund sind deine Essgewohnheiten wirklich?

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Mikrogruen

Mikrogruen revolutioniert die private Ernährung durch nachhaltige und handgefertigte Anzuchtsets für nährstoffreiche Microgreens.

Stell dich und dein Startup Mikrogruen doch kurz unseren Lesern vor.  

Wir sind Colin Horak und Arian Hoti und zu Beginn dieses Jahres haben wir unser Startup Mikrogruen gestartet. Ursprünglich haben wir unseren Hintergrund in den Bereichen E-Commerce und Marketing & Sales.   

Mit unserem Startup Mikrogruen revolutionieren wir die private Ernährung. Microgreens sind Gemüse- und Kräuterpflanzen, die in einem sehr jungen Stadium geerntet werden und sehr gut zum Selbstanbau geeignet sind. Sie zeichnen sich durch ihre hohen Nährwerte aus und sind eine wertvolle Ergänzung für eine gesunde Ernährung.  

Unsere hochwertigen Microgreens-Anzuchtsets sind nachhaltig, regional und handgefertigt. Die passenden Nachfüllsets werden bequem nach Hause geliefert und können in individuellen Zeiträumen bestellt werden. Die Anwendung ist denkbar einfach: Setze die Anzuchtmatte ein, streue das Saatgut darauf und gieße es – fertig! So kannst Du unkompliziert frische Microgreens zu Hause ziehen und genießen. Nach 7-10 Tagen können die frischen Microgreens geerntet werden.  

Warum hast du dich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?  

Die Entscheidung, ein Unternehmen zu gründen, resultierte aus unserer Leidenschaft für Microgreens und nachhaltige, sowie gesunde, Ernährung. Seit Jahren bauen wir selbst Microgreens an und sind absolut von ihren Vorteilen überzeugt.  

In Deutschland gibt es jedoch ein Problem: Die schlechte Warenverfügbarkeit von Microgreens. Zudem fehlen Anzuchtsets, die sich nahtlos in die heimische Umgebung integrieren und gleichzeitig ein ansprechendes Design bieten. Dieses Problem lösen wir mit Mikrogruen. Außerdem sind wir beide begeistert von Unternehmertum und freuen uns auf diese Herausforderung. 

Was war bei der Gründung von Mikrogruen die größte Herausforderung?  

Bei der Gründung von Mikrogruen war unsere größte Herausforderung, regionale Produkte und Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Dies war für uns aber die Grundbedingung, um überhaupt zu starten. Es war uns außerdem wichtig, die Funktionalität und das Design perfekt zu kombinieren und dennoch noch einen fairen Preis zu bieten. Unser Ziel war es, ein Produkt zu schaffen, das  simpel in der Anwendung ist und gleichzeitig eine optimale Anzucht ermöglicht.  

Darüber hinaus mussten wir ein Produktions-, Logistik- und Warenwirtschaftssystem aufbauen, das ideale Skalierungseigenschaften vorweist.  

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?  

Man kann mit einer Idee starten, auch wenn noch nicht alles perfekt ist. Allerdings sollte man nicht sofort an Kunden verkaufen. Intern zu starten ist sinnvoll. So haben wir es bei Mikrogruen gemacht: Wir haben sechs Monate lang Prototypen entwickelt, bis wir überzeugt waren, dass unser Produkt das beste auf dem Markt ist. 

Erst als unser Produkt vollständig optimiert war, haben wir begonnen, Kunden anzusprechen.  Zunächst verschickten wir kostenlose Sets, um Feedback einzuholen. Auf diese Weise wurde unser Produkt direkt in Kooperation mit den Kunden entwickelt, um das bestmögliche Ergebnis sicherzustellen.  

Welche Vision steckt hinter Mikrogruen?  

Die Vision hinter Mikrogruen ist es, das Ernährungssystem zu revolutionieren und die Art und Weise, wie wir essen, grundlegend zu verändern. Wir wollen in jedem Privathaushalt einen positiven Einfluss haben und nachhaltige Ernährungspraktiken fördern.  

Als Impact-Startup ist unsere gesamte Unternehmensphilosophie auf umweltfreundliches Handeln ausgerichtet. Ziele wie kurze Lieferketten oder Verzicht auf Plastik müssen wir uns gar nicht erst setzen, da das unser absoluter Standard ist. Wir verzichten vollständig auf Plastik, setzen auf regionale Beschaffung und bieten vollständige Transparenz. Durch Videos unserer Prozesse können unsere Kunden genau nachvollziehen, wie unsere Produkte entstehen. 

Hier soll die Reise aber noch nicht enden, wir planen im nächsten Jahr eine umfangreiche Kampagne, um die Wiederaufforstung in lokalen Regionen in Deutschland zu unterstützen und aktiv etwas zu verändern.  

 Wer ist die Zielgruppe von Mikrogruen?  

Die Zielgruppe von Mikrogruen umfasst jeden, der gesund leben möchte und Wert auf Unternehmenskultur und Nachhaltigkeit legt. Unser Produkt richtet sich auch an designbewusste Menschen, da es modern und stylisch ist. Darüber hinaus zeichnet es sich durch seine einfache Handhabung aus – und fördert den Beitrag zur Selbstversorgung.  

Was uns von anderen Anbietern unterscheidet, ist unser umfassender Ansatz: Wir bieten hochwertige, nachhaltige und regional produzierte Anzuchtsets, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sind. Unsere Sets sind so konzipiert, dass sie sich nahtlos in jede Umgebung einfügen und gleichzeitig einfach in der Anwendung sind.  

Wo geht der Weg hin? Wo siehst du dich und Mikrogruen in fünf Jahren?  

In fünf Jahren sehen wir uns und Mikrogruen in einer Million deutschen Haushalten. Unser Ziel ist es, einen signifikanten Beitrag zu gesunder Ernährung zu leisten und den Markt für Microgreens weiter anzuregen.  

Wir planen, unsere Produktpalette zu erweitern und werden in naher Zukunft weitere Sorten von Saatgut und einzigartige Anzuchtsets anbieten. Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Vision ist es, klimapositiv zu werden. Wir optimieren unsere Prozesse kontinuierlich auf Nachhaltigkeit und streben danach, sogar einen positiven Klimabeitrag zu leisten. Dieses Ziel haben wir uns für das Jahr 2027 gesetzt.  

Darüber hinaus möchten wir weitere Arbeitsplätze schaffen und damit auch einen sozialen Impact erzielen. Unser Weg ist klar: Wir wollen nicht nur das Ernährungssystem revolutionieren, sondern auch nachhaltige und soziale Werte in der Gesellschaft verankern. Wir wollen nicht nur für unsere einzigartigen Produkte, sondern vor allem auch für unsere Werte und Normen bekannt werden.  

Welche drei Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?  

Erstens: Der richtige Zeitpunkt, um zu starten, ist jetzt. Beginne mit etwas, für das du brennst, und schaffe etwas Nachhaltiges mit positivem Impact. Deine Leidenschaft wird dir helfen, Hindernisse zu überwinden und dein Ziel zu erreichen.  

Zweitens: Entwickle dein Produkt direkt mit deiner Zielgruppe. Wir haben bei Mikrogruen diesen Ansatz gewählt und konnten so sicherstellen, dass unser Produkt genau das bietet, was unsere Kunden wollen. Durch die enge Zusammenarbeit mit deiner Zielgruppe wird dein Produkt perfekt auf deren Bedürfnisse abgestimmt sein.  

Drittens: Bleibe dran, auch wenn es schwierig wird. Zum Beispiel war es für uns unglaublich herausfordernd, das richtige Saatgut zu finden, das unseren Anforderungen gerecht wird. Sei besessen von deiner Idee und arbeite kontinuierlich daran, sie zu perfektionieren. Beharrlichkeit und Hingabe sind der Schlüssel zum Erfolg.  

Wir bedanken uns bei Colin Horak und Arian Hoti für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.