Mittwoch, April 2, 2025
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Was steckt hinter dieser neuen Antriebstechnologie?

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DeepDrive founders

DeepDrive entwickelt hochinnovative Elektromotoren, die Effizienz, Kostenreduktion und Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie neu definieren.

Könnten Sie uns DeepDrive und die Personen, die hinter dem Unternehmen stehen, kurz vorstellen?

DeepDrive ist ein Münchener High-Tech-Unternehmen, das eine innovative Motorentechnologie entwickelt hat, die die Basis für unsere beiden Produktlinien bildet: den Radnaben- und Zentralantrieb. Unsere Motoren setzen neue Maßstäbe in Effizienz, Kostenreduktion und CO2-Einsparung bei Elektrofahrzeugen.

Gegründet vor 3,5 Jahren von einem Team aus sieben Experten mit umfangreicher Erfahrung in großvolumigen Automobilprojekten, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, die Elektromotorenindustrie zu revolutionieren. Sechs von uns lernten sich vor 10 Jahren während des Studiums an der TU München im Motorsportteam TUfast kennen. Nach dem Studium gingen wir alle in die Industrie und arbeiteten bei führenden Unternehmen wie Bosch, Audi und Infineon. 2021 haben wir uns dann zusammengeschlossen und DeepDrive gegründet, um die Elektromotorenindustrie zu revolutionieren.

Unser Team umfasst:

Felix Poernbacher (Co-CEO) – verantwortlich für strategische Aspekte, früher M&A-Investmentbanker bei Rothschild.

Stefan Ender (Co-CEO) – leitet produktbezogene Bereiche, mit Erfahrung aus großen Elektrifizierungsprojekten bei Bosch.

Dr.-Ing. Alexander Rosen (Chief Engineer) – spezialisiert auf E-Antriebe, war Senior-Experte und Lead Designer bei Bosch, mit umfangreicher Forschungserfahrung im Bereich Radnabenmotoren und Fertigungstechnologien am Fraunhofer-Institut.

Maximilian Habersbrunner – Experte für Embedded Software und Leistungselektronik, arbeitete bei Compact Dynamics.

Markus Domme – leitet das Mechanics Team, früher Entwicklungsingenieur bei Bosch.

Dean Petrovski – verantwortlich für Produktion und Industrialisierung, mit Erfahrung bei Bosch.

Christopher Roemmelmayer – leitet die Softwareentwicklung, mit Erfahrung im Software Systems Engineering bei Infineon.

Derzeit arbeiten wir mit 8 der 10 größten Automobilhersteller zusammen und werden von Investoren wie Leitmotif, BMW i Ventures und Continental unterstützt. Unser Ziel: die Zukunft der Mobilität effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger zu gestalten.

Was war Ihre ursprüngliche Vision für DeepDrive, und wie möchten Sie diese im Bereich der Antriebstechnologien verwirklichen?

Unsere Vision war es, den Elektromotor komplett neu zu denken, da es, vor allem, in puncto Effizienz noch enormes Potenzial gibt. Statt nur kleine Verbesserungen vorzunehmen, wollten wir eine Technologie entwickeln, die den Status Quo in der Automobilindustrie deutlich herausfordert – effizienter und günstiger.

Dank unserer Erfahrung verstehen die Anforderungen der Automobilindustrie und kombinieren dieses Wissen mit unserer Innovationskraft. So konnten wir eine revolutionäre Technologie entwickeln, die nicht nur technisch überlegen, sondern auch für die Großserienproduktion geeignet ist.

Wie hilft Ihre Technologie, die Bedürfnisse der Automobilindustrie zu erfüllen, und welche konkreten Vorteile bieten Sie Herstellern und Endnutzern?

Unsere Technologie adressiert die dringendsten Herausforderungen, mit denen die Automobilindustrie bei Elektrofahrzeugen konfrontiert ist. Mit unserer patentierten Doppelrotor-Motorentopologie ermöglichen wir Reichweiten von über 800 Kilometern. Unser Antrieb ist 20% effizienter als herkömmliche Elektromotoren, was entweder eine kleinere Batterie oder eine um 20% größere Reichweite ermöglicht – beides reduziert sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen.

Darüber hinaus bieten wir Herstellern enorme Kostenvorteile. Bei großvolumiger Produktion können signifikant Kosten eingespart werden – zum einen durch eine kostengünstigere Fertigung, zum anderen durch Einsparungen in der Batterie. Unsere Motoren sind vielseitig einsetzbar, sei es als Radnaben- oder Zentralantrieb, und lassen sich problemlos in die Großserienproduktion integrieren, da wir auf standardisierte Fertigungsprozesse und Materialien setzen.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie bei der Entwicklung Ihrer Antriebstechnologie konfrontiert worden, und wie haben Sie diese erfolgreich gemeistert?

Die größte Herausforderung bei der Einführung einer neuen Technologie in der Automobilindustrie ist die Industrialisierung. Ein industrialisiertes Serienprodukt, das in hoher Stückzahl fertigbar ist, zu entwickeln, ist um Größenordnungen komplexer als funktionierende Prototypen. Daher war unser Fokus bereits in einem frühen Entwicklungsstadium auf Einfachheit in der Fertigung gerichtet. Wir sind bereits sehr früh in den Austausch mit späteren Großserienfertigern gegangen und haben große strategische Partnerschaften geknüpft, damit unser Antrieb gezielt für die Großserie entwickelt wird – in cost, in quality, in time.

Was macht DeepDrive im Vergleich zu anderen Anbietern im Bereich Antriebssysteme einzigartig, und was würden Sie als Ihren besonderen USP (Unique Selling Point) beschreiben?

Wie oben beschrieben, unser besonderer USP liegt darin, dass unsere Technologie nicht nur effizienter und kostengünstiger ist, sondern auch voll für die Großserie ausgelegt ist und problemlos in bestehende Produktionsprozesse integriert werden kann. Wenn man fünf große OEMs fragt, werden sie bestätigen: Das ist der effizienteste und kostengünstigste E-Motor, den sie je gesehen haben.

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung von DeepDrive, und welche neuen Technologien oder Kooperationen sind in den kommenden Jahren geplant?

Die zukünftige Entwicklung von DeepDrive wird maßgeblich davon geprägt sein, unsere validierte Technologie in die Großserienproduktion zu überführen. Wir befinden uns aktuell an einem Punkt, an dem wir extrem starkes Interesse von führenden Automobilherstellern verzeichnen, und unsere größte Herausforderung in den nächsten ein bis zwei Jahren wird es sein, diese starke Kundenpipeline in konkrete Großserienaufträge zu konvertieren.

Unser Fokus liegt daher darauf, eng mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten und die Skalierung unserer Produktion voranzutreiben. Sobald wir die ersten Großserienaufträge sichern, werden wir in den kommenden drei bis vier Jahren in die industrielle Großserienfertigung einsteigen.

Zusätzlich arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Antriebstechnologien, um auch in Zukunft an der Spitze der Innovation im Bereich Elektromobilität zu stehen. Kooperationen mit führenden OEMs und Tier-1-Zulieferern spielen dabei eine zentrale Rolle, um gemeinsam neue Maßstäbe für Effizienz, Kostenreduktion und Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie zu setzen.

Wer gehört zu Ihrer Hauptzielgruppe, und wie passen Sie Ihre Lösungen an die sich wandelnden Bedürfnisse der Automobilbranche an?

Unsere Hauptzielgruppe sind die Volumen-Automobilhersteller (OEMs), die unsere Motoren in ihre Fahrzeuge integrieren möchten. Wir arbeiten dabei sehr eng mit den Teams der OEMs zusammen, um unsere Motoren individuell nach deren spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen anzupassen.

Dieser partnerschaftliche Ansatz ermöglicht es uns, flexibel auf die sich wandelnden Anforderungen der Automobilbranche zu reagieren und maßgeschneiderte Lösungen zu bieten, die sowohl in puncto Effizienz als auch in Kosten und Nachhaltigkeit überzeugen.

Wie hat sich die Automobilbranche in den letzten Jahren verändert, und wie reagiert DeepDrive auf diese technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen?

Die Automobilbranche hat sich in den letzten Jahren enorm gewandelt. Fast alle etablierten Automobilhersteller stehen vor dem größten Innovationsdruck seit ihrer – teilweise jahrhundertealten – Gründung. Dieser Wandel hin zur Elektromobilität erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen großen, etablierten Unternehmen und agilen High-Tech-Firmen wie uns. Es geht darum, ihre industrielle Stärke mit unserer Agilität und Innovationskraft zu kombinieren, um die Branche erfolgreich in das elektrische Zeitalter zu führen.

Bei DeepDrive haben wir in den letzten 3,5 Jahren genau das erreicht: Spitzeninnovationen mit höchster Geschwindigkeit entwickelt, immer mit dem Fokus auf Großserientauglichkeit in Bezug auf Kosten und Qualität.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ebenfalls im Bereich Automotive-Technologie oder Elektromobilität ein Unternehmen aufbauen möchten?

Zusammenarbeit ist der Schlüssel: In der Automobilbranche kommt man als junges Unternehmen nicht allein voran. Die Zusammenarbeit mit großen OEMs, Tier-1-Zulieferern oder Verbänden wie dem VDA ist entscheidend. Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und von der Expertise der Partner zu profitieren – das bringt weit mehr, als es im Alleingang zu versuchen.

Ein starkes Team ist unverzichtbar: In der Automobilindustrie zählt tiefes Fachwissen. Unser Erfolg basiert auf einem erfahrenen Team, das sich in der Großserienproduktion bestens auskennt. Ohne diese Expertise werden dich die etablierten Akteure nicht ernst nehmen, und nur mit einem A-Team kannst du wirklich etwas bewegen.

Netzwerk, Netzwerk, Netzwerk: Kontakte sind in dieser Branche unbezahlbar. Ich persönlich nutze jede Gelegenheit, um auf Events präsent zu sein und mein Netzwerk zu erweitern. Bei Fragen oder Herausforderungen habe ich sofort eine Liste von Experten, die mir weiterhelfen können.

Gab es einen besonderen Meilenstein oder ein Kundenfeedback, das Ihnen gezeigt hat, dass Sie mit DeepDrive auf dem richtigen Weg sind?

Ein besonders wichtiger Meilenstein für uns war das durchweg positive Feedback von verschiedenen OEMs sowie Partnern wie Continental. Besonders das Feedback von BMW, die uns im Rahmen ihrer Startup Garage begleiten, war für uns ein starkes Signal, dass wir mit unserer Technologie auf dem richtigen Weg sind. 

Es ist unglaublich motivierend, zu sehen, wie unsere Technologie von führenden Akteuren der Branche wahrgenommen wird, und dass sie das Potenzial erkennen, das in unserer patentierten Doppelrotor-Technologie steckt. Dass so viele namhafte Hersteller unser System als effizientesten und kostengünstigsten E-Motor betrachten, bestätigt uns darin, dass wir die richtigen Schritte gehen. 

Wie möchten Sie DeepDrive langfristig im Markt positionieren, und welche Rolle sehen Sie für Ihr Unternehmen in der Zukunft der Elektromobilität?

Langfristig sehen wir DeepDrive als Branchenführer im Bereich Elektromotoren, nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch darüber hinaus. Unsere Vision ist es, mit unseren elektrischen Antrieben einen neuen Standard zu setzen, der sowohl in Bezug auf Effizienz als auch auf Kostenreduktion Maßstäbe setzt. Unser Ziel ist es, eine zentrale Rolle in der Transformation der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität einzunehmen und einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung der gesamten Branche zu leisten. Wir möchten die Elektromobilität für alle zugänglicher und wirtschaftlicher machen.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Antriebstechnologien sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleiben?

Um sicherzustellen, dass unsere Antriebstechnologien sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleiben, setzen wir auf unsere innovative Doppelrotor-Technologie, die nicht nur die Effizienz von Elektrofahrzeugen signifikant steigert, sondern auch deren CO2-Emissionen drastisch reduziert. Automobilhersteller können mit unseren Motoren eine Reduktion der CO2-Emissionen um bis zu 20% im Vergleich zu aktuellen Technologien erreichen. Diese Einsparungen sind nicht nur ein Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, sondern erfüllen auch die immer strengeren Umweltvorgaben der Branche.

Darüber hinaus bieten unsere Motoren durch ihre hohe Effizienz auch erhebliche Kostenvorteile. Automobilhersteller können bei der Skalierung auf Großserienproduktion Einsparungen von über 1 Milliarde Euro realisieren. Dieser Ansatz stellt sicher, dass unsere Technologie nicht nur die Nachhaltigkeitsziele unserer Kunden unterstützt, sondern auch deren wirtschaftliche Anforderungen erfüllt und sie wettbewerbsfähig hält.

Bildcredits:@DeepDrive

Wir bedanken uns bei Felix Poernbacher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was steckt hinter diesem genialen Alltagsprodukt?

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Michael Grundmann (l.) und Francesco La Pica präsentieren den Mehrweg-Hygienesteinhalter WC-Star. Sie erhoffen sich ein Investment von 25.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile.  Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

WC-Star stellt am 30. September in „Die Höhle der Löwen“ sein innovatives Produkt vor: Eine clevere Lösung, die den Plastikverbrauch im Sanitärbereich reduziert und für saubere Toiletten sorgt

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben? Wer seid ihr als Gründer?

Francesco und Michael haben sich 2014 kennengelernt, da Michael von ihm seine Produkte für seinen Online-Shop bezogen hat. Ende 2016 hatte Michael die Idee für den WC-Star. Da in der Zwischenzeit eine intensivere geschäftliche Beziehung entstanden ist und wir uns beide mit „Problemlösern“ im Haushalt beschäftigt haben, haben wir uns gemeinsam Gedanken gemacht, wie wir den WC-Star konzipieren können. Nach einem Jahr tüfteln und testen, haben wir Anfang 2018 unser gemeinsames Unternehmen L & G Ideenwelt gegründet.

Ich bin Michael Grundmann, Aich bin 61 Jahre alt und wohnhaft in Warendorf.
Ich bin gelernter Sanitär- und Heizungsmeister, Betriebswirt des Handwerks und Umweltschutzberater im Handwerk. Seit über 18 Jahren bin ich in verschiedenen Stadtwerken u.a. als Vertriebsleiter und Energieberater tätig. Seit 2012 bin ich als Energie- und Tarifberater selbstständig und arbeite am Aufbau unseres Online-Shops für Sanitär- und Heizungsartikel.

Mein Name ist Francesco La Pica, ich bin 59 Jahre alt und wohnhaft in Neu-Ulm. Ich habe eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker absolviert, ich arbeitete unter anderem als LKW-Fahrer und ich war mehrere Jahre im Innen- und Außendienst (Berater für Wohneigentum) tätig. Seit 2010 bin ich selbstständig und habe mich der Erfindung von Artikeln für den Sanitär- und Haushaltsbereich gewidmet.

In welcher Branche ist euer Startup tätig und was ist euer Kernprodukt oder eure Kern-Dienstleistung?

Die Entwicklung von innovativen und praktischen Handwerks- und Haushaltsprodukten, die die Umwelt schonen und Probleme lösen. „Problemlöser“ wie der WC-Star können in Haushalt und Gewerbe eingesetzt werden und sollen dazu beitragen, den weltweiten Plastikverbrauch und die damit einhergehende Umweltverschmutzung bestmöglich zu reduzieren.

Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?

Als Handwerksmeister aus der Heizungs- und Sanitärbranche hatte Michael Ende 2016 die Idee für den WC-Star, um Einwegplastik im Sanitärbereich einzusparen. Unser WC-Star ist ein innovativer Mehrweg-Hygienesteinspeicher für Aufputzspülkästen. Der WC-Star wird einfach im Spülkasten montiert und somit von außen unsichtbar und reinigt beim Spülvorgang das gesamte WC. Unser Slogan: Mehrweg statt Einweg!

Was macht euer Produkt oder eure Dienstleistung im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?

Der WC-Star ist einzigartig auf dem Markt. Es gibt keinen vergleichbaren Artikel. Der WC-Star ist ein innovativer Mehrweg-Hygienesteinhalter für Spülkästen, der die Plastik-Einwegreiniger ersetzt und immer wieder mit unserem Nachfüll-Set nachgefüllt werden kann. Er trägt somit dazu bei, dass Plastikmüll reduziert wird, da die Halter von den Einwegreinigern nach Gebrauch im Restmüll landen.

Was ist die langfristige Vision eures Startups? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Wir möchten, dass sich der WC-Star als Marke etabliert und für Kunden ein bekannter Artikel ist, der ein fester Bestandteil des Angebotes der Handelsketten wird.
Es sind noch weitere Artikel und Problemlöser in Planung.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

Wir suchen für unseren WC-Star einen Partner, der das Potenzial hat, den WC-Star flächendeckend auf den Markt zu bringen. Mit unserem WC-Star möchten wir einen Beitrag leisten, den Einweg-Plastikmüll zu reduzieren.

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhofft ihr euch durch die Show? Wie plant ihr, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?

Damit der WC-Star flächendeckend im Markt angeboten wird, benötigten wir einen starken Partner, der die finanziellen Möglichkeiten und über die entsprechenden Kontakte verfügt.

Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte/Dienstleistungen?

Wir setzen alles daran, dass sich der WC-Star als Marke etabliert und für Kunden ein bekannter Artikel wird, der ein fester Bestandteil des Angebotes der Handelsketten wird.
Es sind noch weitere Artikel und Problemlöser in Planung.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?

Als junges Unternehmen ist es sehr schwer ein neues Produkt zu entwickeln und im Markt zu platzieren. Doch es lohnt sich nicht aufzugeben und an sich und seine Idee zu glauben!

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß
fassen möchten?

Sich niemals durch Misserfolge oder Rückschläge entmutigen zu lassen.

Bild: Michael Grundmann (l.) und Francesco La Pica präsentieren den Mehrweg-Hygienesteinhalter WC-Star. Sie erhoffen sich ein Investment von 25.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile.  Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie WC-Star am 30. September 2024 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Michael Grundmann und Francesco La Pica für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was steckt hinter diesem Erfolgsgeheimnis?

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Cantura Founder Investor Team Bildcredits: Cantura /THANKYOUJANE GmbH

Cantura ist Deutschlands führender Anbieter für CBD- und Cannabis-Produkte und setzt sich dafür ein, verantwortungsvolle Lösungen für das Wohlbefinden der Menschen zu bieten.

Wie hat sich Cantura seit der Gründung entwickelt, und wer sind die wichtigsten Personen hinter dem Unternehmen?

Cantura entstand als Eigenmarke unseres Multibrand-Webshops thankyoujane.de und hat sich seit der Erschaffung von cantura.de Mitte 2020 zum Marktführer für CBD-Produkte in Deutschland entwickelt. Unsere CBD-Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht berauschend sind und freiverkäuflich angeboten werden dürfen. 

Unsere Zukunft sehen wir aber in der vollen Bandbreite der so genannten Cannabinoide, also der pflanzlichen Wirkstoffe der Cannabis-Pflanze. Das umfasst auch ganz klar THC – das ist der berauschende Wirkstoff. Deshalb starten wir gerade den Bereich Medizinal-Cannabis und haben den Cantura Cannabis Club bereits erfolgreich gegründet – eine Plattform für Cannabisvereine und Konsumenten, die bereits über 5.000 Anmeldungen zählt. 

Hinter unserer Firma stehen engagierte Persönlichkeiten, die die Leidenschaft für Cannabis und die Vision teilen, Cannabis verantwortungsvoll zu nutzen, um das Wohlbefinden der Menschen zu unterstützen. In Person sind das besonders Sven Kalies, der Urgründer, Ingo Sontowski als CMO und ich Fabian Baumann als CEO unseres Start-ups. 

Was ist die langfristige Vision von Cantura, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?

Unsere Vision bei Cantura ist es, die Cannabis-Pflanze von ihrem Stigma zu befreien und auf verantwortungsvolle Weise für das körperliche und geistige Wohlbefinden zu nutzen. Egal ob in Form von CBD-Produkten, Medizinal-Cannabis oder über den Cantura Cannabis Club – unser Ziel ist es, Menschen und Patienten einen sicheren und legalen Zugang zu sicheren und wirksamen Cannabis-Produkten zu ermöglichen. Um diese Vision zu verwirklichen, investieren wir unglaublich viel in Kommunikation und Austausch. Deshalb arbeiten wir sehr eng mit einer Vielzahl an Juristen, medizinischen Experten und auch Konsumenten zusammen, um alle drei Bereiche zu vereinen: Konsumentenwünsche, Medizinische Anwendung und das alles unter Berücksichtigung des legal Möglichen. 

Wer gehört zur Kernzielgruppe von Cantura, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte oder Dienstleistungen genau deren Bedürfnisse erfüllen?

Entgegen der vielen Vorurteile, die mit dem Thema Cannabis verknüpft sind, sind sowohl unsere CBD-Nutzer als auch unsere Cannabis-Club-Mitglieder aus der ganzen Breite der Gesellschaft. Beide Gruppen eint, dass sie sowohl CBD- als auch THC-haltiges Cannabis primär aus gesundheitlichen Motiven nutzen. 

Unsere Club-Mitglieder schreiben mir viel von chronischen Schmerzen, Schlafproblemen, Unruhe und Erschöpfung. Cannabis haben diese Menschen für sich auf dem Schwarzmarkt entdeckt und sind unglaublich dankbar, dass sie mit der erfolgten Legalisierung nun keine Kriminellen mehr sind. Wir tauschen uns wirklich sehr häufig und intensiv mit unseren Mitgliedern aus und hören deren Wünsche. Daraus entwickeln wir unsere Konzepte immer weiter und stellen sicher, dass wir alle im Prozess mitnehmen.  

Vor welchen großen Herausforderungen steht Cantura aktuell, und welche Strategien haben Sie entwickelt, um diese zu bewältigen?

Die größte Herausforderung ist aktuell sicherlich die Umsetzung des Konsumcannabis-Gesetzes. Das Gesetz umfasst knapp 200 Seiten und man merkt in jedem Absatz die vielen Interessen, die im Gesetzgebungsprozess eingeflossen sind. Das ist einerseits gut, weil es versucht möglichst viele Positionen abzubilden, andererseits erlebe ich in der Praxis eine hohe Unklarheit in der Umsetzung und teilweise realitätsferne Anforderungen. Ich denke hier werden Gerichtsurteile in den nächsten Jahren noch für Klarheit und Interpretation des Gesetzes sorgen müssen. 

Was zeichnet Cantura im Vergleich zu anderen Startups in Ihrer Branche aus?

Ich denke wir waren und sind immer sehr sorgsam mit unseren Ressourcen umgegangen. Wir hatten super lange ein nur 70 Quadratmeter großes Office und saßen dort teilweise zu siebt inklusive Lager. Wenn wir neue Aktivitäten starten machen wir das immer super „lean“. 

Alle unsere neuen Produktentwicklungen geben wir erst in einen Vorverkauf mit verlängerter Lieferzeit, um die Nachfrage unserer Kunden zu verstehen. Erst nachdem wir wissen, wie groß diese ist produzieren wir. Das hat sich wirklich bewährt. 

In welchen Bereichen sehen Sie das größte Wachstumspotenzial für Cantura in den kommenden Jahren?

Durch die Legalisierung ist der Cannabis Markt am Boomen und ich bin mir sicher, dass wir als Cantura diese Entwicklung maßgeblich mitgestalten. In ganz Deutschland gibt es wohl kaum eine Marke, die eine derart große Kundenbindung erzeugt und zeitgleich so gute Aufklärungsarbeit u.a. mit dem Cannabis Club tätigt. Dementsprechend wird das größte Wachstumspotential durch THC-reiche Produkte über unseren Cannabis Club und Medizinal Cannabis realisiert werden. Hierzu gibt es schon hunderte Apotheken, die Cantura Produkte an ihre Patienten abgeben und empfehlen.

Welche neuen Entwicklungen oder Produkte können wir in naher Zukunft von Cantura erwarten?

Der Cannabis-Markt ist noch sehr unausgereift und mein Team muss immer wieder die grundsätzlichsten Eigenschaften unserer Produkte erklären. Von daher müssen wir momentan nicht die allerneuesten und speziellsten Cannabis-Strains anbieten. Das kommt später. Heute geht es darum, den Club Mitgliedern eine sichere Bezugsquelle außerhalb des Schwarzmarkts zu ermöglichen. Unser Angebot bezieht sich auch nicht nur auf Cannabis, sondern auch um das Thema Aufklärung, Verständnis und Vernetzung. Wir möchten mit unserem Club auch einen Raum für Konsumenten und Patienten schaffen, in dem sie sich ehrlich und sicher austauschen können. 

Wie hat sich Ihr persönlicher Werdegang auf die Gründung und den Erfolg von Cantura ausgewirkt?

Als CEO von Cantura konnte ich mir in kurzer Zeit wirklich unglaublich viele neue Eigenschaften aneignen. Heute kenne ich mich bspw. unglaublich gut mit Gesellschaftsrecht, aber auch mit dem Cannabis-Recht in Deutschland aus. Die Cannabisbranche ist ein hartes Pflaster, geprägt durch eine unglaubliche Schnelllebigkeit und einen harten Wettbewerb. Diese Höhen und Tiefen haben mich zeitweise sehr belastet, aber auch gestärkt und deshalb blicke ich sehr positiv in die Zukunft. 

Hilfreich war hier sicherlich auch mein Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr. Ich war dort über 15 Jahre aktiv und übernahm schon mit 20 Jahre die Verantwortung als Vorstand für eine 50-Mann-starke Truppe. Im Studium an der Universität Göttingen habe ich mir dann primär Herangehensweisen und einen Werkzeugkasten an Methoden für das Führen eines Unternehmens angeeignet. Mein Mindset ist aber immer noch das gleiche wie in der Feuerwehr damals. 

Welche Rolle spielt Innovation in Ihrem Unternehmen, und wie bleiben Sie in einem sich schnell verändernden Markt wettbewerbsfähig?

Unsere Branche ist, wenn wir ehrlich sind, wenig innovativ. Cannabis ist Cannabis – hier variiert ein wenig der Geschmack und die Cannabinoidprofile sind etwas unterschiedlich. Beides kann man von außen nicht sehen, vielleicht noch riechen und vielleicht auch ein wenig spüren. Jedenfalls würde ein normaler Kunde eine Innovation im Produkt bemerken. 

Die größten Innovationen finden statt, wenn sich gesetzliche Regulatoriken ändern. Hierzu muss man immer einen guten Plan im Hintergrund haben und sehr schnell, und auch teilweise unkonventionell reagieren. Das ist unsere große Stärke. 

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben, die sich in einer ähnlichen Phase wie Cantura befinden?

Never give up: Der Weg eines Gründers ist voller Herausforderungen und Rückschläge. Es wird immer wieder schwierige Phasen geben, vielleicht über Jahre, aber Ausdauer ist der Schlüssel. Jeder Rückschlag bietet die Möglichkeit, daraus zu lernen und stärker zurückzukommen. Gib niemals auf – der Erfolg könnte schon ganz nah sein.

Give your best every day: Erfolg kommt nicht von heute auf morgen. Es erfordert, jeden Tag sein Bestes zu geben, auch wenn die Fortschritte klein erscheinen. Disziplin, Fokus und konstante Anstrengung sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein. Kleine tägliche Schritte summieren sich zu großen Erfolgen.

Think Big: Setze dir keine Grenzen. Große Ziele und eine visionäre Denkweise inspirieren dich dein Team und vor allem Investoren. Wer groß denkt, öffnet sich für neue Möglichkeiten und hat die Chance, die eigene Vision auf das nächste Level zu bringen.

Diese Prinzipien helfen mir, jeden Tag motiviert und resilient zu sein.

Was war der bisherige Wendepunkt für Cantura, der den Erfolg des Unternehmens maßgeblich beeinflusst hat?

Zum aktuellen Zeitpunkt ganz klar die Legalisierungspläne der Politik. Seitdem konnten wir mit einem absoluten Fokus unser Unternehmen auf diese Pläne ausrichten. Der Gesetzgebungsprozess war voller Höhen und Tiefen, aber letztlich haben wir nun das Konsumcannabisgesetz und könne damit arbeiten. Der illegale Cannabismarkt wird heute auf etwa 4-5 Milliarden Euro geschätzt und man geht davon aus, dass etwa 9-10 der erwachsenen Deutschen regelmäßig Cannabis konsumieren. 

Diesen großen Markt zu bearbeiten und diesen Millionen von Menschen sichere und hochwertige Cannabisprodukte von Cantura anbieten zu können, motiviert uns und wird uns auch zukünftig helfen unsere unternehmerischen Ziele zu erreichen. 

Wie hat sich die Beziehung zu Ihren Kunden seit der Gründung verändert, und wie hat diese Beziehung Ihr Geschäftsmodell geprägt?

Unsere Beziehung zu unseren Kunden ist immer gleichgeblieben. Wir sind auf Augenhöhe und interessieren uns für die Menschen dahinter. Deshalb duzen wir uns auch immer mit unseren Kunden. Einzig die Einnahmeform hat sich verändert. Früher hatten wir nur CBD-Kunden, die Fragen zum CBD-Produkt hatten. Also um welches Öl es sich handelt, wie viel CBD etc. Heute rufen auch oft THC-Nutzer und Cannabispatienten bei uns an und wir tauschen uns dann über die besten Strains und die neuesten Vaporizer aus. 

Ich stelle aber immer fest, wie unglaublich herzlich unsere Kunden sind. Ich glaube auch daran, dass unsere Marke Cantura eben genau solche herzlichen Menschen anzieht und das ist für mich der größte Beweis, dass unsere Marke ehrlich ist und funktioniert. Das macht mich ehrlich stolz. 

Bild: Cantura Founder Investor Team Bildcredits: Cantura /THANKYOUJANE GmbH

Wir bedanken uns bei Fabian Baumann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ich ärgere mich, wenn ich meinen Selbstwert am Funktionieren im Kapitalismus messe

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Martha Dudzinski Geschäftsführende Gesellschafterin SWANS Initiative gGmbH © Mina Esfandiari

Martha Dudzinskis: Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich meinen Selbstwert wieder daran festmache, ob ich im kapitalistischen Sinne funktioniere

Martha Dudzinskis Vorträge werden als „erfrischend direkt“ und „herrlich unbequem“ beschrieben. Das gilt auch für ihr Buch „Konsequent 60 Prozent“. Als Produktivitätsratgeber getarnt, ist es eine Abrechnung mit den bösen Zwillingen Patriarchat und Kapitalismus. Die geschäftsführende Gesellschafterin der SWANS-Initiative hat einen einzigartigen Blick auf Leistung und Produktivität, denn sie ist an Long Covid erkrankt. Sie kann nur wenige Stunden am Tag arbeiten, braucht viele Pausen und musste lernen, in weniger Zeit mehr zu schaffen. Wie sich ihre Haltung zur Arbeit verändert hat und welche Mittel ihr dabei helfen, den Posten als Geschäftsführerin und die Pressearbeit für ihr Buch „Konsequent 60 Prozent“ zu stemmen, erzählt sie im Interview.

„Ich arbeite daran, mich für die kleinen Dinge zu feiern, die nichts mit Erwerbstätigkeit zu tun haben“

herCAREER: Martha, was denkst du über den Begriff „Leistungsträger:in“?

Martha Dudzinski: Urghs. Woran wird Leistung eigentlich gemessen? Und welche Art von Leistung wird geschätzt, gewürdigt, anerkannt und bezahlt? Ich bin auch schon als Leistungsträgerin bezeichnet worden. Und klar, das fühlt sich gut an. Aber mal ehrlich: In einer Welt, in der Männer statistisch gesehen mehr reden, sich schmücken, aber vielleicht wenig Arbeit und Ergebnisse dahinterstecken – in den wenigsten Berufen gibt es verlässliche Variablen, an denen man objektiv festmachen kann, was individuelle Leistung eigentlich ist. Denn die Leistung der vielen meist weiblichen „Fleißbienchen“ wird nicht gewürdigt, zum Beispiel: Protokolle schreiben, Geschenke und Geburtstagskarten organisieren, die Kaffeeküche aufräumen – weil sie im Stillen geschieht, oft unbemerkt und unbezahlt.

herCAREER: Selbstoptimierung bleibt ein Trend, wir sollen immer mehr aus Kopf und Körper herausholen. Als ein Mensch, dessen Körper das nicht mehr hergibt: Was hältst du von den Tipps der Supertypen, die nur 4 Stunden pro Woche arbeiten oder ihr Leben umkrempeln, indem sie morgens um 5 Uhr aufstehen?

Diese Männer – denn es sind überwiegend männliche Autoren – ignorieren die unterschiedlichen Lebensrealitäten ihrer Leser:innen. Ihre Erfahrungen sind nicht allgemeingültig. Brian, Tim und wie sie alle heißen, ist es egal, wenn andere sich kaputtarbeiten, solange sie selbst weniger arbeiten müssen.

herCAREER: Sie delegieren also einen Großteil ihrer Arbeit?

Ganz genau. Und mit dem Thema „Delegieren“ bringst du mich auf die Palme. Diese Tims und Marks haben ihr Leben nur deshalb so gut organisiert, weil sie outsourcen, weil ihnen meistens Frauen den Rücken freihalten, privat und beruflich. Auch Frauen machen ab einer bestimmten beruflichen oder gesellschaftlichen Position Karriere auf dem Rücken anderer: Sie lassen ihre Arbeit von anderen Frauen und Menschen aus dem globalen Süden erledigen, seien es Reinigungs- oder Pflegekräfte. Nur so können sie ihr Pensum bewältigen.

herCAREER: Viele werden jetzt sagen: „Aber ich bezahle diese Menschen doch für ihre Dienstleistung!“

Ja, aber trotzdem machen wir durch den enormen Zeit- und Leistungsdruck unsere Probleme zu den Problemen anderer, schlecht oder auch gar nicht bezahlter Menschen, anstatt sie zu lösen. Was mich an diesen Optimierungs- und Produktivitätsratgebern stört, ist die mangelnde Reflexionsfähigkeit. Denn während sich diese Autoren für ihre Cleverness feiern, sind sie in Wirklichkeit zutiefst ignorant und selbstgefällig, weil ihre Produktivität in einem Machtgefälle stattfindet, von dem sie selbst profitieren.

herCAREER: Der Begriff „delegieren“ nervt dich. Was hältst du vom Konzept des „Funktionierens“, gerade jetzt, wo dir dein Körper klare Grenzen setzt?

Ich ärgere mich jedes Mal über mich selbst, wenn ich meinen Selbstwert wieder daran festmache, ob ich im kapitalistischen Sinne funktioniere. Was habe ich heute erreicht, welchen Mehrwert habe ich geschaffen? Was soll das? Wir sind doch keine Roboter. Ich arbeite daran, mich für die kleinen Dinge zu feiern, die nichts mit Erwerbstätigkeit zu tun haben: Ich habe Brokkoli gegessen. Meinen Ofen gereinigt. Ich habe Zahnseide benutzt.

herCAREER: Du zitierst im Buch die Autorin Nadja Shehadeh, die sagt, dass wir in einer neoliberalen Gesellschaft nie genug tun können und dass deshalb das Ausruhen zu einem revolutionären Akt wird …

Es ist sogar ein Akt des Überlebens. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der wir mehrmals am Tag unser Handy aufladen, bevor es schlappmacht, sollten wir uns selbst Regenerationsphasen erlauben.

herCAREER: Sogar für Entspannung und Pausen gibt es Ratgeber, damit man in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Erholung findet. Was funktioniert für dich?

In der Badewanne kann ich nicht entspannen, das ist nicht mein Ding. Joggen auch nicht. Für mich funktionieren Comedy-Serien – vor allem solche, die ich schon 1000-mal gesehen habe und auswendig kenne. Da muss ich mich nicht konzentrieren und der Stress und die Anspannung fallen von mir ab. Die Zeit, herauszufinden, was wirkt, muss man sich selbst nehmen, da helfen auch keine Tipps von Brian und Tim. Überhaupt bin ich der Meinung, dass wir uns keine Ratschläge von Leuten geben lassen sollten, die unsere verschiedenen Lebensbedingungen und -realitäten ausblenden.

herCAREER: „New Work“ verlangt nach Freiheit und Flexibilität, die eigene Arbeit selbst gestalten zu können. Dafür müssen wir, wie du sagst, Selbstverantwortung übernehmen und Selbstmanagement üben. Nachdem du im Buch einige Organisations- und Priorisierungstaktiken kritisch hinterfragt hast, hast du eine ganz eigene Art der Priorisierung entwickelt. Wie hast du das gemacht?

Ich habe mich nach meiner Erkrankung und auch während des Schreibprozesses intensiv beobachtet und gefragt: Was sind eigentlich meine Prioritäten und wie setze ich sie? Ich habe festgestellt, dass ich mich nicht nach einem System oder einer Matrix richte, sondern umgekehrt: Ich richte mich nach meinem Bauchgefühl. Wir drücken uns vor Aufgaben, weil wir auf irgendeiner unterbewussten oder unbewussten Ebene merken: „Das schaffe ich jetzt nicht, dafür fehlt mir die (emotionale) Kraft“. Umgekehrt motivieren uns Tätigkeiten, die Spaß machen. So bin ich auf die Kategorien „schnell und einfach“ und „gerne und mit Freude“ gekommen. Die nehme ich zuerst in Angriff, weil sie meine Kraftreserven schonen und mir im besten Fall noch Rückenwind geben. Den brauche ich für die Aufgaben in den Kategorien „Kraft und Konzentration“ und „Bauchschmerzen“.

herCAREER: Die letzten beiden Kategorien verschiebst du bei Bedarf auf später, auf morgen, auf übermorgen. Das kannst du, weil du deine eigene Chefin bist. Was rätst du Menschen, die beruflich weniger Freiheiten haben? Wie können sie von ihrem Bauchgefühl profitieren?

Das Wichtigste ist, dass wir netter zu uns selbst sein müssen. Lerne, weniger mit deiner Zeit, sondern mehr mit deiner Energie umzugehen. Vielleicht machst du jetzt eine Pause, weil du weißt, später kommt besonders anstrengende Arbeit auf dich zu. Oder du merkst: Heute schaffst du das auf keinen Fall. Verschiebe es – mit gutem Gewissen! – und vertraue darauf, dass du später die Energie findest, die dir heute fehlt. Ich weiß aus eigener Erfahrung: Je mehr ich mir Vorwürfe mache, wenn ich eine Pause mache oder Momente der Schwäche habe, desto mehr Kraft raube ich mir und desto länger dauert es, bis ich wieder am Start bin.

herCAREER: Ist das der zentrale Appell deines Buches: Sei netter zu dir selbst?

Ja.

herCAREER: Und dein Appell an alle, die bisher Selbsthilfebücher gelesen haben?

Viel Spaß mit dem Kapitel, in dem ich mich über diese Bücher lustig mache und ihren unreflektierten patriarchalen, kapitalistischen Ansatz entlarve.

Das Gespräch führte herCAREER-Redakteurin Kristina Appel.

 

Bild: Martha Dudzinski. Geschäftsführende Gesellschafterin SWANS Initiative gGmbH Fotograf/Bildcredits:© Mina Esfandiari

 

Quelle: messe.rocks GmbH

Was steckt hinter dieser Designberatung und welche Vision treibt sie an?

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ENNOstudio

ENNOstudio ist eine Design- und Innovationsberatung, die benutzerorientierte, digitale Erlebnisse entwickelt und dabei auf Inklusivität und Ästhetik setzt

Herr Vaslin, können Sie uns bitte ENNOstudio vorstellen und dabei auch etwas über Ihre Rolle und die Beweggründe erzählen, dieses Unternehmen zu gründen?

Ich habe ENNOstudio im Jahr 2019 als Design und Innovationsberatung mit einem einfachen Ziel gegründet: ansprechende, digitale Erlebnisse zu gestalten.

Unser Team besteht aus ExpertInnen, die sich auf User Research, Innovation und Design spezialisiert haben. Mein persönlicher Hintergrund liegt im digitalen Design und in der strategischen Vermarktung. Oft habe ich eine Lücke zwischen Marketing und Produkt in Unternehmen festgestellt. Zum Beispiel arbeitet die Kommunikationsabteilung mit Personas, während das Produktteam seine eigene Vorstellung der Zielgruppe hat. Obwohl das Unternehmen ein gemeinsames Ziel verfolgt, gibt es oft Diskrepanzen. So entstand die Idee, ein Designstudio zu gründen, das stark in der Business-Realität verankert ist.

Wie lautet die Vision von ENNOstudio und welche Strategien verfolgen Sie, um diese zu erreichen?

Unsere Vision bei ENNOstudio ist es, durch eine kollaborative und benutzerorientierte Vorgehensweise digitale Produkte zu schaffen, die wirklich genutzt werden und Spaß machen. Wir legen besonderen Wert auf barrierefreie und inklusive Produkte. Unser Ziel ist es, Designs zu vereinfachen und ihre Reichweite zu maximieren, damit sie für möglichst viele Menschen zugänglich sind. Unsere Produkte müssen dabei sowohl funktional als auch ansprechend sein. Unser Ansatz kombiniert Usability-Tests, Markt- und Trendforschung sowie ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Nutzer, um Produkte zu entwickeln, die nicht nur eine gute Nutzererfahrung bieten, sondern auch relevant und inklusiv sind. Dabei beziehen wir alle Benutzergruppen in unsere Designentscheidungen ein.

Welche größeren Herausforderungen musste Ihr Unternehmen bereits bewältigen und wie sind Sie damit umgegangen?

Wie viele Unternehmen in den letzten Jahren, standen auch wir vor Herausforderungen durch externe Krisen und geopolitische Entwicklungen. Wir haben während der Covid-19-Pandemie gegründet, gefolgt vom Ukrainekrieg und einer wirtschaftlichen Rezession in Deutschland, was zu Unsicherheit und Zurückhaltung bei Investitionen führte. Für eine kleine Agentur war das besonders schwierig. Unsere Stärke lag in unserem starken Team und den guten, engen Beziehungen zu unseren Kunden, wodurch wir flexibel auf veränderte Umstände reagieren konnten. Wir geben immer unser Bestes und versuchen, über die Erwartungen hinauszugehen. Ein bisschen Glück war sicherlich auch dabei.

Wie lautet der USP von ENNOstudio? Was unterscheidet Sie von anderen in Ihrer Branche?

Unser USP besteht darin, maßgeschneiderte Lösungen für alle Nutzer zu gestalten, die sowohl sinnvoll als auch ästhetisch ansprechend sind. Das gelingt uns durch zwei Perspektiven: methodisch und kulturell. Wir nutzen eine umfassende Palette von Forschungstechniken, um tiefgehende Nutzererkenntnisse zu gewinnen, die es uns ermöglichen, Produkte zu entwerfen, die die tatsächlichen Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppen erfüllen. Wenn ich es plakativ sagen darf: Wir sind beeinflusst von französischer Ästhetik und deutschem Bauhaus. Als DesignerInnen und Kreative aus ganz Europa suchen wir stets die Balance zwischen Funktionalität und Visualität.

In welche Richtung entwickelt sich Ihr Unternehmen aktuell und welche Pläne haben Sie für kommenden Projekte?

Unser Ziel ist es nicht, die Anzahl der Teammitglieder jedes Jahr zu verdoppeln, sondern uns in der Tiefe weiterzuentwickeln. Wir lernen ständig neue Methoden, sind offen für neue Entwicklungen und integrieren bei Bedarf neue ExpertInnen in unser Team. Aktuell experimentieren wir intensiv mit AI im Design. Ich denke, dass AI eine hervorragende Unterstützung für noch bessere Designarbeit sein kann, wenn man die Technologie richtig einsetzt. Unsere ersten Projekte in diesem Bereich haben gezeigt, dass es hier Bedarf an ExpertInnen gibt und die Technologie spannende neue Möglichkeiten für unsere Kunden bietet. Zudem bleibt unser Schwerpunkt auf „Inclusive Design“ relevant, insbesondere durch den European Accessibility Act ab 2025. Schließlich haben wir zusammen mit anderen Partnern die AOE Gruppe mitgegründet, was es uns ermöglicht, Projekte bis zur Umsetzung zu begleiten, was für unser Team besonders spannend ist.

Wie unterscheidet sich die Bedeutung von UX/UI-Design für Startups im Vergleich zu größeren Unternehmen?

Für Startups spielt UX/UI-Design eine entscheidende Rolle, da sie im Vergleich zu größeren Unternehmen andere Herausforderungen meistern müssen. Da die finanziellen Ressourcen oft begrenzt sind, müssen sie besonders effizient sein. Wir setzen daher auf schnelle Prototypen und frühe Tests, um frühzeitig Feedback zu sammeln und Anpassungen vorzunehmen. So können wir mit minimalen Mitteln eine maximale Wirkung erzielen.

Ich bin zudem überzeugt, dass DesignerInnen Teil des Gründungsteams sein sollten, da sie die Schnittstellen zwischen Technologie und Geschäftsmodell bilden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Startups nur auf einem Tech-Trend surfen und ein Produkt entwickeln, das keine echte Marktrelevanz hat. Für größere Unternehmen ist gutes Design eher ein langfristiges Ziel, das es ihnen ermöglicht, relevant zu bleiben und ihre Produktpalette für zukünftige Generationen oder gesellschaftliche und kulturelle Kontexte neu zu denken.

Wie integrieren Sie das Feedback Ihrer Kunden in die Weiterentwicklung Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung?

Unsere Arbeit lässt sich vereinfacht in zwei Bereiche unterteilen: Produkte gestalten und Feedback sammeln. Einerseits arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen, um deren strategische Ziele zu verstehen und passende Lösungen zu finden. Andererseits arbeiten wir früh und intensiv mit Feedback von Endkunden, um wirklich sinnvolle Produkte zu gestalten. Die Kombination aus wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit und Nutzen für die Zielgruppe muss bei unseren Lösungen immer gegeben sein.

Welche drei wesentlichen Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die gerade erst beginnen?

Zunächst ist es wichtig, die Nachfrage zu prüfen und den ersten Auftrag zu sichern. Viele Gründer konzentrieren sich auf die Suche nach einem schicken Büro, das beste Logo und eine ansprechende Website, aber die Priorität sollte darin liegen, die Kunden zu verstehen und so schnell wie möglich ein passendes Angebot zu erstellen.

Zweitens sollte man verstehen, dass Fehler ein Teil des Lernprozesses sind. Es ist vollkommen in Ordnung, Fehler zu machen, solange man bereit ist, daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Diese Erfahrungen sind oft wertvoller als sofortiger Erfolg. Dafür muss man sein Ego beiseite legen.

Drittens wird selten ein erfolgreiches Unternehmen allein aufgebaut. Ein starkes, engagiertes Team ist unerlässlich für langfristigen Erfolg. Es ist wichtig, Personen zu finden, die die Vision teilen und ergänzende Fähigkeiten mitbringen, die das Unternehmen voranbringen. Die Einstellung der Teammitglieder ist vielleicht das Wichtigste, Fähigkeiten können später erworben werden.

Fotocredits: ENNOStudio

Wir bedanken uns bei Guillaume Vaslin für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was steckt hinter dem Erfolg dieser Fitness-App?

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Fastic Tobias Börner (CMO)

Fastic ist eine Gesundheits-App, die Intervallfasten, Ernährungstracking und Fitnessübungen kombiniert, um Nutzern weltweit zu helfen, gesünder zu leben.

Wie würden Sie Fastic kurz vorstellen, und wer sind die Gründer, die hinter diesem Unternehmen stehen?

Fastic kombiniert Ernährungstracking, Intervallfasten und Fitnessübungen in einer einzigen Anwendung. Als KI-gestützte Gesundheitsplattform begleitet Fastic seine Nutzer  mit Hilfe kreativer Gamification-Modelle auf ihrem Weg, nachhaltig abzunehmen und gesünder zu leben. Zudem wird Fastic von mehreren Krankenkassen über einen eigens entwickelten Ernährungskurs unterstützt und ist als Präventionsmaßnahme erstattungsfähig. Die App ist global verfügbar, mit einem Fokus auf deutsch- und englischsprachige Regionen, und wurde bereits mehr als 50 Millionen Mal heruntergeladen. Fastic wurde 2019 in Berlin gegründet und wird von den Gründern Benjamin Bak (CEO), Tobias Börner (CMO) und Thomas Adam (CTO) geführt.  

Was war die ursprüngliche Vision hinter Fastic, und wie setzen Sie diese Vision heute in die Realität um?

Fastic entstand ursprünglich aus einem geplanten Firmeninkubator. Benjamin Bak, unser CEO, war schon damals ein großer Fasten-Fan und brachte die Idee in die App-Schmiede ein. Seine Vision war es, das Thema „Fasten“ einem breiten Publikum zugänglich und verständlich zu machen. Wir begannen mit Tests und MVP-Apps (Minimum Viable Product) in verschiedenen Gesundheitsthemen. Schnell stellte sich heraus, dass Fastic mehr als nur eine Nischenidee war.  

Mit welchen Herausforderungen hatte Fastic seit der Gründung zu kämpfen, und wie haben Sie diese erfolgreich gemeistert?

Eine der größten Herausforderungen war es, in einem hart umkämpften Markt für Gesundheits-Apps herauszustechen und das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen. Zudem mussten wir einen Weg finden, das komplexe Thema Intervallfasten und gesunde Ernährung auf eine leicht verständliche und zugängliche Weise digital umzusetzen. Dank eines starken Teams, dass Nutzerfeedback sofort umsetzte und wissenschaftliche Erkenntnisse einfließen ließ, konnten wir diese Hürden überwinden. Ein weiteres Thema war die Einführung von Apples Datenschutzanpassungen (SKAN) im Jahr 2021, die unser Performance-Marketing herausforderte. Während der Pandemie erlebten wir einen sprunghaften Anstieg der Nachfrage, was zu einer schnellen Skalierung führte. Diese Wachstumswelle brachte jedoch auch personelle Herausforderungen mit sich, denen wir erfolgreich begegnet sind, indem wir unsere Ressourcen und Kosten optimiert haben, um nachhaltig profitabel zu bleiben.  

Was macht Fastic einzigartig im Vergleich zu anderen Gesundheits- und Fasten-Apps auf dem Markt?

Fastic hat sich zu einer erfolgreichen Ernährungsplattform „made in Germany“ entwickelt. Die App ist in vielen Sprachen verfügbar und hat bereits über 50 Millionen Downloads. Unsere besondere Stärke liegt darin, dass wir extrem schnell auf Marktveränderungen reagieren. Ein Beispiel ist unser KI-gestützter Menü-Scanner, der es Nutzern ermöglicht, gesunde Entscheidungen zu treffen, indem er Mahlzeiten erkennt, Nährwerte analysiert und die Portionsgrößen schätzt – einfach durch ein Foto. Diese Funktionalität macht uns einzigartig und erleichtert den Nutzern, sich auch unterwegs gesund zu ernähren.

Wie sieht die langfristige Strategie von Fastic aus, und welche Ziele möchten Sie in den kommenden Jahren erreichen?

Langfristig wollen wir Fastic zu einer der führenden Plattformen für ganzheitliche Gesundheit entwickeln. Wir planen, neben Intervallfasten die Themen Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit stärker zu integrieren. Unser Ziel ist es, das Gesundheitssystem weltweit zu verändern, indem wir präventive Maßnahmen in den Vordergrund stellen, um Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu verhelfen. Außerdem möchten wir international weiter expandieren und die App in noch mehr Sprachen und Ländern anbieten. Mitte 2023 haben wir bereits mit diesem Vorhaben begonnen und fokussieren uns dabei besonders auf den Bereich Ernährung.  

Welche Entwicklungen und Innovationen plant Fastic, um weiterhin an der Spitze der digitalen Gesundheitsbranche zu bleiben?

Unser Fokus liegt auf der Integration weiterer KI-Funktionen, um die Nutzung der App so einfach wie möglich zu machen. Derzeit kann unsere KI bereits Lebensmittel auf einem Teller anhand eines Fotos erkennen und die Nährwerte analysieren, um den Nutzern dabei zu helfen, gesündere Entscheidungen zu treffen. Zukünftig wird jeder Nutzer seine eigene Gesundheits-App in der Tasche haben, die sich durch KI personalisiert auf die individuellen Bedürfnisse anpasst. Diese hohe Individualisierung können wir dank der KI-Technologie noch schneller umsetzen. 

Gab es einen besonderen Moment oder eine Herausforderung, die die Richtung von Fastic maßgeblich beeinflusst hat?

Die Corona-Pandemie hat zu einem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein in der Gesellschaft geführt. Plötzlich rückte gesunde Ernährung in den Vordergrund, besonders da Sportstätten geschlossen waren. Dieses Momentum nutzten wir, um den Nutzern den Mehrwert des Intervallfastens und gesunder Ernährung näherzubringen.  

Welche Rolle spielen wissenschaftliche Erkenntnisse und Nutzerfeedback in der Weiterentwicklung von Fastic?

In unserem Beratergremium sitzen Fastenexperten, Ernährungswissenschaftler und Ärzte, die alle wissenschaftlichen Entwicklungen im Blick haben. Nutzerfeedback ist ebenfalls essentiell für uns. Wir nutzen Technologie, um zu analysieren, an welchen Punkten unsere Nutzer Herausforderungen haben, und arbeiten kontinuierlich daran, die Top-Kritikpunkte aus dem Kundensupport in unsere Produkt-Roadmap aufzunehmen und zu beheben.  

Welche drei wesentlichen Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein eigenes Startup im Bereich Gesundheitstechnologie gründen möchten?

1. Benutzerzentrierte Entwicklung: Stellt den Nutzer immer in den Mittelpunkt. Hört auf deren Feedback und passt euer Produkt kontinuierlich an.  

2. Wissenschaftliche Fundierung: Gerade im Gesundheitsbereich ist es wichtig, dass eure Technologie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, um Glaubwürdigkeit zu sichern.  

3. Agilität und Anpassungsfähigkeit: Der Markt verändert sich schnell, vor allem im Technologiebereich. Seid flexibel und nutzt neue Trends und Entwicklungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Perfektion im Anfangsstadium ist eher hinderlich.  

Wie sorgt Fastic dafür, dass die App auch in Zukunft nutzerfreundlich, effektiv und innovativ bleibt?

Unser Anspruch ist es, eine App zu bieten, die Nutzer gerne und motiviert verwenden. Fastic setzt auf Gamification und wurde mit viel Liebe zum Detail entwickelt. Unser Team arbeitet täglich an Verbesserungen und hoher Qualität der Benutzeroberfläche. Wir passen uns den Marktanforderungen an und setzen Trends, wenn es der richtige Zeitpunkt ist. Diese Fähigkeit, zwischen Anpassung und Innovation zu balancieren, ist essentiell für den langfristigen Erfolg eines Startups.  

Was inspiriert das Team von Fastic, um kontinuierlich neue Funktionen und Verbesserungen für die App zu entwickeln?

Unsere größte Inspiration sind unsere Nutzer. Wir haben über 5000 Videobotschaften erhalten, die zeigen, wie stark der Einfluss unserer App bereits ist. Jedes Mal, wenn wir sehen, dass jemand dank Fastic gesünder lebt oder ein persönliches Ziel erreicht, motiviert uns das, weiterzumachen und neue Lösungen zu entwickeln. Auch die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen und gesundheitlichen Experten sowie das Interesse an neuen Technologien wie KI treibt uns an. Natürlich streben wir auch nach wirtschaftlichem Erfolg und wollen jedes Jahr mindestens eine Verdopplung des Firmenprofits erreichen.

Bildcredits: Fastic

Wir bedanken uns bei Tobias Börner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wer wagt es diesmal? Diese Startups stellen sich der Herausforderung

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30. September 2024

Neue Ideen im Rampenlicht – Welches Startup setzt sich durch?

Am 30. September um 20:15 Uhr auf VOX ist es wieder soweit: In der neuen Folge von „Die Höhle der Löwen“ treten fünf Start-ups an, um Investoren von ihren Ideen zu überzeugen. Von innovativen Technologien bis hin zu Alltagslösungen ist alles dabei. Doch wer kann sich durchsetzen und das heißbegehrte Investment sichern?

Ein Pitch mit Spannung: Rückenstütze für Radfahrer – ROLLERBACK

Beim Pitch von ROLLERBACK aus Bisingen bleibt die Luft gespannt. Die beiden Gründer Andreas Tscheinig und Josef Bogenschütz bringen eine ergonomische Rückenstütze fürs Fahrrad auf den Markt. Die Besonderheit: Sie wird unter dem Sattel angebracht und ermöglicht so eine bessere Kraftübertragung, während Hände und Arme entlastet werden. Vor allem bei Bergauffahrten soll das System dabei helfen, nicht über den Sattel abzurutschen.

Investorin Judith Williams testet das Produkt in High Heels – ein seltener Anblick in der Show, aber passend für den sportlichen Charakter der Erfindung. Doch ob die Investoren das Potenzial von ROLLERBACK erkennen und die 150.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile investieren? Das bleibt spannend bis zur letzten Minute.

Für die Toilette der Zukunft: WC-Star

Auch das Team von WC-Star aus Warendorf hat sich für den 30. September viel vorgenommen. Ihr Produkt bringt nachhaltige Hygiene in das Bad und ist eine clevere Lösung gegen unnötigen Plastikmüll: ein Mehrweg-Speicher für WC-Hygienesteine. Die Gründer Michael Grundmann und Francesco La Pica bieten für 25.000 Euro 25 Prozent ihrer Firmenanteile an.

Obwohl das Thema auf den ersten Blick nicht glamourös wirkt, ist es doch eines, das uns alle betrifft. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit könnte der WC-Star eine echte Alternative zu herkömmlichen WC-Reinigern darstellen. Aber wird das auch die Löwen überzeugen? Ein Investment könnte die Produktion entscheidend vorantreiben.

Melaninreiche Haut im Fokus: LĀNIN LABS

Pflegeprodukte für melaninreiche Haut sind selten – und genau diese Marktlücke will Azuka Stekovics mit LĀNIN LABS schließen. Das innovative Pflegeserum ist speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit dunklerer Haut abgestimmt, die oft Schwierigkeiten haben, Feuchtigkeit in tiefere Hautschichten zu transportieren.

Azuka Stekovics spricht aus eigener Erfahrung: Dunkle Flecken, Hyperpigmentierung und Narben sind häufige Probleme, die mit den richtigen Inhaltsstoffen behandelt werden können. Ihre Pflegeformel nutzt natürliche Melanin-Blocker wie Weidenrindenextrakt, Papaya und Vitamin C. Die Gründerin erhofft sich 130.000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile. Aber ob der Markt und die Investor
für diese spezielle Nische bereit sind?

Technologische Barrieren brechen: FourWays von Treye Tech

Ein besonders emotionaler Moment erwartet das Publikum beim Pitch von Treye Tech aus Mannheim. Anton Wachner, der Gründer von FourWays, sitzt selbst seit seiner Geburt im Rollstuhl und hat eine Software entwickelt, die es ermöglicht, Computer, Tablets und Smartphones durch Kopfbewegungen zu steuern. Menschen, die ihre Hände nicht benutzen können, wird so der Zugang zu digitalen Geräten erleichtert.

Mit seiner außergewöhnlichen Expertise und persönlichen Geschichte beeindruckt Anton die Löwen. Doch wird das Potenzial der bahnbrechenden Technologie auch ein Investment von 150.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile mit sich bringen?

Licht in einer neuen Dimension: lixl

Das Finale der Show bildet lixl aus Karlsruhe, ein revolutionäres Lichtsystem, das den Raum in eine dreidimensionale Lichtlandschaft verwandelt. Gründer Chris Herbold und Patrick Fomferra versprechen den Löwen ein Erlebnis, das sich vor allem an Gamer und Streamer richtet. Die intelligenten Lichtpaneele reagieren auf Musik und Spiele und schaffen so ein beeindruckendes Ambiente.

Die smarte Beleuchtung lässt sich per App steuern und bietet eine neuartige Kombination aus Lichtpunkten und -linien, die Tiefeneffekte erzeugen. Doch 300.000 Euro für 25 Prozent der Firma sind kein kleiner Betrag. Ob die Löwen dieses Investment eingehen werden?

Ein Wettstreit um Innovationen am 30. September 2024

Am 30. September 2024 stehen die Gründer vor einer großen Herausforderung. Mit unterschiedlichen Ansätzen und zukunftsweisenden Ideen kämpfen sie um das Vertrauen und das Kapital der Löwen. Wer von ihnen am Ende das Rennen macht, bleibt bis zum Schluss offen. Doch eines ist sicher: Es wird spannend!

Bild: Pitch „FourWays“. Anton Wachner und Sophia Kramer präsentieren den „Löwen“ (v.l.) Carsten Maschmeyer, Tijen Onaran, Nils Glagau, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel die Kopfsteuerung für Computer und Smartgeräte „FourWays“. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wie beeinflusst Bewegung die Art und Weise, wie wir Musik erleben?

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JYMMiN, Founder & Chief Scientific Officer Prof. Dr. Tom Fritz

JYMMiN, ein Unternehmen, das Bewegung in unmittelbares Musikfeedback verwandelt und damit das Trainingserlebnis revolutioniert, wird von Prof. Dr. Tom Fritz beim Global Media Pitch Day auf der #MTHCON24 präsentiert.

Wie sind Sie auf die Idee zu JYMMiN gekommen, und welche persönlichen oder professionellen Erfahrungen haben Sie dazu inspiriert?

Die Idee zu JYMMiN entstand nach einer musikethnologischen Feldforschungsreise in Kamerun, wo mich die Kombination von Musik und körperlicher Erschöpfung bei Ritualen fasziniert hat. Indirekt führten diese initialen Forschungserkenntnisse zur Entwicklung von JYMMiN, unserer Technologie, die Bewegung in sofortiges Musikfeedback umwandelt. Hierbei können Menschen eine Reihe von positiven physiologischen Effekten erleben, die wir über Jahre am Max-Planck-Institut und mit Partnerinstituten international erforscht haben. Effekte sind unter anderem Euphorie, gesteigerte Selbstwirksamkeit, gesteigerte Motivation, ein geringeres Anstrengungs- und Schmerzempfinden. Alles in allem haben Sie dadurch in der Reha oder beim Sport eine deutlich schönere Anstrengungserfahrung, die Ihre körperliche und mentale Gesundheit sowie Ihre Leistungsfähigkeit fördert.

Können Sie uns mehr darüber erzählen, wie die Kombination von Musik und Bewegung bei JYMMiN sowohl die körperliche als auch die mentale Leistungsfähigkeit steigern kann?

Beim JYMMiN wird Musik als unmittelbares Feedback auf Bewegungen erzeugt, die Musik dadurch spontan steuerbar macht. Neurowissenschaftlich untersuchen wir wie das systematisch unsere emotional-motorische Kontrolle aktiviert, die eng mit Motivation, Schmerzerfahrung, Stimmung und kognitiven Fähigkeiten assoziiert ist. Studien haben gezeigt, dass dies sowohl im Fitness- als auch im Rehabilitationsbereich effektiv ist.

Was unterscheidet JYMMiN von herkömmlichen Trainingsmethoden, und wie nehmen die Teilnehmer diese neuartige Erfahrung wahr?

JYMMiN erlaubt Echtzeit-Musikfeedback, das durch die Bewegungen des Nutzers generiert wird. Dies schafft eine besonders immersive Erfahrung, die das Training spielerischer und motivierender macht. Teilnehmer berichten beispielsweise von gesteigerter Motivation und weniger Schmerzen im Vergleich zu herkömmlichen Trainingsmethoden. Für die Benutzer kann das einen enormen Unterschied in der Lebensqualität ausmachen, und viele wollen das immer wieder erleben. 

Wie sieht die Technologie hinter JYMMiN genau aus? Können Sie den Entwicklungsprozess und die technologischen Herausforderungen näher erläutern?

Die Technologie hinter JYMMiN basiert auf einer Software-Plattform, die Bewegungsdaten in Echtzeit in Musik übersetzt. Die Integration in verschiedene Geräte und Plattformen wurde durch wissenschaftliche Forschung validiert. Zu den Herausforderungen gehörte die schnelle Anpassung der Software an verschiedene Bewegungsdatenquellen, was jedoch mittlerweile sehr stark optimiert wurde, sodass wir häufig innerhalb von einem halben Tag eine neue Anwendung auf die JYMMiN-Plattform bringen können.

Wie beeinflusst die musikalische Komponente das Trainingserlebnis? Gibt es bestimmte Genres oder Kompositionen, die besonders gut mit körperlicher Bewegung harmonieren?

Tatsächlich haben die Studien am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften und an vielen anderen renommierten Instituten weltweit gezeigt, dass es für die JYMMiN Erfahrung gar nicht so sehr auf die Musikrichtung ankommt wie man denken würde. Es ist die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, welche jemand durch das Musikfeedback erfährt, was eine individuelle und ansprechende Erfahrung schafft. Wir sprechen hier von einem sogenannten „positivity bias“. Bewegungen beim Sport fallen oft leichter durch Musik. Hier ist es oft so, dass man sich durch z.B. Synchronisation zum Lauftempo der Illusion hingeben kann, dass man die Musik selbst bewirkt, dass bei jeder Berührung der Füße mit dem Boden beim Laufen großartige Klänge entstehen. Was wir aber machen ist, dass wir die Effekte von Musik in Rehabilitation und Sport optimieren, indem wir den Benutzern eine sehr tiefe Kontrolle über die Musik geben. Man selbst kann also gleichzeitig der Dirigent eines Orchesters und der Zuhörer sein.

Sie nehmen am Global Media Pitch Day auf der #MTHCON24 teil – was erhoffen Sie sich von diesem Event für die Zukunft von JYMMiN?

Also aktuell machen wir eine Pre-Seed Finanzierungsgrunde von bis zu 800 Tausend EUR bei 4 Mio. Cap. Für interessante Partner gibt es noch freie Sitze am Tisch. Wir erhoffen uns durch die Teilnahme am Global Media Pitch Day internationale Aufmerksamkeit, um die Runde zu vervollständigen. Mit den richtigen Partnern am Tisch werden wir dann mit JYMMiN in globale Märkte eintreten und die Technologie weiter auszubauen. Wir haben hier viele tolle Anwendungsmöglichkeiten identifiziert.

Welche speziellen Herausforderungen oder Chancen sehen Sie beim Global Media Pitch Day auf der #MTHCON24, um JYMMiN einem internationalen Publikum vorzustellen?

Die größte Herausforderung besteht darin, die Einzigartigkeit von JYMMiN verständlich zu kommunizieren. Wenn man unser Produkt ausprobiert und erlebt, dann versteht man es sofort – das erleben wir immer wieder. Die Chance liegt darin, potenzielle Partner und Investoren zu gewinnen, die das Produkt mit uns auf globaler Ebene skalieren können.

Wie bereiten Sie sich auf den Global Media Pitch Day vor, und was möchten Sie den Teilnehmern und Investoren über die Zukunft von JYMMiN vermitteln?

Vorträge und Pitch Days habe ich schon unzählige Male mit JYMMiN bestritten. 

Wir möchten den Teilnehmern vor allem die Vision von JYMMiN vermitteln: Weltweit bessere Lebensqualität durch die Kraft von Musik und Bewegung. Wir möchten klarstellen, dass JYMMiN eine skalierbare und niedrigschwellige Lösung für das größte Gesundheitsproblem unserer Zeit ist: Bewegungsmangel!

Wie haben Sie es geschafft, ein neues Konzept wie JYMMiN in einem so wettbewerbsintensiven Fitnessmarkt zu etablieren?

JYMMiN hat sich durch wissenschaftliche Validierung und die einzigartige Kombination von Bewegung und Musik im Fitnessmarkt immer wieder in den Mittelpunkt gebracht. Die enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und frühe Kooperationen mit Rehabilitationskliniken haben geholfen, das Konzept zu erforschen und weiterzuentwickeln. Die Aufgabe, JYMMiN auf den Märkten zu etablieren liegt jetzt vor uns, alle Vorbereitungen sind getroffen – endlich können die Menschen Zugang zu JYMMiN bekommen! Und dafür haben wir noch einen weiteren Vorteil: einfach das beste Team!

Was sind die langfristigen Ziele von JYMMiN, und wie planen Sie, das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren weiterzuentwickeln?

Langfristig will JYMMiN weltweit Menschen helfen, gesünder und aktiver zu leben. In den nächsten fünf Jahren sind die Markteinführung in den USA und Asien auch mit Partnerprodukten aus Reha und Fitness geplant. 

Gibt es Kooperationen oder Partnerschaften, die JYMMiN eingegangen ist oder plant, um das Konzept weiter voranzubringen?

JYMMiN arbeitet an Partnerschaften mit Unternehmen wie Universal Music, MATRIX FITNESS von Johnson Health, und THERA-Trainer, und hat bereits Kooperationen mit einer Vielzahl an Forschungseinrichtungen und Rehabilitationszentren. Viele weitere Partnerschaften zeichnen sich gerade ab – vor allem weil die Anwendungsmöglichkeiten von JYMMiN vielseitig sind.

Wie kann JYMMiN Menschen helfen, die Schwierigkeiten haben, sich zu motivieren, regelmäßig zu trainieren?

Mit JYMMiN – ganz einfach! JYMMiN macht das Training durch eine neuartige Kombination von Bewegung und Musik unterhaltsam und interaktiv, was beispielsweise in bestimmten Experimenten die Motivation um 20 % erhöht hat, verglichen mit passivem Musikhören während des Trainings, und auch sehr effizient zu einem im Sportbereich sogenannten „runners high“ führen kann.

Inwiefern sehen Sie Potenzial für JYMMiN über den Fitnessbereich hinaus, zum Beispiel im therapeutischen oder rehabilitativen Bereich?

JYMMiN wird bereits erfolgreich in der Rehabilitation eingesetzt und hat das Potenzial, beispielsweise in der Therapie von Schlaganfällen, chronischen Schmerzen, Alzheimer und PTSD angewendet zu werden, da es hierfür vorteilhafte kognitive und körperliche Fähigkeiten verbessert.

Wie wichtig ist Leipzig als Standort für die Entwicklung und den Erfolg von JYMMiN, und wie hat die Stadt Ihre Arbeit beeinflusst?

Leipzig (unter „jungen Leuten“ auch als „Klein-Berlin“ bekannt) ist einerseits eine wunderschöne Stadt und hat mit Sachsen als wirtschaftliches Ökosystem ein hervorragendes Umfeld. Auch die Nähe zu Berlin ist besonders vorteilhaft. Berlin bietet als internationaler Innovationsstandort exzellente Netzwerkmöglichkeiten und Zugang zu Technologie- und Gesundheitsmärkten, was für die Entwicklung und das Wachstum von JYMMiN entscheidend war und bleibt.

Titelbild/ Fotograf/Bildcredits: Eric Neugebauer

Wir bedanken uns bei Prof. Dr. Tom Fritz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie verändert diese Idee den Online-Vertrieb?

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spacegoats teambild aktuell

SPACEGOATS unterstützt Unternehmen dabei, ihre Produkte effizient und unkompliziert international über Plattformen wie Amazon zu verkaufen

Wie würden Sie SPACEGOATS kurz vorstellen, und wer sind die Gründer, die hinter diesem Unternehmen stehen?

SPACEGOATS treibt den E-Commerce voran und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Produkte effizient auf Plattformen wie Amazon in der EU, UK und den USA zu verkaufen. Mit dem “Selling as a Service”-Modell übernehmen wir den internationalen Vertrieb unter eigenem Namen, wodurch der bürokratische Aufwand deutlich reduziert und der Markteintritt vereinfacht wird. 

Außerdem bietet SPACEGOATS Dienstleistungen wie die Content, die Erstellung von Shopify-Stores sowie umfangreiches Produkt-Compliance-Management an, um Unternehmen eine problemlose Expansion in neue Märkte zu ermöglichen.

Hinter SPACEGOATS steckt ein erfahrenes Gründerduo: Anton Hermann, CMO, der das Marketing und Sales leitet, und Manuel Eynollahiargaghy, der als CEO für Finanzen und die strategische Ausrichtung des Unternehmens verantwortlich ist. Gemeinsam haben sie SPACEGOATS ins Leben gerufen, um Unternehmen die Komplexität und den bürokratischen Aufwand des internationalen Amazon-Verkaufs abzunehmen. Durch ihre eigene Erfahrung als Amazon Seller wurde ihnen schnell bewusst, wie herausfordernd dieser Prozess sein kann – und genau hier setzt SPACEGOATS an.

Was war die ursprüngliche Vision von SPACEGOATS, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese Vision in die Realität umzusetzen?

Die ursprüngliche Vision von SPACEGOATS war es, den globalen Amazon-Verkauf für jeden zugänglich und effizient zu gestalten. Um dies zu erreichen, wurde eine Plattform entwickelt, die den gesamten Verkaufsprozess auf Amazon automatisiert und optimiert – von der Logistik bis hin zum Kundenservice.

Die Umsetzung dieser Vision begann mit kleinen Verkäufern, die ähnliche Herausforderungen hatten wie wir selbst. In dieser Phase konnten wir wertvolle Erfahrungen sammeln, insbesondere in den Bereichen Operations, Pricing und Support. Diese Zeit gab uns die Möglichkeit, unsere Software weiterzuentwickeln und uns einen Namen in der Branche aufzubauen. Schritt für Schritt konnten wir uns so größeren Unternehmen nähern.

Mit der Zeit haben sich unsere Prioritäten jedoch weiterentwickelt. Heute ist SPACEGOATS mehr als nur ein Dienstleister – wir entwickeln uns zu einem Betriebssystem für Unternehmen, die keine eigene Infrastruktur für den internationalen Handel besitzen, sei es in Bezug auf Steuernummern, Accounts oder komplexe Supply Chains. Unser Ziel ist es, unseren Kunden ein Universum jenseits von Amazon, Compliance, Grenzen, Steuern und Vertrieb zu eröffnen, in dem sie sich voll und ganz auf das Wachstum ihres Geschäfts konzentrieren können.

Welche Zielgruppe spricht SPACEGOATS an, und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse und Erwartungen erfüllt werden?

SPACEGOATS richtet sich an mittelständische Unternehmen und kleinere Enterprise-Kunden, die entweder in den nationalen E-Commerce einsteigen oder international expandieren möchten, aber selbst nicht in der Lage dazu sind. Wir eignen uns besonders für bekannte Marken mit hochwertigen Produkten, die einen zuverlässigen Partner suchen, der operative und administrative Aufgaben im Backend übernimmt.

Um sicherzustellen, dass die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen unserer Kunden erfüllt werden, setzen wir auf persönliche Beratung und an unsere Kunden angepasste Lösungen. Durch unser fundiertes Verständnis über die individuellen Anforderungen unserer Kunden bieten wir nicht nur die technische und administrative Unterstützung, die sie benötigen, sondern auch strategische Beratung in Bereichen, in denen es ihnen an Erfahrung mangelt. Unser Ziel ist es starke Marken so zu unterstützen, dass sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können, während wir uns um alle nicht ganz so spaßigen Herausforderungen kümmern.

Mit welchen besonderen Herausforderungen hat SPACEGOATS seit der Gründung zu kämpfen, und wie gehen Sie mit diesen Herausforderungen um?

Seit der Gründung von SPACEGOATS standen wir vor unzähligen kleinen wie auch großen Herausforderungen. Eine der größten Hürden waren die sich ständig ändernden Regeln und Logistikprozesse bei Amazon. Neue Compliance-Anforderungen, Anlieferstopps, Preisänderungen und Änderungen an der API – all das erforderte eine schnelle Anpassungsfähigkeit und das nötige Maß an Flexibilität. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, haben wir ein starkes Team aufgebaut und enge Partnerschaften entwickelt, die sicherstellen, dass unsere Kunden immerzu einen reibungslosen Service erhalten.

Ein weiteres großes Thema war der rasante Teamaufbau. Wir sind sehr schnell gewachsen und mussten dabei feststellen, dass unsere internen Prozesse nicht im gleichen Tempo mitgewachsen sind. Dies führte zu Herausforderungen in Bezug auf die Aufrechterhaltung unserer Unternehmenskultur, der Produktivität und des Spirits im Team. Um diese Schwierigkeiten zu adressieren, haben wir verstärkt in Dokumentation und Prozessoptimierung investiert und konnten so Effizienz und Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Teams aufrecht erhalten.

Product Compliance stellte eine weitere besondere Herausforderung dar. Durch den Aufbau von Expertise, der Entwicklung eigener Technologien und der Implementierung von solider Prozesse, konnten wir diese Challenge aber souverän meistern.

Zuletzt war auch die Kommunikation unserer Dienstleistung nicht immer einfach. Es war eine Herausforderung, potenziellen Kunden klar zu vermitteln, was wir genau tun und wie wir ihnen helfen können. Indem wir unsere Kommunikation stetig verfeiernt und vereinfacht haben, konnten wir aber immer klarer darstellen, welchen Mehrwert SPACEGOATS bietet.

Was unterscheidet SPACEGOATS von anderen Dienstleistern im Bereich Amazon-Verkauf, und was sehen Sie als Ihren größten Wettbewerbsvorteil?

SPACEGOATS unterscheidet sich grundlegend von typischen Amazon-Agenturen, da wir kein reiner Dienstleister sind, sondern primär als Distributor agieren, der eng mit den Marken zusammenarbeitet. Unsere Kunden steuern uns direkt und können auf Wunsch auch Agenturdienstleistungen in Anspruch nehmen. So ermöglichen wir eine tiefe Integration und die Möglichkeit, direkt Einfluss auf die Vertriebsprozesse zu nehmen, die weit über das hinausgeht, was eine klassische Amazon-Agentur bietet.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist unser modularer Service-Ansatz und unsere selbst entwickelte Galaxy-Software. Unsere Kunden können flexibel wählen, welche Dienstleistungen sie in Anspruch nehmen möchten. Sie können entweder nur unsere Infrastruktur nutzen, um ihre eigenen Prozesse über die Galaxy zu steuern, oder sie buchen unseren Full-Service, bei dem wir alles übernehmen – vom Versand bis zum Kundenservice. Diese Modularität erlaubt es uns, passende Lösungen anzubieten, die genau den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen.

Unser größter Wettbewerbsvorteil liegt in der Automatisierung und Effizienz, die durch unsere Galaxy-Software ermöglicht wird. Dies ermöglicht es uns, preisführend zu sein, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.

Außerdem zeichnet sich SPACEGOATS durch die Fähigkeit aus, schnell auf neue Marktanforderungen reagieren zu können. Ein Beispiel dafür ist unser sehr schnelles Setup in den USA: Innerhalb von nur zwei Monaten haben wir ein komplettes Unternehmen in Florida aufgebaut, inklusive Account-Setup, und alles nahtlos in unsere Software integriert. 

Ein weiteres Beispiel war die Zeit nach dem Brexit, als viele Unternehmen Probleme hatten, ihre Aktivitäten in Großbritannien aufrechtzuerhalten. Hier haben wir innerhalb weniger Wochen eine Lösung entwickelt, die unser System wieder voll funktionsfähig machte.

Unsere Innovationskraft, gepaart mit Flexibilität und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kunden, macht SPACEGOATS einzigartig im Markt.

Welche zukünftigen Entwicklungen plant SPACEGOATS, um weiterhin innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben?

Wir bei SPACEGOATS legen großen Wert auf kontinuierliche Innovation und technologische Weiterentwicklung. Unsere oberste Priorität ist es, unsere Plattform ständig zu erweitern, um neue Märkte und Technologien zu integrieren.

Im Mittelpunkt unserer zukünftigen Entwicklungen steht die Einführung unseres persönlichen AI-Assistenten “Galaxy AI”, der unseren Kunden dabei helfen soll ihre Prozesse noch effizienter zu gestalten. Darüber hinaus arbeiten wir an der Entwicklung einer umfangreichen Product Compliance Plattform, mit der es unseren Kunden ermöglicht wird, die Einhaltung internationaler Vorschriften noch einfacher und automatisierter zu managen.

Unser „Technology first“-Ansatz ist der Schlüssel zu unserer Innovationskraft. Wir sehen uns als Technologieunternehmen und werden auch als solches wahrgenommen. Dies zeigt sich auch im Engagement des High-Tech Gründerfonds, der früh in uns investiert hat. Unsere technologische Ausrichtung wird uns auch in Zukunft dabei unterstützen, die Grenzen des Möglichen im E-Commerce weiter zu verschieben und unseren Kunden und Mitstreitern immer einen Schritt voraus zu sein.

Wie sieht die langfristige Strategie von SPACEGOATS aus, und welche Ziele möchten Sie in den nächsten fünf Jahren erreichen?

Unsere langfristige Strategie zielt darauf ab, SPACEGOATS als den führenden Dienstleister und Technologieanbieter für den internationalen E-Commerce zu etablieren. In den nächsten fünf Jahren wollen wir nicht nur unsere Position im Amazon-Umfeld weiter festigen, sondern auch die relevantesten Marktplätze in unseren Kernregionen – EU, UK und USA – anbinden. Darüber hinaus haben wir bereits einen Blick auf neue Märkte in MENA und Asien geworfen. Allerdings gehen wir solche Expansionen nicht unüberlegt an, sondern entwickeln sie stets aus den Bedürfnissen unserer Kunden heraus und den Chancen, die sich bieten.

Unsere Vorgehensweise bleibt dabei immer pragmatisch: Wir testen schnell und unkompliziert (MVP-Ansatz), und wenn sich ein Markt oder eine Technologie als erfolgreich erweist, skalieren wir entsprechend. Durch diesen agilen Ansatz stellen wir sicher, dass wir immer dort präsent sind, wo es für unsere Kunden am wichtigsten ist, und können so auf dynamische Marktveränderungen reagieren.

Insgesamt streben wir danach, SPACEGOATS als unverzichtbaren Partner für Unternehmen zu positionieren, die im internationalen E-Commerce erfolgreich sein wollen – sei es durch unsere bewährten Dienstleistungen oder unsere fortschrittliche Technologieplattform.

Welche Werte und Prinzipien treiben das Team von SPACEGOATS an, um das Unternehmen erfolgreich voranzubringen?

Die Werte und Prinzipien, die SPACEGOATS antreiben, spiegeln sich in allem wider, was wir tun, und bilden die Grundlage unseres Erfolgs. Dabei sind sie nicht nur intern verankert, sondern auch in der Art und Weise, wie wir mit unseren Kunden und Partnern interagieren.

Unsere Kernwerte sind Rebellion, Mut und Autonomie. Wir scheuen uns nicht davor, bestehende Normen zu hinterfragen und neue Wege zu beschreiten. Dabei zeigen wir den Mut, unkonventionelle Entscheidungen zu treffen und unseren eigenen Weg zu gehen, während wir unseren Mitarbeitern die Freiheit geben, selbstständig und kreativ zu handeln.

In der Kommunikation dieser Prinzipien legen wir großen Wert auf Kreativität und Individualismus. Wir ermutigen unser Team, kreative Lösungen zu finden und ihre individuellen Stärken einzubringen, um Innovationen voranzutreiben.

Für unsere Kunden bedeutet das, dass wir uns durch Flexibilität und Sicherheit auszeichnen. Wir passen uns den spezifischen Bedürfnissen unserer Kunden an und bieten ihnen gleichzeitig die Sicherheit, dass ihre Projekte bei uns in guten Händen sind. Unsere Toleranz sorgt dafür, dass wir in einem multikulturellen und vielfältigen Umfeld agieren und offen für neue Ideen und Perspektiven sind.

Letztlich stehen bei unseren Produkten und Dienstleistungen Zuverlässigkeit, Qualität und Funktionalität im Vordergrund. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir nicht nur hochwertige Lösungen liefern, sondern auch innovative Features bieten, die ihren Bedürfnissen gerecht werden und ihre Erwartungen übertreffen. Diese Werte und Prinzipien sind das Fundament, auf dem SPACEGOATS wächst und erfolgreich bleibt.

Gab es einen Moment oder eine Entscheidung, die die Richtung von SPACEGOATS maßgeblich beeinflusst hat?

Ja, es gab mehrere entscheidende Momente, aber einer davon hat einen besonders großen Unterschied gemacht: die Entscheidung, unsere Zielgruppe klar zu definieren und uns auf die richtigen Kunden mit der passenden Preisstrategien zu fokussieren. Diese Entscheidung war ein Wendepunkt für SPACEGOATS. Seitdem haben wir uns konsequent auf Unternehmen konzentriert, die wirklich von unseren Dienstleistungen profitieren und bereit sind, in Qualität und langfristigen Erfolg zu investieren.

Dieser Fokus hat nicht nur unser Wachstum enorm beschleunigt, sondern uns auch ermöglicht, unseren Service auf ein neues Level zu bringen. Der Mut, auch Kunden loszulassen, die nicht zu unserem Angebot passen, hat uns letztlich stärker gemacht und den Weg für nachhaltiges Wachstum geebnet. Seit dieser Entscheidung geht es für SPACEGOATS stetig nach oben.

Welche drei wesentlichen Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein eigenes Startup im E-Commerce-Bereich gründen möchten?

Kenne deinen Markt und deine Zielgruppe genau. Verstehe die Bedürfnisse und Herausforderungen deiner Zielgruppe und positioniere dich entsprechend. Achte darauf, deine Preise nicht zu niedrig anzusetzen – ein zu günstiges Angebot kann langfristig deinem Unternehmen schaden. Wenn dein Preis nicht nachhaltig ist, profitieren weder du noch deine Kunden, weil dein Unternehmen auf Dauer nicht bestehen kann.

Setze auf Automatisierung und Skalierbarkeit von Anfang an. Baue Prozesse so auf, dass sie von Anfang an skalierbar sind. Kontrolliertes Wachstum ist der Schlüssel zum Erfolg – auch wenn ausreichend Kapital vorhanden ist, sollte der Fokus auf nachhaltigem und organischem Wachstum liegen, um langfristig erfolgreich zu sein.

Achte auf die Unit Economics. Dein Geschäftsmodell muss von Anfang an solide sein, oder zumindest einen klaren Weg zur Profitabilität aufzeigen. Die Zeiten des billigen Geldes und des endlosen Cash Burns sind vorbei – Investoren und Märkte verlangen heute mehr denn je nach nachhaltigen und rentablen Geschäftsmodellen.

Auch wenn diese Ratschläge generisch erscheinen, sind sie von zentraler Bedeutung für den langfristigen Erfolg im E-Commerce. Natürlich gibt es auch alternative Ansätze, die funktionieren können, aber diese Prinzipien bieten eine solide Grundlage für den Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens.

Wie stellt SPACEGOATS sicher, dass das Unternehmen auch in Zukunft kundenorientiert und innovativ bleibt?

Anton Hermann

SPACEGOATS bleibt durch eine starke Unternehmenskultur, klare Werte sowie eine gemeinsame Vision und Mission langfristig kundenorientiert und innovativ. Jeder im Team weiß genau, worauf es ankommt und wohin die Reise geht.

Unser “AI Friday” ist zwar freiwillig, aber ein fester Bestandteil, an dem wir uns mit den neuesten Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz auseinandersetzen und überlegen, wie wir diese in unsere Prozesse integrieren können. Zusätzlich organisieren wir “Hacks & Knowledge Share”-Sessions sowie unser wöchentliches “Product Weekly”, um den Wissensaustausch zu fördern und Produktverbesserungen kontinuierlich voranzutreiben.

Natürlich ist auch das Zuhören auf die Kundenstimmen ein zentraler Bestandteil, auch wenn man sich häufig im Tagegeschäft verliert – Die Kunden haben eine einfache Möglichkeit ihr Feedback über unsere Software zu teilen, was automatisiert für JEDEN bei SPACEGOATS sichtbar in Slack geteilt wird.

Was inspiriert Sie und Ihr Team, um kontinuierlich neue Lösungen und Dienstleistungen für Ihre Kunden zu entwickeln?

Der größte Antrieb für uns ist der Erfolg unserer Kunden. In unserem Geschäftsmodell ist dieser Erfolg direkt mit unserem eigenen Erfolg verknüpft – je erfolgreicher unsere Kunden sind, desto erfolgreicher sind auch wir. Diese enge Verbindung motiviert uns, ständig nach neuen Lösungen und Dienstleistungen zu suchen, die unseren Kunden helfen, ihre Ziele zu erreichen und ihre Geschäfte weiter auszubauen.

Es ist einfach ein großartiges Gefühl, gemeinsam Erfolge zu feiern und zu sehen, wie unsere Arbeit dazu beiträgt, dass unsere Kunden wachsen und florieren. Dieser gemeinsame Erfolg macht unsere Arbeit nicht nur erfüllend, sondern auch unglaublich spannend.

Bildcredits SPACEGOATS

Wir bedanken uns bei Anton Hermann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: SPACEGOATS

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SPACEGOATS GmbH
Ginsterweg 7
70794 Filderstadt
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Wie wurde aus einem mutigen Schritt der Weg zum unternehmerischen Erfolg?

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Venture Advisory Partners CFO Peter Nadolinski Bildcredits: Nicolas Rose, K&R Advertising

Venture Advisory Partners unterstützt Unternehmen bei M&A-Transaktionen und bietet maßgeschneiderte CFO-Dienstleistungen, um Wachstum und finanzielle Optimierung zu fördern

Könnten Sie uns einen Überblick über die Gründungsgeschichte von Venture Advisory Partners geben und was Sie dazu motiviert hat, das Unternehmen zu starten?

Meine Karriere begann im Frankfurter Büro einer amerikanischen Investmentbank. Danach folgten Tätigkeiten bei verschiedenen mittelstandsorientierten M&A-Beratungen. Der Fokus lag hierbei auf der Beratung von Zu- und Verkäufen von Unternehmen sowie Eigenkapitalfinanzierungen. 

Nachdem ich mein Handwerk gelernt hatte, wurde mir sehr früh klar, dass ich selbst als Unternehmer tätig sein möchte. Im Jahr 2020 habe ich mit Carsten Schäfer, Daniel Putsche und Moritz Heimsch Mitstreiter gefunden, die meine Vision teilen, und kurz darauf die Venture Advisory Partners GmbH gegründet. Mit nur 26 Jahren war das ein gewagter Schritt, der von älteren Branchenkollegen oft belächelt wurde. Heute können wir auf rund €100 Mio. Transaktionsvolumen zurückblicken, die unser Team allein innerhalb der letzten zwei Jahre begleitet hat. Ich bereue die Entscheidung also keine Sekunde, auch wenn es nicht immer einfach war.

Was mich primär dazu angetrieben hat, war vor allem der Wunsch nach Freiheit – die Freiheit, eigene Beratungsansätze zu verfolgen und Verantwortung für den Erfolg meiner Arbeit zu tragen. Interessanterweise teilen viele unserer Mandant:innen ebenfalls diesen Wunsch – sei es nach operativer oder finanzieller Freiheit. Mit meiner Arbeit, d.h. dem erfolgreichen Verkauf von Unternehmen bzw. der operativen Finance Beratung als Virtual CFO, kann ich meinen Mandant:innen genau diesen Wunsch erfüllen. Für mich ist das eine Win-win-Situation, die meiner Arbeit enormen Sinn stiftet.

Wie unterstützt Venture Advisory Partners Gründer im Bereich M&A und Finanzierung, und was macht Ihren Ansatz besonders?

Unsere Beratung gliedert sich in zwei Hauptbereiche. Einerseits die M&A-Beratung, bei der wir sowohl bei Unternehmensverkäufen als auch -zukäufen unterstützen. Wir fokussieren uns dabei auf Wachstumsunternehmen mit einem Umsatz zwischen 1 und 30 Millionen Euro aus den unterschiedlichsten Branchen. 

Zum anderen bieten wir unseren Virtual CFO Service an, bei dem wir Unternehmen laufend beim Management ihrer Finanzen unterstützen, um ihnen profitables Wachstum zu ermöglichen – ohne die hohen Kosten eines festangestellten CFOs und mit voller Flexibilität, was den Beratungsumfang und die -dauer angeht. Typischerweise fehlt es Unternehmen mit einem Umsatz von 1 bis 15 Millionen Euro häufig an professioneller Finanzsteuerung, was das Wachstum hemmt und Potenziale ungenutzt lässt. 

Wir schaffen Synergien zwischen diesen beiden Bereichen: Aus Virtual-CFO-Mandaten ergeben sich Verkaufssituationen, wenn Gründer:innen ihr Unternehmen gemeinsam mit uns finanziell optimiert haben. Denn dann sind sie durch die gute Vorbereitung in der Lage, den maximalen Verkaufserlös zu generieren. Genauso kann im Rahmen einer Virtual-CFO-Beratung klar werden, dass das weitere Unternehmenswachstum anorganisch, d.h. über Zukäufe anderer Unternehmen, vorangetrieben werden sollte. 

Der Vorteil liegt darin, dass wir sowohl die Tiefe eines CFOs als auch die Deal-Erfahrung eines M&A-Beraters vereinen – was die besten Ergebnisse für unsere Mandant:innen liefert.

Welche Rolle spielen Business Angels, VCs und strategische Investoren bei der Arbeit von Venture Advisory Partners? Und wie helfen Sie Startups, die passenden Partner zu finden?

Als Virtual CFO greifen wir auf die volle Bandbreite an Investoren aus unserem primären und sekundären Netzwerk zurück. Durch regelmäßigen Kontakt mit Angels, VCs und strategischen Investoren können wir so die richtigen Financiers mit den richtigen Unternehmen zusammenbringen. Wichtig dabei ist zu beachten: Nicht jedes Unternehmen eignet sich für eine klassische VC-Finanzierung. In manchen Fällen sind Mezzanine-Finanzierungen oder strategische Investoren die bessere Wahl.

Was sind die größten Herausforderungen, denen Startups bei M&A-Prozessen im aktuellen Marktumfeld begegnen. Und wie hilft Venture Advisory Partners, diese zu überwinden?

Ich denke, das sollte man differenziert betrachten. VC-finanzierte Startups haben es aktuell oft schwer, wenn sie es nicht geschafft haben, in die Bewertungen hineinzuwachsen, die im Rahmen von Finanzierungsrunden von Investoren skizziert wurden. Wenn dann die Profitabilität nicht erreicht wurde und es keinen anderen VC-finanzierten Konkurrenten gibt, der im Sinne der Multiple-Arbitrage zukaufen könnte, um seine eigene Bewertung zu steigern, wird die Luft dünn. In solchen Fällen kommen häufig nur noch Strategen infrage, die jedoch wesentlich konservativer an die Bewertung herangehen und erwarten, dass das Gründerteam auch nach dem Kauf an Bord bleibt.

Wachstumsunternehmen im weiteren Sinne, d.h. Unternehmen, die hauptsächlich über Eigenmittel bzw. Fremdkapital skaliert sind, haben es hier wesentlich leichter. Sie sind oft schneller profitabel und damit für Käufer:innen in attraktiveren Bewertungssphären. Ohne die Beteiligung von VC-Investoren halten die Gründer:innen wesentlich mehr prozentuale Anteile am Unternehmen, was einen Verkauf schnell lohnenswert macht. 

In Summe: Wachstumsorientierte, profitable Unternehmen mit mehr als 10 Prozent EBIT-Marge sind nach wie vor sehr gut verkäuflich, auch wenn das Marktumfeld natürlich zurückhaltender geworden ist im Vergleich zu der Boom-Phase zwischen 2018 und 2021.

In welchen Branchen sehen Sie derzeit das größte Potenzial für M&A-Aktivitäten, und wie positioniert sich Venture Advisory Partners in diesen Bereichen?

Tatsächlich trennt sich im Bereich E-Commerce gerade die Spreu vom Weizen: Profitable E-Commerce-Unternehmen, die über zehn Jahre am Markt sind und eine starke Marke geschaffen haben, werden weiterhin sehr gut bewertet. Reine Amazon FBA-Unternehmen mit austauschbaren Produkten und hoher Plattform-Abhängigkeit hingegen müssen signifikante Bewertungsabschläge in Kauf nehmen. Die desaströse Marktlage bei Aggregatoren hat auch dazu beigetragen. Es wird einige Zeit dauern, bis die Preise hier wieder leicht anziehen und sich dann auf einem relativ konstanten Niveau einpendeln werden.

Spannend sind auch Unternehmen aus mittelständischen Branchen mit etablierter Profitabilität, die durch die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells erhebliche Margensteigerungen erzielen können. Dazu gehören unter anderem größere Handwerksbetriebe (SHK) oder auch Unternehmen im Bereich Schädlingsbekämpfung. Diese Sichtweise konnten uns auch branchenführenden Käufer bestätigen.

Wir fokussieren uns klar auf profitable Wachstumsunternehmen und helfen starken Unternehmer:innen, das Maximum aus ihrem Verkauf herauszuholen. Distressed M&A können andere Berater:innen grundsätzlich besser als wir, so ehrlich muss man sein. Hier würden wir Mandate nur in Ausnahmefällen in Betracht ziehen. Das bedeutet konkret, dass wir bereits eine hohe Sektor-Expertise und ein starkes Käufernetzwerk in dem Bereich haben.

Welche Vorteile bietet „smartes“ Kapital, und wie stellen Sie sicher, dass die Investoren, mit denen Sie arbeiten, mehr als nur finanzielles Kapital bereitstellen?

“Smartes” Kapital war das Buzzword der letzten Jahre, besonders als Risikokapital noch im Überfluss vorhanden war. Es bedeutet, dass ein Investor nicht nur Kapital zur Verfügung stellt, sondern auch seine Erfahrung, sein Know-how und sein Netzwerk einbringt, um den Erfolg des Unternehmens zu unterstützen. Im Gegensatz dazu steht ein Investor, der nur finanzielle Mittel beisteuert und keinen darüber hinausgehenden Beitrag zum Unternehmenserfolg leistet 

Der Vorteil von smartem Kapital liegt auf der Hand. Allerdings geht damit oft mehr Mitspracherecht einher, was in der Praxis hervorragend funktionieren kann, aber auch die unternehmerische Freiheit einschränken könnte.

Wichtig ist, dass Unternehmer:innen sich im Klaren darüber sind, ob sie überhaupt einen aktiven Investor brauchen oder ob sie besser mit einem rein finanziellen Investor fahren. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.

Weil die Finanzierungssituation weiterhin angespannt ist, kommen derzeit viele VC-finanzierte Startups auf den Markt. Ich gehe davon aus, dass nur ein kleiner Teil dieser Notverkäufe gewinnbringend für die Gründer:innen realisiert werden kann. Diese Marktbereinigung ist schmerzhaft, aber notwendig, denn teuer erkauftes Umsatzwachstum allein ist nicht mehr viel wert. 

Anders sieht es bei Wachstumsunternehmen aus, die ohne VC-Finanzierung auskommen. Sowohl Strategische Investoren als auch Finanzinvestoren suchen gezielt nach Unternehmen, die trotz der aktuellen Krisenlage profitabel wirtschaften und wachsen konnten. Unternehmen, die diese Resilienz beweisen können, sind äußerst gefragt. 

Wie arbeitet Venture Advisory Partners mit Startups zusammen, um deren Finanzierungsrunden zu beschleunigen und den Zugang zu Investor zu verbessern?

Als Virtual CFO begleiten wir den gesamten Prozess einer Finanzierung – von Anfang bis Ende. Das erlaubt es den Gründer:innen, sich vollständig auf das operative Tagesgeschäft zu konzentrieren und den Fokus auf Umsatz- und Profitabilitätssteigerung zu legen. Unsere Beratung beginnt bereits bei der Wahl der richtigen Finanzierung, die zum Unternehmen, zu Unternehmer:innen und zum Finanzierungsanlass passt.

Welche Erfahrungen aus Ihrer eigenen beruflichen Laufbahn haben die Ausrichtung von Venture Advisory Partners beeinflusst?

Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich im Investmentbanking sammeln durfte. Viele der dort erlernten Methoden bieten mir heute erhebliche Vorteile in meiner täglichen Arbeit im KMU-Segment. Der Arbeitsethos und die Präzision, die dort an den Tag gelegt wurden, waren außergewöhnlich. Ich durfte eine gewisse Zeit von den Besten lernen und kann nun mit Venture Advisory Partners meinen eigenen Weg gehen. Ich schätze die ehemaligen Kolleg:innen bis heute sehr. Außerdem habe ich bei einer mittelständischen Beratung, bei der ich gearbeitet habe, eine Partnerin kennengelernt, die sowohl fachlich als auch menschlich ein Vorbild für mich ist. Wir stehen noch immer in gutem Kontakt.

Welchen drei wesentlichen Ratschläge würden Sie Gründer geben, die gerade ihre ersten Schritte im M&A-Prozess machen?

  1. Eine realistische Erwartungshaltung entwickeln und klar definieren, welche Art von Deal angestrebt wird. Mehrheitsverkauf, Minderheitsverkauf, Eigenkapitalerhöhung etc. Die Bandbreite an Möglichkeiten ist vielfältig und oft gibt es eine Lösung, die gut zu den Plänen der Gründer:innen passt. Dazu braucht es zwingend jemanden mit Erfahrung, der als Sparringspartner agieren kann.
  2. Prozess frühzeitig angehen und den Deal sauber vorbereiten. Ein Unternehmensverkauf dauert im aktuellen Marktumfeld in der Regel sechs bis neun Monate. Bei komplexen Deals können es auch mal bis zu zwölf Monate sein, auch wenn das eher die Ausnahme ist. Je früher ein Verkauf vorbereitet wird, desto mehr Potenziale kann man heben. Besonders wichtig ist eine ordentliche Datenaufbereitung.
  3. Voller Fokus auf das operative Geschäft. M&A-Berater:innen sind dafür da, dem Unternehmer den Verkaufsprozess zu größtmöglichen Teilen abzunehmen. Unternehmer:innen müssen hingegen eine Sache sicherstellen: Das Tagesgeschäft muss stabil gehalten werden – denn es hat einen maßgeblichen Einfluss auf den realisierbaren Wert. Denn wenn Umsatz und EBIT während des Verkaufsprozesses aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit einbrechen, können auch die besten M&A-Berater:innen nicht mehr viel ausrichten. 

Wie gehen Sie sicher, dass die Interessen der Gründer in M&A-Verhandlungen optimal vertreten werden und dass sie die bestmöglichen Konditionen erhalten?

Zunächst muss ich meine Mandant:innen kennenlernen und verstehen, was sie wirklich möchten. Dafür ist eine gewisse Neugier notwendig, um zu verstehen, was die Unternehmer:innen antreibt. Wenn ich die Ziele verstanden habe, zeige ich mögliche Lösungswege auf.

Ein weiterer wesentlicher Punkt liegt darin, realistische und klare Erwartungshaltungen zu setzen. Ein konkretes Beispiel: Ich höre immer wieder, wie Branchenkolleg:innen mit unrealistischen Bewertungen locken, um sich Mandant:innen zu sichern. Ein paar Monate später folgt dann die große Ernüchterung: Nichts davon konnte gehalten werden. Daher gehen wir in unserer kostenfreien Erstbewertung sehr in die Tiefe und zeigen, in welcher Bandbreite ein am Markt realisierbarer Unternehmenswert liegt, abhängig von bestimmten Bedingungen. Dazu stehe ich auch und lasse mich daran messen.

In den Verhandlungen selbst geht es aus meiner Sicht darum, die Interessen unser Mandant:innen möglichst klar und unmissverständlich zu formulieren, um dann gemeinsam mit den Käufer:innen eine Win-Win-Situation zu erarbeiten. Die Käufer:innen müssen sich aus freien Stücken zum Kauf entscheiden. Der Grundsatz unserer Verhandlungsführung ist immer Fair Play. Wenn es nötig ist, rote Linien zu ziehen, tun wir das auch. Wenn ein Deal die Interessen unserer Mandant:innen gefährden würde, raten wir aktiv davon ab. Dafür ist das Vertrauen unserer Mandant:innen zu kostbar.

Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit Venture Advisory Partners, und wo sehen Sie das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren?

Unser Ziel ist es, weiterhin gesund zu wachsen und dabei bodenständig und fleißig zu bleiben. Wir möchten unsere Mandant:innen glücklich machen, unsere Marke stärken und als exzellenter M&A-Berater für Unternehmen mit einem Umsatz bis zu 50 Millionen Euro wahrgenommen werden.

Wo wir in fünf Jahren stehen? Auf gesunden Füßen, das ist sicher. Ich kann mir gut vorstellen, unser Team in Frankfurt bedeutend zu erweitern. Dabei steht aber Klasse vor Masse: Lieber habe ich zehn hervorragende Kolleg:innen als hundert mittelmäßige. Ich denke, diese Rechnung verstehen alle Unternehmer:innen.

Venture Advisory Partners CFO Peter Nadolinski Bildcredits: Nicolas Rose, K&R Advertising

Wir bedanken uns bei Peter Nadolinski für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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