Donnerstag, November 6, 2025
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Wie viel Verantwortung steckt in einem Klick?

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Usercentrics bietet Unternehmen datenschutzkonforme Lösungen für Einwilligungsmanagement und setzt dabei auf Transparenz, Nutzerfreundlichkeit und technologische Innovation.

Was waren die größten Meilensteine und Herausforderungen für Usercentrics seit unserem letzten Gespräch?

Donna Dror: 2024 haben wir mit einem Umsatzwachstum von 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und gleichzeitig hoher Profitabilität abgeschlossen – das war für uns ein bedeutender Meilenstein. Die Herausforderung dabei war, sicherzustellen, dass alle unsere Teams und Systeme entsprechend skalierbar aufgestellt sind. Ich bin wirklich stolz auf unser Team, das da richtig viel geleistet hat.

Wie hat sich die Datenschutzlandschaft in Europa und weltweit verändert, und welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf die Arbeit von Usercentrics?

Adelina Peltea: Wir befinden uns mitten in einem tiefgreifenden Wandel: Datenschutz entwickelt sich von einer reinen Pflichtübung zum Fundament für Vertrauen. Verbraucher:innen von heute erwarten nicht nur Transparenz – sie belohnen sie auch. Marken, die klar kommunizieren, wie sie mit Daten umgehen, bauen stärkere und loyalere Kundenbeziehungen auf.

Bei Usercentrics war Compliance schon immer ein zentrales Anliegen, aber wir gehen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Wir wissen: Datenschutz steigert den Markenwert. „Privacy-Led Marketing“ bedeutet für uns, Einwilligungen bewusst einzuholen – nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus Überzeugung. Immer mehr Marketer verfolgen diesen Ansatz – nicht nur, weil es sich richtig anfühlt, sondern weil Vertrauen langfristiges Wachstum und echten Geschäftserfolg ermöglicht.

Welche neuen Funktionen oder Produktentwicklungen hat Usercentrics kürzlich eingeführt, um den sich verändernden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden?

Donna Dror: Wir haben drei neue Produkte in der Pipeline: einen Datenschutzrichtlinien-Generator, eine Plattform für Präferenzmanagement und eine Lösung für serverseitiges Tracking. Während wir diese mit Hochdruck entwickeln, optimieren wir auch laufend die Nutzererfahrung unserer Consent Management Platform. 

Wie unterstützt Usercentrics seine Kund*innen dabei, die komplexen Datenschutzanforderungen in verschiedenen Regionen zu erfüllen?

Donna Dror: Für viele unserer Kunden ist das ein Dauerbrenner – die gesetzlichen Vorgaben ändern sich ständig und das über verschiedene Länder hinweg. Unser Ziel ist, ihnen möglichst viel Arbeit abzunehmen. Unsere Plattform ist darauf ausgelegt, sich flexibel an unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen anzupassen – darunter die DSGVO, CCPA, LGPD und weitere, neue Datenschutzgesetze weltweit.

Durch regionsspezifische Einstellungen, automatische Updates bei regulatorischen Änderungen und integrierte rechtliche Expertise ermöglichen wir es unseren Kund:innen, Datenschutzvorgaben zuverlässig einzuhalten. So können sie Vertrauen bei ihren Nutzer:innen aufbauen – und wir sind überzeugt: Dieses Vertrauen ist die Grundlage für erfolgreiches Marketing und nachhaltige Monetarisierung.  

Welche Rolle spielen Technologien wie künstliche Intelligenz oder Automatisierung in der Entwicklung Ihrer Lösungen für den Datenschutz?

Donna Dror: Was wir derzeit im Bereich generativer KI erleben, ist weniger eine Revolution der Technologie selbst, sondern vielmehr ihrer breiten Verfügbarkeit. Die Technik gibt es ja schon länger, aber jetzt kann sie plötzlich jeder nutzen. Auch wir überlegen natürlich, wo KI für uns Sinn ergibt. Darüber hinaus kann KI sowohl Unternehmen als auch Nutzer:innen dabei unterstützen, ihre Rechte im Zusammenhang mit Datenschutz, Datenverarbeitung und gesetzlichen Vorgaben besser zu verstehen. Informationen dazu – etwa in Datenschutzerklärungen – werden meist von Jurist:innen erstellt und sind für Laien schwer verständlich. Genau hier liegt ein großes Potenzial von KI: komplexe Inhalte vereinfacht, zielgruppengerecht und verständlich aufzubereiten.

Ein weiterer Effekt, den KI auf unsere Branche hat: Sie rückt das Thema Datenzugriff und Datenrechte stärker ins öffentliche Bewusstsein. Seit KI die Schlagzeilen dominiert, erkennen viele erstmals, wie stark sie auf Daten angewiesen ist – oft ohne explizite Zustimmung der Nutzer:innen. Für uns als Anbieter im Bereich Consent Management ist diese Entwicklung ehrlich gesagt durchaus positiv.

Adelina Peltea: In letzter Zeit wird viel über die Nutzererfahrung von Cookie-Bannern diskutiert – und ja, wenn sie schlecht umgesetzt sind, können sie durchaus nerven. Aber sie sind weit mehr als nur Banner: Sie stehen für etwas Grundsätzliches – das Recht, selbstbestimmt über die eigenen Daten zu entscheiden. Und weil sie oft der erste Kontaktpunkt zwischen Nutzer:in und Marke sind, bieten sie die Chance, schon beim ersten Klick Vertrauen aufzubauen.


Bei Usercentrics wollen wir die Einwilligungserfahrung neu denken. Wir entwickeln Lösungen, die sich natürlich anfühlen – nicht aufdringlich. Erlebnisse, die intuitiv, respektvoll und wirklich nutzerzentriert sind. Denn der Banner ist kein Selbstzweck – er ist der Türöffner für eine vertrauensvolle Beziehung.  

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Partnern und Regulierungsbehörden, um die Datenschutzkonformität für Ihre Kunden zu gewährleisten?

Donna Dror: Wir arbeiten eng mit Datenschutzexperten, Juristen, Behörden und Branchenpartnern zusammen. So bleiben wir auf dem neuesten Stand und bringen uns aktiv in Diskussionen und in die Entwicklungen neuer Privatsphärestandards ein. Mit Compliance-Beratungen und Tech-Partnern stellen wir sicher, dass unsere Lösungen immer auf dem neuesten Stand sind – sowohl rechtlich als auch technologisch. Gleichzeitig unterstützen wir unsere Kunden mit Schulungen und Materialien, damit sie sich im Datenschutz-Alltag gut zurechtfinden. 

Wie verändert sich das Kundenfeedback und die Erwartungen an Datenschutzlösungen, und wie passt sich Usercentrics daran an?

Adelina Peltea: Es ist ganz klar zu sehen: Datenschutz wird in den Marketingabteilungen inzwischen als Teil der Marken- und Performance-Strategie verstanden. Es geht nicht mehr nur darum, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen – es geht darum, Vertrauen aufzubauen. Genau hier setzt Privacy-Led Marketing an. Es geht nicht darum, möglichst viele Daten zu sammeln, sondern darum, dies transparent, respektvoll und unter Kontrolle der Nutzer:innen zu tun. Bei Usercentrics entwickeln wir unsere Produkte weiter, um diesen Wandel zu unterstützen.  

Adelina Peltea: Wir wollen das Thema für alle Beteiligten einfacher machen. Nutzer sollten verstehen, was mit ihren Daten passiert, ohne dafür juristische Kenntnisse zu brauchen. Deshalb setzen wir auf klare, verständliche Sprache, echte Auswahlmöglichkeiten und einfache Wege, Einwilligungen später anzupassen. Und wir arbeiten eng mit Marketingteams zusammen. Nicht nur, um rechtliche Anforderungen zu erklären, sondern auch, um zu zeigen, wie sich daraus kreative und wirkungsvolle Strategien ableiten lassen. Richtig umgesetzt, ist Datenschutz kein Hindernis – sondern ein Hebel. 

Gibt es Pläne zur geografischen Expansion oder zur Erweiterung des Produktportfolios ?

Donna Dror: In Europa sind wir aktuell Marktführer – das wollen wir bleiben. Gleichzeitig bauen wir unsere Aktivitäten in Nordamerika weiter aus. Unsere Büros haben zwar feste Standorte, im Kern verstehen wir uns aber als globales Unternehmen – und sind stolz darauf, Kund:innen in fast 200 Ländern zu unterstützen. Für die Zukunft sehen wir vor allem in Asien-Pazifik und Lateinamerika großes Potenzial, denn dort gewinnt das Thema Datenschutz zunehmend an Bedeutung. Auch unser Produktportfolio wollen wir stetig weiterentwickeln – über Consent Management hinaus, hin zu umfassenden Lösungen, mit denen Unternehmen ihre Datenschutzstrategie ganzheitlich aufstellen können. 

Adelina Peltea: Daten gehören heute zu den wichtigsten Assets eines Unternehmens. Aber ohne Einwilligung sind sie praktisch wertlos. Consent ist die Währung, mit der Daten überhaupt erst sinnvoll genutzt werden können. Datenschutz ist inzwischen in der breiten Öffentlichkeit angekommen – in der Politik, im Business, in der Medienlandschaft. Und es wird zunehmend genauer hingeschaut, wie Daten gesammelt, verwendet und weitergegeben werden.

Wir sind überzeugt: Privacy-Led Marketing wird der neue Standard. Unser Ziel ist es, Unternehmen Technologien an die Hand zu geben, mit denen sie verantwortungsvoll wachsen können. Die Zukunft des Marketings ist transparent, nutzerzentriert und basiert auf echter Zustimmung – und genau dafür bauen wir die passenden Werkzeuge. 

Was möchten Sie anderen Unternehmen oder Gründern mit auf den Weg geben, die in der schnelllebigen und regulierten Datenschutzbranche Fuß fassen wollen?

Adelina Peltea: Wartet nicht, bis Datenschutz zur Pflicht wird – seid Vorreiter. Wer heute etwas Neues entwickelt, sollte Privacy by Design von Anfang an mitdenken. Nutzer merken sehr genau, ob verantwortungsvoll mit ihren Daten umgegangen wird – und sie vergessen es auch nicht, wenn das nicht der Fall ist. Wer hier von Anfang an transparent ist, ist klar im Vorteil. Vertrauen entsteht nicht über Nacht, aber langfristig zahlt es sich aus.

Bild: Adelina Peltea @ Usercentrics

Wir bedanken uns bei Adelina Peltea und Donna Dror für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Tessa Clarke über Olio, Food Sharing und Impact-Gründung

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tessa-clarke-olio-food-sharing Portrait Foto von Tessa Clark CEO Olio

Lebensmittel wegzuwerfen bedeutet, Ressourcen zu verschwenden – und letztlich ein Stück unserer Zukunft.

Tessa Clarke hat das früh verstanden. Aufgewachsen auf einem Bauernhof im ländlichen North Yorkshire, sah sie hautnah, wie viel Arbeit in jedem Bissen steckt. Doch der entscheidende Moment kam Jahre später: ein Neugeborenes auf dem Arm, eine Kiste mit übriggebliebenem Essen in der Hand – und keine einfache Möglichkeit, die Lebensmittel vor dem Umzug weiterzugeben. Aus diesem frustrierenden Erlebnis entstand die Idee für OLIO – eine App, die heute weltweit gegen Lebensmittelverschwendung kämpft. Im Gespräch erzählt Tessa, wie sie vom Konzernleben zur Impact-Gründerin wurde, welche Lektionen sie gelernt hat – und warum Menschen zum Teilen zu inspirieren wirkungsvoller sein kann als Appelle in Sachen Klimaschutz.

Fangen wir ganz am Anfang an – was hat dein Interesse am Thema Lebensmittelverschwendung überhaupt geweckt?

Tessa Clarke: Ich bin die Tochter eines Landwirts aus North Yorkshire in England. Deshalb hatte ich schon früh großen Respekt vor der Arbeit, die in der Erzeugung unserer Lebensmittel steckt. Durch meine Kindheit habe ich auch eine starke Verbindung zur Umwelt und erkenne, wie wichtig es ist, im Einklang mit der Natur zu leben. Mein Studium der Sozial- und Politikwissenschaften in Cambridge, später das MBA-Programm an der Stanford University – all das hat wohl dazu geführt, dass ich das Potenzial von Wirtschaft nutzen wollte, um systemische Veränderungen im Umweltbereich voranzutreiben. Es hat nur zwei Jahrzehnte gedauert, bis ich verstanden habe, wie ich das konkret umsetzen kann.

Gab es einen „Aha-Moment“?

Tessa Clarke: Ja, absolut. Der kam, als ich nach längerer Zeit im Ausland zurück nach Großbritannien zog. Am Umzugstag sagten mir die Möbelpacker, dass ich alle übrig gebliebenen Lebensmittel wegwerfen müsse. Ich konnte das einfach nicht tun – also nahm ich mein Baby und mein Kleinkind und lief mit einer Kiste Essen durch die Straßen, in der Hoffnung, jemandem etwas davon geben zu können. Ich bin kläglich gescheitert. Also schmuggelte ich, während die Umzugshelfer nicht hinsahen, die haltbaren Lebensmittel in den untersten Umzugskarton. Da wurde mir klar: Es müsste eine App geben, die das Teilen von Lebensmitteln viel einfacher macht.

Gab es in deiner Kindheit frühe Einflüsse, die deinen Sinn für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft geprägt haben?

Tessa Clarke: Auf einem Bauernhof aufzuwachsen, hat mir Respekt für Natur, Lebensmittel und harte Arbeit vermittelt. Meine Eltern gehörten der Nachkriegsgeneration an, sie dachten noch in Rationierungen. Ich bin mit einem sehr sparsamen Lebensstil aufgewachsen – der Satz „Wer nichts verschwendet, hat später genug“ hat sich tief eingeprägt.

Du hast zuvor in großen Unternehmen gearbeitet – warum der Schritt in die Selbstständigkeit?

Tessa Clarke: Ich war fast zwanzig Jahre in Strategie- und Managementpositionen in den Bereichen Einzelhandel, Medien und Finanzdienstleistungen. Auf dem Papier sah das alles gut aus, aber es hat mich nicht erfüllt. Ich wollte lange etwas Eigenes starten, aber zwei Dinge hielten mich ab: Ich hatte keine „Idee“ – und keinen Glauben an mich selbst. Beides änderte sich, als mir beim Umzug die Dimension des Problems Lebensmittelverschwendung bewusst wurde – und als meine Mitgründerin Saasha bereit war, diesen verrückten Weg gemeinsam zu gehen. Mein Rat an alle: Sucht euch ein Problem, das euch wirklich bewegt – und wenn möglich, eine Partnerin oder einen Partner, mit dem ihr es gemeinsam angehen könnt.

Welche Eigenschaften oder Gewohnheiten waren für dich als Gründerin entscheidend?

Tessa Clarke: Durchhaltevermögen und Anpassungsfähigkeit – man muss bereit sein, ständig zu testen, zu messen, zu lernen und weiterzuentwickeln. Ich habe mir zudem eine tägliche Struktur aufgebaut, die meine mentale und körperliche Widerstandskraft stärkt: Ich blocke mir die erste Stunde des Tages für Sport, achte auf Schlaf und gesunde Ernährung. So kann ich Herausforderungen aktiv begegnen. Und: Unsere Mission motiviert mich zutiefst – Scheitern ist keine Option.

Olio ist heute eine globale Bewegung – wie bewahrst du bei Wachstum und Expansion den ursprünglichen Geist?

Tessa Clarke: Zwei Dinge sind dafür essenziell. Erstens: Alle, mit denen wir arbeiten – ob Mitarbeitende, Partner oder Investoren – müssen nicht nur „missionsaligned“, sondern „missionsbesessen“ sein. Das ist ein deutlich höherer Anspruch, aber entscheidend. Zweitens: Unsere Unternehmenswerte – „inclusive“, „caring“, „resourceful“ und „ambitious“ – fließen in alles ein: von der Personalwahl über Feedbackgespräche bis hin zu operativen Entscheidungen. Wenn das sitzt, folgt der Rest.

Was waren die größten Herausforderungen in der Anfangszeit von Olio – und wie hast du sie gemeistert?

Tessa Clarke: Eine der größten Hürden war es, ohne Marketingbudget Aufmerksamkeit zu bekommen. Unsere Lösung: das Ambassador-Programm. Wir haben engagierte Freiwillige gewonnen, die Olio bekannt machen – heute kommen über 50 % unserer monatlichen Nutzer durch Mundpropaganda.
Auf persönlicher Ebene war das erste Jahr extrem hart: Ich leitete Olio remote, mit Baby und Kleinkind, arbeitete nebenbei als Beraterin für Einkommen – und hatte keine Kinderbetreuung. Es war nicht nachhaltig. Ich musste mir feste Strukturen schaffen, um nicht durchzudrehen. Ich habe gelernt: Unternehmertum ist ein Marathon – oder besser: viele aufeinanderfolgende Marathons. Resilienz ist der Schlüssel.

Was würdest du rückblickend am Tag eins von Olio anders machen?

Tessa Clarke: Zwei Dinge, beide betreffen die Haltung. Erstens: Ich wünschte, ich hätte früher begriffen, dass es keine Wunderlösung gibt. Ich habe zu viel Hoffnung in die nächste Funktion, die nächste Person, das nächste Fundraising gelegt – in der Hoffnung auf exponentielles Wachstum. Tatsächlich entsteht nachhaltiges Wachstum durch Tausende kleiner Schritte, Tag für Tag.
Zweitens: Ich hätte meine Idealvorstellungen schneller abgelegt. Menschen oder Unternehmen sollten zwar X oder Y tun – aber Verhaltensänderung ist schwer. Man muss die Leute da abholen, wo sie stehen. Ein Beispiel: Wir sprechen heute viel weniger über Klima- und Umweltaspekte und mehr darüber, was Menschen konkret davon haben. Für Privatnutzer ist es das gute Gefühl, etwas zu teilen und der Community zu helfen. Für Unternehmen ist es ein klarer Business Case – also haben wir zusätzliche Angebote geschaffen, mit denen sie durch überschüssige Lebensmittel Umsatz generieren können.

Tessa Clarke stehend in der küche mit tasse in der hand

Welche Missverständnisse gibt es rund um Lebensmittelverschwendung oder Sharing-Apps wie Olio?

Tessa Clarke: Ein verbreiteter Irrtum: Die meiste Lebensmittelverschwendung findet im Supermarkt statt. In Wahrheit entsteht in Ländern wie Großbritannien über die Hälfte zu Hause – der Einzelhandel macht nur rund 2 % aus. Das überrascht viele.
Der zweite Irrtum: „Das will doch eh keiner haben.“ Falsch – ein typisches Lebensmittelangebot auf Olio wird innerhalb von 30 Minuten angefragt, andere Haushaltsgegenstände innerhalb von vier bis sechs Stunden.

Wie gehst du bei der Personalauswahl vor und wie entsteht eine wertebasierte Unternehmenskultur?

Tessa Clarke: Von Anfang an haben wir unsere vier Werte – „inclusive“, „resourceful“, „caring“ und „ambitious“ – in Bewerbungsprozesse und Performance-Reviews integriert. Sie prägen unsere Kultur und definieren, wer gut zu Olio passt.
Als Remote-First-Unternehmen prüfen wir außerdem sehr genau, ob diese Arbeitsweise wirklich zur Kandidatin oder zum Kandidaten passt.

Was hast du über dich selbst gelernt, während du ein wachsendes Unternehmen leitest?

Tessa Clarke: Wie viele Gründerinnen neige ich dazu, mich zu sehr auf das zu konzentrieren, was noch nicht erreicht ist – und feiere Erfolge zu selten. Ich musste lernen, kein schlechtes Gewissen zu haben, dass Olio klar Gründerinnen-geprägt ist. Das heißt nicht, dass ich alles micromanage, aber wir achten sehr genau auf Details und setzen hohe Standards.

Wie triffst du schwierige Entscheidungen – besonders, wenn Mission und Geschäftserfolg kollidieren?

Tessa Clarke: Bei Olio sehen wir Mission und Finanzen nicht als Gegensätze, sondern als sich gegenseitig stärkend. Unser Geschäftsmodell basiert auf der Zusammenarbeit mit Unternehmen, die durch uns ihre Lebensmittelverschwendung reduzieren – damit schaffen wir Wirkung und Umsatz zugleich. Wir sind bewusst ein gewinnorientiertes Unternehmen und B Corp – weil wir glauben, dass Purpose und Profit zusammengehören.
Wenn harte Entscheidungen anstanden, etwa Restrukturierungen, war es entscheidend, dem Team offen die Hintergründe zu erklären. Nur so verstehen sie die Entscheidung – und das Unternehmen kann sich schneller erholen.

Nachhaltigkeit steht im Zentrum von Olio – wie vermeidet ihr „Green Fatigue“ oder leere Öko-Versprechen?

Tessa Clarke: Erstens: Wir sprechen über Nachhaltigkeit auf greifbare Weise. Statt CO₂-Einsparungen in Tonnen nennen wir beispielsweise, wie viele Autokilometer wir dadurch eingespart haben – das ist für viele zugänglicher.
Zweitens: Wir sprechen mindestens genauso viel über soziale Wirkung wie über ökologische. Die Menschen lieben es zu hören, dass wir über 50 Millionen Haustürkontakte ermöglicht haben, dass 65 % unserer Community über Olio neue Freundschaften geschlossen haben, dass drei Viertel sagen, das Teilen habe ihre mentale Gesundheit verbessert – und 84 % berichten von einem finanziellen Gewinn.

Wie bringst du Idealismus und Pragmatismus unter einen Hut, wenn man die Welt retten will?

Tessa Clarke: Um ehrlich zu sein: Anfangs waren wir da nicht besonders gut. Wir sahen ein riesiges, existenzielles Problem – hatten eine brillante Lösung – und dachten, die Welt würde sie sofort übernehmen. Tatsächlich haben wir erlebt, wie mächtig bestehende Anreizsysteme sind, wie dominant das Profitstreben bleibt und wie schwer sich Verhaltensänderung durchsetzen lässt.
Heute sind wir deutlich pragmatischer. Denn es bringt nichts, idealistisch perfekt – aber tot zu sein. Dann bewirkt man gar nichts. Deshalb bleiben wir unserer Mission und unseren Werten treu, versuchen aber, Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Denn etwas Wirkung ist besser als keine.

Olio ermöglicht inzwischen nicht nur Lebensmitteltausch. Wohin geht die Reise der Circular Economy?

Tessa Clarke: Wir glauben, dass Nachbarschaften zu den neuen Marktplätzen werden sollten. In einem Umkreis von zehn Minuten um dein Zuhause lagern wahrscheinlich eine Milliarde ungenutzter Gegenstände. Unsere Vision ist es, den Zugang dazu zu ermöglichen – durch einfaches, sicheres, sinnstiftendes Teilen, Leihen oder Tauschen. Das geht weit über Lebensmittel hinaus.

Wo siehst du dich persönlich in fünf Jahren – und wo steht Olio dann?

Tessa Clarke: Dieses Jahr feiern wir zehn Jahre Olio – und was ich in dieser Zeit gelernt habe: Fünfjahrespläne klingen gut, sind aber oft Illusion.
Unser Ziel bleibt: eine Welt, in der Millionen Menschen vernetzt sind, damit Ressourcen genutzt und geteilt werden – statt im Müll zu landen. Dafür haben wir das C2C-Modell von Lebensmitteln auf Haushaltsgegenstände ausgeweitet und planen, perspektivisch auch Vermietungen anzubieten.
Im B2B-Bereich helfen wir Unternehmen, ihre überschüssigen Lebensmittel besser zu vermarkten, bevor sie sie weitergeben. Und wir schauen uns auch andere Bereiche der Wertschöpfungskette an. International ist Olio inzwischen in über 60 Märkten aktiv – und wir bauen das weiter aus.

Siehst du Olio als Modell auch für andere globale Herausforderungen – etwa Modeverschwendung oder lokale Resilienz?

Tessa Clarke: Ja. Das Grundprinzip – lokale Communities durch Technologie, Freiwilligen-Netzwerke und Unternehmenspartnerschaften zu verbinden – funktioniert auch außerhalb des Lebensmittelbereichs. Wir verbessern die lokale Widerstandsfähigkeit massiv, indem wir Verschwendung aus dem System holen. Einige Regierungen sind bereits auf uns zugekommen, weil sie damit die Ernährungssicherheit in ihrem Land stärken wollen.

Welche Rolle spielt Technologie beim Aufbau nachhaltiger Communities?

Tessa Clarke: Technologie ist der Schlüssel: standortbezogene Services, mobile Interfaces, Algorithmen zur Bedarfsabstimmung – all das ist essenziell für die optimale Nutzung lokaler Ressourcen. Wir nutzen auch gezielt Automatisierung und KI, um unsere Prozesse zu skalieren.
Mindestens genauso wichtig sind aber die Werte und Regeln, mit denen wir unsere Community managen – damit Peer-to-Peer-Interaktionen zuverlässig, freundlich und vertrauensvoll bleiben.

Welchen Rat gibst du Menschen, die ein großes, globales Problem lösen wollen?

Tessa Clarke: Hört auf, nach großen Ideen zu suchen. Fangt mit einem realen Problem an, das euch wirklich bewegt. Testet, lernt, entwickelt weiter. Bleibt fokussiert auf die Mission – und wachst mit Bedacht.

Was hilft dir, motiviert und geerdet zu bleiben, wenn alles zu viel wird?

Tessa Clarke: Struktur im Alltag. Und neue Kraft ziehe ich nicht nur aus Sport, Schlaf und Ernährung, sondern auch aus dem Wissen, welchen positiven Effekt wir täglich haben – auf menschlicher Ebene.

Und zum Schluss: Was kann jeder Einzelne heute tun, um nachhaltiger zu leben?

Tessa Clarke: Am einfachsten: Fang mit deinem Teller an – und wirf kein Essen weg. Weltweit verursacht Lebensmittelverschwendung rund 10 % der Treibhausgasemissionen. In Industrieländern geschieht über die Hälfte davon zu Hause. Wer Essen nicht verschwendet, schützt Wasser, Böden, Biodiversität, das Klima – und die Gemeinschaft. Und generell gilt: mehr teilen, weniger verschwenden.

Foto/Quelle: Olio – Annabel Staff

NRW.BANK investiert 10 Millionen Euro in Frühphasenfonds VORNvc

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nrwbank vornvc fonds startups NRW.Bank Gebäude in Düsseldorf im Querformat Fotografiert

10 Millionen Euro für Frühphasenfonds VORNvc NRW.BANK investiert in Start-ups im östlichen Ruhrgebiet 

Die NRW.BANK hat im First Closing 10 Millionen Euro in den Fonds für Frühphasen- und Wachstumsfinanzierungen VORNvc investiert. Hinter dem Fonds steht ein vierköpfiges Managementteam, dass zuvor mit SeedCapital Dortmund erfolgreich drei Fondsgenerationen realisiert hatte. Insgesamt sammelte VORNvc mehr als 32 Millionen Euro ein. Der Investitionsschwerpunkt liegt auf Tech-Gründungen aus der Region, die mit ihren Geschäftsmodellen oder Produkten einen Beitrag zur Transformation der Wirtschaft leisten.

Porträt von Johanna Antonie Tjaden-Schulte, Vorstandsmitglied der NRW.BANK, im Park
Johanna Antonie Tjaden-Schulte, Vorstandsmitglied der NRW.BANK – Foto/Quelle: NRW.BANK / Christian Lord Otto

„Transformation braucht Innovation – und Innovation braucht Kapital“, sagt Johanna Antonie Tjaden-Schulte, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Mit VORNvc investieren wir in zukunftsweisende Gründungen im östlichen Ruhrgebiet. Gemeinsam stärken wir so eine Region, die den Strukturwandel und damit die eigene wirtschaftliche Zukunft aktiv gestaltet.“

VORNvc ist ein Venture-Capital-Fonds, der von insgesamt fünf Sparkassen ins Leben gerufen wurde. „Diese über das Ruhrgebiet hinaus bis nach Südwestfalen reichende Investoren-Basis ermöglicht unseren Portfoliounternehmen Zugang zum Kunden vor Ort“, erläutert Lars Hane, der mit Nico Hemmann gemeinsam die Geschäftsführung des Fonds bildet. „Darüber hinaus konnten wir erfahrene Unternehmer als Investoren gewinnen und investieren auch über die Region hinaus, wenn wir einen besonderen inhaltlichen „fit“ zur Kernregion erkennen können“, ergänzt Nico Hemmann. Um den Beitrag zur Transformation der regionalen Wirtschaft auszuweiten, sollen weitere Fondszusagen von Sparkassen und Unternehmen der Region bis zum Zielvolumen von 50 Mio. Euro akquiriert werden.

Die Zusammenarbeit der fünf Sparkassen in der Region mit der NRW.BANK zielt dabei auch darauf, jungen Unternehmen zusätzlich zum Zugang zu Eigenkapital auch Kontakte zu Netzwerken und zusätzliche NRW.BANK Expertise zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus hat der Fonds das Ziel, die Bindung zwischen Start-ups und Mittelstand in der Region zu stärken.

Foto/Quelle: NRW.BANK

Inside Augwind: Ido Ben-Yehuda über AirBattery-Technologie

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augwind airbattery Poitrait Foto von ido ben yehuda

Energiespeicherung für den Wandel: Wie Ido Ben-Yehuda und Augwind die Energiewende vorantreiben

Was bringt jemanden dazu, eine Karriere in der Rüstungsindustrie an den Nagel zu hängen, um sich voll und ganz der nachhaltigen Energie zu widmen? Für Ido Ben-Yehuda war es mehr als ein beruflicher Wechsel – es war ein persönlicher Neustart. Heute ist er bei Augwind Energy für die internationale Marktentwicklung verantwortlich und treibt eine Technologie voran, die für Aufmerksamkeit sorgt: die AirBattery – ein elektromechanisches Speichersystem, das mit Wasser, Druckluft und ausgeklügelter Ingenieurskunst der Energiewende den nötigen Schub geben soll.

Im Interview spricht Ben-Yehuda über seinen ungewöhnlichen Werdegang, die strategische Neuausrichtung von Augwind und darüber, warum unterirdische Kavernen eine Schlüsselrolle für Deutschlands Energiezukunft spielen könnten. Und er erklärt, warum manchmal gerade der Mut zur Kursänderung die stärkste Energiequelle ist.

Was hat Sie ursprünglich an der Energiebranche gereizt? Und wie haben persönliche Werte Ihre heutige Rolle bei Augwind beeinflusst?

Technologie hat mich schon immer begeistert. Ich bin in meinen Zwanzigern in die Rüstungsindustrie eingestiegen – ein ganz anderes Feld als die saubere Energiewelt. Dort habe ich viel Erfahrung in Marketing, Vertrieb und Business Development gesammelt. Doch nach etwa zehn Jahren war mir klar: Das ist nicht der Bereich, in dem ich mein volles Potenzial entfalten möchte. Ich wollte meine Energie lieber in Lösungen investieren, die einen echten gesellschaftlichen Beitrag leisten.

Danach war ich Teil eines Deep-Tech-Startups im Bereich optische drahtlose Kommunikation – eine aufregende Zeit, aber die Technologie war (und ist) ihrer Zeit wohl noch voraus. 2020 sprach mich dann ein Freund an, der bei Augwind arbeitete. Ich war sofort fasziniert von der Technologie und dem gesamten Spektrum des Energiespeichermarkts. Für mich schloss sich damit ein Kreis: Von der Verteidigung hin zu nachhaltiger Technologie – als Marketer endlich an einer Lösung mit echtem Nutzen zu arbeiten.

In meiner Rolle bei Augwind kann ich meine Erfahrung im Technologie-Marketing – vor allem im B2B- und B2G-Bereich – optimal einbringen. Letztlich geht es um zwischenmenschliche Dynamik, Vertrauen und gemeinsame Interessen. Es ist ein Privileg, all das in den Dienst einer Technologie zu stellen, die die Welt ein Stück besser machen will.

Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie bei Augwind – und woran messen Sie Erfolg?

Ich bin überzeugt, dass unsere Gesellschaft dringend saubere, nachhaltige Speicherlösungen braucht, um Versorgungssicherheit und Netzstabilität zu gewährleisten. Ich glaube fest daran, dass die AirBattery diese Rolle hervorragend erfüllen kann – insbesondere wegen ihrer Umweltvorteile. Mein persönliches Ziel ist es daher, die Technologie erfolgreich zur Marktreife zu führen – als tragfähige Lösung für Zeiten mit wenig Sonnen- oder Windstrom im Zuge der Energiewende.

Wie hat sich die Unternehmensstrategie von Augwind entwickelt – und wie haben Sie Ihr Marketing darauf abgestimmt?

Unsere Strategie hat sich – wie bei vielen jungen Tech-Unternehmen – mit der Zeit deutlich verändert. Anfangs wollten wir mit Lithium-Ionen-Batterien im Kurzzeitbereich konkurrieren. Doch mit deren schnellen Fortschritten und fallenden Preisen haben wir beschlossen, die besonderen Stärken unserer Technologie zu nutzen und uns auf Langzeitspeicherung zu konzentrieren – mit Integration in unterirdische Kavernen.

Diese Lösung ist zwar nicht überall umsetzbar, aber in Regionen mit geeigneter Geologie – etwa in Deutschland mit seinen zahlreichen Salzstöcken – kann die AirBattery eine zentrale Rolle übernehmen. Genau dort, wo tiefe Integration erneuerbarer Energien nötig ist.

Was unterscheidet die AirBattery von anderen Speichertechnologien?

Die AirBattery ist ein elektromechanisches System – eine neuartige Kombination aus zwei bewährten Technologien: Pumpspeichertechnik und CAES (Compressed Air Energy Storage). Wie andere CAES-Systeme profitieren wir von den geringen Speicherkosten durch Kavernen – besonders bei sehr langen Speicherdauern.

Der Unterschied: Wir arbeiten nicht mit klassischen Verdichtern und Expandern, sondern mit hydraulischen Maschinen – also Pumpen und Turbinen. Unsere Flüssigkolben-Technologie nutzt Wasser, um Luft zu komprimieren, und anschließend die Druckluft, um das Wasser durch die Turbinen zu treiben. Das Ergebnis ist ein nahezu isothermer Prozess – es entstehen kaum Temperaturunterschiede, wodurch der Aufwand für thermisches Management entfällt. Das macht die Technologie besonders effizient und kostengünstig bei sehr langen Speicherdauern.

Welche Rolle könnte Augwind künftig in der Energieinfrastruktur spielen?

Wir wollen in den kommenden zehn Jahren zeigen, dass Langzeitspeicherung zur Netzstabilisierung nicht nur technisch funktioniert, sondern auch wirtschaftlich Sinn ergibt – und zwar im globalen Maßstab. Unsere Vision: Die AirBattery kann der Schlüssel sein, um den letzten Schritt zur klimaneutralen Energieversorgung zu ermöglichen.

Ich sehe unsere Technologie als Beitrag zu allen drei Säulen der Energiewende: Versorgungssicherheit durch Backup-Leistung, Bezahlbarkeit durch geringere Preisschwankungen und Nachhaltigkeit durch bessere Integration von Wind- und Sonnenstrom. Wenn wir damit sowohl Industrie als auch Haushalte bei der Energiekostenreduktion unterstützen und gleichzeitig die Energiewende beschleunigen – dann haben wir Erfolg.

Welche Märkte bieten aktuell das größte Potenzial für Augwind?

Im Grunde überall dort, wo geeignete geologische Strukturen auf ambitionierte Klimaziele treffen. Unsere Technologie kommt ohne seltene Erden oder komplexe Lieferketten aus. Sie kann mit lokalen Ressourcen und Arbeitskräften aufgebaut werden – vorausgesetzt, die Geologie passt.

Deutschland bietet mit seinen Salzstöcken, seiner industriellen Stärke und seinen Klimazielen die ideale Ausgangsbasis. Unser Ziel ist, Europas führender Partner für mehrwöchige Speicherlösungen zu werden – und von dort aus in andere Märkte mit ähnlichen Herausforderungen zu expandieren.

Wer nutzt heute Augwinds Technologien – und wie hat sich das Kundenspektrum verändert?

Seit 2016 setzen viele Industriekunden unsere unterirdischen Druckluftspeicher zur Effizienzsteigerung in der Druckluftnutzung ein – noch nicht als Stromspeicher, sondern zur Energieoptimierung in der Produktion. Das ist für uns ein wichtiger Proof of Concept: Die unterirdischen Kammern funktionieren zuverlässig und sind bereit, als zentrales Element der AirBattery eingesetzt zu werden.

Die AirBattery selbst befindet sich noch in der Vorvermarktungsphase. Das erste Projekt soll zeigen, dass das System unter realen Bedingungen technisch und wirtschaftlich tragfähig ist. Wir stehen mit mehreren potenziellen Partnern und Kunden in engem Austausch, um daraus unsere erste Kundenbasis aufzubauen.

Wo sehen Sie sich und Augwind in fünf Jahren?

Ich hoffe, dass wir dann ein voll funktionierendes AirBattery-System in Betrieb haben – als Meilenstein und Blaupause für den europaweiten Rollout. Das wäre nicht nur ein Erfolg für das Unternehmen, sondern für mich persönlich ein großer Moment. Daran mitzuwirken, wäre eine echte Ehre.

Gibt es neue Projekte oder Partnerschaften, die Sie schon ankündigen können?

Konkrete Namen darf ich noch nicht nennen, aber das Interesse aus dem deutschen Energiesektor ist riesig. Wir arbeiten mit verschiedenen Partnern zusammen – von Kavernenbetreibern über Energieversorger bis hin zu Industrieabnehmern – und sind dabei, die ersten Kooperationen zu finalisieren.

Welchen Rat geben Sie jungen Führungskräften oder Gründerinnen und Gründern im Energiesektor?

Wenn du spürst, dass du zur Energiewende beitragen willst – dann leg los. Die Branche ist im Umbruch: Auf der einen Seite konservative Großkonzerne, auf der anderen junge Tech-Startups mit frischen Ideen. Für kluge Köpfe, die etwas verändern wollen, ist viel Platz.

Mein Tipp: Geh auf Menschen zu, die konkret von dem Problem betroffen sind, das du lösen willst. Vernetze dich, bleib lernbereit – und trau dich, deine Idee in den Markt zu bringen. Diese Branche hat riesigen Einfluss auf unsere Zukunft – und sie braucht Leute, die anpacken.

Was motiviert Sie persönlich jeden Tag aufs Neue?

Mich motiviert, Teil eines Teams zu sein, das mit voller Überzeugung an einem echten technologischen Durchbruch arbeitet. Die Menschen bei Augwind sind nicht nur fachlich stark, sondern auch menschlich – das macht den Unterschied.

Was uns alle antreibt, ist die Aussicht, die AirBattery erfolgreich auf den Markt zu bringen. Das Ziel ist klar – und die Atmosphäre im Team ist geprägt von Offenheit, Zusammenarbeit und einer Menge positiver Energie.

Am Ende geht’s bei uns ja genau darum: Energie zu speichern – und weiterzugeben.

Foto/Quelle: Augwind Energy

Was macht eigentlich einen guten Werbetext aus – und warum scheitern so viele daran?

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Sascha Thill Copywriting kunden vertrauen potraitbild

Sascha Thill Copywriting unterstützt mit strategischem Copywriting und Verkaufspsychologie dabei, Webseiten in überzeugende Verkaufskanäle zu verwandeln

Wie sind Sie zum Copywriting gekommen und was hat Sie daran besonders fasziniert?

Ich hatte schon immer eine große Begeisterung für kreatives Schreiben sowie Psychologie. Ich fand es super faszinierend, andere Menschen mit kreativer Arbeit zu begeistern.
Daraufhin habe ich mich intensiv im Internet zum Thema Texten weitergebildet und stellte fest, dass auf einer Website tatsächlich die Worte darüber entscheiden, ob eine Person interessiert ist oder nicht – denn Worte können oft (auch wenn es meistens unbewusst ist) Menschen auch abstoßen.

Schnell erkannte ich das riesengroße Potenzial am Werbetexten oder wie man in der Fachsprache sagt: Copywriting und startete voll durch.

Was bedeutet Verkaufspsychologie für Sie persönlich und wie hat sie Ihren Berufsweg geprägt?

Verkaufspsychologie bedeutet für mich, zu verstehen, wie und warum Menschen wirklich handeln, genauer gesagt eine Kaufentscheidung treffen. Nach intensiver Weiterbildung in Verkaufspsychologie und Direktmarketing verstand ich immer besser, warum Menschen so entscheiden und was sie zu ihren Handlungen motiviert. Dieses Verständnis hilft mir enorm, mich in die Zielgruppen meiner Kunden, genauer gesagt in deren Köpfe hineinzuversetzen, um sie gezielt mit meinen Werbetexten anzusprechen.

Welche typischen Fehler sehen Sie häufig auf Webseiten, wenn es um überzeugende Texte geht?

Die meisten Werbetexte da draußen sprechen die Zielgruppe einfach nicht an. Die Texte sind nicht in deren “Sprache” geschrieben, da sich niemand die Zeit nimmt, sich mit der Zielgruppe wirklich zu beschäftigen. Viele wissen demzufolge gar nicht, was die eigentlichen Probleme, Wünsche und Bedürfnisse ihrer potenziellen Kunden sind. Nur wenn man ein umfangreiches Zielgruppenverständnis hat, kann man Texte schreiben, die die Menschen emotional abholen und zu einer Handlung motivieren.

Ein weiterer großer Fehler ist, dass in den Texten immer nur von Merkmalen/Produkteigenschaften gesprochen wird. Da Weile interessiert das niemanden. Den potenziellen Kunden geht es nicht um irgendeine Produkteigenschaft – sondern um den persönlichen Benefit (Vorteil) den sie davon haben. Das bedeutet, weg von langweiligen Produkteigenschaften und hin zu unvergleichbaren Benefits.

Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Elemente, die auf einer Website für Interaktion sorgen?

Die drei wichtigsten Elemente, die auf einer Website für Interaktionen sorgen, sind mit Abstand Klarheit, Überzeugung und Vertrauen. Nur wer diese Punkte mit den richtigen psychologischen Hebeln auf der eigenen Website integriert, wird eine echte Interaktion feststellen.

Wie gelingt es Ihnen, online Vertrauen zwischen der Marke und potenziellen Kunden aufzubauen?

Um Vertrauen zwischen der Marke und dem potenziellen Kunden aufzubauen, gibt es verschiedene Ansätze. Einer ist aktiv, mit seinen Kundenbewertungen, Testimonials und Rezensionen zu werben. Das ist einfach der größte Hebel, um Vertrauen aufzubauen. Zu oft sehe ich Websites, auf denen man nicht eine Bewertung lesen kann ohne mehrere Umwege. Auf vielen findet man nicht mal über Umwege Bewertungen – kein Wunder, wenn die Kunden da kein Vertrauen aufbauen. Wenn man seine Bewertungen in der richtigen optischen Form an die richtige Stelle der Website packt, wird man das Vertrauen zu seinen potenziellen Kunden und somit auch die Conversion Rate enorm steigern.

Ein weiterer starker Ansatz ist es, authentische, transparente Einblicke von sich und seiner Arbeit zu zeigen. Menschen lieben es, wenn sie ehrliche Einblicke hinter die Kulissen bekommen und man etwas über die Gründer erfährt. Dinge wie, seit wann sie das machen, was sie machen, wie sie dazu gekommen sind, was sie motiviert und so weiter.

Welche Rolle spielt Sprache in der Beziehung zwischen Unternehmen und Zielgruppe?

Das spielt eine extrem große, wenn nicht sogar die größte Rolle. Wie ich schon mal erwähnt habe – das Zielgruppenverständnis ist das A & O. Nur wer seine Zielgruppe wirklich versteht, ihre Probleme, Wünsche und Bedürfnisse kennt und weiß, wie sie sprechen, ist in der Lage, sie mit verkaufsstarken Texten emotional abzuholen und sie zu einer Handlung zu ermutigen.

Wie unterscheidet sich strategisches Copywriting von klassischer Werbung?

Strategisches Copywriting unterscheidet sich enorm von klassischer Werbung. Während Werbung, oft sehr breit streut, auf Image setzt und das Produkt in den Mittelpunkt stellt, beginnt Copywriting beim Kunden – genauer gesagt bei seinen Problemen, Wünschen und Bedürfnissen. Sie sehen schon, der Kunden steht in allen Bereichen an allererster Stelle – und man kommt immer wieder auf das Zielgruppenverständnis zurück.

Statt allgemeiner Werbesprüche nutzen wir im Copywriting verkaufspsychologische Prinzipien und führen den Leser gezielt zur Handlung – sei es nur ein Klick, eine Eintragung oder ein Kauf. Der Fokus liegt nicht auf kurzfristiger Aufmerksamkeit, sondern auf langfristigem Vertrauen und messbaren Ergebnissen.

Während Werbung hofft, dass verkauft wird – sorgt Copywriting dafür, dass verkauft wird.

Welche Trends oder Entwicklungen sehen Sie aktuell im Bereich Online-Verkaufstexte?

Die größte und zugleich erschreckendste Entwicklung, die ich im Bereich der Online-Werbetexte sehe, ist das Thema künstliche Intelligenz (KI). Zu viele Menschen verlassen sich blind auf die KI und benutzen sie ohne das nötige Wissen und Verständnis, wie man eine KI einsetzen sollte.

Viele Menschen glauben, dass ihnen die KI im Bereich der Online-Werbetexte die gesamte Arbeit abnehmen kann – damit weit verfehlt. Die künstliche Intelligenz ist ein super Hilfsmittel, um sich die Arbeit an manchen Stellen zu vereinfachen. Man sollte sich von der KI jedoch niemals einen Werbetext schreiben lassen, der am Ende auch verkaufen soll. Schon gar nicht ohne das nötige Know-how für Copywriting. Nur wer das richtige Verständnis für Copywriting und Verkaufspsychologie hat, ist in der Lage, mit dem Output der KI zu arbeiten – ansonsten Finger weg! Aber auch dann sei gesagt, es ist nur ein Hilfsmittel und keines, was dir die Texte schreibt. Eine KI kann nicht fühlen und sich somit auch nicht in die Zielgruppe hineinversetzen.

Abschließend sei gesagt – Menschen kaufen von Menschen.

Was raten Sie jungen Menschen, die sich ebenfalls im Bereich Copywriting oder Online-Marketing selbstständig machen wollen?

Ich rate jungen Menschen, sich ausgiebig mit dem Thema zu beschäftigen und sich weiterzubilden. Lest ein paar Bücher über Copywriting sowie Psychologie und entwickelt erst mal ein grobes Verständnis für das ganze Thema. Wenn ihr Felsenfest davon überzeugt seid, dass Copywriting das Richtige für euch ist – empfehle ich euch einen Mentor zu suchen und von ihm zu lernen.

Was bedeutet für Sie unternehmerischer Erfolg – rein wirtschaftlich oder auch inhaltlich?

Als Copywriter bedeutet unternehmerischer Erfolg für mich nicht nur Umsatz oder volle Auftragsbücher – sondern vor allem Wirkung. Echter Erfolg ist, wenn meine Worte für andere Ergebnisse schaffen: wie mehr Kunden, mehr Sichtbarkeit, mehr Vertrauen. Wenn meine Texte nicht nur gelesen, sondern gefühlt werden. Wenn sie Menschen überzeugen – nicht durch “Lautstärke”, sondern durch Relevanz. Und wenn ich dabei selbst und frei entscheiden kann, mit wem ich arbeite, wie und wo ich arbeite und wofür ich meine Fähigkeiten einsetze. Zusammengefasst heißt unternehmerischer Erfolg für mich: mit Sprache echten Mehrwert schaffen – für meine Kunden und für mich.

Bild: Sascha Thill ©Marcel Peege – ImpressPIX Fotografie

Wir bedanken uns bei Sascha Thill für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Effizienzsteigerung im Bauwesen

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Bauwesen digitalisieren: KI-Agenten helfen Unternehmen

Wie KI-Agenten den Sektor transformieren können

Die Baubranche in Deutschland steht an einem Wendepunkt. Mit den umfangreichen Investitionen der Bundesregierung in Infrastrukturprojekte ergeben sich neue Chancen für Unternehmen – insbesondere für mittelständische Betriebe. Doch viele dieser Unternehmen kämpfen immer noch mit veralteten, analogen Prozessen, die ihre Effizienz beeinträchtigen. Hier bieten KI-Agenten und Automatisierungstechnologien enorme Potenziale, um diese Prozesse zu optimieren, Zeit und Kosten zu sparen und die Produktivität zu steigern.

Aktuelle Herausforderungen im Bauwesen:

Die Baubranche hat in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg der Aufträge erlebt, insbesondere durch die umfangreichen Förderprogramme und den anhaltenden Bauboom. Doch genau diese Wachstumsdynamik bringt neue Herausforderungen mit sich. Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren – vom Handwerksbetrieb bis hin zu Architekten und Planern – ist zunehmend komplex. Zudem führen veraltete Softwarelösungen, manuelle Eingaben und ineffiziente Arbeitsweisen zu Verzögerungen und erhöhten Kosten. Das Resultat sind Projekte, die länger dauern und teurer werden, als ursprünglich geplant.

Dazu kommen der Fachkräftemangel und die hohe Fluktuation, die es schwer machen, das notwendige Personal zu finden und langfristig zu binden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Prozesse automatisieren und von Routineaufgaben entlasten.

Lösungsansätze durch KI-Agenten:

Die Einführung von KI-Agenten stellt eine vielversprechende Lösung dar, um den Herausforderungen im Bauwesen zu begegnen. KI kann dabei helfen, Prozesse zu optimieren, indem sie repetitive Aufgaben übernimmt und die Effizienz steigert. Eine besonders vielversprechende Anwendung sind sogenannte Angebotsbots, die automatisch auf Kundenanfragen reagieren, Informationen sammeln und Angebote erstellen. Dies spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern sorgt auch für eine schnellere Bearbeitung und damit für eine höhere Kundenzufriedenheit.

Neben der Angebotserstellung können KI-Agenten auch die Koordination zwischen den Gewerken optimieren. Durch den Einsatz von KI wird die Kommunikation automatisiert, sodass alle Beteiligten – vom Architekten über den Elektriker bis hin zum Handwerker – immer auf dem neuesten Stand sind, was Termine, Materialbestellungen oder Änderungen am Projekt betrifft. Dies führt zu einer transparenteren und effizienteren Zusammenarbeit, die wiederum den Baufortschritt beschleunigt.

Nutzen und Vorteile der KI-Technologie:

Die Vorteile von KI-Agenten im Bauwesen sind vielfältig. Durch die Automatisierung von Routineaufgaben können Unternehmen signifikante Zeit- und Kosteneinsparungen erzielen. So wird die Prozessgeschwindigkeit deutlich erhöht, was zu einer schnelleren Bearbeitung von Aufträgen führt. Fehler durch manuelle Eingaben werden minimiert, was die Qualität der Arbeit und die Zufriedenheit der Kunden steigert.

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Entlastung der Mitarbeiter von monotonen und repetitiven Aufgaben. Dies ermöglicht es den Fachkräften, sich auf wertschöpfende Tätigkeiten zu konzentrieren, was nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht, sondern auch zur Reduktion der Fluktuation beiträgt – ein wichtiger Faktor angesichts des Fachkräftemangels. Indem KI-Agenten administrative Aufgaben übernehmen, schaffen sie eine bessere Arbeitsumgebung, die langfristig die Bindung der Mitarbeiter stärkt.

Zudem trägt die verbesserte Kommunikation zwischen den Gewerken zu einer Verkürzung der Bauzeit und einer Reduzierung der Gesamtkosten bei. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und besser von staatlichen Förderungen und Programmen zu profitieren.

Aktuelle politische Rahmenbedingungen im Bauwesen:

Das Thema Wohnungsbau und Infrastruktur wird aktuell von der Bundesregierung stark gefördert. Im Rahmen des Sondervermögens für den Wohnungsbau und der damit verbundenen Investitionen wird ein erheblicher Teil der Bauwirtschaft unterstützt. Dennoch bleibt die Herausforderung, dass Planungs- und Genehmigungsprozesse oft zu lange dauern. Hier wird dringend eine Lösung benötigt, um die geplanten Bauprojekte zügig umzusetzen.

Die Bundesregierung hat hierfür ein umfassendes Programm geschnürt, das die Digitalisierung im Bauwesen vorantreiben soll. Die zusätzlichen Mittel, die bis 2028 in den Wohnungsbau fließen, bieten die Grundlage für eine schnelle und effiziente Umsetzung der Infrastrukturprojekte. KI-Technologien spielen hierbei eine Schlüsselrolle, um sowohl die Planung als auch die Ausführung von Bauprojekten zu beschleunigen.

Praxisbeispiel:

Ein mittelständisches Bauunternehmen aus Bremen entschloss sich, KI-Agenten in seinen Betriebsablauf zu integrieren, um den Prozess der Angebots- und Auftragsabwicklung zu automatisieren. Mit Unterstützung von Tools wie Zapier und Make konnte das Unternehmen eine KI-Lösung implementieren, die automatisch Kundenanfragen entgegennimmt, Angebote erstellt und diese direkt an die entsprechenden Abteilungen weiterleitet. Innerhalb der ersten Monate nach Einführung der Technologie konnte die Bearbeitungszeit für Anfragen um 25 % reduziert werden, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit und einer steigenden Auftragslage führte.

Ausblick und Fazit:

Die Baubranche steht vor einer bedeutenden digitalen Transformation. Durch den gezielten Einsatz von KI-Agenten können Unternehmen ihre Arbeitsprozesse effizienter gestalten und ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Angesichts der umfassenden staatlichen Investitionen und der Bedeutung des Wohnungsbaus können Unternehmen durch den Einsatz von KI ihre Produktivität steigern und einen entscheidenden Beitrag zur Lösung der Wohnungsnot leisten. Der Einstieg in die Digitalisierung ist dank No-Code-Plattformen wie Zapier und Make kostengünstig und schnell möglich – auch für kleinere und mittelständische Unternehmen. Es ist an der Zeit, die Chancen der digitalen Transformation zu ergreifen, um zukunftsfähig zu bleiben.

Bild@ChatGPT

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

AirBattery von Augwind: Energiewende mit Druckluftspeicher

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airbattery-augwind-energiewende-deutschland Ein Blick auf eine Testanlage in Italien

Augwind startet erstes Großprojekt für Langzeitspeicher in Deutschland – Weltpremiere der AirBattery-Technologie

Ein Meilenstein für die Energiewende: Das israelische Unternehmen Augwind Energy, börsennotierter Spezialist für druckluftbasierte Energiespeicherlösungen, bringt seine innovative AirBattery erstmals in den kommerziellen Einsatz – und zwar in Deutschland. Die geplante Anlage ist die weltweit erste industrielle Installation der hydraulischen Druckluftspeichertechnologie (CAES), die speziell für die netzgebundene Stromspeicherung über Wochen oder gar Monate hinweg entwickelt wurde. Damit schließt Augwind eine entscheidende Lücke in der globalen Energiewende.

Die Antwort auf die Dunkelflaute

In Deutschland und anderen Regionen Mitteleuropas treten regelmäßig sogenannte „Dunkelflauten“ auf – längere Phasen mit wenig Wind und Sonne, die die Stabilität der Stromnetze auf die Probe stellen. Genau hier setzt die AirBattery an: Sie schafft einen robusten, langfristigen Speicherpuffer und hilft Netzbetreibern, Versorgern und Energiehändlern, die schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Quellen zu kompensieren und die Märkte zu stabilisieren.

So funktioniert die AirBattery

Das System kombiniert zwei bewährte Technologien auf neuartige Weise: das Prinzip von Pumpspeicherkraftwerken mit der Druckluftspeicherung. Dabei wird Wasser zwischen unterirdischen Kammern bewegt, um Luft in großem Maßstab zu komprimieren und wieder zu entspannen.

Überschüssiger Wind- oder Solarstrom wird genutzt, um Luft auf Drücke von 50 bis über 200 Bar zu verdichten – je nach Bedarf und geologischen Gegebenheiten der jeweiligen Salzkaverne. Diese Druckluft wird in unterirdischen Kavernen gespeichert, die größer sind als das Empire State Building. Die Energie steht damit genau dann zur Verfügung, wenn Sonne und Wind ausbleiben. Eine typische Kaverne kann genug Druckluft speichern, um 3 bis 8 GWh Strom bereitzustellen.

Zur Rückgewinnung der Energie wird die komprimierte Luft durch die wassergefüllten Kammern geleitet. Dabei treibt das verdrängte Wasser eine Turbine an, die elektrische Energie erzeugt. In der israelischen Demonstrationsanlage hat Augwind bereits eine Rückgewinnungseffizienz von 47 Prozent (AC zu AC) erreicht – kommerzielle Projekte sollen über 60 Prozent schaffen.

Erste AirBattery Großanlage entsteht in Deutschland

Der erste kommerzielle Standort entsteht in Deutschland – mithilfe einer bereits erschlossenen Salzkaverne, die sich ideal für eine Langzeitspeicherung eignet. Sie dient als kostengünstiges und hochkapazitives Druckluftreservoir. Das Projekt ist skalierbar, wirtschaftlich tragfähig und soll Energie über mehrere Monate hinweg speichern. Damit stärkt es Europas Kurs in Richtung über 50 Prozent Erneuerbare im Strommix.

CEO Or Yogev: „Ein echter Wendepunkt“

CEO Or Yogev: „Ein echter Wendepunkt“

„Das ist mehr als nur ein Projekt – es ist ein Durchbruch auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagt Or Yogev, Gründer und CEO von Augwind. „Mit der AirBattery bringen wir eine Speicherlösung auf den Markt, die endlich zum Maßstab und Rhythmus erneuerbarer Energien passt. Deutschlands ungenutzte Salzkavernen, seine industrielle Stärke und sein klimapolitischer Ehrgeiz machen das Land zum idealen Ausgangspunkt für unsere erste kommerzielle Anlage. Unser Ziel ist es, Europas bevorzugter Partner für multiwöchige Speicherlösungen zu werden. Dieses Projekt zeigt: Langzeitspeicherung zur Netzstabilisierung ist nicht nur technisch machbar – sie ist auch wirtschaftlich sinnvoll.“

Inbetriebnahme ab 2027 geplant

Die Inbetriebnahme der ersten AirBattery-Großanlage ist für den Zeitraum 2027 bis 2028 vorgesehen. Aktuell arbeitet Augwind eng mit lokalen Kavernenbetreibern, Netzbetreibern, Energiehändlern und industriellen Abnehmern zusammen, um Genehmigungen zu sichern und die Systemarchitektur zu finalisieren. Das Projekt wird die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit der CAES-Technologie von Augwind demonstrieren – und die Grundlage für den Roll-out in ganz Europa bis 2030 schaffen.

Warum die AirBattery zur Schlüsseltechnologie werden kann

Wirtschaftlich, nachhaltig, unabhängig

Im Vergleich zu anderen Langzeitspeichern – etwa Lithium-Ionen-Batterien oder Pumpspeicherwerken – überzeugt die AirBattery durch geringe Kosten, hohe Umweltverträglichkeit und langfristige Verfügbarkeit. Die Speicherkosten liegen bei nur 10–15 US-Dollar pro kWh (für mehrwöchige Zeiträume).

Die Technologie kommt ohne kritische Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Kobalt oder Mangan aus, deren Lieferketten häufig von geopolitischen Risiken geprägt sind. Stattdessen basiert das System auf lokalen Ressourcen und Arbeitskräften – das eingesetzte Wasser zirkuliert in einem geschlossenen Kreislauf.

Die AirBattery kann mit regional erzeugtem Überschussstrom aus Wind und Sonne betrieben werden. Das entlastet das Stromnetz und verringert die Abhängigkeit von internationalen Energiemärkten.

CEO Or Yogev: „Ein echter Wendepunkt“

Beitrag zum energiewirtschaftlichen Zieldreieck

1. Versorgungssicherheit

Durch ihre Fähigkeit, Energie über Wochen hinweg zu speichern, liefert die AirBattery verlässliche Energie während länger andauernder Phasen geringer Stromerzeugung. Gerade bei wachsendem Anteil erneuerbarer Energien wird diese Reservefunktion immer wichtiger.

2. Bezahlbarkeit

Die AirBattery reduziert Milliardenkosten für Redispatch-Maßnahmen, bei denen Wind- und Solaranlagen wegen Überlastung abgeschaltet und entschädigt werden müssen. Durch die Nähe zu großen Windparks – insbesondere im Norden Deutschlands – entfallen zudem aufwendige Netztransporte nach Süden.

3. Nachhaltigkeit

Die verbesserte Integration von Wind- und Solarenergie beschleunigt den Ausbau erneuerbarer Projekte, senkt langfristig die Stromkosten und entlastet die Netzinfrastruktur.

Technische Highlights im Überblick

  • Speicherdauer: Wochen bis Monate – abhängig vom Volumen der Kaverne
  • Kosten: 10–15 US-Dollar pro kWh bei Langzeitbetrieb
  • Ressourceneinsatz: Minimaler Flächen- und Wasserverbrauch
  • Systemdesign: Modular und skalierbar – mehrere MW pro Einheit
  • Technologie: Verbindung aus Pumpspeicher und Druckluftspeicherung (CAES)
  • Lieferkette: Lokale Komponenten sichern Stabilität und Unabhängigkeit
  • Verfügbarkeit: Hohe Redundanz durch modulare Struktur
  • Validierung: Geprüft und bewertet von der renommierten Fichtner Group

Foto/Quelle: Augwind Energy

Was passiert, wenn Buchideen plötzlich keine Grenzen mehr kennen?

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bookster.cc buch cover ki andreas braumann bookster.cc

Bookster.cc ist eine KI-gestützte Plattform, die es Nutzer:innen ermöglicht, aus einer Idee heraus vollständige E-Books samt Cover und Vermarktung einfach zu erstellen und zu veröffentlichen

Wie ist die Idee zu Bookster.cc entstanden und wer steht hinter dem Projekt?

Ich (Andreas, Softwareentwickler aus Wien) habe über Jahre hinweg Self-Publishing-Erfahrung gesammelt – mit Rätsel- und Kochbüchern auf Amazon. Irgendwann habe ich begonnen, KI intensiv für die Bucherstellung zu nutzen: Kapitelstruktur, Texte, Cover, Vermarktung – alles wurde schneller. Daraus entstand die Idee, eine eigene Plattform zu bauen. Zuerst für mich selbst – dann für alle. Roland Lindner, mein Co-Founder, bringt Marketing- und PR-Know-how mit. Zusammen treiben wir Bookster.cc voran.

Was war euer persönlicher Antrieb, eine KI-Plattform zur E-Book-Erstellung zu entwickeln?

Ich wollte das Selfpublishing endlich einfach machen. Buchideen gibt’s viele, aber Umsetzung und Vermarktung scheitern oft an der Komplexität. Ich hab selbst erlebt, wie viel Aufwand ein Buch bedeutet – mit Ghostwritern, Lektorat, Layout. KI hat plötzlich den Spielraum eröffnet, das Ganze zu vereinfachen – ohne Qualität zu opfern. Und ich dachte mir: Das müssen mehr Leute nutzen können.

Welche Zielgruppe möchtet ihr mit Bookster.cc ansprechen und wie helft ihr diesen Nutzern konkret weiter?

Vom Coach über Unternehmer bis zum Kinderbuch-Liebhaber: Die Plattform ist bewusst breit gedacht. Wir helfen Menschen, die immer schon ein Buch schreiben wollten, aber nicht wussten wie – mit klar geführten Schritten, KI-Hilfe, Cover-Design und automatischer Vermarktung. Auch Profis profitieren, z. B. durch Funnels, Pixel-Tracking und E-Mail-Automation.

Was unterscheidet Bookster.cc von anderen Tools zur Bucherstellung?

Bookster denkt den gesamten Prozess durch:
Echte End-to-End-Plattform von Idee bis Amazon-KDP
Automatisiertes Marketing, inkl. Funnel, Pixel & Drip-Campaign
Pseudonyme mit Stil, Foto & Tonalität
Marktplatz mit kostenlosen Downloads + Lead-Generierung
Optimierte KDP-Vorlagen (Titel, Beschreibung, HTML, Kategorien, Keywords)
Andere Tools hören bei der Texterstellung auf – wir gehen bis zum Launch und darüber hinaus.

Wie unterstützt eure KI Nutzer dabei, aus wenigen Stichpunkten ein vollständiges E-Book zu erstellen?

Ein einzelner, gut formulierter Prompt reicht, um ein Buch zu starten – je mehr Infos, desto besser. Zusätzlich kann man PDFs hochladen, eigene Texte einfügen oder externe Quellen verwenden. Die KI erstellt Metadaten, Kapitelstruktur, Inhalte und sogar Cover – alles abgestimmt auf das gewählte Pseudonym. Danach kann man alles bearbeiten oder übernehmen.

Mit welchen Herausforderungen hattet ihr beim Aufbau der Plattform zu kämpfen?

Technisch: Die Layout-Logik war komplex – besonders für die Ausgabe in PDF, DOCX, EPUB und Flipbook. Dazu kommt das Thema Kostenoptimierung bei KI-Prompts.
Konzeptionell: Den Flow so zu bauen, dass auch absolute Anfänger nicht überfordert sind.
Marketing: Den richtigen Zeitpunkt und Weg für den Launch zu finden, war tricky – aber unser Producthunt-Start hat sich ausgezahlt.

Welche Rolle spielt Design und Nutzerfreundlichkeit bei Bookster.cc?

Eine riesige. Die Plattform ist Schritt-für-Schritt aufgebaut – man wird wirklich durch den Prozess geführt. Ziel war: Kein kompliziertes Interface, keine unnötigen Features. Einsteigerfreundlich, aber mit Profi-Funktionalitäten im Hintergrund. Von der Buchidee bis zur Veröffentlichung auf Schienen.

Wo seht ihr euer Startup in den nächsten zwei Jahren?

Marktführer im KI-Buchbereich – zumindest im deutschsprachigen Raum. Dann Internationalisierung: Französisch, Spanisch, Englisch usw. Technisch wollen wir die Buchqualität noch weiter pushen – schöneres Layout, smartere Kapitel, bessere Cover.
Und vielleicht ein Exit? An Canva oder Amazon? Mal sehen. Aber jetzt wird erstmal skaliert und weiterentwickelt.

Wie sorgt ihr dafür, dass die Inhalte trotz KI-Unterstützung individuell und qualitativ hochwertig bleiben?

Der Schlüssel liegt im Prompt. Wir kombinieren Nutzereingaben, Metadaten, Pseudonym-Charakter und hochgeladene Inhalte zu einem sehr personalisierten Output. Es ist keine Copy-Paste-KI – man bekommt wirklich etwas Eigenes. Trotzdem empfehlen wir: Immer nochmal drübergehen und iterieren. Bald gibt’s auch kapitelweise Optimierung per Prompt.

Was sind drei Dinge, die ihr anderen Gründern aus eigener Erfahrung empfehlen würdet?

Zeit-Management: Fokussiert arbeiten, To-Dos wirklich abschließen.
In dich selbst investieren: Kurse, Coachings, Wissen – das zahlt sich immer aus.
Umgib dich mit den richtigen Leuten: Menschen, die dich inspirieren – nicht bremsen, mach sie zu Co-Foundern.

Wie geht ihr mit Kritik oder Skepsis gegenüber KI-generierten Inhalten um?

Gelassen. Jede neue Technologie polarisiert. Klar ist KI nicht perfekt – aber der Fortschritt ist enorm. Wir sagen: KI ist ein Werkzeug. Wer es sinnvoll nutzt, spart Zeit, Ressourcen und erreicht mehr Menschen. Trotzdem: Der Mensch bleibt im Zentrum – vor allem der Leser.

Worauf seid ihr als Team bei Bookster.cc besonders stolz?

Dass wir so schnell und gut orchestriert gelauncht haben. Und dass es schon so viele Nutzer begeistert. Platz 4 auf Producthunt, echte Umsätze nach zwei Wochen, tolle Rückmeldungen – und wir sind aus dem Nichts gekommen. Besonders stolz sind wir aber auf den Flow der Plattform: Einsteigerfreundlich, durchdacht und mit einem echten Aha-Erlebnis für alle, die ihr erstes Buch starten.

Bild: Andreas Braumann @Bookster.cc

Wir bedanken uns bei Andreas Braumann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wer sorgt eigentlich dafür, dass staatliche Projekte wirklich Wirkung zeigen?

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comuneo verwaltungen steuerung silke sommer @comuneo

comuneo ist eine digitale Plattform, die öffentliche Verwaltungen dabei unterstützt, Projekte wirkungsorientiert zu planen, effizient zu steuern und transparent zu kommunizieren

Wie kam es zur Gründung von comuneo und welche Erfahrungen haben Sie dabei eingebracht?

Die Idee zu comuneo entstand während der Promotion von Katharina von Stauffenberg in Politikwissenschaften. Dabei stieß sie auf das Best-Practice-Beispiel der neuseeländischen Regierung, die nach dem Wellbeing-Konzept arbeitet: politische Entscheidungen werden dort evidenzbasiert auf Grundlage von rund 60 Indikatoren getroffen, die das gesellschaftliche Wohlbefinden messen und transparent in einem öffentlichen Dashboard dargestellt werden. Der Staat richtet seinen Haushalt an diesen Analysen aus. Diese inspirierende Verbindung von Daten, Wirkung und Steuerung hat uns nicht mehr losgelassen.

Aufbauend auf zahlreichen Interviews mit Verwaltungsakteur:innen haben wir comuneo als integrierte Planungs-, Steuerungs- und Monitoringplattform speziell für öffentliche Verwaltungen entwickelt. Dabei bringen wir als Gründerteam über 50 Jahre Erfahrung aus der strategischen Beratung, der Forschung zu Staatsmodernisierung, der digitalen Transformation und der Softwareentwicklung mit. Diese interdisziplinäre Perspektive ist zentral für unsere Mission: Verwaltungen mit den richtigen Werkzeugen auszustatten, um ihre Wirkung messbar zu machen.

Was genau bietet comuneo kommunalen Verwaltungen und Projektverantwortlichen?

comuneo ist eine digitale Steuerungsplattform, mit der Verwaltungen ihre Projekte evidenz- und wirkungsorientiert planen, mit Zielen und Indikatoren steuern und Fortschritte transparent verfolgen können. Projektverantwortliche behalten den Überblick über Maßnahmen, Zuständigkeiten und Zeitpläne, während die Verwaltungsspitze datenbasiert priorisieren und steuern kann. So werden ihre Ressourcen gezielt dort eingesetzt, wo sie am meisten bewirken.

Welche Herausforderungen in der kommunalen Projektsteuerung adressiert comuneo besonders?

Verwaltungen stehen unter massivem Druck: Sie sollen gesellschaftliche Transformation gestalten und das mit immer weniger finanziellen und personellen Ressourcen und wachsender Komplexität.
Was oft fehlt, ist eine strategische, evidenzbasierte Steuerung: Maßnahmen werden nicht priorisiert, Ziele und Verantwortlichkeiten sind unklar und Fortschritte bleiben unsichtbar. comuneo setzt genau hier an: Wir schaffen eine gemeinsame Datengrundlage, klare Zielbilder und Transparenz über Umsetzung und Wirkung, damit kommunale Projekte koordinierter, wirksamer und nachvollziehbarer gesteuert werden können.

Inwiefern hilft comuneo dabei, mehr Transparenz und Effizienz in kommunale Prozesse zu bringen?

Alle Projektbeteiligten arbeiten auf einer gemeinsamen Plattform – mit klaren Zuständigkeiten, Zeitplänen und aktuellen Informationen. So entstehen Transparenz, Effizienz und bessere Zusammenarbeit. Darüber hinaus können alle Entwicklungen auch an Bürger:innen und die Politik kommuniziert werden, um das Vertrauen in den Staat zu fördern und über Aktivitäten und die nachhaltige Entwicklung in der Region zu informieren.

Wie sieht der typische Einsatz von comuneo im Alltag einer Kommune aus?

Wir empfehlen comuneo zunächst in einer Stabstelle oder einem Fachbereich einzusetzen und von dort auf weitere Abteilungen, Dezernate und schlussendlich auf die Gesamtverwaltung auszurollen. comuneo hilft dabei, ihre Handlungsfelder sichtbar zu machen, Maßnahmen zu strukturieren, Zuständigkeiten zuzuweisen und Wirkungsfortschritte nachvollziehbar zu machen – von Stadtentwicklungs-, über Klimaschutzkonzepte, bis hin zur Digitalisierungsstrategie.

Was unterscheidet comuneo von klassischen Projektmanagement-Tools oder Excel-Lösungen?

comuneo vereint Planung, Steuerung, Monitoring und Bürger:innenkommunikation in einer integrierten Lösung, speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Verwaltungen. Statt vieler Einzellösungen braucht es nur eine Plattform.
Im Unterschied zu klassischen Tools denken wir konsequent vom Verwaltungsalltag aus: Der Einstieg ist niedrigschwellig, die Bedienung intuitiv, und die Zusammenarbeit steht im Mittelpunkt. Statt statischer Listen oder überladener Software gibt es bei comuneo für alle Beteiligten Echtzeit-Transparenz über Defizite, Ziele, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten. So wird Projektarbeit nachvollziehbar, effizient und wirkungsorientiert.

Welche Kommunen nutzen comuneo bereits – und welche Ergebnisse konnten damit erzielt werden?

comuneo ist bei Gemeinden, Mittelstädten, Landkreisen und ersten kommunalen Unternehmen im Einsatz. Die Plattform wird aktiv genutzt zur Steuerung von Digitalisierung, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Stadt- und Regionalentwicklung. Die Verwaltungen berichten von einem deutlich höheren Überblick im Projektalltag, besserer Koordination, schnelleren Abstimmungen mit allen Beteiligten und höherer Transparenz über Defizite und Fortschritte. Ein weiteres Anliegen ist die Kommunikation der Entwicklungen an die Politik und Bürger:innen. Hierfür werden wir zeitnah ein Dashboard entwickeln, das über Neuigkeiten informiert.

Wie reagieren Mitarbeitende in der Verwaltung auf die Einführung einer solchen digitalen Lösung?

Die Reaktionen sind durchweg positiv. Besonders geschätzt werden die Übersichtlichkeit, die einfache Bedienung und der konkrete Nutzen für die tägliche Arbeit. Bei der Entwicklung legen wir einen sehr großen Wert darauf, ihre Bedürfnisse und Anforderungen zu integrieren und führen mit weiteren Verwaltungen und Institutionen Bedürfnisinterviews, um unsere Lösung genau auf den Arbeitsalltag abzustimmen.

Was sind die größten Hürden bei der Digitalisierung kommunaler Strukturen – und wie begegnet ihr ihnen?

Die größten Hürden liegen im Ressourcen- und Fachkräftemangel und technologischer Skepsis. Wir begegnen dem mit schlanken Prozessen, persönlichem Onboarding und enger Begleitung bei der Einführung und auch darüber hinaus. Zudem kooperieren wir mit der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft PHINEO, einem der führenden Akteure im Bereich wirkungsorientierter Steuerung im deutschsprachigen Raum. Das Ziel ist es, die langjährige Wirkungsexpertise von PHINEO mit der technologischen Plattformkompetenz von comuneo zu verbinden. Ein kommunaler Einführungsfaden und Workshopmodule wurden bereits entwickelt.

Welche Vision verfolgt comuneo langfristig in Bezug auf modernes kommunales Arbeiten?

Wir wollen die zentrale Plattform für kommunale Planung und Steuerung werden. Unser Ziel ist es, den öffentlichen Sektor in eine neue Ära der Wirkungsorientierung zu führen und ihn zu befähigen, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten: mit mehr Wirkung, weniger Aufwand und einer besseren Lebensqualität für alle.

Was habt ihr persönlich aus der bisherigen Reise als Gründerinnen und Gründer gelernt?

Gründen im öffentlichen Sektor ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Entscheidungen dauern länger, Anforderungen sind komplexer, Vertrauen muss erarbeitet werden. Gleichzeitig erleben wir, wie groß die Bereitschaft zur Veränderung ist, wenn man die richtigen Zugänge findet und echte Lösungen bietet.
Wir haben gelernt, geduldig und gleichzeitig hartnäckig zu sein, unsere Vision immer wieder zu schärfen und gemeinsam mit Nutzer:innen zu entwickeln, nicht an ihnen vorbei. Der größte Gewinn? Zu sehen, wie unsere Lösung Verwaltungen hilft, wirksamer zu arbeiten und damit echten gesellschaftlichen Impact zu entfalten.

Welche drei Ratschläge gebt ihr Menschen, die in einem regulierten oder öffentlichen Umfeld gründen möchten?

Versteht die Herausforderungen des öffentlichen Sektors.
Geht in den direkten Austausch mit euren Kund:innen.
Bleibt dran, denn Veränderungen brauchen Zeit.

Bild: Silke Sommer ©comuneo

Wir bedanken uns bei Silke Sommer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie viel Verantwortung passt eigentlich in ein einziges Fotoshooting?

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shootshare marken produktionen haltung behind the scenes @shootshare.co

ShootShare ist eine kuratierte Produktionsplattform, die Marken mit lokalen Kreativteams weltweit vernetzt und faire, nachhaltige Fotoshootings von der Idee bis zur Umsetzung ermöglicht

Wie hat sich ShootShare seit dem letzten Interview weiterentwickelt?

Seit unserem letzten Gespräch hat sich bei ShootShare einiges getan. Der größte Schritt: der Launch unseres ShootShops – einer intuitiven Buchungsplattform, auf der Marken ihre Wunschproduktion individuell konfigurieren und direkt kalkulieren können. Damit sparen Marken Zeit und erhalten volle Kostentransparenz – ein echter Vorteil im Produktionsalltag.
Darüber hinaus haben wir unsere internen Prozesse weiter automatisiert und modularisiert. Das erlaubt internationalen Marken eine noch reibungslosere Zusammenarbeit mit lokalen Kreativteams – effizient, flexibel und skalierbar.
Auch im Impact-Bereich haben wir einen großen Schritt gemacht: Immer mehr Produktionen werden im Anschluss direkt vor Ort gespendet – ein Modell, das echten sozialen Mehrwert schafft.

Welche Meilensteine oder besonderen Erfolge konntet ihr seit dem Launch feiern?

Ein besonderer Meilenstein war der Launch unseres Impact-Formats „Closing the Loop – Do You Care? / Shoot. Share. Care.“ Damit ermöglichen wir es Marken, ihre Produkte nach dem Shooting direkt vor Ort zu spenden – an Communities, die Unterstützung brauchen.
Was als Pilotprojekt begann, ist inzwischen fester Bestandteil vieler Produktionen. Für uns zeigt das: Nachhaltigkeit entsteht dort, wo Menschen Verantwortung übernehmen. Und wir stehen ganz klar für eine Produktion mit Haltung – von Menschen, für Menschen, im Sinne des Planeten.

Was begeistert eure Kund:innen besonders an eurem Modell?

Unsere Kund:innen schätzen besonders, dass wir mit lokalen Kreativen zusammenarbeiten – und zwar weltweit. Während viele auf Effizienz durch Algorithmen setzen, glauben wir an den Wert menschlicher Zusammenarbeit: fair, transparent und persönlich.
Unsere Produktionen entstehen im direkten Austausch, mit klaren Abläufen und echtem kreativen Anspruch. Statt kurzfristiger Trends zählen bei uns Haltung, Verlässlichkeit und Partnerschaft auf Augenhöhe. Unsere Kund:innen teilen diese Haltung, und wir sind stolz auf die starken Partnerschaften, die daraus entstehen. Sie zeigen: Es ist immer noch wertvoll, echte Kreativität zu unterstützen – von Mensch zu Mensch.

Wie hat sich eure Nutzerbasis entwickelt – sowohl auf Fotograf:innen- als auch auf Modelseite?

Unsere Nutzerbasis ist vielseitig: Neben Fotograf:innen und Models gehören auch Stylist:innen, Make-up Artists und Producer:innen dazu – allesamt Teil unserer Kreativ-Community. Außerdem: die Marken, die ihre Produktionen direkt über unsere Plattform buchen. ShootShare ist keine Vermittlungsplattform: Wir übernehmen die gesamte Umsetzung – von der Konzeption bis zur Postproduktion – und steuern dabei alles intern. Unser System ist kein Marktplatz, sondern ein integrierter Produktionsprozess, der von Profis für Profis gedacht ist.

Wie funktioniert euer Matchmaking-System? Spielt KI dabei mittlerweile eine Rolle?

Bei ShootShare setzen wir nicht auf automatische Zuordnungen, sondern auf individuelle Teamzusammenstellungen: Unsere Crews werden projektbezogen und persönlich kuratiert – auf Basis von Erfahrung, Branchenkenntnis und einem gewachsenen, internationalen Netzwerk aus Kreativprofis, mit denen wir regelmäßig arbeiten.
Wir nutzen keine KI im klassischen Sinne. Was wir einsetzen, sind strukturierte interne Auswertungen von Profilen, Erfahrungen und Set-Konstellationen – also menschlich kuratierte Daten, nicht automatisierte Entscheidungen.
Falls sich künftig eine KI-Lösung findet, die überzeugend zu unseren Werten sowie unseren Qualitäts- und Fairnessstandards passt, sind wir offen dafür. Aktuell schätzen unsere Kund:innen aber vor allem den persönlichen, menschlichen Ansatz – und genau dafür steht ShootShare.

Welche Learnings habt ihr aus dem bisherigen Betrieb der Plattform bezogen?

Unser größtes Learning: Menschen machen den Unterschied. Shootings sind Teamarbeit – kreativ, lebendig, manchmal auch unvorhersehbar. Gerade diese Dynamik bringt oft die besten Ergebnisse hervor. Das merkt man nicht nur an der Stimmung am Set, sondern sieht es auch in unseren Behind-the-Scenes-Clips.
Technologisch war die größte Herausforderung das Erwartungsmanagement: Viele denken bei Plattform automatisch an einen Marktplatz. Dabei übernehmen wir die komplette Produktion – von der Buchung bis zur Postproduktion – persönlich und durchgängig betreut.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit haben wir gelernt: Qualität braucht Konsequenz. Wir setzen auf plastikfreie Produktionen, bewusstes Reisen und nachhaltiges Catering – und das zahlt sich langfristig aus.

Welche Rolle spielt Social Media in eurer Wachstumsstrategie?

Social Media spielt aktuell nur eine begleitende Rolle – und das ganz bewusst. Unsere Zielgruppen, insbesondere Entscheider:innen auf Unternehmensseite, erreichen wir meist über gezielte Kanäle oder persönliche Kontakte, nicht über Ads oder virale Posts.
Trotzdem sind wir mit @shootshare.co auf Instagram präsent – organisch, zurückhaltend und punktuell. Denn für uns zählen Qualität, Relevanz und Haltung mehr als kurzfristige Reichweite. Kreative Anfragen, die über Social Media kommen, freuen uns – wenn sie zu uns passen.
Langfristig sehen wir Potenzial, Social Media strategischer einzusetzen. Aber im Moment investieren wir unsere Energie dort, wo sie den größten Unterschied macht: in echte Produktionen, echte Beziehungen und echten Austausch.

Gibt es Kooperationen mit Agenturen, Marken oder Veranstaltern, die ihr hervorheben möchtet?

Im Zentrum stehen für uns langjährige Partnerschaften mit professionellen Model-Agenturen, die faire, transparente und verlässliche Bedingungen garantieren. Eine dieser engen Verbindungen besteht seit Gründung mit Boss Models – insbesondere mit Linda Bruchhausen, mit der uns eine vertrauensvolle Zusammenarbeit verbindet. Solche stabilen Partnerschaften sind für uns essenziell, um konstant hohe Qualität zu liefern.
Auch bei Marken legen wir den Fokus auf Beziehungen statt auf Einzelreferenzen. Unsere Kund:innen kommen aus den Bereichen Fashion, Lifestyle und Beauty – zunehmend aber auch aus dem Accessoire-Segment, etwa Schmuck- und Brillenlabels. Wer sich hier angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, mit uns ins Gespräch zu kommen. Wir sind offen für starke Partnerschaften mit Haltung.

Wie sehen eure Monetarisierungsmodelle aus? Arbeitet ihr z. B. mit Premium-Funktionen?

ShootShare wurde mit dem Anspruch gegründet, faire und transparente Produktionsbedingungen zu schaffen – insbesondere für Kreative. Deshalb legen wir die Gagen global einheitlich fest: Eine Fotografin in Kapstadt verdient das gleiche wie ein Fotograf in München. Das schafft Gleichbehandlung, Verlässlichkeit und einen echten Mehrwert für unsere Partner vor Ort. Das macht ShootShare zu einem attraktiven Arbeitgeber, unabhängig vom Standort.
Unsere Einnahmen erzielen wir über eine transparente Handling-Fee, die ausschließlich bei den Marken anfällt. Kreative, die mit uns arbeiten, zahlen selbstverständlich nichts für ihre Aufträge. Das ist uns extrem wichtig: faire Bezahlung ohne versteckte Kosten oder Hürden.
Unsere Plattform erlaubt es Marken, ihre Shootings flexibel zu kalkulieren – mit klaren Preisstrukturen und digitalen Tools, die jederzeit volle Übersicht ermöglichen. Ähnlich wie bei einer Urlaubsbuchung. Premium-Funktionen gibt es bei uns bewusst nicht. Wir setzen nicht auf künstliche Exklusivität, sondern ermöglichen, dass verantwortungsvolle, globale Produktion realisierbar ist. Statt Exklusivität zu verkaufen, demokratisieren wir Qualität.

Wie stellt ihr Qualität und Seriosität auf der Plattform sicher, gerade bei neuen Nutzern?

ShootShare ist keine offene Plattform, sondern ein kuratiertes Produktionssystem mit eigener Software. Es gibt keine frei agierenden Nutzer:innen – alle Beteiligten arbeiten auf Einladung und nach persönlicher Prüfung.
Auf Kreativseite bedeutet das: Jedes Profil wird individuell verifiziert, bevor Zugang zu unseren Tools gewährt wird. Auf Kundenseite kooperieren wir ausschließlich mit Marken, die unsere Grundwerte teilen: Fairness, Nachhaltigkeit und Respekt gegenüber kreativer Arbeit. Anonyme oder unklare Anfragen lehnen wir bewusst ab.
Kurz gesagt: ShootShare funktioniert wie ein vertrauensbasiertes Netzwerk – Qualität entsteht durch Beziehung, nicht durch Masse. Und das zeigt sich in jeder Produktion.

Welche Maßnahmen setzt ihr in Bezug auf Datenschutz und Rechte an den Bildern um?

Bei ShootShare sind Bildrechte klar geregelt: Die Urheberrechte liegen – wie branchenüblich – bei den Kreativen bzw. Agenturen. Marken buchen bei uns individuell, welche Nutzungsrechte sie benötigen – je nach Mediennutzung, Dauer und Region. Das schafft Transparenz und faire Vergütung – auch bei Verlängerungen.
Was den Datenschutz betrifft, arbeiten wir mit professionell abgesicherten Agenturpartnern und klaren Verträgen. Sollte es dennoch zu Fragen kommen, greifen unsere Partneragenturen auf Tracking-Tools zurück; wir selbst nutzen bei Bedarf Reverse-Image-Suchen – beides kam bislang nicht zum Einsatz, da wir mit vertrauensvollen Partnern arbeiten.
Kurz gesagt: Rechte und Datenschutz sind bei uns keine Fußnoten, sondern zentraler Bestandteil eines klar strukturierten, fairen Produktionsmodells.

Was plant ihr als nächstes? Ist eine internationale Expansion denkbar?

ShootShare war von Beginn an international gedacht – und genau hier setzen wir weiter an. Aktuell entwickeln wir unsere Desktop-Tools zu einer mobilen App weiter, die insbesondere Producer:innen weltweit bei der Durchführung von Produktionen unterstützt – mit Echtzeit-Status, effizienter Kommunikation und maximaler Übersicht.
Remote Produktion ist unser Kerngeschäft – die App macht unser Modell noch intuitiver und skalierbarer. Geografisch liegt unser Schwerpunkt derzeit in Kapstadt: ideales Licht, starke Creatives, vielfältige Locations. Unsere Kund:innen kommen vor allem aus dem DACH-Raum.
Da ShootShare bereits in der EU, den USA und UK als Marke eingetragen ist, richten wir unseren Blick nun verstärkt auf den US-Markt. Erste Produktionen in den USA und auf Hawaii haben gezeigt, dass unser Modell dort bestens funktioniert. Nun möchten wir amerikanischen Kunden verstärkt auch Europa als nachhaltigen, hochwertigen Produktionsstandort zugänglich machen. Unser Ziel: Technische Weiterentwicklung, internationale Skalierung – und ShootShare als globalen Standard für faire, kreative Remote-Produktionen zu etablieren.

Gibt es ein besonderes Shooting, eine Kampagne oder eine Story aus der Community, die euch inspiriert hat?

Unser Pilotprojekt für ShootShareCare war eine der prägendsten Produktionen für unser Team. Gemeinsam mit einem langjährigen Kunden haben wir ein Shooting in Südafrika umgesetzt – mit dem Ziel, nicht nur starke Bilder zu schaffen, sondern auch einen lokalen Beitrag zu leisten.
Statt die eingesetzten Produkte zurückzuschicken, wurden sie direkt vor Ort an gemeinnützige Organisationen gespendet. Die Verteilung haben wir übernommen – unkompliziert, effizient, mit Wirkung. Daraus entstand nicht nur ein Dokumentationsfilm, sondern auch die Kampagne „Do You Care?“, die wir beim Cannes Lions Festival (Glass: Lion for Change) eingereicht haben.
Das Projekt war der Startpunkt für weitere Shootings mit sozialem Mehrwert. Und es zeigt, wie aus Mode echte Wirkung entsteht – für Marken, Communities und Umwelt zugleich. Solche Momente erinnern uns daran, warum wir tun, was wir tun – sie inspirieren uns täglich, kreatives Schaffen mit gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden.

Wie positioniert ihr euch im Vergleich zu klassischen Model-Netzwerken oder Social-Plattformen?

Unser Modell unterscheidet sich grundlegend von klassischen Netzwerken oder Social-Plattformen: ShootShare ist keine offene Mitgliedschaft und kein Self-Service-Tool – sondern eine kuratierte Produktionsplattform mit persönlicher Betreuung.
Wir arbeiten ausschließlich mit etablierten Model-Agenturen zusammen, die faire und professionelle Standards garantieren. Unsere Models sind keine anonymen Profile, sondern Teil eines kuratierten Teams. Es gibt keine offene Mitgliedschaft, keine Eigenbewerbung – wir stellen unsere Crews gezielt zusammen.
Auch im Plattformdesign liegt der Unterschied: ShootShare ist kein Ort zum Scrollen oder Swipen – sondern ein professionelles Tool für Marken, die verantwortungsvoll produzieren wollen.

Was wünscht ihr euch von der Kreativ-Community für die Zukunft von ShootShare?

Wir wünschen uns, dass unsere Creative Community auch in Zukunft das Herzstück von ShootShare bleibt – und unsere Werte wie Fairness, Diversität und kreative Exzellenz weiter in die Welt trägt.
Zum vierjährigen Jubiläum haben wir nachhaltige Crew-Shirts für unsere Teams in Südafrika produziert – als sichtbares Zeichen unserer gemeinsamen Haltung. Dass diese Shirts mit Stolz am Set und auf Reisen getragen werden, zeigt, wie stark unser Miteinander ist. Wir sind sehr stolz auf unsere Community.

Während KI zunehmend standardisiert, stehen wir für individuelle, menschlich geprägte Produktionen. Technologie darf unterstützen, aber nicht ersetzen. Kreativität lebt vom Menschen – nicht vom Algorithmus.
ShootShare soll ein sicherer Ort für kreative Köpfe bleiben, die mit Haltung und Können arbeiten wollen. Unser Ziel: hochwertige Produktionen, die nicht nur sichtbar, sondern spürbar anders sind. Und eine Community, die zeigt, dass nachhaltige Veränderung mit echter Zusammenarbeit beginnt.
Wir freuen uns, wenn ShootShare weiter in der Kreativszene Kreise zieht – und auf Austausch mit Marken, die mehr wollen als nur Content.

Bild: Behind the Scenes ©ShootShare.co

Wir bedanken uns bei Julia Reis für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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