Dienstag, September 9, 2025
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Was, wenn Recht plötzlich einfach wird?

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AutoMate Lexemo Recht automatisieren Ceo lexemo Pascal Di Prima

Wer steht hinter Lexemo und wie entstand die Idee, juristische Prozesse durch KI zu automatisieren?

Lexemo wurde von mir, Pascal Di Prima, und Olaf Draeger gegründet. Als ehemaliger Partner einer internationalen Kanzlei habe ich täglich erlebt, wie viel Zeit Juristinnen und Juristen mit repetitiven Aufgaben verbringen – Zeit, die eigentlich für komplexe Beratung gebraucht wird. Unsere Vision war klar: Wir wollten Technologie so zugänglich machen, dass sie echte Entlastung bringt – ohne technisches Vorwissen. Daraus entstand Lexemo.

Was genau ist AutoMate – und was macht das Tool aus eurer Sicht so revolutionär?

AutoMate ist ein neues Feature in unserer No Code Legal Automation Plattform „e!“. In unserer Plattform können unsere Kunden rechtliche Prozesse in einer Kombination aus regelbasiertem Entscheidungsbaum und der Power von KI automatisieren. Das neue Feature ermöglicht es, juristische Workflows einfach per Texteingabe in natürlicher Sprache zu automatisieren. Nutzer:innen beschreiben, was passieren soll – die KI übersetzt das sofort in einen funktionsfähigen Ablauf. Revolutionär ist die radikale Vereinfachung: Was früher Stunden gedauert hat, geht jetzt in wenigen Minuten – intuitiv, effizient und nachvollziehbar. Es ist No-Code auf der nächsten Ebene mit dem großen Vorteil, dass das Ergebnis wieder ein Entscheidungsbaum ist. Die Nutzenden können also jederzeit überprüfen, was wann in dem Prozess passiert. Diese Transparenz ist enorm wichtig für alle rechtlich oder Compliance-relevanten Prozesse.

Welche alltäglichen Herausforderungen in Kanzleien und Rechtsabteilungen adressiert ihr mit AutoMate?

AutoMate löst drei zentrale Probleme: Zeitmangel, Fachkräftemangel und Technikskepsis. Unser Tool ist vielseitig einsetzbar: von der standardisierten Erstellung von Dokumenten, der KI-gestützten Prüfung von Dokumenten, Risikoanalysen bis hin zu Datenextraktionen oder anderen rechtlichen Prozessen. Use Cases sind immer vorhanden. Das größte Problem vieler Kanzleien und Rechtsabteilungen ist die fehlende Zeit, Automationen auf- und umzusetzen. Hier setzt AutoMate an: Ich kann beschreiben, was ich brauche, und bekomme einen ersten funktionsfähigen Entwurf.

Wie funktioniert die Automatisierung über Texteingabe in natürlicher Sprache in der Praxis?

Ganz einfach mit einem Prompt: Man beschreibt den gewünschten Prozess, wie zum Beispiel: „Erstelle eine Automation, bei der ich einen Vertrag hochladen kann und die KI prüft, ob der Vertrag eine Change of Control Klausel beinhaltet.“ oder „Erstelle eine Automation zur Prüfung der Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes, welche ich meinen Zulieferern zur Verfügung stellen kann“. Unsere KI übersetzt das in einen funktionsfähigen Entscheidungsbaum – fertig. Je genauer ich beschreibe, was ich brauche, desto besser das Ergebnis.

Welche Zielgruppen profitieren besonders von eurer No-Code-Plattform e! und dem neuen Feature AutoMate?

Unsere Hauptzielgruppen sind Kanzleien, Rechtsabteilungen in Unternehmen sowie Steuerberatungen und Wirtschaftsprüfungen. Besonders profitieren Teams, die wenig Zeit haben, aber effizienter arbeiten möchten – also eigentlich fast alle juristischen Organisationen.

Wir setzen auf radikale Vereinfachung. Während viele Tools komplexe No-Code-Oberflächen inklusive Beratung anbieten, gehen wir noch einen Schritt weiter: Bei uns reicht ein Satz. Hinzu kommt: Wir bieten volle Flexibilität beim KI-Anbieter, keine Nutzerlizenz-Limits, unendliche Schnittstellen zu anderen Tools und 100 % DSGVO-Konformität – gehostet in der EU.

Wie gelingt es euch, komplexe Technologie für Juristinnen und Juristen ohne IT-Hintergrund intuitiv nutzbar zu machen?

Indem wir uns komplett auf den Use Case der Juristinnen und Juristen konzentrieren – nicht auf technische Spielereien. Unser Ansatz: Wenn du deinen Prozess beschreiben kannst, kannst du ihn auch automatisieren. Das senkt die Einstiegshürde auf ein Minimum.

Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz bei Lexemo – und wie stellt ihr deren verantwortungsvollen Einsatz sicher?

KI ist bei Lexemo Mittel zum Zweck – kein Selbstzweck. Wir setzen KI nur dort ein, wo sie echten Mehrwert bringt: zum Beispiel bei der Umwandlung von Text in Workflows. Darüber hinaus können unsere Kundinnen und Kunden KI in den Automationen einsetzen, wo sie es möchten, und behalten damit die volle Kontrolle. Somit ist sichergestellt, dass der sogenannte „Human in the Loop“ immer dann eingesetzt wird, wo es sinnvoll ist. Dabei achten wir strikt auf Datenschutz, Transparenz und Kontrolle – unsere Nutzerinnen und Nutzer behalten jederzeit die Hoheit über ihre Daten.

Wie sieht der Onboarding-Prozess für neue Nutzerinnen und Nutzer aus? Wie schnell kann man mit AutoMate starten?

Sehr schnell. Innerhalb einer halben Stunde können neue Nutzer:innen ihren ersten automatisierten Prozess live stellen – ohne IT oder Training. Unsere intuitive Plattform und das AutoMate-Feature machen den Einstieg extrem leicht. Wer möchte, kann sich in einer Live-Demo überzeugen.

Gab es bei der Entwicklung von AutoMate technische oder strategische Hürden? Und wie habt ihr sie gelöst?

Ja – vor allem die Balance zwischen technischer Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit war eine Herausforderung. Viele Iterationen und Nutzerfeedbacks später haben wir den Sweet Spot gefunden: Eine KI, die komplexe Logik versteht, aber für den User unsichtbar bleibt.

Wie stellt ihr bei Lexemo sicher, dass Datenschutz und Compliance bei der Automatisierung nicht zu kurz kommen?

Datenschutz hat für uns oberste Priorität. Wir hosten ausschließlich in der EU, erfüllen alle Anforderungen der DSGVO und geben Unternehmen volle Kontrolle über ihre Daten. Unsere Plattform ist so gebaut, dass sie auch den hohen Anforderungen von Banken, Kanzleien und Konzernen gerecht wird. Darüber hinaus können unsere Kundinnen und Kunden auch eigene KI-Ressourcen in unserem Tool nutzen.

Welche drei Learnings gebt ihr anderen Gründerinnen und Gründern, die in regulierten oder komplexen Märkten innovieren wollen?

1. Simplicity wins – selbst die beste Technologie scheitert, wenn sie zu kompliziert ist.

2. Vertrauen ist alles – besonders in regulierten Branchen entscheidet Vertrauen über den Marktzugang.

3. Sprich die Sprache deiner Zielgruppe – nicht die deiner Entwicklerinnen und Entwickler.

Bild: Pascal Di Prima CEO Lexemo @ Lexemo

Wir bedanken uns bei Pascal Di Prima für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Platz der Einheit 2
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Mehr als nur Würze – eine Idee, die Geschmack und Ressourcen schützt

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re.garum Fermentierte Würzsauce höhle der löwen Stephanie Lüpold und Gregor Wenter präsentieren mit „re.garum“ Würze aus Industrie-Nebenprodukten. Sie erhoffen sich ein Investment von 400.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

re.garum geht mit großer Vision auf die Bühne der Höhle der Löwen – am 28. April wollen sie zeigen, wie nachhaltiges Würzen die Welt verändern kann

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

re.garum wurde von Stephanie Lüpold, Mattia Baroni und Gregor Wenter gegründet – drei Menschen mit einer gemeinsamen Vision: natürliche, gesunde Geschmackserlebnisse ohne künstliche Zusätze. Die Idee: ein innovatives Würzmittel auf Basis jahrtausendealter Fermentationstechniken, modern interpretiert und technologisch neu gedacht.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

re.garum ist im Bereich nachhaltiger Lebensmittelherstellung tätig – spezialisiert auf die Entwicklung und den Vertrieb natürlicher, salzreduzierter Würzsaucen. Das Geschäftsmodell basiert auf B2B-Kooperationen mit Gastronomiebetrieben, Großhändlern sowie strategischen Partnern in der Systemgastronomie. Langfristig strebt das Unternehmen den Aufbau einer starken Verbraucher:innenmarke an.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung?

Die Gründer:innen wollten aktiv zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung beitragen – und entwickelten daraus eine gesunde, nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Brühwürfeln: ganz ohne künstliche Zusatzstoffe, dafür mit vollem Geschmack. Sie erkannten eine Marktlücke zwischen Convenience, Qualität und Umweltverantwortung. Die Inspiration kam aus der antiken Garum-Tradition, die sie mit einer eigenen Technologie auf Basis von Pilzfermentation neu interpretierten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Verwertung von Nebenprodukten – wie Molke, ausrangierten Legehennen oder nicht normgerechtem Gemüse – zur aktiven Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders?

Das Herzstück von re.garum ist ein neuartiger Fermentationsprozess, bei dem auf Gerste gezüchtete Pilzsporen zum Einsatz kommen. Diese Mikroben verwandeln feste Zutaten in nur drei Wochen in eine flüssige, umamireiche Würzsauce – eine enorme Beschleunigung gegenüber herkömmlichen Verfahren. Die Technologie ist industriell skalierbar, hochkomplex und basiert auf über 50 präzise abgestimmten Komponenten in der Starterkultur. So entstehen Produkte mit konstant hoher Qualität und hohem Umami-Geschmack – ganz ohne künstliche Zusätze.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

re.garum möchte die Art zu würzen neu denken: Natürlich, nachhaltig und voller Geschmack. Ziel ist es, Brühwürfel durch gesündere Alternativen zu ersetzen und gleichzeitig Lebensmittelreste sinnvoll zu verwerten. Geplant sind der Ausbau der Produktion, die Entwicklung neuer Sorten und der Markteintritt in weiteren europäischen Ländern – insbesondere auch in der Schweiz.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung salzreduzierter Varianten für Gesundheitseinrichtungen wie Spitäler und Pflegeheime sowie auf Partnerschaften zur Verwertung weiterer Nebenprodukte (z. B. Spargelenden oder Pilzstrünke). Auch die stärkere Präsenz in der Systemgastronomie – etwa in Großküchen – ist ein zentrales Ziel.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren?

Die Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ war eine strategische Entscheidung: Neben der großen Reichweite bietet die Show die Chance, erfahrene Investor:innen mit relevanten Netzwerken in Handel oder Gastronomie zu gewinnen – nicht nur Kapitalgeber, sondern echte Sparringspartner.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt?

re.garum sucht Investoren, die 400.000 Euro für 10 % Unternehmensanteile bieten – und darüber hinaus Marktzugang, Erfahrung im Food-Sektor und strategische Unterstützung mitbringen. Gesucht wird also mehr als Kapital: Es geht um Expertise und ein gemeinsames Verständnis für nachhaltige Lebensmittelinnovation.

Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Ein Investment fließt in die Skalierung der Produktion, den Markenaufbau sowie in gezielte Kommunikationsmaßnahmen – denn das Produkt braucht Erklärung, hat aber enormes Differenzierungspotenzial. Parallel sollen strategische Partnerschaften im Food-Service-Bereich (z. B. Systemgastronomie) aufgebaut werden, um neue Vertriebskanäle zu erschließen.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant?

Die Show ist nur der Startschuss. re.garum plant die Ausweitung der Produktionskapazitäten, da die Nachfrage stetig wächst. Aktuell ist das Produkt bereits in sieben Ländern erhältlich – mittelfristig soll der europäische Markt intensiver erschlossen werden.

Zudem sind neue Sorten in Entwicklung, um die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten zu erweitern. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Food-Service-Sektor: von Großküchen über Kreuzfahrtlinien bis hin zu Airlines.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Ein zentrales Learning: Was einfach klingt, ist oft komplex. Gerade der Fermentationsprozess verlangt tiefes biotechnologisches Wissen und enorme Präzision. Gleichzeitig zeigte sich: Der Markt sucht ehrliche, nachhaltige Produkte.

Wertvoll war auch die Erkenntnis, wie wichtig Zertifizierungen, kulturelles Verständnis bei der Markterschließung und Geduld sind. Manche Entwicklungen brauchen Zeit – wie ein gutes Ferment eben.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten?

Dranbleiben – auch wenn es technisch herausfordernd wird. Mut haben, neue Wege zu gehen, selbst wenn das Produkt erklärungsbedürftig ist. Und: Wirklich gute Innovationen entstehen nicht am Reißbrett, sondern im Austausch mit Kund:innen, Partner:innen und durch echtes Feedback.

Bild:Stephanie Lüpold und Gregor Wenter präsentieren mit re.garum Würze aus Industrie-Nebenprodukten. Sie erhoffen sich ein Investment von 400.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.  Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Stephanie Lüpold und Gregor Wenter für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was treibt uns an, wenn der Körper nicht mehr mitmacht?

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max fitness Faszienrolle Oya Hertfelder und Christian Müller präsentieren mit „Max Fitness“ eine Faszienrolle die nicht wegrollt. Ex-Skispringer Sven Hannawald (r.) unterstützt sie bei dem Pitch. Sie erhoffen sich ein Investment von 240.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Max Fitness wurde von Oya Hertfelder und Christian Müller gegründet, aus einer persönlichen Herausforderung heraus – am 28. April pitchen sie ihr Herzensprojekt bei „Die Höhle der Löwen“, unterstützt von Markenbotschafter Sven Hannawald

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Unsere Gründungsgeschichte begann mit einer persönlichen Herausforderung: Nach einem Bandscheibenvorfall im Jahr 2017 suchte Christian nach effektiven Möglichkeiten zur Schmerzlinderung und Mobilitätssteigerung. Die herkömmliche Anwendung von Faszienrollen auf dem Boden erwies sich dabei als suboptimal. Dies inspirierte ihn dazu, eine Lösung zu entwickeln, die eine präzisere und komfortablere Faszien-Massage ermöglicht. Bei einem Fotoshooting für Max Fitness lernten wir uns kennen und entdeckten schnell unsere gemeinsame Leidenschaft für funktionale Trainingsgeräte. Aus dieser Zusammenarbeit entstand nicht nur eine erfolgreiche Produktentwicklung, sondern auch eine persönliche Verbindung – heute sind wir verheiratet und führen gemeinsam die Max Fitness GmbH.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sind im Bereich Health & Fitness tätig, mit einem Fokus auf funktionale Trainings- und Regenerationstools. Unser Geschäftsmodell basiert auf der Entwicklung und dem Vertrieb innovativer Produkte, die sowohl im privaten als auch im gewerblichen Umfeld Anwendung finden. Dabei setzen wir auf eine Kombination aus direktem Online-Vertrieb und strategischen Partnerschaften mit Fitnessstudios und Physiotherapiepraxen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Inspiration für unsere Produkte entstand aus der Erkenntnis, dass bestehende Faszienrollen in ihrer Anwendung oft unkomfortabel und ineffizient sind, insbesondere für bestimmte Körperbereiche. Wir sahen eine Marktlücke für Geräte, die eine gezielte, effektive und benutzerfreundliche Faszien-Massage ermöglichen. Unser Ziel war es, diese Lücke mit durchdachten, praxisorientierten Lösungen zu schließen.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Wir haben ein System entwickelt, das das klassische Faszien-Training nicht nur vereinfacht, sondern auch deutlich effektiver macht.
Bei herkömmlichen Faszienrollen kann das ständige Mitrollen zu einem unkontrollierten Bewegungsverlauf führen – wertvolle Rollstrecke geht verloren und die Anwendung wird unpräzise. Besonders schwierig wird es an der Wand: Nimmt man den Druck von der Rolle, fällt sie sofort zu Boden.

Unsere Lösung: Der patentierte PickUp fixiert die Faszienrolle sicher und trotzdem drehbar – so bleibt die Bewegung kontrolliert und zielgerichtet. In Kombination mit dem LeanBoard, unserer Wandhalterung, wird diese Funktion in den aufrechten Stand übertragen. Die Rolle kann in verschiedenen Höhen eingesteckt werden und bleibt auch dann sicher in der Halterung, wenn kein Druck mehr ausgeübt wird.

Zusätzlich haben wir das LeanBoard um Trigger-Elemente (TriggerDuo) erweitert. Diese ermöglichen gezielte Akupressur- und Triggerpunkt-Massagen – ohne lästiges Verrutschen oder ständiges Nachjustieren. Die Aufmerksamkeit kann somit ganz auf die Übung gelenkt werden – nicht auf die Technik.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, Menschen zu einem gesünderen und beweglicheren Leben zu verhelfen, indem wir ihnen effektive Werkzeuge für Training und Regeneration an die Hand geben. In den kommenden Jahren planen wir, unser Produktportfolio zu erweitern, internationale Märkte zu erschließen und unsere Marke als Synonym für Qualität und Innovation im Bereich funktionelles Training zu etablieren.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Die Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ bietet uns die Möglichkeit, unsere Produkte einem breiten Publikum vorzustellen und wertvolles Feedback von erfahrenen Investoren zu erhalten. Wir sehen darin eine Chance, unsere Marke weiter zu stärken und neue Impulse für unser Wachstum zu gewinnen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir suchen nach einem strategischen Partner, der nicht nur finanziell, sondern auch mit Erfahrung und Netzwerk unser Wachstum unterstützt. Eine Investition würde in die Weiterentwicklung unserer Produkte, den Ausbau unserer Produktionskapazitäten und die Erschließung neuer Vertriebskanäle fließen.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Unabhängig vom Ausgang des Pitches in der „Höhle der Löwen” planen wir, unsere Produktionskapazitäten zu erhöhen, neue Produkte zu entwickeln und unsere Präsenz auf internationalen Märkten auszubauen. Weiterhin wird für uns auch wichtig bleiben zusätzliche strategische Partner zu suchen und zu finden.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, dass echte Innovation aus persönlicher Erfahrung und dem direkten Austausch mit Nutzern entsteht. Das kontinuierliche Feedback unserer Kunden und Partner hat uns geholfen, unsere Produkte stetig zu verbessern und auf die tatsächlichen Bedürfnisse einzugehen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Wir empfehlen, stets offen für Feedback zu sein und die eigenen Produkte kontinuierlich zu hinterfragen und zu optimieren. Zudem ist es wichtig, eine klare Vision zu haben und sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen – Ausdauer und Anpassungsfähigkeit sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Bild: Oya Hertfelder und Christian Müller präsentieren mit „Max Fitness“ eine Faszienrolle die nicht wegrollt. Ex-Skispringer Sven Hannawald (r.) unterstützt sie bei dem Pitch. Sie erhoffen sich ein Investment von 240.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile.  Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Oya Hertfelder, Christian Müller und Sven Hannawald für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wenn aus kleinen Träumen plötzlich Ideen werden

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little captain zauberleine gründer Christoph Graf präsentiert die kindgerechte Hundeleine „little Captain Zauberleine“. Er erhofft sich ein Investment von 100.000 Euro für 25,1 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Little Captain entwickelt die erste kindersichere Hundeleine und pitcht am 28. April 2025 bei „Die Höhle der Löwen“ vor den Investorinnen und Investoren.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter? 

„Onkel Chris, darf ich Captain’s Leine halten“? fragte mich meine damals 3- jährige Nichte Theresa im Sommer 2023 bei einer gemeinsamen Gassirunde mit meinem Hund. Meine Sorge: Rennt Captain plötzlich los und zieht Theresa mit, kann das schnell böse enden. Die Idee einer kindersicheren Hundeleine war geboren! Seitdem tüfteln Theresa, Captain und ich fleißig an unserer „Zauberleine“.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Die Zauberleine ist für alle Hundehalter mit Kind in näherem Umfeld interessant. Als erste kindersichere Hundeleine ermöglicht sie auch Kindern das gefahrlose Halten der Leine und stufenweise Erlernen von Verantwortung. Unsere Magnetschlaufe ist einzigartig auf dem Markt.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Ich stand selbst vor der Herausforderung: Wie kann ich Theresas Wunsch, Captains Leine zu halten, gefahrlos erfüllen? Kinder lieben Hunde und damit die Kind-Hund-Bindung auch außerhalb der eigenen vier Wände weiter gestärkt werden kann, haben wir die Zauberleine entwickelt.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Die Zauberleine hat zwei Schlaufen: Eine magnetisch verbundene Kinderschlaufe, die sich bei ruckartigem Zug löst und das Kind schützt. Dazu eine fest verbundene Schlaufe für die erwachsene Person, die den Hund weiter sicher unter Kontrolle hält. 

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Wir wollen „little Captain“ als DIE Marke für Kind-Hund-Dreamteams zunächst im DACH-Raum weiter etablieren, bevor europaweit und schließlich in den USA ausgerollt wird. Eine internationale Patentanmeldung ist anhängig.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Wir verfolgen die Sendung leidenschaftlich seit vielen Jahren und mit jedem Pitch stieg die Motivation, selbst einmal auf dieser Bühne präsentieren zu dürfen. „Die Höhle der Löwen” bringt neben einem Bekanntheits-Boost die große Chance, erfahrene Investorinnen oder Investoren mit ins Boot zu holen, um die eigene Idee schneller, besser und strategisch klüger nach vorne zu bringen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Expertise in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Internationalisierung stehen ganz oben auf der Wunschliste. Jahrzehntelange Löwenerfahrung im Markenaufbau gepaart mit unseren Kenntnissen und Verständnis des Zielmarktes sind die perfekte Ergänzung.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Die nächsten Schritte sind Platzierung im Einzelhandel, Aufbau einer Community auf Social Media und Launches neuer Varianten. Die Zauberleine ist neben dem eigenen Onlineshop mit Konfigurator und Amazon bereits in ersten Filialen erhältlich, große Ketten werden folgen. Auf Instagram können die Entstehungsgeschichte und die Gesichter hinter little Captain kennengelernt und mitverfolgt werden. Neue Längen- oder Materialvarianten werden hier im ständigen Austausch mit der Zielgruppe erarbeitet und entwickelt.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Social Media ist mit das mächtigste Werkzeug, um ein Produkt wie die Zauberleine bekannt zu machen und weiterzuentwickeln. Kurze Videos zu technischen Verbesserungen, Materialtests im Prüflabor, strahlenden Kinderaugen oder bürokratischen Herausforderungen eines Startups geben little Captain ein Gesicht und laden dazu ein, die Reise selbst mitzugehen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Legt los, macht, probiert aus, zeigt auch! Gebt eurer Idee ein Gesicht, bleibt hartnäckig und transparent. Gute Qualität und Zielgruppennähe ist im Zeitalter von Social Media eine unschlagbare Kombination!

Bild: Christoph Graf präsentiert die kindgerechte Hundeleine „little Captain Zauberleine“. Er erhofft sich ein Investment von 100.000 Euro für 25,1 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Wir bedanken uns bei Christoph Graf für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie verändert ein simples Gerät den Alltag vieler Menschen?

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Glim Skin Kaltplasma gründerinen Dr. Friederike Kogelheide (l.) und Benita Botterhuis präsentieren mit „Glim Skin“ ein Plasmabasiertes Hautpflegegerät. Sie erhoffen sich ein Investment von 300.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Dr. Friederike Kogelheide (l.) und Benita Botterhuis präsentieren mit „Glim Skin“ ein Plasmabasiertes Hautpflegegerät. Sie erhoffen sich ein Investment von 300.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Glim Skin bringt mit einem innovativen Kaltplasma-Gerät frischen Wind in die Hautpflege und pitcht am 28. April 2025 in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ vor den Investorinnen und Investoren.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Das Team hinter Glim Skin besteht aus Benita Botterhuis und mir, Dr.-Ing. Friederike Kogelheide. Ich habe Elektrotechnik mit der Vertiefungsrichtung Plasmatechnik studiert und durfte im Bereich der biomedizinischen Anwendungen von Plasmatechnik promovieren. Währenddessen wurde auch durch meine eigene Forschung sehr schnell ersichtlich, welche Vorteile eine Anwendung von Kaltplasma für die Hautgesundheit im klinischen Kontext hat. Da ich bereits damals von den positiven Eigenschaften von Kaltplasma absolut überzeugt war, habe ich mir es zum Ziel gemacht, diese Vorteile niederschwellig allen Personen im alltäglichen Leben für den Einsatz gegen unreine Haut zugänglich zu machen. Daher haben wir in 2023 Glim Skin gegründet, getrieben durch unser persönliches Bedürfnis nach einer innovativen Lösung für Hautpflege ohne Zusatzstoffe und der Überzeugung, dass die Vorteile von Kaltplasma in allen Badezimmern Einzug halten sollte. 

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir bewegen uns im Beauty-Tech-Segment, also an der Schnittstelle zwischen Kosmetik, Technologie und Gesundheit. Wir richten uns mit unserem Kaltplasmagerät GLIM90 an EndkundInnen, die ihr Hautbild verbessern möchten und eine Lösung ohne chemische Zusatzstoffe oder Hormone suchen, ohne dabei den Komfort des eigenen Badezimmers verlassen zu müssen. Dabei haben wir uns altersunabhängig aufgestellt. Wir haben bereits viele positive Rückmeldungen jüngerer KundInnen bei der Verwendung des GLIM90 gegen Pickel, aber auch gegen Rötungen und bei Problematiken reiferer Haut wird unser Gerät bereits vielfach eingesetzt.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Bei Glim Skin dreht sich alles um unser persönliches Wohlbefinden in der eigenen Haut. Aus unserer eigenen Erfahrung mit jahrelangen Hautproblemen wissen wir sehr gut, was es heißt, sich aufgrund des Hautbildes unwohl zu fühlen. Genau hier setzen wir mit unserem Kosmetikgerät, dem GLIM90, an, das mit Hilfe von Kaltplasma entzündliche Hautirritationen reduziert und das Hautbild dadurch langfristig verbessert.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Glim Skin revolutioniert die Hautpflege durch den einzigartigen Einsatz von Kaltplasma – einer Technologie, die bislang nur begrenzt verfügbar war. Wir machen diese wirkungsvolle Methode für alle zugänglich und bieten damit eine völlig neue Möglichkeit, die Haut ganz ohne chemische Zusätze zu unterstützen. 

Bislang wird Kaltplasmatechnologie, auf der auch unser GLIM90 basiert, vornehmlich in Kliniken bei Operationen oder der nachgelagerten Wundbehandlung aufgrund seiner regenerativen Aspekte angewandt. Diese Eigenschaften zur Zellerneuerung haben wir erkannt. Besonders der nebenwirkungsfreie Einsatz von Kaltplasma und die lokale Anwendung, ohne auf den kompletten Hormonhaushalt oder das Mikrobiom des Körpers einzuwirken, seien an dieser Stelle hervorzuheben. Damit grenzt sich unser Gerät klar von bisherigen und herkömmlichen Behandlungsmethoden von Hautunreinheiten ab. Mit der Entwicklung des GLIM90 bringen wir diese innovative Technologie zu all unseren Kundinnen und Kunden nach Hause.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

In den letzten zwei Jahren haben wir extrem viel geschafft. Als wir Ende 2023 angefragt wurden, ob wir uns für die „Die Höhle der Löwen“ bewerben möchten, standen wir noch ganz am Anfang. Das Produkt war noch in der Entwicklung und wir hatten gerade erst die ersten TestkundInnen akquiriert sowie eine unabhängige Studie zur dermatologischen Verträglichkeit durchführen lassen. Nur wenige Monate nach dem Dreh haben wir jedoch unseren bislang wichtigsten Meilensteinen erreichen können: Seit September letzten Jahres ist unser Produkt in unserem Online-Shop zu erwerben. Auf diesen Schritt sind wir besonders stolz, denn ein komplett neues Produkt zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen ist eine wirkliche Herausforderung.

Vor allem, wenn man wie wir komplett auf Made in Germany setzt. Seitdem arbeiten wir stetig daran, unser Produkt bekannter zu machen und am Markt zu etablieren, um mehr Menschen diese Technologie nahezubringen. Inzwischen haben wir über 1000 glückliche Kundinnen und Kunden mit dem GLIM90 bedienen können und nehmen gerne an ihren Erfahrungen mit unserem Gerät und ihrem verbesserten Hautbild teil. Kürzlich haben wir außerdem ein eigenes Ladenlokal in der Bochumer Innenstadt bezogen, in welchem wir unserer Kundschaft auch persönlich beratend und informierend zur Seite stehen und unser Produkt auch im klassischen Einzelhandel vertreiben. Dies wird tatsächlich bereits jetzt gut angenommen. Was das Produkt selbst angeht, planen wir derzeit eine schwarze Edition des GLIM90. Auch sonst gehen uns die Ideen nicht aus, wir arbeiten ständig an einer Erweiterung unseres Produktportfolios. Man darf also gespannt sein!

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Die ausschlaggebende Motivation für die Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen“ war es, konstruktives Feedback von Experten der Branche, wie Nils Glagau oder Judith Williams, zu erhalten. Wir haben unser Produkt tatsächlich nie als ein perfektes Produkt für diese Sendung empfunden und waren dennoch positiv überrascht, dass die Redaktion auf uns aufmerksam wurde und Interesse an unserem GLIM90 für DHDL hatte. Wir haben uns daraufhin dazu entschlossen, in den Bewerbungsprozess einzusteigen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir hatten bei einer Zusammenarbeit mit den Löwen insbesondere den Aufbau von Vertriebswegen fokussiert. Für ein Produkt wie unseres sind Werbung und Aufklärung ein stets wichtiges Thema. Aber auch die Entwicklung weiterer Produktvarianten, welche durch eine Investition entscheidend vorangetrieben werden könnte, floss in die Entscheidung mit ein, eine Zusammenarbeit mit den Löwen anzustreben.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Die Zeit zwischen dem Dreh und der Ausstrahlung haben wir effektiv genutzt und sind mittlerweile viel weiter in unserer Gründungsgeschichte gereift, als damals und blicken voller Stolz auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Erst vor kurzem haben wir unser erstes Ladenlokal in der Bochumer Innenstadt eröffnet und planen derzeit den Vertrieb auch auf weitere Kanäle auszuweiten. Wie bereits erwähnt, arbeiten wir zudem kontinuierlich an der Verbesserung und Erweiterung unserer Produktportfolios.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Seit unserer Gründung im Mai 2023 haben wir viel erleben dürfen und auf unserem bisherigen Weg auch viele Erfahrungen gesammelt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die wir für uns wahrnehmen, ist, dass ein großes und stabiles Netzwerk sehr vorteilhaft ist. Mit Menschen außerhalb des Familien- und Freundeskreises zu sprechen, ist extrem wichtig, etwa um schnell herauszufinden, ob es überhaupt eine Zielgruppe für die Idee gibt oder um einen Ratschlag für spezielle Themen einzuholen. Bei Experten immer wieder nachzufragen, eigeninitiativ einen Ratschlag von vermeintlich Fremden zu erbeten, sich mit anderen Gründern auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen ist sehr wertvoll.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Konstruktive Kritik ernst zu nehmen, insbesondere in Bezug auf die eigene Idee, das eigene Produkt oder die eigene Person fällt nicht unbedingt immer leicht. Auch wenn es sich um vermeintlich kleine Kritikpunkte handelt, ist es nicht sinnvoll, diese zu verdrängen, statt zielorientiert eine Lösung dafür zu erarbeiten. Nur, indem man immer an sich arbeitet, lässt sich vermeiden, langfristig wieder über eigentlich bekannte Probleme zu stolpern. Es braucht Mut, um sich den Herausforderungen des Marktes zu stellen und nach Lösungen zu suchen. Aber nur wer Mut zeigt und hartnäckig bleibt, kann etwas erschaffen. Es wird häufiger zu Rückschlägen kommen, aber genau dann erfordert es Mut, weiterzumachen und aus seinen Fehlern zu lernen.

Bild: Dr. Friederike Kogelheide (l.) und Benita Botterhuis präsentieren mit „Glim Skin“ ein Plasmabasiertes Hautpflegegerät. Sie erhoffen sich ein Investment von 300.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurerio Studioline/ Youro

Wir bedanken uns bei Dr.-Ing. Friederike Kogelheide für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann Einkaufen unsere Zukunft verändern?

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Youro Team Foto rechts michelle kujawa

Youro ist eine Plattform für Produkte „Made in EU“ und macht lokale, verantwortungsvoll hergestellte Waren digital sichtbar und einfach zugänglich.

Was ist die Idee hinter Youro? Wer steckt dahinter?

Youro ist die weltweit erste Plattform für Produkte „Made in EU“. Unsere Idee: Lokale Produktion muss sichtbar und zugänglich werden – digital, transparent und unabhängig. Youro ist damit die europäische Antwort auf Billigimporte und Plattformdominanz.  
Gegründet wurde Youro von Michelle Kujawa (31) und Hendrik Iserlohe (34). Michelle bringt die betriebswirtschaftliche Perspektive aus der Unternehmensberatung mit. Hendrik kommt aus dem Vertrieb – mit einem klaren Blick für die operativen Herausforderungen der Marken.  


Gemeinsam sehen wir Youro nicht als Marktplatz, sondern als Infrastrukturprojekt. Langfristig soll daraus eine Werbe-, Einkaufs- und Versandgemeinschaft entstehen, um Skaleneffekte zu schaffen. So gleichen wir strukturelle Wettbewerbsnachteile lokal produzierender Marken aus. Unser Ziel: Wirtschaftliche Souveränität für Europa und eine echte lokale Alternative für Verbraucher:innen schaffen.



Wie kam es zur Gründung von Youro? Gab es einen bestimmten Auslöser?

Die Idee zu Youro entstand während der Corona-Zeit. Neben ihrem Job in der Unternehmensberatung baute Michelle ihren Camper aus – und investierte über 6.000 Euro in Produkte großer Onlineanbieter, ohne zu wissen, ob die Produktionsbedingungen ihren Werten entsprachen. Der Versuch, lokal zu konsumieren und verantwortungsbewusst hergestellte Qualitätsprodukte zu erwerben, scheiterte schnell. Im Fachhandel fand sie zu großen Teilen dieselben Importprodukte wie online – mit anderem Label und Preis. Aus ihrer Frustration als Verbraucherin entstand die Idee zu Youro:  
„Mit der Europäischen Union haben wir längst die Infrastruktur für verantwortungsvolle Produktion geschaffen – doch wir importieren komplett daran vorbei“, sagt Gründerin Michelle Kujawa.  

„Wenn lokale Produktion verschwindet, verlieren wir Know-how, Kapazitäten und Steuereinnahmen – und stellen Europas Zukunft langfristig und unwiderruflich auf Abhängigkeit ein“, ergänzt Mitgründer Hendrik Iserlohe.



Was genau bietet Youro an? Und wem hilft das?


Youro ist eine kuratierte Plattform für Produkte „Made in EU“.  
Verbraucher:innen sehen in den von uns aufbereiteten Markenprofilen, wo produziert wird, wo die Materialien herkommen – und wer hinter der Marke steht. Jeder Kauf wird zur informierten Entscheidung.   
Produzent:innen profitieren von einem Umfeld ohne Preisdumping. Es werden ausschließlich Produkte aus der Europäischen Union präsentiert – hierdurch gibt es faire Wettbewerbsbedingungen. Durch die Markenprofile haben die Produzent:innen die Möglichkeit, ihre Bemühungen für eine verantwortungsvolle Produktion sichtbar zu machen.  
Die Plattform verbindet beide Seiten – und macht klar: Hinter jedem Produkt stehen Menschen, Werte und echte Arbeit.



Welche Vision verfolgt ihr mit Youro?

Unsere Vision ist es, alle in der EU hergestellten Produkte auf einer Plattform zu vereinen – und für Verbraucher:innen sichtbar und zugänglich zu machen. Mit unseren aufbereiteten Markenprofilen möchten wir die Informationsgrundlage für bewusste Kaufentscheidungen schaffen. Als lokale Alternative zu Amazon & Co. ergänzen wir den Markt für Verbraucher:innen.
Gleichzeitig wollen wir lokal produzierende Marken stärken und dem Betriebssterben etwas entgegensetzen. Langfristig sollen ergänzende B2B-Services im Rahmen einer Werbe-, Einkaufs- und Versandgemeinschaft die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Produzent:innen erhöhen. Das Motto: Gemeinsam für eine nachhaltige und unabhängige europäische Wirtschaft.



Wie wollt ihr diese Vision Schritt für Schritt erreichen?

Wir starten mit einer Plattform für Direktversand. So können wir Marken unmittelbar anbinden und Kund:innen ein einheitliches Kauferlebnis bieten. Es sind bereits über 50 Marken mit mehr als 600 Produkten auf der Plattform vertreten. Täglich kommen neue hinzu.   Unser Ziel für dieses Jahr ist es, das Sortiment weiter auszubauen und eine Community aus qualitätsbewussten Verbraucher:innen aufzubauen. Eine erste Finanzierungsrunde ist für Ende 2025 geplant. Die INVEST-Förderfähigkeit wurde bereits bescheinigt.  


Ein erstes Pilotprojekt für die Werbegemeinschaft läuft bereits: Über einen Rahmenvertrag mit der kooperierenden Videoagentur erhalten Partnermarken Sonderkonditionen für die Erstellung von Markenvideos – als Einstieg in die gemeinsame Sichtbarkeit. Weitere Kooperationen in den Bereichen Marketing, Versand und Einkauf sind in Planung.



Was macht eure Plattform besonders im Vergleich zu anderen?


Unser Fokus liegt auf der lokalen Wirtschaft. Keine andere Plattform kuratiert ihr Angebot nach dem Kriterium „Made in EU“.  
Wir nutzen die bestehende europäische Infrastruktur, um verantwortungsvolle Produktion sicherzustellen. Durch unsere Markenprofile schaffen wir Transparenz – und ermöglichen Verbraucher:innen eine bewusste Kaufentscheidung mit Bezug zur Herkunft und Herstellung. Unsere Markenprofile sind von der EU gefördert und in der Form am Markt einzigartig.



Welche Probleme habt ihr beim Aufbau von Youro erlebt?

Zum einen ist die Markenrecherche sehr aufwändig – nicht zuletzt wegen Greenwashing: Selbst als „nachhaltig“ positionierte Marken machen nicht immer transparent, wo sie produzieren.  
Zudem müssen wir gegen eine gewisse Plattformskepsis anarbeiten. Nach der Funding-Welle im E-Commerce sind viele Modelle gescheitert – das hat die Branche vorsichtig gemacht.  
Nicht zuletzt wollen wir mit „Local Consumption“ eine neue Bewegung etablieren. Das ist eine riesige Herausforderung.



Wie geht ihr mit diesen Herausforderungen um?

Mittlerweile sehen wir es Vorteil an, dass wir so viele Einzelanfragen zur Ermittlung der Produktionsorte stellen müssen. Schließlich bieten wir Verbraucher:innen damit eine Aufwandsersparnis – und mit der EU-Limitierung ein klares Differenzierungsmerkmal.  
Marken überzeugen wir mit unserem schlanken Setup: Je nach System dauert die Anbindung der Onlineshops unserer Partnermarken inklusive Synchronisation von Produkten und Lagerbeständen nur fünf Minuten.  
Dank Trump-Zöllen und der „Buy European“-Bewegung“ wächst zudem das Bewusstsein für lokale Wirtschaft und wirtschaftliche Souveränität. Wir versuchen, diese Aufmerksamkeit zu nutzen und uns hier zu positionieren.


Wer gehört zu eurer Zielgruppe? Und wie erreicht ihr sie?

Wir sprechen zwei Zielgruppen an: Qualitätsbewusste Verbraucher:innen und produzierende Marken aus der EU. Unsere Kund:innen wollen wissen, wo und wie ihre Produkte entstehen – sie suchen nach Transparenz, Herkunft und qualitativen Alternativen zur Billigimportflut.  
Unsere Partnermarken produzieren lokal, aber haben oft keine Sichtbarkeit im digitalen Raum. Für sie schaffen wir eine Plattform, die fairen Wettbewerb, einfache Anbindung und gemeinschaftliche Reichweite ermöglicht. Wir erreichen unsere Zielgruppen über gezielte Medienarbeit – und durch ehrliches, klar positioniertes Storytelling.



Was sind eure nächsten Meilensteine bei Youro?

Im Mai 2024 erfolgte die GmbH-Gründung, ein halbes Jahr später sind wir online gegangen. Das allein war schon ein Meilenstein.  
Mittlerweile vereinen wir über 50 Marken und listen über 600 Produkte. Damit schaffen wir ein erstes lokales Angebot in über einem Dutzend Produktkategorien – von Drogerie bis hin zu Technik ist schon einiges dabei.  
Mit der Bescheinigung der INVEST-Förderfähigkeit ist auch der Grundstein für unsere Business-Angel-Runde gelegt, die wir Ende 2025 abschließen wollen. Erste Interessensbekundungen von Investoren liegen bereits vor. Das alles haben wir mit lediglich zwei Gründern im Projekt erreicht. Wir sind zuversichtlich, mit mehr personellen Ressourcen im nächsten Jahr einen ersten Marktanteil gewinnen zu können.



Was würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern raten?

Legt los. Haltet eure Kosten niedrig und startet mit eurer Idee.  
Geht raus und setzt einen ersten MVP auf, holt euch Feedback von Kund:innen und arbeitet stetig an der Verbesserung.  
Lasst euch vorher nicht zu sehr von Rückmeldungen angeblicher Expert:innen beeindrucken. Betrachtet den Markt und sucht euch eine unbesetzte Nische oder bietet einen relevanten Innovationsgrad. Und dann lauft los – nicht unbedacht, aber auch nicht zu vorsichtig.



Worauf seid ihr als Team bisher am meisten stolz?

Auf das Feedback zu unserer Plattform. Sowohl von Marken als auch von Kund:innen kriegen wir zum Look & Feel extrem gutes Feedback. Wir haben viel Wert auf einen qualitativen Webauftritt und auf die UX-Freundlichkeit unserer Markenprofile gelegt.  Wir wollen nicht belehren – wir wollen das Einkaufserlebnis durch die aufbereiteten Informationen bereichern.  Und so empfinden unsere Kund:innen das dem Feedback nach auch.

Bild: Teambild @ Fotostudio Studioline/ Youro

Wir bedanken uns bei Michelle Kujawa für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie viel Veränderung kann aus einem Pinselstrich entstehen?

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Jo Bautista Künstler- und Gründerin von SendToGive

SendToGive ist ein gemeinnütziger Verein, der Kunst und Kreativität nutzt, um sozialen Wandel zu fördern und Gemeinschaften weltweit miteinander zu verbinden

Können Sie uns einen Überblick über die Entstehungsgeschichte von SendToGive geben und welche Personen hinter diesem Projekt stehen? 

„Wenn du schnell gehen willst, dann gehe allein. Wenn du weit gehen willst, gehe mit anderen.“ Dieses Sprichwort hat unsere Arbeit bei SendToGive immer geleitet. 

Wir sind ein gemeinnütziger Verein mit 7 Gründungsmitglieder, von denen drei das Kernteam bilden: Kai Steinkellner, Vincent Orlandini und ich. Wir sind Freunde, die versuchen, mit ihren Projekten etwas Positives für die Welt zu tun. Unterstützt werden wir dabei von einer ständig wachsenden Gemeinschaft von Freiwilligen, die ihr Fachwissen, ihre unterschiedlichen Perspektiven und ihre kreative Energie in jedes unserer Projekte einbringen.  

Das Besondere an der SendtoGive-Gemeinschaft ist, dass wir alle unterschiedlich sind: Wir haben verschiedene Nationalitäten und die Altersspanne reicht von Anfang 20 bis Ende 50. Es gibt DJs, die in den Clubs in Berlin aufgelegt haben, als auch Direktoren, die in den größten Beratungsfirmen weltweit gearbeitet haben. Die Vielfalt unserer Gemeinschaft zeigt mir eines: uns verbindet etwas, das tiefer geht als unsere Hautfarbe oder die Rollen, die wir in der Gesellschaft spielen. Uns verbindet der aktive Wunsch, die Welt zu einem besseren Ort zu machen und das wird für mich immer Teil der Geschichte und der Zukunft von SendToGive sein.

Wie kam es zu der Entscheidung, Kunst und Kreativität als Mittel für sozialen Wandel bei SendToGive einzusetzen? 

Ich bin schon mein ganzes Leben lang Künstlerin. Als ich also nach einer Möglichkeit suchte, die Welt zum Positiven zu verändern, war mein erster Instinkt, zu Pinsel und Farbe zu greifen.  

Dies war zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie und ich lebte erst seit ein paar Monaten in Deutschland. In der Quarantäne und weit weg von allem, was mir vertraut war, fühlte ich mich von der Angst und Hilflosigkeit um mich herum überwältigt. Ich wandte mich der Malerei zu, um meine Emotionen zu verarbeiten. Doch bald stellte sich die Frage: Kann meine Kunst nicht auch anderen helfen? 

Ich glaube fest daran, dass echter sozialer Wandel dort beginnt, wo Menschen ihren inneren Antrieb spüren – ihre Leidenschaft. Wenn Veränderung aus diesem tiefen, persönlichen Ort kommt, ist sie nicht nur authentischer, sondern auch nachhaltiger. Für mich war dieser Ort die Kunst. Und aus genau diesem Impuls heraus ist SendToGive entstanden. 

Welche Vision verfolgt SendToGive und welche Schritte planen Sie, um diese zu realisieren? 

Wir träumen von einer Welt, in der Menschen ihr volles Potenzial entfalten können – nicht nur als Einzelne, sondern als Teil einer Gemeinschaft. Dabei ist Kreativität für uns mehr als nur Ausdrucksform: Sie ist ein Werkzeug, um Menschen in den Wandel einzubinden. 

Unsere Arbeit beginnt oft dort, wo harte Realitäten herrschen – Armut, fehlender Zugang zu Licht, Bildung oder Infrastruktur. Doch wir erzählen diese Geschichten anders: Wir übersetzen sie in nachvollziehbare, hoffnungsvolle Narrative, die Verbundenheit schaffen und zu aktivem Handeln motivieren. 

Indem wir Menschen in diesen Veränderungsprozess einbeziehen, schaffen wir nicht nur konkrete Hilfe – wir stärken auch ein globales Netzwerk von Mitwirkenden. Ein Beispiel dafür ist unsere Halloween-Party zum Thema philippinische Monster: Das Event war Ausstellung, Fundraiser und Community-Event in einem. Zehn Künstler präsentierten ihre Werke, vier international bekannte DJs traten auf – und 130 Gäste halfen mit ihrer Teilnahme, 179 Familien in indigenen Gemeinden auf den Philippinen mit solarbetriebenem Licht zu versorgen. Es war ein Abend, der Dunkelheit in Hoffnung verwandelte – ganz wortwörtlich. 

Wie identifizieren Sie die Begünstigten von SendToGive und auf welche Weise stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse effektiv adressiert werden? 

Wir arbeiten eng mit One Million Lights, einer gemeinnützigen Organisation auf den Philippinen, zusammen, um bedürftige Gemeinden zu identifizieren, die unseren Zielvorgaben entsprechen. Dazu gehören Gemeinschaften, die in energiearmen Gebieten leben und bedürftige Projekte, die durch unsere Finanzierungskapazitäten gedeckt werden können. Unsere Partnerschaft mit One Million Lights ist für unsere Arbeit von entscheidender Bedeutung, da die Organisation uns mit unschätzbaren lokalen Kenntnissen, Netzwerken und Arbeitskräften unterstützt. 

Für Organisationen, die in mehreren Regionen tätig sind, empfehlen wir unbedingt, vertrauenswürdige Partner vor Ort zu haben; sie können sicherstellen, dass die Projekte in der lokalen Realität verankert sind. 

Sobald wir dann eine Gemeinschaft ausfindig gemacht haben, gehen wir direkt auf ihre Mitglieder zu und teilen ihnen unsere Pläne mit, holen ihren Beitrag und ihre Zustimmung ein. Dieser Ansatz schützt vor dem Retterkomplex – einem psychologischen Syndrom, bei dem der Wunsch, andere zu „retten“, zu einem Mittel wird, um das eigene Selbstwertgefühl zu steigern. Im Bereich der Wohltätigkeit kann diese Denkweise dazu führen, dass man Lösungen aufdrängt, anstatt mit den Betroffenen zusammenzuarbeiten, um nachhaltige Veränderungen zu erreichen – und genau das wollen wir verhindern. 

Können Sie ein Beispiel für eine Herausforderung nennen, der sich SendToGive in der Anfangsphase stellen musste, und wie Sie diese gemeistert haben? 

Eine der größten Herausforderungen für SendToGive – und eine Realität für viele Sozialunternehmer – ist es, die psychische Gesundheit der Mitwirkenden zu schützen. Das Weltwirtschaftsforum hebt dies als ein Haupthindernis für den Fortschritt im sozialen Sektor hervor, da Sozialunternehmer aufgrund ihrer Arbeit an komplexen Problemen oft mit extremen Belastungen zu kämpfen haben. Das erhöht das Risiko von Depressionen und Burnout. Um dies zu verhindern, schaffen wir positive, angenehme Arbeitsprozesse und fördern eine starke, unterstützende Gemeinschaft in unserem Team und bei unseren Partnern. Es liegt in der Natur der sozialen Arbeit, dass die Arbeit nie wirklich „fertig“ ist. Deshalb glauben wir, dass es nicht nur vorteilhaft, sondern sogar unerlässlich für die langfristige Nachhaltigkeit ist, Kreativität und Freude in unseren Alltag einzubringen. 

Was unterscheidet SendToGive Ihrer Meinung nach von anderen sozialen Initiativen (im Kunstbereich)? 

Ein Unterscheidungsmerkmal ist unser Fokus auf positive Prozesse und menschliche Werte. Die von uns produzierten Kunstformen sind kein Selbstzweck, sondern ein Mittel für zwischenmenschlichen Austausch und Verbindung. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns nicht auf eine einzige Kunstform, sondern heißen viele Arten von Kunst willkommen. Wir haben bereits mit Illustratoren, Tänzern, Improvisationskünstlern und Sounddesignern zusammengearbeitet. Mit dieser Vielfalt von Kunstformen, Perspektiven und Talenten können wir eine größere soziale Wirkung entfalten.   

Wie sehen die zukünftigen Pläne von SendToGive aus? Gibt es spezifische Projekte oder Expansionen, die Sie anstreben? 

Derzeit liegt unser Fokus darauf, unser Wertversprechen für den deutschen Markt weiter auszubauen. In den vergangenen Jahren stand vor allem die finanzielle Unterstützung marginalisierter Gruppen auf den Philippinen im Mittelpunkt. Jetzt möchten wir stärker sichtbar machen, dass der Impact unserer Arbeit keine Einbahnstraße ist: Auch Menschen in Deutschland und Europa profitieren davon. 

SendToGive fördert ein Gefühl von Gemeinschaft und eine Kultur des Gebens – Werte, die in vielen Industrienationen oft in den Hintergrund treten, aber entscheidend für die Mitmenschlichkeit sind. Aktuell planen wir Veranstaltungen in Berlin, die genau diese Themen in den Mittelpunkt stellen. 

Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften bei Ihren Projekten, insbesondere in Regionen wie den Philippinen? 

Eine ganz zentrale. Bayanihan – der philippinische Begriff für den „Geist der Gemeinschaft“ – beschreibt das Prinzip, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen zu gehen. Dieser Wert prägt nicht nur unsere Projekte, sondern auch unser Team. Und genau dieses Miteinander möchten wir mit SendToGive in die Welt tragen. 

Gerade in den abgelegenen Regionen der Philippinen, in denen wir tätig sind, klaffen enorme infrastrukturelle Lücken. Ohne den Zusammenhalt und das Engagement der lokalen Gemeinschaften könnten viele Projekte gar nicht umgesetzt werden. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel war der Aufbau eines Solarenergiesystems in einer Kleinstadt mit nur 225 Einwohnern. Weil das Gebäude, auf dem wir die Anlage installieren wollten, baufällig war, musste es komplett neu errichtet werden – in Eigenregie. Innerhalb von drei Tagen stellten die Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam mit Helfern aus den Nachbardörfern das neue Haus fertig. Nachts hielten sie sich gegenseitig Taschenlampen und Handys, um weitermachen zu können. Diese Solidarität war zutiefst bewegend und zeigt, was möglich ist, wenn Menschen füreinander einstehen. 

Wie gewährleisten Sie Transparenz und Vertrauen gegenüber Ihren Unterstützern und den Gemeinschaften, denen Sie helfen? 

Wir nutzen offizielle Berichte, um Vertrauen und Transparenz zu schaffen, und Storytelling, um Empathie und menschliche Verbundenheit aufzubauen.  

Unsere Impact Reports enthalten alle relevanten Daten und Fakten: eine Übersicht der Projekte, definierte Ziele, eine transparente Finanzübersicht sowie Eindrücke und Erkenntnisse direkt aus der Umsetzung – ergänzt durch Fotos, die die Geschichten dahinter lebendig machen.  

Unser Storytelling stellt die Menschen, denen wir geholfen haben, in den Mittelpunkt und unterstreicht die Werte, an die wir glauben, und zeigt die menschlichen Auswirkungen unserer Arbeit. 

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein soziales Unternehmen ins Leben rufen möchten? 

Konzentrieren Sie sich auf die Menschen, mit denen Sie arbeiten. Bauen Sie bedeutungsvolle Beziehungen auf und schaffen Sie ein Umfeld, in dem die Zusammenarbeit sowohl angenehm als auch erfüllend ist. Während das Ziel der sozialen Arbeit oft darin besteht, anderen zu helfen, sollte der Prozess selbst lohnend sein. 

Überlegen Sie, wie Sie mit Stress umgehen wollen. Stress ist eine Realität, mit der alle Gründer konfrontiert sind. Es geht also nicht darum, ihn zu vermeiden, sondern ihn zu bewältigen. Ich tue dies, indem ich male und zeichne, aber für andere Menschen könnte es Musik, in ein Tagebuch schreiben oder mit einem Therapeuten sprechen sein. Was auch immer es ist, finden Sie heraus, was für Sie funktioniert – und bleiben Sie dran.   

Beginnen Sie jetzt. Die Dinge werden nie perfekt sein und Sie werden nie alle Antworten haben, bevor Sie anfangen. Aber das ist das Schöne daran – Sie werden im Laufe der Zeit lernen, Menschen treffen, die Sie unterstützen, und Dinge über sich selbst und die Welt um Sie herum entdecken, die die Reise ebenso sinnvoll machen wie die Wirkung, die Sie erzielen. 

Können Sie ein besonders bewegendes Erlebnis oder Feedback teilen, das Sie durch Ihre Arbeit bei SendToGive erhalten haben?

Am letzten Abend unseres Projekts, bei dem wir der kleinen Stadt Zugang zu Solarenergie verschafften, organisierten wir eine kleine Beleuchtungszeremonie, um den ersten Moment zu feiern, in dem die Gemeinde in der Lage sein würde, Licht anzuschalten. In völliger Dunkelheit waren wir alle zusammen. Ich stand vor ihnen und spürte, wie sich die Emotionen aufstauten, als ich sagte: „Unser Traum wird wahr!“ 

Alle zählten gemeinsam herunter. 5-4-3-2-1! Aus der Dunkelheit wurde plötzlich Licht! Alle jubelten und klatschten, als wir die Menschen in das neu gebaute Gemeinschaftshaus führten, in dem zum ersten Mal Licht brannte. Die Menschen aus der Stadt umarmten uns und bedankten sich aus tiefstem Herzen: „Wir werden es euch nie vergelten können!“ Aber das stimmt nicht. Anderen zu helfen, hat unsere Herzen und unser Leben in einer Weise bereichert, wie es niemals hätte der Fall sein können, wenn wir nur an uns selbst denken würden. 

Bild: Jo Bautista Künstler- und Gründerin von SendToGive

Wir bedanken uns bei Jo Bautista für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

HessenFonds: Eine Milliarde Euro für Start-ups und den Mittelstand in Hessen

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HessenFonds die Frankfurter Skyline bei nacht!
Frankfurt am Main at night, Germany

Mit dem neuen HessenFonds setzt das Land Hessen ein deutliches Zeichen für zukunftsorientierte Wirtschaftsförderung – und richtet sich dabei nicht nur an etablierte mittelständische Unternehmen, sondern explizit auch an Start-ups in allen Entwicklungsphasen. Ab dem 23. April 2025 stehen insgesamt eine Milliarde Euro bereit, um Innovationen voranzutreiben, Digitalisierung zu beschleunigen und Transformationen möglich zu machen. Gerade für junge Unternehmen, die mit frischen Ideen den Markt aufmischen wollen, bietet der HessenFonds eine wertvolle Finanzierungsquelle.

Der Fonds wurde von der Hessischen Landesregierung ins Leben gerufen und wird durch die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) sowie die BMH Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen mbH umgesetzt. Letztere übernimmt die Steuerung des Beteiligungsteils über die eigens gegründete HessenFonds Beteiligungen GmbH – mit einem klaren Fokus: gezielte Kapitalbereitstellung für nachhaltige, wachstumsstarke und innovative Geschäftsmodelle.

Das Besondere am HessenFonds: Die Finanzierung erfolgt über zwei Wege. 750 Millionen Euro stehen als Darlehensprodukte zur Verfügung, 250 Millionen Euro werden in Form von Beteiligungen vergeben – entweder als stille Beteiligung oder als Direktbeteiligung. Für Gründer:innen und Start-ups ist das besonders interessant, denn beide Modelle haben ihre Vorteile.

Bei einer stillen Beteiligung fließt Kapital ins Unternehmen, ohne dass der Fonds Mitspracherechte erhält. Das ist gerade für junge Teams attraktiv, die unternehmerische Kontrolle behalten und dennoch ihre Expansionspläne umsetzen wollen. Die Laufzeit beträgt in der Regel acht Jahre, was genug Spielraum für Wachstum und Konsolidierung lässt.

Im Fall einer Direktbeteiligung erwirbt der HessenFonds Unternehmensanteile. Das schafft nicht nur finanziellen Rückhalt, sondern bringt oft auch strategischen Nutzen. Denn mit der Beteiligung kommt ein erfahrener Partner an Bord. Wichtig zu wissen: Der Ausstieg des Fonds ist nach fünf bis sieben Jahren vorgesehen – ein Faktor, den Gründer:innen in ihrer Planung berücksichtigen sollten.

Gerade für Start-ups in dynamischen Zukunftsbranchen wie Software, Fintech, Cleantech, Life Sciences, Deep Tech oder IoT öffnet der HessenFonds neue Türen. Wer etwa eine Plattform zur intelligenten Energieverteilung entwickelt, eine neuartige Finanz-App auf den Markt bringt oder im Bereich industrielle Automatisierung tätig ist, kann mit Unterstützung des Fonds wichtige Weichen stellen – für Produktentwicklung, Markteintritt oder Produktionsaufbau.

Die Höhe der Beteiligung reicht von 200.000 Euro bis zu 10 Millionen Euro – damit sind sowohl Anschubfinanzierungen für junge Start-ups als auch Wachstumsrunden für Scale-ups möglich. Die Flexibilität des Fonds macht ihn zu einem echten Werkzeug für alle, die nicht ins starre Raster klassischer Bankenfinanzierung passen.

Ein Beispiel: Ein junges Software-Unternehmen möchte mit seinem digitalen Produkt international skalieren, braucht aber Kapital für Personal, Marketing und den Aufbau von Vertriebsstrukturen. Genau hier kann der HessenFonds ansetzen. Oder ein Deep-Tech-Startup, das an einer KI-basierten Automatisierungslösung arbeitet, will den nächsten Schritt in der Produktentwicklung gehen – mit Mitteln des HessenFonds wird genau das realisierbar. Auch ein Cleantech-Unternehmen, das eine neue nachhaltige Technologie marktreif machen will, findet in diesem Fonds die nötige Anschubfinanzierung für seine erste Produktionsanlage.

Dass die BMH hier als Managerin des Fonds agiert, ist kein Zufall. Die Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Wiesbaden bringt langjährige Erfahrung mit: Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 hat sie bereits in mehr als 500 Unternehmen investiert und verwaltet derzeit sechs Beteiligungsfonds mit einem Gesamtvolumen von über 200 Millionen Euro. Die BMH ist über die WIBank direkt in die Wirtschaftsförderung des Landes Hessen eingebunden – was nicht nur Kapitalzugang, sondern auch ein tiefes Verständnis für regionale Unternehmensbedarfe garantiert.

Mit diesem Know-how im Rücken ist die BMH nicht nur ein Finanzierer, sondern auch ein strategischer Partner – mit Netzwerk, Markterfahrung und einem echten Gespür für die Herausforderungen junger Unternehmen. Das schafft Vertrauen – und eröffnet die Chance, gemeinsam zu wachsen.

Der Investitionszeitraum des HessenFonds läuft von 2025 bis 2034. Das gibt Start-ups ausreichend Planungssicherheit und erlaubt, auch langfristige Entwicklungen anzustoßen. Die Förderlogik ist dabei klar auf Zukunftsfähigkeit ausgerichtet: Ob Digitalisierung, Ressourceneffizienz, nachhaltige Geschäftsmodelle oder technologische Sprunginnovationen – der Fonds ist darauf ausgerichtet, dort Kapital zu liefern, wo es den größten Hebel entfaltet.

Die beiden Geschäftsführer der BMH, Dr. Steffen Huth und Jürgen Zabel, sehen im Fonds eine strategische Investition in die wirtschaftliche Stärke Hessens. „Unser Fokus liegt auf nachhaltigen Geschäftsmodellen, digitaler Weiterentwicklung und der Stärkung des Mittelstands“, betont Dr. Huth. Zabel ergänzt: „Der HessenFonds eröffnet neuen Spielraum für zukunftsgerichtete Investitionen. Auch Unternehmensnachfolgen können damit unterstützt werden.“

Mit dem HessenFonds geht das Land Hessen neue Wege in der Förderung von Unternehmertum. Es zeigt sich: Wirtschaftspolitik kann heute mehr sein als Subvention. Sie kann Ermöglicher sein – für Ideen, für Wachstum, für Wandel.

Hessische Gründer:innen aufgepasst: Der neue HessenFonds ist eine echte Chance, eure Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Nutzt die Gelegenheit, prüft die Möglichkeiten und bringt euer Unternehmen auf das nächste Level.

Foto/Quelle: stock.adobe.com – Vaceslav Romanov

Wenn Kaffee mehr kann als nur wach machen

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vidakafe gründer team bild

Vidakafe entwickelt funktionalen Specialty-Kaffee, der Genuss mit gezielten Vitaminen und Supplements verbindet – für eine gesunde Routine ohne Extraaufwand.

Können Sie uns mehr über die Entstehungsgeschichte von Vidakafe erzählen und was Sie zur Gründung inspiriert hat?

Während ich mit meinem Van durch Europa tourte und über meine täglichen Routinen nachdachte, kam mir ein Gedanke: Was, wenn ich meinen Kaffee mit Vitaminen und Supplements anreichern könnte? Als jemand, der jeden Tag Supplements nahm, wurde mir immer klarer, wie zeitaufwändig und unangenehm dieses Ritual war. Das Schlucken von Tabletten und das Anrühren von Pulvern fühlte sich für mich oft erzwungen und alles andere als angenehm an. Deshalb fing ich an, meine Lieblingskaffees Schritt für Schritt mit verschiedenen Vitaminen und Supplements zu kombinieren. Dabei war es mir wichtig, den perfekten Geschmack zu bewahren – schließlich sollte Kaffee immer ein Genussmoment bleiben. Ich habe viel getestet, ausprobiert und wieder verworfen, bis ich die perfekte Rezeptur gefunden hatte: Eine Tasse Kaffee, die nicht nur durch ihren Geschmack überzeugt, sondern deinem Körper gleichzeitig das gibt, was er wirklich braucht – und das ganz ohne den Geschmack von Vitaminen oder Supplements wahrzunehmen.

Welche Vision verfolgt Vidakafe, und wie möchten Sie mit Ihren funktionalen Kaffees das Leben Ihrer Kunden verbessern?

Unsere Vision ist es, die Kaffeewelt zu revolutionieren und eine neue Getränkeart zu implementieren, indem wir hochwertigen Specialty-Kaffee mit den wichtigsten Vitaminen und Supplements kombinieren. Wir möchten unseren Kunden ermöglichen, ihre Gesundheit auf einfache und genussvolle Weise zu fördern, ohne zusätzliche Schritte in ihrer täglichen Routine. Durch unsere studienbasierten und von Experten entwickelten Produkte bieten wir einen Mehrwert, der über den gewöhnlichen Kaffeegenuss hinausgeht.

Viele Menschen vergessen im Alltag die regelmäßige Einnahme von Vitaminen und Supplements. Wie löst Vidakafe dieses Problem auf innovative Weise?

Indem wir wichtige Vitamine und Supplements direkt in unseren Specialty-Kaffee integrieren, bieten wir eine praktische Lösung für dieses Problem. Fast jeder hat schon mal angefangen, Supplements, Vitamintabletten oder Pulver zu nehmen, doch irgendwann aufgehört – ohne genau zu wissen warum. Sei es durch Alltagsstress, das Familienleben, das unangenehme Gefühl, Tabletten zu schlucken, oder einfach durch andere Prioritäten. Den morgendlichen Kaffee vergisst allerdings gefühlt niemand – und genau da setzen wir an. Unsere Kunden können so ihre tägliche Nährstoffzufuhr sicherstellen, ohne zusätzliche Präparate einnehmen zu müssen. Dies macht es einfacher, gesunde Gewohnheiten beizubehalten und gleichzeitig den gewohnten Kaffeegenuss zu erleben.

Wie unterscheidet sich Vidakafe von anderen Kaffeeprodukten am Markt, und was macht Ihre funktionalen Kaffees einzigartig?

Vidakafe kombiniert hochwertigen Specialty-Kaffee mit den wichtigsten Vitaminen und Supplements, die studienbasiert und von Experten entwickelt wurden. Wir entwickeln Produkte für die unterschiedlichsten Zielgruppen und bereits bei jeder Tasse unserer Kaffees profitiert man von den Vorteilen. Unsere Produkte bieten somit einen doppelten Nutzen: erstklassigen Geschmack und gesundheitlichen Mehrwert.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihren verschiedenen Kaffeevarianten gezielt an, und wie stellen Sie sicher, dass die Produkte genau deren Bedürfnisse erfüllen?

Wir starten mit zwei Sorten: Kollagen Kaffee & Vitamin B12 Kaffee. Mit dem Kollagen Kaffee sprechen wir vor allem gesundheitsbewusste Menschen an, die aktiv etwas für ihre Haut, Haare und Nägel tun möchten. Der Vitamin B12 Kaffee richtet sich besonders an Veganer und Vegetarier, da dieses essenzielle Vitamin fast ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt. Unsere funktionalen Kaffees bieten eine einfache Möglichkeit, gezielt Nährstoffe aufzunehmen – ganz ohne zusätzlichen Aufwand. Generell richten sich unsere Produkte an gesundheitsbewusste Kaffeeliebhaber, die Wert auf Qualität und Funktionalität legen. Durch die Kombination aus hochwertigem Specialty-Kaffee und gezielt zugesetzten Nährstoffen ermöglichen wir es unseren Kunden, ihre Gesundheit unkompliziert zu unterstützen, ohne dabei auf ihren täglichen Kaffeegenuss verzichten zu müssen. Unsere Produkte sind studienbasiert und von Experten entwickelt, um sicherzustellen, dass sie genau auf die Bedürfnisse unserer Zielgruppen abgestimmt sind.

Ihr Kollagen-Kaffee ist speziell auf Haut, Haare und Nägel ausgerichtet, während der Vitamin B12 Kaffee besonders für Veganer geeignet ist. Wie wählen Sie die Inhaltsstoffe für Ihre Kaffees aus?

Unsere Inhaltsstoffe werden sorgfältig ausgewählt, basierend auf wissenschaftlichen Studien und in Zusammenarbeit mit Experten. Wir legen großen Wert darauf, dass die zugesetzten Vitamine und Supplements einen echten Mehrwert bieten und den spezifischen Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen. Durch diese gezielte Auswahl stellen wir sicher, dass unsere Produkte sowohl effektiv als auch sicher sind.

Welche Herausforderungen gab es bei der Entwicklung von Vidakafe, insbesondere bei der Kombination von hochwertigen Specialty-Kaffees mit funktionalen Inhaltsstoffen?

Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die funktionalen Inhaltsstoffe so zu integrieren, dass die zugegebene Zustazstoffe hitzebeständ sowie geschmacksneutral sind und den Kaffeegeschmack nicht beeinträchtigen. Durch intensive Forschung und enge Zusammenarbeit mit Experten ist es uns gelungen, eine perfekte Balance zwischen Geschmack und Funktionalität zu erreichen, sodass unsere Kunden weder auf Genuss noch auf gesundheitlichen Mehrwert verzichten müssen.

Seit Januar 2025 wird Vidakafe vom Accelerator-Programm RKN gefördert. Wie hat diese Unterstützung Ihr Unternehmen vorangebracht?

Die Förderung durch das RKN Accelerator-Programm hat uns ermöglicht, unsere Produktentwicklung zu beschleunigen und wertvolle Ressourcen sowie Netzwerkmöglichkeiten zu nutzen. Durch die Unterstützung konnten wir unsere Marktstrategie optimieren und unsere Zielgruppen klarer definieren.

Am 1.April steht der offizielle Produkt-Launch an. Wie bereiten Sie sich auf diesen Meilenstein vor, und was können Kunden von Ihrem Markteintritt erwarten?

Keine Sorgen – es handelt sich hier nicht um einen Aprilscherz. Wir bereiten uns intensiv auf unseren Produkt-Launch vor und sind aktuell auf Messen aktiv, um Vidakafe vorzustellen und wertvolles Feedback einzuholen. Gleichzeitig optimieren wir unseren Bestellprozess, sodass unsere Kunden ein reibungsloses und angenehmes Kauferlebnis haben. Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Vorbereitung sind Tastings, bei denen Interessierte unsere Kaffees direkt probieren können. Wir freuen uns über jeden Kunden und jede Kundin, die Lust hat, unsere Produkte zu testen und sich selbst von unseren Sorten zu überzeugen. Ich kann euch versprechen: Unsere Kaffees sind nicht nur funktional, sondern auch richtig lecker.

Viele Verbraucher sind skeptisch gegenüber innovativen Lebensmittelprodukten. Wie stellen Sie sicher, dass Geschmack, Qualität und Wirkung Ihrer Kaffees überzeugen?

Wir setzen auf Transparenz, Qualität und wissenschaftliche Fundierung. Unsere Produkte sind studienbasiert und von Experten entwickelt, um sicherzustellen, dass sie sowohl geschmacklich als auch funktional überzeugen. Durch zahlreiche Verkostungen haben wir sichergestellt, dass der Genuss im Vordergrund steht. Unsere Kaffees sollen nicht nur funktional sein, sondern vor allem hervorragend schmecken. Deshalb verwenden wir ausschließlich hochwertige Rohstoffe.

Funktionale Ernährung liegt im Trend. Wie sehen Sie die Zukunft dieses Marktes, und welche Rolle wird Vidakafe dabei spielen?

Wir sehen eine wachsendende Nachfrage nach Produkten, die Genuss und Gesundheit vereinen. Immer mehr Menschen suchen nach einfachen Möglichkeiten, ihre Nährstoffe aufzunehmen, ohne zusätzliche Präparate einnehmen zu müssen. Genau hier setzten wir an. Unser Ziel ist es, Vorreiter für funktionellen Kaffee zu werden und eine neue Produktkategorie am Markt zu etablieren. Wir sind überzeugt, dass funktionale Lebensmittel einen festen Platz im Alltag der Menschen einnehmen werden. Mit Vidakafe möchten wir aktiv dazu beitragen, gesunde Routinen zu erleichtern und einen neuen Standard im Kaffeemarkt zu setzen.

Was sind drei wichtige Lektionen, die Sie aus Ihrer bisherigen Gründerreise gelernt haben und die Sie anderen angehenden Unternehmern mit auf den Weg geben würden?

1.) Teile dein Wissen und hole dir kontinuierlich Feedback ein.
Gerade am Anfang ist ehrliches Feedback außerhalb des Family & Friends-Kreises Gold wert. Es hilft dir, dein Produkt oder deine Dienstleistung schneller zu verbessern und vermeidet unnötige Umwege. Je früher du mit potenziellen Kunden sprichst, desto besser.

2.) Nutze dein bestehendes Netzwerk.
Du wirst überrascht sein, wie viele Experten du bereits kennst, die dir in verschiedenen Bereichen weiterhelfen können. Ob es um Marketing, Produktentwicklung oder Finanzierung geht – oft gibt es in deinem Umfeld wertvolle Kontakte, die dich weiterbringen.

3.) Kontinuität ist in den ersten Jahren das Wichtigste.
Man hört es immer wieder, aber es stimmt: Dranbleiben ist der Schlüssel. Es wird Tage geben, an denen nichts läuft, aber genau dann ist es entscheidend, sich immer wieder neu zu motivieren und weiterzumachen. Erfolg kommt nicht über Nacht .

Bild: Teambild @ Vidakafe

Wir bedanken uns bei Maximilian Wolters für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Vidakafe

Kontakt:

Vida Elements UG
Böhlerstraße 1
D-40667 Meerbusch

www.vidakafe.de
max@vidakafe.de

Ansprechpartner: Max Wolters

Wie viel Wandel steckt in einem erfolgreichen Unternehmen?

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Multitude gründer antti kumpulainen portrait bild

Multitude ist ein europäisches FinTech und bietet seit 2005 digitale Kredit- und Banklösungen an. Die Erfolgsgeschichte zeigt, wie Gründer profitabel und nachhaltig wachsen können.

Wie hat sich Multitude in den fast 20 Jahren seit der Gründung entwickelt, und welche Meilensteine waren besonders prägend?

Multitude wurde 2005 in Finnland unter dem Namen Ferratum gegründet, mit dem Fokus auf die schnelle, einfache und vollständig digitale Bereitstellung von Verbraucherkrediten. Seitdem haben wir Multitude kontinuierlich weiterentwickelt.

Wichtige Meilensteine in unserer Geschichte:

Im Jahr 2012 erhielten wir eine Banklizenz, die uns weitere Expansion innerhalb der EU ermöglichte. Dieser strategische Meilenstein führte zu bedeutenden Wachstumschancen im EWR-Raum. Darüber hinaus verschaffte er uns einen erheblichen Wettbewerbsvorteil und Kapitaleffizienz, da wir unser Wachstum durch Einlagen finanzieren konnten.

Im Jahr 2015 haben wir unseren Börsengang im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse abgeschlossen. Dieser versorgte uns mit bedeutenden finanziellen Mitteln für die Expansion in die KMU-Kreditvergabe, indem wir Unternehmen eine schnelle und digitale Finanzierungslösungen für Betriebsmittel anboten.

Im Jahr 2021 haben wir unseren Namen von Ferratum in Multitude geändert und einen agilen Arbeitsansatz eingeführt. Darüber hinaus haben wir unsere neue Geschäftsstrategie vorgestellt, mit der wir Multitude zur Growthplattform machen, die unsere Geschäftsbereiche fördert.

Im November 2023 kündigte Multitude die Einführung eines neuen Geschäftsbereichs für das Wholesale Banking an, der von der Multitude Bank verwaltet wird. Und im Januar 2024 wurde das Wholesale Banking, das sich an eine diverse institutionelle Zielgruppe richtet, als unabhängige Geschäftseinheit etabliert.

Im Januar 2024 haben wir zudem unsere Absicht verkündet, potentiell in die Schweiz umzuziehen, um den globalen Zugang zu unseren Aktien zu erleichtern. Mit dem Umzug unserer Muttergesellschaft nach Zug konnten wir dies am 30. Dezember 2024 verwirklichen.

Was macht Multitude im Vergleich zu anderen FinTechs und Banken einzigartig?

Multitude bietet digitale Kreditvergabe- und Bankdienstleistungen für Verbraucher, Unternehmen und andere FinTechs in ganz Europa an. Wir sind seit unserer Gründung vollständig digital, das ist eindeutig Teil unserer DNA. Unsere Strukturen sind hocheffizient und agil mit einem klar definierten Kundenfokus über alle drei Geschäftsbereiche und Segmente. Für uns ist nicht nur Wachstum an sich wichtig, sondern auch, dass es profitabel ist, und das haben wir auf unserem Weg bewiesen. Darüber hinaus sind wir an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und somit sehr transparent.

Welche Zielgruppen spricht Multitude mit seinen digitalen Kredit- und Bankdienstleistungen an, und wie lösen Sie deren spezifische Herausforderungen?

Multitude bedient eine Vielzahl von Kundengruppen in ganz Europa, darunter Verbraucher, kleine und mittlere Unternehmen, andere FinTechs und institutionelle Kunden. Dabei handelt es sich um Segmente, die von traditionellen Banken oft übersehen werden. Über unsere drei Geschäftsbereiche Consumer Banking, Business Banking und Wholesale Banking bieten wir skalierbare digitale Kredit- und Banklösungen an, die auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden mit Schnelligkeit, Zugänglichkeit und Flexibilität eingehen.

Wie bewerten Sie die aktuellen regulatorischen Entwicklungen im Finanzsektor, und welche Auswirkungen haben sie auf Ihr Geschäftsmodell?

Wir beobachten die regulatorischen Entwicklungen im Finanzsektor genau und betrachten sie als integralen Bestandteil verantwortungsvollen und nachhaltigen Handelns. Die regulatorischen Rahmenbedingungen werden weiterentwickelt, um mehr Transparenz, Stabilität und Verbraucherschutz zu gewährleisten, was wir voll und ganz unterstützen. Auch wenn die Einhaltung von Vorschriften natürlich eine ständige Anpassung erfordert, sehen wir darin eine Chance, unsere Prozesse weiter zu stärken, Vertrauen aufzubauen und uns durch Agilität und Innovation von anderen Unternehmen abzuheben. In diesem Sinne betrachten wir die Regulierung nicht als Einschränkung, sondern als wichtigen Bestandteil der langfristigen Widerstandsfähigkeit und des verantwortungsvollen Wachstums von Unternehmen.

Welche Rolle spielen Kooperationen wie die mit Heavy Finance und der LEA Bank für die Wachstumsstrategie von Multitude?

Das Ziel von Multitude ist es, die wertvollste Finanzplattform für Kunden zu schaffen, die von traditionellen Banken übersehen werden – und sich als sinnvolle Alternative zum traditionellen Bankensystem zu etablieren. Unsere Wachstumsstrategie kombiniert organisches Wachstum und Expansion mit strategischen Partnerschaften und M&A-Aktivitäten. Jede neue Zusammenarbeit bringt uns der Verwirklichung dieser Vision näher. Insbesondere unsere Partnerschaften mit HeavyFinance und die strategische Beteiligung an der Lea Bank waren ideale Ergänzungen, da sie ergänzende Produkte anbieten, die unsere Präsenz auf den nordischen und europäischen Märkten stärken. Diese Kooperationen ermöglichen es uns auch, unseren Kunden innovativere und benutzerfreundlichere Finanzlösungen anzubieten.

Profitabilität ist für viele FinTechs eine große Herausforderung – was ist das Erfolgsgeheimnis von Multitude, das Ihnen nachhaltiges Wachstum ermöglicht?

Wir haben uns von Beginn unserer Unternehmensgeschichte an auf den Aufbau eines profitablen und skalierbaren Geschäftsmodells konzentriert. Durch die Digitalisierung unserer Abläufe und die Straffung unserer Strukturen haben wir eine effiziente und agile Grundlage geschaffen, die langfristiges Wachstum unterstützt. Dieses digitale Rückgrat steigert nicht nur unsere Kosteneffizienz, sondern ermöglicht es uns auch, unsere Dienstleistungen schnell über Märkte, Produkte und Kundensegmente hinweg zu skalieren – ohne entsprechende Kostensteigerungen. Während wir weiter wachsen, bleibt die Skalierbarkeit ein entscheidender Faktor für Rentabilität und Widerstandsfähigkeit. Noch vor der Pandemie haben wir damals die strategische Entscheidung getroffen, uns aus weniger profitablen Märkten zurückzuziehen und sich stattdessen voll und ganz auf den europäischen Markt zu konzentrieren. Damit einher ging auch eine Fokussierung auf eine bessere Qualität unserer Assets – und die weitere Entwicklung während und nach der Pandemie hat unsere Entscheidung bestätigt.

Was sind Ihre Prioritäten als neuer CEO von Multitude, und wie möchten Sie das Unternehmen strategisch weiterentwickeln?

Ich bin jetzt seit 100 Tagen CEO von Multitude und meine Aufgabe besteht darin, mich auf vier Kernbereiche zu konzentrieren. Erstens: Führung mit Daten, um intelligentere und schnellere Entscheidungen zu treffen. Zweitens: weitere Beschleunigung der Digitalisierung, um Abläufe zu optimieren und skalierbares Wachstum zu ermöglichen. Drittens: Verbesserung des Kundenerlebnisses, um den Bedürfnissen unserer vielfältigen Kundenbasis besser gerecht zu werden. Und zuletzt: Verbesserung der Effizienz, insbesondere durch Optimierung unseres Kosten-Ertrags-Verhältnisses für nachhaltige Rentabilität. Diese Faktoren werden uns dabei helfen, Multitude weiterhin als starke und agile Alternative zu traditionellen Banken zu positionieren.

Welche langfristigen Wachstumspläne verfolgen Sie, und in welchen Bereichen sehen Sie das größte Potenzial?

Unser Wholesale Banking wurde erst Anfang 2024 als eigenständige Geschäftseinheit gegründet und kann seitdem ein bemerkenswertes Wachstum und eine beeindruckende Performance vorweisen. Hier bietet sich langfristig noch viel Wachstumspotential. Genauso sieht es aber auch im Bereich des Business Bankings aus – die Anforderungen traditioneller Banken steigen stetig. Daraus ergeben sich für uns viele Chancen, zumal der Markt für Unternehmensfinanzierungen noch lange nicht gesättigt ist und stattdessen sogar Kapital fehlt.

Wie verändert sich der Markt für digitale Kreditvergabe- und Bankdienstleistungen, und wie wird sich Multitude darauf einstellen?

Der Markt entwickelt sich rasant weiter und wird getrieben durch sich verändernde Kundenerwartungen, die zunehmende Komplexität von Compliance und die zunehmenden Möglichkeiten von KI und Automatisierung. Traditionelle Banken werden immer risikoscheuer, das schafft einen wachsenden Raum für agile, technologieorientierte Akteure wie Multitude. Wir sehen eine steigende Nachfrage nach schnellen, digitalen Finanzdienstleistungen, die zudem hochgradig personalisiert sind. Multitude passt sich daran an, indem es verstärkt auf die Nutzung von KI, auf Automatisierung und auf intelligentere Kreditrisikotools setzt, die eine schnellere Entscheidungsfindung bei geringeren Betriebskosten ermöglichen. Unsere Strategie besteht darin, im Austausch mit unseren Kunden und Aktionären zu bleiben und weiterhin Lösungen zu entwickeln, die schnell und zugänglich sind und ihren wachsenden Erwartungen entsprechen.

Welche technologischen Innovationen oder neuen Dienstleistungen können Kunden in Zukunft von Multitude erwarten?

Unser Fokus liegt darauf, die Einführung von KI und Automatisierung im gesamten Unternehmen zu beschleunigen, um schnellere, intuitivere und effizientere Finanzdienstleistungen und -produkte zu schaffen. Kunden können intelligentere und nahtlosere Erfahrungen erwarten – sei es durch schnellere Kreditentscheidungen, automatisiertes Onboarding oder Support rund um die Uhr durch dialogorientierte KI. Wir setzen auch hinter den Kulissen auf Automatisierung, um interne Prozesse zu optimieren, die Risikobewertung zu verbessern und die Geschwindigkeit unserer Geschäftsabwicklung zu erhöhen. Letztendlich ist es unser Ziel, Komplikationen bei jedem Schritt der Kundenreise zu beseitigen und Finanzlösungen anzubieten, die sich so einfach anfühlen wie ein Gespräch. Wir erforschen auch neue Lösungen für KMU und größere Unternehmen, die zusätzlichen Mehrwert bieten und sie bei der Verwaltung ihrer Liquidität und Wachstumsfinanzierung unterstützen. Innovation zielt bei Multitude immer darauf ab, echte Kundenprobleme mit intelligenten Lösungen zu lösen.

Mit mehr als 700 Mitarbeitenden ist Multitude ein durchaus großes Unternehmen. Wie fördern Sie Innovation und Unternehmergeist in Ihrem Team?

Unternehmergeist ist in der Tat einer unserer wichtigsten Werte. Wir glauben, dass Mitarbeiter dann am besten arbeiten, wenn sie sich wertgeschätzt und als Teil von etwas größeren verstehen. Wir sind aktuell in 17 Ländern aktiv und betreuen rund 400.000 Kunden. Das konnte uns nur über einen international gelebten Teamgeist und in einem Umfeld mit hohem Vertrauen und hoher Glaubwürdigkeit gelingen. Daher fördern wir aktiv die Zusammenarbeit im unternehmen und arbeiten stets daraufhin, eine unterstützende, vertrauensvolle und integrative Unternehmenskultur zu schaffen. Nicht zuletzt bieten wir unseren Mitarbeitern ein Modell an, mit dem sie Anteile am Unternehmen erhalten und so direkt am Unternehmenserfolg partizipieren können. Nichts fördert Innovation und Unternehmergeist so sehr, wie wenn Sie am Erfolg, der aus Ihrer Arbeit resultiert, auch teilhaben können.

Welche drei wichtigsten Ratschläge würden Sie FinTech-Gründern geben, die ein nachhaltiges und profitables Geschäftsmodell aufbauen möchten?

Die erste und wichtigste Frage lautet: Welches Problem lösen wir für den Kunden? Das mag offensichtlich klingen, aber es bedarf dennoch einer klaren Antwort. Zweitens: Wie können wir die Lösung effizient und mit so wenig Reibungsverlusten wie möglich bereitstellen, damit der Kunde sie tatsächlich nutzen kann? Und drittens ist es von entscheidender Bedeutung, zumindest eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, wie Sie und Ihr Team diese Lösung nicht nur effektiv und gewinnbringend aufbauen, sondern auch langfristig betreiben können. Eine großartige Lösung ist von geringem Nutzen, wenn sie nicht lange genug auf dem Markt bleiben kann, um genutzt und skaliert zu werden.

Bild: Antti Kumpulainen @ Multitude AG

Wir bedanken uns bei Antti Kumpulainen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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