Mittwoch, November 19, 2025
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Skalieren mit Weitblick: Wie Prozesse und Tools zusammenspielen müssen

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Tools, Prozesse, Automatisierung – so baust du dein Startup auf Foto von Jason Goodman auf Unsplash

Richtig automatisieren: Früh entscheiden, strategisch denken

Dein Startup wächst – und plötzlich hast du nicht mehr drei, sondern 30 Kundenanfragen pro Tag. Du willst automatisieren, klar. Aber womit fängst du an? Mit dem Tool, das gerade günstig ist? Oder mit dem Prozess, der am meisten Zeit frisst?
Genau hier passieren die ersten und oft teuren Fehler. Viele Gründer entscheiden sich vorschnell für Tools, ohne ihre Prozesse wirklich zu kennen. Oder sie optimieren Abläufe, ohne an deren technische Umsetzung zu denken.
Dabei gehören Prozesse und Tools untrennbar zusammen. Die richtigen Systeme wachsen mit deinem Unternehmen – die falschen bremsen es aus. Wer Automatisierung strategisch angeht, stellt die richtigen Weichen für nachhaltiges Wachstum.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du Prozesse und Tools von Anfang an gemeinsam denkst – und warum kluge Entscheidungen heute verhindern, dass du morgen alles neu bauen musst. Denn: Es geht nicht nur darum, schneller zu starten. Es geht darum, klüger zu skalieren.

Prozesse vor Tools: Warum Struktur zuerst kommt

In unserer Arbeit mit Startups sehen wir ein wiederkehrendes Muster: Tools werden eingeführt, bevor die zugrunde liegenden Prozesse bis zu Ende durchdacht und dokumentiert sind. Das Ergebnis sind Medienbrüche, ineffiziente Workarounds und später hohe Kosten für Umstrukturierungen oder Toolwechsel.
Dabei ist die Regel einfach: Ein Tool kann nur das automatisieren, was als Prozess schon verstanden wurde. Wer seine Prozesse nicht kennt, automatisiert Chaos – nur eben schneller.

Ein konkretes Beispiel: Ein junges Unternehmen möchte das Onboarding neuer Teammitglieder automatisieren. Es investiert in ein umfangreiches HR-Tool, doch die Rollen sind unklar, Verantwortlichkeiten verschwimmen, und niemand weiß, wann welcher Schritt erfolgen soll. Die Folge: Neue Mitarbeitende verlieren sich in unkoordinierten Abläufen, trotz teurer Software. Erst als das Unternehmen klare Checklisten, Verantwortlichkeiten und Timing definiert, bringt das Tool echte Effizienz.
Deshalb gilt: Prozesse und Tools dürfen nicht getrennt gedacht werden. Erst wenn du deinen Ablauf wirklich verstanden und optimiert hast, ist die technische Umsetzung sinnvoll.
Wer hier unsicher ist, sollte sich frühzeitig professionelle Unterstützung holen – etwa durch eine spezialisierte Agentur, die Prozesse analysiert, strukturiert und effizient automatisierbar macht.

Die Qual der Wahl: Tools mit Strategie auswählen

Der Markt für Automatisierungstools wächst rasant. Von No-Code-Plattformen bis zu KI-gestützten Lösungen. Für Startups ist das Fluch und Segen zugleich. Es gibt für (fast) jedes Problem ein Tool. Aber wer zu schnell entscheidet oder zu viele Tools gleichzeitig einführt, landet schnell im „Tool-Zoo“ – viele Einzellösungen, aber kein durchdachtes System.
Gute Tools unterstützen etablierte Prozesse, aber sie ersetzen keine Struktur. Deshalb sollte die Auswahl immer strategisch erfolgen, nicht impulsgesteuert oder trendgetrieben.

Diese Kriterien helfen bei der Entscheidung:

• Integration mit bestehenden Systemen
• Offene Schnittstellen (APIs) für spätere Erweiterungen
• Skalierbarkeit: Wächst das Tool mit deinem Unternehmen mit?
• Benutzerfreundlichkeit, ohne an Funktionstiefe zu verlieren
Ein realistisches Beispiel: Ein Startup führt ein Tool für Angebots- und Rechnungserstellung ein – ohne zu prüfen, ob es sich mit dem bestehenden Buchhaltungssystem verknüpfen lässt. Die Folge: manuelle Exporte, Excel-Zwischenlösungen, Frust im Team.
Prozesse und Tools müssen zusammenspielen. Dein Tech-Stack sollte deinem Geschäftsmodell dienen und nicht deinem App-Store-Impuls.

Automatisierung ist kein Projekt – sondern ein System

Viele Unternehmen behandeln Automatisierung wie ein einzelnes Projekt: ein Ziel, das man einmal erreicht und dann abhaken kann. Doch das ist ein Trugschluss. Automatisierung ist kein Meilenstein, sondern ein dynamisches System, das sich mit deinem Unternehmen weiterentwickeln muss.
Sobald Prozesse komplexer werden, neue Anforderungen entstehen oder das Team wächst, braucht es eine Systemarchitektur, die mitzieht. Wer das vernachlässigt, steht bald vor einem Flickenteppich aus Lösungen, die sich gegenseitig behindern.
Wichtige Fragen lauten deshalb:
– Wie fließen Daten zwischen meinen Tools?
– Wer hat Zugriff auf welche Informationen?
– Wo liegen die zentralen Schnittstellen – und sind sie anpassbar?
Ein Beispiel: Du automatisierst dein Reporting – klasse. Aber was passiert, wenn sich deine KPIs ändern oder neue Datenquellen hinzukommen? Nur mit flexiblen, modularen Systemen kannst du diese Veränderungen integrieren, ohne von vorn anfangen zu müssen.
Prozesse und Tools sind keine Einzelbausteine. Sie bilden gemeinsam das Fundament deines skalierbaren Unternehmens.

Drei Prinzipien für nachhaltige Automatisierung im Startup

Nachhaltige Automatisierung entsteht nicht durch Tools allein, sondern durch eine klare Haltung und eine smarte Systemlogik. Aus unserer Erfahrung heraus gibt es drei Prinzipien, die Gründern helfen, langfristig tragfähige Automatisierung aufzubauen:

  1. Keep it lean
    Automatisiere nur, was du wirklich verstehst. Ein nicht dokumentierter oder ineffizienter Prozess bleibt auch automatisiert ineffizient. Nimm dir die Zeit, Abläufe zuerst zu analysieren und zu optimieren.
  2. Think modular
    Vermeide starre Komplettlösungen. Stattdessen: Baue Systeme, die du flexibel erweitern oder ersetzen kannst. Modulare Tools mit offenen Schnittstellen sorgen dafür, dass du bei Veränderungen nicht alles neu denken musst.
  3. Scale smart
    Automatisierung muss mit deinem Unternehmen wachsen können – funktional, technisch und organisatorisch. Plane mit, dass sich Teams, Workflows und Anforderungen verändern. Ein zu enges Setup wird dich sonst ausbremsen.

Was du vermeiden solltest: Automatisierung als Selbstzweck. Frag dich bei jeder Umsetzung: Erleichtert das Tool meinen Arbeitsalltag, oder macht es ihn nur komplexer? Wenn du zögerst, ist das ein Zeichen: Erst Prozess klären, dann automatisieren.

Kluge Systeme statt schnelle Lösungen

Automatisierung kann ein echter Wachstumstreiber sein, oder zur teuren Dauerbaustelle werden. Der Unterschied liegt im Ansatz: Wer vorschnell Tools einführt, ohne die zugrunde liegenden Prozesse zu verstehen, zahlt später doppelt – mit Reibungsverlusten, Zeitaufwand und Umstrukturierung.
Der Schlüssel liegt im strategischen Zusammenspiel von Prozessen und Tools. Beides muss von Anfang an aufeinander abgestimmt sein – nicht nacheinander, nicht gegeneinander.
Deshalb mein Rat an Gründer – Stelle dir regelmäßig zwei Fragen:
– Welche Prozesse habe ich wirklich durchdrungen – von Anfang bis Ende?
– Welche Tools nutze ich nur, weil sie gerade im Trend sind – und nicht, weil sie zu meinem Unternehmen passen?
Automatisierung ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Werkzeug, das dich stärker und nicht abhängiger machen sollte. Wer klug aufbaut, schafft nicht nur Effizienz, sondern ein System, das mitwächst.
Nicht schneller starten, sondern nachhaltiger skalieren.

Bild: Foto von Jason Goodman auf Unsplash

Autor: Nico Springer

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie fühlt sich Schmuck an, der wirklich zu dir passt?

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Aloé Schmuck Diamanten Gründerin Céline Widmer

aloé steht für handgefertigten Echtschmuck aus Deutschland, der zeitloses Design mit individueller Passform und nachhaltiger Produktion verbindet.

Wie entstand die Idee zu aloé und inwiefern war dein persönliches Bedürfnis Auslöser für die Gründung?

Die Idee zu aloé ist tatsächlich aus einem sehr persönlichen Bedürfnis heraus entstanden: Ich habe nie die perfekte Länge bei Armbändern gefunden. Für mich muss Echtschmuck so sitzen wie ein maßgeschneiderter Anzug – präzise, angenehm, selbstverständlich. Ich liebe filigrane, zeitlose Designs, die man jeden Tag tragen kann – aber eben in der richtigen Passform. Irgendwann habe ich es dann einfach selbst gemacht. Heute kann man in unserer E-Boutique seine Wunschlänge direkt auswählen – ganz ohne zusätzliche Anpassungen. Diese Kombination aus Designanspruch, perfekter Passform und Individualität war mein Antrieb. Ich bin generell ein sehr ambitionierter Mensch – und aloé ist für mich das Resultat von Liebe zum Detail und dem Wunsch, Dinge besser zu machen.

Welche Werte prägen die Marke aloé von Anfang an und wie spiegeln sie sich in eurem Schmuck wider?

Von Anfang an standen bei aloé Qualität, Transparenz, Herzlichkeit und eine faire, nachhaltige Produktion im Zentrum. Unsere Schmuckstücke werden in Deutschland handgefertigt, die Diamanten stammen ausschließlich aus konfliktfreier Förderung in Kanada, und unsere Produktion ist Mitglied im Responsible Jewellery Council. Wir zeigen bewusst, woher unsere Materialien kommen und wer hinter der Fertigung steht – denn Schmuck ist für uns nicht nur schön, sondern auch eine Frage des Bewusstseins. Es ist ein Herzensprojekt – und das spürt man in jedem einzelnen Stück.

Was bedeutet es für dich persönlich, eine Lovebrand wie aloé aufgebaut zu haben?

Es erfüllt mich mit unglaublich viel Stolz. Nicht nur, weil wir als Marke sichtbar geworden sind und Menschen unsere mit viel Liebe und know-how gefertigten Kostbarkeiten lieben – sondern auch, weil wir intern so arbeiten, wie es sich richtig anfühlt: wertschätzend, ambitioniert, ehrlich. Zu sehen, wie unsere Designs Emotionen auslösen, wie sie getragen, verschenkt, weitergegeben werden – das ist ein Geschenk, das ich nie als selbstverständlich nehme.

Wie schaffst du den Spagat zwischen Unternehmertum, kreativer Leitung und Muttersein?

Es braucht definitiv Struktur – und ein gutes Team, auch privat. Mein Mann und ich sind beide sehr engagiert und präsent. Wir kommunizieren auf Augenhöhe und schauen immer gemeinsam, wie wir uns organisieren, damit alles funktioniert. Es macht mir große Freude, Mama und Ehefrau zu sein – genauso wie es mich erfüllt, meine beruflichen Träume zu verfolgen. Ich glaube, das eine muss das andere nicht ausschließen – im Gegenteil, es inspiriert sich oft gegenseitig.

Was ist dir bei der Auswahl der Materialien und der Zusammenarbeit mit der Manufaktur in Pforzheim besonders wichtig?

Ich möchte, dass unsere Kundinnen genau wissen, woher unsere Produkte stammen. Diese Transparenz fehlt oft in der Schmuckwelt – dabei ist sie für mich selbstverständlich. Wir verwenden recyceltes Gold und konfliktfreie Diamanten aus Kanada, und unsere Manufaktur in Pforzheim arbeitet mit so viel Liebe zum Handwerk. Es ist etwas ganz Besonderes zu wissen, wer dort sitzt, wer mit seinen Händen etwas erschafft, das später so viele Emotionen trägt. Das ist für mich echte Wertschätzung.

aloé ist Mitglied im Responsible Jewellery Council – wie setzt ihr ethische Standards in der Praxis um?

Unsere Produktion ist zertifiziertes Mitglied des RJC und erfüllt dessen strenge Standards in Bezug auf Menschenrechte, faire Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und verantwortungsvolle Beschaffung. Für uns bedeutet das ganz konkret: Wir arbeiten mit Partnern, die dieselben Werte teilen, wir setzen auf nachvollziehbare Lieferketten und achten bei jedem Schritt auf Transparenz. Das ist kein Marketingversprechen, sondern Teil unserer Identität.

Wer ist eure Zielgruppe und warum passt gerade personalisierbarer Schmuck so gut zu ihren Lebensmomenten?

Unsere Zielgruppen sind Menschen, die mit Schmuck etwas Persönliches verbinden. Unsere Kostbarkeiten begleiten echte Lebensmomente – sei es die Geburt eines Kindes, die Liebe zu einem Partner oder ein Geschenk an sich selbst. Viele tragen die Initialen ihrer Liebsten, manche verschenken Emotionen, andere feiern sich selbst. Schmuck ist etwas Bleibendes, etwas, das einen emotionalen Wert trägt – und das oft sogar über Generationen weitergegeben wird.

Welche Rückmeldungen von Kundinnen oder prominenten Trägerinnen haben dich besonders berührt?

Mich berührt es jedes Mal, wenn Kundinnen sagen, dass sie unsere Schmuckstücke nicht mehr ablegen – dass sie sie von Herzen tragen und nicht bloß als Accessoire. Es ist ein großes Kompliment, wenn unsere Designs auf dem roten Teppich, im Fernsehen oder bei der Fashion Week zu sehen sind – aber am meisten freue ich mich, wenn sie im echten Leben Bedeutung bekommen.

Gab es auf deinem Weg mit aloé Momente, die dich besonders herausgefordert haben?

Jede Gründung bringt Herausforderungen mit sich – gerade am Anfang, wenn man für eine Idee brennt, aber noch niemand da draußen weiß, wie besonders sie ist. Ich habe gelernt, dass jede Hürde auch eine Chance ist, zu wachsen. Und ich bin heute dankbar für jeden dieser Momente.

Was macht für dich ein Schmuckstück aus, das nicht nur schön, sondern auch bedeutsam ist?

Ein bedeutsames Schmuckstück ist mehr als ein Objekt – es ist Erinnerung, Verbindung, Gefühl. Es erzählt eine Geschichte, die ganz individuell ist. Wenn ein Stück jemandem das Gefühl gibt, sich selbst nah zu sein – oder jemand anderem –, dann hat es seinen wahren Wert entfaltet. Schönheit ist sichtbar – Bedeutung ist spürbar.

In welche Richtung möchtest du aloé in den kommenden Jahren weiterentwickeln?

Wir liefern bereits weltweit und spüren, dass das Interesse außerhalb des DACH-Raums stetig wächst. Diesen Weg möchten wir weitergehen – mit dem Ziel, auch international noch mehr zu wachsen. Gleichzeitig träume ich davon, dass aloé vielleicht irgendwann auch stationär erlebbar wird – ein Ort, an dem man unsere Welt mit allen Sinnen fühlen kann.

Welche drei Ratschläge würdest du anderen Gründerinnen mitgeben, die mit einer Herzensidee starten wollen?

Erstens: Sei dir sicher, dass du für deine Idee brennst – denn es wird Zeiten geben, in denen nur diese Leidenschaft dich weiterträgt
Zweitens: Gib nicht auf. Nie
Und drittens: Geh mit Herz und Power los, aber bleib immer klar, fokussiert und vernünftig. Gute Ideen brauchen Gefühl – aber auch Struktur.

Bild: Céline Widmer ©aloé jewelry

Wir bedanken uns bei Céline Widmer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Didomi übernimmt Sourcepoint: KI und Datenschutz im Fokus

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didomi-sourcepoint-ki-datenschutz Portait Foto Romain Gauthier Gründer von Didomi

Didomi vergrößert mit der Übernahme von Sourcepoint seine globale Präsenz; Die Akquisition vereint zwei Branchenführer, die sich einer gemeinsamen Mission verschrieben haben: Innovation zu beschleunigen, Unternehmen zu stärken und den Datenschutz in der heutigen KI-zentrierten Welt neu zu definieren.

Didomi, ein führender globaler Data-Privacy-Solutions-Anbieter, freut sich, den Zusammenschluss mit Sourcepoint bekannt zu geben, einem Unternehmen für Privacy-Technologie mit starker Marktposition im Verlagsbereich und über 200 globalen Großkunden. Durch den Deal werden zwei etablierte Pioniere im Bereich der Datenschutztechnologie zusammengeführt. Vereint werden globale Talente, sich ergänzende Lösungen und fundiertes Fachwissen in den Bereichen Datenschutz und Anwendungslösungen für das Consent-Management. Unterstützt wird die Transaktion von Marlin Equity Partners, die Anfang dieses Jahres eine Mehrheitsbeteiligung an Didomi erworben hat, um den nächsten Marktführer für digitale Datenschutzlösungen aufzubauen.

Gemeinsam beabsichtigen Didomi und Sourcepoint die Vorreiterrolle für datenschutzkonforme Datenerfassung, Datennutzung und Attribution auf allen digitalen Plattformen und Kanälen zu übernehmen. Das fusionierte Unternehmen kombiniert serverseitige Innovationen mit modernen Consent-Management-Tools. So können Publisher und Werbetreibende intelligentere Datenstrategien entwickeln, die ihre Marketing-Rendite steigern und bessere Geschäftsergebnisse erzielen. Der Zusammenschluss ist ein großer Schritt, um leistungsstarke Datenschutzlösungen für die Zukunft des Data-Driven Marketings anzubieten.

Didomi und Sourcepoint wollen auch die tiefgreifenden Veränderungen bewältigen, die KI in der Art und Weise mit sich bringt, wie Unternehmen mit Nutzern interagieren und wie Daten erstellt, gesammelt und verarbeitet werden. Die Akteure wollen ihre Produkte anpassen, um auf zwei zentrale Herausforderungen zu reagieren: die wachsenden Datenschutzbedenken seitens der Unternehmen sowie die Veränderungen des Nutzungsverhaltens hinsichtlich Suchmaschinen und gezielter Werbung. Ein weiterer Schwerpunkt wird darin liegen, Unternehmen zu befähigen, Verbrauchern den KI-Wertbeitrag überzeugend zu kommunizieren.

„Die Marketing- und Werbelandschaft unterliegt einem stetigen Wandel. Im Mittelpunkt stehen dabei der Datenschutz sowie die immer wichtiger werdende Rolle der KI“, erklärt Romain Gauthier, CEO und Gründer von Didomi„Didomi und Sourcepoint verfolgen das gleiche Ziel, nämlich die Entwicklung einer hochmodernen Datenschutzinfrastruktur, die Unternehmen dabei unterstützt, das Vertrauen der Nutzer, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und die Leistungsergebnisse in Einklang zu bringen. Wir wollen Datenschutz als strategischen Wachstumshebel neu definieren, einschließlich eines tiefen Verständnisses des Werteaustauschs zwischen Unternehmen und ihren Kunden. Wir wollen ihnen dabei helfen, sich nahtlos in dieser neuen, von KI und Hyper-Personalisierung geprägten Landschaft zurechtzufinden.“

Didomi ist mit dieser Übernahme entschlossen, das Innovationspotential zu erschließen, das sich durch den Aufbau einer einheitlichen Plattform ergibt.

„Wir freuen uns sehr, Teil des Didomi Teams zu sein“, sagte Ben Barokas, Co-Founder und CEO von Sourcepoint. „Unsere Reise begann im Jahr 2015 mit dem Ziel, den weltweit bedeutendsten Marken dabei zu helfen, Datenschutzbestimmungen zu einem Katalysator für bessere Geschäftsergebnisse zu machen. Gemeinsam können wir einen noch größeren Einfluss darauf nehmen, wie Unternehmen First-Party-Daten sammeln, verwalten und aktivieren. Gleichzeitig bleiben wir bei KI und allen zukünftigen Entwicklungen an der Spitze.“

„Da Datenschutzbestimmungen weltweit immer komplexer werden, benötigen Unternehmen mehr als nur leistungsstarke Technologie“, erklärt Brian Kane, Co-Founder und COO von Sourcepoint. „Sie brauchen einen Partner, der Lösungen mit erstklassigem Service kombiniert. Genau das erreichen wir gemeinsam mit Didomi. Dabei konzentrieren wir uns nicht nur darauf, unseren Kunden bei der Anpassung zu helfen, vielmehr bringen wir sie in die Führungsposition.“

Die Übernahme von Sourcepoint wird von Didomis neuem Investmentpartner Marlin Equity Partners unterstützt, der kürzlich an dem Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung erworben hat, um dessen globale Expansion, Wachstumsstrategie und technologische Innovation voranzutreiben. Die Übernahme von Sourcepoint folgt auf die Übernahme des Server-Side- Tagging-Spezialisten Addingwell durch Didomi im April, das nun Teil des Serviceangebots für Kunden von Didomi und Sourcepoint sein wird.

Foto/Quelle: Didomi

Burnout im Startup – Tabuthema oder harte Realität?

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Mentale Gesundheit im Startup-Alltag: Resilienz stärken mann der rennt dahinter eine uhr by Gerd Altmann from Pixabay

Mentale Gesundheit im Startup-Alltag: Wie Gründer Resilienz entwickeln und achtsam durch Krisen navigieren

Der Traum vom eigenen Unternehmen, von Innovation, Selbstverwirklichung und Erfolg – er inspiriert Tausende Menschen weltweit, ein Startup zu gründen. Doch was in der Öffentlichkeit oft als glanzvolle Erfolgsgeschichte erscheint, ist in der Realität häufig mit extremem Druck, Unsicherheit und Überforderung verbunden. Im hektischen Startup-Alltag geraten dabei viele Gründerinnen und Gründer an ihre psychischen Grenzen. Die mentale Gesundheit bleibt zu oft auf der Strecke – ein Risiko, das nicht nur die Person selbst betrifft, sondern auch das gesamte Unternehmen gefährden kann.

Der stille Druck hinter der Gründung

Gründen bedeutet Verantwortung. Für das Produkt, für das Team, für das Kapital. Viele Startups arbeiten unter enormem Zeitdruck, müssen Investoren überzeugen, kurzfristige Erfolge erzielen und gleichzeitig langfristig tragfähige Strukturen aufbauen. Dieser Erwartungsdruck, gepaart mit fehlenden Routinen, hoher Selbstdisziplin und ständiger Unsicherheit, kann sich massiv auf die psychische Stabilität auswirken. Burnout, Schlafstörungen, Angstzustände oder depressive Verstimmungen sind keine Seltenheit – werden jedoch selten offen thematisiert.

„Ich hatte das Gefühl, ich darf nicht scheitern“, sagt Anna L., Mitgründerin eines Berliner Food-Startups. „Dauerhaft 12-Stunden-Tage, kaum Erholung, und die Angst, nicht zu liefern – das hat mich fast zerstört.“ Ihre Geschichte ist kein Einzelfall. Gerade in der Startup-Welt fehlt es an Bewusstsein für die Bedeutung von mentaler Gesundheit – dabei ist sie der Schlüssel für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg.

Resilienz als unternehmerische Kernkompetenz

Ein zentraler Begriff im Umgang mit psychischem Druck ist Resilienz – die Fähigkeit, trotz Rückschlägen, Stress und Veränderungen handlungsfähig und gesund zu bleiben. Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern kann durch bestimmte Verhaltensweisen und Denkhaltungen gezielt trainiert werden. Für Gründer:innen ist sie ein entscheidender Faktor, um auf Krisen angemessen zu reagieren und gestärkt daraus hervorzugehen.

Dabei geht es nicht darum, Probleme zu verdrängen oder sich Härte aufzuzwingen. Vielmehr bedeutet Resilienz, flexibel zu bleiben, die eigenen Ressourcen zu kennen, soziale Unterstützung zu nutzen und eine realistische, aber hoffnungsvolle Perspektive zu behalten. Erfolgreiche Gründer lernen, Misserfolge nicht als persönliche Niederlage zu sehen, sondern als Teil ihres Lernprozesses.

Besonders hilfreich ist der Austausch mit Gleichgesinnten, etwa in Gründer-Communities, Mastermind-Gruppen oder Mentoring-Programmen. Auch regelmäßiges Feedback, das über rein finanzielle Kennzahlen hinausgeht, kann zur Entwicklung psychischer Widerstandskraft beitragen.

Achtsamkeit als Schutzfaktor im Gründerstress

Ein wirksames Werkzeug zur Förderung von Resilienz ist Achtsamkeit. Studien zeigen, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis nicht nur Stress reduziert, sondern auch Konzentration, Entscheidungsfähigkeit und emotionale Stabilität verbessert – alles Kompetenzen, die im Startup-Alltag besonders gefragt sind. Achtsamkeit bedeutet, den Moment bewusst wahrzunehmen, ohne ihn sofort zu bewerten. Das kann helfen, sich nicht in Grübelschleifen oder Zukunftsängsten zu verlieren.

Viele Startups integrieren inzwischen gezielte Achtsamkeitstechniken in ihren Arbeitsalltag – etwa in Form von geführten Meditationen, achtsamen Meetings oder bewussten Pausen. Digitale Tools wie Headspace, 7Mind oder Calm machen den Einstieg leicht. Besonders wirkungsvoll ist es jedoch, wenn die Führungsebene mit gutem Beispiel vorangeht. Wenn ein CEO bewusst Pausen einplant oder ein Gründer aktiv über seinen Umgang mit Stress spricht, verändert das die Kultur eines Unternehmens von innen heraus.

Mentale Gesundheit als Investition in die Zukunft

Trotz der Herausforderungen ist die gute Nachricht: Es gibt eine zunehmende Sensibilität für das Thema. Immer mehr Gründer:innen erkennen, dass sie nur dann ein nachhaltiges und wachstumsfähiges Unternehmen aufbauen können, wenn sie auch auf sich selbst achten. Mentale Gesundheit wird zum strategischen Thema – nicht nur für das eigene Wohlbefinden, sondern auch zur Stärkung der Unternehmenskultur.

Programme zur Gründerberatung, Mentoring-Angebote mit psychologischer Komponente oder Coachings zur Stressbewältigung sind erste Schritte in die richtige Richtung. Auch Investoren und Accelerator-Programme beginnen, mentale Gesundheit als Teil ihres Förderansatzes zu sehen. Immer mehr Fonds achten heute nicht nur auf Zahlen, sondern auch auf die Belastbarkeit und das Wohlbefinden des Gründerteams.

Fazit: Unternehmerisch denken heißt auch, psychisch gesund bleiben

Der Startup-Alltag ist herausfordernd, schnelllebig und voller Unsicherheiten. Wer hier bestehen will, braucht nicht nur Innovationsgeist und Ausdauer, sondern auch emotionale Stärke. Mentale Gesundheit darf kein Tabuthema sein – sondern gehört ins Zentrum unternehmerischen Handelns. Gründer:innen, die ihre psychische Widerstandskraft aktiv fördern, sind langfristig erfolgreicher – als Menschen wie auch als Unternehmer. Ein stabiles Mindset ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have.

Bild by Gerd Altmann from Pixabay

Wie kommt eine Marke in die Köpfe – und bleibt dort?

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Ertrion Marketing SRL Neuromarketing Marken Gründerin Denisa Scundea Fotograf Maximilian Kruschewsky

Ertrion Marketing SRL entwickelt Markenstrategien mit psychologischer Tiefe und hilft Unternehmen, durch gezieltes Neuromarketing nachhaltig sichtbar zu werden.

Was war die Idee hinter der Gründung von Ertrion Marketing SRL und wer steht hinter dem Unternehmen?

Ertrion wurde nicht aus einem „Ich will mein eigener Chef sein“-Impuls gegründet, sondern weil ich gesehen habe, wie viele Marken rein oberflächlich kommunizieren: hübsch verpackt, aber innerlich leer. Ich wollte eine Agentur, die das Warum einer Marke sichtbar macht, nicht nur das Logo. Hinter Ertrion Marketing SRL stehe ich, Denisa Scundea, Marketingstrategin mit Sinn für Struktur, Sprache und neuronale Trigger. Ich kombiniere datenbasiertes Denken mit einem sehr feinen Gespür für psychologische Wirkung.

Wie lässt sich die Unternehmensphilosophie von Ertrion Marketing in wenigen Sätzen beschreiben?

Weniger „der Kunde ist König“, mehr: Wir arbeiten auf Augenhöhe. Klar. Direkt. Fair. Und mit Fokus auf Ergebnisse, die im Kopf bleiben. Marken brauchen Haltung, nicht nur Aufmerksamkeit. Und sie brauchen Menschen, die ehrlich sagen, was funktioniert… und was eben nicht.

Welche Rolle spielt Neuromarketing in Ihrer täglichen Arbeit und wie setzen Sie es konkret um?

Neuromarketing ist bei uns kein Buzzword, sondern Grundlage. Wir arbeiten mit NLP, Farbpsychologie, limbischer Zielgruppenansprache und Priming-Techniken – und das alles ziemlich subtil. Unsere Strategien zielen darauf ab, Vertrauen und Wiedererkennung im Gehirn zu verankern, nicht nur Klicks zu jagen. Die Frage ist also nicht: „Wie oft sieht mich jemand?“, sondern: „Was passiert in seinem Kopf, wenn er mich sieht?“

Wie gelingt es Ihnen, datengetriebene Strategien mit kreativen Inhalten zu verbinden?

Indem wir genau zuhören, bevor wir irgendwas raushauen. Daten sind für uns keine Excel-Tabellen zum Einschlafen, sondern echte Hinweise darauf, was Menschen bewegt, worauf sie reagieren und wo sie innerlich abschalten. Wir kombinieren diese Insights mit einem aktiven Community-Management, das nicht nur Fragen beantwortet, sondern zwischen den Zeilen liest.
Denn Likes sagen dir nur, dass jemand kurz gezuckt hat. Kommentare und Gespräche zeigen dir, was wirklich ankommt. Wir analysieren genau, welche Inhalte Resonanz erzeugen, wann die Community auf Autopilot läuft und wann sie Orientierung sucht. Daraus entstehen Formate, die nicht nur kreativ wirken, sondern auch tatsächlich funktionieren. Keine Content-Gießkanne, sondern gezielte Impulse mit psychologischer Tiefe. Und weil wir wissen, dass auch gute Ideen Daten brauchen, bauen wir strategisch kleine Feedbackschleifen ein, durch Storytelling-Elemente, Sprachmuster (NLP lässt grüßen) und Reizgestaltung nach Prinzipien aus der Verhaltenspsychologie. Ergebnis? Inhalte, die wirken wie ein smarter Satz zur richtigen Zeit: unaufdringlich, aber unvergesslich.

Was unterscheidet Ertrion Marketing SRL von klassischen Marketingagenturen?

Ganz einfach: Neuromarketing ist bei uns kein Add-on, sondern der Kern.
Während klassische Agenturen hübsche Kampagnen bauen, schauen wir zuerst in den Kopf deiner Zielgruppe. Wir analysieren, wie Menschen wahrnehmen, entscheiden, sich erinnern und genau dort setzen wir an. Mit psychologischer Prägung, sprachlicher Codierung (Stichwort NLP) und einem visuellen System, das nicht nur „schön“ ist, sondern gelernt wird.
Wir arbeiten nicht auf Zuruf und auch nicht nach Trend, sondern nach Wirkung. Bei uns bekommst du keine generischen Content-Pläne und keine Marketing-Floskeln, sondern eine Positionierung mit Tiefgang und eine Kommunikation, die Emotionen ankert.

Wer zählt zu Ihrer Zielgruppe und mit welchen Maßnahmen sprechen Sie diese gezielt an?

Unsere Zielgruppe? Unternehmen, die wirklich wachsen wollen und zwar mit Struktur. Meist sind das Firmen ab ca. 30 bis 200 Mitarbeitenden, aus Branchen wie IT, Cybersecurity, Industrie, IOT, SaaS, Tech. Also die, bei denen Komplexität Alltag ist und die genau deshalb eine klare Markenführung brauchen.
Was sie gemeinsam haben: Sie haben ein gutes Produkt, vielleicht sogar ein starkes Team aber der Außenauftritt hinkt hinterher. Entweder zu generisch, zu technisch oder einfach zu egal.

Wir sprechen sie gezielt an, indem wir nicht „laut“ sind, sondern relevant. Unsere Maßnahmen beginnen oft hinter den Kulissen: mit präziser Zielgruppenpsychologie, klarer Markenbotschaft und einer Positionierung, die im Kopf bleibt. Erst danach geht es in die Umsetzung: Corporate Branding, Social Media Marketing, Employer Branding, Influencer:innen Kooperationen, alles strategisch geführt, alles mit Substanz.
Und wie wir sie erreichen?
Mit mutiger Kommunikation, die nicht anbiedert, sondern einlädt. Die nicht allen gefallen will, aber den Richtigen auffällt. Und manchmal mit einer Prise Ironie denn Marken, die sich selbst zu ernst nehmen, werden selten ernst genommen.

Mit welchen Herausforderungen waren Sie als frisch gegründete Agentur konfrontiert und wie haben Sie reagiert?

Der größte Gegner in den ersten Monaten war kein Mitbewerber, sondern Bürokratie. Ein Unternehmen im Ausland zu gründen klingt erst mal romantisch – bis du plötzlich mit Formularen, Finanzamt-Logik in zwei Sprachen und einem Tech-Support kämpfst, der eher nach 1998 klingt als nach digitalem Wandel.
Hinzu kam: Ich habe mich bewusst entschieden, mein Business aus Rumänien heraus aufzubauen, aber für den DACH-Raum zu arbeiten. Das heißt: Vertrauensaufbau über Distanz, ohne sich dauernd persönlich auf Messen in Szene zu setzen sondern über Substanz, Haltung und klare Ergebnisse.

Auch die eigene Positionierung war herausfordernd. Ich wusste genau, was ich nicht machen will (keine Standard-Social-Media-Agentur, keine Content-Mühle), aber das nach außen verständlich zu kommunizieren, ohne ständig zu erklären, was man alles nicht ist, das war ein Lernprozess. Wie habe ich reagiert?
Mit Klarheit. Ich habe Prozesse automatisiert, mein Angebot glasklar formuliert und meine Zielgruppe bewusst geschärft. Und irgendwann kamen die ersten Kunden nicht trotz meines Standorts, sondern genau deshalb weil sie gemerkt haben: Hier denkt jemand anders.

Wie gehen Sie bei der Entwicklung einer neuen Marke oder Website für Kund:innen vor?

Zuerst kommt bei uns immer das „Warum“. Ohne klares Fundament kein Auftritt, der hängen bleibt. Wir starten mit einem tiefen Markenworkshop, gehen dann in das strategische Konzept, dann Design – alles basierend auf neuropsychologischen Erkenntnissen: Farben, Sprache, Storytelling, Blickführung. Am Ende steht kein Online-Auftritt, sondern ein digitaler Raum, in dem sich Zielgruppen emotional verstanden fühlen.

Welche Leistungen werden bei Ihren Kunden aktuell am meisten nachgefragt?

Aktuell arbeiten wir stark im Bereich Strategieentwicklung, oft verbunden mit internem Coaching von Teams – also nicht nur die „Außenschale“ hübsch machen, sondern die Marke von innen her lebendig machen.
Viele Unternehmen merken: Es bringt nichts, wenn nur das Logo glänzt, aber intern niemand weiß, wofür man eigentlich steht. Deshalb geht es bei uns oft darum, Mitarbeiter:innen zu befähigen, ihre Rolle im großen Ganzen zu verstehen und sie zu echten Markenbotschaftern zu machen.
Das ist kein Motivationsworkshop mit Flipchart, sondern Self-Empowerment, das Haltung formt. Und das wirkt weit über das Marketing hinaus.

Worauf legen Sie bei der Zusammenarbeit mit Influencer:innen besonders Wert?

Echtheit. Haltung. Und Zielgruppen-Passung. Mir bringt kein Influencer mit 100.000 Followern etwas, wenn keiner davon zur Marke passt. Wir arbeiten nur mit Leuten, die wirklich berühren – nicht nur Reichweite haben.

Wie sehen Ihre nächsten Schritte aus? Gibt es bereits neue Projekte oder Märkte, die Sie erschließen möchten?

Wir erweitern gerade unsere Aktivitäten im DACH-Raum und bauen auch unsere Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der medizinischen und beratenden Branche aus – dort, wo Kommunikation oft noch zu kopflastig ist. Außerdem: eine eigene LinkedIn Live Reihe ist im Gange – mit spannenden Gästen und klarem Fokus auf neurostrategische Markenführung.

Welche drei Tipps geben Sie anderen Gründerinnen und Gründern aus dem digitalen Marketingumfeld?

Reichweite ist schön und gut – aber deine Community wirklich zu kennen ist Gold wert.

Positioniere dich klar, hab Ecken und Kanten – denn nur dann ziehst du die richtigen Kunden / Partner für dich an.

Sei mutig. Und hör auf, dich klein zu machen – gerade als Frau.

Bild: Ertrion Marketing SRL Gründerin Denisa Scundea Fotograf Maximilian Kruschewsky

Wir bedanken uns bei Denisa Scundea für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann Funk wirklich verlässlich sein?

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fünfeinhalb Funksysteme blitzfunk wlan Das Gründerteam (v.l.n.r: Robert Wittig, Nick Schwarzenberg, Lucas Scheuvens, Andreas Traßl)

fünfeinhalb Funksysteme entwickelt ein Echtzeit-WLAN-System, das drahtlose Industriekommunikation so zuverlässig macht wie eine Kabelverbindung

Stellen Sie sich und fünfeinhalb Funksysteme bitte kurz vor

Hallo, ich bin Dr. Lucas Scheuvens und promovierter Nachrichtentechnikingenieur. Ich führe die Geschäfte der fünfeinhalb Funksysteme GmbH, einer Ausgründung der TU Dresden. Unsere Firma gibt es seit 2023, und sie heißt fünfeinhalb, weil sie ein zentrales Versprechen von 5G – nämlich zuverlässig ultra-niedrige Latenzen bei der Datenübertragung zu liefern – endlich einlöst und für die Industrie anwendbar macht.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir sind ein Team aus fünf Gründern – alle mit einem Promotionshintergrund im Bereich ultra-zuverlässiger, niedriglatenter Drahtloskommunikation. Das bedeutet, dass wir ein sehr gutes Verständnis davon haben, warum aktuelle WLAN-Systeme die Echtzeitanforderungen industrieller Anwendungsszenarien nicht erfüllen können. Die Verzögerungen in der Datenübertragung (Latenzen) dieser Funksysteme führen zu oft zu Systemstopps und Ausfällen ganzer Anlagen. Unser Ziel war es, dies zu ändern und mit unserem Fachwissen ein Echtzeit-Funksystem zu bauen, das dieses Problem nicht hat und damit einen erheblichen Mehrwert für industrielle Automatisierungssysteme bietet. Mit BlitzFunk ist uns dies gelungen.

Welche Vision steckt hinter fünfeinhalb Funksysteme?

fünfeinhalb steht für Zuverlässigkeit, Handhabbarkeit und Innovation. Unsere Industriekunden werden mit unseren Produkten in die Lage versetzt, ihre Maschinen eigenständig in Echtzeit zuverlässig miteinander zu vernetzen. Das fängt bei der Planung an und erstreckt sich über die Inbetriebnahme bis zur Fehleranalyse und dem regulären Betrieb. Das ist bei Blitzfunk noch einfacher als bei einem Standard-WLAN zu Hause.

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen, und wie haben Sie sich finanziert?

Wir finanzieren uns aus dem laufenden Projektgeschäft, Eigenmitteln und Fördergeldern. Unsere größte Herausforderung ist das noch geringe Alter unseres Unternehmens: Viele potenzielle Kunden, die sich einerseits innovative Lösungen wünschen, vertrauen andererseits ausschließlich lange existierenden Unternehmen. Das ist leider häufig ein Widerspruch. Unsere bisher erfolgreichsten Projekte waren „Feuerlöscher“-Projekte, in denen drängende Projekt-Deadlines aufgrund der bekannten mangelnden Echtzeitfähigkeit von Standard-WLAN zu scheitern drohten. Unsere Lösung hat bisher immer zu maximaler Zufriedenheit geführt, worauf wir natürlich stolz sind. Es ist mitunter erstaunlich zu hören, dass unsere Kunden verwundert sind, wenn wir unsere Versprechen wirklich halten. Ich schließe daraus, dass sie das in unserem Geschäftsbereich nicht gewohnt sind.

Wer ist die Zielgruppe von fünfeinhalb Funksysteme?

Wir richten uns insbesondere an Hersteller bzw. Systemintegratoren, die eine mobile Vernetzung ihrer Maschinen benötigen, die genauso zuverlässig funktioniert wie eine Kabelverbindung. Obwohl sich mit BlitzFunk auch existierende Kabelinstallationen ersetzen lassen, ist das nicht unser Hauptanspruch. Konzipiert wurde das System hauptsächlich für Einsatzszenarien in der Fertigung, die mobile Roboter oder Fahrzeuge umfassen. Aber auch für Schlittensysteme und rotierende Elemente ist BlitzFunk geeignet – bzw. generell überall dort, wo Kabel stören oder technisch nicht sinnvoll einsetzbar sind. Zu den zahlreichen, bereits erfolgreich durchgeführten Projekten zählen Vernetzungen von Schweißrobotern, Deckenkränen und fahrerlosen Transportfahrzeugen – sowohl im Safety- als auch Non-Safety-Bereich.

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Wir verkaufen das Echtzeit-WLAN-System „BlitzFunk“ bestehend aus Access Points und Clients. Sowohl die Hardware und als auch die Software wurden vollständig von uns entwickelt. Nur durch die Kontrolle des gesamten Systems können wir unsere Dienstgüteversprechen geben. Sobald das Echtzeit-WLAN erworben wurde, gehört es zu 100 Prozent dem Kunden. Es werden keine Lizenz- oder Betriebsgebühren fällig.

Wie funktioniert die Lösung Blitzfunk?

Basierend auf WLAN haben wir mit BlitzFunk eine Reihe von Design-Entscheidungen getroffen, die aus dem „Best Effort“ von WLAN ein Echtzeit-WLAN mit Latenzgarantien macht. Zunächst verwendet BlitzFunk viele Antennen (= viel Ausbreitungsdiversität) und zwei gleichzeitige WLAN-Kanäle, auf denen die Daten redundant geschickt werden (= Interferenzrobustheit). Dadurch ist die Erfolgswahrscheinlichkeit für die Datenübertragung im ersten Sendeversuch so beeindruckend hoch (>99,9999%). Datenpakete, die nicht ankommen, ignorieren wir bewusst, weil sie ohnehin nicht mehr aktuell sind und nur alle nachfolgenden Pakete behindern. Unsere Access Points koordinieren sich so, dass sie sich nicht gegenseitig stören.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

BlitzFunk hat sehr viele Vorteile, die je nach Anwendungsbereich und Kunde unterschiedlich gewichtet werden. Einen der größten USPs liegt im Unterschied zum klassischen Roaming-Prozess, der in räumlich größeren Netzwerken immer nötig ist. Denn da ist der Client jeweils immer mit nur einem Access Point verbunden. Bevor er dessen Reichweite verlässt, muss er sich mit dem nächsten Access Point assoziieren. Das heißt, dass dort die Verbindung zum ersten Access Point ab- und zum nächsten Access Point neu wieder aufgebaut wird. Verschiedene Lösungen haben den langsamen Roaming-Prozess von Standard-WLAN zwar verbessert, aber es gibt immer einen zeitlichen Break. Bei Blitzfunk ist das nicht so, da unsere Access Points sich koordinieren und somit latenzfreies Roaming garantieren. Da das Roaming im BlitzFunk-System keinerlei negative Auswirkungen hat, entfällt auch die aufwendige und kostenintensive Funknetzplanung.

Doch das Funksystem hat noch viele, weitere Vorteile: BlitzFunk verhält sich wie ein verteilter Ethernet-Switch und bietet somit Plug&Play-Kompatibilität mit allen Ethernet-basierten Protokollen, inklusive Profinet, Profisafe, EtherNet/IP, CIP Safety und MQTT. Dazu kommen seine einfache Inbetriebnahme und Verwaltung über einen Webbrowser, was beides ohne spezielle technische Kenntnisse möglich ist. Ein weiterer Pluspunkt ist das eingebaute Troubleshooting, dank dem sich das Funksystem als Fehlerquelle eindeutig identifizieren (z.B. bei Überlastung) oder ausschließen lässt. Nicht zuletzt punktet BlitzFunk auch in Bezug auf die Security mit geräteindividueller, quantensicherer Verschlüsselung sowie Authentifizierung.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Aktuell basiert BlitzFunk auf klassischen, für den breiten Massenmarkt konzipierten Standard-Komponenten. Das macht die Lösung sofort und mit einem großen Mehrwert gegenüber anderen Systemen einsetzbar, demonstriert aber nur einen Bruchteil dessen, was möglich ist. Momentan arbeiten wir an einem komplett integrierten Echtzeit-WLAN-System, das dann selbst BlitzFunk in den Kategorien Größe, Anzahl der gleichzeitig unterstützten Geräte, Zuverlässigkeit, Latenz und Energieverbrauch noch jeweils um den Faktor zwei bis zehn verbessern kann. Wir freuen uns auf die Reise!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Da Start-Ups so unterschiedlich sind, gibt es – denke ich – nur eine Handvoll Tipps, die allgemeingültig sind. Dazu gehören sicherlich die frühzeitigen Gespräche mit potenziellen Kunden. Man sollte – so schnell es geht – zu einem MVP (Minimum Viable Product) kommen, um dieses vorzeigen und ganz konkret mit Leuten sprechen zu können. Denn die Gespräche laufen immer besser, wenn man Leuten etwas in die Hand drücken kann.

Das Ablegen von falscher Scheu ist ein weiterer Punkt: Bei 20 neu initiierten Gesprächen ist aus meiner Erfahrung maximal eines dabei, das zielführend ist. Man sollte also nicht zu schnell aufgeben, aber gleichzeitig die eigene Vorgehensweise überdenken, wenn einem von 200 neuen Gesprächen kein einziges weiterhilft. Dann ist vielleicht der Product-Market-Fit noch nicht richtig oder die Zielgruppe nicht gut definiert.

Mein dritter Tipp: An potenzielle Kunden zu kommen, funktionierte bei unserem Industrieprodukt am besten auf Industriemessen. Das ist zeitaufwändig und teuer, lohnt sich aber aus meiner Sicht.

Bild:   Das Gründerteam (v.l.n.r: Robert Wittig, Nick Schwarzenberg, Lucas Scheuvens, Andreas Traßl)@ fünfeinhalb Funksysteme GmbH

Wir bedanken uns bei Dr. Lucas Scheuvens für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

So wird internes Wissen zur Wachstumsquelle

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Wissensmanagement in Start-ups: Internes Wissen richtig nutzen Bild by Gerd Altmann from Pixabay

Wer Wissen im Team sichtbar macht, spart Zeit, vermeidet Fehler und gewinnt an Geschwindigkeit

Warum Start-ups beim Thema Wissen besonders gefährdet sind

Start-ups stehen für Schnelligkeit, Innovation und Eigenverantwortung. Doch gerade diese Stärken können zur Schwäche werden, wenn internes Wissen nicht aktiv gemanagt wird. Häufig wird Know-how nur informell geteilt, neue Mitarbeitende erhalten lückenhafte Einarbeitung, und Prozesse werden mehrfach erfunden. In hektischen Phasen entsteht leicht isoliertes Wissen, das Effizienz hemmt und wichtige Erkenntnisse verloren gehen lässt.

Zahlreiche junge Unternehmen berichten, dass sie erst bei der Expansion oder beim Ausscheiden wichtiger Mitarbeitender realisieren, wie viel internes Wissen nie dokumentiert wurde. Was fehlt, sind Struktur, Verantwortlichkeiten und geeignete Werkzeuge. Dabei ist es mit einfachen Mitteln möglich, aus individuellem Wissen kollektives Kapital zu machen.

Wissensmanagement ist ein Wettbewerbsfaktor, kein Overhead

Viele Gründer:innen denken bei „Wissensmanagement“ an sperrige Handbücher, endlose Wikis oder schwerfällige Prozesse. Doch moderne Ansätze funktionieren anders: Sie sind leichtgewichtig, alltagstauglich und fördern den Austausch dort, wo er entsteht – in der täglichen Zusammenarbeit. Ziel ist es, relevantes Wissen für alle auffindbar, verständlich und aktuell zu halten.

Wissensmanagement ist keine lästige Pflicht, sondern ein strategischer Hebel. Es verbessert nicht nur die Effizienz, sondern unterstützt auch Innovation, Qualität und Kultur. Start-ups, die hier frühzeitig Strukturen aufbauen, wachsen oft stabiler und nachhaltiger.

Diese Tools helfen, Wissen intelligent zu managen

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe an Tools, die speziell auf die Bedürfnisse junger, agiler Teams zugeschnitten sind. Hier eine Auswahl mit konkretem Mehrwert:

Notion
Das flexible All-in-One-Tool für Wissensdatenbanken, Projektplanung und Dokumentation. Ideal, um Prozesse, Learnings oder Onboarding-Material übersichtlich zu strukturieren.

Slite
Fokussiert auf asynchrone Zusammenarbeit, mit starker Suchfunktion und intuitivem Design. Besonders hilfreich für remote Teams.

Loom
Wissen muss nicht nur geschrieben sein. Loom ermöglicht kurze Videotutorials – etwa zur Erklärung eines internen Tools oder zur Dokumentation von Workflows.

TensorFive
Eine KI-gestützte Plattform, die unternehmensinternes Wissen semantisch erschließt. Anders als klassische Suchfunktionen versteht TensorFive auch Zusammenhänge – und findet Inhalte selbst dann, wenn der Suchbegriff nicht exakt passt.

Stack Overflow for Teams
Die professionelle Q&A-Plattform für Entwicklungsteams. Fragen und Antworten werden langfristig gespeichert – ein großer Vorteil gegenüber flüchtigen Chatnachrichten.

Prozesse und Kultur: So wird aus Tools echte Wirkung

Tools allein lösen das Problem nicht. Entscheidend ist, dass das Thema im Team gelebt wird. Dafür braucht es nicht unbedingt eine eigene Rolle, aber klare Regeln und Impulse:

  • Pflegen statt vergessen: Inhalte sollten regelmäßig aktualisiert werden – z. B. mit monatlichen „Wissenspflege-Tagen“.
  • Teilen belohnen: Wer Dokumentationen erstellt oder Learnings festhält, sollte Wertschätzung erfahren – etwa durch interne Kudos oder Slack-Reaktionen.
  • Wissensformate vereinheitlichen: Ein gemeinsamer Stil – z. B. strukturierte How-To-Guides, Checklisten oder Videos – sorgt für Lesbarkeit.
  • Schneller Zugang statt langer Wege: Eine gut strukturierte Navigation mit Schlagworten, Tags oder Kategorien erhöht die Auffindbarkeit deutlich.

Wissenslücken sichtbar machen

Ein besonders wirkungsvoller Ansatz ist die sogenannte Wissenslandkarte. Dabei wird erfasst, welches Wissen im Unternehmen vorhanden ist – und welches fehlt. Diese Übersicht hilft, gezielt Lücken zu identifizieren und mit geeigneten Maßnahmen zu schließen, etwa durch gezielte Schulungen, neue Dokumentationen oder externe Expertise.

Vor allem in der Wachstumsphase oder bei Teamwechseln kann eine solche Landkarte verhindern, dass kritische Wissensbereiche übersehen werden. Wer proaktiv handelt, spart später viel Zeit und Aufwand.

Fazit: Jetzt starten – bevor das Wissen versiegt

Start-ups, die Wissen strukturieren, verschaffen sich einen oft unterschätzten Vorteil. Sie agieren resilienter, effizienter und innovativer – nicht trotz, sondern wegen klarer Wissensprozesse. Der Schlüssel liegt nicht in starren Regeln, sondern in lebendigen Systemen, die auf Alltagstauglichkeit und Mitgestaltung setzen.

Wer internes Wissen systematisch erfasst und zugänglich macht, legt nicht nur den Grundstein für aktuelle Effizienz und Teamstärke, sondern schafft zugleich die Basis für langfristiges, skalierbares Wachstum und eine lernende Organisation.

Bild @ by Gerd Altmann from Pixabay

Amazon KDP 2025: Low Content Bücher erfolgreich verkaufen

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amazon kdp 2025 buecher low content Schreibtisch mit Büchern und Imac im Hintergrund sind Fenster zu sehen


Stell dir vor, du verkaufst Bücher, ohne je eine Seite geschrieben zu haben – Willkommen bei Amazon KDP 2025

Klingt nach digitalem Märchen? Ist es nicht. Amazon KDP 2025 macht genau das möglich – und viele nutzen es längst als ernsthafte Einkommensquelle. Besonders gefragt: sogenannte Low Content Bücher. Das sind Notizbücher, Kalender oder Tracker, die zwar wenig Inhalt, aber hohe Nachfrage haben. Und genau darin liegt der unternehmerische Reiz.

Während viele digitale Geschäftsmodelle teure Tools, Programmierkenntnisse oder ein ganzes Team voraussetzen, kommt Amazon KDP fast ohne Startaufwand aus: kein Verlag, kein Lager, kein großes Budget nötig. Nur eine gute Idee – und das richtige Setup. Welche Stellschrauben entscheiden, ob dein Low Content Buch ein digitales Nebenprodukt bleibt – oder zum skalierbaren Mini-Business wird?

Was ist Amazon KDP 2025 – und was hat sich verändert?

Amazon KDP, kurz für Kindle Direct Publishing, ist eine Selfpublishing-Plattform, über die man Bücher weltweit verkaufen kann – gedruckt oder digital, ganz ohne Verlag. Was vor Jahren als Autoren-Tool für E-Books begann, ist heute eine hochdynamische Vertriebsmaschine für physische Bücher aller Art.

2025 hat sich die Plattform in mehreren Punkten weiterentwickelt:

  • Visual First: Amazon setzt stärker auf visuelle Signale. Das betrifft vor allem die Darstellung in den Suchergebnissen. Cover, Vorschau-Inhalte und visuelle Markenbildung werden immer wichtiger, auch weil die Konkurrenz deutlich gewachsen ist.
  • KI-gestützte Tools: Erste Funktionen zur automatisierten Designanalyse, Titeloptimierung oder sogar Themenvorschläge auf Basis von Trends sind in der Beta-Phase. Wer sich darauf einlässt, spart Zeit – und erkennt schneller, was funktioniert.
  • Dynamische Preisoptimierung: In einigen Märkten testet Amazon Preis-Automatisierung. Bücher werden dabei je nach Nachfrage, Konkurrenz und Saisonalität im Preis angepasst – um die Marge zu maximieren.
  • Neue UI, striktere Upload-Kontrollen: Die Benutzeroberfläche ist übersichtlicher geworden, dafür hat Amazon die Anforderungen verschärft: keine doppelten Inhalte, kein Keyword-Spam, klare Rechteklärung.

Für Startups und Solopreneure heißt das: Amazon KDP 2025 ist professioneller, datengetriebener – aber auch belohnender für die, die es richtig machen.

Low Content Bücher – was steckt eigentlich dahinter?

Ein Low Content Buch ist kein klassisches Lesebuch, sondern ein funktionales Printprodukt. Inhaltlich minimal, aber maximal nützlich.

Beispiele:

  • Notizbücher (blanko, liniert, punktkariert)
  • Kalender & Planer (z. B. für Fitness, Budget, Studium)
  • Tracker (z. B. Schlaf, Gewohnheiten, Stimmung)
  • Logbücher (z. B. für Haustiere, Espresso, Oldtimer)
  • Malbücher, Sudoku- oder Rätselhefte

Das Erfolgsrezept liegt in der Spezialisierung: Ein allgemeines Notizbuch verkauft sich kaum. Aber ein stilvoll gestalteter Achtsamkeitsplaner für Studierende? Der trifft einen Nerv – und lässt sich oft 1:1 in andere Zielgruppen übertragen.

Der Clou: Die Inhalte wiederholen sich meist, das heißt man kann mit einer einzigen Vorlage Dutzende Varianten erzeugen. Ideal für den Einstieg ins digitale Produktgeschäft – ganz ohne Produktionskosten.

Wie erstellt man ein Low Content Buch für Amazon KDP 2025?

Die technische Schwelle ist niedrig, aber der Qualitätsanspruch hoch. Wer 2025 mithalten will, braucht nicht nur eine Idee, sondern auch solides Handwerk.

1. Design & Tools:
Programme wie Canva, Book Bolt oder Tangent Templates sind Einsteiger-freundlich und reichen für erste Bücher oft aus. Wer professioneller arbeiten will, greift zu InDesign oder Affinity Publisher. Wichtig: Das Innenlayout muss leserfreundlich und logisch sein – Copy-Paste-Füllmaterial fliegt schnell durch den Algorithmus.

2. Ideenfindung:
Brainstorming mit ChatGPT, Keyword-Recherche auf Amazon oder das Studieren von Trendplattformen wie Etsy oder Pinterest helfen, profitable Nischen zu entdecken. Faustregel: Je konkreter die Zielgruppe, desto besser. Lieber ein Camping-Essensplaner als ein generischer Wochenkalender.

3. Rechte & Upload:
Amazon kontrolliert inzwischen strenger. Wer fremde Grafiken oder KI-generierte Cover verwendet, muss die Lizenzrechte belegen können. Auch Inhalte müssen „unique“ sein – Copy-Paste-Varianten können zur Account-Sperre führen. Der Upload läuft unkompliziert ab: Du lädst das Innen-PDF hoch, wählst oder gestaltest ein passendes Cover, legst den Verkaufspreis fest und gibst deine Keywords sowie die passende Kategorie an – schon ist das Buch startklar.

Was ist 2025 wichtig bei KDP?

1. Relevanz statt Masse:
Amazon hat seine Algorithmen verfeinert. Bücher, die gut konvertieren (geklickt, gekauft, gut bewertet), werden bevorzugt angezeigt. Masse allein bringt nichts mehr – Qualität, Nische und Kundenbindung sind das neue Spiel.

2. Reviews mit Gewicht:
Kundenbewertungen fließen stärker in die Sichtbarkeit ein. Amazon will Bücher vorschlagen, die nicht nur gekauft, sondern auch geschätzt werden. Ein ehrliches, gutes Produkt schlägt Marketing-Gimmicks.

3. Optimierung für Mobilgeräte:
Mehr als 60 % der Amazon-Kunden kaufen mobil. Bedeutet: Cover, Titel und Buchbeschreibungen müssen auch auf kleinen Screens überzeugen – mit klarer Typografie und direkter Ansprache.

4. Internationale Chancen:
Die Plattform erlaubt Veröffentlichungen in mehreren Sprachen. Gerade Nischenprodukte (z. B. ein Tracker für französische Auszubildende im Pflegebereich) sind außerhalb des US-Markts oft unterversorgt – und profitabel.

5. Rechtliche Klarheit und KI-Transparenz:
Amazon KDP 2025 verlangt mehr Nachweise: Ist dein Cover KI-generiert? Dann musst du das kenntlich machen – oder eine Lizenz beilegen. Auch beim Text gilt: Keine KI-Massenware ohne redaktionelle Prüfung. Wer hier sauber arbeitet, schützt sich vor bösen Überraschungen.

Die typischen Fehler – und wie du sie vermeidest

Copy-Paste-Strategien:
Ein Buch 30-mal hochladen mit anderem Titel? Früher ging das – heute droht die sofortige Sperre. Amazon erkennt doppelte Inhalte schneller als viele denken.

Schlechtes Design:
Ein Titel in Comic Sans auf schwarzem Hintergrund? Bitte nicht. Bücher verkaufen sich nicht durch Zufall, sondern durch Ästhetik.

Keyword-Chaos:
Keywords wie „Buch“, „Planer“, „Amazon Bestseller“ bringen dich kein Stück weiter. Nutze Longtail-Keywords, die echten Bedarf spiegeln. Beispiel: „Essensplaner für Berufstätige mit Einkaufsliste“.

Fehlender Kundenfokus:
Was will dein Leser wirklich? Viele scheitern, weil sie am Markt vorbei produzieren. Nutzerbewertungen und Konkurrenzprodukte liefern oft mehr Erkenntnisse als jedes Planungstool.

Warum KDP 2025 ein ernstzunehmendes Business ist

Amazon KDP ist kein Selbstläufer, aber ein mächtiges Werkzeug. Wer smart denkt, visuell arbeitet und sich mit dem System beschäftigt, kann aus dem Nichts ein profitables Produktportfolio aufbauen – ohne Lager, Logistik oder Mitarbeiter.

Gerade für Startups und Solo-Gründer ist das ein idealer Einstieg in den digitalen Handel: ein MVP, der sich testen, skalieren oder pivotieren lässt. Mit überschaubarem Risiko – aber echtem Marktpotenzial.

Bereit, dein erstes Low Content Buch zu starten? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Nicht weil es einfach ist. Sondern weil es funktioniert – wenn man’s richtig macht.

Foto/Quelle: stock.adobe.com – visoot

Was passiert, wenn Technik auf echte Emotionen trifft?

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kruu fotobox app event Gründer abgebildet, von links nach rechts: Oliver Grünberg, Philipp Schreiber und Jochen Dolderer. Bildrechte: KRUU GmbH, Fotograf: Kai Futterer

KRUU ermöglicht mit seinen mobilen Fotoboxen unvergessliche Erinnerungen auf privaten und beruflichen Events.

Wie ist die Idee zu KRUU entstanden und wer steckt hinter dem Unternehmen?

Mein Mitgründer Jochen Dolderer hat 2015 auch als Hochzeits-DJ gearbeitet, um sein Agentur-Gründer-Gehalt aufzubessern. Er kam irgendwann von einer Hochzeit, auf der er eine mobile Fotobox gesehen hat. Eine mobile Fotobox ist so kompakt, dass man sie in einem Paket zum Kunden schicken kann. Wir fanden die Idee zumindest so spannend, dass wir einen Prototyp gebaut haben. Mein anderer Mitgründer Oliver Grünberg hat sich um die Hardware gekümmert und dann haben wir da einen funktionierenden Prototypen und fanden es auf einmal sehr spannend.

Da wir wussten, dass wir für die Fotoboxen viel Kapital einsetzen müssen, haben wir vor dem Startschuss erst Mal eine Website gebaut mit einem Stockfoto einer Fotobox und einem Preis, der sich am Wettbewerb orientierte. Dann haben wir 500 Euro Google Ads Budget drauf geschickt und gewartet. Aber tatsächlich nur knapp 30 Minuten – und dann kamen die ersten Leads rein. Die wir dann abgesagt haben mit der Begründung, dass wir am gewünschten Datum ausgebucht sind.

Welche Vision verfolgt KRUU und wie setzt ihr diese konkret um?

Wir möchten eine weltweit bekannte Marke für Fotoboxen werden. Unsere Kunden sollen unendlich viele unvergessliche Momente konservieren. Dafür breiten wir uns immer weiter in der Welt aus. Zuletzt ist unser US-Standort dazugekommen und wir werden dieses Jahr alleine dort schon auf 20.000 Events weit mehr als eine Million Fotos ausdrucken. Wir gehen davon aus, dass schon etwa 10 Millionen Menschen mit einer unserer Fotoboxen Kontakt hatten. Verrückt. Das wollen wir in Zukunft noch deutlich steigern.

Worin liegt für euch der größte Reiz, mit Fotoboxen unvergessliche Momente festzuhalten?

Für uns ist zum einen der Entertainment-Faktor bei einer Feier sehr wichtig. Ob es Mittags die Kinder sind oder abends dann Freunde der Gastgeber – alle haben viel Spaß. Und dann bringen wir in unsere digitale Zeit plötzlich analoge Erinnerungen. Das ausgedruckte Foto am Kühlschrank oder an der Pinnwand bringt oft ein Lächeln in den Alltag. Und das bedeutet uns sehr viel.

Welche Zielgruppen sprecht ihr mit KRUU gezielt an und wie geht ihr auf deren individuelle Bedürfnisse ein?

Am Anfang haben wir uns voll auf Brautpaare konzentriert und uns als Hochzeits-Brand positioniert. Inzwischen ist unser Branding neutraler geworden und wir sprechen Gastgeber:innen aller privaten und beruflichen Feiern an. Hier in Europa sind das zusätzlich vor allem Geburtstage, in den USA sind auch Graduations ein großes Ding. Für die verbreitetsten Event-Arten bieten wir spezielle Props an, das sind Papp-Accessoires, die man sich z.B. vors Gesicht halten kann. Ansonsten leben unser Produkt und unsere Firma von der Standardisierung des Produkts und der Prozesse. Nur so können wir so viele Kunden so gut bedienen.

Was unterscheidet die Fotoboxen von KRUU von anderen Angeboten am Markt?

Wir finden, dass wir das schönste Produkt haben. Unser Bestellprozess ist extrem einfach, die Qualität der Bilder und Ausdrucke toll. Die Bedienung ist im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht – selbst Dreijährige kommen damit zurecht. Und aufgrund des hohen Automatisierungsgrades haben wir unschlagbare Preise.

Welche Rolle spielt die KRUU App in eurem Gesamtkonzept und wie wird sie von den Nutzerinnen und Nutzern angenommen?

Die App wird immer mehr die Zentrale zur Verwaltung der Fotobox. Inzwischen können unsere Kunden z.B. im Falle eines Schreibfehlers im Design die Fotobox vor Ort per App neu konfigurieren. Bald kommt die Möglichkeit dazu, dass die Gäste ihre Bilder per App herunterladen können – ein wirklich oft gewünschtes Feature. Und für uns ist die App toll, da wir mit unserem Brand auf extrem vielen Endgeräten installiert sind. Wir merken das im Marketing deutlich – ein nicht zu verachtender Anteil an Bestellungen kommt inzwischen direkt über die App. Dieses Jahr rechnen wir mit 400.000 bis 500.000 neuen App-Usern und haben dann alleine in Europa schon knapp 1 Mio.

Gab es auf dem Weg besondere Herausforderungen, die euch als Team gefordert haben?

Wir haben früh gelernt, dass bei uns potenziell alles kaputt gehen kann. Der lange Transport auf der Straße ist eine große Belastung für alle Geräte. Unsere Fotoboxen selbst sind super robust. Hier gehen die Ausfälle gegen null. Und andere Bestandteile wie z.B. Drucker verbessern wir inzwischen direkt nach Anlieferung, damit sie unseren Anforderungen gerecht werden. Das sind die technischen Sachen. Covid war natürlich auch eine große Herausforderung, die wir aber dank Team-Zusammenhalt und Hilfe unserer Investoren – und auch der Politik – gut gemeistert haben.

Wie stellt ihr sicher, dass Technik, Versand und Rückgabe bei so vielen Events reibungslos funktionieren?

Auf der Kundenseite: viele automatisierte E-Mails und SMS. Erinnerungen an jeder Position der Customer-Journey. Eine einfache, aber sehr sichere Verpackung unserer Geräte, die unsere Kunden verstehen.
Bei uns: Absolute Prozess-Exzellenz. Unser Versandlager funktioniert wie ein Uhrwerk. Wenn wir ineffiziente Prozesse erkennen, werden diese konsequent verbessert. Wenn wir bei einem Prozess 20 Sekunden rausholen, sind das im Jahr inzwischen knapp 400 Stunden, die wir einsparen. Jedes Teil, welches von einem Kunden zurückkommt, wird bevor es wieder rausgeht nach einem fixen Protokoll geprüft und gereinigt, bevor es zum nächsten Kunden wieder rausgeht.

Welche neuen Features oder Erweiterungen plant KRUU in naher Zukunft?

Wie vorhin schon angeteast, arbeiten wir gerade intensiv am Fotosync-Feature – das ist jetzt der Arbeitstitel. Mit diesem können die Benutzer:innen der Fotobox neben dem Ausdruck auch direkt das digitale Bild bekommen. Daneben evaluieren wir viele Feature-Ideen von ganz kleinen Verbesserungen bis zu großen neuen Features, über die ich an dieser Stelle aber noch nicht reden möchte.

Wohin soll sich euer Geschäftsmodell langfristig entwickeln – bleibt es bei Fotoboxen oder denkt ihr schon weiter?

Wir sind und bleiben bis auf weiteres eine Single-Product-Company. Wir denken aktiv über andere Regionen in der Welt nach und natürlich auch, wie wir unser starkes Wachstum in den USA und Europa weiter beibehalten können.

Was war bisher euer schönster oder überraschendster Moment in der Entwicklung von KRUU?

Wir haben letzte Woche unser neues Warehouse in Heilbronn eröffnet. Da ich derzeit in den USA lebe, war ich am Aufbau sowie an der Planung unserer Eröffnungsfeier zum ersten Mal überhaupt nicht beteiligt. Als ich dann auf den Hof gefahren bin, hat mich der Schlag getroffen – im positiven Sinne. Unser Leadership-Team und die ganze Firma sind erwachsen geworden und strahlt das auch als Arbeitgeber aus. Und die KRUU ist nicht mehr stark von uns Gründern abhängig. Das finde ich sehr schön und macht mich stolz.

Welche drei Tipps würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Das Team und die Harmonie sind super wichtig. Lieber jemanden nicht einstellen, der menschlich nicht reinpasst. Testet eure Idee, bevor ihr anfangt, sie umzusetzen. Fake it ‘til you make it. 80% Perfektion reichen. Die letzten 20% von Hand machen und dann nach und nach weiter optimieren.

Bild: von links nach rechts: Oliver Grünberg, Philipp Schreiber und Jochen Dolderer. Bildrechte: KRUU GmbH, Fotograf: Kai Futterer

Wir bedanken uns bei Philipp Schreiber für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was wäre, wenn Qualitätssicherung plötzlich ganz einfach wäre?

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Eleven Dynamics: Qualitätssicherung mit EDAS eleven dynamics team bild @eleven dynamics ag

Eleven Dynamics automatisiert mit seiner Plattform EDAS komplexe Prüf- und Messprozesse in der industriellen Fertigung – schnell, präzise und vollständig inline

Was steckt hinter Eleven Dynamics und wie ist die Idee zur Gründung entstanden?

Die Idee zur Gründung kam als ich damals bei Hexagon angestellt war. Ich sah, dass viele Leute versuchten ihre Messtechnik zu automatisieren, aber niemand musste wirklich wie. Die existierenden Lösungen waren alle schlecht, da sie aus der Messtechnik heraus kamen und sich da niemand mit Automatisierung auskennt. Andersrum kennt sich in der Automatisierung niemand mit der Messtechnik aus.

Trotzdem wollen alle automatisieren, gerade in diesem Bereich, da Qualitätssicherung oft langsam, teuer und abhängig von hochqualifiziertem Personal ist. Gleichzeitig stagnierte die Digitalisierung in diesem Bereich – trotz dem Potenzial von Robotik und Sensorik. Wir wollten das ändern und haben mit Eleven Dynamics eine Plattform entwickelt, die Qualitätssicherung automatisiert, beschleunigt und gleichzeitig hochpräzise macht – komplett inline, während die Produktion läuft. Die Gründung war die logische Konsequenz aus dem Wunsch, diese Lücke zu schließen.

Welche Erfahrungen bringen Sie und Ihr Team aus früheren Stationen mit, die heute in Eleven Dynamics einfließen?

Unser Team vereint Erfahrung aus den Bereichen industrielle Automation, Robotik, Softwareentwicklung, Messtechnik und Business Development. Persönlich war ich zuvor Entwicklungsleiter bei Hexagon und habe früh gelernt, wie wichtig es ist, komplexe Prozesse einfach und nutzerfreundlich zu gestalten. Viele unserer Entwickler kommen aus Bereichen, wo Präzision entscheidend ist – das merkt man der EDAS-Plattform an. Wir kombinieren technologische Tiefe mit einem klaren Fokus auf Usability.

Mit der EDAS-Plattform automatisiert Eleven Dynamics anspruchsvolle Prüf- und Messaufgaben. Was war der größte Entwicklungsschritt in diesem Bereich?

Der größte Entwicklungsschritt war die Realisierung eines vollständig inlinefähigen Systems, das unabhängig von Roboter-, Sensor- oder Softwareherstellern funktioniert. EDAS ist modular, skalierbar und bietet eine No-Code-Umgebung, in der auch Nicht-Programmierer komplexe Prozesse automatisieren können. Ein Meilenstein war die Reduktion von Messzeiten von acht Stunden auf unter 20 Minuten bei großen Karosserien – das war ein echter Gamechanger für unsere Kunden.

Welche konkreten Vorteile bringt die Partnerschaft mit dem Stake F1 Team KICK Sauber für Eleven Dynamics?

Die Partnerschaft zeigt ganz klar, dass unsere Technologie auch unter extremen Bedingungen – wie in der Formel 1 – funktioniert. Für uns ist das ein starkes Signal in Richtung Präzision, Performance und Geschwindigkeit. Gleichzeitig erhalten wir wertvolles Feedback aus einem Umfeld, in dem Qualitätssicherung auf absolutem Topniveau stattfinden muss. Die Sichtbarkeit und das Vertrauen, das mit so einem Team einhergeht, hilft uns natürlich auch in anderen Industrien.

Wie verändert sich durch die robotergestützte Messtechnik von Eleven Dynamics die Qualitätssicherung in der Hochleistungsproduktion?

Wir machen Qualitätssicherung zu einem integralen Bestandteil der Produktion – nicht zu einem nachgelagerten Prozess. Das bedeutet: Fehler werden erkannt, während sie entstehen, nicht erst danach. Unsere Lösung reduziert Ausschuss, verbessert die Reaktionsgeschwindigkeit bei Problemen und schafft vollständige Transparenz über die Prozessqualität – und das live. Damit wird Qualitätssicherung zum echten Werttreiber, nicht nur zur Pflicht.

Was macht Eleven Dynamics für Sie persönlich zu einem zukunftsweisenden Unternehmen?

Wir lösen ein reales, drängendes Problem mit einer skalierbaren, intelligenten Lösung. Was mich besonders begeistert: Unsere Plattform ist nicht nur ein Produkt, sondern eine Infrastruktur, auf der unsere Kunden aufbauen können – egal ob Automobilindustrie, Luftfahrt oder Medizintechnik. Wir helfen Industrien, die heute noch stark analog geprägt sind, den Sprung in die digitale, automatisierte Zukunft zu schaffen – effizient, nachhaltig und unabhängig.

Welche Industrien außerhalb der Formel 1 profitieren heute bereits von Ihrer Lösung – und welche möchten Sie künftig noch erschließen?

Aktuell arbeiten wir eng mit Automobilherstellern wie BMW zusammen, aber auch mit Zulieferern, Maschinenbauern und Batterieproduzenten. Künftig wollen wir verstärkt in die Luft- und Raumfahrt, die Medizintechnik und in neue horizontale Märkte wie Wasserstrahlschneiden, additive Fertigung oder Schweißtechnik expandieren. Überall dort, wo Präzision und Wiederholbarkeit gefragt sind, kann EDAS einen großen Mehrwert bieten.

Wie gehen Sie mit technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen um, die in der Automatisierungsbranche an der Tagesordnung sind?

Wir setzen auf Eigenentwicklung und modulare Architekturen, um flexibel zu bleiben – technologisch wie wirtschaftlich. Gleichzeitig bauen wir auf starke Partnerschaften, z.B. mit OEMs oder Sensorherstellern, um gemeinsam Standards zu setzen. Wirtschaftlich hilft uns unsere klare Struktur im Lizenz- und Servicegeschäft: Wir haben wiederkehrende Einnahmen und können so besser planen und skalieren, auch in unsicheren Zeiten.

Was unterscheidet Eleven Dynamics im Wettbewerbsumfeld besonders – wo liegt Ihr USP?

Unser größter USP ist die Unabhängigkeit und die Möglichkeit zur echten Inline-Qualitätssicherung. Wir sind die einzige Plattform, die Sensoren, Roboter und Metrologiesoftware beliebig kombinieren kann – und das mit Echtzeitdaten und vollständiger Automatisierung. Außerdem ermöglicht unsere No-Code-Umgebung eine einfache Inbetriebnahme auch durch Nicht-Ingenieure. Das senkt die Einstiegshürde massiv und macht uns extrem skalierbar.

Welches Feedback erhalten Sie von Unternehmen, die mit der EDAS-Plattform arbeiten?

Das Feedback ist durchweg positiv – besonders was Geschwindigkeit, Transparenz und Flexibilität betrifft. Kunden sind oft überrascht, wie intuitiv und schnell unsere Lösung einsatzbereit ist. Auch der Support und die Möglichkeit zur Individualisierung werden häufig gelobt. In einigen Fällen konnten wir Produktionsfehler komplett eliminieren, was einen direkten Einfluss auf Sicherheit und Kosten hatte.

Was sind die nächsten Entwicklungsschritte bei Eleven Dynamics – sowohl technisch als auch strategisch?

Technisch setzen wir stark auf KI-basierte Defekterkennung, noch bessere User Experience und weitere Automatisierungsfunktionen. Strategisch wollen wir unsere OEM-Partnerschaften ausbauen, neue Märkte erschließen und unseren Vertrieb international skalieren. Gleichzeitig investieren wir in unsere interne Struktur – etwa durch den Aufbau dedizierter Teams für HR, Projektmanagement und Support – um auch intern weiter zu wachsen.

Welche drei Ratschläge geben Sie Gründerinnen und Gründern, die ein technologieorientiertes Unternehmen aufbauen möchten?

  1. Löse ein echtes Problem. Technik allein reicht nicht – das Kundenproblem muss immer im Fokus stehen, sonst entwickelt man an der Realität vorbei.
  2. Baue ein starkes Kernteam. Du brauchst Leute, die Verantwortung übernehmen und die Vision mittragen – ohne ein gutes Team ist selbst die beste Idee wenig wert.
  3. Denke Skalierung von Anfang an mit. Prozesse, Produkt und Geschäftsmodell müssen so gestaltet sein, dass Wachstum möglich ist – strukturiert und ohne Chaos.
  4. Und ganz wichtig: Seit sales-driven und arbeitet nicht am Markt vorbei. Vertrieb und Marketing sind das A und O – ohne Kunden hilft dir das beste Produkt nichts. Viele unterschätzen das. Verkaufen ist keine Nebensache – es ist das Rückgrat des Unternehmens.

Bild: Teambild ©Eleven Dynamcis

Wir bedanken uns bei Santiago Droll für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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