Montag, September 15, 2025
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Sei leidenschaftlich bei dem, was du tust

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enote musiknoten musikern

Enote gibt Musikern einen Zugang zu digitalen und interaktiven Musiknoten

Stellen Sie sich und das Startup Enote doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Boian Videnoff, Gründer und Künstlerischer Leiter der Mannheimer Philharmoniker, und habe 2018 zusammen mit Evgeny Mitichkin und Josef Tufan das Musiktechnologie-Startup Enote gegründet. Mit Enote wollen wir Musikern einen einfachen Zugang zu digitalen und interaktiven Musiknoten verschaffen. Unser Team hat dafür ein fortschrittliches System mit künstlicher Intelligenz entwickelt, um Jahrhunderte an geschriebener Musik zu analysieren, digital zu rekonstruieren und über eine iOS-App zu veröffentlichen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Als professioneller Dirigent hantiere ich ständig mit Papier-Partituren, die nicht nur teuer, sonder auch ziemlich unhandlich sind. Die Partitur stattdessen einzuscannen und in eine PDF-Datei umzuwandeln, ist sehr zeitaufwändig und stellt beim praktischen Musizieren letztlich eine kaum bessere Lösung dar. Mit meinem Freund Josef Tufan – einem Unternehmer, IT-Manager und jetzt Mitgründer von Enote – habe ich daher viele Jahre lang darüber gesprochen, wie man Musiknoten in großer Zahl und in einem wirklich digitalen Format bereitstellen könnte. 2018 waren die Fortschritte in der KI-Technologie dann endlich soweit, dass sich die Umsetzung unserer Idee zumindest nicht mehr als unmöglich dargestellt hat. Nachdem wir uns die technische Expertise von Evgeny Mitichkin – jetzt CTO und Mitgründer von Enote – sichern konnten, haben wir daher den Sprung gewagt und Enote gegründet.

Welche Vision steckt hinter Enote?

Was Microsoft Word für geschriebenen Text und Google Maps für Landkarten ermöglicht haben, wollen wir für Notenblätter bieten: eine vollständig digitale Lösung. Mithilfe der Enote-App wollen wir den Zugang zu Musiknoten auf der ganzen Welt demokratisieren und Musikern noch nie dagewesene Möglichkeiten bieten, ihr digitales Notenmaterial zu finden, zu organisieren und damit zu arbeiten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Digitalisierung von Noten in diesem Umfang und in dieser Qualität ist ein absolutes Novum. Daher haben wir viel in Forschung und Entwicklung investiert, um ein KI-System zu entwickeln, das die Musik mit der erforderlichen Genauigkeit analysieren und rekonstruieren kann – derzeit über 99,99 Prozent. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir ein Startkapital von einem privaten Investor erhalten haben, der unsere Vision teilt und den hohen ROI sowohl aus kultureller als auch aus finanzieller Sicht erkannt hat.

Wer ist die Zielgruppe von Enote?

Enote wendet sich mit seinem Abonnement-Service an drei verschiedene Zielgruppen:

  1. Professionelle Musiker
  2. Amateurmusiker
  3. Musik-Institutionen wie zum Beispiel Orchester oder Konzerthäuser

Wie funktioniert Enote? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Nach dem diesjährigen Launch wird die Enote-App jedem Musiker mit einem Standard-Abonnement von 9,99 € pro Monat unbegrenzten Zugriff auf eine Bibliothek mit rund 150.000 Werken sowie allen interaktiven Funktionen der App gewähren. Konkurrierende digitale Noten-Apps sind PDF-basiert, d.h. sie sind an statische Formate gebunden und wissen letztlich nichts über die Musik auf jeder einzelnen Seite. Darüber hinaus verfügen diese Apps nicht über eine zentrale digitale Bibliothek, sodass Musiker alle ihre Noten manuell finden, importieren und organisieren müssen.

Enote hingegen bietet Noten in einem interaktiven digitalen Format – etwas, das derzeit kein Konkurrenzprodukt auf dem Markt vorweisen kann. Die Musiker können so ihr Notenmaterial in der Enote-App 

  • individuell vergrößern, verkleinern und im Layout anpassen,
  • in jede Tonart transponieren,
  • nach festgelegten Regeln automatisch markieren und durchsuchen,
  • automatisch zum richtigen Zeitpunkt umblättern.

Mit Enote können die Musiker zudem Suchfilter einsetzen und tonnenweise Metadaten mit Suchanfragen durchforsten wie: „Zeige mir ein Violinstück von einem französischen Komponisten der Romantik“. So lässt sich ganz einfach neues Repertoire zum musizieren finden.

Enote, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Innerhalb von 5 Jahren wollen wir unsere Bibliothek komplett vervollständigen, sodass sich Musiker für jede benötigte Partitur auf Enote verlassen können. Durch die so entstehende und global vernetzte Community von Musikern, werden unter anderem auch zeitgenössische Komponisten neue Möglichkeiten erhalten, um Musiker direkt zu erreichen – was die kreative Landschaft komplett verändern wird. Gleichzeitig werden wir noch bessere Tools für die Zusammenarbeit in großen Ensembles entwickeln. So wird die Erkennungstechnologie, die unsere kommende Funktion des automatischen Umblätterns antreibt, in 5 Jahren zu größeren Anwendungsfällen herangereift sein wie zum Beispiel einer „intelligenten Begleitfunktion“ und einer „intelligenten Theaterintegration“, bei der Inszenierung, Beleuchtung und andere technische Aspekte von Aufführungen sich direkt mit der Partitur verknüpfen lassen und vollautomatisch ablaufen. Schließlich – und das ist das Wichtigste – wollen wir Initiativen zur Unterstützung und Finanzierung von Musikausbildung und Forschung auf der ganzen Welt starten und so der Musikwelt auch aktiv etwas zurückzugeben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Finde ein Problem, das wirklich gelöst werden muss, gib dich nicht mit einer minderwertigen Lösung zufrieden und sei leidenschaftlich bei dem, was du tust. Das wird die Herausforderungen des Gründerdaseins letztlich nicht komplett beseitigen, aber es wird sicherstellen, dass sich jeder Moment vollkommen lohnen wird.

Wir bedanken uns bei Boian Videnoff für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gnadenlose Ehrlichkeit im Team

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permedio medizin 2 minuten 2 millionen

Stefan Wöhrer Gründer Permedio, Zentrum für personalisierte Medizin, war in der PULS 4 Show 2 Minuten 2 Millionen

Stellen Sie sich und das Startup Permedio doch kurz vor!

Permedio ist ein Zentrum für personalisierte Medizin, welches eine Wahlarztordination mit einer GmbH für Medizinprodukte vereinigt. Ziel von Permedio ist es modernste medizinische Entwicklungen mit nachgewiesenen Nutzen für unsere Patienten in die Praxis umzusetzen. Die Verknüpfung einer Ordination mit einem modernen molekularbiologischen Labor und einem IT Entwickler Team erlaubt es uns medizinische Fortschritte innerhalb weniger Wochen in die klinische Praxis umzusetzen. Permedio wurde 2015 in Niederösterreich gegründet und unser Team umfasst derzeit 34 Leute.

Wie ist die Idee zu Permedio entstanden?

Als Onkologe (=Krebsarzt) war ich oft frustriert, dass die klinische Umsetzung von medizinischen Durchbrüchen oft Jahre dauert. Stellen sie sich vor, sie würden an einer tödlichen Krankheit leiden und es gäbe eine Methode, welche sie heilen könnte. Nun stellen sie sich vor, dass diese Methode noch nicht in ihrem Land oder ihrem Spital verfügbar ist, oder dass die Behandlungskosten nicht von den Krankenkassen bezahlt werden. Sie warten also auf Ihren Tod, wohlwissend, dass eine Heilung woanders möglich wäre. Genau hier wollten wir mit Permedio eine Lösung schaffen.

Welche Vision steckt hinter Permedio?

Unseren Kunden mit Hilfe von Genanalysen die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen.

Wer ist die Zielgruppe von Permedio?

Permedio hat unterschiedliche Produkte mit unterschiedlichen Zielgruppen. Der MediCheck, welcher auf 2 Minunten 2 Millionen vorgestellt wurde, ist grundsätzlich für alle Menschen, welche ein Medikament einnehmen müssen, sinnvoll. Patienten die laufend Medikamente einnehmen müssen – wie zum Beispiel chronisch Kranke – haben natürlich einen unmittelbaren Nutzen. Es wird aber die Zeit kommen, in der eine genetische Analyse schon bei der Geburt durchgeführt werden wird, da es sehr wahrscheinlich ist, dass jeder Mensch irgendwann einmal ein Medikament braucht. Dann wäre es natürlich hilfreich zu wissen, ob dieses Medikament überhaupt wirkt, oder ob Nebenwirkung zu erwarten sind.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben?

2 Minuten 2 Millionen bietet Menschen die Möglichkeit innovative Produkte einer breiten Masse an Zusehern vorzustellen. Genau diese Aufmerksamkeit haben wir gebraucht um einerseits auf das bestehende Problem der unerwünschten Arzneimittelreaktionen aufmerksam zu machen, und andererseits zu zeigen, dass es eine Lösung gibt. Wer hätte gedacht, dass unerwünschte Arzneimittelreaktionen die vierthäufigste Todesursache in der westlichen Welt sind? Dass wir zusätzlich noch Mitstreiter (Investoren) gefunden haben, war für uns natürlich eine super Sache.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Die wichtigste und für uns auch sehr sinnvolle Übung war, unser Konzept innerhalb von 2 Minuten so zu erklären, dass es die meisten Menschen verstehen. Am Inhalt des Pitches haben wir wirklich lange gefeilt. Das Produkt war ja zu diesem Zeitpunkt schon fertig und auf dem Markt und das medizinische Wissen hatte ich mir ja bereits über viele Jahre angeeignet. Das gab mir die Sicherheit, dass mich niemand „kalt erwischen“ kann. Wie in der Sendung allerdings zu sehen war, war dies eine Fehlannahme, da es mich ziemlich überrascht hat, dass einer der Investoren auf eine rhetorische Frage in Mitten des Pichtes geantwortet hat. Die Antwort war aber Gott sei Dank richtig und hat gut zu dem Pitch gepasst. Ich hätte nicht gewusst wie ich reagiert hätte wenn der Investor eine „falsche Antwort“ gegeben hätte…

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Das war natürlich super motivierend und wir waren überglücklich, weil uns klar war, dass die Teilnahme an 2 Minuten 2 Millionen unser Unternehmen massiv pushen würde. Man muss aber ehrlicherweise dazu sagen, dass wir uns auch bei vielen anderen Ausschreibungen, Förderungen, Auftritten, etc. beworben haben und oftmals abgelehnt wurden. Ob man wo genommen wird oder nicht, hängt oft mehr vom Glück und Timing als von der Wertigkeit der Innovation ab.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf Permedio aufmerksam werden?

Ich würde die Teilnahme an 2 Minuten 2 Millionen nicht so sehr als „Schritt“, sondern eher als „Ereignis“ bezeichnen, da wir sie ja nicht wirklich beeinflussen konnten. Wie oben erwähnt wirft man als Startup oft seine Netze aus und meistens kommt nur ein alter Stiefel zurück. Nur ab und zu erwischt man einen großen Fisch wie 2M2M.  Wie dem auch sei, die Teilnahme an 2M2M hat uns tatsächlich sowohl großes Medien- als auch Kundeninteresse eingebracht und die Verkaufszahlen sind um ein vielfaches nach oben gegangen. Ich glaube, dass war für uns und für die personalisierte Medizin ein echter Durchbruch.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Ich dachte mir, dass Florian Gschwandtner auf Grund seines digitalen Backgrounds Interesse haben könnte. Dr. Haselsteiner wurde nachgesagt, dass er bei Medizinprodukten eher zurückhaltend ist. Die Interessensgebiete von Alexander Schütz und Bernd Hinteregger waren mir noch zu wenig bekannt um Hoffnungen zu tragen. Ich bin auch davon ausgegangen, dass Daniel Zech eher wenig Interesse an uns hat. Wie die Sendung zeigte, waren diese Annahmen, bis auf die erste, falsch.

Wie ging es nach der Sendung weiter?

Wir hatten alle Hände voll zu tun die Bestellungen und Anfragen zu bearbeiten und abzuwickeln. Viele Probleme manifestieren sich erst, wenn Systeme belastet werden. Zur Vorbereitung auf die konkreten Verhandlungsgespräche mit den Investoren musste auch die gesamte GmbH umstrukturiert werden, da die Trennung zwischen Ordination und GmbH zuvor eher schwammig war und die Investoren ja nur an der GmbH interessiert sind. Es war unglaublich viel zu tun, aber alle waren voll motiviert und wir hatten eine total positive Energie.

Permedio, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben festgestellt, dass Permedio eine ideale Plattform für digitale medizinische Leistungen ist, über die wir z.B. Testungen, Befunde, Interpretationen, Empfehlungen, biometrische Daten, digitale Rezepte, Medikamentenversand und Verknüpfungen unterschiedlicher Interessensgruppen liefern können. Das Potential ist unglaublich groß. Auf welchen Bereich wir uns fokussieren werden hängt natürlich von der Nachfrage ab. Wir wollen aber auf jeden Fall in die DACH Region expandieren, da uns sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz die Gesetzeslage entgegenkommt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Die Grundlage jedes Erfolgs ist ein funktionierendes Produkt, welches das Leben der Menschen leichter macht.

Gnadenlose Ehrlichkeit im Team was das Produkt betrifft. Wenn ein Produkt nicht performed, dann gibt es in Wirklichkeit nur zwei Möglichkeiten. Erstens: Das Produkt hält nicht was es verspricht. Zweitens: Das Produkt ist gut, der Markt aber noch nicht dafür bereit. Bei der ersten Variante ist es wichtig, diese Tatsache zu erkennen und keine weitere Zeit oder Energie damit zu verschwenden. Auch wenn es schmerzhaft ist „sein Herzblut Projekt“ zu Grabe zu tragen, es ist leider ab und zu notwendig. Bei der zweiten Variante muss man viel Geduld haben, darf aber nicht die Nerven verlieren. Gute Dinge setzten sich mit der Zeit immer durch.

Gründer zu werden ist verdammt hart, Nerven aufreibend, frustrierend, teuer und in den meisten Fällen erfolglos. Dessen muss man sich bewusst sein. Am Ende des Tages kann man sich aber nicht vorwerfen, dass man nicht zumindest einmal versucht hat seine Träume zu verwirklichen. Dieses Gefühl ist unbezahlbar.

Titelbild PULS 4 Fotograf Gerry Frank

Wir bedanken uns bei Stefan Wöhrer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Go for it

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Levy Frey Körperpflege Beauty Pulver

Levy & Frey natürliche Körperpflege und Beauty Produkte aus Pulver

Stellen Sie sich und das Startup Organic Label doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin in Berlin geboren und aufgewachsen und nach einigen Jahren im Ausland wieder in meine Heimat zurückgezogen. Meine Karriere habe ich als Berater im Bereich Digital Retail gestartet, mich aber während meines Studiums bereits vor Jahren für nachhaltige Produktentwicklung begeistert. Diesem Thema bin ich über die Jahre treu geblieben. Im letzten Jahr habe ich mir dann ein klares Ziel gesetzt: die Entwicklung der ersten wirklich nachhaltigen flüssigen Körperpflege aus Pulver.

Daraus wurde Levy & Frey [le:vi: & freɪ] mit einer klaren Mission: Cut the Plastic! 

Was viele nicht wissen – traditionelle Körperpflegeprodukte bestehen bis zu 90 Prozent aus Wasser. Nur 10 Prozent machen den eigentlichen Inhaltsstoff aus. Ich habe mich auf die 10 Prozent konzentriert, auf die es wirklich ankommt, und ein Pulver mit rein naturbasierten, hochwertigen Inhaltsstoffen entwickelt: Zart zu unserer Haut und Umwelt. 

Wir liefern leere Produktflaschen und kleine Pulverbeutel (Refills) mit den tatsächlich essenziellen Inhaltsstoffen (= die 10 Prozent) zur Anmischung in den eigenen vier Wänden. Erstens Pulver, zweitens Wasser, drittens Schütteln – fertig!  Das Ganze dauert drei Minuten und hat das Potenzial, die Körperpflegeindustrie zu revolutionieren.

Ich bin davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit an sich schon längst in unseren Köpfen angekommen ist. Die Umsetzung in die Alltagsroutinen stellt aber für viele – und das kenne ich von mir selbst nur zu gut – noch eine Herausforderung dar, weil sich bestehende Lösungen nicht bzw. nur sehr aufwendig in den Alltag integrieren lassen. Deshalb gilt bei uns das Prinzip: Null Routineumstellung, null Ausreden.

Das heißt bei Levy & Frey konkret, dass die Konsistenz bleibt, wie wir es gewohnt sind: schön cremig und gelig.  Die Routine beim Duschen und Händewaschen bleibt ebenfalls unverändert – nur eben ohne Einwegplastik. Denn unsere Flaschen kann man immer wiederverwenden – man benötigt lediglich das Pulver als Refill.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Das Bedürfnis nach der “richtigen” Körperpflege ist bei mir persönlich schon länger ein großes Thema. Mit 16 wurde bei mir Psoriasis, Schuppenflechte, erkannt, und ich musste mich sehr stark mit der für mich guten und richtigen Pflege auseinandersetzen. Dadurch habe ich sehr viel über Inhaltsstoffe gelernt und bin schnell zu rein natürlichen Produkten gekommen. Neben dem Studieren von Inhaltsstoffen kommt man zwangsläufig auch auf das Thema Plastikkonsum, da die Körperpflegeindustrie zu den größten Einwegplastikverursachern der Welt gehört. Viele der herkömmlichen Produkte enthalten zudem Mikroplastik, Silikone oder Parabene.

Ein zweiter Einflussfaktor war eine Reise nach Südostasien in ein Elefanten-Schutzgebiet in Chiang Mai (Elephant Nature Park). Der Aufenthalt dort hat mir in verschiedener Hinsicht die Augen geöffnet. Unter anderem sind mir die Berge aus Plastikmüll, primär aus Einwegplastik, nachhaltig in Erinnerung geblieben. Der ungebremste Plastikkonsum und die wenigen vernünftigen Alternativen aus Mehrweg-Produkten haben mich sehr nachdenklich über meinen eigenen Umgang mit Plastik gestimmt.

Aus dieser Stimmung bin ich bis heute nicht herausgekommen. Das hat mir auch den Antrieb gegeben, mich mit Levy & Frey selbstständig zu machen. 

Was war bei der Gründung von LEVY & FREY die größte Herausforderung?

Die Forschung und Entwicklung des Pulvers haben viel Zeit, Geduld und Liebe zum Detail gefordert.

Ich habe mich im Sommer letzten Jahres ans Telefon gesetzt und einen Lohnhersteller nach dem anderen abtelefoniert, bis ich den richtigen gefunden hatte. Mir war es wichtig, einen Partner zu finden, der meine Anforderungen an das Produkt genau versteht und sie umsetzen kann. Meine Ambition war es zu jeder Zeit, zum einen ein Produkt herzustellen, dass keinen Unterschied zu herkömmlicher Körperpflege entstehen lässt, und zum anderen eine Pflegeserie zu entwickeln, die uns ein wunderschönes Hautgefühl und kräftige, schöne Haare verleiht.

Die Entwicklungs- und Testphase hat über sechs Monate gedauert, und ich habe die Produkte an mir, mit Freunden und Fokusgruppen getestet und stetig weiterentwickelt. Heute bin ich sehr glücklich mit unserem Endprodukt. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Perfektionismus ist Dein bester Freund und Dein Feind zugleich – und dabei auch noch hoch subjektiv. Mir war es wichtig ein Produkt auf den Markt zu bringen, hinter dem ich mit voller Überzeugung stehen kann. Jetzt geht es ums Zuhören und die Weiterentwicklung der Produkte gemeinsam mit dem Kunden anhand von wertvollen Kundenerfahrungen und Feedback. 

Welche Vision steckt hinter LEVY & FREY?

Unsere Vision ist es, die Körperpflegeindustrie nachhaltig zu revolutionieren und von Einwegplastik zu befreien. Mit unseren innovativen Lösungen können wir Nachhaltigkeit für jedermann zugänglich machen und aus dem Teufelskreis des Einwegplastikkonsums, den herkömmliche Produkte aus der Kosmetik und Körperpflege erzeugen, ausbrechen. Durch Levy & Frey wird aus einem Pulver-Refill eine gesparte Plastikflasche. 

Auf diese Weise können wir gemeinsam nicht nur unseren Einwegplastikkonsum deutlich reduzieren, sondern durch das geringe Transportgewicht und -Volumen innerhalb unserer Lieferkette massiv CO2 sparen, ohne dabei auf eine hochwertige und nachhaltige Körperpflege zu verzichten. Das ist eine Win-Win-Win Situation.

Wer ist die Zielgruppe von LEVY & FREY?


Der Levy & Frey Kunde ist nicht der klassische Zero Waste-Kunde, ganz im Gegenteil. Levy & Frey soll all denjenigen, die ihren Alltag ohne viel Routineumstellung einwegplastikfreier gestalten möchten und offen und neugierig gegenüber einem nachhaltigeren Lebensstil sind, die Möglichkeit dazu geben. Am Ende betrifft das Thema jeden von uns, umso schöner ist es, wenn eine Umstellung so einfach ist. 

Aus diesem Grund haben wir auch auf eine faire Preisstruktur geachtet. Die Startersets bilden das initiale Investment in einen nachhaltigeren Alltag. Anschließend werden ausschließlich die Pulverbeutel benötigt, und gerade im Abo-Modell (coming soon) kann man hier deutlich sparen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Der Markt für plastikfreie Alternativen öffnet sich immer mehr, das ist ein großartiges Zeichen. Wir alle ziehen am gleichen Strang – das gibt viel Rückenwind. 

Mit Levy & Frey verfolge ich nicht nur das Ziel, Einwegplastik aus unseren Bädern zu verbannen, sondern auch eine wirklich hochwertige Pflegeserie auf den Markt zu bringen, die ganz auf Chemie und unnötige Füllmittel verzichtet, biologisch abbaubar ist und ein wunderschönes Haut- und Haargefühl hinterlässt. Viele Hersteller produzieren Hartseifen – da können wir bereits einen klaren Trend hin zur Plastikreduktion erkennen. Viele von uns bevorzugen aber nach wie vor eine cremige Flüssigseife und Körperpflege.

Wir haben es geschafft, aus der Mischung von Pulver und Wasser eine gewohnt zarte Körperpflege zu entwickeln. Außerdem kommen wir ohne die Verwendung von sogenannten Foamern aus, die aus einer wässrigen Lösung einen Schaum erzeugen, wie man ihn z.B. von Rasierschaum kennt.

Organic Label, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Markt bewegt sich bereits in eine positive Richtung, die den Weg in eine nachhaltigere Zukunft ebnet. In fünf Jahren wird die Welt ein Stückchen nachhaltiger sein. Levy & Frey wird das Produktsortiment mit Hilfe seiner Kunden deutlich vergrößert haben und weltweit Menschen den Umstieg in einen plastikfreieren Alltag erleichtern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Diese Frage hat mich in den letzten Wochen sehr häufig erreicht, und ich bin völlig beeindruckt wie viel Potential und großartige Ansätze in den Startlöchern stehen. Ich bin selbst noch am Anfang. Aber drei der Tipps, die ich– anderen mitgeben kann: 

Make it worth it: Der Markt ist übersättigt mit Produkten. Such Dir eine Produktinnovation, die einen Mehrwert für uns alle hat oder eine Nische bietet.

Network, network, network: Der Austausch mit starken Strategen ist absolut inspirierend und motivierend.

Go for it: In Dir steckt so viel Potential. Nutze es und schaffe etwas Großartiges. Einfach mal machen! 

Wir bedanken uns bei Jo Witte für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Organic Label

Kontakt:

Organic Label GmbH
Friedrichstraße 123
DE-10117 Berlin
levyandfrey.com
hello@levyandfrey.com

Ansprechpartner: Jo Witte

Social Media
Instagram: www.instagram.com/levyandfrey/
Facebook: www.facebook.com/LevyandFrey/
LinkedIn:  https://www.linkedin.com/in/jo-maren-witte/

Loyalität zum Traum

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curvesys sensoren

CurveSYS flexible und druckempfindliche Hightech-Sensoren aus elastischem Material für den Personenschutz im Auto

Stellen Sie sich und das Startup CurveSYS doch kurz unseren Lesern vor!

CurveSYS™️ entwickelt extra dünne, flexible, druckempfindliche & beheizbare Hightech-Sensoren aus elastischem Material. Das vorrangige Ziel besteht im Ausbau und der Erweiterung von mobiler Sicherheit im Innenraum oder Außenbereich eines Automobils, beim Personenschutz oder im Rahmen von intelligenten Fahrrad- oder Motorradhelmen bzw. Schutzkleidung. Durch die Vernetzung unserer Sensoren mit dem Internet werden die Anwendungsmöglichkeiten auch im Bereich IoT praktisch grenzenlos. CurveSYS startet z.B, die Kaffeemaschine und wärmt das Wasser vor für den Tee. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Mein Vater hatte vor einigen Jahren einen schweren Autounfall, inkl. Helikopter-Transport und sofortiger 8 Stunden-Notoperation. Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 18 Jahre alt und musste mich umgehend um meine Mutter und um das Familiengeschäft kümmern. Der immense Druck bescherte mir lange Zeit schwere Alpträume, bis ich eines Tages die Idee hatte eine Müdigkeitserkennung zu erfinden. Es war wie im Film. 

Wir haben in unserem Team jüdische und multikulturelle Wurzeln die miteinander harmonieren, ich bin z.B. die 2. Generation von Holocaust-Überlebenden. Meine Großväter waren beide Gefangene in Konzentrationslagern und haben Gott sei Dank überlebt. Die Kämpfernatur war somit schon immer auch in unserer Familie und in meiner DNA vertreten. Da ich aber auch in München geboren und aufgewachsen bin und dass „Made in Germany“-Siegel für mich eine große Rolle spielt, war und ist mir persönlich die Kooperation mit deutschen Unternehmen sehr wichtig. Darauf bin ich besonders stolz. 

Welche Vision steckt hinter CurveSYS?

Unsere Vision ist die weltweite Stärkung der Verkehrssicherheit und der einfacheren Bedienbarkeit in der gesamten Beförderungs- und Unterhaltungsindustrie. Wir arbeiten täglich daran neue Anwendungsmöglichkeiten unserer widerstandsfähigen und flexiblen Hightech-Sensoren zu evaluieren und wollen CurveSYS-Sensoren als weltweiten Standard für druckempfindliche und flexible Sensorik etablieren. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Neben einigen längeren Pilotprojekten mit großen OEMs aus der BRD aber auch aus der internationalen Automobilindustrie, sind wir auch schon eine erste ausgereifte Serienproduktion mit einem Konzern aus der Unterhaltungsindustrie in Japan eingegangen. Die größten Herausforderungen lagen bisher in den zähen Verhandlungen und Vorbereitungsphasen mit den Großkonzernen. Bis heute finanzierten wir uns komplett aus Eigenmitteln.

Wer ist die Zielgruppe von CurveSYS?

Mobilität und ihre Sicherheit sind nur der Anfang von möglichen CurveSYS Anwendungsfällen. Die CurveSYS-Sensoren lassen sich aber auch problemlos in der Unterhaltungs-, Haushaltswaren-, Logistik-, Gaming-, Lebensmittel-, Medizin- oder Sicherheitsindustrie einsetzen – das sind unsere zukünftigen Zielgruppen. 

Wie funktioniert CurveSYS? 

CurveSYS Sensoren besitzen u.a. mehrere Zellen & Zonen, welche gleichzeitig und effektiv delektieren können. Es handelt sich um elastische Träger, die mit gesonderten Materialien beschichtet und ebenfalls durch zahlreiche Spacer beabstandet sind. 

Weiterhin hat CurveSYS ein global geschütztes Spacer System. 

Das Sensorsystem liefert selbst dann zuverlässig auswertbare Sensorsignale, wenn dies unter harten Voraussetzungen verbaut wurde. Der speziell elastische Werkstoff ist vor allem im Automotiv- und Unterhaltungselektronik-Segment tauglich und ist überwiegend effektiv in Steuerelementen und Front-End-Bauteilen unterzubringen.

Die CurveSYS-Sensorik bietet damit zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten und lässt sich somit auch weit oben, wie z.B. direkt unter dem Leder, an Oberflächen implementieren. Durch das spezielle „Spacer System“ sind bei dem erfindungsgemäßen Sensorsystem selbst dann auswertbare Sensorsignale vorhanden, wenn eines oder mehrere der Kontaktelemente bereits im Ruhezustand ist und keine gewollte Druckausübung erfolgt.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Implementierung von CurveSYS-Sensoren in bestehende Steuerelemente wie Lenkräder, Joysticks oder Ganghebel, wo ohnehin kaum Platz ist, ohne Behinderung bestehender Abläufe der Hersteller, inklusive einer Heizfunktion, schien bisher unlösbar. Wir haben uns intensiv mit einer möglichen Umsetzung beschäftig und halten bereits globale Patente, die eine Lösung für das alles bieten.  

Mit einem Satz: Wir bauen zuverlässige Sensor-Assistenten in Steuerelemente ein, die erkennen, ob der Druck einer Hand nachlässt oder diese am Bedienelement (z.B. dem Lenkrad) nicht mehr vorhanden ist. Mit unserem patentierten Geschäftsfeld soll es CurveSYS demnächst auch als Nachrüstung fürs Fahrzeug geben. Ziel ist: Verpackung auf, Sensoren übers Lenkrad ziehen, in der Mittelarmlehne oder der Jacke verbauen bzw. einspannen und die Features beginnen.

CurveSYS, wo geht der Weg hin? 

Unseres Erachtens steht CurveSYS gerade an einer bemerkenswerten Position zum Ausbau des möglichen Potenzials. Wir arbeiten täglich daran, neue Anwendungsmöglichkeiten unserer druckempfindlichen und flexiblen Hightech-Sensoren zu evaluieren und schauen uns nach weiteren strategischen Partnerschaften um, die uns auf unserem Weg weiter voranbringen und vor allem mit uns gemeinsam die Vision der CurveSYS-Technologie teilen.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Bei Startups herrschen bekanntlich immer ein paar Start-Schwierigkeiten, doch wir kommen unserem Ziel, CurveSYS in jedes Fahrzeug, Flugzeuge, jeden Gaming-Controller, Motorradhelm etc. der Welt zu implementieren, mit anderen Worten überall dort wo die Bedienung durch die menschliche Hand erforderlich ist und eine große Rolle spielt, immer näher. 

Mittlerweile erhalten wir täglich Anfragen aus aller Welt bezüglich der Hand-Erkennung in Fahrzeugen und haben weitere globale Patente in Ländern wie Israel, Südkorea, USA, Japan, China und Taiwan angemeldet.

In 5 Jahren werden wir weiterhin versuchen den Markt in diesem Bereich strategisch auszubauen. Mit unseren gesonderten Anwendungsmöglichkeiten streben wir die Marktführerschaft in diesem Segment an. Wir werden vielen innovativen Unternehmen einen extrem großen Vorteil gegenüber anderen globalen Wettbewerbern anbieten können und dadurch die Sicherheit und Bedienungsfreundlichkeit im Mobilitätssektor revolutionieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Loyalität zum Traum: Man sollte seine Ziele niemals aus den Augen verlieren, auch wenn mal etwas schiefläuft und man am liebsten alles hinwerfen würde.  

Hartnäckigkeit: Immer wieder mit seinem Produkt überzeugen zu wollen, ohne sein Gegenüber zu verärgern und dabei die Anforderungen des globalen Markts stets zu berücksichtigen. 

Arbeitswille: Nach den ersten Zusagen vielversprechender Kooperationen nicht glauben, dass jetzt alles von allein laufen wird. Gerade dann muss man alles für sein Unternehmen und sein Produkt geben. Hundertprozentige Konzentration und 24/7 erreichbar sein für sein Team, denn diese Chancen kommen nicht sehr oft und dann heißt es zupacken.

Wir bedanken uns bei Denis Güzelocak für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: CurveSYS

Kontakt:

CurveSYS GmbH
Flurstraße 38
DE-85402 Kranzberg
https://curvesys.de/
info@curvesys.de

Ansprechpartner: Denis Güzelocak

Social Media
LinkedIn:  https://www.linkedin.com/in/denis-guezelocak-83a89623/
Twitter:  https://twitter.com/CurveSYS
Youtube:  https://www.youtube.com/channel/UC2-NHYJ9ovaqk6jPmgEugEA

Mutig sein und sich nicht unter Wert verkaufen

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LUB Unternehmensberatung chatbot ki

LUB Unternehmensberatung in den Bereichen HR & Leadership, CSR & Nachhaltigkeit, Chatbot & Customer Experience

Stellen Sie sich und das Startup LUB doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Dr. Simone Burel und ich bin Gründerin und Geschäftsführerin der LUB GmbH – Linguistische Unternehmensberatung in Mannheim. LUB habe ich 2015 auf Basis meiner Dissertation zur Sprache der DAX-30 Unternehmen gegründet, nachdem ich gemerkt habe, dass es in diesem Bereich eine Marktlücke gibt: Denn 80% der Geschäftsdaten bestehen aus Wörtern – und diese Wörter spiegeln Werte, Wünsche und Denkmuster wider. Und sie steigern den Umsatz, wenn man sie richtig einsetzt.

Deshalb arbeiten mein Team und ich mit innovativen KI-gestützten Beratungsansätzen in den Bereichen HR & Leadership, CSR & Nachhaltigkeit, Chatbot & Customer Experience, Gender & Equality sowie Krise & Change: um Unternehmen durch Sprache diverser, nachhaltiger und letztendlich besser zu machen.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Nach meinem Germanistik- und Anglistikstudium und der nachfolgenden Promotion in Wirtschaftssprache wollte ich der Welt zeigen, dass Linguistinnen auch außerhalb der Wissenschaft und des Verlagsumfeldes erfolgreich sein können. Daher fing ich bei einem Fonddienstleister als Kommunikationsleiterin an. Nach kurzer Zeit stellte ich jedoch fest, dass das überhaupt nicht meine Welt war. Ich befand mich damals in einem sehr konservativen, hierarchischen und eher toxischen Arbeitsumfeld und das ganze endete für mich letztlich in einem Burnout. Ich musste also auf der Suche nach einem neuen Job wieder ganz von vorne anfangen. In dieser Zeit überlegte ich mir, was und vor allem wie ich eigentlich arbeiten wollte, was zu dem Entschluss führte, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Denn für mich standen zwei Sachen ganz oben auf meiner Wunschliste: 1) Freiheit in meiner Arbeitsweise und 2) Ideen auch testen können – ohne lähmende Strukturen.

So entstand LUB 2015 als wissenschaftliches Spin-Off. Anfänglich hatte ich nur einen kleinen Kund:innenkreis, den ich sogar zunächst auf meinem Sofa empfangen und beraten habe. Doch durch das Netzwerk, das ich mir über die Jahre aufgebaut hatte, kamen nach und nach renommierte (DAX-)Unternehmen, Kommunen und KMU hinzu, sodass ich auch Mitarbeiter:innen und Freiberufliche beschäftigen konnte.

Um das Thema Gender Equality, das in der Arbeitswelt der Zukunft eine große Rolle spielen wird, stärker zu positionieren, haben wir 2018 außerdem die Submarke dr.fem.FATALE eingeführt.

Was war bei der Gründung von LUB die größte Herausforderung?

Die ersten Reaktionen auf meine Gründung waren gemischt. Auf der einen Seite reagierten Wirtschaft und Hochschulen mit großem Interesse und Begeisterung auf die Erkenntnis, dass Sprache in der Wirtschaft nicht nur ein Soft Skill ist. Auf der anderen Seite wurde kritisiert, dass Sprache doch ein Grundgut sei und dass Menschen dafür kein Geld ausgeben wollten. Außerdem dachten alle: Geisteswissenschaftler:innen haben doch eh keine Ahnung vom Business. Ich musste deswegen vielen erst begreiflich machen, wie sie aus der Anpassung ihrer Sprache auch einen monetären Mehrwert ziehen konnten und dass es sich lohnt, relativ hohe Tagessätze für unsere Beratung zu zahlen. 

Dass sich die Optimierung von Sprache positiv auf Zufriedenheit und Performance in Organisationen auswirkt, wurde schon in vielen Langzeitstudien gezeigt. Das Problem ist aber, dass schnelle Erfolge schwierig nachzuweisen sind und Kennzahlen und KPIs für einen erfolgreichen Einsatz von Sprache meist nur indirekt, zum Beispiel durch Likes oder Mitarbeiter:innenzufriedenheit, definiert werden. Also musste ich neue KPIS für meinen Bereich definieren und eigene Studien durchführen. Meine wissenschaftliche Reputation half mir zum Glück dabei und die Medien interessierten sich immer mehr für das Thema. Inzwischen habe ich meine eigene Fachbuchreihe zum Thema Sprache und Wirtschaft und publiziere auch beim Wissenschaftsverlag Springer Gabler.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall! Es wird nie alles perfekt sein – selbst nach 5 Jahren ist das nicht so. Es gibt immer Arbeitsbedarf im und am eigenen Unternehmen. Wir optimieren momentan unser Team nach innen und führen Business-Coaching für alle ein. Unternehmer:in sein, heißt auch, mit Imperfektion leben zu können und das fertige Produkt oder die fertige Dienstleistung hinter einem Prototyp zu sehen, auch wenn noch einige Schritte zu gehen sind.

Wenn ein Schritt erreicht ist, kommt die nächste „Baustelle”. Außerdem wird es immer Kritker:innen oder Wettbewerber:innen geben – es ist ein „Shark Tank” und auch ein Wettlauf gegen die Zeit, gerade da wir im Bereich Künstliche Intelligenz und Sprache tätig sind, wo der Markt boomt und gefühlt jede Woche ein neues Start-up eine App oder Plattform launcht. Es gibt aber noch so viel Nachholbedarf in der Old Industry, deswegen sehe ich hier viele „Spielplätze” für alle. Ich würde die Idee aber dennoch bei Friends & Family testen oder bei einem der vielen Pitch-Events. Wenn sie gut ankommt, geht es weiter auch der Suche nach Finanzierung und einem Team. 

Welche Vision steckt hinter LUB?

LUBs Mission ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Linguistik freizulegen, um Organisationen durch Sprache nachhaltiger und diverser zu machen und das gegenseitige Verstehen von Menschen in Organisationen zu verbessern. Deshalb setzen wir uns unter anderem für gendergerechte Sprache, emphatische Führung und nachhaltige Unternehmenskommunikation ein.

Wer ist die Zielgruppe von LUB?

Im Prinzip gehören alle, die kommunizieren und Daten diesbezüglich produzieren, zu unserer Zielgruppe. Momentan beraten wir vor allem (DAX-)Unternehmen, Kommunen sowie wissenschaftliche Organisationen. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im Gegensatz zur klassischen Unternehmensberatung werten wir als linguistische Unternehmensberatung nicht nur Zahlen, sondern auch Sprache und Texte aus und lesen sozusagen „zwischen den Zeilen“ wichtige Informationen heraus. LUB nutzt für die Beratung eine Kombination aus hochwertiger sprachwissenschaftlicher Analyse und modernem Machine Learning. Durch diese innovative Kombination von Geisteswissenschaften & IT werden verborgene Erfolgsfaktoren in Organisationen sichtbar wie zum Beispiel Emotionen und Kompetenzen, die aus einer reinen Zahlenanalyse nicht herausgelesen werden können. Wir arbeiten eng mit der Wissenschaft zusammen und liefern daher verlässliche Analysearbeit und konstant gute Qualität. Im Gegensatz zu vielen anderen KI-Startup sind wir komplett eigenkapitalfinanziert und wachsen daher organisch, aber auch langfristig – die Firma ist mein Leben und wird hoffentlich auch in 20 Jahren noch auf dem Markt sein; außerdem steckt viel meiner eigenen Vision in ihr: obwohl wir Büroräume am Mannheimer Hauptbahnhof haben, sind wir schon immer komplett digital (wer das möchte), fleisch- und autofrei.

LUB, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Auch wenn wir schon digital arbeiten und sehr viel Wert auf ein umweltfreundliches Handeln legen, wird LUB es sich in den nächsten Jahren noch mehr zur Aufgabe machen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Unternehmensberatung voranzutreiben. 

Die Themen CSR und Nachhaltigkeit, KI – vor allem Chatbots – bleiben auch in den nächsten Jahren hochaktuell. Expert:innenwissen auf diesem Gebiet wird also dringend benötigt. Deshalb wollen wir unseren Bekanntheitsgrad und Kund:innenkreis im DACH-Raum weiter ausbauen und den Bereich Chatbots im Service, im Vertrieb oder im FAQ-Bereich noch stärker positionieren. 

In diesem Jahr möchten wir außerdem mit unserer Submarke den nächsten Schritt gehen und wandeln dr.fem.FATALE in eine gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) um, da wir Gender Equality als eines der wichtigsten Zukunftsthemen in Ökonomie und Gesellschaft sehen: Wenn Männer und Frauen endlich gleichberechtigt am Arbeitsleben partizipieren können, werden wir als Volkswirtschaft besser und individuell zufriedener.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Sehr konkret empfehle ich Folgendes:

Mentor:in suchen: für konkrete Business-Fragen, Strategie, Pricing etc. Ich selbst hatte zwei tolle Mentor:innen, von denen ich viel lernen konnte und denen ich noch heute sehr dankbar bin. Um etwas zurückzugeben und auch weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie schwierig der Start ins Business sein kann, bin ich mittlerweile selbst als Mentorin tätig. 

Nicht nur auf Fremdkapital setzen, das gibt anderen viel Mitspracherecht und sorgt häufig auch für Unruhe im eigenen Team. Wenn möglich, über eigene Ressourcen wachsen und auch andere Möglichkeiten ausschöpfen (Stipendien, Förderprogramme). Wenn Business Angels oder VCs hineinkommen, sorgfältig prüfen, ob die Chemie wirklich stimmt, und dass es nicht zu viele Parteien werden.

Mutig sein und sich nicht unter Wert verkaufen, d.h. für Leistungen auch Geld verlangen. Gerade Frauen sind hier sehr zurückhaltend. Sie testen ihr Produkt / ihre Dienstleistung sehr lange for free, sprechen auf Konferenzen ohne Honorar oder lassen sich in Advisory Boards, Netzwerken, Business Lounges ohne konkreten Mehrwert einspannen. Das heißt nicht, dass gerade am Anfang eine Leistung nicht kostenlos oder relativ günstig angeboten werden sollte, aber es sollte ein konkreter Mehrwert (z.B. Multiplikation, Folgeauftrag etc.) erkennbar sein und nicht zum Dauerfall werden.

Wir bedanken uns bei Dr. Simone Burel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Denken Sie groß, fangen Sie klein an

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vivino wein

Vivino Marktplatz für Wein mit der Wein App Bewertungen aus der Community erhalten

Stellen Sie sich und das Startup Vivino doch kurz unseren Lesern vor!

Natürlich, sehr gerne! Mein Name ist Heini Zachariassen und ich bin Gründer und CEO von Vivino. 

Ich habe bereits vor Vivino andere Unternehmen gegründet, aber dieses Projekt ist etwas ganz besonderes. Die Idee bzw. der Antrieb zur Umsetzung kam mir bei einem banalen Alltagsproblem im Supermarkt: Ich stand wieder einmal ratlos vor dem Weinregal und schaute mir das Überangebot an verschiedenen Marken, Weinsorten, Rebsorten und Herkunftsländern an. Es gibt viele Menschen, die Wein mögen, aber vollkommen überfordert sind und nicht wissen, welcher Wein es wert ist, gekauft zu werden – mich eingeschlossen. 

Dieses Problem trieb mich dazu, Vivino als Lösung zu schaffen. Ich komme aus der Tech-Branche und überlegte mir, wie es gelingen könnte eine Kaufentscheidung für den ganz persönlichen Lieblingswein zu erleichtern. Als Ergebnis entwickelten wir eine Wein-App, die es den Nutzern ermöglicht, ein Foto von einem Weinetikett mit ihrem Telefon zu erstellen bzw. einzuscannen. Die App liefert daraufhin sofort Bewertungen aus der Vivino-Community, den durchschnittlichen Verkaufspreis, Verkostungsnotizen und empfohlene Speisekombinationen. 

Mit mittlerweile fast 50 Millionen Nutzern weltweit (davon 1.8 Millionen allein in Deutschland) verfolgt Vivino konsequent eine Mission:  nämlich Wein auf der ganzen Welt neu zu entdecken. Ich wollte schon immer die Weinwelt weiter öffnen, damit sie weniger prätentiös und geheimnisvoll erscheint. Darüber hinaus verbinden wir die Weinhersteller direkt mit den Verbrauchern und erleichtern weniger “erfahrenen” Weintrinkern die Entscheidung, die weniger Erfahrung rund um Auswahl, Genuss und Food & Wine Pairing haben, durch den gezielten Einsatz smarter Algorithmen immer und überall ihren perfekten Lieblingswein für die perfekte Situation zu finden. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich war schon immer davon besessen, Dinge zu bauen und Dinge zu verändern. Und das ist genau das, was wir hier tun!  Dies ist eine Branche, die bereit für Veränderungen ist. Bevor ich auf die Idee zur Gründung von Vivino kam, war ich Mitbegründer mehrerer  Startups, darunter das globale Internet- und mobile Sicherheitsunternehmen BullGuard – also eigentlich eine ganz andere Materie. Es war die Erkenntnis, dass es einen passenden Produktmarkt für Vivino gab und immer noch gibt, die mich dazu brachte, Vivino zu gründen. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass Weintrinker dieselbe Frustration nachempfinden konnten, die ich spürte. Heutzutage schauen wir auf eine stetig wachsende Community von Weinliebhabern und freuen uns sehr, dass wir uns weltweit als größte Online-Wein-Community bezeichnen dürfen. 

Welche Vision steckt hinter Vivino?

Unsere Vision ist es, weltweit nicht nur der größte, sondern auch der vertrauenswürdigste Online-Marktplatz für Wein zu werden. Wir möchten, dass Weinliebhaber immer an Vivino denken, wenn sie Informationen über Wein abrufen oder Wein einkaufen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung in der Anfangszeit war die Weinindustrie  selbst. Wir waren Außenseiter und schließlich  handelt es sich bei der Weinbranche um eine sehr traditionsreiche, “eingeschworene” Gemeinschaft. Und diese Gemeinschaft musste erst davon überzeugt werden, dass es einen Platz für Community-Reviews und Bewertungen gibt.  

Wir hatten großartige  Partner an der Seite, die uns vom ersten Moment an unterstützt haben. Janus Friis war unser erster Business Angel und der erste Investor, der im Jahre 2010 das Unternehmen finanzierte. Des Weiteren investierte Seed Capital 2011 mit einem Pre-Seed-Investment, woraufhin CREANDUM uns 2012 die Serie-A-Finanzierungsrunde ermöglichte. Wir sind auch sehr stolz über die darauffolgende Serie-A-Finanzierungsrunde, die Balderton Capital zu verdanken ist, in der wir 10,3 Millionen im Jahre 2013 erhielten. Ein weiterer Meilenstein bildete SCP Neptune International. Mit ihnen führten wir Anfang 2016 eine Serie-B-Finanzierungsrunde mit 25 Millionen USD durch.

Später standen wir vor der Herausforderung, unsere App-Nutzer zu Käufern zu konvertieren. Lange Zeit waren wir nur eine Scan-App, woraufhin wir schließlich auch  einen Marktplatz einführten. Von den Nutzern zu verlangen, dass sie uns ihre Einkäufe anvertrauen, ist eine ganz andere Herausforderung, als nur eine Ressource für sie zu sein, aber unser Wachstum war phänomenal!  

Wer ist die Zielgruppe von Vivino?

Das ist ziemlich einfach: jeder oder jede, der/die Freude an Wein hat und auch neue Geschmäcker entdecken möchte! Wir sehen, dass verschiedene Zielgruppen Vivino unterschiedlich nutzen. Vor allem Millennials und Gen X und Y sind sehr an digitalen Lösungen interessiert, daher sind sie tendenziell viel aktiver auf der App.  Darüber hinaus  wenden wir uns natürlich ebenfalls an erfahrenere Wein-Connaisseure.  

Wie funktioniert Vivino? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unser erstrangiges Ziel ist es, für jeden Nutzer eine intuitive Handhabung der App und des Vivino Marktplatzes  zu ermöglichen. Unser smarter  Algorithmus verfeinert anhand des individuellen Nutzungsverhaltens mit jedem Bewertungs- und Kaufvorgang die Weinauswahl, sodass jeder Nutzer ein auf den ganz individuellen  Geschmack maßgeschneidertes, virtuelles Weinregal erstellen kann. Um natürlich auch ein breites Sortiment zu gewährleisten, fasst der Vivino-Markt alle Weine der Vivino-Einzelhandelspartner in einem zentralen Marktplatz zusammen. Diese Funktion ist auch für Weinhändler-und Einzelhändler attraktiv, um ihre Weine einer engagierten und ständig wachsenden Wein-Community anzubieten. Mit Hilfe der  Scanfunktion erhalten unsere Anwender sofort alle Informationen zu  Bewertungen, Regionen, Rebsorten, Verkaufspreise auf einen Blick.

Vivino, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben unser GMV im Jahr 2020 verdoppelt und mehr als 265 Mio. $ an Wein verkauft. Der Dezember 2020 war unser erfolgreichster Monat überhaupt! Und diesen Erfolg möchten wir natürlich in den kommenden Jahren auch weiterführen. Vivino wird das Wachstum im Online-Weinverkauf durch verbesserte Transparenz und bessere Technologie weiter vorantreiben. Wir wollen sicherstellen, dass der Verbraucher sich sicher fühlt, dass er einen Wein bereits lieben wird, bevor er ihn überhaupt probiert. Zudem werden wir bald eine „Match-Prozent“-Funktion einführen, von der wir wirklich begeistert sind!

Anstatt nur die Vivino-Bewertung zu verwenden, wird nun jeder Nutzer einen individuellen Übereinstimmungsprozentsatz pro Wein sehen, der nur für ihn oder sie gilt. Auf diese Weise heben wir die Daten auf die nächste Stufe. Wein ist subjektiv und je mehr wir über die Geschmacksvorlieben unserer Nutzer  wissen, desto exakter können wir einen Wein anbieten, der dem jeweiligen Nutzer dann auch wirklich schmeckt. Aber es geht nicht nur um zielgerichtete Technik.  Wir brauchen auch die Daten aus der Community. Es geht also um die perfekte Verbindung von Technologie und menschlichem Verhalten. 

Des Weiteren konzentrieren wir uns auch fortwährend auf die weitere globale Expansion. Mittlerweile ist die Vivino-App in allen Ländern verfügbar und man kann derzeit aus 17 Märkten über den Vivino-Marktplatz online und per App einkaufen. Dieses Angebot wollen wir weiter ausbauen , damit wir Weingüter und Händler smarter mit unserer Nutzerbasis verbinden können. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Denken Sie nicht zu viel nach. In einem Startup müssen Sie mit begrenzten Daten Risiken eingehen. Es wird immer tausend Gründe geben, warum etwas scheitern könnte, aber manchmal muss man sie einfach ignorieren und es schlichtweg tun. Ich denke mir gerne: Wenn nicht jetzt, wann dann?  Wenn man an Vivino denkt, gab es Hunderte, wenn nicht sogar Tausende von Wein-Apps, als wir an den Start gingen. Das wahrscheinlichste Ergebnis war, dass wir scheitern würden. Also nicht zu viel nachdenken, sondern es einfach tun!
  2. Bilden Sie ein großartiges Gründerteam: Ein breit gefächertes Team von Gründern zu haben, das den Großteil dessen, was in den frühen Phasen des Unternehmens erledigt werden muss, erledigen kann, ist unglaublich wichtig.
  3. Denken Sie groß, fangen Sie klein an:  Seien Sie nicht besessen davon, ein perfektes Produkt zu entwickeln und es auf den Markt zu bringen. Entwickeln Sie einen MVP und hören Sie auf Ihre Kunden. Fangen Sie klein an und wiederholen Sie es so lange, bis Sie es richtig hinbekommen. Die erste Version von Vivino kostete 300 Dollar. Damals wollten wir nicht den weltweit größten Online-Weinmarktplatz oder die am häufigsten heruntergeladene Wein-App auf den Markt bringen. Wir mussten überhaupt erst einmal wissen, dass wir etwas auf die Beine stellen können.

Wir bedanken uns bei Heini Zachariassen  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Offen für Feedback zu sein

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FlatUp! Haushalts App WG

FlatUp! Haushalts App für eine WG: Einkaufsliste, Putzplan, WG Kasse und Kalender in einem

Stellen Sie sich und das Startup FlatUp! doch kurz unseren Lesern vor!

Wir, das sind Tobias (Software Entwickler) und Johannes (studiert Sportmanagement), haben dieses Jahr endlich unsere App FlatUp! releast. Mit unserer App kann man gemeinsam auf eine Einkaufsliste, einen Putzplan, eine Kasse und einen Kalender zugreifen. Damit eignet sich FlatUp! perfekt als Haushalts App für eine WG.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Für uns ist das aktuell nur das Mittel zum Zweck, was uns die nötigen organisatorischen Strukturen gibt.

Welche Vision steckt hinter FlatUp!?

Mit FlatUp! möchten wir dafür sorgen, dass man sich in einer Wohngemeinschaft wieder mehr auf das Wesentliche und vor allem die schönen Dinge konzentrieren kann. Diskussionen über Geld zerstören die beste Stimmung. Mit unserer Finanzen Funktion ist damit jetzt Schluss. Streitigkeiten, weil jemand nicht genug putzt, sind durch die klaren Vorgaben bei unserem Putzplan aus der Welt geräumt. Alles in allem soll die App das Zusammenleben und auch die Organisation des Haushalts einfacher machen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Für mich, Johannes, war die Suche nach einem passenden Entwickler der App eine der größten Herausforderungen in der Vorgründungsphase. Die Idee zu der App kam mir im Dezember 2019 und ich hatte sofort konkrete Ideen für die Features. Als es dann aber an die Entwicklung der App ging, lernte ich schnell, dass es ohne gelernten Entwickler nicht funktionieren wird. Ich lotete die Möglichkeit aus, durch Wagniskapital eine App Agentur zu beauftragen, die App zu erstellen.

Parallel dazu versuchte ich Informatiker und Software Engineers zu finden, um gemeinsam zu gründen. Ende März 2020 sorgten die Ausgangssperren dafür, dass meine Gesuche, die ich kurz zuvor in halb Hamburg aufgehängt hatte, nutzlos wurden. Die Ausgangssperre machte meine Suche noch schwieriger.

Also beschloss ich noch mehr online zu suchen. Relativ schnell hatten mich mehrere Entwickler kontaktiert, wobei meine Befürchtungen bei Online-Anzeigen wahr wurden. Steckt hinter dieser Person eine App Agentur, die einen Auftrag wittert? Oder will derjenige nur die Idee klauen? Ich musste stark selektieren und schauen, wer es ernst meinst. Dann hat Tobias mir eine Mail geschrieben und nach zwei Telefonaten war beiden klar, dass das Projekt so realisiert werden kann.

Wer ist die Zielgruppe von FlatUp!?

Eigentlich können FlatUp! alle benutzen, die gemeinsam einen Haushalt organisieren müssen. Unsere Zielgruppe wird hauptsächlich von Studenten, Young Professionals, zusammenlebenden Pärchen und Familien gebildet. Der Fokus liegt natürlich auf Wohngemeinschaften, weshalb wir uns selber als WG App bezeichnen. Teilweise wird unsere App aber auch von Gruppen genutzt, die über unser Kalender Feature ihre gemeinsamen Termine planen. Die Leute werden gerne kreativ und es macht Spaß zu hören, wie manche unsere App benutzen.

Wie funktioniert FlatUp! Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Vorteile von FlatUp! liegen in den umfassenden Funktionalitäten und dem Fakt, dass wir eine All-in-One Lösung für jeden Haushalt bieten. Man muss sich nicht jeweils eine App für einen Putzplan, eine gemeinsame Einkaufsliste und Kalender, oder zum Ausgaben tracken herunterladen. FlatUp! vereint all diese Funktionen in einer App und hebt sich damit eindeutig vom Rest ab. Wer sich die Features genauer ansehen möchte, kann sich gerne auf unserer Homepage schlau machen.

FlatUp!, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Aktuell sind wir noch in der Phase, wo wir intensiv lernen zu verstehen, wie unsere User die App benutzen. Wir erhalten viel Feedback und versuchen die User Experience weiterhin zu verbessern. Außerdem arbeiten wir schon mit Hochdruck am nächsten Update. Wir treffen im Moment ziemlich punktgenau den Zeitgeist und das ist auch unser Anspruch für die nächsten fünf Jahre. Wir möchten die App immer weiter verbessern und sie soll immer zeitgemäß sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Konkret App-Entwicklern würden wir den Tipp geben nicht zu lange an der ersten Version zu arbeiten. Nachdem die ersten unbekannten die App benutzt haben, erhält unfassbar wertvolle Rückmeldungen und kann alles aus einer neuen Perspektive betrachten. Daher empfehlen wir mit der ersten funktionsfähigen Version einfach mal an den Start zu gehen und offen für Feedback zu sein.

Außerdem geben wir zukünftigen Gründern mit auf den Weg, dass das rechtliche Grundgerüst stimmen muss. Sprich Unternehmensform, Gesellschaftervertrag und ein Verständnis für Steuern. Das ist das Fundament und wenn man ein Hochhaus bauen möchte, kann man es auch nicht auf dem Matsch errichten.

Wir bedanken uns bei Tobias und Johannes für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: FlatUP!

Kontakt:

Haller und Tanzmeier UG (haftungsbeschränkt)
Mittelstieg 12
DE-25469 Halstenbek
flatup-app.de
haller@haller-tanzmeier.de

Ansprechpartner: Johannes Haller

Apps: 
IOS: https://apps.apple.com/de/app/flatup/id1539660929
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.hallertanzmeier.flatup&hl=de&gl=US

Hab keine Angst, sei eine LÖWIN!

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KULThashtag Digitalisierung Automatisierung

KULThastag unterstützt KMU´s auf dem Weg der Digitalisierung & Automatisierung mit einer weltverändernden Dienstleistung

Stellen Sie sich und das Start-up KULThashtag GmbH doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Sabine Kirchner aus dem schönen Bayern. Ich habe die KULThashtag GmbH gegründet, um mit meinem Team KMU´s auf dem Weg der Digitalisierung & Automatisierung mit einer weltverändernden Dienstleistung zu unterstützen.Wir sorgen dafür, dass Unternehmer wieder mehr Zeit haben und dem nachgehen können, wofür Sie angetreten sind. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Mein unternehmerischer Alltag hat sich durch Automation & Digitalisierung vollkommen verändert! Dies möchten wir ab 2021 auch mit unseren Kunden teilen. Wir wurden oft darauf angesprochen, sodass wir unsere Fähigkeiten und unser Wissen über Automatisierung und Digitalisierung von Unternehmens und Betriebsabläufen jetzt gern unseren Kunden zur Verfügung stellen. 

Was war bei der Gründung von KULThashtag die größte Herausforderung?

Dies ist nicht mein erstes Unternehmen und Schwierigkeiten gibt es immer, leider ist diese Gründung genau in COVID-19 Zeit gefallen, so das dass das organisatorische das große Problem war, aber an Herausforderungen wächst man ja bekanntlich.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist? 

Natürlich bitte unbedingt! 100%ig perfekt ist es zum Start nie! Viel ergibt sich erst aus der Praxis. Das Wichtigste ist, ins Tun zu kommen. 

Welche Vision steckt hinter KULThashtag?

Digitalisierung und Automatisierung kleinen und mittelständischen Betrieben und Unternehmen zugänglich zu machen und aufzuzeigen, dass hinter diesem Thema mehr steckt als nur künstliche Intelligenz und unpersönliche Chatbots. Wir möchten damit das Problem der meisten Unternehmer lösen, den Mangel an Zeit. Mit unserem Angebot bekommen Unternehmer Lebenszeit zurück und können effektiver arbeiten, Kosten einsparen und ihre Mitarbeiter entlasten, also ein Win-win-Situation für alle Seiten und das war uns das wichtigste! 

Wer ist die Zielgruppe von KULThashtag?

Wir arbeiten ausschließlich im B2B Bereich und sind hier auf kleine und mittelständische Unternehmen und Betriebe spezialisiert. Oberste Priorität hat für uns die enormen Vorteile der Digitalisierung und Automatisierung den Unternehmern anzubieten, die diese am meisten brauchen vom Einzelunternehmer bis zum Mittelstand. Digitale und automatische Lösungen haben wir schon in vielen Unternehmen und Branchen erfolgreich etabliert.    

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unser Fokus liegt auf individuellen Service & Betreuung. Wir wissen, was es bedeutet, Unternehmer zu sein und haben unsere Dienstleistung darauf zugeschnitten. Wir bieten schnelle Lösungen, arbeiten individuell und diskret sowie 100 % DSGVO konform, für unsere Kunden sind wir 24/7 erreichbar.Vor allem aber behalten wir immer den Menschen dahinter und somit das persönliche und individuelle im Blick. 

KULThashtag, wo geht der Weg hin? 

Wir haben vor, den deutschen Mittelstand zu revolutionieren und einen wirklich sinnvollen Beitrag zu leisten. Wir möchten den Menschen die Angst vor digitalen und automatischen Lösungen nehmen und vor allem aufzeigen, welche enormen Vorteile für alle Seiten entstehen können.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Nun, diese Frage möchte ich noch nie und finde ich persönlich sehr schwer zu beantworten. Man weiß nie, was das Leben bringt, ich habe die Erfahrung machen müssen, dass sich das Leben von einem Augenblick auf den anderen komplett verändern kann, ob man will oder nicht. Von daher hoffe ich, wir dürfen unsere Mission erfüllen und mit unseren Kunden, Partnern und im Team eine tolle und erfolgreiche Zeit erleben. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Hab keine Angst, sei eine LÖWIN! 

Hol dir nur Rat von den Menschen, die schon einen solchen Weg gegangen sind!

Vergleich dich nicht ständig, denn das Gras ist dort meist auch nicht grüner!

Wir bedanken uns bei Sabine Kirchner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Es gibt keinen Misserfolg

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once slow dating app

Once Slow-Dating-App. Weil es Zeit braucht, die große Liebe zu finden, erhalten Nutzer*innen nur ein Match pro Tag

Stellen Sie sich und Once doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Clémentine Lalande, CEO der Slow-Dating-App Once. Meine professionelle Karriere begann zunächst als Strategieberaterin bei der Boston Consulting Group, wo ich mit verschiedenen Private-Equity- und Venture-Capital-Unternehmen zusammenarbeitete. Da ich mit der Zeit jedoch genug von den bestehenden Dating-Apps und dem Dating-Markt im Allgemeinen hatte, der patriarchale Stereotypen kontinuierlich reproduziert und stärkt, beschloss ich mit Once die Regeln des Online-Datings neu zu erfinden.

Once ist eine Slow-Dating-App. Weil es Zeit braucht, die große Liebe zu finden, erhalten Nutzer*innen auf Once nur ein Match pro Tag, welcher mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ausgewählt wird. Jedes Match hat 24 Stunden die ungeteilte Aufmerksamkeit des anderen. Gefallen sie sich gegenseitig, werden sie dauerhaft verbunden und können weiter miteinander chatten. Dabei nutzt die KI die Account-Informationen, Dating-Vorlieben und vergangene Aktivitäten, um das beste Match für eine Person zu finden.

Warum haben Sie sich entschlossen, Once zu übernehmen?

Das war eine Kombination aus persönlicher und professioneller Chance. Zum einen habe ich in Once sehr viel Potenzial gesehen. Ich habe die Geschichte der App schon seit ihrer Gründung sehr intensiv mitverfolgt, da sie von einem meiner Freunde gegründet wurde. Zum anderen finde ich den Dating-Markt sehr faszinierend. Es ist ein sich schnell wandelnder Markt, der nur von wenigen Big Playern besetzt ist. Dennoch mangelt es hier an Innovation für Frauen und bestehende Dating-Apps reproduzieren und verstärken die patriarchalen Stereotypen. Davon hatte ich genug. Ich wollte die Online-Dating Regeln neu erfinden und Frauen eine bessere Dating-Erfahrung ermöglichen, weswegen ich schon vor der Übernahme von Once die feministische Dating-App Pickable gründete, die ich dann an Once verkaufte. So ergab sich dann auch die tolle Möglichkeit, bei Once einzusteigen. 

Was war die größte Herausforderung als Sie bei Once eingestiegen sind?

Als ich Once übernahm, befand sich das Unternehmen in einer schlechten wirtschaftlichen Lage. Ich musste somit meine neue Position als CEO mit einer Umstrukturierung beginnen, was keine einfache und zugleich herausfordernde Aufgabe ist. Dabei lag der große Fokus auf Profitabilität, um ein gesundes Wachsen zu ermöglichen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ich denke, das ist keine Frage des Könnens, sondern eine Frage des Müssens. Wenn man mit einer Idee wartet, bis alles perfekt ist, dann ist es meist zu spät und ein*e Andere*r hat die Idee bereits umgesetzt. Man sollte sich nicht an Perfektion klammern. Wenn man eine Idee hat, sollte man ein gesunden Grad an Dringlichkeit erzeugen und die Idee schnell umsetzen, bevor es jemand anderes tut. Dabei sollte man zwar nicht vorschnell handeln, aber immer flexibel  bleiben und Dinge stetig anpassen.

Welche Vision steckt hinter Once?

Die Vision von Once ist es, die Post-Swipe-Welt zu kreieren. Technologische Innovationen helfen uns dabei, unglaubliche Dinge zu tun – also warum nicht auch bei der Liebe? Aktuell sind Singles lediglich Teil eines riesengroßen Katalogs an Möglichkeiten. Das Swipen auf den verschiedensten Apps gleicht der Suche nach einer Nummer im Telefonbuch und macht Singles schlicht unglücklich. Wir müssen das ändern und brauchen Innovationen, die das Swipen beenden und der Suche nach Liebe wieder mehr Persönlichkeit und Relevanz verschaffen. Genau dafür ist Once angetreten. Um Dating wieder schön zu machen.

Wer ist die Zielgruppe von Once?

Singles, die nach echten Verbindungen und schönen Liebesgeschichten suchen sowie Menschen, die ein „Swiping-Burn-Out” haben.

Wie funktioniert Once?

Unser intelligenter Algorithmus sucht ein Mal am Tag nach dem besten Match für die User*innen und verbindet diese zwei Menschen dann miteinander. In den darauffolgenden 24 Stunden können die Nutzer*innen entscheiden, ob sie den anderen gerne kennenlernen möchten und ihrem Match ein Like geben. Wenn sie einander mögen, werden sie langfristig per Chat verbunden. Verbundene Matches können in der App chatten oder sich per Videocall virtuell kennenlernen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Andere Anbieter setzen auf Masse. Der Katalog an Singles scheint endlos zu sein, wenn man als Nutzer*in durchswiped. Bei Once werden die Matchvorschläge speziell für jede*n User*in ausgewählt und mit jeder Entscheidung, die die Nutzer*innen treffen, lernt der Algorithmus und verbessert die Matchqualität. 

Wohin geht der Weg von Once? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren soll Once die Post-Swipe-Ära eingeläutet und dafür gesorgt haben, dass Singles sich wieder mehr Zeit zum Kennenlernen nehmen. Die kürzliche Akquisition durch die Dating Group ist dabei jetzt schon ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wir können die enormen Synergien, die zwischen Once und der Dating Group bestehen, nutzen, um dem Swipen in den nächsten Jahren ein Ende zu bereiten. In einem so konzentrierten und wettbewerbsintensiven Markt einen großen Partner zu haben, ermöglicht es uns, unsere Reichweite zu vergrößern und die geografische Expansion zu beschleunigen, um Dating wieder persönlich zu gestalten und zu entschleunigen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Erstens: Habt keine Scheu davor, laut zu sein und für euch selbst einzustehen. Andere müssen und sollen euch wahrnehmen, sehen und hören, was ihr zu sagen habt.

Zweitens: Entschuldigt oder rechtfertigt euch nicht und findet nicht von vornherein Ausreden, die eure Meinungen und Handlungen neutralisieren. Ich habe während meiner Karriere gemerkt, dass Frauen dies oft tun und nicht selbstbewusst zu ihren Meinungen und Vorschlägen stehen. Um dies zu ändern und in der Gründer*innen-Welt wirklich ernst genommen zu werden, sollte man sich bei jeder Handlung fragen, ob die Leute anders mit einem umgehen würden und man sich selbst anders verhalten würde, wenn man ein Mann wär. Denn wenn man sich als Frau immer entschuldigt oder rechtfertigt, nehmen andere einen nicht ernst. 

Drittens: Wenn ihr eine Idee habt, setzt diese einfach um und wartet nicht auf Perfektion. So sammelt ihr wertvolle Erfahrungen, die euch persönlich sowie das Business weiterbringen und lernt dabei immer weiter dazu. Es gibt keinen Misserfolg, sondern nur stetige Weiterentwicklung. 

Wir bedanken uns bei Clémentine Lalande  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Es gibt immer mehr als einen Weg

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Body´s Perfect Sportnahrung Nahrungsergänzung 2 Minuten 2 Millionen

Die Gründer von Body´s Perfect, Sportnahrung und Nahrungsergänzung, waren in der PULS 4 Show 2 Minuten 2 Millionen

Stellen Sie sich und das Startup BODY’S PERFECT doch kurz vor!

Wir sind Body’s Perfect aus Tirol und entwickeln maßgeschneiderte Sportnahrung und Nahrungsergänzung zur Gewichtskontrolle mit natürlichen, hochqualitativen Inhaltsstoffen.

Als erfolgreiches österreichisches Start-up liefern wir bereits in knapp 60 Länder weltweit. Wir unterstützen beim Einstieg in einen gesunden Lebensstil – mit unseren Produkten wie auch persönlich. Wir kommunizieren transparent und ehrlich und sind immer für unsere Kunden da – fachlich und persönlich.

Wie ist die Idee zu BODY’S PERFECT entstanden?

Wir sind selbst begeisterte Sportler und haben in der Vergangenheit unzählige Nahrungsergänzungsmittel für unsere Fitness getestet und probiert, jedoch fanden wir weltweit kein einziges Produkt, welches das Werbeversprechen hielt und eine hohe Qualität hat. Dies wollten wir ändern, somit haben wir uns mit einem Team von Ernährungsexperten an die Arbeit gemacht und Produkte entwickelt die höchste Qualität aufweisen und überaus Effektiv sind.

Beispielsweise gibt es bei vielen unserer Produkte eine strikte Trennung zwischen Männer und Frauen, da der männliche und auch weibliche Körper viele unterschiedliche Ansprüche hat, welche man beachten muss, vor allem beim Abnehmen.

Welche Vision steckt hinter BODY’S PERFECT?

Unsere Vision ist es: Wenn Menschen effektiv und gesund abnehmen wollen, dann denken Sie an Body’s Perfect. Wir wollen der innovativste Player in diesem Bereich weltweit werden, welcher für beste Qualität bei maßgeschneiderter Sportnahrung zur Gewichtskontrolle steht.

Wer ist die Zielgruppe von BODY’S PERFECT?

BODY’S PERFECT ist für alle Männer und Frauen von jung bis alt.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben?

Die Sendung ist ein effektiver und wertvoller Weg den Menschen eine neue innovative Marke vorzustellen, welche sich von den Big Playern in Hinsicht auf Qualität und Effektivität enorm abhebt. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Da das Vorstellen unseres Unternehmens Teil unseres Alltags ist fiel es uns natürlich nicht sehr schwer uns auf die Show vorzubereiten. Wir hatten uns daher mehr mit der Show und den Pitches von anderen Unternehmen beschäftigt. Wir versuchten den Fokus auf eine gute Präsentation der Produkte zu legen, damit auch die Zuseher den Vorteil unserer Produkte und Produktkonzepte erkennen.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Der Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen war ein sehr spannendes Erlebnis und eine Bestätigung für unser Unternehmen, welches unsere Vision gestärkt hat.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf BODY’S PERFECT aufmerksam werden?

Durch den Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen hatten wir einen wahren Ansturm an Kunden und Geschäftlichen Kontakten. Wir haben eine enorm große Reichweite und viele Optionen dadurch erhalten. 

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Wir hatten keinen bestimmten Investor im Fokus, da jeder dieser Investoren ein guter strategischer Partner wäre. Uns war jedoch auch bewusst, dass einige nicht in diesem Bereich investieren und andere bereits bei ähnlichen Unternehmen beteiligt sind.

Wie ging es nach der Sendung weiter?

Durch den Ansturm hatten wir bis jetzt sehr viel zu tun mit neuen Vertriebspartnern sowie mit dem Ausbau von Marketingbereichen. Nun sind wir auf der Suche nach einem geeigneten strategischen Investor welcher uns beim Erreichen unserer Unternehmensziele für das Jahr 2021 unterstützt. Die Vergabe an Unternehmensanteile hat sich demnach auch geändert, so können wir nun für einen geeigneten Investor um einiges mehr anbieten als wir bei 2Minuten2Millionen geboten haben.

BODY’S PERFECT, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wie es sich auch in unserer Vision spiegelt, ist es unser Ziel, die bekannteste Marke weltweit im Bereich der gesunden Gewichtskontrolle zu werden mit einem internationalen Team an Ernährungsexperten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erfolg braucht Zeit und ist nicht immer sofort sichtbar.

Man muss das was man tut auch gerne tun, um auch schwere Zeiten zu überstehen.

Es gibt immer mehr als einen Weg um an sein Ziel zu kommen.

Bildquelle PULS 4 Gerry Frank

Wir bedanken uns für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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