SleevesUp!: Coworking Offices für echte Macher*innen
Stellen Sie sich und das Startup SleevesUp! doch kurz unseren Lesern vor!
Du bist Gründer und gerade dabei den Schritt vom Küchentisch in ein eigenes Büro zu wagen? Planst kurzfristig und kannst dich nicht für 5-10 Jahre an einen Mietvertrag binden? Du hast nicht das Budget für ein Office, das 500€ und mehr pro Schreibtisch kostet? So ging es uns auch mal! Bevor wir SleevesUp! gestartet haben, war unser Team selbst mal Teil eines „Tech Startups“ und das Thema Büro hat von Tag 1 leider mehr Zeit gefressen als es sollte. Das Tech Startup gibt es heute nicht mehr – dafür aber SleevesUp!: Mit unserer Erfahrung haben wir angefangen Coworking Offices für echte Macher*innen zu erschaffen. Flexibel, professionell und vor allem bezahlbar – auch außerhalb der großen Metropolen wie Berlin oder München.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Das Unternehmertum lag unserem Team schon immer im Blut: Selbständig sein, einen eigenen Weg gehen, Entscheidungen treffen und Risiken eingehen. Natürlich hat das auch Nachteile und man schläft zeitweise schlecht. Aber der Lohn, etwas zu erschaffen, etwas Großes aufzubauen und eine Spur zu hinterlassen wiegt das locker auf!
Welche Vision steckt hinter SleevesUp!?
Wir wollen die Office Welt für KMU’s in Deutschland revolutionieren: In einer dynamischen Welt sollte niemand mehr Verträge mit einer Laufzeit von mehr als 3 Monaten abschließen müssen und es gibt für Gründer und Unternehmer wirklich wichtigeres als sich um Kaffeemaschine, Drucker oder Internet kümmern zu müssen. Wir bringen unsere flexiblen Serviced Offices überall dorthin wo echte Macher*innen am Werk sind. In jeder deutschen Stadt soll es bald mindestens einen SleevesUp! Space geben, wo unternehmerisch geprägte Menschen sich voll auf Ihr Business konzentrieren können und sich nicht um das Office kümmern müssen. Und danach sehen wir weiter!
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Vom ersten Prototyp in einem Hinterhaus mit 300qm bis heute, 11 Standorten in 8 Städten auf über 10.000qm haben wir einen langen Lernprozess hinter uns, der immer noch andauert. Wie schafft man es Prozesse skalierbar zu machen? Und wie können wir Büros in einer digitalen Welt effizient und profitabel betreiben? Wie können wir die Preise für unsere Kunden bezahlbar halten? Viele viele kleine Herausforderungen haben wir unterwegs gelöst, aber mit unserem Wachstum kommen immer wieder neue dazu. Besonders herausfordernd war dabei sicher der „Lockdown“ durch Corona, der uns mitten in einer Wachstumsphase getroffen hat. Aber auch das haben wir hinbekommen. Finanziert haben wir uns bislang über einen Mix aus Bootstrapping, Friends&Family Krediten und klassischer Bankfinanzierung. Um zukünftig noch schneller wachsen zu können planen wir in 2021 eine größere Finanzierungsrunde.
Wer ist die Zielgruppe von SleevesUp!?
Menschen, die unternehmerisch denken und handeln. Egal ob Freelancer, Selbständiger, Gründer, oder angestellter Teamleiter mit Verantwortung für Mitarbeiter und Budgets: Jeder der morgens aufsteht und den Drang hat, weiter zu kommen, das, was da ist, besser zu machen oder etwas aufzubauen. Bei uns arbeiten echte Macher*innen und das vereint den Spirit in unseren Spaces. Dieser gemeinsame Nenner lässt großartige Communities entstehen. Auch ohne aufwändiges Community-Event-Management.
Wie funktioniert SleevesUp!? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir schaffen als einziger Anbieter den Spagat aus Professionalität und Kosteneffizienz – auch außerhalb der großen Metropolen. Wir bringen unser Angebot vornehmlich in deutsche B- und C- Lagen, denn hier gibt es eine große Zielgruppe mit Bedarf nach Flexibilität und Service bei Ihren Offices, welcher bislang so gut wie nicht bedient wird. Klar hat mittlerweile fast jede Stadt ihr „Coworking Projekt“. Aber das sind in der Regel Leuchttürme, welche sich an eine sehr schmale Zielgruppe richten. Wir bieten mit unseren Spaces nicht nur professionelle Arbeitsplätze, sondern ein deutschlandweites Netzwerk, Struktur und schlanke kundenorientierte Prozesse – bei einem Preis, der für die inkludierte Leistung immer jeden Wettbewerber schlägt.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Während des Lockdown war, so wie in den meisten Branchen auch, bei uns erstmal „Atem anhalten“ angesagt. Nach 2 Monaten haben wir jedoch gemerkt, dass die Nachfrage nach flexiblen Modellen deutlich anstieg. Denn viele müssen irgendwie weiterarbeiten und benötigen ein professionelles Office, wollen aber erstmal auf Sicht fahren. Dazu gehören auch Arbeitnehmer, die merken, dass das Homeoffice auf Dauer doch nicht das Wahre ist oder auch Studenten, die trotz geschlossenen Bib’s konzentriert lernen wollen. Oder auch etliche Teams, die doch das ein oder andere Meeting abhalten müssen, deren „Corporate Office“ aber noch immer geschlossen ist. Natürlich haben wir auch unsere Hygienestandards angepasst – aber unsere Infrastruktur (Abstände, Raumgrößen) war schon immer auf genug Platz ausgelegt, sodass wir hier bereits sehr gut aufgestellt waren.
Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Neben den Anpassungen in unseren Prozessen (z.B. Reinigungsintervalle) und neuen Regeln (Maßnahmenkatalog je nach Risikoeinstufung für jeden Standort) haben wir aufgrund der Unsicherheit im Sommer 2020 unsere Wachstumspläne zunächst etwas weiter nach hinten geschoben um das Unternehmen stabil zu halten. Dies ist uns bislang gut gelungen und die Nachfrage und Marktentwicklung zeigt, dass wir schon wieder vorsichtig den Blick nach vorne werfen und bereits die nächsten Spaces angehen können.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
Mittelfristig werden wir sicherlich ein Stück weit von der gestiegenen Dynamik in den Märkten profitieren können. Gefühlt jedes Unternehmen überdenkt derzeit seine Office Situation und fragt sich, wie viel eigene Bürofläche langfristig überhaupt noch benötigt wird und wie das Homeoffice oder „Mobiles Arbeiten“ zukünftig ins Bild passen werden. Hier werden wir mit unserem Modell der dezentral aufgestellten, flexiblen Office Lösungen eine wichtige Rolle spielen. Denn viele Unternehmen werden eigene Büroflächen langfristig abbauen, aber nicht jeder Mitarbeiter wird sich langfristig im Homeoffice wohlfühlen.
SleevesUp!, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir werden unsere Flexiblen Serviced Offices weiter in mittelgroße deutsche Städte bringen. Dabei wollen wir in den nächsten 5 Jahren von derzeit 11 auf ca. 30 Standorte wachsen und vielen Gründern einen Ort zum Durchstarten geben, vielen Selbständigen und KMU das Risiko langfristiger Mietverträge nehmen und weiter daran arbeiten, dass Unternehmen mit dem lästigen Thema „Office Management“ nichts mehr zu tun haben müssen, sondern sich ganz auf das konzentrieren können, was für sie am wichtigsten ist.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Weniger planen, mehr machen! Nur der Markt gibt euch die echten Antworten auf eure Fragen und Annahmen. Habt keine Angst, mit einem „unfertigen“ Produkt auf die ersten Kunden zuzugehen – deren Feedback (und deren echte Euros) sind viel mehr wert als jeder Gründerpreis und jedes „Expertenfeedback“!
Agil bleiben! Zwischen der ersten Idee, dem ersten Prototyp und dem marktreifen Produkt liegen oft Welten! Hört genau zu, was die Kunden wollen, seht genau hin, wie die Kunden das Produkt nutzen. Der Go-To-Market ist ein nie endender Lernprozess und wer es schafft, am schnellsten zu lernen, wie der Markt funktioniert, was der Kunde wirklich will und wofür wirklich Geld bezahlt wird, der wird langfristig Erfolg haben. Auch wenn das was raus kommt vielleicht gar nicht das ist, was ihr mal vorhattet.
Hausaufgaben machen! Wer früh im Markt Erfolg hat vernachlässigt oft die wichtigen Hausaufgaben im eigenen Unternehmen, worüber man später wenn es um zu viel geht dann schmerzhaft stolpern und stürzen kann! Habt eure Buchhaltung im Griff (Belege im Schuhkarton = No Go!), identifiziert und messt die richtigen KPI, schaut genau auf die Kosten und schafft skalierbare Strukturen und Prozesse im Unternehmen. Nur auf einem stabilen Fundament könnt ihr hohe Türme errichten!
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Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder