Zazmo macht gemeinsame Zahlungen in der Gruppe einfach
Stellen Sie sich und das Startup Zazmo kurz unseren Lesern vor!
Wir von Zazmo wollen einen Beitrag dazu leisten das Zusammenleben in WGs und Wohnungen von Paaren noch entspannter zu gestalten. Wir finden es nämlich schade, dass beim Thema Geld die Freundschaft oftmals aufhört. Gerade in Wohngemeinschaften laufen Verträge in vielen Fällen über eine Person, was zu Spannungen innerhalb der Gruppe führen kann. Vor allem dann, wenn Zahlungen nicht fristgerecht oder Nachzahlungen gar nicht getätigt werden. Deswegen haben wir eine transparente, faire und sichere Methode für euch entwickelt, die es eurer Wohngemeinschaft ermöglicht, gemeinsame Rechnungen zusammen zu bezahlen.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Die Idee zu Zazmo hatte Dogan in seinem Auslandssemester in den USA. Schnell lernte er andere Studierende kennen. Doch bei der Planung gemeinsamer Aktivitäten wie Roadtrips trat immer wieder das gleiche Problem auf: Wer streckt das Geld für den Mietwagen und die Ferienwohnung vor? Damit verbunden waren Probleme wie eine hohe Belastung für das eigene Konto, die Frage der Haftung und der Stress, falls ein Gruppenmitglied seinen oder ihren Anteil nicht bezahlt. Auf der Suche nach Lösungen stieß man zwar auf Möglichkeiten wie P2P-Apps, die die Schuld Begleichung vereinfachen sollen, jedoch bieten diese Methoden nicht die Möglichkeit zur sofortigen Gruppenzahlung.
Dogans Mitgründer Marvin und Alex haben schon ganz ähnliche Probleme auf Reisen und Festivals erlebt und waren deshalb direkt begeistert, selbst an der Lösung mitwirken zu können. Um gemeinsame Zahlungen für Gruppen in Zukunft so einfach wie möglich zu gestalten, gründeten wir Zazmo.
Welche Vision steckt hinter Zazmo?
Hinter Zazmo steckt die Idee, dass man die Themen „Geld“ und „Freundschaft“ auf einen Nenner bringt. Das heißt konkret, dass Zazmo Gruppenzahlungen in Echtzeit ermöglicht, sodass niemand mehr in Vorleistung treten muss. Das entspannt nicht nur die eigene finanzielle Situation, sondern auch das Klima im Freundeskreis. Außerdem erhoffen wir uns, dass dadurch mehr gemeinschaftliche Aktivitäten unternommen werden, da etwaige finanzielle Belastungen und Risiken wegfallen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung zu Beginn des Projektes war es, geeignete Software-Entwickler zu finden, die sich ebenfalls für die Idee begeistern und bereit sind für das Start-up Leben einen sicheren Arbeitsplatz aufzugeben. Sobald dies jedoch geschafft war, warteten bereits die nächsten Herausforderungen wie die Finanzierung der Unternehmung. Hier haben wir uns zunächst nach Stipendien umgesehen. Mit dem Hessenideen-Stipendium und dem EXIST-Stipendium war es uns möglich, zwei große Stipendien für uns zu gewinnen. Um das zu erreichen, ist es notwendig, einen überzeugenden Business-Plan zu entwickeln. Das bedeutet, dass die Idee schon möglichst früh komplett durchdacht sein muss. Als FinTech ist es zudem auch wichtig, einen White-Label-Bankpartner zu gewinnen, da bei Finanzdienstleistungen bestimmte Regularien eingehalten werden müssen.
Sobald die Finanzierung und die Durchführbarkeit geregelt waren, mussten wir Pilotkunden gewinnen, die bereit sind, Zazmo auf dem Markt zu testen. Dies haben wir mit den Städtischen Werken Kassel erreicht. Die Pilotphase startet am 15.02.2020. Die nächste Herausforderung für uns wird es sein, Zazmo als gängige Gruppenzahlungsmethode in zahlreichen Wohngemeinschaften zu etablieren.
Wer ist die Zielgruppe von Zazmo?
Die Zielgruppe von Zazmo besteht aus Menschen, die in Wohngemeinschaften wohnen, aber auch zusammenlebende Paare. Obwohl WGs vor allem in Studentenstädten ein ganz gewöhnliches Bild darstellen, ist die Kostenregelung innerhalb von WGs oftmals umständlich. Eine Mitbewohnerin übernimmt die Verträge für Strom und Gas, der andere Mitbewohner bezahlt Internet und GEZ. Doch sobald ein Mitbewohnerwechsel ansteht, müssen Verträge überschrieben oder gar gekündigt werden. Zazmo spricht also alle an, die ihre WG-Kosten in Zukunft entspannt geregelt wissen möchte.
Zazmo ist jedoch eine Zahlungsmethode, welche in vielen Branchen Anwendung finden kann. In Zukunft werden wir auch mit Reise-, Event-, Gastronomieunternehmen kooperieren und auch in diesen Branchen Gruppenzahlungen ermöglichen.
Wie funktioniert Zazmo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Zazmo ermöglicht die erste echte Gruppenzahlung. Das bedeutet, dass jeder seinen Anteil an einer gemeinsam getätigten Zahlung übernimmt. Somit bezahlt die ganze Zahlungsgruppe den fälligen Betrag und für Einzelpersonen entfällt das Vorstrecken von Geld komplett und somit muss man auch nicht mehr dem Geld hinterherlaufen. Gleichzeitig schafft Zazmo Fairness, Transparenz und Kontrolle über die eigenen Finanzen, weil Klarheit über gemeinsame Zahlungen herrscht. Durch das Gründen von Zahlungsgruppen können gemeinsame Ausgaben geplant und transparent geregelt werden.
Im Gegensatz zu anderen Anbietern, buchen wir den jeweiligen Betrag direkt vom Konto der Zahlungsgruppenmitglieder ab, das Geld wird dann von uns gebündelt an den Zahlungsempfänger weitergeleitet. Somit fällt auch das Sammeln des Geldes im Vorhinein gänzlich weg.
Wie ist das Feedback?
In einer Umfrage auf dem Campus der Universität Kassel haben wir 175 Personen zu Zazmo befragt. Das Feedback zu Zazmo ist dabei durchweg positiv ausgefallen. Gerade im studentischen Umfeld, in dem viele Menschen in WGs wohnen, kennen viele Studierende die Problematik von vielen Mitbewohnerwechseln und intransparenten Vertragssituationen. Bei Studierenden, die besonders auf ihre finanzielle Situation achten müssen, stößt das Prinzip des gemeinsamen Bezahlens auf großen Zuspruch, da keine großen Beträge vorgestreckt werden müssen. Somit wird das eigene Konto auch weniger stark belastet und man muss nicht auf Rückzahlungen anderer warten.
Zazmo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Unser Ziel ist es Zazmo als Zahlungsmethode für Gruppen zu etablieren. Dadurch sollen also nicht nur Zahlungen im Kontext des gemeinschaftlichen Wohnens ermöglicht werden, sondern auch für Gruppenaktivitäten wie Reisen, Festivals und Konzerte. In den nächsten fünf Jahren soll sich Zazmo dauerhaft als allgemeine Zahlungsplattform etablieren, die schon jetzt eine bequeme, transparente und sichere Zahlungsabwicklung garantiert.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Es ist immer wichtig, seine Idee oder sein Produkt möglichst kritisch zu betrachten. Gründer neigen oftmals dazu, sehr verliebt in ihre eigene Idee zu sein. Deshalb sollte man sich immer kritisch mit der eigenen Idee auseinandersetzen und sich ständig ehrliches Feedback einholen. Nur so schafft man es, seine Idee zu verbessern und Widerstände durch Anpassungen zu überwinden.
Außerdem ist es wichtig, ressourcenschonend zu arbeiten. Das bedeutet, dass man immer überprüfen sollte, ob das, was man tut, wertschöpfend für die Unternehmung ist. Hier ist auch eine gute Absprache mit den anderen Gründern wichtig, um sich gegenseitig immer wieder zu fokussieren und die wichtigsten Dinge zuerst abzuarbeiten.
Als letztes würden wir angehenden Gründern raten, so schnell wie möglich auf den Markt zu gehen und frühzeitig mit der Kundenakquise zu beginnen.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Dogan Ates für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder