Freitag, November 22, 2024
StartGründerTalkKann dieses Startup die Art und Weise, wie wir kommunizieren, verändern?

Kann dieses Startup die Art und Weise, wie wir kommunizieren, verändern?

Mateo revolutioniert die Kundenkommunikation durch eine innovative Omni-Channel Software, die Unternehmen ermöglicht, ihre gesamte Customer Journey über Messenger wie WhatsApp abzubilden

 Stell dich und dein Startup MATEO doch kurz unseren Lesern vor.

Ich bin Christian, Co-Founder und Co-CEO von Mateo. Philipp, Domenik und ich haben im Vorfeld bei der SAP gearbeitet und bringen verschiedene Erfahrungen aus der Softwarewelt mit. Ich im Vertrieb und Go-To-Market, Philipp in der Entwicklung und Domenik im Prozessmanagement und Produkt. 

Mateo ist die Omni-Channel Kommunikationssoftware, welche lokale Unternehmen und Marken dazu befähigt, die gesamte Customer Journey über Messenger wie WhatsApp abzubilden. 

Unsere Kunden können mit Hilfe von Mateo WhatsApp und Co. DSGVO-konform in ihre Geschäftsprozesse und Systeme einbinden, um darüber Anwendungsfälle im Vertrieb, Marketing, Service oder Recruiting umzusetzen.

Warum hast du dich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Das Gründerteam hat im Vorfeld lange in einer WG gelebt und schon während unserer SAP Zeit hat uns die Startup-Welt begeistert. Innerhalb der WG haben wir auch einige Sachen ausprobiert, wie z.B. über einen Shopify Online Shop eine eigene Klamottenmarke hochzuziehen. Wir haben aber dann schnell entdeckt, dass uns der B2B Softwarebereich eher liegt als eine Lifestyle Marke im B2C. Über unser Netzwerk haben wir dann einen Unternehmer im Immobiliensektor kennengelernt und festgestellt, dass es bei Immobilienmaklern und Hausverwaltungen enorm viele Kommunikationsherausforderungen gibt, die man softwareseitig lösen kann. Das war auch der Ursprung von Mateo. Mittlerweile arbeiten wir mit über 1000 Unternehmen aus 30 verschiedenen Branchen zusammen.  

Was war bei der Gründung von MATEO die größte Herausforderung?

Bei der Gründung war es definitiv die Kündigung unserer sicheren und vielversprechenden Jobs. Wir haben nämlich eine sehr gute Ausbildung bei der SAP erhalten. Alle drei haben mit einem dualen Studium begonnen. Domenik und Philipp haben dann den Master an der Universität Mannheim über ein Stipendium abgeschlossen. Ich habe im Silicon Valley ein Traineeprogramm absolviert – rein fokussiert auf den Vertrieb. Im Anschluss haben wir jeweils einige Jahre in vielversprechenden Rollen gearbeitet. Dieses aufgebaute Fundament aufzugeben und quasi von Null an zu starten, war sicherlich eine der größten Herausforderungen während der Gründung. 

Dann natürlich, dass man es gewohnt war, in den vorhandenen Prozessen eines Konzerns zu agieren. Es war eine komplett neue Erfahrung, sich selbst Prozesse auszudenken und in der Praxis zu erproben. Des Weiteren kannte auch niemand die Marke Mateo. Es ist etwas anderes, ob man mit der Marke SAP im Rücken versucht einen Kunden von einer Zusammenarbeit zu überzeugen oder als Marke, die noch keiner kennt. Ich könnte noch etliche weitere aufzählen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

In vielen Fällen ist die Idee der Ausgangspunkt und es kommt im Laufe des Lebenszyklus zu Iterationen oder sogar zu einem Pivot. Das war bei uns ebenfalls der Fall. Ja, wir sind im Bereich Kommunikation und Customer Experience gestartet. Doch die Lösung ist doch eine andere, die wir mittlerweile bereitstellen. Auch von unserem Netzwerk kriegen wir ähnliches mit. Demnach ist die Idee in der Anfangsphase klasse. Aber das Team ist noch 10x wichtiger, da es sehr wahrscheinlich sein kann, dass die Ursprungsidee nicht greift. Deshalb ist es entscheidender den Start hinzulegen, als zu lange an der perfekten Idee zu feilen.

Welche Vision steckt hinter MATEO?

Unsere Vision ist, dass wir die Art, wie Unternehmen mit Verbrauchern im Austausch sind, verändern werden. Stand heute ist es sehr distanziert über E-Mail. Wir bringen Unternehmen auf eine Ebene des Austauschs, wie der Austausch mit Freunden und Familienmitgliedern funktioniert. Wir sind der festen Überzeugung, dass jedes Unternehmen solch eine Lösung braucht, um ein digitales Kundenerlebnis über Messenger bereitzustellen. Man sieht, dass es in Ländern wie Brasilien oder Südostasien auch bereits der Fall ist. Europa entwickelt sich mehr und mehr in die Richtung Messengerkommunikation in der Geschäftswelt. Demnach ist unser Bestreben die #1 Messenger Marketing Suite für unsere Zielgruppe in Europa zu werden. 

Wer ist die Zielgruppe von MATEO?

Wir adressieren zum einen eine Zielgruppe, die bislang enorm unterrepräsentiert wurde. Lokale und stationäre Unternehmen. Sei es der stationäre Händler, der Optiker, das Sanitätshaus, die Zahnarztpraxis, der Versicherungsmakler, Autohäuser, Hotels etc. Alle, die ein beratungsintensives Produkt veräußern und wo es eine Menge Interaktionspunkte entlang der gemeinsamen Zusammenarbeit geben kann. Zum Beispiel im Service. 

Des Weiteren nutzen unsere Lösung viele Marken oder digitale Unternehmen, die Ihre Services und Produkte über Online Shops veräußern oder digitale Leadgenerierung betreiben. 

Wie funktioniert MATEO? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet dich von anderen Anbietern?

Unser Fokus liegt stark auf dem Medium WhatsApp, da 60 Mio. Menschen alleine in Deutschland WhatsApp nutzen. Demnach machen wir für Unternehmen das Medium in Perfektion nutzbar. Zusätzlich haben wir in Zusammenarbeit mit mehr als 1000 Unternehmen gelernt, dass der Großteil der Interaktionen über Automatismen laufen sollte. Das trägt langfristig dazu bei, dass unser System wesentliche Arbeit im Marketing, Vertrieb und Service reduziert und Potenziale hebt, die im Vorfeld nicht angegangen wurden. Diese Prozesslogik und Automatisierungen bringen wir als Vorschlag in die Unternehmen ein und lassen diese individuell an die Bedürfnisse anpassen. 

Wo geht der Weg hin? Wo siehst du dich und MATEO in fünf Jahren?

Wir wollen im ersten Schritt unsere starke Stellung in der DACH Region ausbauen. Ab nächstem Jahr streben wir zudem die Internationalisierung an. Wir sehen Mateo als internationalen Player etabliert in den führenden europäischen Ländern. 

Welche drei Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Sucht euch ein starkes Team. Wir haben alle drei komplett unterschiedliche Profile und sind von den Charaktereigenschaften auch grundlegend anders. Das ergänzt uns aber sehr gut. Es ist weniger sinnvoll als Gründerteam an den Start zu gehen, wenn alle 3 Personen 1:1 das gleiche Profil mitbringen. 

2. Wartet nicht auf die perfekte Idee. Wir haben auf unserer Reise einige Dinge ausprobiert. Waren neugierig. Wenn man auf die perfekte Idee wartet, dann startet man nie die Reise. Eine Gründung muss natürlich gut überlegt und vorbereitet sein. Allerdings kann man schon mit wenigen Mitteln eigene Ideen antesten und an den Start gehen. 

3. Lasst euch nicht unterkriegen von vielen Neins am Anfang oder Gegenwind. Als Gründer muss man an sein Vorhaben glauben und voll dahinter stehen. Man wird viel Ablehnung und Neins kassieren. Sei es im Sales, bei der Mitarbeitergewinnung, bei der Gewinnung von Investoren, sogar aus dem eigenen Umfeld. Das muss man durchstehen. Es lohnt sich!

Wir bedanken uns bei Christian Strauch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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