CoachHub ist eine digitale Plattform für berufliches Coaching die Mitarbeitende weltweit mit zertifizierten Business-Coaches verbindet
Wer steckt hinter CoachHub und wie kam es zur Gründung der digitalen Coaching-Plattform?
CoachHub wurde von meinem Bruder Yannis und mir gegründet. Die Idee entstand aus der Beobachtung, dass in Unternehmen die Nachfrage nach professionellem Coaching stark zunimmt – gleichzeitig war Coaching oft nur Führungskräften vorbehalten. Uns war schnell klar: Das muss nicht so bleiben. Wir haben eine Chance gesehen, Technologie zu nutzen, um Coaching zu demokratisieren – also einer viel breiteren Gruppe von Mitarbeitenden zugänglich zu machen, unabhängig von Faktoren wie der Hierarchie oder dem Standort.
Unser Ziel war es von Anfang an, eine Plattform zu schaffen, die Mitarbeitende weltweit mit zertifizierten Coaches verbindet – individuell passend und über ein digitales, skalierbares Interface.
Was ist die zentrale Vision von CoachHub und welche Schritte unternehmen Sie, um diese langfristig zu realisieren?
Unsere Vision ist es, jedem Menschen in einem Unternehmen die Möglichkeit zu geben, sein oder ihr volles Potenzial zu entfalten. Coaching soll nicht länger ein exklusives Privileg für Führungskräfte sein, sondern ein integraler Bestandteil moderner Personalentwicklung auf allen Ebenen. Um dieses Ziel zu erreichen, bauen wir unser globales Netzwerk zertifizierter Coaches fortlaufend aus. Gleichzeitig investieren wir stark in unsere Technologie.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Integration von Coaching in den Arbeitsalltag. Coaching muss in den täglichen Abläufen verankert sein und auf der organisatorischen Seite nahtlos in bestehende HR-Systeme eingebettet sein. Unser Anspruch ist, gemeinsam mit unseren Kund:innen Coaching langfristig in der gesamten Organisation zu verankern.
Welche Zielgruppen sprechen Sie mit CoachHub konkret an und wie stellen Sie sicher, dass deren individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden?
Mit CoachHub richten wir uns an Unternehmen – vom mittelständischen Unternehmen bis zum globalen Konzern –, die gezielt in die Weiterentwicklung und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren wollen. Innerhalb dieser Organisationen begleiten wir eine große Bandbreite an Menschen: Führungsnachwuchs, High Potentials, erfahrene Führungskräfte und Mitarbeitende, die sich gezielt in bestimmten Bereichen weiterentwickeln möchten.
Um ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, setzen wir auf eine personalisierte Coaching-Erfahrung. Unsere KI-basierte Matching-Technologie bringt Coachees mit passenden zertifizierten Coaches aus unserem globalen Netzwerk zusammen – abgestimmt auf Ziele, Branche, Sprache und persönliche Präferenzen. Gemeinsam mit dem Coach werden individuelle Entwicklungspläne erarbeitet, die konkrete Herausforderungen und Ziele adressieren. Dabei bieten wir flexible Formate und begleiten den Prozess mit digitalen Tools, die Nutzer:innen helfen, ihre Fortschritte zu verfolgen und den nachhaltigen Coaching-Erfolg sicherstellen.
Was unterscheidet CoachHub von anderen Anbietern im Bereich digitales Coaching?
Ich denke, was uns wirklich unterscheidet, ist die Kombination aus wissenschaftlich fundierten Coaching-Ansätzen, moderner Technologie und unserer globalen Reichweite. Wir haben ein internationales Netzwerk aus zertifizierten Coaches – alle mit langjähriger Führungserfahrung und ganz unterschiedlichen Hintergründen. Das hilft uns, für jede:n Coachee den passenden Sparringspartner zu finden.
Und: Unsere Coaches gehören nachweislich zu den besten am Markt – CoachHub bietet die höchste Dichte an zertifizierten, erfahrenen Business-Coaches im Vergleich zu anderen Anbietern und setzt dabei auf die höchsten Standards. Darauf sind wir ehrlich gesagt ziemlich stolz.
Uns ist dabei der nachweisbare Impact besonders wichtig. Wir machen Coaching-Erfolge sichtbar und helfen Unternehmen, messbare Ergebnisse zu erzielen.
Gab es einen besonderen Meilenstein in der bisherigen Entwicklung des Unternehmens, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ein Moment, der für mich besonders heraussticht, war die Ankündigung unseres KI-Coaches AIMY™. Am 11. Februar dieses Jahres haben wir AIMY™ im Rahmen eines globalen Events vorgestellt – gleichzeitig in Paris, London, Berlin und auf dem NASDAQ-Tower am Times Square in New York. Es ging dabei nicht nur um ein neues Produkt, sondern um ein ganz klares Signal: So sieht die Zukunft des Coachings aus.
Mit AIMY™ haben wir einen der ersten skalierbaren, wissenschaftlich fundierten KI-Coaches auf den Markt gebracht – und damit einen weiteren großen Schritt gemacht, um Coaching wirklich für alle zugänglich zu machen. ICF Germany bringt im Rahmen unserer Partnerschaft seine fundierte Coaching-Expertise in die Arbeit der AI Consulting Group (AICG) von CoachHub ein und ist damit aktiv an der Entwicklung von AIMY™ beteiligt – vom Benutzererlebnis über das theoretische Fundament bis hin zu ethischen Leitlinien. Diese Kooperation, die 2024 begann, markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung verantwortungsvoller und qualitativ hochwertiger KI-Coaching-Lösungen.
Für mich war das nicht nur ein technischer Meilenstein, sondern auch ein kultureller und strategischer. Es hat gezeigt, was möglich ist, wenn Wissenschaft, Coaching-Expertise und Technologie zusammenkommen.
Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich aktuell am häufigsten konfrontiert und wie gehen Sie als Team damit um?
Während wir unser Team, unsere Technologie und unsere Prozesse skalieren, wollen wir sowohl unsere hohen Qualitätsstandards als auch unsere Unternehmenskultur wahren. Wir sind stolz, dass wir es schaffen, ein einheitlich hohes Niveau bei der Coaching-Qualität in unserem globalen Netzwerk von Coaches zu garantieren.
Wie wählen Sie die Coaches aus, die Teil der CoachHub-Plattform werden, und welche Qualitätsstandards legen Sie dabei an?
Der Auswahlprozess für unsere Coaches ist anspruchsvoll und mehrstufig, um sicherzustellen, dass wir nur die Besten an Bord holen. Wir überprüfen Bewerbungen, achten auf relevante Zertifizierungen, einen umfangreichen Coaching-Hintergrund und relevante Fachkenntnisse. Coaches mit fundierter Führungserfahrung und anerkannten Zertifikaten stehen bei uns im Fokus. Es folgt ein ausführliches Interview, um die Coaching-Philosophie, Fähigkeiten und die Übereinstimmung mit unseren Werten zu prüfen, sowie mögliche Assessments oder Fallstudien, um die praktischen Fähigkeiten zu testen. Zudem führen wir umfassende Hintergrundprüfungen durch.
Unsere Qualitätsstandards umfassen anerkannte Zertifizierungen (wie PCC für Einzelcoaching, MCC für Executive Coaching) plus relevante Erfahrung – mindestens sechs Jahre für Einzelcoaching und zehn Jahre für Executive Coaching.
Welche Rolle spielen technologische Entwicklungen wie KI oder Datenanalyse in Ihrem Coaching-Angebot?
KI und Datenanalyse sind ein zentraler Bestandteil unseres Coaching-Angebots und werden immer wichtiger. Ein Beispiel für unsere Innovationskraft in diesem Bereich ist AIMY™, unser KI-Coach. Die KI-Systeme für unser Matching analysieren die Profile, Ziele und Präferenzen der Coachees, um den optimalen Coach aus unserem globalen Netzwerk vorzuschlagen – das führt zu höherer Zufriedenheit und besseren Ergebnissen. KI hilft uns zudem dabei, maßgeschneiderte Lernressourcen für Coachees bereitzustellen.
Anhand von Daten lässt sich der Zielfortschritt des Coachings verfolgen, Trends erkennen und den Erfolg unserer Programme sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene messen.
Was können Nutzerinnen und Nutzer in naher Zukunft von CoachHub erwarten?
Da tut sich gerade einiges – ganz besonders freuen wir uns auf den offiziellen Launch unseres KI-Coaches AIMY im Juni. Das wird ein echter Meilenstein, weil AIMY Coaching noch zugänglicher und flexibler macht – und dabei auf ethische und wissenschaftliche Standards setzt.
Parallel erweitern wir kontinuierlich unsere On-Demand-Inhalte wie Artikel, Videos und Übungen. Auch bei der Integration mit HR- und Talentplattformen geht es voran – zum Beispiel mit unserer App für Microsoft Teams, die ein besonders einfaches Onboarding ermöglicht. Und: Unsere Analytics- und Reporting-Funktionen bauen wir weiter aus, damit Unternehmen noch besser nachvollziehen können, wie Coaching wirkt und welchen Impact es hat.
Wie sehen Sie die Zukunft des digitalen Coachings insgesamt – wo geht die Reise Ihrer Branche hin?
Wir sehen da gleich mehrere entscheidende Trends: Digitale Coaching-Angebote werden zunehmend zum integralen Baustein der Personalentwicklungsprogramme von Unternehmen. Technologie wird es ermöglichen, noch personalisiertere und adaptivere Coaching-Erfahrungen zu bieten, die auf individuelle Bedürfnisse und Lernstile abgestimmt sind. Wir erwarten, dass hybride Modelle, die digitales Coaching mit persönlichen Interaktionen kombinieren, an Bedeutung gewinnen.
Entscheidend wird sein, dass Coaching künftig nicht nur auf individuelle Entwicklung abzielt, sondern systematisch jene Schlüsselkompetenzen fördert, die Unternehmen brauchen, um in einer sich rasant verändernden Welt wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben.
Gibt es Werte oder Prinzipien, die bei der täglichen Arbeit mit Kunden und Partnern im Zentrum stehen?
Wir konzentrieren uns auf die messbaren Ergebnisse und die positive Auswirkung unserer Coaching-Programme, die konkrete Geschäftsziele unterstützen. Wir setzen uns selbst hohe Standards in unseren Coaching-Diensten, unserer Technologie und unserem Netzwerk.
Welche drei Ratschläge würden Sie angehenden Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?
Nummer eins mag überraschend simpel wirken: nicht zu viel nachdenken, sondern einfach anfangen. Die Realität ist, dass keine Idee eine Chance hat, bevor man nicht den ersten Schritt geht. Bei der Gründung von CoachHub ging es uns nicht um Perfektion. Wir haben uns auf drei sehr konkrete Ziele konzentriert: ein erstes, funktionierendes Produkt zu entwickeln, unsere ersten 30 Top-Coaches an Bord zu nehmen und unsere ersten 10 Kunden zu gewinnen.
Gründen ist ein Extremsport. Es zieht einen in tausend Richtungen. An einem Tag fühlt man sich unbesiegbar und am nächsten kann man kaum aufstehen. Man muss lernen, Nein zu sagen, die richtigen Prioritäten zu setzen und für ausreichend Ausgleich zu sorgen.
Last but not least: Zusammen seid ihr stärker. Etwas Sinnvolles aufzubauen, ist immer eine Teamleistung. Ein Unternehmen zu gründen ist anstrengend – geistig, emotional und körperlich. Die richtigen Mitgründer:innen um sich zu haben, macht den Unterschied. Ich hatte das Glück, CoachHub zusammen mit meinem Bruder zu gründen. Diese Partnerschaft hat uns beiden viel Kraft gegeben.
Bild: Matti Niebelschütz Co-Founder und CEO @ CoachHub
Wir bedanken uns bei Matti Niebelschütz für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.