Viking Republic Kanutouren, Wildcamping und Abenteuertouren in Schweden
Stellen Sie sich und das Startup Viking Republic doch kurz unseren Lesern vor!
„Wir sind Finn und Max, die Gründer von Viking Republic. Letztes Jahr haben wir unsere Leidenschaft für Natur, Holz und Abenteuer in die Tat umgesetzt und sind nach Schweden ausgewandert. Am Kornsjön See, nicht unweit der norwegischen Grenze, haben wir ein Naturcamp für Kanutouren, Wildcamping und Abenteuertouren errichtet – unsere Gäste können hier inmitten der Natur entschleunigen und erfahren ein authentisches Outdoorerlebnis. Dafür bieten wir ein Komplettpaket aus Verpflegung, Kanu-und Campingequipment sowie Profi-Anleitung rund um das Thema Survvial. Außerdem sind wir gerade mit einer Community aus freiwilligen Helfern dabei, unser Camp mit der Errichtung von Blockhaushütten zu einem richtigen Dorf auszubauen.“
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
„Uns wurde das Gründer-Gen quasi in die Wiege gelegt. Unsere beiden Elternpaare sind selbstständig und so haben wir früh ein Bewusstsein für die Dimensionen von Unternehmertum entwickelt, aber auch für die Freiheiten, eigene Vorstellungen unabhängig verwirklichen zu können. Es ist eine große Motivation, für den eigenen Traum zu arbeiten und den Zweck der Arbeit jeden Tag erkennen oder auch immer wieder aktiv hinterfragen zu können. Allerdings reicht eine gute Idee allein nicht. Es ist auch wichtig, einen gewissen Geschäftssinn und ein Gespür für funktionierende Geschäftsmodelle zu haben.“
Welche Vision steckt hinter Viking Republic?
Ein zentrales Mantra lautet: „Back to Basics“. Es steht symbolisch für viele Bereiche: Über die Rückverbindung mit der Natur, möchten wir auch mental für Entschleunigung und Detox sorgen. Das Smartphone mal beiseitelegen und Kraft aus dem Ursprünglichen schöpfen. Gerade in Zeiten von globalen Krisen, in denen man einmal mehr merkt, wie abhängig unsere Gesellschaft von Wertschöpfungsketten ist, und wie fragil zivilisatorische Errungenschaften sind , wollen wir mit einem alternativen Campingdorfleben die Kompetenz zur Wertschätzung und Selbstversorgung fördern – ein bisschen auch wie eine Zeitreise: Wie mache ich eigentlich Feuer? Was sind alternative Wasserquellen? Wie verhalte ich mich in der Wildnis?
Diese authentische Erfahrung wollen wir unseren Gästen ermöglichen – ohne Druck und zwanghaften Verzicht. Stattdessen setzen wir auf das positive Gefühl, wenn man – fernab von Infrastruktur und Alltagszwängen – wieder Vertrauen zu sich und der Natur findet. Sozusagen Work-Life-Balance the Viking Republic Way. Dabei hilft auch unser Blockhausbau-Projekt, welches den Wunsch vieler vereint, mit den eigenen Händen aktiv zu sein und etwas zu erschaffen. Darin finden nicht nur wir, sondern auch unsere Gäste Erfüllung. Schließlich sehen wir in allen Mitstreitern sowieso eine Community, die ein ähnliches Mindset verfolgt. Das schließt auch den nachhaltigen und bewussten Umgang mit der Natur ein.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wie vermutlich viele Gründer nachempfinden können, ging der Entscheidung, dem Herzensprojekt ab sofort 100% Aufmerksamkeit, Ersparnisse und Energie zu widmen, ein längerer Prozess voraus. Monatelang haben wir neben unseren verantwortungsvollen Vollzeit-Jobs an unserem Traum gefeilt. Viele Businesspläne und Abenteuerreisen später, stand dann der Entschluss fest, alles auf eine Karte zu setzen! Da wir mit unserem Unternehmen in einem anderen Land agieren, war der organisatorische und bürokratische Aufwand besonders zu Beginn recht groß. Dazu gehörte auch die Suche nach einem geeigneten Grundstück, das unserem Anspruch an Wassernähe, Kanu-Eignung, Platz und Erreichbarkeit gerecht wird. Wir mussten einige langwierige Genehmigungsverfahren überstehen, bis wir endlich von der strategischen Planung in die operative Umsetzung übergehen konnten.“
Wer ist die Zielgruppe von Viking Republic?
„Jeder, der Lust auf ein unverfälschtes Naturerlebnis hat! Natürlich gehören dazu waschechte Abenteurer, Outdoor-Junkies und Bushcrafter. Aber wir richten uns keineswegs nur an die Profis, sondern sprechen ebenso Familien, Jugendfreizeiten, Schulklassen, Sportvereine und Verbände an. Auch Firmen mit Teambuilding-Absicht, gestresste Manager und alle, die den Zwängen des Alltags entfliehen und einfach mal abschalten wollen, sind bei uns genau richtig!“
Wie funktioniert Viking Republic? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
„Bei Viking Republic findet man keine Massenabfertigung im anonymen Urlaubsparadies. Authentizität und Nahbarkeit stehen bei uns an erster Stelle. Wir sehen uns alle – die Gründer, die Guides, die Blockhaus-Mitstreiter und Gäste – als eine Community, die großen Wert auf persönlichen Kontakt legt. Wie in einem gut funktionierenden Dorf, in dem Gemeinschaft großgeschrieben wird. Das heißt auch, dass keiner auf ein Programm festgelegt ist und sich seinen Aufenthalt bei uns ganz individuell nach dem „Baukastenprinzip“ zusammenstellen kann.
Schließlich sucht jeder Gast eine andere Erfüllung in seinem Urlaub: Die einen möchten im Survival-Programm an ihre Grenzen gehen, die anderen bei einer entspannten Kanu-Tour relaxen und die nächsten beim Blockhausbau ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Wir sind im wahrsten Sinne mit Herz und Blut dabei, haben großen Respekt vor der Natur und möchten hier nicht um jeden Preis etwas Großes hochziehen, das schnelles Wachstum und Profit bringt. Stattdessen glauben wir daran, dass nachhaltiges Wirtschaften möglich ist – sowohl ökonomisch, ökologisch als auch sozial.“
Viking Republic, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
„Aus unserem Camp soll nach und nach ein autarkes Dorfleben erblühen. Dafür wollen wir sukzessiv immer mehr Blockhütten errichten und entsprechende Weichen für die Selbstversorgung stellen: Im nächsten Step planen wir einen Permakultur-Garten, eine am Tierwohl orientierte Tierhaltung und eine Messerschmiede. Mit Viking Republic sollen die Leute assoziieren: Hier finden Menschen unterschiedlichster Herkunft, mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Träumen an einer Tafel zusammen– die einen nur für einen Midsommar, die anderen als Teil einer längeren Selbsterfahrung!“
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?´
„Seid nicht leichtsinnig, aber zerdenkt die Dinge auch nicht. Planung und reife Überlegung sind wichtig, aber man muss sich auch trauen, die ersten Schritte zu machen. Es wird immer Menschen geben, die die Dinge belächeln oder gar kaputtreden – das kann motivierend sein und sogar ein Zeichen dafür, dass man mit einer ziemlich genialen Idee unterwegs ist. Lasst Euch von den Hatern genauso pushen, wie von den Befürwortern!
Arnold Schwarzenegger hat sinngemäß einmal gesagt:
„Du darfst keinen Plan B haben, denn sonst stehst Du nicht voll und ganz hinter Plan A. Du musst 100% dahinterstehen, wenn Du einen Plan B hast, gibst Du vielleicht nicht alles.“ Das ist ein bisschen unser Mantra: Trauen und machen – aber ganz oder gar nicht. Ein weiterer Rat lautet: Jedem Gründer sitzen der Break-Even und der Druck, rentabel zu wirtschaften, im Nacken. Uns hilft es, hier den Dampf aus dem Kessel zu nehmen, indem wir stets mit genügend Puffer planen und tendenziell lieber etwas pessimistischer denken – umso größer dann die Freude, wenn die nächsten Buchungen eingehen.
Und zu guter Letzt: Tauscht Euch aus, seid lernfähig und wissbegierig!! Das Netzwerken mit anderen Gründern, ebenso wie der Austausch mit erfahrenen Unternehmern, und das ständige Aneignen neuer Fähigkeiten – sei es unternehmerischer oder fachlicher Art – sind essentiell.“
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Wir bedanken uns bei Finn und Max für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder