Donnerstag, April 25, 2024
StartGründerTalkWichtig ist, dass man das richtige Fundament legt

Wichtig ist, dass man das richtige Fundament legt

Atheneum globale Plattform für den Austausch von Marktdaten

Stellen Sie sich und das Startup Atheneum kurz unseren Lesern vor!

Mein Co-Gründer Ammad Ahmad und ich haben Atheneum 2010 in Berlin gegründet. Atheneum ist eine globale Plattform für den Austausch von Marktdaten, die unsere 400.000 registrierten Branchenexperten mit unseren Kunden teilen. Wir haben es zu unserer Mission gemacht, die Entscheidungsfindung unserer Klienten zu beschleunigen, indem wir sie mit den weltweit besten Fachleuten und Branchenführern zusammenbringen.

Wir organisieren u.a. Expertenumfragen, -calls, -meetings und auch platzieren Experten auch direkt in Unternehmen, die so schnell Wissen weitergeben können. Diese Interaktionen liefern hilfreiche Erkenntnisse und kreative Ideen, die sicherstellen, dass die Kunden ihr Unternehmen effizient voranbringen können. Der Hauptsitz unseres Unternehmens befindet sich in Berlin. Weitere Niederlassungen sind in Tokio, London, New York, Santiago De Chile, Lahore, Shanghai, Seoul, Hongkong und München angesiedelt.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe selbst jahrelang in der Unternehmensberatung gearbeitet. Damals stand ich oft vor dem Problem, schnell sehr spezifische Informationen zu benötigen, die man nicht eben mal bei Google und Co. findet. Das war zu der Zeit gar nicht mal so einfach – und genau das wollten wir verändern – mit Erfolg!

Letztendlich hatte ich aber schon immer einen gewissen unternehmerischen Ehrgeiz. Mir war schon früh bewusst, dass ich ein eigenes Unternehmen gründen will, mit dem ich einen Mehrwert schaffen und natürlich auf eigenen Beinen stehen kann. Als ich dann meinen Co-Gründer Ammad in Berlin kennenlernte und wir die Geschäftsidee konkretisierten, war endgültig klar, dass dies der richtige Moment dafür ist. Es war und ist für mich einfach etwas Besonderes, von Leuten umgeben zu sein, die dieselbe Vision wie ich haben und sich gegenseitig immer neu zu inspirieren. 

Welche Vision steckt hinter Atheneum?

Unsere Vision ist es, Wissen, das in den Köpfen so vieler Menschen steckt, freizusetzen und weltweit verfügbar zu machen. Wir beobachten, dass es unglaublich viele Experten für die verschiedensten Themen gibt, aber nur wenige von ihnen dieses Wissen wirklich weitergeben. Dabei ist die Nachfrage dafür überaus groß. Wir möchten unabhängig von den Big Playern eine Informationsquelle bieten, die vor allem auch die Suche nach Antworten auf sehr spezifische Fragen vereinfacht. Gerade in Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung ist es unser Anspruch, den Austausch von Fachwissen schnell und unkompliziert global zu ermöglich, um einen Beitrag zu leisten, Prozesse und Entscheidungen zu beschleunigen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Direkt zu Beginn konnten wir einige Investoren wie zum Beispiel Vogel Business Media von unserem Geschäftsmodell überzeugen und für uns gewinnen. Zudem unterstützte uns Michael Brehm als Business Angel von Beginn an und war somit einer der ersten Investoren. Im Jahr 2015 konnten wir dann einen Finanzierungsdeal abschließen, bei dem wir zehn Millionen Euro erhielten. Erst kürzlich erhielten wir bei einer neuen von Crosslantic Capital angeführten Finanzierungsrunde weitere zehn Millionen Euro, die wir teilweise in Secondary und teilweise in die Expansion und Weiterentwicklung des Unternehmens investieren. 

Wer ist die Zielgruppe von Atheneum?

Zu unseren Kunden gehören vor allem Unternehmensberatungen und große Wirtschaftsunternehmen, wie einige Dax 30-Unternehmen, aber bspw. auch viele Investmentgesellschaften. Es handelt sich dabei meistens um Entscheider, die für eine potenzielle Investition oder eine spezifische Fragestellung im Allgemeinen nach weiteren Informationen suchen. Im Allgemeinen kann man jedoch sagen, dass unser Kundenportfolio fast genauso divers ist wie die Experten, die auf unserer Plattform gelistet sind. 

Wie funktioniert Atheneum? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Kurz gesagt: Wir bringen Spezialisten mit Generalisten zusammen. Genauer heißt das, dass wir ein Netzwerk von über 400.000 Experten aus den verschiedensten Branchen haben und die jeweils passenden Experten an unsere Kunden vermitteln. Möchte bspw. ein Investor aus den USA ein Taxiunternehmen in Indien aufkaufen, dann kann er über uns alle Informationen einholen, die er dafür benötigt. Er teilt uns seine Präferenzen für einen Experten mit und wir suchen gestützt durch einen Algorithmus in unserer Datenbank nach einem passenden Spezialisten oder akquirieren diesen on-demand. Der Kunde kann dann unkompliziert mit dem Experten telefonieren oder auch mittels einer von uns durchgeführten Studie die Meinungen diverser Experten einholen – alles digital und end-to-end, von der Suche über die Rechnung bis zur Plattform. Dabei sind die Insights, die unsere Experten liefern, höchst praxisorientiert.

Es geht nicht um theoretische Modelle aus der Wissenschaft, sondern wir ermöglichen hautnah Einblicke in das Tagesgeschäft. Im Hinblick auf eine globalisierte, digitalisierte Welt liegen die Vorteile ganz klar in der Geschwindigkeit, in der fundierte Informationen eingeholt werden können. Investitionsentscheidungen müssen heutzutage immer schneller getroffen werden, sodass wir den Austausch von Wissen für die verschiedensten Regionen und Themen ermöglichen und beschleunigen. Dabei unterscheidet uns von anderen Anbietern primär unsere regionale Ausrichtung auf Kontinentaleuropa als einziger Anbieter mit Hauptsitz in Deutschland und zudem weitere Datenangebote wie beispielsweise B2B-Umfragen, die wir über unser Netzwerk durchführen können.

Wie ist das Feedback?

Unser Geschäftsmodell wird super angenommen. Nicht nur unsere Kunden sind mit der unkomplizierten Abwicklung zufrieden, sondern auch die Zahlen sprechen für uns. Wir sind 2018 im Vergleich zum Vorjahr um über 50 % gewachsen, haben einen Umsatz von über 16 Millionen Euro generiert und sind dabei bereits profitabel. Zudem beobachten wir, dass auch unser internationales Kundenportfolio sich stetig erweitert. Zuletzt haben wir eine Niederlassung in Tokio eröffnet, um unsere Kunden in dieser Zeitzone noch besser betreuen zu können. Damit haben wir bereits zehn globale Niederlassungen, weitere sind in Planung.

Atheneum, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir streben an in fünf Jahren einen Umsatz von über 100 Millionen Euro zu erwirtschaften. Dabei steht natürlich im Vordergrund, dass das Wachstum nachhaltig geschieht. Wir werden nicht um jeden Preis expandieren, aber wir möchten unsere bisherige Wachstumskurve mindestens beibehalten. Wir arbeiten konstant an Neuerungen, die auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen. So haben wir beispielsweise kürzlich eingeführt, dass Expertencalls automatisch aufgezeichnet und transkribiert werden, was ein zusätzlicher Service für den Kunden ist. Einige weitere Innovationen sind bereits in Arbeit und werden sukzessive vorgestellt.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Einfach machen: Vieles ist eh nicht planbar und kommt aus dem „Flow“ des kreativen Schaffens. 
  2. Schnelle Ausführung: Viele Risiken werden überschätzt, z.B. die Dilution. Wichtiger ist es schnell erste Traktion und Kundenfeedback zu bekommen. 
  3. Fokus auf HR: Die ersten 10-15 Mitarbeiter sind entscheidend für die Unternehmenskultur. Wichtig ist, dass man hier bereits das richtige Fundament legt.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Mathias Wengeler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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