Freitag, April 19, 2024
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Beazy Plattform für Fotografen und Filmemacher Sharen von Ausrüstung

Stellen Sie sich und das Startup Beazy doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Jonas Ngoenha und Julia Besson, schweizerisch-mosambikanisch und französisch-niederländisch, und wir haben Beazy im März 2019 in Berlin gegründet. 

Beazy ist eine Plattform für Fotografen und Filmemacher (man kann uns als das Airbnb der audiovisuellen Industrie bezeichnen). Man kann all die benötigte Ausrüstung von lokalen Kreativen ausleihen, einschließlich Kameras, Objektive, Drohnen, Licht, Stabilisatoren und sogar Profi- und Heimstudios. Umgekehrt können Besitzer von Ausrüstung ein zusätzliches Einkommen erzielen, indem sie ihre Ausrüstung oder ihren Raum sicher mit anderen sharen. 

Aber bei Beazy geht es nicht nur um das gemeinsame Sharen von Ausrüstung, sondern auch um den Austausch von Ideen und das gemeinsame bilden einer Gemeinschaft. Wir haben begonnen, regelmäßige Veranstaltungen zu organisieren, um die kreative Gemeinschaft zu treffen, darunter regelmäßige Treffen, Photowalks, Workshops und Vorträge mit 20 bis 250 Teilnehmern. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir trafen uns als zwei arme Studenten während eines Fotoshootings und stellten fest, dass wir mit dem gleichen Problem konfrontiert waren: Foto- und Filmausrüstung ist extrem teuer, obwohl sie die meiste Zeit ungenutzt bleibt. Der Kauf eines 2.000€-Objektivs jedes Mal, wenn wir etwas Neues ausprobieren wollten, konnte doch nicht der einzige Weg sein. Wir erkannten schnell, dass es noch keine einfache Option auf dem Markt für die gemeinsame Nutzung von Ausrüstung gab, und wir hatten das Gefühl, dass es an der Zeit war, etwas dagegen zu unternehmen. 

Welche Vision steckt hinter Beazy?

Beazy ist nicht einfach nur eine Plattform, sondern in erster Linie eine Gemeinschaft engagierter Kreativer, die gemeinsam entdecken, wachsen und kreieren. Wir sind „people-powered“ und unsere Vision ist es, jedem, der der kreativen Industrie nahe steht, die Möglichkeit zu bieten, mehr zu verdienen und weniger auszugeben, und zwar durch den wirkungsvollsten Vorsatz: Sharing. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Unsere größte Herausforderung war der Umgang mit den Versicherungsgesellschaften. Wir wussten, dass wir unseren Nutzern unbedingt eine Versicherung anbieten mussten, wenn wir größer werden wollten: Fotografen lieben ihre Ausrüstung so sehr wie ihr eigenes Baby! Schließlich schlossen wir eine Partnerschaft mit der AXA XL, die nun automatisch jeden Artikel auf Beazy mit bis zu 30.000€ versichert.

Da wir mit 19 und 20 Jahren angefangen haben, hatten wir das Glück, moralische und finanzielle Unterstützung von unseren beiden Familien zu erhalten. Wir gewannen dann den Social Impact Award Switzerland und die YGrants, die Impact Entrepreneurs von Julias ehemaliger Ingenieurschule, der EPFL, unterstützen. Nachdem wir nach Berlin gezogen waren, arbeiteten wir sechs bis sieben Monate lang freiberuflich für eine Proptech-Investmentfirma und gingen im letzten Dezember dazu über, uns Vollzeit um Beazy zu kümmern, als wir in den Startup Incubator Berlin eintraten, der vom European Social Fund unterstützt wird.

Wer ist die Zielgruppe von Beazy?

Unser Zielpublikum sind hauptsächlich Profi- und Amateur-Fotografen und Filmemacher. Zu unseren Nutzern zählen wir jetzt auch Innenarchitekten, Künstler und viele Unternehmen, wie Kreativagenturen, lokale und internationale Marken. Jede Einzelperson oder Firma aus der Kreativbranche im Allgemeinen kann Interesse daran finden, ein Beazy-Nutzer zu werden. 

Wie funktioniert Beazy? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wenn man anfangen möchte, seine Ausrüstung zu sharen, ist der erste Schritt die Einrichtung eines Accounts auf Beazy. Danach kann man ein Angebot mit einer kurzen Beschreibung, Bildern und Preis erstellen. Wenn man seinen Raum anbieten möchte, kann man auch einen kostenlosen Besuch eines professionellen Fotografen buchen, um qualitativ hochwertige Bilder für die Anzeige zu erhalten. Das Wichtigste für uns ist, dass man immer die volle Kontrolle über die eigene Ausrüstung/Räume hat. Es steht einem frei, einen eigenen Preis festzulegen, mehrere Artikel zusammen in einem Packet anzubieten und alle Anfragen nach Belieben zu akzeptieren oder abzulehnen.   

Der Vermietungsprozess ist sehr einfach! Der Kunde stellt eine Mietanfrage für bestimmte Tage und der Eigentümer hat dann die Wahl, diese Anfrage zu akzeptieren oder abzulehnen. Wenn eine Vermietung stattfindet, wird der Geldfluss von Beazy so lange eingefroren, bis beide Teilnehmer bestätigen, dass der Prozess reibungslos ablief. Der Eigentümer erhält dann das Geld direkt auf sein Bankkonto. Nachdem eine Anfrage akzeptiert wurde, planen sie die Abholung, und das war’s.

Wir arbeiten sehr hart daran, Beazy nicht nur so sicher und einfach wie möglich zu gestalten, sondern auch im Alltag unserer Nutzer einen praktischen Mehrwert zu erzeugen. Das bedeutet natürlich, dass wir die Plattform verbessern müssen, aber es bedeutet auch, viel Zeit darauf zu verwenden, den Leuten zu helfen, genau das zu finden und zu buchen, was sie brauchen, auch wenn es noch nicht auf Beazy ist.

Der größte Unterschied zwischen Beazy und möglichen Konkurrenten ist sicherlich unsere Community. Beazy bietet mehr als nur eine Online-Plattform, indem es seinen Nutzern die Möglichkeit bietet, an allen möglichen lokalen Veranstaltungen teilzunehmen. Allein im Jahr 2019 haben wir über 60 Veranstaltungen, Workshops, Ausstellungen, Wettbewerbe und Vorträge in Berlin durchgeführt und es geschafft, eine Gemeinschaft von über 3.000 Kreativen in der Stadt aufzubauen! 

Beazy, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen, dass Beazy in den nächsten Jahren der beste Freund wird, von der jeder Kreative nur träumen kann. Und wir wollen ihnen helfen, ein zusätzliches Einkommen zu generieren, weniger auszugeben, sich einigen starken lokalen Gemeinschaften anzuschliessen und mit Talenten in ganz Europa in Kontakt zu treten, während wir gleichzeitig gegen den Überkonsum und seine Folgen kämpfen. 

Wir haben unsere deutschlandweite Expansion im Februar 2020 begonnen, und wir wollen am Ende des Jahres in den großen europäischen Hauptstädten präsent sein, online, aber auch offline, dank unserer Botschafter.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Verlasse Deine Komfortzone! Egal wie sehr Du es hasst, vor der Öffentlichkeit zu sprechen und Menschen zu treffen, es ist ein absolut obligatorischer Schritt, um Dein eigenes Glück zu schaffen. Mit der Organisation von Veranstaltungen zu beginnen, die unsere Gemeinschaft versammelten, war einer der besten Schritte, die wir gemacht haben. So konnten wir unsere tollen CBDO und CTO treffen, unser Produkt verbessern und mit talentierten Köpfen zusammenarbeiten.

Bleib auf der Sonnenseite. Niemand kann je so sehr an Dein Vorhaben glauben wie Du selbst. Wenn Du die Dinge nicht optimistisch siehst, dann wird es niemand tun. 

Frage immer nach Feedback. Deine Nutzer sind das Wertvollste, was Du kriegen kannst, und wenn das Produkt, das Du entwickelst, nicht ihre tatsächlichen Bedürfnisse berücksichtigt, wird es nirgendwo hingehen. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jonas Ngoenha und Julia Besson für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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