Sonntag, April 28, 2024
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Online-Spendenplattform betterplace: Vereine, Organisationen und soziale Hilfsprojekte unterstützen

Stellen Sie sich und betterplace kurz unseren Lesern vor!

Seit 2007 verbinden wir mit betterplace Menschen und Unternehmen mit sozialen Hilfsprojekten auf der ganzen Welt. Dafür ist das Internet unerlässlich. Wenn jemand helfen will, findet er bei uns jederzeit das richtige Hilfsprojekt. Mit einem Spendenvolumen von 15 Millionen Euro jährlich, 40 Mitarbeitern und mehreren zehntausend Projekten von kleinen Vereinen und großen Organisationen, darunter z.B. Save the Children, Care e.V. oder Viva con Agua, sind wir heute die größte deutsche Spendenplattform. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe 2015 den Vorstand von betterplace übernommen, gegründet wurde die gemeinnützige Aktiengesellschaft, die hinter betterplace steht, allerdings von einem Team um Joana und Stephan Breidenbach sowie Till Behnke. Alle drei hatten das gleiche Ziel: Das Internet für mehr nutzen als Bücher zu kaufen oder über StudiVZ zu gruscheln. Sie wollten dadurch Menschen grenzenlos vernetzen, um gemeinsam Gutes zu bewirken und da zu helfen, wo Hilfe fehlt – auch in kleinen Projekten. Transparent und weltweit. Diese Idee von betterplace gilt bis heute. 

Welche Vision steckt hinter betterplace ?

Make the world a betterplace! Unsere Vision ist es, gemeinsam so viel wie möglich zu bewegen, und zwar konkret vor Ort in Projekten, Initiativen oder in der Nachbarschaft. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Anfangsphase von betterplace verlief noch holprig: Das Internet war für die meisten Menschen noch kein Alltagsmedium und Online-Fundraising kaum jemandem ein Begriff. Es kam zu maximal fünf Spenden am Tag, denn gespendet wurde primär per Überweisungsträger. Inzwischen nutzt insbesondere die jüngere Generation fast ausschließlich das Internet um zu spenden. Und so kommen über unsere Plattform an manchen Tagen schon bis zu mehreren zehntausend Spenden zusammen. Die Erst-Herausforderung war also Akzeptanz, jetzt ist es vor allem weitere Verbreitung.

Anders als viele unser Mitbewerber sind wir eine gemeinnützige Aktiengesellschaft und finanzieren uns ausschließlich über Spenden, engagierte Förderer und Unternehmenskooperationen.

Wer ist die Zielgruppe von betterplace?

Mit Spendern, Hilfsprojekten und Unternehmen haben wir drei Zielgruppen: 

Spendern ermöglichen wir, sich sehr einfach und sicher für ein Projekt ihrer Wahl zu engagieren. Hier fokussieren wir uns in Ansprache und Angeboten insbesondere an Menschen in der Altersgruppe 20 bis 40, aber auch dies verändert sich langsam.

Vereinen und Organisationen helfen wir, ihre Arbeit darzustellen, über unsere Tools Spenden zu sammeln und von unserer eigenen Reichweite und Partnern zu profitieren. 

Damit sind wir ein beliebter Partner für Unternehmen. Bei uns finden sie Hilfsprojekte, die den eigenen Werten entsprechen sowie digitale und nachhaltige Lösungen für ihre CSR Tätigkeiten. Dabei können sie so Mitarbeiter, Kunden und Partner in das unternehmerische Engagement einbeziehen. 

Und seit Kurzem bieten wir auch Einzelpersonen, die für ihr eigenes und ganz persönliches Anliegen Spenden sammeln wollen, eine eigene Plattform an, um nach Unterstützern zu suchen.

Wo liegen die Vorteile von betterplace? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere USPs sind Transparenz, umfassende Unterstützung und Gemeinnützigkeit. Wir sind in Deutschland als gemeinnützig anerkannt, zahlen hier unsere Steuern, unterliegen den hiesigen Datenschutzgesetzen und sind unkompliziert in unserem Berliner Büro erreichbar. Damit sind wir direkter Teil des sozialen Sektors und haben großes Verständnis für die Arbeitsweisen der registrierten Vereine und Organisationen. Und wir nehmen ihnen Verwaltungsaufwand ab, da wir Spendenbescheinigungen ausstellen dürfen. Zudem bieten wir zahlreiche Fortbildungen für Vereine und Organisationen an, dies wird ab Herbst durch den Start der betterplace Academy noch verstärkt. Bei all dem ist wichtig: wir arbeiten nicht profitorientiert wie es andere Anbieter im Markt tun. Wir sprechen aber ungern von Konkurrenz, da es uns ganz generell darum geht mehr Menschen zum Spenden zu bewegen – unabhängig von der genutzten Plattform. 

Wie ist das Feedback?

Unsere regelmäßigen Befragungen von Nutzer*innen der Plattform zeigen eine große Zufriedenheit. Dafür sprechen auch die teils jahrelangen Laufzeiten der Projekte. Auch die Rückmeldungen aus den Unternehmenskooperationen sind positiv: Hier wird meist hervorgehoben, wie wirksam es war, auch Mitarbeiter, Kunden oder Partner in die Aktionenen einzubinden, statt lediglich den Vorstand einen Scheck unterschreiben zu lassen. Für die User*innen ist es natürlich angenehm, dass wir um die komplette Verwaltung hinter den Aktionen kümmern und die Software zur Verfügung stellen.  

betterplace, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In erster Linie wollen wir natürlich erreichen, dass wir noch mehr noch mehr Menschen zum Spenden bewegen können, und zwar auf innovative Weise. Um jüngere Spender*innen zu erreichen, muss das natürlich online stattfinden. Das gilt in fünf Jahren natürlich noch viel stärker als bereits jetzt. Derzeit arbeiten wir dafür beispielsweise sehr erfolgreich mit Gamern, die ihre Fans über ihre Streams zum Spenden für ihre Lieblingsprojekte animieren.

Auch wenn in Deutschland das Interesse an digitalen Plattformen wie betterplace steigt, hinkt die Online-Spende ja im internationalen Vergleich noch hinterher. Das wollen wir ändern. Wir wollen den Menschen zeigen, dass Spenden dank der digitalen Möglichkeiten auch transparent sein kann und Spaß macht. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Hör auf den Markt: Wird Dein Produkt/Angebot wirklich gebraucht? Und wenn ja, in welcher Form? Das reduziert Kosten und möglichen Frust, falls man seine Idee an der Zielgruppe vorbei baut.

Such Dir Verbündete: wer ist auch in Deinem Markt unterwegs? Mit wem lohnt sich eine Kooperation? Auch hier kann man nötige Investitionen vielleicht teilen oder Marketingsleistungen tauschen.

Kommuniziere, kommuniziere, kommuniziere: Du kannst nicht genug kommunizieren. Weder mit Kunden, noch mit Zulieferern und am wenigsten mit den eigenen Mitarbeitern. Das ist aufwändig und kostet Kraft – zahlt sich am Ende aber meist aus.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Björn Lampe für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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