Freitag, März 29, 2024
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Tauscht euch über Ideen aus anstatt sie geheim zu halten

bugshell Cypersicherheitsplattform: IT-Sicherheit für Unternehmen mit einer Community aus hochspezialisierten IT-Sicherheitsexperten

Stellen Sie sich und das Startup bugshell doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Volker Haupt, Inko Lorch und Jakob Semmler – zusammen haben wir die Cybersicherheitsplattform bugshell gegründet. Über unsere Lösung bringen wir IT-Sicherheitsexperten und Unternehmen zusammen. Das Ziel ist es die Infrastruktur aus dem Blickwinkel eines Angreifers zu prüfen und aufzuzeigen, wie Sicherheitslücken behoben werden können. Mithilfe von IT-Penetrationtests evaluieren wir die IT-Systeme unserer Kunden.

Dabei arbeiten wir ausschließlich mit einer europäischen Community aus erfahrenen Sicherheitsexperten zusammen. Unseren Fokus, Unternehmen vor feindlichen Angriffen zu schützen, erweitern wir über diverse Beratungsleistungen, wie Workshops. Wir wollen nicht nur Analysen anbieten, sondern auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für IT-Sicherheit am Arbeitsplatz sensibilisieren. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben alle schon einige Erfahrungen im Bereich Startups der Techbranche gesammelt. Wir sehen schon lange IT-Sicherheit als eines der drängendsten Probleme für jedes öffentliche, aber auch private Unternehmen. Ob wirtschaftliche Schäden oder Betrugsfälle aus dem eigenen Umfeld – wir wollten einen neuen Ansatz finden, um IT-Infrastrukturen zu schützen. Um dieses Problem aus eigener Kraft zu lösen, benötigt es oft einen ganzen Stab von Mitarbeitern, der für die wenigsten Unternehmen finanziell tragbar ist. Selbst wenn das nötige Kapital für den Aufbau eines IT-Sicherheitsteams zur Verfügung steht, ist es dennoch eine große Herausforderung diese Fachkräfte am Markt für sich zu gewinnen.

Welche Vision steckt hinter bugshell?

Wir wollen die digitale Welt sicherer machen. Alteingesessene Strukturen von Organisationen sind nicht agil genug, um den modernen Angriffsszenarien standzuhalten. Auf der anderen Seite entwickeln sich Hackergruppen schneller und sind teils sehr gut ausgebildet. Für diejenigen, die sich für IT-Sicherheit begeistern, fehlte bislang ein System, das den Einstieg in das legale Hacking vereinfacht ohne, dass sie sich in einer kriminellen Grauzone bewegen. Mit bugshell wollen wir diesen digitalen Raum in Europa schaffen, der genau dieses Bedürfnis erfüllt. Wir sind davon überzeugt, dass in Hinblick auf die Rahmenbedingungen ein Ansatz nur dann erfolgreich ist, wenn er mit unseren gelebten europäischen Werten, rechtlichen Normen und Gesetzen konform geht.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben gleich von Anfang eine Pre-Seed Finanzierung durch einen Business Angel bekommen. So konnten wir unsere Ideen schnell umsetzen und unsere Plattform optimieren. Tatsächlich ist das Schwierigste die Früherkennung von Fehlern. Es galt für uns ein schlankes Team aufzustellen, Prioritäten zu setzen und auch mal schwierige Entscheidungen zu treffen. Fragen wie „Passt es so wie wir uns gerade entwickeln?“ oder „Sind alle zufrieden mit den definierten Zielen und Visionen?“, begleiten uns seit jeher und wir sind stets im Austausch, wie sich unser Unternehmen entwickelt. So haben wir auch unser Business Model an einigen Stellen immer wieder ausgebaut und optimiert. 

Wer ist die Zielgruppe von bugshell?

Grundsätzlich braucht jedes Unternehmen Hilfe im Bereich IT-Sicherheit. Betriebsblindheit ist ein oft auftretendes Phänomen und besonders bei der eigenen Infrastruktur kann das massive Konsequenzen haben. Aktuell fokussieren wir uns auf mittelständische Unternehmen in Deutschland, doch auch das europäische Ausland ist für uns auf dem Radar. Nachfrage erhalten wir aktuell besonders aus den Branchen Automotive, Health und Telekommunikation. Abhängig vom Feedback und der Resonanz werden wir unser Angebot auf eine Zielgruppe ausbauen, so können wir dann dieses spezifische Marktsegment erobern. 

Wie funktioniert bugshell? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir sind dann gefragt, wenn ein Unternehmen wirklich verstehen möchte, wie es um die eigene IT-Sicherheit bestellt ist. Wir arbeiten mit einer Community aus hochspezialisierten IT-Sicherheitsexperten zusammen und koordinieren den gesamten Prozess. Mit unser Plattform sehen unsere Kunden, was für Sicherheitslücken bei ihnen identifiziert worden sind. Das ermöglicht es, dass Unternehmen mit unseren Experten eng zusammenarbeiten können. Der Aufwand wird für beide Seiten dadurch erheblich reduziert.

Mit unserem Ansatz sind wir die einzige Plattform, die diesen Service anbietet, denn wir unterscheiden uns von der internationalen Konkurrenz dahingehend, dass die Daten und die Community sich ausschließlich in der EU befindet. Gleichzeitig ist unsere Plattform die einzige, die ganze Angriffsszenarien für Kunden aufbaut und über die Plattform auswertet. Wir schaffen das über unser ausgeklügeltes Partnersystem, die Community und unsere Plattformmodule.

Bugshell, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren soll bugshell zu den größten IT-Sicherheitsanbietern Deutschlands gehören und auch schon in ein paar anderen europäischen Ländern bekannt sein. Unser großer Fokus liegt auch auf der Community, wir wollen uns zu der Anlaufstelle für IT-Sicherheitsexperten entwickeln. Wir haben dabei nämlich nicht nur kommerzielle Ziele:  Wir wollen, dass Europa sich zu dem InnovationHub in der Welt entwickelt. Des Weiteren wollen wir IT-Sicherheit greifbarer machen und mit der Community-Plattform den Austausch zwischen Cybersecurity-Experten verbessern. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Gebt euch regelmäßig Feedback, tauscht euch über Ideen aus anstatt sie geheim zu halten. Auch gilt es sich Rat von außen zu holen – sprecht mit Branchen-Experten aber auch mit Kennern der Branche oder Investoren. Nehmt dieses Feedback und testet eure Ideen mit potenziellen Kunden. Für uns war es wichtig auch eine transparente Fehlerkultur zu pflegen. Der innere Austausch muss sitzen, Probleme und Unzufriedenheit offen angesprochen werden, damit die Team-Chemie stimmt. Das bedeutet auch für das Recruiting, dass ihr euch Menschen und Visionäre dazuholt, die ähnlich ticken und transparent zu jeder Zeit mit euch kommunizieren.

Und einen Tipp haben wir noch: kümmert euch frühzeitig, um Fördermittel. Es gibt so viele Hilfen von den unterschiedlichsten Institutionen, die euch gerade in der Gründung und Frühphase helfen können. Jedes Bundesland oder auch Stadt hat Ansprechpartner, bei denen ihr euch unverbindlich melden könnt. Sucht auch nach Accelerators und Incubators, die eure Vision mit Wissen und ggf. finanziellen Zuschüssen unterstützen. 

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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