Samstag, April 27, 2024
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Kenne das Warum hinter deiner Vision!

Buzzard Newsapp für Perspektivenvielfalt mit Faktencheck 

Stellen Sie sich und das Startup Buzzard doch kurz unseren Lesern vor! 

Buzzard ist ein Medienstartup, das sich dem Ziel verschrieben hat, die Diskultur zu verbessern. Wir kämpfen gegen Radikalisierung und die zunehmende Spaltung der Gesellschaft. 

Unser Produkt ist die Buzzard Newsapp für Perspektivenvielfalt. 

Wir alle, wenn wir auf Social Media unterwegs sind, sehen meistens nur Dinge, die uns gefallen, die unsere Freunde und Freundesfreunde teilen und liken. Meistens bleiben wir am Handy deshalb gefangen in unserer eigenen Filterblase. In Zeiten von Corona sieht man, welche Ausmaße das annimmt: Immer mehr Menschen bleiben nur noch in ihren Blasen, das treibt die Spaltung der Gesellschaft voran. Wie verhärtet die Fronten irgendwann sein können, sieht man am Beispiel der USA. 

Buzzard ist eine Zeitung der Zukunft, die hilft, sich in Zeiten der Spaltung breit zu informieren und täglich rauszukommen aus der eigenen Filterblase. Wir bündeln in einer App jeden Tag Perspektiven von Zeitungen, Magazinen, Social Media und Web-Blogs aus dem gesamten Meinungsspektrum. Alle Meinungsbeiträge werden von einer Redaktion aus über 1800 Quellen händisch kuratiert, journalistisch eingeordnet und auf Fakten geprüft und kompakt zusammengefasst. So behält man selbst täglich den Überblick und bekommt mehr Verständnis für die Motive von Andersdenkenden. Und das beste dabei: Man ist einfach und schnell vielfältig informiert. 

Was hat sich seit der Crowdfunding Finanzierung getan? 

Wir hatten im vergangenen Jahr einen großen Erfolg mit einer deutschlandweiten Crowdfunding-Kampagne. Innerhalb von 30 Tagen haben wir mehr als 165 000 Euro von rund 1400 Unterstützerinnen und Unterstützern eingesammelt. 

Seither haben wir unser Team aufgebaut, sind mit dem Start-Up nach Berlin gezogen, haben die App und Online-Plattform erfolgreich gelauncht und unser Portfolio ausgebaut: 

Uns ist klar geworden, wenn wir den Diskurs ändern wollen, dann müssen wir mehr tun. Wir müssen Menschen auch aus bildungsferneren Schichten erreichen und die zukünftige Generation erreichen. Denn hier entscheidet sich, wie es mit gesellschaftlicher Spaltung weitergeht in unserem Land. 

Deshalb gehen wir nun den nächsten großen Schritt: Wir bringen eine App gegen Verschwörungstheorien und Fake News an Schulen, mehr als 4 Millionen Schüler*innen und Lehrkräfte in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Thüring und Brandenburg erhalten Lizenzen für die Buzzard App und wir arbeiten mit Pilotschulen zusammen. Finanziert wird das Non-Profit-Projekt durch Stiftungen und Firmen, die die Bildungsoffensive in den einzelnen Bundesländern möglich machen wie der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig in Sachsen, dem Traditionsunternehmen Kärcher in Thüringen, der Changels – Foundation for a better tomorrow in Baden-Württemberg, der Braunschweigischen Stiftung und der Sparkasse Birkenfeld im Landkreis Birkenfeld/Nahe in Rheinland-Pfalz. 

Jugendliche nutzen fast ausschließlich ihr Smartphone, um sich über das Weltgeschehen zu informieren und viele lesen Nachrichten hauptsächlich über die Sozialen Medien. Dort allerdings lauern Filterblasen und Fake News. Mit dem Projekt wollen wir als Startup ein Werkzeug zur Verfügung stellen, mit dem Jugendliche sich im täglichen Mediendschungel orientieren können. 

Wie hat sich das Unternehmen entwickelt? 

Unsere Community aus zahlenden Unterstützer*innen ist dieses Jahr trotz Corona-Krise um rund 50 Prozent gewachsen und das ohne großes Werbe-Budget! Das ist großartig und zeigt uns, dass viele Menschen, das Angebot von Buzzard attraktiv finden. Und auch, dass enorm viel Luft nach oben ist. Buzzard kann in den folgenden Jahren riesig werden, wenn wir mehr Budget haben und Produkt und Marketing zu verfeinern. Gleichzeitig sehen wir auch, dass bei vielen während der COVID-19-Krise der Gürtel etwas enger sitzt, nicht alle sind sich sicher, ob sie werbefreien Journalismus im Pandemie-Jahr weiter unterstützen können. Wir brauchen also auch weiterhin tatkräftige Unterstützerinnen und Unterstützer, um unsere Redaktion solide zu finanzieren und das Produkt 2021 auf das nächste Level zu heben. 

Wie hat sich Ihr Unternehmen mit Corona verändert? 

Wir sind direkt am Ende des ersten Lockdowns mit der App gelauncht. Das hat unser Unternehmen vor allem intern sehr verändert. Wir mussten während des Lockdowns unser neues Team komplett via Skype rekrutieren. Bevor wir uns persönlich treffen konnten, mussten wir schon remote anfangen die Vorbereitungen für den Launch zu treffen. Das war nicht immer einfach und uns aber auch dazu gezwungen, alle Prozesse und Arbeitsabläufe von vorneherein so anzulegen, dass es remote und digital bestens funktioniert. 

Glücklicherweise klappt das bisher super und zudem sind wir in einer Branche, die auch in Pandemie-Zeiten offen hat. 

Gleichzeitig ist die Zahlungsbereitschaft bei vielen Menschen wie oben bereits erwähnt gesunken. Manche schreiben uns: Ich finde eure Arbeit super, bin aber leider selbstständig und jetzt im Corona-Jahr habe ich keine Aufträge mehr und muss das Abo erst mal aussetzen. Das ist natürlich nachvollziehbar, wir versuchen diese Menschen dann zu motivieren trotzdem als Teil der Community mit dabei zu bleiben auf unserer Reise. 

Insgesamt sind wir sehr dankbar, dass wir trotz Pandemie stark wachsen und größtenteils ohne Einschränkungen arbeiten können. Aber natürlich freuen wir uns auf die Zeit, wenn man sich wieder ohne Probleme im gemeinsamen Büro ein High-Five geben kann. Und das Leben für alle wieder unbeschwerter wird. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen? 

Aktuell stellen wir all unseren Mitarbeitern offen komplett im Home-Office zu arbeiten oder auch in unseren Co-Working-Space zu kommen, wenn sie möchten. Meetings und Absprachen funktionieren digital. Wir sind oft am Tag in Videocalls und nutzen digitale Organisations- und Recherche-Tools. Das war zu einem gewissen Grad auch zuvor schon so. Nun haben wir aber alle Absprachen und Meetings darauf optimiert. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance? 

Journalismus zählt aus unserer Sicht nicht zu den Krisengewinnern, das ist anders als Lieferservices oder Online-Shops, wo sich der Umsatz vervielfacht. 

Gleichzeitig zeigt die aktuelle Lage: Menschen brauchen immer verlässliche Informationen, um sich eine gut fundierte Meinung zu Politik und Wirtschaft bilden zu können. In gewisser Weise ist der Drang nach verlässlichen Recherchen und Orientierung im Meer an digitalen Informationen jetzt in der Pandemie sogar noch größer als zuvor. Man denke nur, wie extrem Fake News, Verschwörungstheorien und „alternative“ Fakten mittlerweile zugenommen haben und wie sehr wir in unserer täglichen Meinungsbildung abhängig geworden sind, davon, was wir an digitalen Informationen aufs Handy bekommen. 

Viele sehnen sich darüber hinaus nach Perspektive, nach konstruktiven Informationen in dieser düsteren Zeit des Social Distancing und Lockdowns. 

Deshalb sehen wir die Krise durchaus als Chance: Der Wert von Qualitätsjournalismus wird vielen Menschen immer bewusster. Und der Wert von konstruktiven Debatten und Perspektiven, die Hoffnung machen, nimmt zu. Dahingehend ist es die perfekte Zeit für ein Projekt wie Buzzard. 

Wie funktioniert die App für Schüler? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Die App für Schüler*innen ist deutschlandweit die erste Newsapp, mit der Jugendliche zu aktuellen Politikthemen täglich lernen, aus der eigenen Filterblase auszubrechen und die Hintergründe von Medien und Autor*innen einzuordnen. Politik-, Deutsch-, Geschichte-, und Ethiklehrer*innen können mit der App jeden Tag aktuelle gesellschaftspolitische Debatten im Unterricht behandeln. Früher mussten sie dazu verschiedene Zeitungsberichte sammeln und den Schüler*innen austeilen, jetzt geht das mit der App automatisch. Und jeden Wochentag sind neue Themen und Debatten verfügbar, die sich auf das aktuelle Weltgeschehen beziehen. 

Und Schüler*innen haben mit der App ein Werkzeug auf dem Handy, das ihnen Orientierung bietet in der täglichen Informationsflut und das sie auch unabhängig vom Unterricht nutzen können. 

Wir befinden uns gerade in der Pilotphase und lernen von dem Besuch von Schulklassen und der Evaluation mit Lehrer*innen und Schüler*innen, wie wir die App verbessern können, damit sie speziell Jugendlichen Spaß macht und ideal für sie geeignet ist. 

Buzzard, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

In Bezug auf das Schulprojekt wollen wir, dass Buzzard in einigen Jahren flächendeckend im Unterricht in ganz Deutschland eingesetzt werden kann und offiziell mit starken Kooperationspartner*innen wie dem Kultusministerium ausgebaut wird. 

Insgesamt ist unsere Vision aber deutlich größer: Wir wollen Europas größte Plattform für politische Perspektiven werden. In fünf Jahren wollen wir neben dem deutschen Markt zusätzlich in den englischsprachigen Markt expandieren. Wir wollen eine Community aus einer Million Menschen aufbauen, denen konstruktiver Diskurs und die Zukunft unserer Demokratie am Herzen liegt. Neben der App wird es Events, Audio und Videoformate geben, die die Menschen aus verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft wieder an einen Tisch bringen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Erstens sei dir im Klaren darüber, was du willst und steck dir große Ziele. Nur wer große Ziele hat, kann auch Großes erreichen. Klingt nach einer Plattitüde, stimmt aber. Selbst wenn du das ganz große Ziel verfehlst, kommst du wesentlich weiter, als wenn du dir kleine Ziele steckst. Denn ein großes Ziel verändert, wie du denkst, welche Fragen du dir stellst und wie du priorisiert. Zweitens nimm dir die Zeit darüber nachzudenken, warum du anstrebst, was du anstrebst. Nur, wenn du das Warum hinter deiner Vision kennst und dich damit identifizierst, hast du genug Motivation, um auch durchzuhalten. Denn Hürden und schlechte Tage gibt es immer. Drittens gönne dir genug Pausen und verliere den Humor nicht. Das Leben und deine Gesundheit sind tausendmal wertvoller als jeder Pitch oder Sale.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Felix Friedrich und Dario Nassal für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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