Samstag, April 27, 2024
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Greift die Sachen an und lernt so schnell wie möglich dazu

Finstep bringt Jugendlichen in einer App einfach, unterhaltsam und zielgerichtet Finanzwissen bei

Stellen Sie sich und das Startup Finstep doch kurz unseren Lesern vor! 

Ich bin Christian (28) und Gründer von Finstep. Nach meinem Studium in Münster und Lüneburg bin ich nach Hamburg gekommen. Nach ersten Berufsstationen im Investmentbanking und der Beratung bin ich im Startup-Ökosystem eingetaucht. Dort war ich insbesondere am Aufbau von Unternehmen im GenZ-Marketing-Bereich beteiligt. 

Finstep bringt Jugendlichen in einer App einfach, unterhaltsam und zielgerichtet Finanzwissen bei und gibt ihnen damit das Werkzeug, um finanziell selbstbewusst zu werden und ihre individuellen Lebensziele zu erreichen.  

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Ich mag alles, was mit Organisationsaufbau zu tun hat: Die Erarbeitung von Geschäftsmodellen, die Arbeit mit Menschen, das Schaffen und Erweitern von Strukturen, das Lösen von Problemen.

In meinem vorherigen Berufsleben habe ich mit Gründungsteams Unternehmen entwickelt, da war die eigene Gründung logische Konsequenz und ein langer Wunsch von mir. Der Investor, für den ich damals Portfolio-Unternehmen strukturiert habe, wusste das und gab den Anstoß, wofür ich sehr dankbar bin.  

Welche Vision steckt hinter Finstep? 

Junge Menschen haben unfassbar viel Motivation und Potenzial. Sie haben viel vor auf der Welt und für die Gesellschaft. Zur erfolgreichen Umsetzung fehlt es ihnen aber leider häufig an grundlegenden Voraussetzungen. Diese werden ihnen einfach nicht ausreichend mitgegeben.

Seit Schülergenerationen hält sich der Vorwurf, dass dort zu wenig auf die Lebensrealität vorbereitet wird. Elternhäuser können das nicht immer kompensieren und auf Social Media zugängliche Informationen sind nicht immer vertrauenswürdig. Gleichzeitig steigen die Gefahren im finanziellen Alltag z.B. durch BNPL-Produkte oder in-App Käufe.  

Unsere Vision ist es, Jugendliche finanziell selbstbewusst zu machen, damit sie selbstbestimmt ihre individuellen Lebensziele erreichen und nicht durch “Dummheiten” scheitern. Es wird immer wieder bildlich ein Finanz-Führerschein gefordert. In diesem Beispiel sind wir die Fahrschule.  

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Die Liste an Herausforderungen ist natürlich lang. Spontan denke ich daran, genau den Content Style zu entwickeln, der für Jugendliche unterhaltsam aber eben auch für informativ ist. Ursprünglich waren wir davon ausgegangen, dass Erklärvideos mit echten Menschen am besten funktionieren. Am Ende sind wir bei 2D-animierten Erklärvideos gelandet. Das hat dazu geführt, dass wir den gesamten Content-Prozess neugestalten mussten.

Wir arbeiten zum Glück seit Anfang an sehr eng mit der Zielgruppe zusammen, weshalb wir sehr gut iterieren und uns damit verbessern konnten. Selbstverständlich sorgt das Marktumfeld ebenfalls für Herausforderungen. Uns hat das dazu gebracht, noch modularer vorzugehen und die Grundlagen zu testen, bevor wir große finanzielle Ressourcen auf ein Thema verwenden. Vergangenes Jahr konnten wir eine Angel-Runde im mittleren sechsstelligen Bereich abschließen.  

Wer ist die Zielgruppe von Finstep? 

Die Zielgruppe sind Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Unsere Kernzielgruppe befindet sich im Alter von 14 und 16 Jahren und ist damit die junge GenZ. Je mehr ich aber Freunden davon erzähle, dass wir Wissen wie das Vermeiden der Lifestyle-Inflation, Steuergrundlagen und Spartipps vermitteln, desto mehr habe ich das Gefühl, dass auch ältere Zielgruppen von unseren Lerninhalten profitieren.   

Wie funktioniert Finstep? Wo liegen die Vorteile?  

Finstep funktioniert letztendlich wie Duolingo für Finanzbildung. In einer klar strukturierten App finden User verschiedene Kurse zu finanziellen Grundlagen wie Einkommens- und Sparmöglichkeiten, Informationen zu Studium und Ausbildung, wie Verträge funktionieren, was Steuern sind und so weiter. Das Wissen wird in kurzen Lerneinheiten in Form von Animationsvideos vermittelt und in Quizzen und Spielen abgefragt. Gamification sorgt für langanhaltende Lernmotivation.  

Für die User liegt der Vorteil darin, dass wir die notwendige Bildung einfach, unterhaltsam und zielgerichtet praktikabel vermitteln. Dadurch verliert Finanzwissen das Stigma der verstaubten, “ekligen” Komplexität, mit der man sich lieber nicht beschäftigt.  

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Wir legen einen sehr großen Fokus auf die Wissensvermittlung. In der Intensität sehen wir uns bei den Themen und der Zielgruppe als einzigartig. Darüber hinaus ist uns Unabhängigkeit und Trust sehr wichtig. Finfluencer sind sehr gut in der unterhaltsamen Wissensvermittlung, ihre Glaubwürdigkeit kann aber nicht immer von den Viewern nachvollzogen werden. Wir leisten redaktionelle Arbeit, um die Qualität der Informationen objektiv gewährleisten zu können.  

Finstep, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Wir möchten Jugendliche befähigen, mündige Finanzentscheidungen zu treffen. Das lässt viel Umsetzungspotenzial zu. Ein Thema, das uns in naher Zukunft beschäftigt, ist es, das theoretische Wissen für unsere User praktisch umsetzbar zu machen und damit den Lernerfolg zu steigern. Konkret denken wir dabei an Personal Finance Features in der Finstep App. In 5 Jahren möchten wir der go-to-spot für Finanzentscheidungen Jugendlicher sein.   

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

1.     Seid fokussiert. Gerade in der Anfangsphase ist die Versuchung groß, alles machen zu wollen. Das lenkt von den Sachen ab, die wirklich wichtig sind.  

2.     Habt Spaß an Problemen. Ihr habt euch einen Berufszweig ausgesucht, der aus dem Lösen von Problemen besteht. Sich das bewusst zu machen, hilft mir, nicht panisch zu werden, wenn Probleme auftreten, sondern sie zu erwarten. 

3.     Traut euch. Die vermeintlich “Großen” wissen auch nicht wirklich, was sie machen. Greift die Sachen an und lernt so schnell wie möglich dazu.

Wir bedanken uns bei Christian Binder für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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