Freitag, April 19, 2024
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GoodJobs Plattform für soziale und nachhaltige Jobs

Stellen Sie sich und das Startup GoodJobs doch kurz unseren Lesern vor!
Ich heiße Paul, bin 26 Jahre alt und habe GoodJobs im Jahr 2016 gleich nach meinem Studium an der Zeppelin Universität gegründet. Nach Praktika in großen Medienkonzernen und in einer Investmentgesellschaft in Asien war für mich klar: Ich werde niemals einer Arbeit nachgehen können, für die ich keine intrinsische Motivation aufbringe. Genau bei dieser Thematik setzt unser Unternehmen an: GoodJobs ist das digitale Zuhause für Jobs mit Sinn, sprich nachhaltige und soziale Jobs.

Wie ist die Idee zu GoodJobs entstanden?
Direkt nach meiner Studienzeit hatte sich ein riesiges Sinn-Vakuum in meinem Kopf ausgebreitet. In dieser Zeit habe ich mir viele Start-ups in Berlin angeschaut, um herauszufinden, wo ich arbeiten will. Über Umwege habe ich David Diallo kennengelernt, meinen jetzigen Mitgründer. Eigentlich war David an einem ähnlichen Punkt wie ich, bloß auf einem ganz anderen Level: David hatte als Seriengründer große Online-Start-ups verkauft und war selbst auf der Suche nach mehr Sinn.

Neben einer Stiftung in Afrika hatte er mehrere Magazine in den Bereichen Nachhaltigkeit und alternative Wirtschaft aufgebaut – darunter auch das enorm Magazin. Dort fing ich an mit ihm an einem kleinen Marketing-Projekt zu arbeiten. Klassischerweise vermarkten große Publisher ihre Reichweite nicht nur mit Werbeanzeigen, sondern auch mit Rubrikenmärkten wie Stellenanzeigen. Die Idee lag nahe, eine Jobplattform aufzubauen, die passend zur Zielgruppe nachhaltige und soziale Jobs anbietet.

Welche Vision steckt hinter GoodJobs?
Mehrere Visionen! Ein Drittel unserer Lebenszeit verbringen wir im Büro oder generell mit Arbeit. Das ist absolut und relativ zu viel Zeit, als dass wir sie in eine Tätigkeit investieren, die uns nicht glücklich macht. Warum uns die Arbeit nicht glücklich macht, kann viele Gründe haben: Unvereinbarkeit der eigenen Ansichten und Werte mit den Unternehmenszielen oder schlechte und rückständige Arbeitsbedingungen, wie starre Hierarchien oder unflexible Arbeitszeiten. Wir wollen so viele Menschen wie möglich für nachhaltige und soziale Jobs begeistern, die glücklich machen.

Viele Jobsuchende wissen gar nicht, dass es mittlerweile für fast jeden Job in der „alten Welt“ auch ein Gegenstück im Bereich Nachhaltigkeit gibt – egal, ob es um Industrie, Banking, Fashion oder Start-ups geht. Dazu gehört auch, dass wir den nachhaltigsten und sozialsten Arbeitgebern eine Plattform geben, sich zu präsentieren. So geben wir Unternehmen und Konzernen einen Anreiz, im „War for Talents“ nachzuziehen und selber nachhaltiger zu werden.


Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine große Herausforderung war anfangs die Nachhaltigkeit unseres eigenen Geschäftsmodells. Wir wollen nicht nur nachhaltige Jobs bewerben, sondern auch selber ein nachhaltiger Arbeitgeber sein. Mittlerweile haben wir ein Provisionsmodell entwickelt, durch das Partner im Bereich konstruktiver Journalismus eine zusätzliche Monetarisierungsmöglichkeit haben, wenn sie unsere Jobplattform auf ihrer Seite integrieren.

Bei unserer eigenen Finanzierung haben wir das erste Jahr komplett auf externe Mittel verzichtet und versucht, mit einer möglichst übersichtlichen Kostenstruktur neue Partner zu gewinnen. Inzwischen haben wir in Peter Endres, dem ehemaligen CEO der Ergo Direkt, einen unternehmerischen Partner und Business Angel gefunden, der uns nicht nur finanziell und mit viel Erfahrung unterstützt, sondern unsere Vision und Leidenschaft an der Sache teilt.

Wer ist die Zielgruppe von GoodJobs?
Zuerst sind das natürlich alle Jobsuchenden, die sich bewusst und konkret für einen nachhaltigen oder sozialen Job Interessieren. Das sind gerade die Leute meiner Generation, der Generationen Y und Z, die nach dem „Warum?“ bei der Arbeit fragen. Es sind aber auch die Menschen, die nach einer längeren Zeit im Beruf aus verschiedensten Gründen nach dem Sinn ihres Tuns fragen und sich umorientieren möchten. Darüber hinaus muss es aber unser Ziel sein, das Thema Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt aus der Nische zu ziehen. Wir wollen jeden ansprechen, der affin ist für einen Job, der ihn glücklich macht – das sind neben ein paar Berufsmasochisten hoffentlich bald alle Arbeitnehmer.

Wie funktioniert GoodJobs?
Natürlich ganz einfach. Jeder, der einen Job sucht oder sich für das Thema „Arbeit mit Sinn“ interessiert, kann auf GoodJobs.eu nach seinem Traumjob suchen. Jeden Monat veröffentlichen wir hunderte „hand-picked“ Jobs, die wir anhand unserer Kriterien auswählen. Die gleichen Kriterien gelten für alle Arbeitgeber, so genannte GoodCompanies, die Jobs auf unserer Plattform veröffentlichen dürfen.

Welche Vorteile bietet GoodJobs? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Im Gegensatz zu großen kommerziellen Stellenbörsen, sind wir eine Mischung aus Jobbörse und Magazin – ein „Job-Content-Hybrid“. Täglich veröffentlichen wir in unserem Magazin Inhalte, die sich mit den Themen Sinn, Beruf und Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Wir wollen Stories erzählen, Diskussionen anregen oder Tipps geben – und das auf verschiedenen Kanälen wie Homepage, Social Media oder auf Events.

GoodJobs, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Hoffentlich nicht am Ziel, denn sonst wäre der Spaß vorbei. Wir wollen die nachhaltigsten Unternehmen und Organisationen unterstützen, indem wir Millionen Jobsuchenden die richtigen Jobs vorstellen – ich bin zuversichtlich, dass diese Aufgabe ein Dauerauftrag ist.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Do what you love. Hör auf dein Bauchgefühl. Such neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf GoodJobs.eu!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Paul Berg für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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