Freitag, Mai 3, 2024
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Durchhalten und zu 100% hinter der Idee stehen!

Greenable – Mehr Transparenz durch unsere Product Carbon Footprint Software zur Berechnung der CO2-Emissionen ihrer Produkte

Stellen Sie sich und das Startup greenable doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, mein Name ist Alexander David, und ich bin einer der Gründer von greenable. Unsere Mission bei greenable besteht darin, Unternehmen zu befähigen, den produktspezifischen CO2-Fußabdruck zu bilanzieren, offenzulegen und reduzieren. Aus diesem Grund haben wir unsere innovative Product Carbon Footprint Software entwickelt, die es ermöglicht, die CO2-Bilanzierung einfach und schnell durchzuführen. Dadurch fördern wir eine höhere Transparenz für CO2-Emissionen bei Unternehmen und in der Lieferkette. Als junges Green-Tech Startup sind wir ein Team von 8 Mitarbeitenden, angesiedelt in Kaiserslautern. Zum Gründer-Team gehören neben mir noch Patrick Kölsch, Lucas Hartmann und Viktor Schiller dazu.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee zu greenable entstand 2020 im späten Herbst. Wir hatten durch unsere Jobs in Industrie, Universität und Forschungsinstituten viel Erfahrung im Bereich Digitalisierung gesammelt und ein zentrales Problem erkannt. Nachhaltigkeit funktioniert nur gemeinsam mit Digitalisierung – die sogenannte „Twin Transition“. Falls Unternehmen Daten zur Verfügung haben, fehlt oft ein sinnvolles Ziel besonders Richtung Nachhaltigkeit. Kombiniert mit der anrollenden Welle an Regulatorik werden Unternehmen schlichtweg überfordert sein.

Zudem waren intuitive Softwarelösungen für eine schnelle und vertrauensvolle CO2-Bilanzierung aus unserer Sicht ebenfalls nicht vorhanden und so sind wir gestartet. Der Weg von der damaligen Idee bis zu unserem heutigen Stand war bereits unglaublich spannend und lehrreich. Wir dachten damals: Jetzt ist diese einmalige Chance da, wir müssen es versuchen. Das Thema CO2-Fußabdruck für Produkte brennt in naher Zukunft!

Die Entscheidung zu gründen ist bei uns allen jedoch schon viel früher gefallen, teilweise durch Vertiefungen im Master-Studium oder andere Erfahrungen in der Industrie. Selbstverwirklichung, Leidenschaft und Freiheit waren die größten Treiber für uns als Gründer-Team. Wir können proaktiv vorangehen, etwas in der Welt bewegen und einen positiven Impact in der Industrie schaffen. Das motiviert uns bis heute.

Welche Vision steckt hinter greenable?

Unsere Vision bei greenable ist es, Transparenz über Industrien, Lieferketten und Grenzen hinweg zu schaffen. Der erste Schritt dazu ist, Unternehmen zu unterstützen, den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte einfach und schnell zu berechnen. Somit entsteht Transparenz im Unternehmen über die eigenen CO2-Emissionen. Die Bilanzierung des Product Carbon Footprint soll genauso einfach sein wie eine Essensbestellung per App. Dadurch wird Nachhaltigkeit in Unternehmen gelebt und verankert werden und es entsteht ein positiver Impact.

Über den Lebenszyklus hinweg bis zum End-of-Life eines Produktes liegt noch viel Potenzial für uns alle. Der Digitale Produktpass wird hier in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Fokus, Unsicherheit und Kommunikation. Welche Aufgabe hat gerade die höchste Priorität? Wo liegt mein Fokus für die nächsten 2 Monate? Was wollen wir am Ende des Quartals erreicht haben? Herausfordernde Fragen, die uns beschäftigt haben und es ehrlicherweise auch immer noch tun. Nach der Einführung des OKR-Framework haben wir hier einen riesigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. 

Resilienz im Gründerteam, besonders in unsicheren Zeiten, war eine extrem spannende und hilfreiche Herausforderung für uns. Kunden, Umsätze, Finanzierung, alles muss passen und funktionieren. Wie reagiert das Team, wenn es gerade mal nicht so gut läuft? Auch hier haben wir verschiedene Formate und Mechanismen etabliert, die uns dabei helfen, damit umzugehen.

Unsere erste Finanzierung war das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte EXIST-Gründerstipendium von April 2022 bis März 2023. In der Zwischenzeit sind wir durch Preise wie „Startup des Jahres 2022“ und „startup innovativ“ in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Im Juli 2023 konnten wir unsere Pre-Seed Finanzierung sichern, gemeinsam mit der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz und vier Business Angels. Zudem generieren wir Umsätze durch unsere Kundenprojekte.

Wer ist die Zielgruppe von greenable?

Unsere Zielgruppe sind besonders kleine und mittelständische Unternehmen in der Produktion, die Nachhaltigkeit voran treiben wollen. Dabei fokussieren wir uns auf die Branchen Automotive, Maschinenbau und Kunststoffe. Dazu zählen auch Unternehmen wie Zulieferer für Werkzeugmaschinen oder Werkzeuge, die sich als Early-Adopter sehen und frühzeitig agieren wollen.

Wie funktioniert der Product Carbon Footprint Monitor? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir machen die CO2-Bilanzierung von Produkten mit unserer PCF-Software einfach, schnell und vertrauenswürdig. Die komplexe Bilanzierungslogik und Anforderungen der Standards haben wir für den Kunden in unserem PCF-Monitor integriert und nach außen nutzerfreundlich abgebildet. Der Product Carbon Footprint Monitor wird somit zur zentralen Schnittstelle für Unternehmen in Bezug auf ihre produktspezifischen CO2-Emissionen.

Wir sammeln alle relevanten CO2-Daten wie z.B. Informationen zu Lieferanten, Materialien und Maschinen. Diese Daten werden in unsere Software integriert, um eine CO2-Bilanzierung gemäß den Standards und Normen durchzuführen. Daraufhin wird das Ergebnis analysiert. Auf dieser Basis lassen sich zahlreiche Zusammenhänge erkennen wie z.B. „Was sind die CO2-Treiber im Produkt, welchen Anteil daran hat das Unternehmen und welche die Lieferkette (Scope 3 Emissionen)?“

Wir bieten mit unseren Features gezielt Vorteile, um den Nutzer einfach zu seinem Product Carbon Footprint zu begleiten. Große Datenmengen können im CSV/XLSX-Format per Drag and Drop in der Software hochgeladen werden. Wir schließen existierende Datenlücken, indem wir Daten aus den Lieferketten anfragen. Noch nicht vorhandene Daten mit industriellen Durchschnittswerten aus anerkannten Datenbanken (z.B. ecoinvent) schließen.

Darüber hinaus können Unternehmen jederzeit ihr Emissionsbudget tracken, wie sich der CO2-Fußabdruck über die Zeit verbessert und dies mit einer Zielsetzung verknüpfen. Dadurch sichern sich bilanzierende Unternehmen Wettbewerbsvorteile. Sie werden transparenter, bekommen hohe Einsparpotenziale für Ihre CO2-Emissionen aufgezeigt und steigern ihren Umsatz gezielt durch frühzeitige Maßnahmen.

greenable, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel für die nächsten fünf Jahre ist es, der Player am Markt für das Thema PCF Software zu sein und Unternehmen einen umfassenden Service durch unsere Software anzubieten. Dies bedeutet, dass die Datenerfassung vollständig automatisiert und der Product Carbon Footprint als verifiziertes Ergebnis präsentiert wird.

Wir setzen uns dafür ein, die Transparenz in der Lieferkette (Scope 3 Emissionen) zu erhöhen und einen positiven Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten. Ein großer Treiber dabei wird für uns der Digitale Produktpass sein. Hier bildet der CO2-Fußabdruck nur einen Teil aller wichtigen Daten ab und wird ergänzt um Informationen aus der Nutzungsphase und End-of-Life (z.B. Recycling). Somit wird sich unsere Produktpalette erweitern und wir sehen in der frühen Entwicklung von Neuprodukten noch ein enormes Potenzial.

Zudem ist Nachhaltigkeit kein Silo-Thema. Der Begriff Twin Transition trifft es genau, Nachhaltigkeit und Digitalisierung muss man zusammendenken. Wir setzen dafür auf Kooperation und Netzwerk. Unsere starken Partnerschaften, wie z.B. mit ENIT oder der SmartFactory KL möchten wir weiter ausbauen und neue hinzugewinnen. So schaffen wir gemeinsam einen größeren Impact und Mehrwert für unsere Kunden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Findet das richtige Team. Leidenschaft, Kommunikation und Vertrauen sind entscheidend, um gemeinsam Herausforderungen zu meistern.

Durchhalten und zu 100% hinter der Idee stehen! Die Fähigkeit, Ausdauer zu zeigen und auch in schwierigen Zeiten am Ball zu bleiben, ist entscheidend, um langfristige Ziele zu erreichen. 

Das richtige Mindset: „Versuch macht klug“ – Ein sehr hilfreicher Tipp von unseren Business Angels. Ausprobieren, iterieren und herausfinden was funktioniert, um effizient zu sein und den richtigen Fokus zu setzen.

Wir bedanken uns bei Alexander David für das Interview.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.

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