5 goldene Tipps zur Vereinbarkeit und für mehr Power, Zeit und Geduld
Hast du einen Job und eine Familie, die du mal mehr mal weniger gut im Griff hast? Deine Partnerschaft fordert Aufmerksamkeit und dir kommen Zweifel, ob du weiterhin alles hinbekommen wirst. Die Expertin Julia Thea Sperling-Behne, Wirtschaftspsychologin und Bildungswissenschaftlerin MA, kennt diesen Alltag und die Gedanken um Business und Privatleben sehr gut und hat als Gründerin und Inhaberin von ConsultingForYou erfolgreiche praxisnahe Lösungsmöglichkeiten erschaffen. Vor allem sind die Wahrnehmung persönlicher Bedürfnisse sowie transparente Regeln, und deren konsequente Umsetzung wahre Wundermittel, wenn es um die Vereinbarkeit der Mutterrolle, Partnerschaft und dem Job geht. Was es am besten zu beachten gilt, ist für dich nachfolgend in 5 goldenen Tipps zusammengefasst.
1. Zeit für dich
Sobald es in einem Bereich in deiner Rolle als Mutter, im Job oder als Partnerin stressig wird, verlangt dies viel von dir ab. An erster Stelle ist es wichtig, dass du dir täglich bewusst Zeit für dich beanspruchst um durchzuatmen und dir über deine ganz persönlichen Bedürfnisse klar wirst. Du brauchst je nach Belastungsgrad 15-30 Minuten pro Tag nur für dich. Erschaffe dir kleine Inseln zur Erholung. Mach dir eine Notiz an deine Tür und kommuniziere, dass du dir gerade eine Pause nimmst. In der Zeit machst du das, worauf du Lust hast. Durch diese Auszeit kannst du mit vollgetankten Akkus in deinen Familien- und Arbeitsalltag zurückkehren und bist kreativer bei der Findung von Problemlösungen.
2. Klare Regeln für alle definieren & mitteilen
Keine Regeln können befolgt und eingehalten werden, wenn diese nicht existieren. Nimm dir die Zeit mit deiner Familie und formuliert Wünsche sowie Regeln für euer Zusammenleben. Nachdem alle Regeln ausgearbeitet sind, können diese zum Beispiel auf einem Rule-Board in Form einer Tafel aufgeschrieben oder an den Kühlschrank angebracht werden. Jedes Familienmitglied kann die Regeln einsehen und bei Regelbruch darauf höflich hingewiesen werden.
3. Altersgerechte Verhandlungen
„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel,” so sagte es einst Goethe. Kinder benötigen diese Wurzeln um Flügel entwickeln zu können. Die besten Regeln bringen nichts, wenn sie nicht eingehalten werden. Und deine Kinder verlangen genau nach dieser liebevollen Orientierung. Daher ist es wichtig auch die Konsequenzen festzulegen, wenn besprochene Dinge nicht eingehalten werden. Je nach Alter deiner Kinder bietet es sich an, die Konsequenzen von den Kindern selbst zu formulieren. Je mehr Einfluss deine Familienmitglieder in die Festsetzung der Familienregeln und der Konsequenzen bei deren Verletzung nehmen können, desto höher fällt die Identifikation damit aus.
Da Konsequenzen vor allem bei Kindern mit hohen Altersunterschieden zueinander nicht gleich ausfallen können, sind an dieser Stelle sehr gute und kindgerechte Erklärungen erforderlich. Zudem ist es hilfreich vor der Konsequenz eine 3-stufige Erinnerung voranzustellen. Eine anerkennende konsequente Umsetzung bietet deinen Kindern Orientierung, Struktur und Ordnung zugleich. Eine weitere Möglichkeit ist die kooperierende Verhandlung mit deinem Kind.
Dein Kind und du seid in vielen Dingen im Alltag ein Team und es erfüllt oft die Wünsche der Eltern. Du solltest dies nach einem langen Tag für euch beide, bedingt durch Kita oder Schule und Job, in deinen Handlungen berücksichtigen und gegenüber deinem Kind bei aller Konsequenz die Gefühle von Wertschätzung, Anerkennung, Akzeptanz von Diversität, Liebe und Geborgenheit täglich dominieren lassen. So gewinnt dein Kind im Laufe der Zeit immer mehr Selbstbewusstsein sowie Selbstsicherheit und ist in der Lage, durch ein starkes Fundament Flügel zu entwickeln.
4. Zeiten festlegen und einhalten
Teile dir deinen Tag in Zeitfenster ein. Solltest du im Homeoffice sein, ist die Strukturierung deines Tages wichtig. Hast du zum Beispiel schulpflichtige Kinder, nutze die Zeit für deine Arbeit. Sobald der Kindergarten oder die Schule aus sind, fängt die Familienzeit an. Im Anschluss an das gemeinsame Essen und der Unterstützung bei Hausaufgaben steht eventuell noch der Chauffeurservice an, um deine Kinder zu ihren Freunden zu bringen. Falls dein Mann im Homeoffice ist oder nachmittags zu Hause ist sprich dich mit ihm ab. Er kann ebenfalls Teile des Familienlebens übernehmen. Bei schulpflichtigen Kindern der Sekundarstufe II kannst du besprechen, inwiefern deine Kinder am Familienleben aktiv mitwirken. Bei der Zeiteinteilung ist es wichtig sich stets auf das Familien Zeitfenster oder das Arbeitsfenster zu fokussieren und diese Bereiche, wenn es dir gut tut, sichtbar abzugrenzen.
5. Rechtzeitig Unterstützung suchen
Mütter mit einem Job sind Superhelden. Auch Helden müssen sich ausruhen und sich umsorgen lassen. Versuche keinem Ideal nachzueifern, sondern ergründe, welche körperlichen und mentalen Ressourcen Tag für Tag verfügbar sind. Sobald du eine nahende Überlastung spürst, suche nach einer effektiven Lösung. Hat sich bei dir eine Überlastung erst einmal eingestellt, dauert es Wochen bis Monate, bis du in deiner Mitte bist und auf deine volle Arbeitskraft zurückgreifen kannst. Vor allem bei mehreren Rollen im Alltagsleben ist es wichtig seine eigenen Ressourcen stets im Blick zu haben und rechtzeitig zu schützen.
Fazit: Glück und Erfüllung sind kein Märchen!
Der Weg zu einem erfüllten und glücklichen Leben ist nicht ohne Hindernisse zu erreichen, doch können wir dem persönlichen Glück die Tür öffnen. Offenheit, Durchhaltevermögen, eine wertschätzende familiäre Kommunikation, Beständigkeit, Kooperation und Konsequenz lohnen sich im Bereich der Familie und des Jobs. Strukturiere deinen Alltag, lege gemeinsam mit deiner Familie Regeln fest und achte auf konsequente Verhandlungen. Behalte deine Zeit für dich gleichermaßen im Auge, wie beispielsweise die Bedürfnisse deiner Kinder, deiner Partnerschaft, deiner Kollegen und deines Chefs. Sobald du merkst, dass du dir zu viel zumutest oder sich in mehreren Lebensbereichen zu viel Stress ansammelt, zieh rechtzeitig die Notbremse. Bitte um Hilfe und kümmere dich verstärkt darum deine mentalen und körperlichen Akkus aufzuladen. Alles Gute für deine Familie und viel Erfolg in deinem Job!
Autor:
Julia Thea Sperling-Behne ist Inhaberin und Gründerin von ConsultingForYou.
Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht Frauen beim Thema Female Empowerment aktiv zu unterstützen. Sie bietet aktuelle Informationen und Erkenntnisse aus den Bereichen Beziehung, Erziehung, Familie, Arbeit und Business. Julia Thea Sperling-Behne ist Wirtschaftspsychologin Bachelor of Arts und hat den Master of Arts in Bildungswissenschaften.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder