Dienstag, November 26, 2024
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Alle kochen nur mit Wasser

Kindsgut Spielzeug und Accessoires für Kinder ästhetisches Design sowie pädagogisch Wertvoll aus natürlichen Materialien wie Holz , Baumwolle…

Stellen Sie sich und das Startup Kindsgut doch kurz unseren Lesern vor!

Corinna Links: „Wir sind Corinna und Patrick Links, Ex-Verlobte, Ehepaar, Eltern einer großartigen 4-jährigen Tochter – und wir produzieren wunderschönes Spielzeug und Accessoires für Kinder. Neben hohen pädagogischen und qualitativen Ansprüchen an unser Sortiment ist uns vor allem das Produktdesign eine Herzensangelegenheit. Wir verkaufen das, was wir auch selbst nutzen, denn unser Leitgedanke ist, dass neben den Kids auch die Eltern glücklich werden und unsere Produkte sich durch ihr ästhetisches Design besonders gut in das Zuhause moderner Familien einfügen. Dabei setzen wir verstärkt auf genderneutrales Design und natürliche Materialien wie Holz, Baumwolle & Co.”

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Patrick Links: „Die Idee zu Kindsgut ist ganz klassisch aus Eigenbedarf entstanden. Als wir Eltern geworden sind, haben wir zwar ein Überangebot an Baby- und Kinderprodukten vorgefunden – aber wenig hat uns wirklich begeistert. Entweder war das Design nicht ansprechend oder die Qualität beziehungsweise das Preis-Leistungs-Verhältnis hat uns nicht überzeugt. Das hat unseren Unternehmergeist geweckt! Nur wenige Monate nach der Geburt unserer Tochter habe ich gemeinsam mit unserem Familienfreund Dr. Bijan Niroomand im Frühjahr 2017 Kindsgut als GmbH eintragen lassen. Mittlerweile ist daraus ein profitables Unternehmen mit etablierter Marke, einem fünfzehnköpfigen Team und siebenstelligem Jahresumsatz gewachsen. Dass meine Frau als Geschäftsführerin miteingestiegen ist, freut mich ganz besonders und unterstreicht einmal mehr unsere Familienorientierung.”

Welche Vision steckt hinter Kindsgut?

Corinna Links: „Auch wenn unsere Historie noch kurz ist: unsere Vision ist langfristig. Mit Kindsgut möchten wir ein gesundes, nachhaltiges Unternehmen aufbauen, dass wir irgendwann unseren Kindern weitergeben können! Dabei ist uns immens wichtig, ein Familienunternehmen mit starken Werten aufzubauen und diese wirklich zu leben. Wir wissen, dass Kindsgut ein Gemeinschaftserfolg von vielen kreativen Köpfen ist, die selber Kinder haben oder sich das Kind sein im Herzen bewahrt haben. Und auch wenn ich mit Stolz sagen kann, dass wir wirklich eine feine Auswahl an hochmotivierten Expertinnen und Experten im Team haben, an viele Prozesse gehen wir sehr spielerisch heran und probieren Sachen einfach aus. Ich hoffe, dass wir uns diese Mischung aus unternehmerischer Leichtigkeit und vielfältiger Fachkompetenz langfristig bewahren können.”

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Patrick Links: „Die größte Herausforderung, die sich uns vor allem bei der Gründung gestellt hat, aber auch jetzt immer wieder Thema ist, ist die Vorfinanzierung von Produkten. Bis unsere Spielwaren gekauft werden können und wir Umsatz generieren, vergeht viel Zeit. Da wir aus eigenen Mitteln gewachsen sind und uns auch weiterhin unsere Freiheit erhalten wollen, muss der Cashflow Prozess gut geplant werden, vor allem bei einer so schnell wachsenden Sortiment von bereits über 350 Produkten. Es ist also ein steter Balanceakt, einerseits nur den Bestand vorrätig zu haben, den man wirklich braucht und der sich umsatztechnisch auch schnell dreht, andererseits aber auch um genug Cash zu haben, um Produktneuheiten einzuführen und gleichzeitig aber auch spontan neue Großkunden bedienen zu können.

Vor allem, wenn dann noch so unvorhersehbare Ereignisse wie die Corona-Pandemie den Markt beeinflussen, muss man als Unternehmen flexibel bleiben und schnell agieren können. Uns hat – zum Glück – die aktuelle Krise als Branche nicht so hart getroffen wie andere, im Gegenteil: die Nachfrage an Spielzeug ist zeitweise sogar gestiegen. Auf der anderen Seite mussten wir aber natürlich wie alle anderen auch zeitweise mit Lieferschwierigkeiten während des Lockdowns kämpfen, da wir weltweit fertigen.“

Wer ist die Zielgruppe von Kindsgut?

Corinna Links: „Wir sind fest davon überzeugt, dass zu unserer Zielgruppe Kinder UND Eltern gehören, denn von beiden Seiten bekommen wir begeistertes Feedback auf unsere Produkte! Aber natürlich wissen wir, dass am Ende die Eltern unsere Produkte kaufen – oder Familienangehörige, Freunde oder Bekannte. Daher ist uns wichtig, diese Personengruppen von unseren Produkten zu überzeugen. Für uns ist es die Basis, dass alle unsere Produkte von bester Qualität, unabhängig zertifiziert und pädagogisch sinnvoll sind. Wir möchten in der Kür punkten: mit durchdachtem Design, das moderne Eltern gleich doppelt anspricht.

Denn Kindsgut Spielzeug und Accessoires fügen sich nicht nur optisch harmonisch in das Zuhause ein, sondern eignen sich auch für einen sogenannten Gender Creative Erziehungsstil. Wir merken, dass die Nachfrage nach Unisex Spielzeug wächst. Sei es, damit potentielle Geschwisterkinder genauso damit spielen können oder weil stereotype Rollenbilder von typisch Junge/Mädchen der Vergangenheit angehören.“

Wie funktioniert Kindsgut? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Patrick Links: „Unsere Stärke liegt darin, dass wir einen guten Mix aus Start-Up Mentalität und Dynamik haben, aber diese Vorteile mit der soliden Finanzierung eines gestandenen Unternehmens und gelebten Unternehmenswerten paaren. Wir haben uns ein kleines aber feines passioniertes Experten-Team aufgebaut, mit dem wir weiter gesund wachsen können. Außerdem denke ich, unterscheiden wir uns von dem ein oder anderen Spielzeughersteller dadurch, dass wir zwar sehr viel Zeit und Liebe in unsere Produkte stecken, aber darüber hinaus die Digitalisierung nicht vergessen. Wir versuchen ganz viel zu automatisieren und moderne, technische Lösungen zu finden, um effizient wirtschaften zu können.”

Kindsgut, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Corinna Links: „Wir können natürlich alle nicht in die Glaskugel schauen und gerade in außergewöhnlichen Zeiten wie diesen, müssen wir vermutlich vor allem flexibel bleiben. Trotzdem haben wir natürlich Wünsche und Visionen für Kindsgut. Große Resonanz versprechen wir uns von der Personalisierung von Produkten. Die Kennzeichnung mit Namen des Kindes ist aus nostalgischer Sicht oder auch im Alltag ein wichtiges Thema für Eltern, sowohl zum Verschenken bei Anlässen oder auch um einfach die Auffindbarkeit der Sachen im Kita-Gewusel zu gewährleisten.

Die bislang sehr manuellen Prozesse der Personalisierung zu automatisieren und so für hohe Abnahmemengen bereit zu machen wird sicher spannend. Außerdem möchten wir uns noch mehr als Inspirationsquelle und Anlaufstelle für Expertise platzieren, wenn es um das Thema Spielen geht. Gemeinsam mit unserer Expertin für frühkindliche Entwicklung können wir zu Trendthemen wie Montessori informieren, uns für achtsames Spielen einsetzen und Spielzeug außerhalb staubiger Klischees anbieten. Mit dieser Strategie wollen wir nicht nur in der DACH Region zur Lovebrand werden, sondern den Markt auch international ausweiten.“

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Corinna Links: „Wissen, dass wirklich alle nur mit Wasser kochen, dass man an seinen Herausforderungen wächst und last but not least, dass das Wichtigste, was man zur Gründung mitbringen muss, eine echte Passion für Dein Produkt ist.“

Patrick Links: „Ich kann angehenden Gründern empfehlen, immer offen und lernwillig zu bleiben! Habt mindestens ein Ohr nah am Kunden, nehmt Feedback ernst und arbeitet am Produkt. Der Wert eines Unternehmens bemisst sich nicht an einer Mitarbeiteranzahl, ungesundes Wachstum kann einem schnell auf die Füße fallen. Baut lieber ein langsamer wachsendes, aber dafür nachhaltiges und profitables Unternehmen auf.“

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Corinna und Patrick Links für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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