Donnerstag, März 28, 2024
StartGründerTalkEin gutes Netzwerk bilden und Vertrauen in sich selbst haben!

Ein gutes Netzwerk bilden und Vertrauen in sich selbst haben!

Die Gründerin von Meine Wollke war in der Start-Up-Show 2 Minuten 2 Millionen – wie es nach der Show weiterging, erzählt sie im Interview

Wie ist die Idee zu Meine Wollke entstanden, wann wurde die Firma gegründet und wie haben Sie als Gründerteam zusammengefunden?
Sabine Fallmann-Hauser: In meiner Beratungspraxis und in meinem Berufsalltag als Sexualpädagogin begegnen mir viele, gerade junge Frauen, die über Hautirritationen, Scheidenpilz oder auch Harnwegsinfekte und generelles Unbehagen an ihrer sensibelsten Stelle klagen. Dafür wollte ich ein gesundes und gleichzeitig nachhaltiges Produkt schaffen, von Frauen für Frauen, mit einer Wertschöpfungskette in Österreich und ohne Müll zu produzieren. So gründete ich gemeinsam mit meinem Ehemann im März 2017 die MEINE WOLLKE KG. Das Team fand durch viele Zufälle zusammen. Meine Grafikerin Raphaela Bachler suchte während ihrer Ausbildung spannende Praxisherausforderungen. Gleichzeitig passt sie durch die Liebe zum Produkt und ihr Umweltbewusstsein perfekt ins Team. Birgit Hager ist der gute Geist im Büro – sie behält den Überblick über Versand und Produktion und gibt uns Rückhalt, ganz ohne viele Worte.

Von der Idee bis zum Start: Was waren die größten Herausforderungen? Welche Vision steckt hinter Meine Wollke?
Eine Herausforderung sehe ich darin, in einer Männer-Unternehmer-Welt dieses Produkt als ernsthaftes Unternehmen und Business zu platzieren. Gleichzeitig gab es aber auch immer Männer, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen, um Meine Wollke auf solide und professionelle Beine zu stellen. Die Produktion war eine große Herausforderung, um meinem Anspruch an die Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette gerecht zu werden. Wir sind stolz, dass das jetzt gelungen ist. Meine Vision ist, Meine Wollke als Markenprodukt im Mainstream auf dem europäischen Markt zu etablieren und den Trend „Wiederverwendbarkeit“ auch in diesem Bereich zu steigern und zu festigen.

Wer ist die Zielgruppe von Meine Wollke?
Alle Frauen, ob ganz jung, in den Wechseljahren oder mit leichter Beckenbodenschwäche. Unsere Kernzielgruppe sind 25- bis 45-jährige Frauen, die der Wegwerfgesellschaft den Rücken kehren wollen.

Aus welchem Material besteht die Slipeinlage? Wo liegen die Vorteile?
Wir verwenden ausschließlich Bio-Baumwolle in sehr ansprechenden Designs. Damit machen wir „bio“ und „Wiederverwendbarkeit“ modern, trendig und chic. Es soll Freude bereiten und ein angenehmes, geradezu himmlisches Tragegefühl mit der Lieblingswollke entstehen. Der Flauschkletter rundet die Sache mit dem Wohlfühlen ab – ganz ohne Plastik, Chemie und Duftstoffe. So soll sich die zukünftige Wollken-Trägerin fühlen.

Sie waren mit Meine Wollke in der Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“. Wie haben Sie sich auf den Auftritt vorbereitet?
Am Anfang vielleicht nicht ganz zu ernst, wenn ich da an unser erstes Casting denke (lacht). Danach wurde sehr wohl akribisch vorbereitet und überlegt, um die Botschaft von Meine Wollke – „Die öklogische Slipeinlage aus Österreich“ – an die Jury zu bringen. Es wurde sehr viel gelacht und probiert, wie ein Wollken-Pitch wohl am besten angelegt wird, um zu überzeugen, denn die Jury besteht ja zum großen Teil aus Männern.

Wie ist das Medien-Echo nach der Show?
Ich bin echt überwältigt und sehr glücklich, denn dieses Thema ist heikel und sehr sensibel und kann natürlich auch polarisieren. Ich hatte großen Respekt vor der Reaktion der Medien. Um das tiefgründige Umdenken zu fördern, habe ich mittlerweile eine PR-Agentur, die mir bei der Medienarbeit zur Seite steht, um in der Öffentlichkeit die richtigen Worte zu wählen – gerade in diesem Bereich.

Wie ist das Feedback der Kunden nach dem Auftritt in der Startup-Sendung „2 Minuten 2 Millionen“? Wie hat sich die Nachfrage entwickelt?
Wahnsinnig positiv und fröhlich! Die Stimmung bei meinen Kundinnen war so nach dem Motto: Gehen wir es an, machen wir das Thema zum Thema. Mit Meine Wollke schützt du nicht nur deine Frauengesundheit, sondern auch deine Umwelt, dennoch fair produziert. Dieses Echo und diese Stimmung hat mich sehr berührt.

Welchen Investor hatten Sie im Auge?
Am Anfang war ich mir nicht sicher, welcher Investor zu Meine Wollke passt. Ich war kritisch und sehr skeptisch. Und ich hatte Sorge, ob uns die Jury ernstnehmen würde. Wenn ich so nachdenke, war mir sicher Katharina Schneider von Mediashop die liebste – wahrscheinlich auch, weil sie eine Frau ist. Frauen-Solidarität also!

Würden Sie anderen Startup-Unternehmen die Teilnahme an der Sendung empfehlen?
Ja unbedingt, es verlangt schon einiges, dennoch lohnt es sich sicher, weil man ja viel über sein Produkt nachdenkt oder sich auseinandersetzen muss – auch wirtschaftlich und marketingtechnisch.

Meine Wollke, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ja, wenn ich so in die Zukunft blicke, wird wohl Meine Wollke den europäischen Markt bereits erobert haben und die Türe zum amerikanischen Markt hat sich schon ein bisschen geöffnet.

Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Es ist schwer, Tipps zu geben, die für jedermann oder jede Frau passen. Ich denke aber, dass es sehr wichtig ist, ein gutes Netzwerk zu bilden und Vertrauen in sich selbst zu haben. Authentizität, Leidenschaft, eine Prise Kreativität, aber auch Mut sind schon mal wertvolle Tipps und Zutaten für ein erfolgreiches Business. Die Wirtschaft ist nicht nur riskant, sie bietet auch viele Möglichkeiten. Nur nutzen und entdecken muss man sie schon selber!

Fotocredit: Ludwig Fahrnberger/ wollke.at

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Sabine Fallmann-Hauser für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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