Donnerstag, Mai 2, 2024
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Stellt viele Fragen und hört dann auch richtig zu!

Finn, Lene, Michael, Sophia & Max,  Gründer*innen von MyCabin wurden als Kultur- und Kreativpilot*innen 2020 ausgezeichnet.

Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen doch kurz vor!

Wir sind die Gründer*innen von MyCabin, einer digitalen Community-Plattform für nachhaltiges Reisen mitten in der Natur. Mittlerweile zählen wir 15 weitere Bergfreund*innen und Reiselustige aus der Bodenseeregion zu unserem Team. Bei MyCabin teilen Gastgeber*innen ihre schönsten Naturplätze mit verantwortungsbewussten Reisenden. Gemeinsam schaffen wir so eine regionale, nachhaltige und individuelle Alternative zu überfüllten Campingplätzen und zum illegalen Wildcamping. Wir setzen uns dafür ein, dass MyCabin für alle Beteiligten, inklusive der Natur, einen echten Mehrwert bietet. Deshalb binden wir alle Stakeholder in die Weiterentwicklung von MyCabin mit ein: Gastgebende, Gemeinden, Verbände, Nachhaltigkeitsinitiativen und Reisende.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Angefangen hat MyCabin als Studiprojekt, angestoßen von Finn Wilkesmann, der die Idee zur Plattform hatte. Für uns stand immer die Sache selbst im Vordergrund. Getrieben von unserer Motivation, das Konzept umzusetzen und Reisenden echten Erlebnisse in und mit der Natur zu ermöglichen, sind wir als Student*innen die ersten Schritte gegangen. Aus der Überzeugung heraus, dass wir mit MyCabin einen wirklichen gesellschaftlichen Mehrwert bieten sowie durch die Erfahrungen und Resonanz der Pilotphase haben wir uns dann dazu entschlossen, MyCabin als Unternehmen zu gründen. Dabei war das für uns nur die logische Schlussfolgerung aus den Schritten davor und unseren Zielen für die Zukunft; die Gründung selbst oder „ein Unternehmen zu haben“ hat für uns nie eine Rolle gespielt.

Welche Vision steckt dahinter?

Die Frage nach der Vision stellten wir uns schon sehr bald in unserem Gründungsprozess und halten es auch für unfassbar wichtig, sich der eigenen Vision bewusst zu sein. Wir checken regelmäßig, ob wir noch auf dem richtigen Pfad sind, um diese Vision zu erreichen, schließlich passieren täglich viele Dinge, neue Möglichketen ergeben sich etc. Die Vision hinter MyCabin lautet „Stell dir eine Welt vor, in der die Natur dein Zuhause ist“.  Wir möchten Menschen raus an die frische Luft bringen und gleichzeitig die Wertschätzung unserer Natur stärken. Die Natur soll sich nicht nur wie unser aller Zuhause anfühlen, wir müssen sie auch so behandeln: Rücksichtsvoll, nachhaltig, achtsam. 

Was war bei der Gründung Ihres Unternehmens die größte Herausforderung?

Zum einen war der Schritt von „viele motivierte Leute, die MyCabin als Hobby unterstützen“, hin zu einem professionellen Team herausfordernd. Wo macht man da den Cut? Da kam dann die Herausforderung hinzu, die erste Finanzierung zu bekommen, ohne die wir jetzt nicht wären, wo wir sind. Zum anderen war natürlich auch der Umgang mit Corona eine Herausforderung: Wie können wir trotz der schwierigen Situation den Menschen dennoch großartige Erlebnisse ermöglichen?

Kann man auch mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall! Am wichtigsten ist es, dass man vollkommen hinter der eigenen Idee steht und bereit ist, dafür womöglich viel Arbeit und Zeit zu investieren. Wann ist die Idee schon perfekt? Es gibt meistens Optimierungsmöglichkeiten, doch die bemerkt man erst dann, wenn man sich auf den Weg macht. Das ist definitiv auch eines unserer Learnings: Es wird nicht immer so laufen, wie man es sich vorstellt oder wünscht – aber das ist okay so, daraus kann man lernen. 

Wie sind Sie auf die Auszeichnung Kultur und Kreativpiloten aufmerksam geworden?

Finn ist damals über den Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland Newsletter, kurz SEND, auf die Kreativpiloten aufmerksam geworden. In diesem Newsletter werden auch Wettbewerbe ausgeschrieben und so waren die Kultur- und Kreativpiloten dort dabei. Coole Sache dachten wir uns dann im Team, und so haben wir uns dann beworben!

Wie wichtig sind solche Auszeichnungen?

Diese Auszeichnungen sind sehr wichtig! Sie zeigen, dass man den Nerv der Zeit trifft und für uns zeigt diese besondere Auszeichnung, dass wir einen relevanten Beitrag auch in der Kulturbranche leisten. Außerdem sind Auszeichnungen wie diese kein einmaliges Happening, sondern eine Eintrittskarte zu einem großartigen Netzwerk, welches die Entwicklungsmöglichkeiten eines jungen Unternehmens nochmal stark fördern kann. So haben wir tolle Menschen kennengelernt, die uns begleitet und geholfen haben, MyCabin wachsen zu lassen.

Wo sehen Sie sich in den nächsten 5 Jahren?

In fünf Jahre wollen wir Outdoor-Reisenden nicht nur ein flächendeckendes Angebot an naturnahen Übernachtungsplätzen im gesamten deutschsprachigen, sondern auch in angrenzenden Ländern zur Verfügung stellen. Durch eine benutzerfreundliche Plattform ermöglichen wir nicht nur erfahrenen Outdoor-Enthusiast*innen, sondern auch denjenigen, die es noch werden wollen, die Natur auf ursprüngliche Weise zu erleben. Unsere technologische Vision: Mit einem Klick zur individuellen Alpenüberquerung mit Übernachtungen mitten in der Natur. Bis dahin ist noch viel zu tun, aber wir krempeln die Ärmel hoch und legen uns ins Zeug!  

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründer*innen mit auf den Weg geben?


1. Überwindet die „Ich-schaff-das-alleine-Einstellung“ und holt euch Unterstützung. Ob Mentor*in, Mitgründer*in, Sparring-Partner*in, Mitarbeiter*in: Ihr könnt und müsst das nicht allein schaffen!

2. Stellt viele Fragen und hört dann auch richtig zu! Klar ist es wichtig, über eure Idee zu sprechen. Aber noch wichtiger ist es, die Bedürfnisse und Ansichten eurer Zielgruppen zu verstehen und von erfahrenen Personen zu lernen. Redet nicht nur mit den offensichtlichen Zielgruppen, sondern holt so früh wie möglich alle Akteur*innen, die von eurer Idee direkt oder indirekt betroffen sind, mit ins Boot.

3. Setzt euch eine klare Vision, die zum Leitanker für alle Entscheidungen wird. Alle im Team sollten die Bedeutung der Vision verstehen und sich für die Erfüllung einsetzen.

Gründen heißt jeden Tag neue Herausforderungen zu lösen und Probleme zu überwinden. Das ist zunächst erst einmal verdammt anstrengend und ein Prozess, der viel Commitment und Engagement bedarf. Aber wenn man sich und der Vision bei der Umsetzung treu bleibt, wird es sich lohnen – ob finanziell, persönlich, oder gesellschaftlich. Die Ziele sind individuell und das ist auch okay so, solange diese allen im Team klar sind. Mit MyCabin verfolgen wir das übergeordnete Ziel, einen möglichst großen gesellschaftlichen Impact zu generieren. Wir sind gespannt wo uns die Reise hinführt.

Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland – die Auszeichnung der Bundesregierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft

Jedes Jahr werden im Namen der Bundesregierung 32 Unternehmen als Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland ausgezeichnet. Bewerben können sich Unternehmen, Selbständige, Gründer*innen und Projekte aus der Kultur- und Kreativwirtschaft und deren Schnittstellen zu anderen Branchen. Bei der Auszeichnung steht die Unternehmer*innenpersönlichkeit im Mittelpunkt. Die Titelträger*innen nehmen an einem einjährigen, individuell abgestimmten Mentoring-Programm teil. Dazu gehören Workshops, die Begleitung durch zwei Coaches, der Austausch mit den anderen Teams und mit Expert*innen sowie die bundesweite Aufmerksamkeit durch die Titelvergabe. 

Einfache Bewerbung

Die Bewerbung kann via Online-Formular auf www.kultur-kreativpiloten.de eingereicht werden. Zur Bewerbung reichen drei Dinge: Eine kurze Beschreibung der Idee, Informationen zur einreichenden Person oder zum Team und ein kurzes Motivationsschreiben, warum man Kultur- und Kreativpilot*in werden möchte. Das diesjährige Bewerbungsverfahren geht vom 15. Juni – 25. Juli 2021. 

Ideengeber und Organisator der Auszeichnung im Rahmen des Projektauftrags durch die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung ist das u-institut für unternehmerisches Denken und Handeln e.V. unter Leitung von Sylvia Hustedt und Christoph Backes. 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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