Samstag, April 20, 2024
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Es ist nicht alles (bzw. fast eher nichts) planbar, man braucht manchmal einfach Glück!

Nexolink Solutions: Bestellen auf Knopfdruck via Internet of Things

Stellen Sie sich und das Startup Nexolink Solutions doch kurz unseren Lesern vor!
Mit unserem Internet-of-Things-Startup Nexolink Solutions wollen wir unseren Kunden aus dem B2B-Umfeld das Bestellen „auf Knopfdruck“ ermöglichen. Wir entwickeln dazu Soft- und Hardware, mit denen Bestellprozesse teil- oder vollautomatisch ablaufen und so verbessert werden können. Bei unseren Lösungen setzen wir auf mobile Datennetze, sodass sie ortsunabhängig einsetzbar und leicht nachrüstbar sind.

Wie ist die Idee zu Nexolink Solutions entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Wir – d.h. das Gründerteam bestehend aus Nils Gründler (CEO), Stefan Freienstein (COO) und Christian Borg-Krebs (CTO) – haben uns 2016 über persönliche Netzwerke kennengelernt. Ungefähr zur selben Zeit kursierten die ersten Meldungen zum Amazon Dash-Button in den Medien. Wir fanden das Konzept interessant, waren jedoch der Meinung, dass es ein solches Angebot eigentlich als offenes System geben müsste. Also haben wir uns kurzerhand zusammengesetzt und überlegt, wie wir den ursprünglich sehr guten Grundgedanken verbessern können. Wir wollen, dass jedes Produkt und jede Dienstleistung, die regelmäßig benötigt werden, einfach per Knopfdruck oder sogar vollautomatisiert per Sensor bestellt werden können. Das spart enorm viel Zeit, Aufwand, Nerven und auch Geld – besonders im Industrieumfeld, wo es sich zumeist um große Stückmengen handelt und selbst kürzeste Produktionsausfälle große Kosten verursachen können. Und so haben wir Nexolink Solutions gegründet.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Der Weg von der Idee bis zum Umsetzung war – wie so oft – mit viel harter Arbeit und Zweifeln verbunden – es hat sich aber ausgezahlt. Im August 2016 haben wir unser Startup in Frankfurt gegründet und im Dezember konnten wir mit unserer Idee bereits zwei VCs gewinnen: Angelfund.VC und Alera Capital. Mit Procter&Gamble hatten wir auch schnell unseren ersten großen Kunden gewonnen. Aber große Kunden sind für kleine Teams eine Herausforderung. Man tendiert schnell dazu eine individuelle Lösung zu bauen, muss aber gleichzeitig den Market Fit seines Produktes im Auge behalten.

Da das größere Potenzial für uns im B2B-Umfeld liegt und wir sehr viele Ressourcen für P&G eingesetzt haben, haben wir im darauffolgenden Jahr dann eine zweite Kapitalrunde gestartet und Staufen.Digital Invest, den Investmentarm der Staufen AG und die größte Lean Managment Beratung Deutschlands, an Bord holen können. Damit konnten wir den sehr schwierigen ersten Zugang zum deutschen Mittelstand meistern.

Wer ist die Zielgruppe von Nexolink Solutions?
Unsere Nachbestelllösungen sind vielseitig einsetzbar und individuell anpassbar, sodass wir sowohl Kunden aus dem klassischen Industrieumfeld als auch aus dem Konsumentenbereich haben. Unser prominentestes Beispiel dafür ist die Gillette Club Station, die in Österreich bereits erhältlich ist. Wir haben für Gillette die Soft- und Hardware entwickelt, sodass der Endverbrauch nun einfach per Knopfdruck neue Rasierklingen bestellen kann. Im industriellen Umfeld wird unsere Technologie z.B. von Zulieferbetrieben eingesetzt, die so ihre Lieferketten und Kundenbeziehungen verbessern können.

Welchen Service bieten Sie an?
Wir bieten mittlerweile einen ganzen Baukasten an, um das automatisierte Nachbestellen als sogenannte End-to-end Lösung (also komplett aus einer Hand) umzusetzen. Wir können so ganz individuell auf die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden eingehen. Die Einsatzgebiete unserer Technologie sind dabei sehr unterschiedlich:

Die Hardware kann entweder als „Stand Alone“-Lösung – also ganz einfach als Bestellknopf – genutzt oder aber auch in bereits bestehende Systeme oder Maschinen integriert werden. Dabei ist sie standortunabhängig, da die Bestellaufträge über mobile Datennetze gesendet werden. Die von uns entwickelte Software empfängt die Kundendaten und löst die entsprechenden Aktionen aus – je nachdem was zuvor durch den Kunden definiert wurde: Das geht von E-Mails zur Bestellbestätigung bis hin zu vollautomatischen Bestellungen in ERP-Systemen wie z.B. SAP.

Was unterscheidet Sie von anderen Startups?
Mit Nexolink bieten wir nicht nur Softwarelösungen, sondern bringen auch die Hardwarelösungen für unsere Kunden gleich mit. Dadurch können unsere Kunden in kürzester Zeit mit uns starten und IoT für sich testen.
Außerdem richten wir uns nicht direkt an den Endverbraucher, sondern an die Industrie – die unsere Produkte dann entweder für ihre Kunden nutzt oder in Produkte für Endverbraucher einbaut.

Wie ist das Feedback?
Bisher haben wir sehr viel Erfolg mit unserer Idee und unserem Konzept – sowohl auf Kunden- als auch auf Investorenseite. Neben Gillette und einigen Industriekunden, die wir (noch) nicht nennen dürfen, konnten wir z.B. gerade erst Red Bull als weiteren großen Kunden gewinnen. Richtig ist aber auch, dass Innovationen wie unsere noch eine Weile brauchen werden, bis sie sich im Markt durchsetzen, denn gerade im Mittelstand ist man beim Thema Vernetzung noch vorsichtig.

Nexolink Solutions, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen der Marktstandard für automatisierte Bestellungen werden; und dies mit einem Systembaukasten, mit dem jedes Unternehmen seine Produkte oder Services automatisiert nachbestellen lassen kann – das Ganze bestenfalls in vielen Ländern auf der Welt, vielleicht auch schon schneller als in 5 Jahren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Bisher habe ich erst ein Startup bis zu dieser Phase gebracht und kann deshalb wenig allgemeingültige Tipps geben. Ich kann nur ein paar subjektive Erfahrungen teilen, die ich gemacht habe. Erstens: Ein Startup zu gründen ist sehr undankbar. Man muss sich darauf einstellen, dass alle nur das Haar in der Suppe suchen. Zweitens zur Investorensuche: Auch wenn zehn Investoren sagen, dass sie nicht investieren wollen, heißt das noch lange nicht, dass es nicht doch einen gibt, der daran glaubt. Man darf da nie aufgeben! Drittens: Es ist nicht alles (bzw. fast eher nichts) planbar, man braucht manchmal einfach Glück!

Bild: Die Gründer der Nexolink Solutions (v.l.n.r.)_Nils Gründler, Christian Borg-Krebs und Stefan Freienstein Fotograf/ Bildquelle: Niklas Mulzer

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Nils Gründler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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