Dienstag, November 25, 2025
Start Blog Seite 10

Was entscheidet über den Erfolg der nächsten Gründergeneration?

0
AWS treibt Startups mit neuen Modellen und Entwicklung voran Marius Müller Minde Head of Enterprise New Business bei Amazon Web Services

In einer Zeit, in der Innovation und Effizienz über den Erfolg junger Unternehmen entscheiden, haben wir von StartupValley mit Marius Müller-Minde, Head of Enterprise New Business bei Amazon Web Services, über Chancen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven gesprochen.

Wie verändert KI aktuell die Startup-Landschaft? Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich für junge Unternehmen?

Einen guten Einblick ergeben die Zahlen der German AI Startup Landscape 2024: Mit 687 KI-Startups in Deutschland und einem Wachstum von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigt sich eine dynamischere Entwicklung im Vergleich zu klassischen Gründungen. Besonders bemerkenswert ist die Effizienzsteigerung durch KI, denn viele deutsche Startups, die KI einsetzen, verzeichnen eine direkte Wertsteigerung ihres Unternehmens.
Die neue Technologie ermöglicht es jungen Unternehmen, schneller zu wachsen und mit deutlich kleineren Teams wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln. Gleichzeitig eröffnet die Technologie völlig neue Geschäftsfelder in nahezu allen Branchen. Der zweite Teil des Reports „Unlocking Europe’s AI Potential“ von AWS belegt, dass bereits 68 Prozent der deutschen Startups aktiv KI-Lösungen nutzen und weitere 18 Prozent in der Experimentierphase sind – eine Adoptionsrate, die den Branchendurchschnitt deutlich übertrifft.

Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist der demokratisierte Zugang zu KI-Technologien durch Cloud Computing. Auch kleinere Teams können heute ohne hohe Anfangsinvestitionen auf modernste KI-Tools zugreifen. Die Cloud reduziert die Einstiegshürden erheblich und bietet die nötige Flexibilität, um mit dem Unternehmenswachstum Schritt zu halten. Diese Flexibilität zahlt sich aus: Startups können heute mit kleineren Teams wettbewerbsfähige Produkte entwickeln und schneller skalieren.

Viele Startups setzen auf Generative AI. In welchen Bereichen siehst du das größte Potenzial – und wo liegen die Grenzen?

Besonders vielversprechend sind derzeit industriespezifische Lösungen für die Fertigung, die Logistik und das Gesundheitswesen. Das gilt auch für Anwendungen in den Bereichen Accounting und ERP (Enterprise Resource Planning). Startups profitieren stark von einer engen Vernetzung mit dem Mittelstand in diesen Branchen. Grundsätzlich gilt das aber für alle B2B-Bereiche. Anwendungen lassen sich überall durch die Integration von generativen KI-Modellen in bestehende Workflows optimieren. Hier geht es vor allem um den konkreten Mehrwert für Kunden.

Die Herausforderungen für Startups liegen derzeit in mehreren Bereichen: Die Integration von KI in bestehende Unternehmensstrukturen erfordert ein tiefes Verständnis für Governance und Compliance. Ein konkretes Beispiel sind Halluzinationen in KI-Modellen. Dabei erfindet die KI Informationen ohne faktische Grundlage, weswegen besonders zuverlässige Prüfmechanismen zur Verhinderung von Fehlern erforderlich sind. Viele Unternehmen stehen vor der Aufgabe, angemessene Schutzmaßnahmen zu implementieren, wenn sie KI-Technologien in kundennahen Bereichen einsetzen möchten. Startups müssen aber auch technisch überzeugende und ethisch verantwortungsvolle Lösungen entwickeln, um Kunden sowie Investoren langfristig zu überzeugen.

AWS bietet mit Programmen wie Activate, dem Generative AI Accelerator und der GenAI Loft Tour gezielte Unterstützung. Welche Herausforderungen haben Gründerinnen und Gründer bei der Integration von KI – und wie helft ihr konkret?

Die Integration von KI stellt Startups vor mehrere Herausforderungen – von der Auswahl der richtigen Modelle über die effiziente Implementierung bis hin zur Kostenoptimierung. Viele Startups verfügen nicht über das technische Know-how oder die finanziellen Ressourcen, um diese Hürden allein zu überwinden. Wir unterstützen junge Unternehmen bei technischen Fragen zur Implementierung, bieten kosteneffizienten Zugang zu modernsten KI-Modellen durch AWS Activate und stellen Expertise für die Optimierung von KI-Architekturen bereit. Darüber hinaus bringen wir Know-how beim Aufbau von Startups ein und teilen unsere Branchenexpertise – von der Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle bis hin zu bewährten Go-To-Market-Strategien.

So veranstalteten wir etwa mit dem AWS GenAI Loft in Berlin ein Event für Startups, Entwickler und Investoren, das sich ganz um KI drehte. Das Event bot eine Mischung aus praxisnahen Workshops, technischen Deep Dives und Networking-Möglichkeiten mit Experten von AWS, NVIDIA und anderen Partnern. Zusätzlich haben wir zuletzt 230 Millionen US-Dollar für Startups zugesagt, die die Entwicklung generativer KI aktiv vorantreiben, etwa durch die Entwicklung von Grundlagenmodellen oder KI-Tools. Und der Generative AI Accelerator, ein zehnwöchiges Förderprogramm für 80 Startups weltweit, bietet maßgeschneiderte Go-to-Market-Strategien. Aus Europa nahmen beispielsweise die Münchner Daten-Experten von DQC, die Spezialisten für Networking ETHOS AI aus England und das französische Biotechnologie-Startup Phagos teil.

Rechenleistung und Skalierbarkeit sind entscheidende Faktoren für KI-Startups. Wie stellt AWS sicher, dass auch junge Unternehmen Zugang zu den nötigen Ressourcen haben?

Zunächst einmal ermöglicht die Cloud den KI-Einstieg ohne hohe Anfangsinvestitionen in Hardware oder tiefe IT-Kenntnisse. Startups zahlen nur für die tatsächlich genutzten Ressourcen und können diese mit ihrem Wachstum skalieren. Dabei können sie mit unterschiedlichen KI-Modellen experimentieren, um das optimale Setup für ihren Use Case zu finden.
Mit AWS Activate bieten wir zudem ein Programm für ausgewählte Startups, mit dem diese umfangreiche Gutschriften für die Nutzung von AWS Services erhalten, um ihre Idee umzusetzen. Ein Beispiel dafür ist das Startup CareMates, das eine KI-Lösung für den Pflegebereich entwickelt hat. Das Team schuf mit AWS Technologien eine innovative Lösung, die den administrativen Aufwand bei der Patientenaufnahme um bis zu 80 Prozent reduziert. So haben Pflegekräfte mehr Zeit für die direkte Versorgung der Patienten.

Darüber hinaus stellen wir Startups technisches Know-how zur Verfügung. Die AWS Solutions Architects helfen dabei, KI-Architekturen zu optimieren und die effizientesten Wege zur Nutzung von Cloud-Ressourcen zu finden. Für spezifische KI-Anwendungsfälle bieten wir außerdem vorgefertigte Lösungen wie Amazon Bedrock. Wir haben zudem erkannt, dass der Aufbau einer KI-Infrastruktur nicht nur eine technische, sondern auch eine strategische Herausforderung darstellt. Deshalb bieten wir im Rahmen unserer Programme wie dem GenAI Accelerator auch Unterstützung bei der Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle und erfolgversprechender Go-to-Market-Strategien.

Cloud-Plattformen ermöglichen den schnellen Zugang zu KI-Tools, doch auch Kosten und Datensicherheit sind zentrale Themen. Welche Rolle spielt effiziente Ressourcennutzung für Startups?

Bei der Skalierung von Ressourcen ist eine effiziente Kostenstruktur wichtig, um die Wirtschaftlichkeit der KI-Anwendungen langfristig zu sichern. Es haben sich jedoch ein paar Methoden als besonders hilfreich erwiesen, um die richtige Balance zwischen Leistungsfähigkeit, Kosten und Nutzerfreundlichkeit zu finden. Beispielsweise lässt sich durch eine sorgfältige Auswahl eines KI-Modells viel erreichen. Kleinere Modelle sind oft günstiger und reagieren mit kürzerer Antwortzeit.

Auch Prompt-Caching kann helfen: Dabei werden feste Teile häufiger Prompts in der Inferenz-Hardware zwischengespeichert, sodass nur die variablen, nutzerspezifischen Daten bei jeder Anfrage übermittelt werden müssen.
Ebenso hat sich die sogenannte Model Distillation in Amazon Bedrock bewährt. Bei diesem AWS Service wird das Wissen eines großen, leistungsstarken KI-Modells auf ein kleineres, schnelleres übertragen. Das Ergebnis ist ein kompakteres Modell, das im jeweiligen Anwendungsfall ähnlich gute Ergebnisse wie das große Modell liefert, aber deutlich schneller und kostengünstiger arbeitet. Destillierte Modelle können bis zu fünfmal schneller arbeiten und die Kosten um bis zu 75 Prozent senken – bei einem Genauigkeitsverlust von weniger als zwei Prozent.

Startups stehen oft vor der Wahl zwischen Open-Source-KI-Modellen und proprietären Lösungen großer Anbieter. Welche Strategie ist aus deiner Sicht langfristig nachhaltiger?

Die Entscheidung zwischen Open-Source-KI-Modellen und proprietären Lösungen sollte nicht als Entweder-oder betrachtet werden. Eher sollten Startups immer wieder pragmatisch abwägen – je nach Entwicklungsphase und ihren Anforderungen. Mit der zunehmenden Verbreitung von generativer KI und Grundlagenmodellen verschiebt sich zudem der Fokus der Startups. Statt selbst leistungsstarke KI-Modelle von Grund auf zu entwickeln, können junge Unternehmen über die Cloud auf verschiedene leistungsstarke Modelle zugreifen und diese für ihre individuellen Anforderungen anpassen. Die rasante Entwicklung am Markt verlangt dabei nach Lösungen, mit denen sich stets die neuesten Modelle effizient nutzen lassen, ohne die Gesamtarchitektur grundlegend ändern zu müssen.

Ein pragmatischer Ansatz könnte wie folgt aussehen: In frühen Phasen nutzen Startups proprietäre Modelle über APIs, um schnell Prototypen zu entwickeln und ihre Marktfähigkeit zu testen. Dies reduziert den anfänglichen Entwicklungsaufwand erheblich. Mit zunehmender Reife können Startups dann in bestimmten Bereichen auf Open-Source-Modelle umsteigen, diese spezialisieren und an ihre Bedürfnisse anpassen.
Das größte Potenzial bietet jedoch die Konzentration auf den tatsächlichen Mehrwert für Kunden. Unabhängig von der technischen Basis ist entscheidend, wie nahtlos KI-Lösungen in bestehende Arbeitsprozesse integriert werden und welchen konkreten Nutzen sie bringen. Ein Beispiel dafür ist die Integration von KI in Business-Process-Management-Systeme wie Camunda. Damit lassen sich Geschäftsprozesse visualisieren, automatisieren und optimieren. Ähnlich wie bei SaaS-Modellen geht es darum, eine intuitive Benutzeroberfläche und ein klares Nutzenversprechen für eine definierte Zielgruppe zu schaffen.

Regulierungen und ethische Fragen rund um KI nehmen zu. Wie sollten Startups mit Themen wie Bias, Transparenz und Compliance umgehen?

Eine verantwortungsvolle Herangehensweise an KI kann zum Wettbewerbsvorteil werden und das Vertrauen von Kunden und Investoren stärken. Startups sollten entsprechende Überlegungen daher von Anfang an in ihre Produktentwicklung integrieren. Dazu gehört, Bias in Modellen zu erkennen und zu minimieren, Transparenz über die Funktionsweise von KI-Systemen zu schaffen und sicherzustellen, dass ihre Entscheidungen nachvollziehbar sind.

Praktisch bedeutet dies unter anderem, geeignete Sicherheitsvorkehrungen zu implementieren, die auf die jeweiligen generativen KI-Anwendungen zugeschnitten sind, damit Halluzinationen besser verhindert und schädliche Inhalte blockiert werden können. Tools wie Amazon Bedrock Guardrails können hierbei unterstützen. Startups sollten sich auch aktiv mit den Bedenken ihrer Zielgruppen auseinandersetzen, etwa der Sorge vor Jobverlust durch KI. Dabei empfiehlt es sich, transparent zu kommunizieren, wie ihre Technologie Menschen unterstützt und befähigt, statt sie zu ersetzen. Eine verantwortungsvolle Herangehensweise an KI kann zum Wettbewerbsvorteil werden und das Vertrauen von Kunden und Investoren nachhaltig stärken.

Der Wettbewerb im KI-Sektor ist enorm. Wie können Startups sich gegen Tech-Giganten behaupten und welche Rolle spielen Partnerschaften mit Unternehmen wie AWS?

Der Schlüssel liegt in der Spezialisierung auf spezifische Nischenmärkte und Branchenprobleme, die große Technologieunternehmen oft nicht im Fokus haben. Während große Anbieter die Grundlagenmodelle bereitstellen, liegt die eigentliche Wertschöpfung für Startups in der intelligenten Anwendung dieser Modelle für spezifische Branchen und Anwendungsfälle. Es geht weniger darum, mit den großen Unternehmen bei der Entwicklung von Grundlagenmodellen zu konkurrieren. Vielmehr sollten Startups einzigartige Lösungen schaffen, die spezifische Kundenprobleme lösen.

Partnerschaften mit Unternehmen wie AWS können gerade anfangs entscheidend sein. Sie ermöglichen Startups den Zugang zu Ressourcen, Technologien und Expertise, die sonst nur großen Unternehmen vorbehalten wären. Über Programme wie AWS Activate erhalten Startups nicht nur technische Ressourcen, sondern auch Unterstützung in Form von Fundraising-Hilfen, rechtlicher Beratung und Zugang zu einem globalen Partner-Netzwerk. Damit können Startups die oftmals großen Hürden zu Beginn überwinden.

Zunächst wird sich die Kommodifizierung der Grundlagenmodelle fortsetzen – sie werden zu einem weiteren Teil der technischen Infrastruktur, den jeder nutzen kann. Der Fokus von KI-Startups verschiebt sich dabei von der Modellentwicklung hin zur Integration und Anwendung in spezifischen Branchen und Workflows. Besonders stark wird der Einfluss von KI bei der Entwicklung bisher unbekannter Geschäftsmodelle sein, die wir heute noch nicht absehen können. Erste Anzeichen dafür sehen wir bereits in Bereichen wie der KI-gestützten Pflegeoptimierung wie bei CareMates oder der intelligenten Steuerung von erneuerbaren Energiesystemen beim Startup Enspired.

Allerdings ist eine präzise Vorhersage der KI-Entwicklung schwierig – niemand konnte etwa den rasanten Aufstieg von generativer KI vor drei Jahren vorhersagen. Daher müssen sich Startups flexibel aufstellen, um neue Technologiesprünge zeitnah nutzen zu können. Auf der technischen Seite werden multimodale KI-Systeme, die verschiedene Datentypen wie Text, Bild, Audio und Video integrieren können, zunehmend wichtiger. Gleichzeitig gewinnen spezialisierte Modelle für bestimmte Branchen und Anwendungen an Bedeutung, da sie oft genauer und effizienter sind als universelle Modelle.

Was würdest du Gründerinnen und Gründern mitgeben, die KI als zentralen Bestandteil ihres Geschäftsmodells nutzen wollen?

Sie sollten sich auf Probleme und Wünsche ihrer Kunden konzentrieren, nicht auf die Technologie selbst. KI ist ein mächtiges Werkzeug, aber kein Selbstzweck. Die erfolgreichsten KI-Startups werden nicht diejenigen sein, die die neuesten Modelle nutzen, sondern diejenigen, die konkrete Probleme besser lösen als bestehende Alternativen.
Ebenso empfiehlt es sich, realistisch bei der Wahl von KI-Modellen zu sein. Größer ist nicht immer besser. Kleinere, spezialisierte Modelle können oft schneller, effizienter und kostengünstiger sein. Außerdem können integrierte Sicherheitsvorkehrungen die eigenen Produkte absichern, sodass KI-Anwendungen transparent, fair und vertrauenswürdig sind. Dies minimiert nicht nur regulatorische Risiken, sondern stärkt auch das Vertrauen von Kunden.

Doch der wichtigste Tipp zum Schluss: Agilität und Experimentierfreudigkeit sind essenziell, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die KI-Landschaft entwickelt sich rasant weiter und was heute funktioniert, könnte morgen bereits überholt sein. Startups müssen daher flexibel bleiben, den Markt genau beobachten und ihre Strategie bei Bedarf anpassen.

Wir bedanken uns bei Marius Müller-Minde für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie aus kaputten E-Bike-Motoren neue Stärke entsteht

0
DINGES Reparatur Motoren E-Bike-Antrieben Dominic Grups Bildquelle DINGES GmbH

Reparieren statt Austauschen: Die Vision von DINGES Interview mit Dr.-Ing. Dominic Gruß, Geschäftsführer der DINGES GmbH

Können Sie uns zu Beginn erzählen, was die DINGES GmbH macht?

„Die DINGES GmbH wurde 2021 gegründet und hat sich auf Engineering-Dienstleistungen im Bereich der Fertigungstechnik, wie der fertigungsgerechten Produktgestaltung, und die Optimierung entsprechender Verfahren und Anlagen spezialisiert. Ein weiterer Fokus liegt auf der Instandsetzung von E-Bike-Antrieben, speziell Mittelmotoren etablierter Hersteller wie Bosch, Brose oder Yamaha. Sowohl Gewerbe- als auch Privatkunden können Antriebe zur Prüfung einsenden und erhalten ein kostenloses und individuelles Angebot. Durch eine hohe Verfügbarkeit von Ersatzteilen erfolgt die Instandsetzung innerhalb weniger Tage.“

Welche Vision treibt DINGES an und welche Schritte planen Sie, um diese Vision in der Praxis umzusetzen?

„Unsere Vision ist es, durch erstklassige Ingenieurarbeit und verlässliche Partnerschaft nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen für unsere Kunden zu schaffen – sowohl in der industriellen Fertigungstechnik als auch im Bereich der Reparatur und Optimierung von E-Bike-Antrieben. Wir möchten, dass unsere Lösungen nicht nur funktionieren, sondern auch dauerhaft Mehrwert stiften: Dieses Streben nach höchster Effizienz und minimalem Ressourceneinsatz ist tief verankert in der ‚DINGES-DNA‘.“

Wie kam es zu der Unternehmenserweiterung und welche Rolle spielt sie im Gesamtbild?

„Wir haben festgestellt, dass die meisten Defekte an E-Bike-Antrieben reparabel sind – während Händler und Hersteller häufig zum Austausch raten. Diese Lücke haben wir geschlossen, weil wir darin eine große Hebelwirkung sehen: weniger Ressourcenverbrauch, geringere Kosten für Nutzer und Versicherungen sowie ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Um diesen Anspruch in die Praxis zu übersetzen, bauen wir unser Reparaturzentrum kontinuierlich aus, standardisieren Prozesse, setzen auf kurze Abwicklungszeiten von in den meisten Fällen drei bis fünf Arbeitstagen. Durch zusätzliche Detailoptimierungen machen wir Motoren häufig sogar haltbarer als im Neuzustand. Im Gesamtbild ist die Reparaturwerkstatt ein zweites Standbein neben unserem klassischen Engineering – mit derselben DNA: methodisch, präzise, praxisorientiert. Sie ermöglicht uns zudem, direkten Kundennutzen sichtbar zu machen, während unsere Engineering-Projekte oft im Hintergrund laufen.“

Für welche Zielgruppen entwickeln Sie im Bereich Reparatur, Instandsetzung & Optimierung von E-Bike-Motoren Lösungen und wie stellen Sie sicher, dass spezifische Anforderungen wirklich erfüllt werden?

„Wir richten uns an E-Bike-Fahrer, Fachhändler und -werkstätten sowie Versicherungen, Fahrradverleiher und Unternehmen, die E-Bikes gewerblich nutzen, wie Radkurierdienste oder Postzustellbetriebe. Diese Zielgruppen eint, dass sie planbare, schnelle und kostengünstige Lösungen benötigen.
Den unterschiedlichen Anforderungen dieser Kundengruppen und unterschiedlichen Motortypen werden wir passgenau gerecht durch angepasste Abläufe und technische Standards sowie enge Kommunikation. Für Händler und Versicherungen bedeutet das: transparente Kostenvoranschläge und kurze Durchlaufzeiten; für Gewerbekunden mit einer hohen Anzahl gleicher Motoren gegebenenfalls Pauschalpreise und für Endkunden eine Reparatur, die 20 bis 50 Prozent günstiger ist als ein Austauschmotor und gleichzeitig die Reichweite und Laufruhe verbessert. Zudem entwickeln wir unsere Strukturen Richtung Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001, um Qualität und Verlässlichkeit messbar zu machen.“

Was macht DINGES einzigartig im Vergleich zu anderen Unternehmen in Ihrem Bereich?

„Wir sind keine Fahrradwerkstatt, sondern ein spezialisierter und industrialisierter Reparaturbetrieb. Das bedeutet: Wir arbeiten mit klar strukturierten Prozessen, Qualitätskontrollen und standardisierten Optimierungsschritten. Jeder Motor, der unsere Werkstatt verlässt, ist nicht nur instandgesetzt, sondern in vielen Fällen besser geschützt und haltbarer als zuvor. Ein weiterer Unterschied: Bei der Eröffnung unseres Reparaturzentrums gab es bundesweit keinen vergleichbaren Anbieter – wir schließen also eine echte Lücke und kombinieren Ingenieur-Know-how mit nachhaltiger Praxis.“

Wo sehen Sie das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren? Gibt es konkrete Entwicklungen oder neue Märkte, die Sie anvisieren?

Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung unserer Reparaturprozesse und dem Aufbau neuer Partnerschaften. Parallel passen wir unser Reparaturzentrum stetig dem steigenden Bedarf an, sowohl hinsichtlich der Kapazität als auch hinsichtlich neuer Motortypen. Die Infrastruktur des Reparaturgeschäftes möchten wir zukünftig auch für weitere Produkte nutzen. Im Zuge der Forderungen von Verbrauchern und der Politik nach erhöhter Nachhaltigkeit und Reparaturfähigkeit sowie aufgrund immer komplexerer und hochwertigerer Produkte sehen wir für zentrale hochspezialisierte Reparaturbetriebe langfristig großes Marktpotenzial in den verschiedensten Branchen – sowohl bei Verbrauchern als auch bei Gewerbekunden.

Wenn Sie drei Ratschläge an Gründer weitergeben könnten, welche wären das aus Ihrer Erfahrung?

Standards hinterfragen: Hinterfragen Sie gängige Routinen. Unsere Geschäftsidee entstand, weil wir nicht akzeptiert haben, dass Motoren grundsätzlich komplett getauscht werden müssen.
Ressourcen im Blick behalten:
Gründen heißt, mit Geld, Zeit und Personal sparsam umzugehen. Zuerst den Kernprozess perfektionieren, dann erst weitere Leistungen ausbauen.
Werte klar leben: Verlässlichkeit, Transparenz und Nachhaltigkeit sind für uns keine Schlagworte, sondern tägliche Leitplanken. Kunden spüren sofort, ob Werte wirklich gelebt werden.

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg im Kontext von DINGES und Ihrem Wirken als Unternehmer?

Unternehmerisch bedeutet Erfolg für mich, dass wir Motoren zurücksenden, die nicht nur wieder funktionieren, sondern länger, ruhiger und effizienter laufen, und unsere Kunden überrascht sind, dass Reparatur so viel Sinn macht.
Es bedeutet auch, dass wir dazu beitragen, dass weniger Motoren im Schrott landen und Ressourcen geschont werden. Persönlich ist Erfolg für mich, wenn wir mit unserer Arbeit Vertrauen schaffen und Entscheidungen so treffen, dass sie verlässlich, nachvollziehbar und langfristig tragfähig sind – für Kunden, Partner und Mitarbeitende. Wenn ich sehe, dass wir mit dieser Haltung wachsen, Arbeitsplätze sichern und etwas Positives zur Kreislaufwirtschaft beitragen, dann empfinde ich das als meine größte Motivation und als meinen persönlichen Erfolg.

Bild Dominic Gruß @DINGES GmbH

Wir bedanken uns bei Dominic Gruß für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Projektmanagement als unterschätzter Erfolgsfaktor für Start-ups

0
Projektmanagement – Erfolgsfaktor für Start-ups und Gründer Image by Knowledge Train from Pixabay

Erfolgreiches Projektmanagement ist einer der meist unterschätzten Erfolgsfaktoren für Start-ups, denn gerade in der dynamischen Phase einer Unternehmensgründung entscheidet eine klare Struktur darüber, ob aus einer guten Idee auch ein dauerhaft tragfähiges Geschäftsmodell wird. Viele Gründerinnen und Gründer starten mit einer Vision, einem innovativen Produkt oder einer bahnbrechenden Idee. Doch nicht selten scheitern junge Unternehmen weniger an ihrer Kreativität, sondern an der Umsetzung. Zwischen Pitches, Investorengesprächen und Produktentwicklung geht oft verloren, was eigentlich das Rückgrat jedes erfolgreichen Unternehmens ist: gutes Projektmanagement. Gerade in der frühen Phase einer Unternehmensgründung ist es entscheidend, Struktur in den Wachstumsprozess zu bringen, ohne dabei die Dynamik zu verlieren, die Start-ups auszeichnet.

Struktur und Agilität kein Widerspruch

In der Start-up-Welt herrscht häufig die Vorstellung, dass Planung und Projektmanagement die kreative Energie bremsen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Wer seine Abläufe strukturiert, schafft Freiräume für Innovation. Ein funktionierendes Projektmanagement-System bedeutet keine starren Prozesse, sondern klare Prioritäten, transparente Kommunikation und nachvollziehbare Verantwortlichkeiten.

Besonders junge Teams profitieren davon, wenn sie wissen, wer wofür zuständig ist, welche Ziele wirklich zählen und welche Aufgaben warten können. Struktur ist also kein Hindernis, sondern die Grundlage, auf der Agilität erst richtig funktioniert. Ein gutes Projektmanagement ermöglicht es, schnell auf Veränderungen zu reagieren, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren.

Typische Stolperfallen junger Gründerteams

Viele Start-ups wachsen schneller, als sie ihre internen Abläufe anpassen können. Das führt zu typischen Problemen wie fehlender Kommunikation, ineffizienten Abstimmungen und doppelter Arbeit. Oft existieren Aufgabenlisten in verschiedenen Tools, niemand hat den vollständigen Überblick, und Entscheidungen werden spontan getroffen, anstatt strategisch geplant.

Ein weiteres Risiko ist die sogenannte Feuerwehrmentalität. Wenn ständig auf das reagiert wird, was gerade brennt, bleibt keine Zeit für nachhaltige Planung. Die Folge sind überforderte Teammitglieder, verzögerte Projekte und ein schwindendes Vertrauen in die eigene Organisation. Spätestens dann wird klar, dass Projektmanagement kein lästiger Zusatz, sondern eine Überlebensstrategie ist.

Wie Start-ups Projektmanagement sinnvoll einsetzen können

Projektmanagement bedeutet nicht zwangsläufig, sofort komplexe Tools oder Methoden einzuführen. Gerade in kleinen Teams reicht oft schon eine einfache Struktur. Entscheidend ist, dass jede Aufgabe einen Verantwortlichen, ein Ziel und einen klaren Zeitrahmen hat. Transparente Kommunikationstools und kurze tägliche Abstimmungen helfen, alle auf demselben Stand zu halten.

Viele Start-ups setzen auf agile Methoden wie Scrum oder Kanban. Diese Ansätze sind besonders geeignet, um Projekte flexibel zu steuern und regelmäßig zu überprüfen, ob man noch auf Kurs ist. Statt monatelang an einem Produkt zu arbeiten, das am Ende nicht funktioniert, wird in kurzen Sprints getestet, angepasst und verbessert. So lässt sich mit wenig Risiko und viel Lerneffekt arbeiten – ein großer Vorteil gerade für Gründerteams mit begrenzten Ressourcen.

Tools, die wirklich helfen

Die Auswahl an Projektmanagement-Tools ist groß. Bekannte Namen sind Asana, Trello, Notion, Jira, ClickUp oder Monday. Alle versprechen Effizienz und Klarheit, doch nicht jedes Tool passt zu jedem Start-up. Entscheidend ist, dass das gewählte System zur Teamgröße und zur Arbeitsweise passt. Ein Zwei-Personen-Team braucht keine komplexen Workflows, während ein wachsendes Unternehmen von automatisierten Prozessen profitieren kann.

Ein häufiger Fehler ist es, zu früh zu viel zu wollen. Wenn Gründer mehrere Tools parallel nutzen, steigt die Komplexität und niemand blickt mehr durch. Weniger ist hier oft mehr. Ein einfaches Tool, das konsequent genutzt wird, bringt mehr Effizienz als ein ganzes Arsenal an Softwarelösungen, die keiner richtig bedient.

Erfolg durch Klarheit und Verantwortung

Ein gutes Beispiel für funktionierendes Projektmanagement sind Start-ups, die durch klare Abläufe aus dem Chaos herausgefunden haben. Viele Gründer berichten, dass sie durch die Einführung eines strukturierten Systems plötzlich doppelt so produktiv wurden. Deadlines wurden realistischer, Meetings kürzer und Entscheidungen transparenter.

Oft reicht schon ein gemeinsames Dashboard, das sichtbar macht, woran gerade gearbeitet wird. So kann jedes Teammitglied Verantwortung übernehmen und versteht, welchen Beitrag die eigene Arbeit zum Gesamterfolg leistet. Das steigert Motivation, fördert Eigeninitiative und sorgt für ein stärkeres Wir-Gefühl im Team.

Fazit Projektmanagement als Schlüssel zur nachhaltigen Unternehmensgründung

Gutes Projektmanagement ist kein bürokratischer Ballast, sondern ein strategisches Werkzeug, das Innovation und Wachstum fördert. Es schafft Klarheit, stärkt die Zusammenarbeit und sorgt dafür, dass die Energie eines Start-ups in die richtige Richtung fließt.

Wer sich frühzeitig mit Themen wie Zieldefinition, Verantwortlichkeit und Kommunikation auseinandersetzt, hat einen entscheidenden Vorsprung – nicht nur bei Investoren, sondern auch im täglichen Arbeiten.

Am Ende gilt: Erfolg in der Unternehmensgründung hängt nicht nur von der Idee ab, sondern davon, wie gut sie organisiert wird. Projektmanagement ist die unsichtbare Superkraft, die aus einer guten Idee ein nachhaltiges Unternehmen macht.

Image by Knowledge Train from Pixabay

Social Proof 2.0 – Verkaufen, wenn man (noch) keine Referenzen hat

0
Social Proof für Startups: So entsteht echtes Vertrauen oliver Schumacher verkaufstrainer

Startups leben von Ideen, Energie und Tatkraft

Doch im Verkauf zeigt sich schnell ein Stolperstein: fehlende Referenzen. Viele Gründer erleben die gleiche Situation. Sie haben ein spannendes Produkt, doch der erste Kunde fragt: „Für wen haben Sie das schon umgesetzt?“ Wer darauf keine überzeugende Antwort hat, gerät ins Schwimmen. Vertrauen ohne Kundenliste aufzubauen, ist eine der größten Hürden im jungen Vertrieb. Genau hier setzt Social Proof 2.0 an.

Warum Social Proof so entscheidend ist

Käufer wollen Sicherheit. Sie möchten wissen, dass das, was sie erwerben, funktioniert – und dass andere bereits positive Erfahrungen gemacht haben. Große Unternehmen nutzen dafür bekannte Logos oder lange Referenzlisten. Für ein junges Startup ist dieser Weg noch verschlossen. Aber das bedeutet nicht, dass kein Vertrauen entstehen kann. Social Proof ist mehr als nur ein Logo an der Wand. Es geht darum, Belege für Glaubwürdigkeit zu liefern – und das kann auf vielen Wegen gelingen.

Vertrauen ohne große Namen aufbauen

Auch ohne prominente Referenzkunden können Gründer erste Beweise liefern:
Die eigene Story: Warum wurde das Produkt entwickelt? Persönliche Geschichten zeigen Leidenschaft und vermitteln Ernsthaftigkeit.
Fachliche Kompetenz: Wer sein Wissen in Artikeln, Vorträgen oder Podcasts teilt, zeigt, dass er sein Thema beherrscht.
Transparenz: Offene Kommunikation über den aktuellen Stand und nächste Schritte wirkt ehrlicher als übertriebene Versprechen.
Damit entsteht ein Bild von Verlässlichkeit, auch wenn die Kundenliste noch überschaubar ist.

Pre-Launch Communities als Vertrauensbooster

Ein moderner Ansatz ist der Aufbau einer Community noch vor dem offiziellen Marktstart. Interessierte können Teil der Entwicklung werden, Feedback geben und früh Zugang erhalten. Diese enge Bindung hat zwei Vorteile: Zum einen entsteht Loyalität, weil die Nutzer das Gefühl haben, am Erfolg beteiligt zu sein. Zum anderen liefert ihr Feedback erste glaubwürdige Stimmen, die als Social Proof genutzt werden können.

Beta-Tester als authentische Testimonials

Schon wenige Pilotkunden oder Beta-Tester sind wertvolle Stimmen. Ihre Rückmeldungen haben oft mehr Gewicht als große Namen, weil sie konkreter und authentischer sind. Ein Satz wie „Wir haben das Produkt drei Monate getestet und sparen dadurch jede Woche zwei Stunden Arbeitszeit“ wirkt stärker als jedes Werbeversprechen. Startups sollten diese Rückmeldungen dokumentieren und gezielt einsetzen – in Gesprächen, Präsentationen oder auf der Website.

Social Proof aus anderen Bereichen nutzen

Fehlende Referenzen im eigenen Markt sind nicht automatisch ein Nachteil. Auch Erfahrungen aus verwandten Branchen oder früheren Projekten können Vertrauen schaffen. Wer etwa zuvor in einem etablierten Unternehmen gearbeitet hat, kann dieses Wissen als Kompetenzbeweis einbringen. Ebenso stark wirken Kooperationen: Wenn ein bekanntes Unternehmen bereit ist, mit einem Startup zusammenzuarbeiten, ist das ein klares Signal, dass hier Substanz vorhanden ist.

Kleine Erfolge sichtbar machen

Social Proof muss nicht spektakulär sein. Auch kleine Zahlen können Eindruck machen:
„500 Abonnenten haben sich bereits für unseren Newsletter angemeldet.“
„In der Testphase haben 50 Nutzer unser Produkt täglich eingesetzt.“
„95 Prozent unserer Beta-Tester empfehlen uns weiter.“
Diese Ergebnisse zeigen: Es gibt Bewegung, Resonanz und erste Bestätigung.

Psychologische Kniffe verstehen

Aus der Verkaufspsychologie ist bekannt: Menschen orientieren sich an anderen. Wenn noch keine großen Referenzen vorhanden sind, reicht oft schon der Nachweis, dass eine Gruppe von Menschen Vertrauen gezeigt hat. Das Prinzip „Wenn andere es nutzen, kann es nicht schlecht sein“ wirkt auch im Kleinen. Deshalb sind Community-Feedback, kurze Zitate und sichtbare Zahlen so wertvoll.

Offenheit statt Übertreibung

Ein häufiger Fehler von Startups besteht darin, größer wirken zu wollen, als sie sind. Das mag kurzfristig beeindrucken, untergräbt aber langfristig das Vertrauen. Ehrlicher ist es, zu sagen: „Wir sind noch am Anfang, aber wir entwickeln uns Schritt für Schritt weiter.“ Kunden wissen diese Offenheit zu schätzen, weil sie Authentizität signalisiert.

Social Proof 2.0 im Alltag

Social Proof bedeutet heute weit mehr als eine Liste bekannter Kunden. Er entsteht durch echte Stimmen, sichtbare Ergebnisse, Kooperationen und Transparenz. Für Startups ist es wichtig, diese Elemente früh einzusetzen, um eine solide Vertrauensbasis zu schaffen.

Bauen Sie Vertrauen auf!

Startups brauchen nicht zwingend große Referenzlisten, um erfolgreich zu verkaufen. Wer Social Proof 2.0 versteht und klug nutzt, kann Vertrauen aufbauen, lange bevor nennenswerter Umsatz entsteht. Ob durch Communities, Beta-Tester, Erfahrungen aus anderen Bereichen oder ehrliche Kommunikation – entscheidend ist, dass Kunden spüren: Hier arbeitet jemand mit Kompetenz, Überzeugung und Verlässlichkeit. Und das ist oft mehr wert als jeder große Name.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Gardia: Ein intelligentes Notrufarmband für Senioren

0
Gardia: Ein intelligentes Notrufarmband für Senioren Bild Microsynetics-Gründer Marlon Besuch (r.) und Michael Hummels (l.) – Bildrechte: Microsynetics

Es ist ein Moment, der alles verändert. Als Marlon Besuch erfährt, dass seine Großmutter nach einem Sturz stundenlang hilflos am Boden lag, trifft ihn das tief. Er fragt sich: Wie viele ältere Menschen erleben Ähnliches – und wie ließe sich das verhindern? Gemeinsam mit seinem Freund und Mitgründer Michael Hummels beschließt er, etwas zu tun. Aus dieser persönlichen Erfahrung entsteht die Idee für Gardia, ein intelligentes Notrufarmband, das Leben retten kann.

Heute, sechs Jahre später, hat das Startup Microsynetics mit Sitz in Soest 30 Mitarbeitende, eine klare Mission – und nun auch einen starken Partner an seiner Seite: Die GS1 Germany Beteiligungsgesellschaft Butterfly & Elephant steigt als Investor ein. Das Ziel: Sicherheit, Selbstbestimmung und technologische Innovation in den Alltag älterer Menschen zu bringen.

Aus einem Schockmoment wird eine Vision

„Der Gedanke, dass meine Großmutter nach ihrem Sturz so lange allein war, hat mich tief bewegt“, erzählt Marlon Besuch. „Mir wurde klar: Es braucht eine Lösung, die ältere Menschen wirklich schützt – ohne, dass sie ständig daran denken müssen, sie zu benutzen.“

Gemeinsam mit Hummels gründete er 2019 Microsynetics, ein HealthTech-Unternehmen, das sich auf intelligente Sicherheitslösungen spezialisiert hat. Ihre Vision: Technologie soll Menschen unterstützen, nicht bevormunden. Und genau hier setzt Gardia an – ein smartes Notrufarmband, das unauffällig getragen wird, aber im Ernstfall blitzschnell reagiert.

Wenn Sekunden zählen

Das Armband erkennt mithilfe der speziell entwickelten FallGuard-Sturzerkennung automatisch, wenn jemand gestürzt ist. Diese Technologie wurde gezielt auf das Bewegungsprofil älterer Menschen abgestimmt – sensibel genug, um echte Notfälle zu erkennen, aber intelligent genug, um Fehlalarme zu vermeiden.

Wird ein Sturz registriert, löst Gardia selbstständig einen Notruf aus. Gleichzeitig kann das Armband auch manuell aktiviert werden. Die Verbindung zur 24/7 Bosch-Notrufzentrale und die Kooperation mit dem Gesundheitsprodukte-Hersteller Beurer unterstreichen, dass hier technische Funktionalität mit persönlicher Betreuung und Qualität verbunden wird.

Das Besondere: Nutzer:innen können individuell festlegen, wer im Ernstfall benachrichtigt wird – Angehörige, Freund:innen oder direkt die Notrufzentrale. Damit bleibt die Kontrolle immer beim Menschen, nicht bei der Maschine.

Design ohne Stigma

Ein Notrufarmband, das aussieht wie ein klassisches Hilfsmittel? Nicht bei Gardia. Besuch und Hummels wollten ein Produkt schaffen, das Sicherheit bietet, ohne stigmatisierend zu wirken. Das Ergebnis: ein elegantes, modernes Wearable, das kaum von einer Smartwatch zu unterscheiden ist.

„Wir wollen, dass Menschen möglichst lange selbstbestimmt leben können“, sagt Michael Hummels. „Technologie darf nicht bevormunden, sie muss befähigen.“

Und genau das spüren viele Nutzer:innen. Wer weiß, dass im Notfall sofort Hilfe kommt, traut sich wieder mehr zu – beim Spaziergang, bei der Gartenarbeit oder einfach im Alltag. Gardia steht so nicht nur für Schutz, sondern auch für ein neues Gefühl von Freiheit.

Wenn Innovation Verantwortung trägt

Mit dem Investment von Butterfly & Elephant, der Beteiligungsgesellschaft von GS1 Germany, erhält Microsynetics nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch strategische Begleitung. Das Ziel ist klar: Das System weiterentwickeln, die Produktionsprozesse optimieren und das Wachstum beschleunigen.

„Gardia verbindet technologische Präzision mit echter Verantwortung“, sagt Benjamin Birker, Managing Director bei Butterfly & Elephant. „Mit unserem Investment fördern wir eine Lösung, die Sicherheit in den Alltag älterer Menschen bringt – verlässlich, respektvoll und mit dem Bewusstsein, dass Technologie dem Menschen dienen muss.“

Gerade dieser gesellschaftliche Anspruch macht Gardia zu mehr als nur einem Produkt. Es ist ein Beispiel dafür, wie Digitalisierung und Empathie zusammengehen können – in einem Markt, der angesichts des demografischen Wandels immer wichtiger wird.

Standards, die Vertrauen schaffen

Ein wichtiger Baustein für das Wachstum von Microsynetics sind die GS1 Standards – international etablierte Kennzeichnungssysteme, die unter anderem im Handel und in der Medizintechnik für Transparenz und Nachvollziehbarkeit sorgen.

Das Unternehmen nutzt bereits die GTIN (Global Trade Item Number, früher EAN) und EPCIS zur Rückverfolgbarkeit. Künftig sollen weitere Standards, wie der GS1 Digital Link, integriert werden. Damit können Kund:innen beispielsweise über einen QR-Code direkt auf Produktinformationen, Handbücher oder Sicherheitsdaten zugreifen.

„Im Rahmen des Butterfly-&-Elephant-Investments setzen wir gezielt auf die Vorteile der GS1 Standards“, erklärt Marlon Besuch. „Sie unterstützen uns dabei, unsere Prozesse verlässlich, sicher und zukunftsfähig zu gestalten.“

Technologie mit Herz

Bei Microsynetics geht es nicht um Gadgets, sondern um Menschen. Das zeigt sich in jedem Detail: vom intuitiven Design über die einfache Handhabung bis zur menschlichen Komponente der Notrufzentrale.

Gardia ist ein Beispiel für Technologie mit Herz – smart, aber empathisch. Es steht für eine Generation von Innovationen, die nicht nur auf Effizienz, sondern auch auf Würde und Selbstbestimmung setzen.

Wie es mit Gardia weitergeht

Mit dem Investment im Rücken will Microsynetics das System weiter ausbauen – etwa durch KI-gestützte Bewegungserkennung, präzisere Sensorik oder zusätzliche Gesundheitsfunktionen. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen daran, seine Reichweite zu vergrößern und neue Vertriebspartner zu gewinnen.

Doch trotz aller technologischen Ambitionen bleibt das Ziel einfach: Menschen ein sichereres, selbstbestimmteres Leben zu ermöglichen.

Wenn man Marlon Besuch und Michael Hummels sprechen hört, spürt man: Hier geht es nicht um Zahlen, sondern um Verantwortung. Und vielleicht ist genau das der Kern von echter Innovation – Technologie, die Leben rettet und zugleich Lebensqualität schenkt.

Bild Microsynetics-Gründer Marlon Besuch (r.) und Michael Hummels (l.) – Bildrechte: Microsynetics

Quelle GS1 Germany GmbH

Wem gehört eigentlich der Luftraum über unseren Häusern?

0
SKYNOPOLY stärkt Eigentümer im Luftraum drohne Dr. Conrad Dreier präsentiert den "Löwen" mit „SKYNOPOLY“ eine Plattform für die Flugraumvermietung von Drohnen. Er erhofft sich ein Investment von 100.000 Euro für 5 Prozent der Firmenanteile. Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

SKYNOPOLY wird am 20. Oktober 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen zu sehen sein und dort seinen innovativen Ansatz präsentieren, mit dem Grundstückseigentümer künftig vom Überflug ihres Luftraums durch Lieferdrohnen profitieren können.

Wie kam Ihnen die Idee zu SKYNOPOLY, und was war Ihre Motivation, in diesen bisher unerschlossenen Markt einzutreten?

Die Idee zu SKYNOPOLY entstand 2021, als ich in einem Zeitungsartikel über Lieferdrohnen in den USA las, die von Amazon unter der Marke Prime Air entwickelt wurden. Dabei stellte ich mir die Frage: Sollten große Unternehmen künftig einfach unseren Luftraum nutzen dürfen, wenn sie ihre Pakete per Drohne zustellen – oder sollten nicht auch die Eigentümer der Grundstücke, über deren Dächer sie fliegen, davon profitieren können?

Können Sie uns ein wenig über Ihren Hintergrund als Notar und Rechtsanwalt erzählen und wie Ihre Erfahrungen Ihre Vision für SKYNOPOLY geprägt haben?

Ich bin Jurist aus Leidenschaft und war zunächst in einer Großkanzlei tätig, bevor ich mich mit meiner eigenen Kanzlei selbstständig gemacht habe. Ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn begleitet mich dabei schon immer – ebenso der Wunsch, eines Tages ein eigenes Startup zu gründen. Als ich von Lieferdrohnen in den USA erfuhr, stellte ich mir sofort zwei Fragen: Wie ist die Rechtslage in Deutschland? Und müssen Menschen es einfach hinnehmen, dass Lieferdrohnen über ihre Köpfe fliegen? Das ist aktuell nicht der Fall – und genau hier setzt SKYNOPOLY an: Wir wollen Wohngrundstückseigentümern ermöglichen, den Luftraum über ihren Dächern rechtlich abzusichern und künftig davon zu profitieren.

Was ist die Vision von SKYNOPOLY, und wie soll sie Ihrer Meinung nach die Art und Weise, wie Grundstückseigentümer ihre Überflugrechte nutzen, verändern?

Mit SKYNOPOLY wollen wir die Nutzung des Luftraums durch Logistikdrohnen fair gestalten. Wohngrundstückseigentümer sollen ihre Überflugrechte rechtlich absichern und diese künftig vermarkten können, anstatt den Überflug einfach hinzunehmen. So entsteht ein gerechter Ausgleich zwischen Technologie und Eigentumsrecht.

An welche Zielgruppe richtet sich SKYNOPOLY hauptsächlich, und welche spezifischen Vorteile bietet Ihr Service für diese Eigentümer?

Unsere Plattform richtet sich in erster Linie an Eigentümer von Wohngrundstücken. Mehrere benachbarte Grundstücke können sich zu sogenannten Luftstraßen zusammenschließen, deren Überflugrechte dann rechtssicher an Betreiber von Logistikdrohnen vermarktet werden. Sobald diese Luftstraßen genutzt werden, erhalten die Eigentümer automatisch Zahlungen für die Nutzung ihres Luftraums. Bis dahin ist die Teilnahme kostenlos – SKYNOPOLY behält lediglich einen Anteil der Erlöse, wenn Einnahmen erzielt werden.

Mit welchen Herausforderungen sieht sich SKYNOPOLY derzeit konfrontiert, insbesondere in Bezug auf rechtliche und technische Aspekte?

Die größte Herausforderung besteht in möglichen Änderungen der Luftverkehrsordnung (LuftVO) durch den Gesetzgeber, die zulasten der Wohngrundstückseigentümer ausfallen könnten. Deshalb ist es entscheidend, die Eigentümer frühzeitig über ihre derzeit vorteilhafte Rechtslage zu informieren. So lässt sich politischer Druck aufbauen, um diese Position langfristig zu sichern.

Was unterscheidet SKYNOPOLY von anderen Lösungen oder Plattformen, die Drohnenüberflüge und Logistikdienste für Unternehmen wie Amazon nutzen?

Andere Plattformen konzentrieren sich vor allem auf die Überwachung des Luftraums, um Kollisionen zwischen Drohnen und bemannter Luftfahrt zu vermeiden. SKYNOPOLY verfolgt dagegen einen völlig anderen Ansatz: Wir sichern die Überflugrechte von Wohngrundstückseigentümern ab und sorgen dafür, dass sie finanziell an der Nutzung ihres Luftraums beteiligt werden.

Sie prognostizieren, dass Grundstückseigentümer durch SKYNOPOLY in den kommenden Jahren bis zu vierstellige Beträge jährlich verdienen könnten. Was sind die wichtigsten Faktoren, die diesen Erfolg ermöglichen?

Der entscheidende Erfolgsfaktor liegt in der Überzeugungskraft der Teilnehmer. Wenn Eigentümer auch ihre Nachbarn motivieren, mitzumachen, können rechtlich abgesicherte Luftstraßen entstehen. Diese gemeinschaftlichen Strukturen sind die Grundlage dafür, dass Drohnenbetreiber künftig bereit sind, für die Nutzung zu zahlen.

Wie haben Sie bereits mehrere Tausend Kunden überzeugt, darunter prominente Namen wie Oliver Kahn? Welche Strategien nutzen Sie, um Vertrauen in Ihr Produkt aufzubauen?

Vertrauen entsteht einerseits durch meinen beruflichen Hintergrund als Rechtsanwalt und Notar, der für rechtliche Sicherheit steht. Andererseits setzen wir auf transparente Kommunikation: Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Risiko. Wer mitmacht, kann für Drohnenüberflüge bezahlt werden – eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Wie sehen Sie die technologische und regulatorische Entwicklung in der Drohnenlogistik, und welche Anpassungen sind für die nächsten Jahre bei SKYNOPOLY geplant?

Wir beobachten die regulatorische Entwicklung in der Drohnenlogistik sehr genau und verstehen uns als Interessenvertretung der Wohngrundstückseigentümer. Sollte es politische Bestrebungen geben, die Rechtslage zu ihren Ungunsten zu ändern, werden wir alle Teilnehmer frühzeitig informieren und gemeinsam dagegen vorgehen. Unser Ziel ist es, die Rechte und Chancen der Eigentümer langfristig zu schützen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Millionen von Grundstückseigentümern den innovativen Ansatz von SKYNOPOLY und die damit verbundenen Vorteile näherbringen zu können.

Bild: © SKYNOPOLY Oliver Kahn und Dr Conrad Dreier
Bild: © SKYNOPOLY Oliver Kahn und Dr Conrad Dreier

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Vertiefung der Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom, auf deren Einladung SKYNOPOLY bereits auf der Digital X in Köln gemeinsam mit Oliver Kahn präsentiert wurde. Zudem fand im Vorfeld ein Webinar zum rechtssicheren Drohneneinsatz statt.

Welche Tipps würden Sie anderen Gründern geben, die innovative Konzepte in bisher unerschlossene Märkte bringen möchten?

Mein wichtigster Rat ist, den Mut zu haben, über den Tellerrand hinauszuschauen. Ideen sollten nicht vorschnell verworfen werden, nur weil sie zunächst ungewöhnlich erscheinen. Es lohnt sich, sie in Ruhe zu prüfen und ihr Potenzial wirklich zu verstehen.

Gab es in der bisherigen Entwicklung von SKYNOPOLY Rückschläge oder unerwartete Hürden, und was haben Sie daraus gelernt?

Ich habe häufig erlebt, dass viele große Konzerne – besonders in der Immobilienbranche – träge agieren und wenig strategische Weitsicht zeigen, wenn es um Innovation geht. Das hat mich gelehrt, mich davon nicht entmutigen zu lassen, sondern beharrlich zu bleiben. Ganz nach dem Motto von Oliver Kahn: „Weiter, immer weiter!“

Wenn Sie an die Zukunft denken, was ist Ihre langfristige Vision für SKYNOPOLY und den Markt für Überflugrechte?

Unser Ziel ist es, uns als führender Vermarkter für Überflugrechte von Logistikdrohnen zu etablieren. Wir möchten sicherstellen, dass nicht nur große Unternehmen wie Amazon von der Drone Economy profitieren, sondern auch private Hausbesitzer, deren Luftraum genutzt wird.

SKYNOPOLY am 20. Oktober 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Dr. Conrad Dreier präsentiert den „Löwen“ mit „SKYNOPOLY“ eine Plattform für die Flugraumvermietung von Drohnen. Er erhofft sich ein Investment von 100.000 Euro für 5 Prozent der Firmenanteile.
Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Dr Conrad Dreier für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Start-up Your Dream: Porsche fördert Innovation mit sozialem Mehrwert

0
Start-up Your Dream von Porsche fördert Atera Water Das Start-up Atera Water aus Singapur hat es sich zum Ziel gesetzt, die Lebengrundlage von Menschen durch sauberes Trinkwasser langfristig zu verbessern. Copyright © 2025 Dr. Ing. h.c. F. Porsche

Start-up Your Dream: Neue soziale Initiative von Porsche fördert Gründer und Innovationen

Die Lebensgrundlage von Menschen durch sauberes Trinkwasser langfristig zu verbessern – das ist das Ziel des Start-ups Atera Water mit Sitz in Singapur. Porsche unterstützt dieses ambitionierte Vorhaben im Rahmen seiner neuen Initiative Start-up Your Dream. Diese fördert weltweit junge Unternehmen mit herausragenden Innovationen, die insbesondere die Lebens- oder Arbeitsbedingungen in Ländern des globalen Südens verbessern sollen. Darüber hinaus richtet sich Start-up Your Dream auch an Gründer, die durch Innovationen in den Bereichen Klimawandel, Integration und Bildung Chancen für andere Menschen eröffnen.

Atera Water als erstes Start-up Your Dream Unternehmen

Atera Water ist das erste Unternehmen, das von Porsche im Rahmen der Initiative unterstützt wird. Das Startup wurde 2021 gegründet und hat seine Technologie gemeinsam mit der Nanyang Technological University entwickelt. Die Gründer Tai Kee und Dr. Adrian Yeo möchten den Zugang zu sauberem Trinkwasser durch die Entwicklung nachhaltiger und wirtschaftlicher Wasseraufbereitungstechnologien verbessern. Das Filtersystem soll in Regionen eingesetzt werden, die unter Wasserknappheit leiden oder in denen das Trinkwasser stark belastet ist. In einem ersten Schritt wird die Technik in Südostasien angewendet, wo Wasserknappheit und Umweltverschmutzung neue Wege für nachhaltige Lösungen erfordern.

Porsche fördert Visionäre mit Start-up Your Dream

„Seit mehr als sieben Jahrzehnten erfüllt Porsche mit seinen Sportwagen die Träume seiner Kundinnen und Kunden weltweit. In dieser Zeit haben wir immer darauf geachtet, ein verantwortungsvoller Partner der Gesellschaft zu sein. Unter anderem, indem wir Menschen dabei unterstützen, auf unterschiedlichste Art und Weise ihre Träume zu verwirklichen“, sagt Dr. Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG.
„Mit Start-up Your Dream möchten wir die Marktchancen junger Unternehmen erhöhen, die mit ihren Innovationen auch die Lebenssituationen von Menschen verbessern wollen. Wir wollen ihren Pioniergeist stärken und ihnen Experten an die Seite stellen, die sie in einer besonders herausfordernden Phase beim Aufbau ihres Unternehmens unterstützen.“

Begegnungen und Einblicke bei Start-up Your Dream

Zum Auftakt des Start-up Your Dream Programms besuchten die Atera Water Gründer Tai Kee und Dr. Adrian Yeo die Porsche Zentrale in Zuffenhausen. Dabei hatten sie die Gelegenheit, ihr Geschäftsmodell Mitgliedern des Vorstands vorzustellen. Auch der Nachhaltigkeitsbeirat des Sportwagenherstellers tauschte sich intensiv mit den Gründern aus. Gespräche mit Fachexperten sowie Führungen durch die Porsche Produktion und das Museum ermöglichten umfassende Einblicke in das Unternehmen und seine Unternehmenskultur.

Mentoring und Weiterbildung für nachhaltigen Erfolg

Im Rahmen des Programms erhalten Tai Kee und Dr. Adrian Yeo eine Vielzahl an Trainingsmodulen, die das Unternehmen in seiner Entwicklung weiter stärken sollen. Sie profitieren von Mentoring, gezielter Vernetzung mit relevanten Netzwerken und einem Weiterbildungsprogramm für Entrepreneure an der Universität Cambridge. Eine Schulungswoche in Singapur ergänzt das Programm. Am Ende dieser Weiterentwicklung steht eine finanzielle Unterstützung, die sich an den Ergebnissen orientiert.

Start-up Your Dream mit starken Partnern

Mit Plug and Play hat sich Porsche für die Begleitung der Initiative einen erfahrenen und international tätigen Partner an die Seite geholt. Das Unternehmen mit Sitz im Silicon Valley und einem Büro in Stuttgart ist einer der weltweit größten Startup-Investoren und Anbieter des gleichnamigen Accelerator-Programms. Es ist darauf spezialisiert, junge und innovative Unternehmen aus dem Tech-Umfeld in ihrer Entwicklung gezielt zu fördern, sie zu vernetzen und mit Hilfe des eigenen Ökosystems neue Chancen zu eröffnen.

Bild Das Start-up Atera Water aus Singapur hat es sich zum Ziel gesetzt, die Lebengrundlage von Menschen durch sauberes Trinkwasser langfristig zu verbessern. Copyright © 2025 Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Wie die Liebe zum Hund zur Geschäftsidee wurde

0
DOGGYBIRTHDAY – Hundegeburtstag mit besonderen Produkten. Nadine Peters (r.) und Pamela Tinnemeyer präsentieren mit „Doggybirthday“ Produkte für Hundegeburtstage. Sie erhoffen sich ein Investment von 50.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

DOGGYBIRTHDAY wird am 20. Oktober 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen pitchen und zeigt, wie viel Kreativität und Liebe entstehen können, wenn Mensch und Hund gemeinsam gefeiert werden.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Wir lieben Hunde und Social Media! Und als „verrückte“ DogMoms, die viel auf Instagram unterwegs sind, ist uns aufgefallen, dass mittlerweile viele Hundebesitzer*innen in Deutschland den Geburtstag ihrer Hunde feiern, es aber wenig individuelle Deko oder personalisierte Geschenke gibt. Uns hat an der Stelle etwas „Besonderes“ gefehlt und so ist die Idee zu DOGGYBIRTHDAY entstanden.

Hinter DOGGYBIRTHDAY stehen die Gründerinnen und besten Freundinnen Pamela Tinnemeyer (46) und Nadine Peters (49). Pamela Tinnemeyer ist der kreative Designkopf und war über viele Jahre in diesem Bereich bereits selbstständig. Nadine Peters kommt aus dem PR-Bereich und war zuvor viele Jahre auf Agentur- und Unternehmensseite tätig. Wir haben uns vor rund zehn Jahren über unsere Kinder kennengelernt und wohnen in der gleichen Straße – sind also fast Nachbarn.

In welcher Branche ist DOGGYBIRTHDAY tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sind in der Heimtierbranche tätig.
Mit unseren Produkten möchten wir genau die Zielgruppe ansprechen, die wir selbst sind – „Verrückte“ DogMoms! Wir lieben schön designte und hochwertige Produkte. Ein buntes Design und hochwertige Inhaltsstoffe sollten sich für uns im Rahmen der Produktentwicklung aber nicht ausschließen. Wir legen großen Wert auf eine gute Verträglichkeit und auf natürliche Inhaltsstoffe. Je weniger Inhaltsstoffe, desto besser! Denn viele Hunde leiden heute unter Allergien und Unverträglichkeiten.
Unser Kuchen-Back-Set beispielsweise vereint all dies! Unsere Kund*innen lieben die bunte Optik und schätzen die wenigen Zutaten und die natürlichen Inhaltsstoffe. Darüber hinaus auch die schnelle Zubereitung. Wir erhalten dazu durchweg positives Feedback aus unserer Community und freuen uns sehr darüber!

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Im Rahmen unserer Recherche ist uns aufgefallen, dass es im Ausland – beispielsweise in Australien oder den USA – bereits Online-Shops für Hundebesitzer zu saisonalen Anlässen, wie Geburtstag, Weihnachten, Ostern oder auch Halloween gibt. Und hier in Deutschland noch nicht! Große Ketten / Anbieter bedienen diese Themen hierzulande „am Rande“, aber es gibt noch keine echte „Love-Brand“, die dafür steht und die man mit dem Thema Hundegeburtstag in Verbindung bringt. Und genau hier haben wir unsere Chance gesehen, eine Nische zu besetzen. Nischen können – vor allem im E-Commerce – ein großer Vorteil sein!

Mit unserem Konzept – einem Online-Shop speziell für Hundegeburtstage mit besonderen, hochwertigen und „ausgefallenen“ Geschenkideen – haben wir aktuell noch ein Alleinstellungsmerkmal. Bei Google ist es uns innerhalb kürzester Zeit gelungen, rein durch SEO-Maßnahmen beim Keyword „Hundegeburtstag“ ganz weit oben zu ranken. 50% unserer Kunden im Online-Shop, die auch bei uns kaufen, kommen über die organische Suche bei Google zu uns. Hier zahlt sich unser „Mut zur Nische“ also bereits aus!

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Unser Konzept – ein Online-Shop mit ausgefallenen, besonderen und hochwertigen Produkten rein zum Thema Hundegeburtstag – gibt es bislang in dieser Form noch nicht am deutschen Markt. Das macht uns aktuell einzigartig!

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Wir beziehen unsere Produkte von verschiedenen Herstellern, die sich auf das Thema Nahrungsergänzung für Hunde, Katzen und Pferde spezialisiert haben. Mit ihnen entwickeln wir die Produkte gemeinsam, denn diese sind die Experten auf ihrem Gebiet.
Unsere Tests finden in der kompletten Nachbarschaft statt! Wir leben ländlich und haben hier viele freiwillige vierbeinige Tester, die uns schon alle lieben!

Welche Vision verfolgt das DOGGYBIRTHDAY ? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unser Ziel ist es, mit DOGGYBIRTHDAY DIE Lovebrand und allererste Anlaufstelle für Hundebesitzerinnen zu werden, wenn es um den Hundegeburtstag oder auch andere besondere Anlässe geht. Wer an PAWTY denkt, soll sofort an uns denken! Wir möchten am Markt für besondere, hochwertige, liebevolle und ausgefallene Produkte stehen.
Zu Weihnachten haben wir aktuell beispielsweise eine Plätzchen-Backmischung – die „PAWTY-Plätzchen“- und einen „PAWTY-Punsch“ im Programm. Die Backmischung besteht aus Leinkuchen und einem Hauch von Zimt und Anis. Der Punsch ist eine Rinderbrühe, wie man sie bspw. aus dem Barfen kennt, zugesetzt mit Cranberry-Rohfaser.

Einen wichtigen Meilenstein haben wir aktuell bereits erreicht. Wir sind seit Kurzem im ersten großen Tierfachmarkt – einem ZooRoyal-Store – mit unseren Produkten präsent. Wir haben dort eine sehr aufmerksamkeitsstarke Platzierung erhalten. Es sollen damit gezielt Kundinnen angesprochen werden, die auf der Suche nach Produkten für den Hundegeburtstag sind.
Zunächst möchten wir uns on- und offline auf den deutschen Markt konzentrieren. Wenn wir unsere Produkte hier erfolgreich vertreiben können, wäre auch eine Expansion in weitere europäische Märkte denkbar. Wir haben bereits eine Händlerin in Österreich, die begeistert von unseren Produkten ist. Auch sie setzt mit ihrem Konzept auf ausgefallene und ungewöhnliche Produkte. Daher passen wir wunderbar zusammen!

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Als wir gefragt wurden, ob wir uns bewerben möchten, um unser Konzept und unsere Produkte in der größten und beliebtesten Gründershow Deutschlands zu pitchen, haben wir nicht lange überlegt! Wir sind selbst große Fans der Sendung und was gibt es Schöneres, als „Fangirls“ solch eine Chance zu erhalten?!
Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen und leidenschaftlichen Investor, das bietet einfach so viele tolle Möglichkeiten und Perspektiven – auf ganz unterschiedlichen Ebenen.
Darüber hinaus bedeutet die Teilnahme an der Gründershow natürlich ganz viel Sichtbarkeit und Reichweite für unsere Idee. Der Moment vor unserem Pitch, als wir hinter den Kulissen standen, die Crew das Set vorbereitet hat und die Kamera unsere Produkte abgefahren ist, das war einfach unglaublich und hat uns sehr berührt!

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir sind hier – neben dem Kapital – vor allem auf der Suche nach einer strategischen Partnerschaft. Ein Löwe, der uns mit seinem Wissen, seinem Netzwerk und seinen Erfahrungswerten beim Aufbau der Marke und dem Vertrieb unterstützt.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir möchten unser Sortiment im nächsten Jahr noch um weitere Backmischungen sowie Kuchenverzierungen erweitern.
Parallel zur Ausstrahlung werden wir zudem ein neues Produkt launchen, den PAWTY Spritz! Eine Geflügelbrühe für Hunde mit Möhre. Damit geht ein kleiner Traum für uns in Erfüllung, denn wir haben uns von Beginn an ein Hundegetränk in der Flasche gewünscht. Leider ließ sich dies nicht umsetzen, da wir dafür keinen Hersteller gefunden haben. Das hat sich nun geändert! Der PAWTY Spritz kommt in einer kleinen 220 ml-Flasche mit einer farbigen Sekt-Kapsel am Flaschenhals absolut lifestylig und ansprechend daher. Coole Optik und hochwertiger, minimalistischer Inhalt. Ganz nach unserem „Geschmack“! Wir sind sehr gespannt, wie das Produkt bei unseren Kund*innen ankommen wird!

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Wir haben in sehr vielen Bereichen in kurzer Zeit sehr viel dazugelernt. Als Gründerinnen mussten wir uns mit vielen Themen beschäftigen, mit denen wir vorher wenig, bis keine Berührungspunkte hatten. Besonders wertvoll an der Stelle: Der Austausch mit anderen Gründer*innen.
Einige Dinge, die wir umsetzen wollten – beispielsweise auf Produktebene –, haben nicht oder zunächst nicht funktioniert. Trotz allem haben wir uns nie vom Weg abbringen lassen – wir sind immer lösungsorientiert gewesen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Wenn man eine Idee hat und Potenzial in ihr erkennt, dann sollte man mutig sein! Machen ist immer besser als nur davon zu träumen. Wir wissen aktuell noch nicht, ob unsere Idee / unser Konzept etwas ist, was sich in der Masse am Markt durchsetzen wird. Ob wir uns irgendwann davon komplett finanzieren können. Wenn man etwas wagt, kann man auch scheitern – das gehört dazu! Aber alleine das sollte einen nicht davon abhalten, es nicht zu versuchen.
Unternehmertum ist eine wahnsinnig spannende Reise! Wir können sie nur empfehlen!

DOGGYBIRTHDAY am 20. Oktober 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Nadine Peters (r.) und Pamela Tinnemeyer präsentieren mit „Doggybirthday“ Produkte für Hundegeburtstage. Sie erhoffen sich ein Investment von 50.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile.
Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Nadine Peters und Pamela Tinnemeyer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

HyImpulse: Campus Founders investieren in Raketentechnologie

0
HyImpulse: Campus Founders investieren in Raketentechnologie

Die HyImpulse Technologies GmbH („HyImpulse“), ein führender europäischer Anbieter von Hybridantriebssystemen für Satellitentransporte, hat im Rahmen ihrer Series A-Finanzierungsrunde 15 Mio. Euro Eigenkapital eingeworben und sich damit weitere rund 30 Mio. Euro an Fördermittel gesichert. Die Runde wird von Campus Founders Ventures angeführt. Weitere Investoren sind unter anderem Helantic, GIMIC, der Global Resilience Innovation Fund (GRIF), die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG) Baden-Württemberg, die Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft (SBG) Heilbronn-Franken, Vienna Point sowie BTRON. Mit dem frischen Kapital wird HyImpulse die Entwicklung und Kommerzialisierung der Orbitalrakete SL1 und den Ausbau der Produktionskapazitäten vorantreiben. Seit der Gründung hat das Unternehmen rund 74 Mio. Euro an Kapital eingesammelt.

Investoren setzen auf europäische Souveränität

„Europa hat keinen eigenen Zugang zum All. Mit dem frischen Kapital werden wir die Kommerzialisierung unserer Orbitalrakete beschleunigen und so Europa unabhängiger und wettbewerbsfähiger machen,“ sagt Dr. Christian Schmierer, Mitgründer und CEO von HyImpulse. Während Anbieter wie SpaceX einen Linienbus mit festem Fahrplan ins All bereitstellen, entwickeln wir mit unseren Lösungen einen flexiblen Taxi-Service. Unsere Kunden können individuelle Startlösungen wählen und die Zeiten flexibel planen.”

Dr. Christian Schmierer ergänzt: „Wir sind dankbar für das Vertrauen von Campus Founders und unseren weiteren Partnern. Sie unterstreichen mit ihrem Engagement die Bedeutung unserer Technologie für die europäische Souveränität.“

„HyImpulse hat bereits Raumfahrtgeschichte geschrieben. HyImpulse hat mit äußerst effizientem Mitteleinsatz als erstes privat finanziertes deutsches Raumfahrtunternehmen eine Hybrid-Rakete entwickelt und erfolgreich einen suborbitalen Testflug absolviert. Das ist außergewöhnlich. Das Unternehmen adressiert einen geopolitisch entscheidenden Markt. HyImpulse ist ein Vorbild dafür, wie Startups Spitzenforschung und DeepTech erfolgreich in marktfähige Produkte übersetzen. Wir begleiten das Team seit mehr als drei Jahren und ich freue mich, das HyImpulse die Plattform, die wir für Startups hier in Heilbronn bieten, erfolgreich nutzt. Mit Campus Founders Ventures haben wir selbst bereits in über 20 spannende Teams investiert, aber dieses Investment ist besonders. Wir freuen uns, gemeinsam mit HyImpulse ein Unternehmen aufzubauen, das international Maßstäbe setzen wird,“ sagt Oliver Hanisch, CEO der Campus Founders Ventures. 

„Ich freue mich, dass HyImpulse bei der Entwicklung innovativer und kosteneffizienter Antriebstechnologien für Trägerraketen weiter Fortschritte erzielt und so die Raumfahrtbranche in Deutschland, Europa und darüber hinaus stärkt,” sagt Prof. Dr.-Ing Rudolf F. Schwarz, Geschäftsführer der IABG und Investor von HyImpulse.

HyImpulse entwickelt auf Basis von Hybridtechnologie die Orbitalrakete SL1

Noch vor anderen Space Tech Startups, erreichte HyImpulse bereits 2024 einen historischen Meilenstein: Der erfolgreiche Testflug der Suborbitalrakete SR75 demonstrierte erstmals die Funktionsfähigkeit eines kommerziellen Hybrid-Raketenantriebs auf Paraffin-Basis. Dieser Flug gilt als technologischer Durchbruch und Proof-of-Concept und bildet die Grundlage für weitere Entwicklungsstufen. Der erste kommerzielle Start der SR75 mit Kunden wird bereits 2026 stattfinden. Aufbauend auf den Tests mit der SR75 arbeitet HyImpulse an der dreistufigen Orbitalrakete SL1, die ab 2027 zunächst bis zu 600 Kilogramm Nutzlast in eine niedrige Erdumlaufbahn transportieren soll.

Ein wachsender und geopolitisch entscheidender Markt 

Europa verfügt bislang über keinen eigenständigen Zugang zum Weltraum und ist in hohem Maße von außereuropäischen Anbietern abhängig. Laut dem Space Economy Report 2024 entfiel 2024 weniger als ein Prozent aller weltweiten Starts auf europäische Anbieter. HyImpulse leistet hier Pionierarbeit: Die Hybridtechnologie des Unternehmens reduziert die Zahl der Bauteile um rund 50 Prozent, senkt Kosten und steigert die Zuverlässigkeit – ein entscheidender Faktor für den Aufbau kosteneffizienter und flexibler Startdienste im Bereich unter einer Tonne Nutzlast. Damit trägt HyImpulse maßgeblich dazu bei, Europas Zugang zum Weltraum eigenständiger, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu gestalten. 

Der Markt wächst dynamisch: Laut einem McKinsey-Report soll das weltweite Geschäft mit satellitengestützten Technologien bis 2040 ein Volumen von rund 1,25 Billionen Euro erreichen (Space: Investing in the Final Frontier). HyImpulse positioniert sich früh in diesem Umfeld – mit bereits gesicherten Aufträgen im dreistelligen Millionenbereich und Startplätzen auf mehreren Kontinenten.

Foto/Quelle: HyImpulse Technologies GmbH

Local SEO und Leistungsseiten als Gamechanger für regionale Betriebe?

0
Landingpage Optimierung für regionale Betriebe – Local SEO Tipps Foto von WebFactory Ltd auf Unsplash

Viele regionale Betriebe sammeln gerade erst erfahren mit dem Onlinebereich, da im regionalen Setup Laufkundschaft und Mund-zu-Mund-Propaganda lange Zeit ausreichend war. Mit wachsender Digitalisierung in allen Branchen und veränderten Wünschen von Kunden, hat sich auch der Bedarf an digitaler Präsenz verändert. Wer sich heute ausschließlich auf seine Lokalität verlässt, hat oft unter finanziellen Einbußen zu leiden. Auch lokal suchen die Menschen zunächst im Internet, bevor sie ein Geschäft oder einen Dienstleister aufsuchen.

Spontane Kundschaft gibt es zwar nach wie vor, der Anteil nimmt aber ab. Heute geht es nicht mehr darum, wer als Händler sein Schaufenster so ansprechend wie möglich gestaltet, sondern wer im Internet als Top-Suchergebnis der Region angezeigt wird. Selbst wer bereit ist für die Onlinekundengewinnung, macht dabei oft viele Fehler. Ein Klassiker ist die einfache Website, die nichts außer einer Startseite beinhaltet. 

Für die Suchmaschinenoptimierung im lokalen Umfeld ein Worst-Case, denn die Chancen auf Traffic sind bei solchen Websites gering bis kaum vorhanden. Wie sich regionale Betriebe durchsetzen und ihre Conversions steigern können, wird nachfolgend genauer betrachtet.

Die Ausgangslage vieler regionaler Websites ist gleich

Wenn man den Bäcker einer mittelgroßen Stadt, den ländlich angesiedelten Maler und die lokale Physiotherapiepraxis miteinander vergleicht, haben sie oft eine Gemeinsamkeit. Ihre Website ist immer nach einem ähnlichen Schema aufgebaut, besteht aus einer Start-Seite, manchmal einer Über-uns-Rubrik und einer Seite mit Kontaktinformationen. Die einzelnen Dienstleistungen werden allenfalls am Rande erwähnt.

Das Problem dabei ist, dass es nicht nur darum geht, Kunden zu informieren. Denn um das möglich zu machen, müssen diese potenziellen Kunden die Website erst einmal finden. Das gelingt nur, wenn sie in den Google Suchergebnissen an präsenter Stelle erscheint.

Google und andere Suchmaschinen bewerten Inhalte anhand von Relevanz, Struktur und Spezifität. Wer nur eine allgemeine Website ohne besondere Inhaltsschwere erstellt, hat kaum eine Chance, weit oben in den Suchergebnissen zu erscheinen.

Nutzer gehen aber genau solche detaillierten Begriffe ein. Sie suchen nicht nach „Bäckerei München“, sondern nach „Bäckerei für Hochzeitstorten in München“. Die einfache Startseite deckt die Informationsbedürfnisse der Kunden nicht ab, denn die Bäckerei backt nicht nur Brötchen, sondern eben auch Hochzeitstorten, Motivtorten und vieles mehr.

Leistungsseiten und Landingpages stärken die Sichtbarkeit regionaler Betriebe

Um einzelne Dienstleistungen und Angebote sichtbar zu machen, sollten regionale Betriebe für jede einzelne Leistung eine Landing Page erstellen. Die Startseite ist nur das Bare Minimum, die Landingpage taucht ins Detail ein und wird von Suchmaschinen noch einmal ganz anders bewertet.

Viele Zahnärzte leisten auf ihrer Website eine Reihe von Behandlungen, machen aber keine weiteren Angaben dazu. Die Wahrscheinlichkeit, mit einem solchen Setup ein gutes SEO-Ranking zu erzielen, ist gering. 

Besser wäre es, für jede einzelne Leistung wie Implantate, Zahnreinigung, Wurzelbehandlung oder Zahnersatz jeweils eine eigene Seite anzulegen. So lässt sich jede Landingpage auf ein Keyword optimieren, das Nutzer auch wirklich in die Suchleiste eingeben.

Das erhöht einerseits die Sichtbarkeit, verbessert aber auch das Nutzererlebnis, da echte Informationen weitergegeben werden.

Der optimale Aufbau einer Landingpage

Die Struktur einer erfolgreichen Leistungsseite ist einfach und trotzdem effizient. Am Anfang wird klar formuliert, welche Dienstleistung beschrieben wird. Keywords gehören hier bereits in den Titel, der prägnant und selbsterklärend sein muss.

Der Hauptteil dient dazu, das Angebot im Detail zu erklären. Fachbegriffe sollten verständlich erörtert werden, der Mehrwert für den Kunden wird praxisnah in den Mittelpunkt gezogen. Wichtig ist außerdem, dass die passenden Keywords eingefügt werden, auf regionaler Basis.

Der lokale Bezug muss vorhanden sein, in Texte, Titel und Meta-Tags gehören Ortsangaben. Die meisten Nutzer suchen nicht „Zahnarzt für Wurzelbehandlungen“, sondern „Zahnarzt in Buxtehude“. Genau das muss die Landingpage berücksichtigen.

FAQ und Call to Action

Die meisten lokalen Nutzer haben ähnliche Fragen, sodass ein FAQ-Abschnitt eine Unterstützung sein kann. Vorteil ist, dass Long-Tail-Keywords gezielt als Fragen ausgespielt werden können. Der FAQ-Abschnitt ist optional und nur dann sinnvoll, wenn es wirklich Fragen gibt, die von Websitebesuchern immer wieder gestellt werden.

Ans Ende gehört eine klare Handlungsaufforderung wie: „Jetzt Hochzeitstorte backen lassen“ oder „Jetzt Termin vereinbaren“. Der Nutzer muss wissen, wie es für ihn weitergeht.

Mehr Landingpages bedeuten mehr Sichtbarkeit

Die wenigsten Dienstleister fokussieren sich nur auf ein einziges Angebot, Vielfalt ist in der heutigen Wirtschaft wichtig. Wer zehn oder mehr verschiedene Services anbietet, kann mit zehn oder mehr Leistungsseiten die Chancen deutlich erhöhen, bei Suchmaschinen, aber auch in den AI-Overviews gefunden zu werden. Jede Seite ist ein eigener Einstiegspunkt für mögliche Kunden.

Für einen Friseur könnten beispielsweise folgende Landingpages sinnvoll sein:

  • Balayage (in Ort)
  • Herrenfrisuren (in Ort)
  • Damenfrisuren (in Ort)
  • Hochzeitsfrisuren (in Ort)
  • Make-Up (in Ort)

Jede einzelne Seite spricht einen speziellen Kundenstamm an und deckt Suchanfragen ab, die bei einer allgemeinen Übersichtsseite verloren gehen.

Wichtig ist, dass jede Landingpage einen echten Mehrwert liefert und nicht nur aus ein oder zwei allgemeinen Sätzen besteht. Der lokale Bezug ist ein Muss, außerdem können Inhalte mit Bildern oder Videos aufgelockert werden. Clevere Verlinkungen sorgen dafür, dass das gesamte Angebot verbreitet wird.

Local SEO unterstützt die Wirkung von Landingpages

Die Landingpages allein sind zwar oft schon wirkungsvoll, lassen sich durch gezielte Local SEO-Maßnahmen aber weiter unterstützen. Local SEO bezeichnet die gezielte Optimierung einer Website oder Landingpage, um in den regionalen Suchergebnissen von Google sichtbar zu werden. Für lokale Unternehmen ist das besonders wichtig, denn die potenziellen Kunden stammen aus dem direkten Umkreis.

Der Münchner Friseur muss nicht in der Hamburger Suche auftauchen, sondern gezielt dort, wo seine möglichen Kunden nach ihm suchen.

Die Keyword-Optimierung einzelner Leistungsseiten auf regionale Keywords ist die Basismaßnahme. Wichtig ist darüber hinaus aber auch ein optimiertes Google Business-Profil mit korrekten Daten wie Unternehmensname, Link zur Website, Adresse, Öffnungszeiten und Telefonnummer. Die sogenannten NAP-Daten (Name, Adresse und Telefonnummer) müssen in sämtlichen Online-Verzeichnissen und auf Leistungs- und Websites konsistent sein, denn das erhöht die Glaubwürdigkeit.

Bestandskunden können dabei helfen, die Sichtbarkeit zu erhöhen. Das funktioniert, indem Kundenbewertungen gesammelt werden. Ein gutes Unternehmen gibt Feedback zu positiven und negativen Bewertungen und zeigt so, dass Interesse am Kunden besteht.

Zusätzlich zum Google-Profil ist es wichtig, in lokalen Branchenbüchern und Verzeichnissen einen Eintrag zu hinterlassen. Die Daten müssen wieder überstimmen und tragen zur lokalen Sichtbarkeit bei. Klassische SEO-Maßnahmen wie die mobile Website-Optimierung und responsive Designs sind ebenfalls Pflicht.

Das Zusammenspiel aus wirkungsvollen Landingpages und Local SEO-Maßnahmen unterstützen unabhängig von der Unternehmensgröße bei mehr Sichtbarkeit und damit potenziell mehr Kundschaft und Umsatz.

Bild Foto von WebFactory Ltd auf Unsplash

Autor: Jona Sander

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Neueste Beiträge

NYBA Online-Ticket-Marketing für erfolgreiche Events Markus Hetzenegger

Warum ist Fokus oft der entscheidende Unterschied?

0
NYBA ist ein spezialisiertes Unternehmen für datengetriebenes Online-Ticket-Marketing und unterstützt Veranstalter weltweit dabei, Events effizienter auszubauen. Durch klare Analysen, kreative Ansätze und digitale Präzision sorgt das Team dafür, dass aus Aufmerksamkeit echte Ticketverkäufe werden