Dienstag, Juli 1, 2025
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Schmerzen weg in 5 Minuten? Was wirklich hinter diesem Gerät steckt

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Reflexit gerät handgelenkschmerzen

Reflexit ist ein Health-Startup, das ein innovatives Trainingsgerät zur Stärkung von Hand- und Ellbogengelenken entwickelt hat. Das Unternehmen wird am 26. Mai 2025 in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ pitchen

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Hinter Reflexit stehen Fovad Karimi & Adrian Göldner. 2020 sind viele von Fovad Karimis Kunden in sein Personaltraining Studio in Bonn gekommen, da sie vom Office ins Homeoffice gewechselt sind und durch den veränderten Arbeitsplatz Handgelenkschmerzen bekommen haben. Fovad hat dann ein Gerät nachgebaut, welches er früher im Kickboxen-Nationalkader genutzt hat, um seine Handgelenke zu stabilisieren. Dieses Gerät hat er mit seinen Kunden ausprobiert und nach kurzer Zeit traten Verbesserungen im Handgelenk und Ellbogenbereich ein. Daraufhin hat er sich mit Adrian Göldner ausgetauscht. Der hat seinen Background ebenfalls in der Fitnessbranche, seit vielen Jahren betreut er aber Unternehmen im Online Marketing und hatte direkt Ideen, wie man das Gerät online vertreiben kann. Zusammen haben die beiden über 3 Jahre und nach zahlreichen Prototypen Reflexit in Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und Orthopäden entwickelt. Ihr Ziel: So vielen Menschen wie möglich mit Handgelenkschmerzen & Ellbogenschmerzen zu helfen.

In welcher Branche ist Reflexit tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

In der Branche: Gesundheit und Fitnessprodukt. Das Geschäftsmodell ist ein One-Product Shop, der zu Beginn mit kleinen ergänzenden Produkten ergänzt wurde. Vertrieben wurde Reflexit bisher rein über Online Marketing, wie Facebook und Instagram Ads. Die Kernzielgruppen, die hier beworben wurden, sind Tennis- & Golfspieler, einfach alle Menschen, die im Büro oder im Handwerk arbeiten, sowie generell Personen mit Handgelenkschmerzen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Das Hauptproblem zu Beginn der Gründung war es jemanden zu finden, der einen Prototypen herstellt. Wir haben knapp 100 Unternehmen angeschrieben, von denen 3 mit uns als „Anfängern“ zusammenarbeiten wollten. Die „Marktlücke“, die wir direkt zu Beginn gesehen haben, war, dass bisherige Unterarmtrainingsgeräte rein für den Fitnessmarkt beworben worden sind, jedoch nicht zur Handgelenksstärkung- & Prävention. Zudem gab es niemanden der bei Google auf den Begriff „Handgelenkschmerzen“ geworben hat. Da haben wir uns mit gezielten Werbeanzeigen reingesetzt und innerhalb kurzer Zeit in Kombination mit Push Marketing über Facebook Ads die ersten 1000 Produkte verkauft.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Bisherige Geräte, die die Unterarmmuskulatur stärken, machen dies in der Regel entweder mit einer einseiten Belastung (reines zudrücken), oder ohne verstellbaren Widerstand. Wir haben uns hunderte schlechte Rezensionen von weniger innovativen Geräten angeschaut und aus diesem Feedback unseren ersten Prototypen entwickelt. Über die gesamte Entwicklungszeit gab es weitere Prototypen, die wir immer mit Probanden getestet haben. Herausgekommen ist Reflexit, als Gerät, dass 3 Widerstandsstufen hat (für jedes Level geeignet), rutschfeste Griffe hat die passend für jede Handgröße sind, mit einer Rotationsbewegung und leicht ovalen Griffen, dass sowohl konzentrisch, als auch exzentrisch auf die Muskulatur und Tiefenmuskulatur wirken kann. Dadurch dauert das Training in der Regel nur 2-5 Minuten.

Welche Vision verfolgt Reflixt? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Reflexit plant den Weg vom reinen Online Vertrieb hin zu analogem Vertrieb. Die ersten Schritte dafür wurden gegangen, indem 20 Kooperationen mit Orthopädie- & Physiotherapiepraxen geschlossen wurden. Zudem gab es schon die ersten Kooperationen auf Tennis-Veranstaltungen. Geplant ist außerdem ein Eintritt in Sanitätshäuser und wünschenswert wäre zudem generell der Eintritt in den stationären Handel.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Die Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Der Gedanke sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren schwebt höchstwahrscheinlich jedem Gründer früher oder später im Kopf herum. Wir hatten den witzigen Eintritt in die Sendung dadurch, dass sich durch unser Online-Marketing einer der Redakteure bei uns gemeldet und gefragt hat, ob wir uns vorstellen könnten dabei zu sein. Danach mussten wir aber natürlich den ganz normalen Bewerbungsprozess durchlaufen und wurden glücklicherweise zum Pitch vor die Löwen eingeladen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir als Gründer sind vor allem an einer strategischen Partnerschaft interessiert. Wie man Produkte online skaliert, wissen wir, jedoch haben wir keine Ahnung davon, wie wir in den Handel kommen könnten.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Falls wir einen Deal mit einem unserer Wunschlöwen bekämen, würden wir uns riesig freuen dadurch gegebenenfalls einen Eintritt in den stationären Handel, Apotheken oder Sanitätshäuser zu schaffen. Der Umsatz, der dadurch entstehen würde, würden wir zum jetzigen Stand in weiteres Online-Wachstum stecken, sodass wir unser großes Ziel, Menschen zu mehr Gesundheit zu verhelfen, wahr machen können. Die beiden Gründer haben jedoch auch ständig neue Produktideen, bei denen sicher nicht ausgeschlossen ist, dass diese das Licht der Welt erblicken.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Besonders im Online-Marketing ist es wichtig immer wieder aufs Neue zu testen. Zu Beginn waren unsere Kosten pro Kauf nicht kostendeckend. Stück für Stück haben wir dann aber an den Creatives, den Werbetexten und vor allem der Zielgruppe gefeilt und konnten dadurch unsere Kosten pro Kauf deutlich reduzieren (über kostendeckend hin zu profitabel). Eine gute Idee und ein gutes Produkt reichen definitiv nicht aus. Man muss wissen, wie und an wen man es vermarktet – da sonst nie jemand von dem Produkt erfährt. Durch die regelmäßigen Ads sind auch die Suchanfragen bei Google nach unserem Produkt immer weiter gestiegen, sodass wir nachher auch viele Käufer hatten, die über Mundpropaganda auf uns zugekommen sind. Eine weitere Erkenntnis ist, dass die Ads auf Social Media nicht nur direkten Return on Invest gegeben haben, sondern dadurch auch die meisten unserer Kooperationen entstanden sind. Zum Beispiel mit dem Profiboxer Freddy Kiwitt oder der Tennis-App Trueplay.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Plant Budgets für Online Marketing Maßnahmen ein und testet so viel wie es geht. Man selbst denkt als Gründer natürlich, dass man weiß, was genau seiner Zielgruppe gefällt, aber die Daten klären einen dann gerne einmal auf, dass andere Wege und Zielgruppen viel besser funktionieren. Wir hätten beispielsweise nie gedacht, dass die Tennisspieler unsere bisher größte Zielgruppe, neben der Office-Zielgruppe, sind.

Die Gründer pitchen am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Investor Ralf Dümmel nimmt den Unterarm- und Handgelenktrainer Reflexit genau unter die Lupe. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Fovad Karimi und Adrian Göldner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

TV-Auftritt für eine Mission, die unter die Haut geht

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meinmaikämpfer kleidung frühchen Jennifer und Oliver Tlusteck präsentieren mit meinmaikämpfer Sonderbekleidung für Frühgeborene. Sie erhoffen sich ein Investment von 120.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

meinmaikaempfer ® entwickelt funktionale Kleidung für Frühchen und medizinisch pflegebedürftige Kinder – Pitch in der „Höhle der Löwen“ am 26. Mai 2025

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Hallo! Wir sind Oliver und Jennifer Tlusteck, die Gründer von meinmaikaempfer®. Die Idee zu diesem Herzensprojekt entstand durch eine sehr persönliche Erfahrung: Unser eigener Sohn kam viel zu früh auf die Welt. In dieser emotional extrem fordernden Zeit haben wir selbst erlebt, wie wenig Unterstützung es in manchen Bereichen für Frühchen und ihre Familien gibt – besonders, wenn es um passende, funktionale und gleichzeitig liebevoll gestaltete Kleidung geht. Aus dieser Notwendigkeit heraus ist meinmaikaempfer ® entstanden – mit dem Ziel, Familien in ähnlichen Situationen das Leben etwas leichter zu machen.

In welcher Branche ist meinmaikaempfer tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir bewegen uns in der Nische zwischen medizinischer Sonderbekleidung und achtsamer Baby- und Kinderbekleidung. Unser Fokus liegt auf funktionaler Kleidung für Frühgeborene, pflegebedürftige Kinder und mittlerweile auch Erwachsene mit besonderen medizinischen Anforderungen. Unser Modell basiert auf Direktvertrieb über unseren eigenen Onlineshop, aber auch mit und über unsere bisherigen und hoffentlich auch bald neuen, Geschäftspartner in der Gesundheitsbranche. Dadurch haben wir die Möglichkeit, nah an betroffenen Familie, Kundinnen und Kunden zu sein und schnell auf deren Bedürfnisse zu reagieren – das ist uns besonders wichtig.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Das alles begann mit einem ganz einfachen, aber drängenden Problem: Es gab keine Kleidung, die wirklich auf Frühchen mit medizinischen Bedürfnissen abgestimmt war. Alles war zu groß, unpraktisch oder schlicht nicht tragbar in Kombination mit Schläuchen, Sensoren oder Zugängen. Wir wollten nicht, dass Eltern ihre Kinder in Notlösungen kleiden müssen, auch und gerade in dieser sensiblen Phase.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Unsere Produkte sind nicht von der Stange, sondern mit viel Herzblut, medizinischem Know-how und praktischer Erfahrung entwickelt. Wir setzen auf spezielle Materialien wie SMARTCEL®, die mit besonders schonenden, pflegenden Eigenschaften punkten, und durchdachte Schnitte, die z. B. medizinische Zugänge freilassen. Alles wird möglichst regional und nachhaltig produziert. Das Besondere an unserem Konzept ist: Wir entwickeln Produkte nicht für den Markt, sondern für echte Menschen in echten Ausnahmesituationen.

Welche Vision verfolgt meinmaikaempfer? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, eine verlässliche Stütze für Familien mit besonderen Herausforderungen zu sein. Wir möchten die erste Adresse sein, wenn es um liebevolle, funktionale und sichere Kleidung für besondere Lebenssituationen geht. In den nächsten Jahren wollen wir unser Sortiment weiter ausbauen, unsere Community-Plattform stärken und auch international wachsen. Vor allem aber wollen wir ein Sprachrohr für Frühchenfamilien sein – denn ihre Geschichten verdienen Sichtbarkeit und Gehör.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Die Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Ganz ehrlich: Es hat Mut gekostet, diesen Schritt zu gehen. Aber ich wusste, dass wir mit unserem Konzept etwas Besonderes in den Händen halten – und dass viele Menschen da draußen davon profitieren könnten. „Die Höhle der Löwen“ gibt uns die Chance, unsere Geschichte einem großen Publikum zu erzählen und Investoren zu finden, die nicht nur Kapital, sondern auch Herz und Know-how mitbringen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit für mein meinmaikaempfer genutzt werden?

Wir wünschen uns durch die Show vor allem eines: Reichweite und partnerschaftliche Verstärkung. Mit einem starken Investor an unserer Seite könnten wir z. B. Produktionskapazitäten erweitern, neue Märkte erschließen und unsere Prozesse professionalisieren – ohne den Kern unseres Unternehmens zu verlieren. Auch Expertise im Bereich Markenaufbau und Distribution wäre Gold wert. Über einen Partnerunternehmen aus der Modebranche, vielleicht auch im Bereich Babyzubehör, dass unser Konzept schätzt, würden wir uns auch freuen.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Unabhängig vom Ausgang möchten wir den Rückenwind nutzen, um weiter zu wachsen. Geplant ist eine Produktlinien-Erweiterung, wir wollen neue Zielgruppen ansprechen und unsere Community mit hilfreichen Inhalten und Austauschmöglichkeiten weiter ausbauen. Außerdem werden wir unser soziales Engagement intensivieren – z. B. mit Spendenaktionen und Partnerschaften mit Kliniken und medizinischen Versorgern.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Wir haben gelernt, dass authentisches Unternehmertum nicht mit Hochglanz beginnt, sondern mit echtem Bedarf und ehrlichen Geschichten. Der direkte Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden ist unbezahlbar – sie geben uns Feedback und inspirieren uns täglich. Wir haben auch gemerkt, wie wichtig es ist, dranzubleiben, auch wenn der Weg steinig ist, auch wenn es manchmal weh tut und die Nächte unruhig und kurz sind. Es ist ein Marathon, kein Sprint.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Gründet nicht, um „ein Startup zu haben“, sondern weil euch etwas wirklich bewegt. Baut ein Produkt, das Menschen wirklich brauchen und hört ihnen zu. Bleibt menschlich, auch im Business. Und vergesst nie, warum ihr angefangen habt, für wen ihr das alles macht. Das ist euer stärkster Antrieb.

Die Gründer pitchen am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Jennifer und Oliver Tlusteck präsentieren mit meinmaikämpfer Sonderbekleidung für Frühgeborene. Sie erhoffen sich ein Investment von 120.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Jennifer und Oliver Tlusteck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wird dein Abend wirklich sicher enden?

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eve app safe places Nicola Bürck und Philippe Orner präsentieren mit „Eve“ eine App die Frauen hilft, möglichst sicher zu feiern und wieder nach Hause zu kommen. Sie erhoffen sich ein Investment von 40.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Eve macht das Nachtleben sicherer und pitcht am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Eve ist ein junges Startup, das eine innovative App entwickelt hat, um das Sicherheitsgefühl im Nachtleben zu stärken. Die Anwendung bietet Nutzer*innen eine virtuelle Heimweg-Begleitung und zeichnet ausgewählte Bars, Clubs und Events als „Safe Places“ aus. Am 26. Mai 2025 wird das Team hinter Eve seine Idee in der VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ einem großen Publikum vorstellen – mit dem Ziel, Investoren zu gewinnen, um noch mehr Menschen ein sicheres Gefühl in der Nacht zu geben.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Hinter Eve stehen wir – Phil, Nicola und Dennis. Uns verbindet die gemeinsame Vision, das Nachtleben für alle ein Stück sicherer zu machen. Die Idee zu Eve ist aus genau dieser Motivation und aus persönlichen Erfahrungen entstanden – sowohl unseren eigenen als auch denen aus unserem Freundeskreis.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Eve ist eine App, mit der wir auf zwei Ebenen für mehr Sicherheit sorgen: Zum einen begleiten wir unsere Nutzer*innen virtuell auf ihrem Heimweg, damit sie sich auch nachts nicht allein fühlen müssen. Zum anderen zeichnen wir Bars, Clubs und Veranstaltungen als sogenannte „Safe Places“ aus – sichere Orte, die direkt in der App als Empfehlungen sichtbar sind.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Idee für die App ist weniger aus einer klassischen Marktlücke entstanden, sondern vielmehr aus persönlichen Erfahrungen heraus. Uns ist aufgefallen, dass es für viele kleine Alltagsprobleme längst technische Lösungen gibt – und trotzdem fühlen sich viele Menschen unwohl oder haben Angst, nachts allein nach Hause zu gehen. Genau dafür wollten wir etwas entwickeln, das wirklich hilft.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Besonders an Eve ist die Kombination aus zwei Ansätzen: Zum einen zertifizieren wir Orte wie Bars oder Clubs als „Safe Places“ nach klaren sicherheitsrelevanten Kriterien – direkt vor Ort. Zum anderen bieten wir eine virtuelle Begleitung an, die jederzeit und überall verfügbar ist und unterwegs ein sicheres Gefühl gibt. Im Ernstfall können die hinterlegten Sicherheitskontakte nicht nur den aktuellen Standort sehen, sondern auch, wie man sich fortbewegt und ob alles in Ordnung ist. So können sie im entscheidenden Moment schnell reagieren – und richtig handeln.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, das Nachtleben für alle nach und nach sicherer zu machen. Dafür wollen wir mit unseren zertifizierten Safe Places zunächst in immer mehr deutschen Städten präsent sein – und dann auch international wachsen. Die virtuelle Heimweg-Begleitung funktioniert schon jetzt weltweit, wird aber bisher vor allem in Deutschland genutzt. Auch das möchten wir in Zukunft ändern und weiter ausbauen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Bei „Die Höhle der Löwen“ mitzumachen, war für uns eine ganz besondere Erfahrung. Die Möglichkeit, die Löwen persönlich kennenzulernen und Teil dieses spannenden Formats zu sein, hat uns sofort begeistert. Nach all der Zeit und dem Herzblut, das wir in die App gesteckt haben, war es für uns etwas ganz Besonderes, Eve in diesem Rahmen vorstellen zu können – vor den Löwen und einem Publikum, das sich genauso für neue Lösungen begeistert wie wir.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Da wir alle zum ersten Mal gegründet haben, war es uns besonders wichtig, von der Erfahrung der Löwen zu profitieren. Ihr Know-how – vor allem in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Skalierung – wäre für uns eine großartige Unterstützung. Mit einer möglichen Zusammenarbeit würden wir genau diese Bereiche gerne gezielt weiterentwickeln und unser Team weiter stärken.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir haben große Pläne für die Zukunft! Nach der Show möchten wir Eve vor allem in Bars, Clubs und auf Veranstaltungen deutschlandweit etablieren und freuen uns darauf, viele neue Safe Places zu zertifizieren. Gleichzeitig wollen wir immer mehr Menschen sicher auf ihrem Heimweg begleiten und so unser Angebot stetig ausbauen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse auf unserem Weg: Gründen ist und bleibt eine Achterbahnfahrt. Es gibt Höhen und Tiefen – und oft kommt das Unerwartete. Was uns dabei immer wieder trägt, ist unser Team. Gerade in schwierigen Momenten zeigt sich, wie wertvoll es ist, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam dranzubleiben.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Unser wichtigster Tipp: Wird schon – es kommt sowieso anders als geplant. Gründen heißt, ständig dazuzulernen und auch mal spontan umdenken zu müssen. Ein verlässliches Team macht dabei einen riesigen Unterschied – nicht nur fachlich, sondern auch menschlich.

Die Gründer von Eve pitchen am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Nicola Bürck und Philippe Orner präsentieren mit „Eve“ eine App die Frauen hilft, möglichst sicher zu feiern und wieder nach Hause zu kommen. Sie erhoffen sich ein Investment von 40.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Nicola Bürck und Philippe Orner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Entdecke, warum echtes Genusserlebnis mehr bedeutet als nur Pasta und Pesto

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Pareto Italienische Delikatessen founder team bild stehend mit kisten in der hand Matteo Bertani, Steffen Fuchs, Antonio Miguel Rodriguez Garcia

Pareto Shop bringt handverlesene italienische Delikatessen direkt zu europäischen Feinschmeckern

Wie entstand die Idee hinter Pareto Shop und wer sind die Gründerinnen oder Gründer?

Die Idee von Pareto entstand mitten in der Corona Zeit, allerdings unter einem anderen Namen. Dann haben wir mit einem Pilotprojekt „ItaloBoxes“ gestartet und nun, während dieser weiterläuft, haben wir Pareto endlich gestartet. Der Name Pareto kam zu Licht, als wir uns überlegt haben, dass die meisten Menschen nur 20% aller italienischen Produkte kennen, aber den restlichen, handverlesenen und waschechten 80% der Produkte nur den regionalen bzw. lokalen Menschen um die Produzenten herum bekannt ist. Und wir wollen diese 80% kennenlernen lassen. Die Gründer sind Antonio, Steffen und Matteo.

War Sie motiviert, handverlesene Delikatessen aus Italien direkt an Kundinnen und Kunden zu liefern?

Ich, als Italiener der oft regionale und lokale Produkte probiert hat und Freunden und Bekannten diese lokalen Produkten probieren lassen hat, zusammen mit Antonio und Steffen denken, dass Italien viele versteckten Schätze hat, die in Schatten größerer Marken geraten, welche mehr Kapazitäten, Fähigkeiten und Geld zum Ausgeben für Marketing und Branding haben. Wir wollen diesen Kleinproduzenten ähnliche Chancen geben, ihre Produkte und ihre Geschichten auf neue Märkte zu bringen indem wir Logistik und Vermarktung übernehmen und sie sich weiterhin konzentrieren auf was sie am besten können: leckere Delikatessen herzustellen.

Welche Kriterien legt Pareto Shop bei der Auswahl der Produzenten und Produkte an?

Wir legen extrem viel Wert auf Qualität, Saisonalität, Nachhaltigkeit und lokale Herstellung bei der Auswahl an. Wir wollen nur gute Produkte anbieten und deren Produzenten die Chance geben, diese im Ausland bekannt machen zu lassen. Und wir dulden keine nicht-konform hergestellte Produkte z. B. Olivenöl mit Oliven aus anderen EU oder nicht-EU Ländern. Das spiegelt sich wiederum etwa auf den Endpreis, aber dafür sind wir uns sicher, dass die Endkunden Qualität haben wollen und diese auch bekommen.

Wie stellt ihr sicher, dass die Qualität und Authentizität der Produkte konstant hoch bleibt?

Wir gehen zwei Wege an: entweder gehen wir selber zu den Produzenten hin, schauen uns ihre Lieferkette an, hören uns ihre Geschichten an, oder wir verlassen uns auf Vertreter vor Ort, welche die Produzenten und ihre Produkte schon kennen und sie kümmern sich darum. Diese Überprüfung erfolgt ständig, daher wechseln wir die Produzenten, wenn sie die Kriterien nicht erfüllen.

Welche Zielgruppe spricht Pareto Shop an und wie erreicht ihr diese?

Unsere Zielgruppe sind Italienliebhaber in ganz Europa mit einer mittleren bis hohen Kaufkraft. Wir erreichen sie hauptsächlich durch Social Media (Instagram aktuell) – und hier sehr viel mit Influencern, die aus unseren Produkten leckere Gerichte machen –, Google Ads und wir sind gerade an einer Kooperation vor Ort mit einem physischen Laden in Hamburg dran, wo wir unsere Produkte hinstellen und vorschauen können.

Was unterscheidet Pareto Shop von anderen Anbietern im Bereich Feinkost?

Wir wollen nicht, dass die Produzenten sich gezwungen fühlen, ihre Preise unsinnig niedrig zu stellen, da wir damit auch die lokale Wirtschaft unterstützen wollen. Zusätzlich unterstützen bzw. übernehmen wir die ganze Logistik – vom Produzenten bis zum Endkunden – was von den meisten nicht gemacht wird – und wir wollen noch mehr darauf achten, dass die Qualitätssicherung für gesunde und gute Produkte aufrechterhalten wird.

Wie geht ihr mit Herausforderungen wie Lieferkettenproblemen oder saisonalen Schwankungen um?

Saisonale Schwankungen nehmen wir an, wie sie kommen. Und das wollen wir auch unseren Endkunden mitteilen: wir sind an jetzt und sofort gewöhnt, die Natur ist aber nicht so. Es gibt Produkte, die nicht immer erhaltbar sind – z. B. Pesto – oder die in dem einen Jahr aufgrund der Wetterlage nicht viel hergestellt werden – z. B. Olivenöl. Und so spiegeln sich bzw. passen sich die Preise an und unser Portfolio auch. Wer Qualität haben will, muss wissen, dass sie ihre Zeit und ihren Preis hat.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in eurer Unternehmensphilosophie?

Wir versuchen so gut wie möglich nachhaltig zu arbeiten: von gebündelten Zustellungen von den Produzenten an uns bis hin zum Boxenkauf. Wir nutzen eine Sorte Holzwolle für die Produktpolsterung, welche sonst weggeschmissen werden würde, und für die Boxen versuchen wir nachhaltige Kartons zu bekommen.

Wie plant ihr, das Sortiment von Pareto Shop in Zukunft zu erweitern oder anzupassen?

Wir planen, weitere Regionen, Produzenten und deren Produkte aufzunehmen, die aktuellen Produkte wieder zu überprüfen und sowohl an die Bestseller bzw. Meistverkauften anzupassen, als auch mit unbekannten, aber spannenden Produkten zu erweitern.

Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit dem deutschen Markt gemacht und welche Unterschiede seht ihr zu anderen Märkten?

Auf dem deutschen Markt stößt man oft auf die klassischen, italienischen Klischees an – das heißt es wird Pesto, Pasta, Tomatensoße, Trüffel gefragt – aber es wird weniger getraut – z. B. unbekannte Produkte für die Deutschen müssen erstmal probiert werden, bevor sie gekauft werden. Und das von B2C zu B2B, wenn wir Angebotsanfragen von Unternehmen bekommen. Andere Länder, wie z. B. Polen, da wird vieles abgenommen, Hauptsache aus Italien.

Welche Vision verfolgt Pareto Shop für die nächsten fünf Jahre?

Unsere Vision ist der erste Kontaktpunkt für zwei Parteien auf dem Markt zu werden. Die erste Partei sind die Produzenten, denen wir Sichtbarkeit und einen neuen Abnehmermarkt geben wollen, damit sie ihre Kosten abdecken, neue Leute einstellen und sich absichern können. Die zweite Partei sind die europäischen Abnehmer, die echte, gesunde, italienische Produkte kaufen und sich damit schöne Essenserlebnisse auch zuhause ermöglichen können.

Welche drei Ratschläge würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Unsere Ratschläge sind:

Keine Angst zu scheitern haben. Rückschläge passieren immer, sie sind unvermeidbar.

scheint überflüssig zu sagen, aber einfach loslegen. Die eigene Idee runterschreiben und sich trauen, sie durchzustarten, versuchen und testen und mit vielen Leuten darüber reden. Insbesondere mit denjenigen, die sagen, es ist keine gute Idee. Da kommen die besten Tipps.

Connecten. Connecten. Und Connecten. Mit Leuten reden und sich bekannt machen und das immer weitermachen.

Bild: Matteo Bertani, Steffen Fuchs, Antonio Miguel Rodriguez Garcia @ Pareto Shop

Wir bedanken uns bei Matteo Bertani für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum braucht es gerade jetzt neue Wege, um wirklich abzuschalten?

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RAUS Natur Cabins Founder Team Bild Christopher Eilers, Johann Ahlers, Julian Trautwein

Raus ist eine Plattform für Naturerlebnisse und betreibt über 80 Cabins in Deutschland und Österreich. Die Unterkünfte ermöglichen eine spontane, unkomplizierte Auszeit in der Natur – ergänzt durch regionale Extras wie Alpakawanderungen oder kulinarische Angebote

Wer steckt hinter Raus und wie ist die Idee zum Unternehmen entstanden?

Raus ist eine Plattform für Naturerlebnisse, mit der wir Menschen nahtlos in die Natur bringen. Wir glauben fest an die erholsame Wirkung eines bewussten Aufenthalts im Grünen und bieten unseren Gästen die Möglichkeit, in modernen, abgelegenen Cabins eine spontane und unkomplizierte Auszeit vom Großstadtleben zu nehmen. Wir betreiben mehr als 80 Cabins in Deutschland und Österreich. Unsere Gäste können zu ihrem Aufenthalt zudem verschiedene Extras hinzubuchen, um ihr Naturerlebnis zu vertiefen und noch einmaliger zu gestalten. Dazu gehören Aktivitäten wie Alpakawanderungen oder gastronomische Angebote, die wir gemeinsam mit Partnern und lokalen Landwirtschaftsbetrieben entwickeln.

Die Idee zu Raus ist 2021 entstanden. Wir drei Gründer Johann Ahlers, Christopher Eilers und ich, Julian Trautwein, waren bei unseren vorherigen Jobs an einem Punkt, wo wir uns fragten: Ist das, was wir machen, eigentlich noch nachhaltig und gesund? In der Stadt hat man zwar alles, was man braucht, aber das geht auch mit nie endenden To-do-Listen einher, privat wie beruflich. Wir waren auf der Suche nach Möglichkeiten für einen ausgeglicheneren Lebensstil und begannen, das Land mit seiner sauberen Luft, der großen Weite und der ruhigen, ungestörten Atmosphäre mehr und mehr zu schätzen. So kam uns die Idee, einen Ausgleich zu schaffen – einen Ort, der nahtlosen Zugang zur Natur bietet und an dem unsere Gäste mehr Balance zu ihrem stressigen Alltag finden können.

Was ist die übergeordnete Vision von Raus und wie soll diese konkret verwirklicht werden?

Mit Raus wollen wir in erster Linie die Natur nahtlos zugänglich machen, damit Menschen mehr Balance in ihrem Leben finden können. Unsere Vision ist es, der Category Leader in Nature Hospitality zu werden. Das Konzept von Raus basiert zudem auf einem größeren Gedanken: Uns geht es auch darum, ein zeitgenössisches Konzept zu etablieren, wie man seine Zeit achtsam verbringen kann. Wir möchten, dass unsere Gäste im Hier und Jetzt präsent sind und ihre Aufmerksamkeit bewusst auf die für sie wichtigen Dinge richten können, ohne viel Mühe und Vorbereitung. Mit unseren Raus Cabins haben wir einen Raum geschaffen, der alles mitbringt, damit sie sich ganz gezielt Zeit für sich selbst schaffen können.

Wie definiert Raus seine Zielgruppe – und welche Bedürfnisse dieser Menschen stehen im Mittelpunkt?

Als wir Raus gegründet haben, war unsere Zielgruppe im Grunde genommen wir selbst: Menschen, die in Städten leben und in der Natur wieder zur Ruhe kommen wollen. Inzwischen freuen wir uns aber auch vermehrt über Gäste aus dem ländlichen und kleinstädtischen Raum, die mittlerweile die Hälfte unserer Aufenthalte ausmachen. In der Regel buchen Paare, die Zeit zu zweit verbringen möchten, oder FreundInnen unsere Cabins. Wir haben aber auch kleine Familien zu Gast, genau wie Personen, die Natururlaub schätzen und Rad fahren oder wandern möchten. Andere Gäste möchten gerne einfach mal raus, suchen Erholung in der Natur, eine kreative Auszeit oder möchten sich inspirieren lassen.

Die Mehrzahl von ihnen ist zwischen 25 und 45 Jahre alt, jede/r Zehnte sogar noch älter. Die meisten von ihnen kommen, weil sie wirklich eine Auszeit nehmen möchten. Es wäre auch zu schade, wenn man den ganzen Tag in einen Bildschirm starrt, obwohl man so einen ungestörten und weiten Blick in die Natur hat. Andere suchen eine ungestörte Umgebung, um an einem Projekt zu arbeiten, ihre Kreativität wieder anzukurbeln, für einen Perspektivwechsel oder, um einfach einmal nichts zu tun.

Was unterscheidet Raus von anderen Angeboten im Bereich naturnaher Unterkünfte?

Mit Raus berücksichtigen wir entscheidende Zukunftsthemen, darunter nachhaltiges Reisen, Achtsamkeit, dezentrales und flexibles Arbeiten, soziale Verantwortung und das wachsende Bewusstsein für mentale Gesundheit. Was uns dabei auszeichnet, ist unsere ganzheitliche Philosophie und die Liebe zum Detail in jeder Hinsicht. Im Mittelpunkt steht für uns, unseren Gästen ein fantastisches, außergewöhnliches Erlebnis zu ermöglichen, das ihnen noch jahrelang in Erinnerung bleibt. Für uns bedeutet das, nicht einfach nur Unterkünfte zu vermieten, sondern wirklich wertvolle Momente in der Natur zu schaffen – sodass sie die Menschen wieder zu schätzen und schützen lernen. Dieses Kernprinzip zeigt sich nicht nur im Design unserer Cabins, sondern auch in ihrer Ausstattung, der Wahl unserer Partner und der Gestaltung unserer Extras.

Gab es einen besonderen Moment oder eine Herausforderung, die das Unternehmen besonders geprägt hat?

Tatsächlich würde ich keinen konkreten Moment benennen – wir sehen uns vielmehr täglich mit Herausforderungen konfrontiert. Die Komplexität unseres Geschäftsmodells ist hoch; viel komplexer etwa als der Betrieb eines Hotels mit 200 Zimmern in der Stadt, insbesondere mit unserem hohen Anspruch an Qualität und Nachhaltigkeit. Wir haben viele Zimmer, die sich alle an unterschiedlichen, meist sehr abgelegenen Standorten befinden, meist ohne Zugang zur Infrastruktur. Wir stehen also vor vielen logistischen Aufgaben und betrieblichen Abläufen, um sicherzustellen, dass unsere Gäste bei jedem Aufenthalt ein außergewöhnliches Erlebnis haben.

Wie gelingt es Raus, moderne Lebensstile mit dem Wunsch nach Entschleunigung und Naturerlebnis zu verbinden?

Wir gestalten Aufenthalte an unberührten Orten in der Natur so unkompliziert, niedrigschwellig und zeitgemäß wie noch nie. Statt langer Recherchen nach Hotels oder Pensionen, ist eine Auszeit im Grünen mit nur wenigen Klicks über unsere digitale Plattform buchbar. Im Raus Companion, unserem digitalen Reisebegleiter, finden Gäste nach der Buchung alle wichtigen Informationen rund um ihren Aufenthalt an einem Ort: von der Anreise über das Cabin Manual bis hin zu handverlesenen Ausflugstipps für unvergessliche Momente. Zudem können sie dort ganz einfach weitere Extras wie Frühstück oder eine geführte Meditation hinzubuchen.

Der Check-in vor Ort verläuft schlüssellos; unsere Cabins sind minimalistisch designt sowie mit modernster Technologie ausgestattet. Diese bleibt immer im Hintergrund, wodurch der Blick auf die Schönheit der Natur niemals beeinträchtigt wird. Genau diese Verbindung von digitaler Innovation und Natur trifft den Puls der Zeit. Unsere Gesellschaft legt zunehmend Wert auf Achtsamkeit und Selbstfürsorge – und mit Raus schaffen wir Raum für Rückzug und Regeneration. Wir wissen um die heilsame Wirkung der Natur auf unser Wohlbefinden und ermöglichen unseren Gästen, diese ganz bewusst zu erleben.

Welche technologischen oder konzeptionellen Innovationen spielen bei Raus eine zentrale Rolle?

Unsere Devise lautet: Nature Frontend – Tech Backend. Wir wollen unseren Gästen einen möglichst sorgenfreien Aufenthalt ermöglichen, ohne viel Vorbereitung. Dazu gehören ein einfaches, digitales Buchungssystem und ein digitaler Check-In per Smart-Lock sowie smarte Sensoren, um die Qualität der Cabins fortlaufend sicherstellen zu können. Unsere Cabins sind voll autark und funktionieren auch “Off-grid”, fernab der Zivilisation: Dafür nutzen wir smarte Photovoltaikanlagen und Batteriesysteme zur Stromgewinnung, Wassertanks mit Smartmeter etc. Das erlaubt es uns zudem, die Cabins aus der Distanz zu betreiben und den Gästen einen ungestörten Aufenthalt zu ermöglichen.

Ein digitales Ökosystem rund um die Cabins gehört ebenfalls zum Konzept. So haben Gäste über unsere Website auch Zugang zu Produkten und Dienstleistungen aus der Region, um ihren Aufenthalt bestmöglich zu gestalten. Ein Ausflug mit Raus soll im Prinzip so einfach sein, wie ein Carsharing-Auto zu mieten. Zudem arbeiten wir im Bereich Guest Experience verstärkt mit KI, um unseren Gästen noch schneller und passgenauer mit ihren Anliegen zur Seite zu stehen.

Wo sehen Sie Raus in den kommenden drei bis fünf Jahren – was sind Ihre nächsten großen Meilensteine?

Wir stehen mit Raus noch ganz am Anfang unserer Reise und haben viele Ideen. Wir möchten unvergessliche Erlebnisse und Momente in der Natur schaffen und lassen unseren Einfällen freien Lauf – von einer schwimmenden Cabin auf der Müritz bis hin zur Baumhaus-Cabin. Des Weiteren möchten wir in den kommenden Jahren unsere Präsenz in Europa weiter ausbauen und andere malerische Regionen erschließen. Auch Deutschland und Österreich bleiben weiterhin im Fokus. Zudem planen wir, weitere Lodge-Standorte zu errichten: moderne Naturresorts mit Gemeinschafts- und Wellnessbereichen, um mit anderen Naturliebhabern in Kontakt zu kommen.

Wie reagieren Gäste auf das Konzept von Raus und was überrascht sie am meisten?

Wir hören von unseren Gästen eine Menge tolles Feedback, berührende Geschichten und besondere Momente. Für mich ist es immer wieder etwas ganz Besonderes, wenn unsere Cabins Schauplätze einmaliger Augenblicke werden, wie Heiratsanträge, Flitterwochen oder Jahrestage. Aber auch die leisen, alltäglichen Momente bedeuten uns viel. Wenn uns Gäste beispielsweise erzählen, wie heilsam es ist, den Blick über die Felder und Wälder schweifen zu lassen, dem Rauschen der Bäume zu lauschen und barfuß über Wiesen zu laufen. „Ich musste einfach mal auf vier Bäume starren” zählt zum Beispiel zu einem meiner liebsten Zitate und bestärkt uns in unserer Mission.

Was waren bisher die größten unternehmerischen Hürden – und wie wurden sie gemeistert?

Neben dem dezentralen Betrieb unserer Standorte war und ist eine unserer größten Herausforderungen das Thema Nachhaltigkeit und Verantwortung. Es war für uns von Anfang an wichtig, den Aufenthalt so verantwortungsvoll wie möglich zu gestalten. Unsere Cabins sind nach einem minimalistischen Ansatz aus recycelten und natürlichen Materialien gefertigt – von der Holzrahmenkonstruktion bis zur Schafwollisolierung. Sie können mit Solarenergie betrieben werden und sind mit einem Wassertank und einer Komposttoilette ausgestattet. Auch im Inneren der Cabin findet man Produkte aus nachhaltigen oder recycelten Materialien von Partnern, die unsere Werte verkörpern, sowie von kleinen Marken: die Keramik in unseren Cabins wird zum Beispiel in Berlin handgefertigt und mit 100 % Ökostrom gebrannt.

Gleichzeitig arbeiten wir eng mit landwirtschaftlichen Betrieben zusammen und unterstützen sie dabei, aus sonst ungenutzten Flächen, die sie an Raus verpachten, ein erhebliches Zusatzeinkommen von durchschnittlich 1.500 Euro pro Monat zu erwirtschaften, mit dem sie sich gegen strukturelle Herausforderungen und die Auswirkungen des Klimawandels absichern können. Wir binden sie nicht nur in ein innovatives Tourismuskonzept ein, sondern geben ihnen auch die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen über unsere Plattform unseren Gästen anzubieten.

Welche Entwicklungen plant Raus, um das Erlebnis für Gäste noch intensiver oder zugänglicher zu gestalten?

Unsere Mission bei Raus ist es, Menschen einmalige und tiefgreifende Naturerlebnisse zu ermöglichen. Genau daran arbeiten wir stetig weiter. In Zukunft möchten wir das Erlebnis für unsere Gäste noch persönlicher und ganzheitlicher gestalten. Etwa indem wir kontinuierlich neue regionale Aktivitäten mit unseren Gastgebern und Partnern vor Ort schaffen, wie beispielsweise Vogelbeobachtungen oder Führungen durch den Kräutergarten. Darüber hinaus bauen wir unser Netzwerk an Cabins weiterhin aus, damit immer mehr Menschen nach einer kurzen Anreise in der Natur entspannen können. Im Fokus steht dieses Jahr vor allem Bayern: Hier steht bisher noch keine Raus Cabin und wir freuen uns bereits darauf, unsere Cabin-Tore dort zu öffnen.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben?

Sei derjenige, der am allermeisten an deine eigene Vision glaubt – selbst wenn dir alle sagen, dass es nicht funktionieren wird. Zweitens: Bau dir ein großartiges Team aus Gleichgesinnten auf – Menschen, die genauso leidenschaftlich hinter deiner Philosophie, deinen Werten und deinen Träumen stehen wie du. Und zuletzt: Arbeite nicht mit Arschlöchern zusammen.

Bild: Christopher Eilers, Johann Ahlers, Julian Trautwein @RAUS

Wir bedanken uns bei Julian Trautwein für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum Content allein heute nicht mehr reicht

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Cevahir Ejder ©publuence

Publuence ist eine technologiegetriebene Plattform, die Advertorials effizient, planbar und transparent buchbar macht – inklusive Self- und Managed Service für Marken, Agenturen und Verlage

Was war deine persönliche Motivation, nach erfolgreichen Stationen bei rankseller und Seeding Alliance mit publuence noch einmal ganz neu zu gründen?

Nach der erfolgreichen Gründung und dem Aufbau von Seeding Alliance – einem Unternehmen, das sich bis heute als führender True Native Advertising Vermarkter im deutschsprachigen Raum behauptet – und dem späteren Exit an Ströer, stand ich vor der Frage: Gehe ich den sicheren Weg in ein etabliertes Unternehmen oder wage ich noch einmal den Schritt „Back to the roots“?

Ganz bewusst habe ich mich für Letzteres entschieden. Ich wollte noch einmal ein neues Startup mit allem, was dazugehört, aufbauen: ein neues Team, neue Technologie, neue Märkte. Startups zu skalieren, technologische Plattformen weiterzuentwickeln und in stressigen Situationen kreative Lösungen zu finden, ist genau das, was mich antreibt.

Mit publuence schlage ich ein neues Kapitel auf und schaffe eine Plattform, die Advertorials den Stellenwert und die Infrastruktur gibt, die sie verdienen. Obwohl ich den Native-Advertising-Markt von Anfang an mitgestalten durfte und mit rankseller bzw. später blogmission im Blog-Marketing war für mich immer klar, dass Advertorials mehr sind als nur ein Format. Sie brauchen ihren eigenen Plattformansatz. Das ist jetzt mein neues „Baby“, das Stück für Stück wächst.

Wie hebt sich publuence in einem oft unübersichtlichen Advertorial-Markt durch Technologie und Plattformlogik von bisherigen Lösungen ab?

Wir sehen uns nicht als klassische Agentur oder reinen Marktplatz, sondern als technologiegetriebene Plattform. Bei publuence bündeln wir die Angebote von Publishern mit festen Preisen, buchbaren Zusatzleistungen und Zielgruppeninformationen – alles direkt filter- und buchbar. Unsere Plattform bildet den gesamten Kampagnenprozess von der Mediensuche bis zur finalen Buchung und Veröffentlichung digital ab. Kein Ping-Pong per E-Mail, kein Preisverhandeln, sondern planbare Prozesse für beide Seiten.

Welche konkreten Probleme löst publuence für Marketingverantwortliche im Vergleich zur klassischen Content-Kampagnen-Planung?

Transparenz, Effizienz und Skalierbarkeit. Klassische Content-Kampagnen sind oft zeitaufwendig, intransparent und schwer vergleichbar. Mit publuence reduzieren wir den Planungs- und Abstimmungsaufwand massiv, ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Werbekunden sehen sofort, welche Medien welche Leistungen bieten und buchen dann direkt. Auch das Briefing, das Content Handling und die Erfolgskontrolle laufen zentral über die Plattform.

Gleichzeitig bieten wir neben dem Self-Service auch einen Managed Service an, der vor allem für Media- und PR-Agenturen interessant ist. Wir übernehmen nicht nur die komplette operative Abwicklung, sondern entwickeln gemeinsam mit den Agenturen maßgeschneiderte Advertorial-Produkte – inklusive Zusatzreichweiten, abgestimmtem Targeting und einheitlichem Storytelling über mehrere Medien hinweg. So wird aus einzelnen Advertorials eine schlüssige Kampagne mit messbarem Impact.

Du sprichst davon, dass Advertorials einen eigenen Plattformansatz verdienen. Was macht sie so besonders – und wie spiegelt sich das bei publuence wider?

Advertorials sind kein klassisches Werbeformat, sie verbinden redaktionelle Glaubwürdigkeit mit klaren Kommunikationszielen. Diese Kombination macht sie besonders wirkungsvoll, aber auch komplex in der Umsetzung. Deshalb brauchen sie eine eigene Plattformlogik und keine Behandlung nach dem Muster von Display, Programmatic oder Social Ads.

Bislang prägen fast ausschließlich Agenturen und Reseller den Markt. Es fehlte eine zentrale Infrastruktur, die die wichtigsten Medienhäuser bündelt, vergleichbar macht und effizient buchbar macht. Unsere Plattform wurde speziell für Advertorials mit Fokus auf redaktionelle Umfelder, individuelle Inhalte und verlagsübergreifende Planung entwickelt. Gleichzeitig ermöglichen wir eine skalierbare und automatisierbare Abwicklung. Advertorials werden erstmals systematisch planbar, ohne auf die redaktionelle Qualität zu verzichten.

Wie profitieren lokale Tageszeitungen und kleinere Verlage vom publuence-Netzwerk?

Gerade kleinere Medienhäuser profitieren enorm: Sie werden sichtbar für Agenturen und Werbekunden, ohne in Akquise oder Angebotslogik investieren zu müssen. Gleichzeitig behalten sie die volle Kontrolle über Preise, Buchungsbedingungen und Inhalte. So entsteht eine Win-win-Situation: Werbekunden bekommen hochwertige, glaubwürdige Umfelder und Verlage erschließen neue Erlösquellen.

Wie sieht die typische Zielgruppe von publuence aus, und was schätzt sie besonders an der Plattform?

Zu unseren Zielgruppen gehören Brands, Mediaagenturen, PR- und Kommunikationsagenturen sowie alle Unternehmen, die redaktionelle Platzierungen strategisch einsetzen wollen. Sie profitieren vor allem von dem unkomplizierten und zentralen Zugang zu den wichtigsten Verlagsmedien und sparen sich den sonst üblichen manuellen Abstimmungsaufwand. Ein wesentlicher Vorteil: Wir agieren bewusst nicht als Agentur, sondern als unabhängige Einkaufsplattform. Das schafft Transparenz, verhindert künstlich aufgeblähte Preise und erlaubt es Agenturen, ihren Kunden echte Mehrwerte zu bieten.

Besonders attraktiv ist unser Managed Service für Agenturen, die ihren Kunden mehr als nur eine klassische Advertorial-Platzierung bieten wollen. Durch garantierte Sichtkontakte (Views) und eigenes Tracking machen wir Kampagnen messbar und vergleichbar und nutzen Advertorials gezielt als Performance-Kanal für Sichtbarkeit, Leads und/oder SEO-Effekte.

Welche Rolle spielt das Vertrauen der Verlagswelt in dich persönlich für den Aufbau des Netzwerks?

Viele Medienhäuser kennen mich noch aus der Seeding-Alliance-Zeit. Sie wissen, dass ich langfristige Partnerschaften aufbauen will und keinen schnellen Marktplatz-Gedanken verfolge. Vertrauen, Transparenz und Fairness gegenüber Publishern sind zentrale Säulen unseres Modells, was sich auch darin zeigt, dass wir Verlage nicht zu Dumpingpreisen drängen. Von uns bekommen sie Advertorials zu fairen Konditionen.

Was waren bisher die größten Herausforderungen beim Aufbau von publuence – und wie seid ihr damit umgegangen?

Da ich bereits mehrere Startups gegründet und skaliert habe, war mir der Weg des Unternehmensaufbaus sehr vertraut. Was bei jeder Neugründung entscheidend ist, ist im Markt wahrgenommen zu werden und sich bei der Zielgruppe zu positionieren.

Natürlich hilft mir mein gewachsenes Netzwerk dabei, schneller an Gespräche, Termine und Kooperationen heranzukommen. Aber auch das ist kein Selbstläufer. Sichtbarkeit, Vertrauen und Relevanz muss man sich jedes Mal aufs Neue erarbeiten.

Gerade in der frühen Phase geht es nicht nur um das Produkt, sondern vor allem um gezieltes Netzwerken und den Aufbau starker Partnerschaften. Immerhin wird ein Geschäftsmodell erst dann wirklich skalierbar, wenn es von relevanten Marktakteuren getragen und mitentwickelt wird.

Mit CoreAd, ViewAd und ReachAd bietet ihr verschiedene Formate an. Wie helfen diese Unternehmen dabei, unterschiedliche Marketingziele zu erreichen?

Wir stehen aktuell vor einem spannenden Relaunch unserer Werbeformate. In Gesprächen mit Agenturen haben wir festgestellt, dass unsere bisherigen Produktnamen zwar für uns intern logisch waren, aber im Markt nicht immer sofort verstanden wurden. Deshalb erarbeiten wir aktuell fünf klar definierte Content-Werbeformate.

Unser Ziel ist es, Werbekunden und Agenturen fertige Pakete an die Hand zu geben, die sofort verständlich und buchbar sind. Wir denken Advertorials als strukturiertes Media-Produkt, das sich perfekt in Media- oder PR-Pläne integrieren lässt. So ermöglichen wir es Mediaentscheidern und Planer:innen, mit klaren Argumenten und messbaren Leistungen in Kundengespräche zu gehen.

Wichtig: Die neuen Werbeformate sind exklusiv über unseren Managed Service buchbar. So stellen wir sicher, dass jedes Paket individuell angepasst, qualitativ hochwertig umgesetzt und inhaltlich wie auch technisch perfekt betreut wird.

Wie siehst du die Entwicklung des Marktes für High-Impact Advertorials in den nächsten Jahren?

Wir stehen noch ganz am Anfang. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie nicht nur kurzfristige Sichtbarkeit brauchen, sondern langfristiges Vertrauen aufbauen müssen. Nutzer:innen werden tagtäglich mit massenhaft Content überflutet. Da gewinnen glaubwürdige Formate wie Advertorials massiv an Relevanz – gerade, wenn sie im redaktionellen Umfeld hochwertiger Medien erscheinen.

Gleichzeitig steigen die technologischen Anforderungen. Unternehmen wollen zielgruppenspezifisch ausspielen, Reichweiten steuern, Erfolge messen. Darauf zugeschnitten, haben wir mit publuence eine Plattform geschaffen, die Inhalte, Zielgruppen und Performance effizient miteinander verbindet.

Darüber hinaus glauben wir, dass sich in den nächsten Jahren weitere innovative Contentformate jenseits des klassischen Advertorials herausbilden werden. Bei dieser Entwicklung wollen wir aktiv neue Standards setzen.

Was können andere Gründerinnen und Gründer aus deinem bisherigen Weg mitnehmen?

Hört auf, nur auf Trends zu REAGIEREN – gestaltet sie lieber selbst. Wer wartet, bis der Markt „bereit“ ist, hat schon verloren. Ich habe gelernt: Es geht nicht darum, das lauteste Startup zu sein, sondern das relevanteste. Kein Pitchdeck der Welt ersetzt ein echtes Problem, das du löst und keine noch so teure Kampagne ersetzt Glaubwürdigkeit, die du dir über Jahre erarbeitet hast. Wer denkt, man könne im Mediengeschäft erfolgreich sein, ohne starke Partner und belastbare Beziehungen, unterschätzt die Spielregeln des Marktes. Kurz gesagt: Lieber ein Produkt mit echtem Mehrwert bauen als der hundertste AI-Slideshow-Klon im App Store sein.

Wie groß ist das Potenzial für eine Internationalisierung von publuence – oder liegt der Fokus klar auf der DACH-Region?

Kurzfristig liegt unser Fokus klar auf der DACH-Region. Hier kennen wir die Publisher-Landschaft und Marktmechaniken sehr gut. Mittelfristig sehen wir aber großes Potenzial, das Modell zu internationalisieren. Der Bedarf an hochwertigen, planbaren Advertorials ist überall gegeben, nur fehlt bisher oft die passende Infrastruktur. publuence hat das Potenzial, diese Lücke auch international zu schließen.

Bild: Cevahir Ejder ©publuence

Wir bedanken uns bei Cevahir Ejder für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was steckt hinter moderner Zahnpflege?

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zahnheld zahnpflegeprodukte die gründer Fabian bentz und thilo gemmer

Zahnheld bietet nachhaltige und funktionale Zahnpflegeprodukte für alle Altersgruppen

Könnten Sie uns die Gründungsgeschichte von Zahnheld erläutern und welche Personen hinter dem Unternehmen stehen?

Zahnheld wurde mit dem Ziel gegründet, qualitativ hochwertige Zahnpflegeprodukte mit einem besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit und Benutzerfreundlichkeit anzubieten. Die Gründungsidee entstand aus dem Bedürfnis, eine gleichzeitig wirksame und umweltbewusste Alternative zu konventionellen Zahnpflegeprodukten zu schaffen und dabei auf moderne Materialien sowie ein funktionales Design zu setzen.

Hinter dem Unternehmen steht ein interdisziplinäres Team mit Erfahrung in den Bereichen Produktentwicklung, Nachhaltigkeit und Onlinehandel. Gemeinsam verfolgt das Team die Mission, Zahnpflegeprodukte zu entwickeln, die sowohl dem hohen Anspruch an Qualität gerecht werden als auch einen Beitrag zur Reduzierung von Plastik und Abfall leisten.

Was ist die Vision von Zahnheld und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu realisieren?

Die Vision von Zahnheld ist es, nachhaltige und qualitativ hochwertige Zahnpflegeprodukte zu entwickeln, die umweltfreundlich, funktional und für jeden zugänglich sind. Um diese Vision umzusetzen, setzen wir auf innovative Materialien, ein durchdachtes Produktdesign und eine kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Sortiments – immer mit dem Fokus auf Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Kundenzufriedenheit.

Welche Zielgruppe spricht Zahnheld mit seinen Produkten an und wie erfüllen Sie deren spezifische Bedürfnisse?

Zahnheld positioniert sich als moderne, familienfreundliche Marke für hochwertige Mundpflege. Mit differenzierten Produkten – von weichen bis intensiven Bürstenköpfen – deckt das Sortiment spezifische Bedürfnisse von Kindern, Senioren, sensiblen Anwender:innen und technologiebegeisterten Erwachsenen ab. Damit bietet Zahnheld für jede Lebenslage eine passende Lösung. Unsere Elektroprodukte kombinieren wir mit kosmetischen Lösungen wie Zahnpasta und Mundspülung für eine umfassende und natürliche Mundpflege.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich als Anbieter von Zahnpflegeprodukten konfrontiert und wie gehen Sie damit um?

Eine der größten Herausforderungen ist die starke Marktkonkurrenz und die schnelle Veränderung von Kundenbedürfnissen. Wir reagieren darauf mit klarer Markenpositionierung, kontinuierlicher Produktentwicklung und einem engen Austausch mit unserer Zielgruppe, um flexibel und kundenorientiert agieren zu können.

Was unterscheidet Zahnheld von anderen Zahnpflegeanbietern auf dem Markt?

Zahnheld unterscheidet sich durch die Kombination aus durchdachtem Produktdesign, hoher Funktionalität und einem klaren Markenauftritt. Wir setzen auf Qualität, einfache Anwendung und eine konsequente Kundenorientierung, die sich in jedem Detail unserer Produkte widerspiegelt. Außerdem ist die Kombination aus selbst entwickelten und aufeinander abgestimmten Elektro- und Kosmetikprodukten ein Garant für eine perfekte Mundpflege.

Welche zukünftigen Entwicklungen und Expansionen sind für Zahnheld geplant?

Zukünftig planen wir die Erweiterung unseres Sortiments um neue Zahnpflegeprodukte sowie den Ausbau unserer Präsenz in weiteren europäischen Märkten. Dabei stehen Innovation und Kundennähe weiterhin im Fokus unserer Entwicklungsstrategie.

Wie gewährleisten Sie die Qualität und Sicherheit Ihrer Produkte?

Wir stellen die Qualität und Sicherheit unserer Produkte durch sorgfältig ausgewählte Materialien, strenge Qualitätskontrollen und die enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Herstellern und Experten sicher. Alle Produkte werden regelmäßig geprüft und weiterentwickelt.

Welches Feedback haben Sie bisher von Kunden zu Ihren Zahnpflegeprodukten erhalten?

Das Feedback unserer Kunden ist überwiegend positiv. Sie schätzen besonders die hohe Qualität, die Benutzerfreundlichkeit und das durchdachte Design unserer Produkte. Viele heben auch die Wirksamkeit und den angenehmen Gebrauch hervor, was uns in unserer Arbeit bestärkt.

Warum haben Sie sich für die Entwicklung von Schallzahnbürsten entschieden und welchen Mehrwert bieten diese den Nutzern?

Wir haben uns für die Entwicklung von Schallzahnbürsten entschieden, weil sie eine effektive und schonende Reinigung bieten. Durch die hohe Bürstkopfgeschwindigkeit entfernen sie Plaque besonders gründlich und fördern eine hohe Mundgesundheit. Der Mehrwert für die Nutzer liegt in einer effizienten, komfortablen Zahnpflege, die gleichzeitig das Zahnfleisch schont.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern im Bereich E-Commerce geben?

Fokussiere dich auf eine klare Markenidentität und ein einzigartiges Wertversprechen

Höre aktiv auf das Feedback deiner Kunden und passen dein Angebot kontinuierlich daraufhin an

Setze auf eine effiziente Logistik und exzellenten Kundenservice, um langfristige Beziehungen aufzubauen

Wie sehen Sie die Zukunft des Marktes für Zahnpflegeprodukte und welche Rolle möchte Zahnheld darin spielen?

Die Zukunft des Marktes für Zahnpflegeprodukte wird zunehmend von Innovationen, Digitalisierung und einem wachsenden Bewusstsein für nachhaltige Optionen geprägt sein. Zahnheld möchte eine führende Rolle in der Entwicklung hochwertiger, funktionaler Produkte spielen, die den Bedürfnissen der Kunden gerecht werden und gleichzeitig den neuesten technologischen Standards entsprechen.

Bild: Fabian Bentz und Thilo Gemmer @ Lightly

Wir bedanken uns bei Fabian Bentz und Thilo Gemmer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Zahnheld

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Kontakt:

VIVIENDO GmbH
Zahnheld
Steigmühlstraße 39
D-88400 Biberach an der Riß

hallo@zahnheld.de
https://zahnheld.de/

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Wie oft darf Planung scheitern, bevor man neu denkt?

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akeno produktionsplanung lösung Bild: links nach rechts Dmitrij Direktor, Steffen Ramm und Alexander Ebbrecht © akeno

akeno wurde von Dmitrij Direktor, Steffen Ramm und Alexander Ebbrecht gegründet. Uns vereint die Überzeugung, dass Produktionsplanung in der Prozessindustrie grundlegend neu gedacht werden muss – weg von starren Plänen, hin zu einem dynamischen, datengetriebenen Ansatz.

Wer steckt hinter akeno und wie kam es zur Gründung des Unternehmens?

akeno wurde von Dmitrij Direktor, Steffen Ramm und Alexander Ebbrecht gegründet. Uns vereint die Überzeugung, dass Produktionsplanung in der Prozessindustrie grundlegend neu gedacht werden muss – weg von starren Plänen, hin zu einem dynamischen, datengetriebenen Ansatz.

Die Idee zu akeno entstand 2019/ 2020 im Rahmen eines Innovationsprojektes, bei dem wir unmittelbar erlebten, wie ineffizient und frustrierend klassische Planungssysteme in der Praxis sein können. Trotz hoher Datenverfügbarkeit scheiterten viele Lösungen an ihrer Starrheit und fehlenden Reaktionsfähigkeit.

Diese Erfahrung war der Auslöser für die Gründung von akeno: einer KI-gestützten Planungslösung, die Echtzeitdaten aus der Produktion nutzt, sich laufend an Veränderungen anpasst und sowohl operative als auch strategische Entscheidungen unterstützt. Heute arbeiten wir von Hamburg aus mit führenden Industrieunternehmen wie BASF Coatings und Sun Chemical zusammen, um genau das zu realisieren.

Was ist die übergeordnete Vision von akeno und wie arbeiten Sie konkret daran, diese Realität werden zu lassen?

Unsere Vision ist es, die führende Lösung für Produktionsplanung in der Prozessindustrie zu werden und damit einen direkten Impact auf Effizienz und Nachhaltigkeit von Prozessmanufakturen zu erzielen.

Wir verfolgen dafür eine klare Product-First-Strategie: Anstatt auf Buzzwords oder Hype zu setzen, liefern wir konkrete Resultate. Denn wir wissen: In dieser Branche zählen messbare Verbesserungen – und genau das liefert akeno.

Welche konkreten Probleme oder Bedürfnisse adressieren Sie mit Ihrer Lösung bei akeno?

Produktionsplanung ist heute oft statisch, basierend auf Durchschnittswerten und manuellen Eingriffen – zu langsam und zu unflexibel für moderne Anforderungen.
Unvorhergesehene Störungen erfordern ständige manuelle Nachjustierungen, was zu Ineffizienz, Verzögerungen und steigenden Kosten führt.
Trotz der Verfügbarkeit von Produktionsdaten schöpfen heutige Systeme dieses Potenzial kaum aus.
akeno setzt genau hier an: Wir verbinden uns direkt mit Maschinen und Lieferketten, verarbeiten Live-Daten mit hybrider Optimierung und KI – und liefern präzise, anpassungsfähige Pläne in Echtzeit.

An welche Zielgruppen richtet sich Ihre KI-Plattform und wie stellen Sie sicher, dass deren Anforderungen erfüllt werden?

Unsere Lösung richtet sich an Unternehmen der Prozessindustrie – dazu zählen insbesondere Chemie-, Pharmaunternehmen, sowie Metall-, Lebensmittel- und Getränkehersteller.
Wir stellen die Relevanz unserer Lösung sicher durch frühzeitige Co-Creation mit Industriepartnern: Schon vor der Gründung arbeiteten wir mit Kunden zusammen, analysierten echte Produktionsdaten, verstanden reale Prozesse und entwickelten eine Lösung, die sich an tatsächlichen Anforderungen orientiert – nicht an theoretischen Modellen.

Was unterscheidet akeno von anderen Anbietern im Bereich künstlicher Intelligenz?

akeno adressiert eine spezifische Nische mit hohem wirtschaftlichen Hebel: Produktionsplanung in der Prozessindustrie.
Unsere Modelle basieren nicht auf vereinfachten Annahmen, sondern auf realen Produktionsdaten.
Wir kombinieren automatisierte probabilistische Modellierung, Multi-Objective-Optimierung und kontinuierliche Echtzeit-Anpassung – eingebettet in eine intuitive Benutzeroberfläche.
Ein derart tiefes technisches und operatives Verständnis in Kombination mit echter Kundennähe ist in unserer Nische bisher einzigartig.

Gab es Hürden oder Rückschläge in der Entwicklung Ihres Produkts und wie sind Sie damit umgegangen?

Ja – besonders herausfordernd war die Integration unserer Lösung in bestehende Systemlandschaften, da viele Produktions-IT-Systeme veraltet oder uneinheitlich sind.

Wir haben gelernt, unsere Architektur modular und flexibel zu gestalten, um selbst in stark fragmentierten Infrastrukturen schnell einsatzfähig zu sein. Außerdem setzen wir auf starke Partnerschaften mit unserer Kunden, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln – nicht gegen bestehende Strukturen.

Wie sieht der typische Anwendungsfall Ihrer Lösung in der Praxis aus?

akeno optimiert die Produktionsplanung auf Basis individueller Geschäftsziele – z. B. maximale Auslastung, Liefertreue oder Kostensenkung.

Ein konkreter Anwendungsfall:
Ein Kunde stand vor der Entscheidung, eine neue Fabrik zu bauen, da die bestehenden Kapazitäten angeblich nicht ausreichten. Durch den Einsatz von akeno.ai konnte die bestehenden Anlagen so effizient beplant werden, dass die Investition in einen Neubau eingespart werden konnte – eine Entscheidung mit Millionenwert.

akeno hatte also direkten Einfluss auf die strategische Entscheidung und verbesserte zugleich die tägliche operative Planung signifikant.

Was sind Ihre nächsten Meilensteine – wohin soll sich akeno in den kommenden 12 Monaten entwickeln?

Team-Ausbau: Wir möchten unser Team gezielt in den Bereichen Produktentwicklung und Kundenbetreuung erweitern.
Internationale Skalierung: Weitere Werke außerhalb Europas sind bereits in Planung.
Technologische Weiterentwicklung: Fokus auf das Zusammenspiel aus Echtzeitdaten, KI und User Experience – mit besonderem Augenmerk auf Selbstlernmechanismen und Planungsrobustheit.

Gibt es technologische oder regulatorische Herausforderungen, die Ihre Arbeit beeinflussen?

KI ist stark in gewissen Bereichen – die direkte Nutzung in kombinatorischer Optimierung ist aber nicht sinnvoll. Daher musste eine hybride Variante aus klassischen mathematischen Verfahren mit modernen KI-Ansätzen verbunden werden.

Regulatorisch achten wir auf Compliance mit Datenschutzvorgaben (z. B. DSGVO) sowie branchenspezifischen Standards, insbesondere in der Chemie- und Pharmabranche.

Was war bislang der wichtigste Moment in Ihrer unternehmerischen Reise?

Der erste Proof-of-Concept mit einem führenden Chemieunternehmen war ein Meilenstein: Wir konnten zeigen, dass unsere Lösung unter realen Bedingungen messbaren Mehrwert liefert – mit einem direkten ROI. Dieser Moment hat nicht nur unser Selbstbewusstsein gestärkt, sondern auch den Grundstein für unser Kundenwachstum gelegt.

Welchen Rat würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern geben, die gerade erst starten?

Sprecht so früh wie möglich mit echten Kunden – und hört zu. Keine Präsentation ersetzt das Verständnis, das man durch reale Probleme, echte Prozesse und konkrete Zahlen gewinnt.

Und: Technologie ist kein Selbstzweck. Nur wenn sie ein echtes Problem löst, wird sie langfristig bestehen.

Was motiviert Sie täglich weiterzumachen – auch wenn es mal nicht rund läuft?

Unsere Motivation ist klar: Wir sehen, dass unsere Lösung einen echten Unterschied macht – durch messbare Effizienzgewinne, bessere Entscheidungen und geringeren Ressourceneinsatz. Dieses direkte Feedback von Kunden motiviert ungemein.

Hinzu kommt ein fokussiertes Team, das pragmatisch denkt, Verantwortung übernimmt und konsequent an klaren Zielen arbeitet – auch wenn es mal schwierig wird.

Bild: links nach rechts Dmitrij Direktor, Steffen Ramm und Alexander Ebbrecht © akeno

Wir bedanken uns bei Alexander Ebbrecht für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann diese Technologie unsere Ressourcenprobleme lösen?

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enamentis zirkuläre Prozesse founder team bild ole kröger marian schlüter jan lehr und clemens briese

enamentis bringt KI in die Kreislaufwirtschaft – modular, effizient und praxisnah

Was genau macht enamentis und wer steckt hinter dem Unternehmen?

enamentis entwickelt intelligente Hard- und Softwarelösungen für die Kreislaufwirtschaft – mit dem Ziel, Prozesse effizienter, präziser und nachhaltiger zu gestalten. Unser erstes Produkt, Cir.Log®, ist eine modulare Bildsensor- und Embedded-AI-Plattform, die KI-basierte Prozessoptimierung in der Circular Economy und Sterilgut-Logistik erstmals einfach und skalierbar macht. Hinter enamentis stehen wir vier Gründer – Ole Kröger, Marian Schlüter, Jan Lehr und Clemens Briese – mit einem gemeinsamen Hintergrund in Maschinellem Sehen, KI und Robotik.

Wie kam es zur Idee von Cir.Log und welchem Problem wolltet ihr damit begegnen?

Die Idee entstand im Forschungsumfeld, wir sind ein Spin-off des Fraunhofer IPK in Berlin: Mit Cir.Log wollten wir eine Lösung schaffen, die einfach integrierbar ist, mitdenkt und dort funktioniert, wo klassische Sortierlösungen an ihre Grenzen stoßen – zum Beispiel bei gebrauchten oder beschädigten Objekten. Immer wieder haben wir außerdem gesehen, wie unflexibel, teuer und aufwändig KI-gestützte Automatisierung in der Praxis noch ist – vor allem im medizinischen Bereich. Dem begegnen wir mit unserer intelligenten Hard- und Softwarelösung.

Welche Vision verfolgt ihr mit enamentis – und welche Schritte unternehmt ihr, um diese Wirklichkeit werden zu lassen?

Wir wollen zirkuläre Prozesse intelligent automatisieren – mit Technologie, die Ressourcen schont und gleichzeitig Qualität, Sicherheit und Effizienz erhöht. Um diese Vision Realität werden zu lassen, setzen wir auf eine enge Verbindung aus angewandter Forschung und industrieller Praxis. Wir entwickeln Produkte mit hoher technologischer Tiefe, arbeiten eng mit Kund:innen zusammen und bauen unser Portfolio schrittweise um robotische Systeme aus, die zirkuläre Prozesse auf ein neues Level heben.

Wer ist eure Zielgruppe und wie stellt ihr sicher, dass eure Lösung deren Bedürfnisse wirklich trifft?

Unsere Zielgruppen sind vorrangig Krankenhäuser, Dienstleister sowie Hersteller von chirurgischen Instrumenten, aber auch beispielsweise Unternehmen der Rückwärtslogistik. Um wirklich relevante Lösungen zu entwickeln, arbeiten wir sehr früh mit Pilotkunden zusammen, etwa mit der Charité CFM oder Partnern aus der Automobilindustrie. Wir testen direkt in realen Umgebungen, holen Feedback ein und passen unsere Plattform flexibel an die Anforderungen an.

Was unterscheidet euch von anderen Playern im Bereich Kreislaufwirtschaft?

Viele Anbieter bieten entweder klassische Sortiertechnologie oder sehr spezialisierte KI-Lösungen an. Unser Ansatz ist modular, robust und skalierbar: Cir.Log vereint High-End-Bildverarbeitung mit Embedded-AI in einer kompakten, flexibel einsetzbaren Plattform – ohne große Infrastrukturprojekte. So bringen wir intelligente Automatisierung dorthin, wo sie bislang kaum möglich war.

Gab es einen Moment, in dem ihr an eurer Idee gezweifelt habt? Wie seid ihr damit umgegangen?

Zweifel gehören zum Gründen dazu. Gerade, als wir vor der Herausforderung standen, eine so komplexe Technologie wie Cir.Log in ein marktfähiges Produkt zu überführen. Wir haben gelernt: Radikale Nutzerzentrierung und pragmatisches Prototyping sind die besten Mittel gegen Zweifel. Und natürlich ein Team, das sich gegenseitig den Rücken stärkt, sowie ein breites Netzwerk.

Außerdem haben wir enorm von der Teilnahme am Accelerator-Programm vom K.I.E.Z. in Berlin profitiert. Dort wird der Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft befeuert, indem forschungsnahe Startups wie unseres mit Know-how und Netzwerk gefördert werden.

Wie begegnet enamentis aktuellen Herausforderungen rund um Materialbeschaffung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung?

Unsere gesamte Technologie zielt darauf ab, nachhaltige Prozesse zu ermöglichen und dank des Wissenstransfers in die KI diese resilient, skalierbar und unabhängig von Experten zu gestalten. Gleichzeitig achten wir bei unserer eigenen Entwicklung auf Langlebigkeit, Wiederverwendbarkeit und Energieeffizienz. Und unsere Lösungen digitalisieren nicht nur Prozesse, sie erschließen auch neue Datenräume für Steuerung und Optimierung.

Welche Entwicklungen oder Erweiterungen sind bei enamentis in nächster Zeit geplant?

In der nächsten Phase arbeiten wir an einer robotischen Erweiterung von Cir.Log, die die automatische Erkennung direkt mit Greif- und Sortieraktionen verbindet – ein logischer nächster Schritt für viele Anwendungen. Außerdem bereiten wir die Skalierung unserer Plattform für weitere Branchen vor und treiben die Industrialisierung unserer Hardwarekomponenten weiter voran.

Was war bisher euer größter Meilenstein – und was habt ihr daraus gelernt?

Ein großer Meilenstein ist der Start des ersten Pilotprojekts, in dem wir Cir.Log in einem realen Krankenhausbetrieb testen – bei der Charité CFM am Campus Benjamin Franklin. Hier haben wir gesehen, dass unsere Technologie nicht nur im Labor, sondern auch im komplexen Alltag funktioniert. Gelernt haben wir dabei: Geschwindigkeit entsteht nicht nur durch Technik, sondern durch Kommunikation, Vertrauen und klare Ziele mit den Partnern.

Wie erlebt ihr den Markt für zirkuläre Lösungen in Deutschland gerade?

Der Markt ist in Bewegung – viele Unternehmen wissen, dass sie zirkulär denken müssen, aber es fehlt oft an konkreten Lösungen, wie das in der Praxis gelingen kann. Genau da setzen wir an: Wir bringen Technologie und Umsetzbarkeit zusammen. Der Druck zu mehr Nachhaltigkeit ist da – jetzt braucht es Werkzeuge, um ins Handeln zu kommen.

Welche drei Ratschläge würdet ihr Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Redet früh mit echten Nutzer:innen.
Baut ein Team, das sich vertraut – fachlich und menschlich.
Behaltet die Vision im Blick, aber bleibt kompromisslos pragmatisch im Alltag und fokussiert Euch darauf, den Kund:innen echten Nutzen zu bringen.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft – für enamentis, aber auch für die Branche insgesamt?

Für enamentis wünschen wir uns starke Partnerschaften, mit denen wir unsere Lösungen weiter in die Breite bringen können. Für die Branche insgesamt wünschen wir uns mehr Mut, Mut zur Integration von KI – denn die Technologien sind da, aber es braucht Entscheider:innen, die bereit sind, Prozesse anders zu denken, um die Potenziale einer Kreislaufwirtschaft effizient heben zu können. Bislang wird, insbesondere in eher konservativen Branchen wird oft nur über Potenziale von Künstlicher Intelligenz geredet, ohne diese wirklich in die eigenen Produkte oder Dienste einzubauen.

Bild:  v.l.n.r. Ole Kröger, Marian Schlüter (CEO), Jan Lehr und Clemens Briese@ enamentis

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ist das der Beginn eines völlig neuen Erlebnisses?

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SimVenture wingSim körper teambild

SimVenture macht Extremsport virtuell erlebbar und risikolos zugänglich. Im Interview erzählen die Gründer Georg Schmiedl und Norman Eisenköck, wie alles begann, was ihr System einzigartig macht und wohin die Reise geht.

Wie kam es zur Gründung von SimVenture und welche persönlichen Erfahrungen haben Georg Schmiedl und Norman Eisenköck dazu inspiriert

Norman hatte die Idee die ihm bestens bekannte professionelle Simulatortechnologie für Anwendungen in den Bereichen Sport, Reha und Gaming zu nutzen. Er sammelte diese Kenntnisse während seiner langjährigen Tätigkeit bei einem Hersteller von Trainingsgeräten für militärische Jet- und Helikopterpiloten. So soll diese Technologie und auch die Möglichkeit risikolos Extremsportarten ausüben zu können einer breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden.

Was genau erleben Nutzerinnen und Nutzer, wenn sie mit SimVenture abheben. Wie unterscheidet sich euer VR-System von anderen Angeboten auf dem Markt

Die Nutzer der Produkte von SimVenture können gefahrlos authentische Sporterlebnisse genießen. Das Erlebnis z.B. im WingSim, der als Wingsuitsimulator genutzt wird, ist so echt, dass höchst reale Emotionen erlebt werden. Im WingSim kann aber ganz allgemein mit dem eigenen Körper geflogen werden, also auch in beliebigen Umgebungen wie Städten oder anderen touristischen Orten oder in Fantasiewelten. Durch die vollständige Berücksichtigung des menschlichen Körpers in der Simulation und der Einhaltung ganz bestimmter Regeln wird das Erlebnis sehr echt und Motion Sickness wird völlig vermieden.

Die Vision von SimVenture ist es, Extremsport realistisch und gleichzeitig sicher erlebbar zu machen. Wie setzt ihr diese ambitionierte Idee konkret um

Technisch werden dazu verschiedene Bewegungsplattformen gebaut, die die jeweiligen Bewegungen des Körpers abbilden und die Umgebung sowie der Körper mathematisch physikalisch modelliert. Z.B. wurde für den WingSim ein aerodynamisches Modell entwickelt, das online die Steuerbewegungen in Flugverhalten umrechnet. Dies illustriert auch ein weiteres Grundprinzip: unsere Simulatoren sind interaktiv, d.h. man steuert mit dem Körper und bekommt das Bewegungsfeedback direkt auf den Körper zurück.

Für wen ist SimVenture besonders interessant. Welche Zielgruppen sprecht ihr an und wie holt ihr diese ab

Unsere Technologie öffnet den gesamten VR-Markt um ein vielfaches, weil jede beliebige Bewegung mit dem eigenen Körper in der virtuellen Welt ohne Motion Sickness möglich wird. Wir ermöglichen der gesamten Bevölkerung diese Sportarten auszuüben. Konkret gibt es die Zielgruppe der sogenannten High Sensation Seeker (HSS), die etwa ein Drittel der Bevölkerung ausmachen. Die HSS würden einen Extremsport gerne ausüben werden aber von einer gesunden Risikowahrnehmung daran gehindert (nicht viele springen mit dem Wingsuit tatsächlich eine Felswand hinunter – nur etwa 1%). Diese Gruppe kann nun im Simulator sehr echt diese extremen Erlebnisse spüren.
Auf der anderen Seite können die Parameter des WingSim aber auch so eingestellt werden, dass jeder und jede unabhängig von Sportlichkeit, Fitness oder Alter diesen Sport ausüben kann.

Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit für SimVenture und welche Rolle spielt der CO₂-Aspekt in eurem Geschäftsmodell

Der ökologische Aspekt ist im Kern enthalten. Der WingSim braucht soviel Strom wie ein Fön. Verglichen mit der realen Sportausübung oder einem Windkanal ist der CO2 Fußabdruck vernachlässigbar.

Ihr kombiniert echte Körperbewegung mit multisensorischer Technik. Welche technischen Herausforderungen musstet ihr auf dem Weg dorthin meistern

Im ersten Ansatz hatten wir den Anspruch den Wingsuitflug so echt wie möglich zu machen. Leider mussten wir feststellen, dass der hyperrealistische Flug für die meisten Menschen zu anstrengend und zu schwierig ist. Daher mussten wir die Flug- und Steuerparameter zu variieren, dass jeder seinen Spaß hat. Eine andere Herausforderung war herauszufinden wie die Profis eigentlich steuern. Erst Testflüge im Windkanal und Messsprünge aus dem Helikopter mit vielen Sensoren am Körper gaben Hinweise darauf, die dann im Steuermodell umgesetzt wurden.

Viele VR-Systeme kämpfen mit dem Problem der Motion Sickness. Wie schafft es SimVenture, dieses Hindernis zu umgehen

Je nachdem wieviel Bewegung im Spiel ist zeigen uns Studien, dass die Quote bei 20%-80% liegt. Wir haben eine Studie in zwei Kampagnen mit rd. 100 Leuten gemacht und zwei litten und Motion Sickness. Die Bewegung des Körpers muss optimal auf die visuellen Eindrücke abgestimmt sein. Und natürlich spielt die Latenz, also gewissermaßen die Reaktionszeit des Systems eine Rolle. Unsere Systeme kommunizieren in einem Takt von 2ms und wir erreichen damit eine Latenz unter 10 ms.

Was bedeutet der Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen für euch persönlich und für die weitere Entwicklung von SimVenture

Das war ein echtes Abenteuer und auch interessant zu sehen wie Fernsehen gemacht wird. Wir hatten ziemlichen Druck den Sim fertigzustellen und nach Wien ins Studio zu transportieren. Daher waren wir alle sehr froh, dass alles zu gut geklappt hat und die gesamte Show super funktioniert hat. Die Finanzierung des Markteintrittes ist nach der Phase der Entwicklung nun essenziell. Daher streben wir optimale Bedingungen an wobei uns die 2M2M Show sehr geholfen hat.

Wie sieht die Zukunft von SimVenture aus. Gibt es bereits Pläne für weitere Sportarten oder erweiterte Features

Wir bereiten aktuell eine größere Verkaufsaktion in Saudi Arabien und den arabischen Emiraten vor. D.h. voller Fokus auf Verkauf. Sobald wir ausreichend Umsätze machen werden wir auch wieder daran denken weitere Sims zu entwickeln. Auf der Liste stehen ein Mountainbike Downhill Sim, ein Ski Sim, Ski Jump, Wildwasser-Kajak, Snow Board, Wellenreiten und Tauchen. Kunden interessieren sich auch für Schwerelosigkeit bzw. Gravitation auf anderen Planeten.

Was unterscheidet euch als Gründerteam und wie ergänzt ihr euch in der täglichen Arbeit

Mein Team ist handverlesen und wir profitieren aktuell noch sehr von der Schnelligkeit und Flexibilität des kleinen Teams und der Garagen-Mentalität. Jede:r Einzelne ist begeistert von der Idee und bereit weit über den eigenen Aufgabenbereich mitzuarbeiten.

Welche drei Tipps würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die ebenfalls innovative Erlebnisse schaffen wollen

Ich glaube, dass jedes Projekt und jede Unternehmung seine individuellen Herausforderungen hat. Die allgemein gültigen Tipps sind hinlänglich bekannt: zuerst das Ohr beim Kunden, dann entwickeln, gute ausreichende Finanzierung. Ich habe ganz am Anfang mit Interviews bei potentiellen Kunden begonnen, ohne Verkaufsdruck. Das ermöglich tolle Kontakte weil alle gerne über Ihre Probleme reden und dabei viel erzählen. Später kann man diese Kontakte die man am Anfang sehr niederschwellig bekommt für den Verkauf nutzen.

Bild: Teambild SimVenture WingSim © SimVenture

Wir bedanken uns bei Norman Eisenköck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Hafenstrasse 47-52
Gebäude A, Stiege 4, 2 Stock
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Ansprechpartner: Norman Eisenköck

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