Dienstag, November 4, 2025
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Neuroadaptive Technologien als Schlüssel zur Mensch-Maschine-Interaktion

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Zander Labs: Technologien und neuroadaptive Systeme CEO von Zander Labs, Jonathan Zwaan

Zander Labs entwickelt neuroadaptive Technologien für die Mensch-Maschine-Interaktion

Können Sie Zander Labs kurz vorstellen und uns etwas über die Menschen erzählen, die das Startup gegründet und geprägt haben?

Jonathan Zwaan: Zander Labs ist ein deutsch-niederländisches Unternehmen, das im Deep-Tech-Bereich aktiv ist. Wir erforschen und entwickeln neuroadaptive Technologien. Mit unseren passiven Gehirn-Computer-Schnittstellen (pBCI) leisten wir Pionierarbeit. Durch sie ist es uns möglich, non-invasiv Einblicke in den mentalen Zustand eines Menschen zu nehmen. Unser Ziel ist es, die Technologie so weit voranzubringen, dass Maschinen mit ihrer Hilfe in Echtzeit auf menschliche Anwender reagieren können – dass sie uns verstehen, sich an uns anpassen, sich gemeinsam mit uns weiterentwickeln können. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten Neurowissenschaftler, Innovatoren und Ingenieure bei uns Hand in Hand eng zusammen. Gegründet wurde das Unternehmen von Prof. Dr. Thorsten O. Zander, nun Chief Scientist von Zander Labs – sowie Inhaber der Lichtenberg-Professur für neuroadaptive Mensch-Computer-Interaktion an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Von ihm stammt das Konzept der passiven Gehirn-Computer-Schnittstelle.

Ein weiterer Gründer, Dr. Laurens R. Krol, ist derzeit Forschungsdirektor bei Zander Labs. Mit einem summa cum laude-Doktorat der Technischen Universität Berlin hat er durch seine Grundlagenforschung entscheidend dazu beigetragen, das Gebiet der neuroadaptiven Technologien zu definieren. Bei Zander Labs arbeitet er zurzeit an der Erforschung neuer Ansätze zur Nutzung menschlicher neuronaler Korrelate. Mit mir als CEO – und drittem Co-Gründer – hat Zander Labs darüber hinaus einen erfahrenen Innovator mit mehr als 20 Jahren Führungserfahrung an Bord. Ich weiß, wie man Technologieunternehmen erfolgreich skaliert, vom Start-up zum Großunternehmen ausbaut. Uns alle eint die Vision, erfolgreich eine Technologie zur Marktreife zu führen, in deren Zentrum der Mensch – und nicht die Maschine – steht.

Was ist die Vision von Zander Labs für seine neuroadaptiven Technologien und wie wollen Sie diese Vision in den kommenden Jahren verwirklichen?

Jonathan Zwaan: Unsere Vision ist es, Computer mit unserer Technologie dabei zu unterstützen, uns als Menschen zu verstehen, von uns zu lernen und die Welt um uns herum so wahrzunehmen, wie wir sie sehen. Wir arbeiten an einer Technologie, mit der es möglich ist, physische und andere KI-Systeme auf den Menschen, auf seine Wahrnehmung der Realität, auf den menschlichen Kontext zuzuschneiden. Hierzu entwickeln wir skalierbare Plattformen, wie unsere SAMANAI-Plattform, die dann in die Systeme der unterschiedlichsten Branchen integriert werden können. Unser Endziel ist die nahtlose Interaktion zwischen menschlicher Kognition und digitalen Systemen. Um diese Vision Realität werden zu lassen, setzen wir zur Finanzierung, neben Förderungen der EU, auf strategische Partnerschaften und marktreife Produkteinführungen.

Für welche Branchen oder Zielgruppen sind Lösungen mit passiven Gehirn-Computer-Schnittstellen besonders relevant?

Jonathan Zwaan: Ein relevanter Mehrwert, der einen Einsatz lohnt, dürfte sich in praktisch allen Branchen für unsere Technologie finden lassen. Im Bereich der Verteidigung und Sicherheit etwa, kann pBCI bei der Überwachung des kognitiven Zustands helfen und adaptive Unterstützungssysteme optimieren. Im Gesundheitswesen und Wellnessbereich kann pBCI in Anwendungen zur Reduzierung von kognitiver Arbeitsbelastung und Stress oder zur Rehabilitation integriert werden. Auch ein Einsatz in einem digitalen Assistenten zur mentalen Unterstützung oder in einem Roboter für die persönliche Pflege ist denkbar. In der Luft- und Raumfahrt- und der Automobilindustrie könnte pBCI eingesetzt werden, um die Aufmerksamkeit von Piloten und Fahrern zu überwachen. Oder nehmen Sie die Bildungsbranche. Hier könnte pBCI in adaptive Lehrsysteme integriert werden, um Inhalte effektiver zu vermitteln und so die Erfolgsrate einer Kurseinheit zu erhöhen.

Wie stellen Sie sicher, dass die von Ihnen entwickelten Systeme nicht nur technisch einwandfrei, sondern auch ethisch und sozial verantwortungsbewusst eingesetzt werden?

Jonathan Zwaan: Das erreichen wir zum einen dadurch, dass wir unsere Systeme nach dem Prinzip Privacy-by-Design entwickeln. Unser integrierter Datenschutz-Chip ist so konzipiert, dass die EEG-Daten eines Nutzers nicht in die Cloud übertragen werden können. Jeder Nutzer behält zu jeder Zeit die volle Kontrolle über seine Daten. Wir halten uns strikt an die ethischen Rahmenbedingungen und KI-Vorschriften der Europäischen Union. Darüber hinaus haben wir unternehmensinterne Prozesse zur ethischen Überprüfung entwickelt, die bei jeder technischen Neuentwicklung aktiviert werden. Und schließlich setzen wir gegenüber unseren Nutzern auf Transparenz. Wir kommunizieren klar, wie wir mit den Daten unserer Nutzer umgehen und wo die Grenzen unseres Systems liegen.

Das NAFAS-Projekt gilt als Meilenstein. Wie wichtig ist diese Förderung für die Entwicklung von Zander Labs?

Jonathan Zwaan: Die Unterstützung der öffentlichen Hand ist und bleibt entscheidend für die Weiterentwicklung der neuroadaptiven KI in strategischen Anwendungen. Die Finanzierung hat uns sehr dabei geholfen, unsere Technologie vom einfachen Laborprototypen zu einer robusten, marktfähigen Lösung weiterzuentwickeln. Außerdem hat das NAFAS-Projekt uns in ganz Europa Tür und Tor geöffnet, uns die Zusammenarbeit mit führenden europäischen Größen ermöglicht. Mit der Projektförderung gelang es Zander Labs, sich als weiteren wichtigen Akteur einer souveränen europäischen Deep-Tech-Szene zu etablieren.

Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich bei der Arbeit mit Gehirnsignalen und wie gehen Sie täglich damit um?

Jonathan Zwaan: An Herausforderungen wäre da wären zum einen das niedrige Signal-Rausch-Verhältnis bei EEG-Signalen zu nennen. Dann, die hohe individuelle Variabilität von Gehirnreaktionen. Und schließlich das häufige Auftreten von Artefakten – von störenden Signalen, die durch Bewegung, Umgebung oder Physiologie entstehen. Wir stellen uns diesen Herausforderungen durch fortschrittliche Signalverarbeitung, KI-gesteuerte Klassifikatoren und robuste Versuchsprotokolle. Außerdem führen wir tägliche iterative Test- und Validierungszyklen mit verschiedenen Anwendern durch.

Was macht Ihre SAMANAI-Plattform und die Idee universeller kognitiver Klassifikatoren im Vergleich zu anderen Ansätzen einzigartig?

Jonathan Zwaan: Die universellen Klassifikatoren, die auf unserer SAMANAI-Plattform zum Einsatz kommen, ermöglichen uns die sofortige Entschlüsselung mentaler Zustände über verschiedene Nutzer hinweg – ohne die Notwendigkeit einer Kalibrierung. Dies reduziert die Daten- und damit auch die Zeit- und Kostenanforderungen beim Einsatz kognitiver Modelle erheblich. Der Ansatz wurde entwickelt, um über verschiedene Anwendungen hinweg skalierbar zu sein – gleichzeitig aber auch ethisch vertretbar und sicher zu bleiben. Er verknüpft neurowissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischer, marktorientierter Technologie – mit dem Ziel, die Entwicklung von Anwendungen für den täglichen Einsatz in realen Alltagssituationen zu unterstützen.

Wie weit sind Sie mit der Entwicklung von tragbaren EEG-Patches und was sind die nächsten Schritte?

Jonathan Zwaan: Die aktuellen Zypher-EEG-Patches sind Prototypen. Sie sind leicht, einfach anzubringen und liefern hervorragende Ergebnisse. Jetzt gerade sind wir dabei, unseren Zypher-Verstärker fertigzustellen, der in die Patches integriert werden wird – ebenso wie die AI-Chips, die eine datenschutzkonforme Datenverarbeitung ermöglichen werden. Daneben arbeiten wir am weiteren Ausbau der Miniaturisierung, der Optimierung der Nutzererfahrung und der Skalierung unserer Fertigung. Erste kommerzielle Pilotprojekte sind von uns für 2026 angedacht.

Welche Rolle spielen Partnerschaften mit Universitäten und Forschungseinrichtungen für den Fortschritt Ihres Start-ups?

Jonathan Zwaan: Um im Bereich der Neurowissenschaften und KI in Punkto Forschung und Entwicklung an die Spitze zu gelangen – und dort auch zu bleiben – sind akademische Partnerschaften eine zwingende Notwendigkeit. Wir benötigen den Zugang zu ihren Talenten, ihren Infrastrukturen, den Austausch mit ihren Validierungsumgebungen. Nur gemeinsam, durch stetigen Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, wird es uns gelingen, ein europäisches Ökosystem für erfolgreiche und verantwortungsvolle Neurotechnologien aufzubauen.

Wenn Sie an die nächsten fünf Jahre denken, wo möchten Sie Zander Labs dann sehen?

Jonathan Zwaan: An der Spitze – als weltweit anerkannter Marktführer im Bereich neuroadaptiver Technologien; mit kommerziellen Produkten, die in den verschiedensten Branchen mit Erfolg zum Einsatz gebracht werden; als etablierter Partner führender Unternehmen und Sicherheitsorganisationen. Ich will Zander Labs in Europa als treibende Kraft im Bereich Gehirn-Computer-Schnittstellentechnologien positionieren, Europa auf diesem Gebiet zur weltweit führenden Technologiemacht ausbauen.

Welche persönlichen Erfahrungen aus Ihrer Start-up-Phase würden Sie jungen Unternehmern mit auf den Weg geben?

Jonathan Zwaan: Da fallen mir mehrere ein: Investieren Sie, gerade zu Beginn, viel Zeit, in die Zusammenstellung Ihres Teams. Die Auswahl der richtigen Leute ist in der Frühphase entscheidend – sogar noch wichtiger als die Klärung Ihrer Finanzierung. Dann: Kommunizieren Sie Ihre Geschäftsidee mit einem klaren Fokus auf Ihren Investoren. Der Schlüssel zu Ihrem Erfolg liegt darin, Ihren Investoren erfolgreich die Komplexität Ihrer Deep-Tech-Idee vor Augen zu führen. Berücksichtigen Sie, dass im Laufe der Zeit Strategieänderungen erforderlich sein werden. Gerade die Übergangsphase von der Forschung zum Business erfordert ein Umdenken. Suchen Sie Sich gezielt Verbündete. Strategische Partnerschaften und Netzwerke können Forschung, Entwicklung und den Übergang zur Marktreife deutlich beschleunigen. Und: Begreifen Sie frühe Rückschläge als Chance. Nutzen Sie sie, um die Vision Ihres Unternehmens zu verfeinern und zu schärfen.

Welche drei konkreten Ratschläge haben Sie für Gründer, die ebenfalls im Deep-Tech-Sektor aktiv werden möchten?

Jonathan Zwaan: Streben Sie vom ersten Tag an nach Kundenvalidierung und Produkt-Markt-Passung – verlieren Sie unter keinen Umständen die für Sie relevanten Marktbedürfnisse aus den Augen. Bauen Sie Sich ein Ökosystem von Partnern auf. Niemand kann Deep Tech allein bewerkstelligen. Und: sichern Sie Sich möglichst frühzeitig für Ihre forschungs- und entwicklungsintensiven Phasen die erforderlichen Finanzmittel. Halten Sie Sich an diese Ratschläge, sind Sie auf einem guten Weg.

Bild: Jonathan Zwaan @ Zander Labs

Wir bedanken uns bei Jonathan Zwaan für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Zander Labs

Kontakt:

Zander Labs
Berlin Office
Nürnberger Str. 8
D- 10787 Berlin

https://www.zanderlabs.com/
info@zanderlabs.com

Ansprechpartnerin: Heather Hurd – Head of Marketing (heather@zanderlabs.com)

Social Media:
LinkedIn

Cleverer Stauraum: Wie ungenutzte Deckenflächen zum Platzwunder werden

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Mario Jacobi (l.) und Georg Pichler präsentieren mit „Deckenwunder“ eine Stauraumlösung für Keller und Garage. Sie erhoffen sich ein Investment von 200.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Deckenwunder präsentiert seine innovative Stauraumlösung und wird am 06. Oktober 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Wir sind Georg Pichler und Mario Jacobi aus Oberösterreich. Wir selbst standen selbst vor dem Problem, dass wir zu wenig Platz hatten uns suchten nach einer Lösung. Nach längeren Recherchen war uns gleich klar – das müssen wir selbst in die Hand nehmen. Und das war die Geburtsstunde von Deckenwunder.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sehen uns in der Möbel- und Einrichtungsbranche. Mit Deckenwunder schaffen wir zusätzlichen Stauraum, indem wir ungenutzte Flächen an der Decke clever nutzbar machen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Wir haben selbst erlebt, wie schnell Räume überfüllt sein können und wie ungenutzt der Platz an der Decke bleibt. Mit Deckenwunder haben wir eine Lösung geschaffen, die in jedem zuhause für mehr Ordnung, Raum und Freiheit sorgt und das ohne großen Aufwand.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Deckenwunder ist eine clevere Lösung für ein reales Problem. Gerade in Zeiten, in denen Wohnraum knapp und teuer ist, braucht es Innovationen wie diese. Ungenutzter Platz an der Decke wird zum praktischen Stauraum – das ist durchdacht, platzsparend und einfach sinnvoll

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Innovatives Aufbewahrungssystem für ungenutzte Deckenflächen
Mehr Stauraum ohne Umbau – perfekte Raumnutzung direkt unter der Decke
Modular erweiterbar und flexibel anpassbar an verschiedene Raumgrößen
Ideal für Garage, Keller, Dachboden und alle Aufbewahrungsorte

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Das Produkt haben wir komplett selbst entwickelt und Schritt für Schritt verbessert. Jeder Prototyp wurde bei uns zuhause montiert und auf Herz und Nieren geprüft – so konnten wir Funktionalität, Stabilität und Alltagstauglichkeit direkt im echten Einsatz testen.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, den ungenutzten Raum an der Decke als neue Dimension für Stauraum zu etablieren. In den nächsten Jahren wollen wir Deckenwunder international ausbauen und unsere Lösungen in weitere Länder bringen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Wir haben eine geniale Idee entwickelt und waren auf der Suche nach einem strategischen Partner, um Deckenwunder schnell auf das nächste Level zu bringen. Die Sendung bietet dafür die perfekte Plattform – sowohl für Reichweite als auch für den Zugang zu erfahrenen Investoren.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir suchen einen strategischen Partner, um Deckenwunder auf das nächste Level zu bringen. Von einer Zusammenarbeit erwarten wir uns vor allem wertvolles Know-how in der Vermarktung sowie Zugang zu einem größeren Netzwerk, um unser Wachstum nachhaltig zu beschleunigen.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir möchten die Erfahrung und die Bekanntheit durch die Show nutzen, um Deckenwunder noch breiter aufzustellen. Dazu gehören der Ausbau weiterer Vertriebskanäle, die Belieferung neuer Länder sowie verstärkte Marketingmaßnahmen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Auf unserem bisherigen Weg konnten wir enorm viel lernen – vom Pitchen über wertvolles Feedback bis hin zu spannende Gespräche mit Expert:innen aus den unterschiedlichsten Branchen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Nie aufgeben, dranbleiben und aus Feedback sowie eigenen Erfahrungen lernen – all das betrachten wir als Chance und wertvolles Learning für die Zukunft.

Sehen Sie Deckenwunder am 06.Oktober 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Mario Jacobi (l.) und Georg Pichler präsentieren mit „Deckenwunder“ eine Stauraumlösung für Keller und Garage. Sie erhoffen sich ein Investment von 200.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Georg Pichler und Mario Jacobi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kreative PR-Strategien für Marken mit Charakter

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Maison Verve PR: Storytelling und Kommunikation neu gedacht

Maison Verve PR ist eine Agentur für Beauty, Lifestyle und Luxuskommunikation, die Marken mit maßgeschneiderten Strategien und persönlichem Engagement begleitet

Wie ist Maison Verve PR entstanden und wer steht hinter dem Unternehmen?

Maison Verve PR ist aus dem Wunsch heraus entstanden, eine Agentur zu schaffen, die strategische Expertise mit hands-on Mentalität verbindet. Wir – die Gründerinnen Amelie M’Barek und Katharina Mair – bringen langjährige Erfahrung in den Bereichen Beauty, Lifestyle und Luxuskommunikation mit und begleiten Marken von A bis Z – persönlich, direkt und mit voller Leidenschaft.

Welche Werte und Vision treiben Maison Verve PR an und wie setzen Sie diese im Alltag um?

Unsere Arbeit basiert auf Leidenschaft, Authentizität und Präzision. Wir glauben an Marken mit Charakter und Geschichten, die erzählt werden wollen. Im Alltag heißt das: Wir hören genau hin, analysieren gründlich und entwickeln kreative Konzepte, die individuell passen – ohne Standardschablonen.

An welche Zielgruppen richten Sie sich besonders und wie schaffen Sie es, deren Erwartungen zu erfüllen?

Wir arbeiten vor allem mit Brands aus den Bereichen Beauty, Lifestyle, Interior und Health. Viele davon sind kleinere (Start-up)Brands, die ihre Sichtbarkeit steigern möchten. Wir erfüllen ihre Erwartungen, indem wir ihnen echte Präsenz verschaffen – durch passgenaues Storytelling, enge Medienkontakte und kreative Maßnahmen, die auffallen.

Wie würden Sie beschreiben, was Maison Verve PR im Vergleich zu anderen Agenturen einzigartig macht?

Wir kombinieren strategische Expertise mit persönlichem Einsatz. Unsere Kund*innen haben immer direkten Zugang zu uns Gründerinnen. Wir arbeiten schnell, unkompliziert und mit vollem Engagement – ohne lange Abstimmungswege oder unpersönliche Strukturen.

Welche Rolle spielt Storytelling in Ihrer Arbeit und warum ist es für Sie so entscheidend?

Storytelling ist für uns das Herzstück jeder erfolgreichen Kommunikation. Nur eine gute Geschichte schafft es, Emotionen zu wecken, Aufmerksamkeit zu gewinnen und im Gedächtnis zu bleiben. Wir setzen darauf, dass jede Marke mehr erzählt als nur Produkt-Features – sie soll Persönlichkeit zeigen.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie in der Kommunikationsbranche zuletzt konfrontiert worden und wie haben Sie darauf reagiert?

Eine große Herausforderung ist die Flut an Content. Aufmerksamkeit ist ein rares Gut. Wir reagieren darauf mit klarer Fokussierung: lieber weniger Inhalte, dafür kreativ, hochwertig und relevant. Außerdem bleiben wir flexibel, beobachten Trends und passen unsere Strategien kontinuierlich an.

Wie gelingt es Ihnen, maßgeschneiderte Konzepte zu entwickeln, ohne in Standardlösungen zu verfallen?

Wir starten jedes Projekt mit einer intensiven Analyse: Zielgruppe, Marktumfeld, USP. Darauf bauen wir individuelle Konzepte auf, die so einzigartig sind wie die Marke selbst. Standardlösungen gibt es bei uns nicht – wir entwickeln Ideen immer in enger Abstimmung mit unseren Kund*innen.

Wo sehen Sie Maison Verve PR in den kommenden Jahren. Gibt es bereits konkrete Entwicklungen oder Projekte, die Sie anstreben?

Wir möchten organisch wachsen und unsere Schwerpunkte weiter vertiefen – vor allem im Bereich Beauty, Health & Lifestyle. Ein spannendes Feld, in das wir künftig auch eintauchen und anbieten werden, sehen wir in LinkedIn-PR, das für Marken zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg in der PR-Arbeit und woran messen Sie diesen?

Erfolg bedeutet für uns, wenn eine Marke ihre Zielgruppe wirklich erreicht – und nicht nur gesehen, sondern auch verstanden wird. Wir messen das an Medienpräsenz, an gesteigertem Engagement und natürlich an der Zufriedenheit unserer Kund*innen. Empfehlungsanfragen sind für uns das schönste Feedback.

Wie wichtig ist schnelle, direkte Kommunikation in Ihrer Agentur und welchen Vorteil bringt sie Ihren Kunden?

Sehr wichtig. Wir setzen bewusst auf direkte Wege, schnelle Reaktionen und Transparenz. Für unsere Kund*innen heißt das: weniger Wartezeit, mehr Effizienz, klare Ansprechpartnerinnen und maximale Flexibilität – ob bei spontanen Anfragen oder kurzfristigen Chancen.

Wenn Sie drei Ratschläge an Gründerinnen und Gründer weitergeben könnten – welche wären das?

Erstens: Findet eure Story – was macht euch einzigartig?
Zweitens: Bleibt nah am Markt – hört zu, beobachtet und passt euch an.
Drittens: Qualität vor Quantität – lieber wenige Dinge richtig machen, als vieles halbherzig.

Wir sehen den Trend hin zu mehr Authentizität und Personality-Kommunikation. Social Media ist längst kein reiner Reichweitenkanal mehr, sondern ein Raum für echte Geschichten. Besonders spannend finden wir die Entwicklung von LinkedIn als Plattform. Sie bietet nicht nur Unternehmen die Möglichkeit, sichtbar zu werden, sondern auch Gründerexpertise und Markengeschichten authentisch zu transportiert und so eine zusätzliche Zielgruppe zu erreichen.

Bild : @ Fotograf Petra Stadler

Wir bedanken uns bei Katharina Mair und Amelie M’Barek für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Revolution im Holzbau: Nachhaltig, effizient und dezentral

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Hybrid Cross Timber Holzbaumeister Markus Biehl Hybrid Cross Timber | Holzbau Innovation mit reinem Holz

Hybrid Cross Timber entwickelt ein innovatives Holzbausystem, das ökologisch konsequent, regional produzierbar und zugleich statisch leistungsfähig ist

Können Sie uns erzählen, wie Hybrid Cross Timber entstanden ist und wer die Köpfe hinter dem Unternehmen sind?

Hybrid Cross Timber ist aus meiner Arbeit im Holzbau entstanden. Ich habe gesehen, dass viele Systeme stark von industrieller Fertigung abhängen, große Flächen brauchen und gleichzeitig mit hohem Verschnitt arbeiten. Ich wollte ein System entwickeln, das ökologisch konsequent ist und trotzdem die statische Leistungsfähigkeit von CLT erreicht.

Was war der entscheidende Moment, an dem Sie die Idee für Hybrid Cross Timber in ein konkretes Geschäftsmodell verwandelt haben?

Der entscheidende Moment kam, als ich erkannt habe, dass sich Platten in CLT-Größen auf weniger als 700 m² Produktionsfläche herstellen lassen – inklusive CNC-Zuschnitt. Damit wird hochwertiger Massivholzbau plötzlich auch für kleinere Betriebe möglich.

Welche Vision treibt Sie an und wie möchten Sie mit Ihrem Ansatz den Holzbau nachhaltig verändern?

Meine Vision ist es, den Holzbau aus der Abhängigkeit von industriellen Großanlagen zu befreien. Hybrid Cross Timber soll regional produzierbar sein, mit reinem Holz, ohne Dämmung und Folien – und trotzdem energetisch leistungsfähig. Ich möchte zeigen, dass ökologischer Holzbau dezentral, effizient und wirtschaftlich machbar ist.

An wen richtet sich Ihr Produkt in erster Linie und wie stellen Sie sicher, dass es die Bedürfnisse dieser Zielgruppe erfüllt?

In erster Linie richte ich mich an Hausbauer, Zimmereien und Sägewerke. Hausbauer bekommen gesunde, wohngerechte Wände und kurze Wege. Für Zimmereien und Sägewerke entsteht ein Produkt, das auf kleinem Raum hergestellt werden kann und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet.

Welche Rolle spielen Aspekte wie Energieeffizienz und Materialeinsparung in Ihrer Produktentwicklung?

Eine zentrale. Durch den reinen Holzaufbau erreiche ich einen U-Wert von ca. 0,17 W/m²K – und das ganz ohne zusätzliche Dämmung. Außerdem lassen sich Ausschnitte direkt in der Produktionskette berücksichtigen, wodurch nur 2–4 % Materialverschnitt entstehen, während CLT bei 10–15 % liegt.

Mit welchen besonderen Herausforderungen hatten Sie beim Aufbau von Hybrid Cross Timber zu kämpfen und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung war, ein statisch tragfähiges System zu entwickeln und das unter Berücksichtigung der Wärmeleitfähigkeit. Die Lösung können wir natürlich vor der Patentierung nicht bekannt geben.

Was unterscheidet Ihre Hybridplatten von klassischen CLT-Produkten und worin liegt Ihr größter Wettbewerbsvorteil?

Meine Platten bestehen aus reinem Holz, erreichen einen sehr guten U-Wert ohne Dämmung, erzeugen deutlich weniger Verschnitt und können auf kleiner Fläche produziert werden. Damit wird Massivholzbau regional verfügbar, ökologischer und wirtschaftlicher.

Welche Entwicklungen oder Erweiterungen planen Sie für die kommenden Jahre, um Ihr Konzept weiter voranzubringen?

Ich arbeite an der bauaufsichtlichen Zulassung, an der Serienreife der Maschinen und an weiteren Verbindungstypen. Mein Ziel ist es, Hybrid Cross Timber international bekannt zu machen und in möglichst vielen Regionen eine regionale Produktion zu ermöglichen.

Wo sehen Sie die größten Chancen für Hybrid Cross Timber im internationalen Markt für nachhaltigen Holzbau?

Überall dort, wo Holz verfügbar ist. Mit Hybrid Cross Timber können auch kleinere Betriebe hochwertige Massivholzelemente herstellen. Das macht den Holzbau international unabhängiger und erschwinglicher.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihren Prozessen und wie helfen sie, Kosten und CO₂-Ausstoß zu reduzieren?

Innovation ist der Kern der Arbeit. Durch reduzierte Produktionsfläche, deutlich geringeren Verschnitt werden Kosten gesenkt und der CO₂-Ausstoß massiv reduziert. Jeder eingesparte Quadratmeter und jedes Kilogramm Holz, das nicht verschwendet wird, zahlt direkt auf Klimaschutz ein.

Wenn Sie drei Ratschläge an junge Gründerinnen und Gründer geben könnten, welche wären das?

Vertraut auf eure Intuition und lasst euch nicht entmutigen, schon gar nicht aus eurem direkten Umfeld.
Sprecht so früh wie möglich mit potenziellen Kunden und Anwendern.
Bleibt hartnäckig – Ideen allein reichen nicht, man braucht langen Atem.

Wie wichtig ist Ihnen die Verbindung von wirtschaftlichem Erfolg und einem Beitrag zur ökologischen Transformation?

Sehr wichtig. Ich bin überzeugt, dass wirtschaftlicher Erfolg im Bauwesen künftig nur noch dann möglich ist, wenn er Hand in Hand mit ökologischer Verantwortung geht. Hybrid Cross Timber ist genau mit diesem Anspruch entstanden – wirtschaftlich tragfähig und ökologisch konsequent.

Bild @Hybrid Cross Timber GmbH

Wir bedanken uns bei Markus Biehl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

DevOps-Automatisierung für moderne Software-Teams

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Qovery – DevOps und Infrastruktur automatisieren Qovery cofounders

Qovery ist eine DevOps-Automatisierungsplattform, die Cloud-Infrastruktur vereinfacht und Software-Teams effiziente Deployments ermöglicht

Können Sie uns Qovery und das Team hinter dem Unternehmen kurz vorstellen?

Qovery ist eine DevOps-Automatisierungsplattform, die 2020 von Romaric Philogène, Pierre Mavro und Morgan Perry gegründet wurde. Unser vollständig remote arbeitendes Team von rund 20 Personen wächst schnell und bringt Expertise aus führenden Unternehmen wie AWS, Criteo, Doctolib und ManoMano mit. Gemeinsam verfolgen wir die Mission, Infrastruktur für moderne Software-Teams einfach und zugänglich zu machen.

Pierre und Romaric sind die technischen Visionäre hinter Qovery, die auf ihrer Erfahrung aufbauen, um die echten Schmerzpunkte des Infrastruktur-Managements zu lösen. Morgan ergänzt dies durch seinen Fokus auf den Aufbau und die Skalierung des Geschäfts, was das Trio zu einer ausgewogenen Kraft macht, die das Unternehmen vorantreibt.

Welche Idee stand am Anfang von Qovery und was hat Sie motiviert, eine DevOps-Automatisierungsplattform zu entwickeln?

Qovery entstand aus unseren eigenen Frustrationen mit Infrastruktur. Cloud-Plattformen sind komplex, DevOps-Talente sind rar und teuer, und Produktteams verlieren oft Zeit damit, nur eine neue Funktion oder ein Update auszurollen. Wir wollten dieses Nadelöhr beseitigen und Entwickler in die Lage versetzen, sich auf den Bau großartiger Produkte zu konzentrieren, statt Infrastruktur zu managen.

Das Timing hätte nicht besser sein können: Die Ausgaben für Public Cloud sollen bis 2025 auf 723 Milliarden Dollar steigen, und Automatisierungstools verzeichnen ein starkes Wachstum – ein klares Zeichen für ein enormes Potenzial. Gleichzeitig führt der Mangel an DevOps-Ressourcen zu einem Flaschenhals für Teams, die mit zunehmend komplexen Multi-Cloud-, Hybrid- und Edge-Umgebungen zu kämpfen haben. Diese Kombination aus Marktgröße, Fragmentierung und Talentknappheit macht deutlich, dass developer-first Automatisierung wie Qovery essenziell ist, um die Lücke zwischen operativer Komplexität und Produktivität zu schließen.

Wie sieht die Vision Ihres Unternehmens aus und welche Schritte gehen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?

Diese Series-A-Finanzierungsrunde ist ein Meilenstein, der sowohl unser Produkt als auch unsere Vision bestätigt. Sie kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da wir eine erneuerte Marke und Positionierung vorstellen und Qovery als neuen Standard für DevOps-Automatisierung etablieren.

Unsere Vision ist es, DevOps so einfach zu machen, dass es sich fast unsichtbar anfühlt. Wir kombinieren die Benutzerfreundlichkeit einer PaaS mit der Flexibilität der eigenen Cloud eines Unternehmens und beseitigen Reibungen, sodass Teams sich auf die Entwicklung großartiger Produkte konzentrieren können. Wir haben bereits eine starke Nachfrage in den USA, die die Hälfte unseres Geschäfts ausmachen, und beschleunigen unsere globale Expansion, um diese Vision mehr Teams zugänglich zu machen. Deutschland ist ebenfalls ein Schlüsselfaktor, wo wir innovative Unternehmen aus den Bereichen Tech, Insurtech und Healthcare unterstützen, darunter Getsafe, Ninetailed by Contentful und Papershift.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Qovery konkret an und wie erfüllen Sie deren Bedürfnisse im Alltag?

Wir bedienen schnell wachsende Softwareunternehmen – Startups, Scale-ups und Mid-Market-Firmen –, die über Entwicklungsteams verfügen, aber nicht immer über dedizierte DevOps-Ressourcen. Sie nutzen Qovery, um Deployments zu automatisieren, Infrastruktur effizient zu betreiben und Compliance sicherzustellen, während sie sich auf Innovation konzentrieren.

Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen im Umgang mit Cloud-Infrastruktur und wie gehen Sie als Team damit um?

Die größte Herausforderung ist die Komplexität: AWS, GCP und Azure bieten Tausende von Services, und Kubernetes ist zwar leistungsstark, aber schwer umzusetzen. Wir begegnen dem, indem wir den gesamten Lifecycle von Deployments automatisieren und gleichzeitig Transparenz, Kostenkontrolle und Flexibilität über verschiedene Clouds hinweg sicherstellen.

Was unterscheidet Qovery von anderen Lösungen im Bereich DevOps und macht Ihr Angebot einzigartig?

Im Gegensatz zu traditionellen PaaS- oder Beratungsansätzen bieten wir Automatisierung ohne Vendor-Lock-in oder Kontrollverlust. Unser developer-first Ansatz ist einfach, schnell und flexibel, gibt Teams volle Transparenz über Kosten und Sicherheit und ermöglicht es, Infrastruktur effizient zu skalieren.

Wie wichtig ist für Sie das Thema Kostenoptimierung in der Cloud und welchen Mehrwert bieten Sie Unternehmen dabei?

Sie ist entscheidend – Cloud-Kosten sind ein großes Problem. Qovery bietet Unternehmen volle Transparenz und Kontrolle über ihre Ausgaben, sodass sie effizient skalieren und den Bedarf an teuren DevOps-Mitarbeitern oder externen Beratern vermeiden können.

Welche Rolle spielen Sicherheit und Compliance in Ihrer Plattform und wie stellen Sie deren Einhaltung sicher?

Sicherheit und Compliance sind von Anfang an integriert. Qovery unterstützt Standards wie SOC 2 und HIPAA und ermöglicht es Kunden, auch in stark regulierten Branchen zu arbeiten, ohne eigene komplexe Compliance-Frameworks aufbauen zu müssen. Wir arbeiten eng mit zahlreichen Healthcare- und Fintech-Unternehmen zusammen, die strengen regulatorischen Anforderungen unterliegen.

Wohin möchten Sie Qovery in den kommenden Jahren entwickeln und welche neuen Funktionen oder Services sind geplant?

Wir wollen die bevorzugte Lösung für DevOps-Automatisierung werden. Heute deckt Qovery bereits rund 80 % der DevOps-Reise ab. Wir arbeiten an neuen Funktionen, die tiefere Observability, erweiterte Kostenkontrolle und breitere Unterstützung für Multi-Cloud- und Kubernetes-Umgebungen beinhalten.

Unser Ziel ist es, 100 % der DevOps-Reise abzudecken, indem wir KI einsetzen, um die verbleibenden manuellen Aufgaben – etwa im Cluster- und Infrastruktur-Management – zu übernehmen. So agiert Qovery wie der beste Teamkollege, der DevOps vollständig automatisiert, intelligenter und müheloser macht.

Wie gehen Sie bei der Skalierung Ihrer Plattform vor, damit sie sowohl Startups als auch große Unternehmen unterstützt?

Qovery lässt sich in fünf Minuten installieren und wächst mit den Anforderungen jedes Teams. Von kleinen, schnell agierenden Entwicklerteams bis hin zu großen Unternehmen mit komplexen Multi-Cloud-Setups – wir ermöglichen allen, sich auf großartige Produkte zu konzentrieren, während wir die Infrastruktur übernehmen.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern mitgeben, die im Tech-Bereich ein Startup starten möchten?

Drei wichtige Ratschläge, die ich jungen Gründern geben würde:

Löst ein echtes Problem, jagt keinen Trends hinterher
Baut nicht etwas, nur weil der Markt gerade „heiß“ ist oder Investoren es vielversprechend finden. Baut, weil ihr das Problem selbst erlebt habt und wisst, wie schmerzhaft es ist. Qovery entstand aus meinen eigenen Frustrationen mit Infrastruktur und dem Mangel an bezahlbarem DevOps-Talent. Diese Überzeugung hat uns durch die härtesten Zeiten getragen – wenn man ein Problem selbst kennt, gibt man nicht so schnell auf.

Schnell liefern, noch schneller lernen
Perfektionismus tötet junge Unternehmen. Bringt euer Produkt so schnell wie möglich in die Hände echter Nutzer, auch wenn es noch unausgereift ist. Hört auf ihr Feedback, iteriert und macht weiter. Bei Qovery haben wir frühe Versionen an Startups gegeben, die bereits mit Infrastrukturproblemen kämpften. Ihr Feedback hat die Plattform zu dem gemacht, was sie heute ist. Die Geschwindigkeit des Lernens ist wichtiger als die Geschwindigkeit der Umsetzung.

Verlangt so früh wie möglich Geld von euren Nutzern
Der schnellste Weg, den eigenen Wert zu validieren, ist, wenn Kunden dafür bezahlen. Während kostenlose Nutzer gut für den Community-Aufbau sind, signalisiert ein zahlender Kunde echten Bedarf und gibt ungefiltertes Feedback darüber, was wirklich zählt. Wir haben bei Qovery zu lange gewartet, um Geld zu verlangen – und als wir es schließlich taten, waren die gewonnenen Erkenntnisse ein echter Game-Changer. Wartet nicht mit diesem entscheidenden Schritt.

Für die Zukunft von DevOps sehen wir drei Trends, die für die Mission von Qovery besonders entscheidend sind: der anhaltende Mangel an DevOps-Talenten, der Aufstieg von Multi-Cloud- und Hybrid-Umgebungen sowie die steigende Nachfrage nach Automatisierung.

Qovery ist strategisch genau an diesem Schnittpunkt positioniert. Wir adressieren den Talentmangel direkt, indem wir eine Plattform bieten, die komplexe DevOps-Aufgaben automatisiert und es Entwicklern ermöglicht, Infrastruktur zu managen, ohne DevOps-Experten sein zu müssen. Das erleichtert auch den Umgang mit der Komplexität von Multi-Cloud-Setups.

Zusätzlich sehen wir KI als entscheidenden Treiber. Wir integrieren KI aktiv in unsere Plattform, um Systeme nicht nur zu automatisieren, sondern auch intelligent zu optimieren und selbstständig zu korrigieren. Damit festigen wir unsere Rolle in der Gestaltung der Zukunft von DevOps und machen sie für alle zugänglicher und effizienter.

Bild @Qovery

Wir bedanken uns bei Romaric Philogenè für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kann digitale Prävention unsere Arbeitswelt wirklich gesünder machen?

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Bloom: Innovationsführer im Gesundheits- und Arbeitsschutz. Bild: Viktoria Lindner und Leonie Ellerbrock @Bloom

Bloom bietet digitale Lösungen für Gesundheits- und Arbeitsschutz und unterstützt Unternehmen dabei, Prozesse effizient, sicher und mit Fokus auf mentale Gesundheit zu gestalten.

Können Sie uns Bloom kurz vorstellen und erzählen, wer die Köpfe hinter dem Unternehmen sind?

Bloom wurde 2021 von Leonie Ellerbrock und mir, Viktoria Lindner, in Berlin gegründet. Wir sind als Venture-Capital-finanziertes Startup gestartet, mit Investor:innen wie YZR Capital und Robin Capital, aber auch großartigen Angel-Investoren wie Jens Bender und Sebastian Detmers. Im Sommer 2025 wurde Bloom nach 4 Jahren an die Arsipa-Gruppe verkauft, dem Marktführer im Bereich Arbeitsschutz in Deutschland und Österreich.

Welche Vision verfolgt Bloom im Bereich Gesundheits- und Arbeitsschutz und wie wollen Sie diese umsetzen?

Gemeinsam mit der Arsipa-Gruppe wollen wir Innovationsführer im Gesundheits- und Arbeitsschutz in Deutschland und Österreich sein. Konkret bedeutet das: Wir verbinden die klassische Vor-Ort-Betreuung durch Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzt:innen mit einer starken digitalen Komponente. Für HR-, HSE- und Office-Management-Teams wollen wir die oft sehr bürokratischen Prozesse – die durch ständig neue Gesetze und Regularien geprägt sind – möglichst einfach gestalten, automatisieren und auch mit KI unterstützen. So helfen wir Unternehmen, mit minimalem Aufwand compliant zu werden und gleichzeitig hochwertigen Gesundheitsschutz für ihre Mitarbeitenden zu gewährleisten.

An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Angebot besonders und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse im Arbeitsalltag abgedeckt werden?

Wir richten uns vor allem an Unternehmen zwischen 50 und 1.000 Mitarbeitenden in Deutschland, insbesondere an Bürobetriebe mit vielen Bildschirmarbeitsplätzen. Diese Unternehmen sind meist schon digitalisiert, nutzen HR-Tools wie Personio und sind offen für digitale Lösungen. Genau dort passen wir mit unserem Angebot optimal hinein: digital affine Unternehmen, die den Arbeitsschutz effizient und zeitgemäß gestalten möchten.

Was unterscheidet Bloom von klassischen Employee-Assistance-Programmen oder anderen Dienstleistern im Arbeitsschutz?

Wir kombinieren die persönliche Betreuung durch Fachkräfte vor Ort mit einer umfassenden SaaS-Lösung. In unserer Plattform können Unternehmen Vorsorgen managen, Gefährdungsbeurteilungen durchführen, Ersthelfer- und Brandschutzhelfer-Ausbildungen sowie Unterweisungen komplett digital abbilden. Zusätzlich bieten wir den Bereich Arbeitspsychologie mit unserer Mental-Health-Plattform an – also ein EAP, das eng mit Arbeitsschutz verknüpft ist. Damit decken wir nicht nur die klassischen Arbeitsschutz-Themen ab, sondern auch die steigende Relevanz von psychischer Gesundheit.

Wie gelingt es Ihnen, sensible Themen wie mentale Gesundheit oder psychische Gefährdungsbeurteilungen in Unternehmen professionell und zugleich empathisch anzusprechen?

Der Schlüssel ist Anonymität und Niedrigschwelligkeit. Mitarbeitende müssen sicher sein, dass ihre Daten vertraulich behandelt werden – ohne Angst, dass ihr Chef etwas mitbekommt. Darum betonen wir klar, dass unsere Plattform anonym funktioniert. Zudem bieten wir verschiedene Zugangswege: von Coachings über Videoformate bis hin zu Therapieangeboten. Bei psychischen Gefährdungsbeurteilungen ist es ebenso entscheidend, dass Mitarbeitende sich anonym äußern können. Nur so entstehen ehrliche Rückmeldungen, die Unternehmen wiederum ein realistisches Bild geben, um Verbesserungen gezielt umzusetzen.

Welche Rolle spielen Daten und Analysen in Ihrem Konzept und welchen Mehrwert schaffen Sie damit für Personalabteilungen?

Daten sind ein zentraler Bestandteil unseres Ansatzes. Wir führen Audits durch, um zu analysieren, wie gut der Arbeitsschutz im Unternehmen aufgestellt ist und wo Lücken bestehen. Im Gesundheitsbereich stellen wir anonymisierte Reportings bereit, die zeigen, ob Initiativen – etwa Mental-Health-Programme – tatsächlich Wirkung entfalten. So erhalten HR-Abteilungen nicht nur eine Übersicht, sondern auch konkrete Handlungsimpulse, um ihre Maßnahmen gezielt weiterzuentwickeln.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Bloom im aktuellen Marktumfeld und wie gehen Sie im Team damit um?

Wir haben tatsächlich das große Glück, dass wir in einem rechtlich vorgegebenen Bereich arbeiten. Unternehmen müssen sich mit Arbeitsschutz beschäftigen – es ist keine Option. Deshalb sind sie stark daran interessiert, Lösungen zu finden, die praktikabel, effizient, zeitsparend und kostengünstig sind. Genau das bieten wir mit Bloom. Für uns ist das Marktumfeld daher eher eine Chance als eine Herausforderung. Hinzu kommt: Berufsgenossenschaften prüfen immer häufiger, ob Unternehmen saubere Arbeitsschutzkonzepte haben. Bei Verstößen drohen Strafen bis hin zur Betriebsschließung. Das sorgt für einen enormen Andrang, gerade bei Unternehmen, die das Thema bisher unterschätzt haben. Sie wollen dann von Tag eins an eine Lösung, die langfristig hält, skalierbar ist und digital funktioniert – und da sind wir der richtige Partner.

Welche Entwicklungen und neuen Features planen Sie in naher Zukunft, um Ihr Angebot weiter auszubauen?

Durch den Zusammenschluss mit der Arsipa-Gruppe haben wir großartige Ressourcen gewonnen, um unsere Software noch schneller weiterzuentwickeln. Ein spannendes neues Feature ist unser KI-Copilot: Er unterstützt HR-, HSE- und Office-Management-Teams dabei, Arbeitsschutzlücken zu erkennen, Handlungsschritte vorzuschlagen und Prozesse effizient zu steuern. Ein weiterer Schwerpunkt ist das betriebliche Wiedereingliederungsmanagement (BEM), das wir in der nächsten Zeit stark ausbauen werden.

Inwiefern trägt Bloom dazu bei, Fehlzeiten in Unternehmen nicht nur zu verwalten, sondern präventiv zu reduzieren?

Mit unserer Lösung können Unternehmen ihr Gesundheitsmanagement gezielter und ganzheitlicher gestalten – auch datenbasiert. Wir versprechen nicht, dass durch Arbeitsschutzmaßnahmen automatisch alle Fehlzeiten sinken. Aber wir sehen klar: Unternehmen, die ein professionelles BEM aufsetzen oder ihren Mitarbeitenden eine Mental-Health-Plattform anbieten oder ein gutes Vorsorgekonzept haben, sind langfristig gesünder aufgestellt. In der Folge sinken dort Fehlzeiten in der Regel deutlich.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher in der Zusammenarbeit mit HR-Abteilungen gesammelt und was lernen Sie daraus für die Weiterentwicklung?

Wir arbeiten sehr eng mit HR-Abteilungen, aber auch mit Office-Management und HSE-Teams zusammen. Besonders in Unternehmen zwischen 50 und 1.000 Mitarbeitenden liegt das Thema Arbeitsschutz oft bei HR – obwohl diese keine Fachkräfte in diesem Bereich sind. Das führt zu einer Wissenslücke: Viele wissen gar nicht, welche rechtlichen Anforderungen existieren. Genau da setzen wir an. Mit unserer Lösung nehmen wir HR Leiter an die Hand, begleiten sie end-to-end durch die komplexen Compliance-Anforderungen und sind jederzeit als Partner für Rückfragen verfügbar.

Was motiviert Sie persönlich, das Thema mentale Gesundheit und Prävention in den Mittelpunkt Ihrer Arbeit zu stellen?

Ich bin selbst Psychologin, deshalb war das Thema für mich schon immer spannend. Gleichzeitig bin ich eher zufällig in den Bereich Arbeitsschutz hineingerutscht – und war überrascht, wie undigital teilweise die Anbieter dort noch aufgestellt sind. Für mich ist das eine riesige Chance: Aus einem oft als trocken oder langweilig empfundenen Thema etwas Besonderes zu machen, eine starke Marke aufzubauen und eine Software zu entwickeln, die Unternehmen und HR-Abteilungen wirklich begeistert.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründer:innen mit auf den Weg geben, die ebenfalls im Bereich HR-Tech oder Gesundheit starten wollen?

Der Markt ist aktuell herausfordernd. Viele Unternehmen haben wenig Budget für HR, und solche Themen fallen oft hinten runter. Mein erster Rat: Hinterfragt sehr genau, wie groß der Pain Point wirklich ist. Es braucht ein Problem, das auch in schwierigen Zeiten relevant bleibt, für das Unternehmen weiterhin Budget freigeben. Zweitens: Sprecht viel mit Nutzer:innen und potenziellen Kund:innen. Nur weil man ein Thema selbst wichtig findet, heißt das nicht automatisch, dass andere bereit sind, dafür zu zahlen. Und drittens: Setzt auf Bereiche, die langfristig Bestand haben, wo die Relevanz klar ist – so erhöht ihr eure Chancen, ein nachhaltiges Business aufzubauen.

Bild: Viktoria Lindner und Leonie Ellerbrock

Wir bedanken uns bei Viktoria Lindner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Charlottenstraße 4
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Die Höhle der Löwen: Schockmoment und große Chancen

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Die Höhle der Löwen: Sendung 7 am 6. Oktober, 20:15 Uhr bei VOX Investor Frank Thelen nimmt die Nachrichtenverschlüsselungs-App „IRONDOTS“ genau unter die Lupe. Neben ihm Judith Williams (l.) und Janna Ensthaler. Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Innovation, Emotionen und Überraschungen: Die Höhle der Löwen am 6. Oktober

Wenn sich am 6. Oktober um 20:15 Uhr auf VOX die Türen zur „Höhle der Löwen“ öffnen – und bereits ab dem 29. September auf RTL+ ein Vorab-Blick möglich ist –, dürfen sich die Zuschauer auf eine besonders abwechslungsreiche Folge freuen. Von cleveren Ordnungssystemen über emotionale Familienprojekte bis hin zu außergewöhnlichen Beauty- und Food-Innovationen reicht die Bandbreite. Fünf Startups präsentieren ihre Ideen, Träume und Geschäftsmodelle – und hoffen auf einen Deal mit den Investoren.

Die Höhle der Löwen: Deckenwunder aus Oberösterreich am 6. Oktober

Ordnung über dem Kopf? Genau das wollen die Gründer Mario Jacobi (39) und Georg Pichler (30) mit ihrem Startup Deckenwunder ermöglichen. Ihr System nutzt ungenutzten Raum an der Zimmerdecke, um Boxen mit bis zu 30 Kilogramm Gewicht bequem und sicher zu verstauen. Egal ob Weihnachtsdeko, Aktenordner oder Sportequipment – alles findet einen Platz, ohne den Boden zu belasten.

Die Löwen Janna Ensthaler, Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel und Frank Thelen lauschen aufmerksam, erkennen den Alltagsnutzen, sehen aber auch die Herausforderungen. Vor allem der Preis von fast 100 Euro pro Box sorgt für Diskussionen. „Ihr löst ein echtes Problem, aber das ist schon ein stolzer Preis“, merkt Ensthaler kritisch an. Ralf Dümmel hingegen sieht Potenzial in jedem Abstellraum und Keller. Für 200.000 Euro bieten Jacobi und Pichler 20 Prozent Firmenanteile – ein Angebot, das über Erfolg oder Misserfolg der beiden Gründer entscheiden kann.

Sendung 7 am 6. Oktober: IRONDOTS sorgt für einen Totalausfall

Ein Pitch, wie man ihn noch nie gesehen hat, sorgt an diesem Abend für ungläubige Gesichter. Der polnische Gründer Michal Napiórkowski (44) will mit IRONDOTS zwei hochsichere Offline-Messenger-Apps präsentieren. Seine Erfahrung in der IT-Sicherheit und Zusammenarbeit mit Ermittlungsbehörden hätte ihm eigentlich Rückenwind geben sollen. Doch in der „Höhle der Löwen“ passiert das Undenkbare: Er verliert komplett den Faden, vergisst seinen Vortrag und kann sein Produkt weder erklären noch verteidigen.

Die Löwen, darunter Judith Williams und Frank Thelen, zeigen zwar Geduld, doch am Ende bleibt der Eindruck, dass weder Produkt noch Gründer überzeugen. Statt eines Investments gibt es eine Überraschung, die die Sendung um eine ungewöhnliche Note bereichert – und einmal mehr zeigt, dass in der TV-Arena alles passieren kann.

Die Höhle der Löwen: Wichtelbox bringt Familienzauber zur besten Sendezeit

Mit ihrer Wichtelbox möchten Elena und Hannes Aigner aus Augsburg Familien die Weihnachtszeit verzaubern. Die Box enthält Geschichten, Briefe und kleine Überraschungen für 31 Tage – inspiriert von skandinavischen Traditionen. Vor allem für Kinder wird die Adventszeit so zu einer magischen Reise voller Fantasie und Vorfreude.

Die Gründer beeindrucken nicht nur mit ihrer Idee, sondern auch mit ihren Hintergründen: Hannes ist erfolgreicher Kajakfahrer mit olympischen Medaillen, Elena bringt kaufmännische Expertise und Marketing-Erfahrung mit. Gemeinsam bilden sie ein starkes Team, das mit seiner Mission überzeugt. Janna Ensthaler ist sichtlich bewegt und betont, wie wichtig es ist, Kindern Wunder und Werte zu vermitteln. Ob die Löwen dem Zauber nachgeben und investieren, bleibt spannend.

Sendung 7 am 6. Oktober: Tallow Naturals überzeugt mit Kosmetik aus Rindertalg

Ein Beauty-Startup sorgt an diesem Abend für besondere Aufmerksamkeit: Tallow Naturals aus Gerlingen. Niklas und Ece Spiegel setzen auf Rindertalg als Basis für ihre Hautpflegeprodukte – ein Inhaltsstoff, der zunächst ungewöhnlich klingt, aber große Wirksamkeit bei trockener Haut und Neurodermitis entfaltet.

Mit beeindruckenden Zahlen – 2,4 Millionen Euro Umsatz in nur 12 Monaten und 100.000 Bestellungen – demonstrieren die Gründer ihre Marktdurchdringung. Die Löwen zeigen sich beeindruckt, Judith Williams schwärmt vom „First-Mover-Potenzial“. Doch die Konkurrenz im Investorenteam ist groß, und am Ende kommt es zu einem regelrechten Bieterkampf. Ein Paradebeispiel dafür, wie die „Höhle der Löwen“ Startups in den Fokus rücken kann.

20:15 Uhr bei VOX und ab dem 29. September vorab auf RTL+: Pinù aus Berlin

Sport trifft Startup: Der ehemalige Fußballprofi Marvin Plattenhardt und seine Frau Sara haben mit Pinù das erste vegane Pistazien-Getränk Deutschlands entwickelt. Laktosefrei, glutenfrei und ohne zugesetzte Öle überzeugt es nicht nur geschmacklich, sondern auch durch bessere Umweltwerte im Vergleich zu Mandelmilch.

Für die Plattenhardts ist Pinù mehr als ein Geschäft – es ist eine Herzensangelegenheit. Inspiriert durch persönliche Leidenschaft wollen sie eine gesunde, nachhaltige Alternative im Kühlregal etablieren. Für 150.000 Euro bieten sie zehn Prozent Firmenanteile. Ob die Löwen das Potenzial erkennen und einen Ex-Fußballstar auf seiner neuen Karriereleiter begleiten, entscheidet sich am Ende dieser Sendung.

Die Höhle der Löwen: Fazit zur Sendung 7 am 6. Oktober

Die Sendung 7 am 6. Oktober bei VOX (vorab ab 29. September auf RTL+) vereint Innovation, Emotion und jede Menge Diskussionsstoff. Von Ordnungssystemen über Familienprojekte bis hin zu Kosmetik und Food-Innovationen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Besonders spannend bleibt, welche Deals tatsächlich zustande kommen – und welche Ideen auch ohne Löwen-Unterstützung ihren Weg in die Märkte finden.

Einmal mehr zeigt die „Höhle der Löwen“, warum sie zu den beliebtesten Gründerformaten im deutschen Fernsehen zählt: Sie bringt nicht nur Geschäftsideen ins Rampenlicht, sondern erzählt Geschichten von Mut, Leidenschaft und der Hoffnung, Träume zu verwirklichen.

Bild Frank Thelen nimmt die Nachrichtenverschlüsselungs-App „IRONDOTS“ genau unter die Lupe. Neben ihm Judith Williams (l.) und Janna Ensthaler.
Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Besser schlafen dank hochwertiger Matratzen und individueller Beratung

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BeLaMa Matratzen Schlafsysteme besseren Schlaf Mit-Geschäftsführer Dawid Özkök

BeLaMa ist ein Fachhändler für Matratzen und Schlafsysteme, der online und im Berliner Fachgeschäft individuelle Lösungen für erholsamen Schlaf anbietet.

Was war bei der Gründung von BeLaMa der wichtigste Antrieb – der Wunsch nach besserem Schlaf oder der Aufbau eines kundenorientierten Online-Handels?

Der wichtigste Antrieb war und ist für uns der bessere Schlaf. Von Anfang an stand im Mittelpunkt, Menschen die passende Matratze für ihre individuellen Bedürfnisse und ihr Budget anzubieten. Ob online oder stationär – es geht uns immer darum, für jeden Kunden die bestmögliche Lösung zu finden, damit er langfristig gesünder und erholsamer schläft.

Welche Philosophie verfolgt BeLaMa bei der Produktauswahl?

Unsere Philosophie ist klar: Wir bieten ausschließlich hochwertige, ergonomische Lösungen an, die den Schlaf wirklich verbessern. Dabei setzen wir bewusst auf deutsche, regionale Produkte – „Made in Germany“ – und arbeiten mit Manufakturen zusammen, deren Qualität sonst oft nur einer kleinen Elite vorbehalten ist. Diese Qualität wollen wir für alle zugänglich machen. Schadstofffreiheit und Langlebigkeit sind für uns ebenso selbstverständlich wie faire Preise.

Wie gelingt es BeLaMa, individuelle Schlafbedürfnisse auch online so gut zu erfüllen wie im stationären Geschäft?

Online haben Kunden die große Auswahl – aber das allein reicht nicht. Deshalb haben wir digitale Werkzeuge entwickelt, die echte Mehrwerte bieten, wie unseren Matratzenfinder, der anhand der individuellen Bedürfnisse Empfehlungen gibt. Hinzu kommt unsere persönliche Beratung: telefonisch, per Mail oder direkt im Fachgeschäft. Wir vermitteln Manufakturqualität online genauso wie im Laden, mit Produkten, die nicht nur gut beschrieben sind, sondern deren ergonomische Funktionen wie Schulter-, Lenden- und Beckenkomfort tatsächlich spürbar vorhanden sind.

Worin unterscheidet sich BeLaMa von anderen Anbietern im Bereich Matratzen und Schlafsysteme?

Wir arbeiten ausschließlich mit etablierten Markenprodukten und bieten zusätzlich Sonderanfertigungen sowie individuelle Größen und Anpassungen an. Damit können wir auf spezifische Kundenwünsche eingehen, die viele andere Anbieter gar nicht bedienen. Der Mix aus Qualität, Individualisierung und echter Fachberatung macht den Unterschied.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie im E-Commerce bei beratungsintensiven Produkten konfrontiert?

Die größte Herausforderung ist, dass Kunden Matratzen online nicht anfassen oder ausprobieren können. Hier ist Vertrauen entscheidend – in die Marke, in die Beratung und in uns als Händler. Deshalb haben wir den Produktfinder entwickelt und bieten immer persönliche Beratungsmöglichkeiten an – telefonisch, online oder vor Ort im Laden. So stellen wir sicher, dass auch im digitalen Bereich eine individuelle Lösung gefunden wird.

Welche Rolle spielt das Berliner Fachgeschäft im Gesamtkonzept von BeLaMa?

Das Fachgeschäft in Berlin-Treptow ist für uns ein Herzstück. Hier können Kunden Produkte anfassen, testen, sich hinlegen und wir können gemeinsam die ergonomischen Aspekte direkt prüfen – zum Beispiel die Lage der Wirbelsäule. Unsere Schlafexperten bieten eine Beratung, die online nicht vollständig ersetzbar ist. Gleichzeitig schafft der Laden Vertrauen: Kunden wissen, dass hinter dem Onlineshop ein echtes Fachgeschäft mit Expertenwissen steht.

Welche Entwicklungen oder Erweiterungen sind für die kommenden Monate geplant?

Wir möchten unsere Reichweite im Social-Media-Bereich deutlich ausbauen, um Fragen unserer Kunden aufzugreifen und mehr Transparenz zu schaffen. So zeigen wir, dass hinter dem Onlineshop echte Menschen stehen, die zuhören und Antworten geben. Außerdem werden wir unsere Produktpalette erweitern, um noch mehr individuelle Lösungen anbieten zu können.

Wie stellen Sie sicher, dass trotz Online-Vertrieb die Beratungsqualität auf höchstem Niveau bleibt?

Regelmäßige Schulungen unseres Teams sind dabei zentral. Außerdem arbeiten wir eng mit Herstellern zusammen, um die neuesten Entwicklungen im Bereich Schlafsysteme zu kennen und an unsere Kunden weiterzugeben. So garantieren wir, dass unsere Beratung stets aktuell, fachkundig und individuell ist.

Was bedeutet Qualität für Sie konkret und wie garantieren Sie diese dauerhaft für Ihre Kunden?

Qualität bedeutet für uns, dass der Kunde und seine Bedürfnisse an erster Stelle stehen. Wir setzen bewusst auf Markenprodukte statt No-Name-Ware, weil wir nur so dauerhaft Sicherheit, Langlebigkeit und eine nachweislich gute Ergonomie gewährleisten können. Qualität heißt für uns: der Kunde kann sich verlassen – heute, morgen und in vielen Jahren.

Welche drei persönlichen Tipps würden Sie Gründern mitgeben, die sich im Bereich Handel oder Nischen positionieren möchten?

Fokus statt Breite: Konzentrieren Sie sich auf ein klar abgegrenztes Problem oder Bedürfnis, das Sie besser lösen können als andere.
Kundennähe: Hören Sie Ihren Kunden wirklich zu – ihre Fragen und Probleme sind die beste Quelle für neue Ideen und Verbesserungen.
Langfristigkeit: Setzen Sie von Anfang an auf Qualität und Vertrauen. Schnell verkaufen kann jeder, aber echte Marken entstehen durch Beständigkeit und Verlässlichkeit.

Bild: Dawid Özkök Bildcredit: BeLaMa

Wir bedanken uns bei Dawid Özkök für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Revolution der Blutzuckermessung ohne Nadelstich

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DiaMonTech Blutzuckermessung Diabetes. DiaMonTech_Co-Founder_Thorsten_Lubinski_Prof. Dr. Werner Mäntele_c_DiaMonTech

DiaMonTech ist ein Medizintechnik-Unternehmen, das innovative Lösungen für die nicht-invasive Blutzuckermessung entwickelt.

Können Sie uns zu Beginn erzählen, wie DiaMonTech entstanden ist und wer die Köpfe hinter dem Unternehmen sind?

Die Idee entstand aus persönlicher Motivation: Nach einem Aufenthalt in den USA wollte ich gesünder leben und meinen Blutzucker im Blick behalten. Dabei war ich überrascht, dass dieser zentrale Biomarker ausschließlich invasiv oder minimal-invasiv gemessen wird. Bei meiner Recherche stieß ich auf Prof. Dr. Werner Mäntele, der an der Goethe-Universität Frankfurt ein nicht-invasives, aber noch kühlschrankgroßes Gerät entwickelt hatte. Aus dem Austausch entstand 2015 die Gründung von DiaMonTech mit dem Ziel, seine Forschung in ein marktreifes Produkt zu überführen.

Welche Vision verfolgt DiaMonTech mit der nicht-invasiven Blutzuckermessung und wie wollen Sie diese in den nächsten Jahren umsetzen?

Unsere Vision ist, das erste zugelassene Medizinprodukt für nicht-invasive Blutzuckermessung auf den Markt zu bringen. Anders als viele Mitbewerber haben wir bereits klinische Daten, die unsere Technologie bestätigen. In den nächsten Jahren liegt der Fokus auf der Zulassung und Markteinführung unseres handlichen Geräts, des D-Pockets, parallel entwickeln wir Lösungen für Wearables wie eine Smartwatch.

Was macht Ihre Technologie im Vergleich zu klassischen Messmethoden so einzigartig und warum ist das ein Gamechanger für Betroffene?

Unsere Methode misst Glukose durch die Haut, ohne diese zu verletzen. Sie basiert auf photothermaler Spektroskopie mit Hilfe eines Quantenkaskadenlasers, mit dem wir den molekularen Fingerabdruck von Glukose erfassen. Damit unterscheiden wir uns von Lanzetten, Teststreifen und auch den minimal-invasiven CGM-Sensoren. Für die Nutzerinnen und Nutzer ist die Messung so einfach wie das Entsperren eines Smartphones per Fingerabdruck.

Welche Zielgruppen möchten Sie mit Geräten wie dem D-Pocket oder dem D-Sensor erreichen und wie passen Sie die Produkte an deren Bedürfnisse an?

Das D-Pocket richtet sich vor allem an Menschen mit Typ-2- oder Prä-Diabetes, die bisher mit Lanzette und Teststreifen messen. Unsere Technologie senkt die Hemmschwelle, öfter zu messen und unterstützt so ein besseres Blutzuckermanagement. Menschen mit Typ-1-Diabetes benötigen eine kontinuierliche Lösung, die wir perspektivisch mit dem D-Sensor anbieten.

Wie groß sehen Sie den Markt für nicht-invasive Blutzuckermessung und welche Rolle möchte DiaMonTech darin langfristig spielen?

Über 530 Millionen Menschen weltweit leben mit Diabetes, und der Markt für Blutzuckermessung liegt bei über 16 Milliarden US-Dollar. Wir wollen zu den ersten Anbietern einer klinisch validierten, nicht-invasiven Lösung gehören und uns langfristig als führender Player im Diabetesmanagement etablieren.

Welche besonderen Herausforderungen gibt es bei der Entwicklung von Medizintechnik, die ohne Nadelstich funktioniert, und wie gehen Sie damit um?

Die größte Hürde ist die Skepsis, weil viele Ansätze zuvor gescheitert sind. Deshalb setzen wir konsequent auf klinische Studien und unabhängige Validierung. Hinzu kommt die Komplexität von Hardwareentwicklung, die wir mit einem interdisziplinären Team aus Wissenschaft, Technik und Regulierung bewältigen.

Wie schaffen Sie den Spagat zwischen wissenschaftlicher Präzision und einer benutzerfreundlichen Anwendung im Alltag?

Wir vereinen höchste Genauigkeit mit einer sehr einfachen Bedienung. Ein Finger auf den Sensor genügt, wenige Sekunden später erscheint der Wert. Regelmäßiges Feedback von Betroffenen hilft uns, die Geräte so zu gestalten, dass sie sich nahtlos in den Alltag einfügen.

Was unterscheidet DiaMonTech von anderen Anbietern, die ebenfalls an Lösungen im Bereich Blutzuckermessung arbeiten?

Wir sind bislang die Einzigen, die klinisch validierte Ergebnisse mit einem nicht-invasiven Verfahren zeigen konnten. Unsere Technologie ist breit patentiert, unser Team bringt wissenschaftliche Tiefe und unternehmerische Erfahrung zusammen, und wir arbeiten bereits mit Partnern wie Samsung und deutschen Krankenkassen.

Können Sie uns einen Einblick geben, welche Weiterentwicklungen oder Produktneuheiten in den kommenden Jahren geplant sind?

Zunächst geht es um die Zulassung und Markteinführung des D-Pockets. Danach folgen Wearables wie der D-Sensor sowie eine begleitende App, die Messwerte analysiert und Trends sichtbar macht. Langfristig wollen wir auch weitere Stoffwechselparameter nicht-invasiv erfassen.

Wie möchten Sie die Verbindung zwischen Hardware wie dem D-Sensor und digitalen Lösungen wie der App Diamoki weiter ausbauen?

Diamoki macht aus Messwerten verständliche Informationen und bietet Analysen sowie Empfehlungen. In Kombination mit dem D-Sensor können Daten kontinuierlich erfasst werden. So entsteht ein digitales Ökosystem, das Patientinnen, Angehörige und Ärztinnen miteinander verbindet.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die in einem hochregulierten Markt wie der Medizintechnik starten möchten?

Wählt ein großes Problem, das den Aufwand lohnt. Validiert eure Technologie früh und gründlich, um Glaubwürdigkeit zu schaffen. Baut ein starkes Netzwerk aus Expertinnen, Investoren und Nutzerinnen auf – alleine schafft das niemand. Und habt keine Angst vor der Regulierung – das kostet zwar Ressourcen, ist aber ein sehr beherrschbarer Prozess.

Was bedeutet Ihnen persönlich der Erfolg von DiaMonTech jenseits der wirtschaftlichen Seite?

Es ist unglaublich erfüllend, wenn uns Menschen mit Diabetes oder ihre Familien sagen, dass sie auf unsere Lösung warten. Das zeigt, dass wir echte Veränderungen bewirken können. Wirtschaftlicher Erfolg ist wichtig, doch der gesellschaftliche Nutzen ist unser eigentlicher Antrieb.

Bild @DiaMonTech AG

Wir bedanken uns bei Thorsten Lubinski für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Innovation greifbar machen: Wie 3D-Druck und KI neue Zugänge schaffen

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Statyours 3D-Druck Innovation mit Touchprint Die Höhle der Löwen Dyveke und Linus Walden präsentieren zusammen mit Max Winkler „Touchprint“ - Foto-Reliefs für Menschen mit Seheinschränkung. Sie erhoffen sich ein Investment von 200.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

Statyours wird am 29. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen. Das Startup präsentiert dort seine innovativen Produkte, die mit 3D-Druck und KI neue Wege für Erinnerungen und Inklusion eröffnen.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Unser Startup, die Statyours GmbH, besteht aus den Geschwistern Linus Walden (24) und Dyveke Walden (29) sowie Max Winkler (24). Mittlerweile ist unser Team auf insgesamt 6 Personen angewachsen. Für unser erstes Produkt, den Bodyprint (www.statyours.com/bodyprint), haben wir ein wachsendes Partner-Netzwerk aus aktuell 17 Fotostudios in ganz Deutschland aufgebaut, mit dem wir unsere Produkte gemeinsam vertreiben.
Für unser neues Produkt, den Touchprint (www.statyours.com/touchprint), werden wir zusätzlich über den Studierendenverein Enactus durch ein Team von Freiwilligen unterstützt.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Bei Statyours machen wir wichtige Momente greifbar. Mit unserem Bodyprint bieten wir durch unsere Zusammenarbeit mit Fotostudios in ganz Deutschland bereits erfolgreich eine Möglichkeit für werdende Eltern, diesen tollen Moment auf eine ganz besondere Art festzuhalten – wir fertigen kleine, personalisierte Skulpturen in unserer 3D-Druck Manufaktur in Berlin.
Durch unsere Erfahrung im 3D-Bereich konnten wir nun ein besonders spannendes Produkt entwickeln: Nursen Draeger (55, vor zehn Jahren fast vollständig erblindet) hörte durch Zufall von unserem Unternehmen und bat uns, für sie 3D-Tastbilder der Gesichter ihrer Söhne anzufertigen.
So entstand der Touchprint – ein taktiles 3D-Bild, welches blinden Menschen einen neuen Zugang zu Bildern und Kunstwerken ermöglicht. Mittlerweile erstellen wir unsere 3D-Reliefbilder mit Hilfe von KI aus einem einzigen Foto und können so auch Momente aus der Vergangenheit neu aufleben lassen.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Unsere Kombination von modernsten KI-Techniken, 3D-Druck, und traditionellem Kunsthandwerk ermöglicht es uns, wunderschöne, hochwertige Einzelstücke zu fertigen, die gleichzeitig für den Endkunden preiswert bleiben.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Nach ersten Tests mit blinden Personen wurde ein Kontakt zum Staatlichen Museum Schwerin hergestellt – zusammen haben wir zwei Pilotprojekte umgesetzt, welche es blinden Besuchern ermöglichen, Kunstwerke über den Tastsinn besser zu verstehen. Wir planen, unsere Tastmodelle zukünftig zusätzlich zu unserem Webshop für Privatpersonen auch als Dienstleistung für Institutionen zu fertigen.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Mit dem Touchprint möchten wir es blinden Menschen weltweit ermöglichen, wieder Zugang zu Bildern zu erhalten.
Eine interaktive Smartphone-App welche sich aktuell im Entwicklungsstadium befindet soll es den Nutzern des Touchprints ermöglichen, ihre Bilder noch besser zu verstehen. Die App beschreibt per Sprachausgabe mit Hilfe von KI in Echtzeit die Elemente des Bildes, die der Nutzer berührt.
Wir möchten unser Partner-Netzwerk für den Bodyprint innerhalb der nächsten zwei Jahre weiter vergrößern. So möchten wir neben Deutschland auch international in ausgewählten Städten präsent sein.
Zusätzlich möchten wir mittelfristig auch weitere Zielgruppen ansprechen (z.B. Fitness-Fans, Paare, etc.) und so unseren Markt weiter vergrößern. Mit unserem brandneuen Papaprint und Mamaprint verewigen wir beispielsweise seit kurzem auch Eltern mit ihrem neugeborenen Kind.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Unser Ziel ist es, dass so viele Menschen wie möglich von unseren neuartigen Dienstleistungen erfahren. Wir sind überzeugt von der Qualität und dem Nutzen unserer Produkte – aber um wachsen zu können, müssen Menschen sie auch kennenlernen können. Und dafür brauchen wir einen starken Partner.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Unsere Erfahrung aus der Arbeit im IT-Bereich und dem 3D-Druck hilft uns sehr, unsere Produkte in-House zu entwickeln und marktreif zu machen.
Durch unsere Zusammenarbeit mit dem Verein Enactus konnten wir ein großes Netzwerk aus Freiwilligen, Multiplikatoren und Experten in unterschiedlichsten Bereichen aufbauen – das hilft uns natürlich sehr.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Da wir mit dem Touchprint im Inklusionsbereich arbeiten ist es für uns enorm wichtig, während der Entwicklung im engen Kontakt zu den Käufern und Nutzern zu stehen.
Das lässt sich allerdings auch auf jedes andere Produkt anwenden: Man sollte so nahe und so oft wie möglich mit seiner Zielgruppe in Kontakt stehen, damit das Endergebnis und die Kommunikation schlussendlich auch dem entspricht, was die Nutzenden sich wünschen.

Sehen Sie KassenKompass am 29. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: V.l.: Dyveke und Linus Walden präsentieren zusammen mit Max Winkler „Touchprint“ – Foto-Reliefs für Menschen mit Seheinschränkung. Sie erhoffen sich ein Investment von 200.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.
Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Linus Walden, Max Winkler und Dyveke Walden für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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