Donnerstag, Dezember 4, 2025
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Wie schön kann das Miteinander von Mensch und Tier sein?

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Katzentempel: Katzen und Nachhaltigkeit im Einklang erleben Kathrin und Thomas

Katzentempel verbindet vegane Küche mit Tierwohl und schafft Orte, an denen Menschen und Katzen achtsam und harmonisch zusammenkommen.

Wie ist die Idee zu Katzentempel entstanden und wer steht hinter dem Unternehmen?

Die Idee entstand aus dem Wunsch heraus, einen Ort zu schaffen, an dem Mensch und Tier auf Augenhöhe zusammenkommen, fernab von Hektik, Stress und Konsumdruck. Unsere Gründer Thomas Leidner und Dr. Kathrin Karl wollten einen Raum gestalten, der Entschleunigung und Mitgefühl verbindet – mit leckerer veganer Küche und der Möglichkeit, Katzen in einem sicheren, liebevollen Umfeld zu begegnen. Aus dieser Vision entstand 2013 der erste Katzentempel in München, das erste vegane Restaurants mit Katzen in Deutschland. Heute führen wir die Katzentempel GmbH als wachsendes Franchiseunternehmen mit über 17 Standorten in Deutschland und Österreich.

Welche Vision verfolgt Katzentempel – geht es nur um Gastronomie oder auch um ein neues Bewusstsein im Umgang mit Tieren?

Katzentempel ist viel mehr als ein Restaurantkonzept. Wir möchten ein neues Bewusstsein im Umgang mit Tieren schaffen und zeigen, dass Genuss, Empathie und Nachhaltigkeit zusammengehören. Wir glauben, dass Veränderung da beginnt, wo Menschen Emotionen spüren. Wenn jemand bei uns eine Katze streichelt, vegan isst und spürt, wie harmonisch dieses Miteinander sein kann, dann entsteht etwas, das bleibt.

Wie gelingt es euch, vegane Küche und Tierwohl in einem Ort zu vereinen, ohne dass eines von beiden zu kurz kommt?

Unsere Küche ist vollständig vegan, frisch, kreativ und voller Liebe. Gleichzeitig achten wir darauf, dass das Wohl der Katzen immer an erster Stelle steht. Unsere Räume sind katzengerecht gestaltet, mit Rückzugsorten, viel Platz und professioneller Betreuung. Wir verstehen uns als Wohnzimmer der Katzen, in dem Menschen zu Gast sind. Beides gehört für uns zusammen: gutes Essen und echtes Mitgefühl.

Was unterscheidet Katzentempel von anderen Konzepten, die Café und Tierkontakt verbinden?

Bei uns steht der Tierschutz im Mittelpunkt, nicht die Unterhaltung. Die Katzen leben fest im Katzentempel, stammen alle aus dem Tierschutz und werden von uns als Familienmitglieder behandelt. Unsere Gäste kommen, um zu entschleunigen, nicht um mit Tieren zu spielen. Dieses respektvolle Miteinander macht den Unterschied und sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre.

Wie findet ihr die Katzen, die bei euch leben, und welche Rolle spielen Tierschutzorganisationen dabei?

Wir arbeiten ausschließlich mit seriösen Tierschutzorganisationen zusammen. Die Katzen, die bei uns leben, kommen meist aus schwierigen Lebenssituationen, viele waren Straßenkatzen oder stammen aus überfüllten Tierheimen. Gemeinsam mit unseren Partnern prüfen wir genau, welche Tiere sich für das Leben im Katzentempel eignen: sozial, menschenbezogen und gleichzeitig selbstbestimmt. Kein Tier wird ausgewählt, um Gästen zu gefallen – die Bedürfnisse der Katzen stehen immer an erster Stelle.

Welche Menschen gehören zu eurer Hauptzielgruppe und warum fühlen sie sich besonders von Katzentempel angezogen?

Unsere Gäste sind Menschen, die Achtsamkeit, Tierliebe und Nachhaltigkeit schätzen. Viele leben vegan oder vegetarisch, andere sind einfach neugierig auf einen neuen, entspannten Ort. Besonders beliebt sind wir bei jungen Familien, Studierenden und Berufstätigen, die im Katzentempel eine kleine Auszeit finden.

Was war bisher die größte Herausforderung beim Aufbau eurer Standorte und wie seid ihr damit umgegangen?

Unsere größte Herausforderung ist die Balance zwischen Herz und Wirtschaftlichkeit. Ein Konzept mit Tieren, viel Platzbedarf und hohen ethischen Ansprüchen lässt sich nicht einfach skalieren. Doch genau darin liegt unsere Stärke: Wir wachsen bewusst, mit Menschen, die unsere Werte teilen. Wir setzen auf partnerschaftliche Franchisenehmerinnen und Franchisenehmer, die mit Leidenschaft dabei sind, nicht nur mit Kapital.

Euer Konzept setzt stark auf Nachhaltigkeit. Wie lebt Katzentempel diesen Anspruch im Alltag?

Nachhaltigkeit zieht sich bei uns durch alles, sie ist kein Schlagwort, sondern gelebter Alltag. Unser Angebot ist zu 100 Prozent pflanzlich, und wir verwenden ausschließlich plastikfreie Verpackungen. Wir arbeiten bevorzugt mit regionalen Lieferanten, vermeiden aktiv Lebensmittelverschwendung und unterstützen kleine, faire Produzenten. Selbst in Details achten wir auf umweltbewusstes Handeln: So haben wir die Avocado wegen ihres hohen Wasserverbrauchs von der Karte gestrichen und durch eine Erbsenalternative ersetzt. Und als während Corona unsere Brunchboxen entstanden, haben wir Mandarinenschalen kurzerhand zu Dipschälchen umfunktioniert – weniger Müll, mehr Kreativität. Wir wissen, dass wir nicht perfekt sind, aber wir entwickeln uns stetig weiter, immer mit dem Ziel, nachhaltiger und bewusster zu werden.

Wie sieht die Zukunft von Katzentempel aus? Plant ihr neue Standorte oder weitere Angebote?

Ja, wir wachsen weiter. Unser Ziel ist, in den nächsten Jahren fünf bis zehn neue Standorte pro Jahr zu eröffnen und Katzentempel auch digital erlebbar zu machen. Mit unserer App, Community Formaten und Online Angeboten wie „Katzentempel für Zuhause“ möchten wir unsere Vision über die Restaurantgrenzen hinaus tragen. Langfristig wollen wir die größte vegane Love Brand Europas werden – mit Herz, Haltung und einer starken Community.

Welche Werte sind euch im Umgang mit eurem Team und euren Gästen besonders wichtig?

Respekt, Authentizität und Miteinander. Wir sehen uns als Familie, nicht als System. Offenheit, Wertschätzung und echtes Interesse an Mensch und Tier prägen unsere Kultur – egal ob in der Küche, im Service oder in der Zentrale. Und natürlich Humor, denn mit einem Lächeln funktioniert alles besser, auch in der Gastronomie.

Was habt ihr aus eurer Gründungsgeschichte gelernt, das ihr anderen Gründerinnen und Gründern mitgeben möchtet?

Folge deiner Überzeugung, auch wenn der Weg nicht der einfachste ist. Wir haben gelernt, dass Sinn ein stärkerer Antrieb ist als Profit. Wenn du ein klares Warum hast, findest du Menschen, die dich unterstützen. Es braucht Mut, Durchhaltevermögen und eine Portion Idealismus – aber es lohnt sich.

Welchen Rat würdet ihr jungen Unternehmerinnen und Unternehmern geben, die mit einem nachhaltigen Konzept starten wollen?

Mach es echt. Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern Verantwortung. Wenn du sie ehrlich lebst, spüren das die Menschen. Vernetze dich, lerne von anderen und bleib flexibel – aber verliere nie deine Werte aus den Augen. Erfolg kommt nicht über Nacht, aber Authentizität wirkt langfristig stärker als jeder Hype.

Bild Kathrin Karl und Thomas Leidner @ Katzentempel

Wir bedanken uns bei Kathrin Karl und Thomas Leidner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Katzentempel

KatzenTempel logo

Kontakt:

Katzentempel GmbH
Eichenweg 4a
D-Unterföhring 85774

www.katzentempel.de
thomas.leidner@katzentempel.de

Ansprechpartner: Sonja Egger/Thomas Leidner

Social Media:
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LinkedIn

Sustainable Scaling: Wie nachhaltiges Wachstum wirklich funktioniert

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Nachhaltiges Wachstum: So skalieren Green Startups richtig. Image by Gerd Altmann from Pixabay

Immer mehr Gründerinnen und Gründer denken Wachstum neu. Nachhaltiges Wachstum, das ökologische Verantwortung, wirtschaftliche Stabilität und gesellschaftliche Wirkung vereint, ist der neue Maßstab für Erfolg im Green Startup-Zeitalter.

Wachstum neu gedacht – von kurzfristiger Skalierung zu langfristiger Stabilität

In der Startup-Welt galt lange die Devise: Wachsen um jeden Preis. Wer die größte Finanzierungsrunde meldete oder am schnellsten skalierte, galt als Vorbild. Doch dieser Wachstumsbegriff verändert sich. Immer mehr Gründerinnen und Gründer stellen fest, dass ungebremstes Wachstum oft instabil und krisenanfällig ist.

Nachhaltiges Wachstum bedeutet, Wirtschaftlichkeit mit Verantwortung zu verbinden. Es geht darum, Ressourcen bewusst einzusetzen, stabile Strukturen aufzubauen und langfristige Werte zu schaffen. Ein Startup, das nachhaltig wächst, denkt nicht in Quartalen, sondern in Generationen.

Der Unterschied zwischen „Scale fast“ und „Grow smart“ ist entscheidend. Während schnelles Wachstum kurzfristig beeindruckt, sorgt bewusstes Wachstum für Bestand – ökonomisch, ökologisch und menschlich.

Nachhaltiges Wachstum – die neue Währung im Startup-Ökosystem

Investoren und Kundinnen achten zunehmend darauf, wie Unternehmen wirtschaften. Nachhaltiges Wachstum wird zum zentralen Entscheidungskriterium. Startups, die ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) erfüllen, sind nicht nur attraktiver für Investorinnen und Investoren, sondern auch widerstandsfähiger in Krisenzeiten.

In der Praxis bedeutet das, ökologische und soziale Aspekte in die Unternehmensstrategie zu integrieren. Energieeffizienz, faire Lieferketten, Kreislaufprozesse und Transparenz werden zu Wettbewerbsfaktoren. Wer früh Verantwortung übernimmt, schafft Vertrauen – und das ist heute mehr wert als kurzfristige Gewinne.

Eine Studie von Deloitte zeigt, dass nachhaltig geführte Startups ein höheres Kundenvertrauen genießen und langfristig rentabler wirtschaften. Nachhaltigkeit wird damit zur strategischen Ressource.

Green Startup – Wirtschaft mit Verantwortung

Green Startups haben sich dem Ziel verschrieben, wirtschaftlichen Erfolg und ökologische Wirkung zu verbinden. Sie entwickeln Produkte und Dienstleistungen, die nicht nur Gewinn bringen, sondern auch einen Beitrag zur Umwelt leisten.

Von klimaneutralen Verpackungslösungen über digitale Recyclingplattformen bis zu Energieeffizienzsystemen – grüne Startups verändern Branchen und schaffen neue Standards. Dabei sind sie häufig Pioniere, die alte Strukturen hinterfragen und Innovation aus Verantwortung denken.

Ein Beispiel ist ein junges Unternehmen aus Berlin, das gebrauchte Elektronik wiederaufbereitet und damit Elektroschrott vermeidet. Mit jedem verkauften Gerät wird CO₂ eingespart und gleichzeitig ein sozialer Beitrag geleistet, da die Geräte auch an Bildungseinrichtungen gespendet werden.

Green Startups beweisen, dass Wachstum und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig verstärken.

Circular Economy – Ressourcen im Kreislauf halten

Ein zentrales Konzept für nachhaltiges Wachstum ist die Circular Economy, also die Kreislaufwirtschaft. Statt Rohstoffe linear zu verbrauchen, setzt dieses Modell auf Wiederverwendung, Reparatur und Recycling.

Das Ziel ist es, Materialien so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf zu halten und Abfall zu vermeiden. In der Praxis bedeutet das, Produkte so zu gestalten, dass sie leicht zerlegt und recycelt werden können.

Für Startups bietet das enorme Chancen. Unternehmen, die nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft arbeiten, schaffen nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile. Sie reduzieren Abhängigkeiten von Rohstoffen, senken Kosten und gewinnen Kunden, die Wert auf nachhaltigen Konsum legen.

Circular Economy ist mehr als ein Trend. Sie ist das Fundament einer neuen Wirtschaftslogik – einer, die Verantwortung als Wachstumstreiber begreift.

Nachhaltige Skalierung in der Praxis – worauf Gründer achten sollten

Wer nachhaltiges Wachstum anstrebt, muss die eigene Skalierungsstrategie überdenken. Statt aggressiv neue Märkte zu erobern, geht es darum, stabile Systeme aufzubauen. Das beginnt bei der Lieferkette, setzt sich über den Energieverbrauch fort und endet bei der Unternehmenskultur.

Tools wie CO₂-Rechner, Impact-Reporting-Plattformen oder Nachhaltigkeitszertifizierungen helfen, Fortschritte messbar zu machen. Auch Kooperationen mit Umweltinitiativen oder Forschungsprojekten können den nachhaltigen Impact stärken.

Transparenz spielt dabei eine Schlüsselrolle. Kundinnen und Investoren erwarten heute, dass Startups offenlegen, wie sie wachsen und welchen Einfluss sie auf Umwelt und Gesellschaft haben. Wer ehrlich kommuniziert, gewinnt Vertrauen – und das ist das wertvollste Kapital in einem zunehmend wertebewussten Markt.

Wandel durch Haltung – Nachhaltigkeit als Unternehmenskultur

Nachhaltigkeit ist kein Marketinginstrument, sondern eine Haltung. Sie beginnt im Alltag: in Entscheidungen über Partner, Materialien, Arbeitsweisen und Kommunikation. Eine nachhaltige Unternehmenskultur fördert Eigenverantwortung, Gemeinschaft und langfristiges Denken.

Mitarbeitende, die sich mit den Werten ihres Unternehmens identifizieren, bleiben motivierter und loyaler. Gleichzeitig stärkt ein klarer Nachhaltigkeitsfokus die Arbeitgebermarke – besonders in einer Generation, die Sinn und Wirkung über reine Bezahlung stellt.

Führung bedeutet hier, Werte vorzuleben. Wer Nachhaltigkeit ernst nimmt, lebt sie – in jeder Entscheidung, in jedem Prozess und in jeder Kommunikation.

Fazit – nachhaltig wachsen, um Zukunft zu sichern

Nachhaltiges Wachstum ist kein Verzicht, sondern bewusster Fortschritt. Startups, die Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Einklang bringen, schaffen echte Zukunftsfähigkeit.

Green Startups, die nach den Prinzipien der Circular Economy handeln, zeigen, dass Verantwortung und Erfolg zusammengehören. Sie wachsen nicht um jeden Preis, sondern mit Haltung – und genau das macht den Unterschied in einer Wirtschaft, die immer stärker auf Sinn, Transparenz und Wirkung setzt.

Nachhaltigkeit ist kein Ziel, das man erreicht, sondern ein Weg, den man geht. Und wer ihn früh beginnt, hat die Zukunft schon jetzt auf seiner Seite.

Bild Image by Gerd Altmann from Pixabay

Wie tief kann Technologie wirklich gehen?

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Tethys Robotics: Unterwasser-Drohnen für Offshore-Inspektionen Tethys Robotics Founder Team Bild

Tethys Robotics entwickelt autonome Unterwasser-Drohnen, die Offshore-Inspektionen sicherer, effizienter und nachhaltiger machen.

Wie ist die Idee zu Tethys Robotics entstanden und welche Menschen stehen hinter dem Unternehmen?

Die Idee entstand während unseres Bachelorstudiums an der ETH Zürich – das war uns damals ehrlich gesagt etwas „zu theoretisch“. Wir wollten etwas Eigenes aufbauen, etwas, das man anfassen und testen kann. Also haben wir, ein paar Freunde aus der Schulzeit mit unterschiedlichen Ingenieurshintergründen, begonnen, gemeinsam an Robotern zu tüfteln – zunächst aus Neugier, dann mit wachsender Leidenschaft und Ernsthaftigkeit.

Was war die ursprüngliche Motivation, Unterwasser-Drohnen für anspruchsvolle Einsätze zu entwickeln?

Anfangs reine Neugier – wir wollten verstehen, wie man komplexe Systeme baut, die auch im echten Leben funktionieren. Unter Wasser hat man sofort Feedback: Wenn etwas schiefläuft, merkt man’s. Wenn’s klappt, ist es ein magischer Moment. Diese direkte Lernkurve hat uns gepackt – und bis heute nicht losgelassen.

Welche Vision verfolgt Tethys Robotics langfristig und wie soll sie Schritt für Schritt umgesetzt werden?

Unsere Vision ist klar: Kein Mensch sollte unter Offshore-Bedingungen arbeiten müssen. Gleichzeitig braucht die Welt Energie aus den Ozeanen – Wind, Öl, Gas. Wir wollen die Menschen vom Meer zurück ans Ufer holen, mit Systemen, die remote und autonom arbeiten. Schritt für Schritt „robotifizieren“ wir deshalb den Offshore-Betrieb – in unserem Fall mit der Unterwasser-Inspektion. Wir machen die Roboter immer autonomer und das Deployment immer einfacher.

Welche Branchen oder Kunden profitieren besonders von euren autonomen Unterwasserlösungen?

Das sind 2 Branchen:
Offshore-Infrastruktur & Energie, wo regelmässige Inspektionen zentral sind.
Maritime Sicherheit, etwa bei der Überwachung kritischer Infrastrukturen (Internetkabel, Pipelines) oder beim Aufspüren alter Munition – von der noch rund 1,3 Millionen Tonnen auf dem Meeresgrund liegen.

Wie gelingt es Tethys Robotics, die Sicherheit und Effizienz bei Unterwasserinspektionen gleichzeitig zu erhöhen?

Ganz einfach: Weniger Menschen im Offshore-Einsatz = mehr Sicherheit. Und je mehr Aufgaben Roboter übernehmen, desto konstanter und effizienter werden Inspektionen – Fehler werden früher erkannt, Risiken sinken, und alles läuft planbarer ab.

Was unterscheidet eure Technologie von anderen Anbietern im Bereich maritimer Robotik?

Wir kommen aus der autonomen Robotik – unser Herzstück ist ein riesiger, integrierter Software-Stack. Wir verbinden Datenerfassung, Verarbeitung und Auswertung zu einem nahtlosen System, das direkt verwertbare Insights liefert. Unsere Roboter sind dadurch kleiner, schneller einsetzbar und viel stärker in digitale Workflows integriert. Während andere primär an der Hardware schrauben, denken wir holistisch und adaptiv – echte Digitalisierung unter Wasser eben.

Welche Herausforderungen bringt der Betrieb von Drohnen in rauen Gewässern mit sich und wie begegnet ihr diesen?

Die grössten Herausforderungen sind schlechte Sicht, starke Strömungen und der fehlende GPS-Empfang. Unsere Antwort: Sensorfusion. Wir kombinieren verschiedene akustische Systeme (Sonare) zur präzisen Lokalisierung und ermöglichen so auch Navigation bei Nullsicht.

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit bei der Entwicklung eurer Systeme und in eurer Unternehmensphilosophie?

Sehr wichtig – auf zwei Ebenen:
Ökologisch: Jeder Einsatz ohne grosses Support-Schiff spart bis zu 78 Tonnen CO₂ pro Tag.
Unternehmerisch: Nachhaltig heisst für uns auch, ein stabiles, langfristig tragfähiges Deep-Tech-Unternehmen aufzubauen – um Robotik in Europa zu stärken.

Welche technologischen Innovationen plant ihr in den kommenden Jahren, um euer Angebot weiterzuentwickeln?

Wir investieren stark in Data Processing und automatisierte Auswertung. Die Menge und Qualität der gesammelten Daten verschafft uns nicht nur technologische Vorteile, sondern ermöglicht auch neue Service-Modelle – von Predictive Maintenance bis hin zu datengetriebener Entscheidungsunterstützung.

Gab es bisher besondere Meilensteine oder Erfolge, auf die ihr bei Tethys Robotics besonders stolz seid?

Ja, mehrere:
Unsere aktuelle Convertible-Finanzierungsrunde.
Die ersten Offshore-Trials dieses Jahres – echte Einsätze mit echten Learnings entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Und natürlich unser Team: wie schnell es Erkenntnisse umsetzt und daraus neue Kundendeals entstehen lässt – das ist beeindruckend.

Wie sieht euer ideales Zukunftsszenario für die Nutzung autonomer Unterwasser-Drohnen aus?

Komplett remote gesteuert von Land aus, ausgebracht von autonomen oder ferngesteuerten Schiffen – eine durchgängige, sichere und effiziente Offshore-Infrastruktur ohne Offshore Personal.

Welche drei Ratschläge würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Go out, test it, break it – as fast as possible.
Holt euch früh gute Advisors, besonders für Märkte, die ihr (noch) nicht kennt.
Feiert eure Erfolge! Auch die kleinen – sie tragen euch durch die grossen Herausforderungen.

Bild @ Tethys Robotics

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie kann Zusammenarbeit die Zukunft von Innovation verändern?

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Xcamp: Startup trifft Innovation für nachhaltige Zusammenarbeit GründerTeam Bild Bild Fabian Feutlinske und Claas Kauenhowen Fotocredit Xcamp

Xcamp ist eine KI-gestützte Plattform, die Startup-Ökosysteme vernetzt, Zusammenarbeit fördert und nachhaltige Innovation durch datenbasierte Prozesse ermöglicht.

Was war der ursprüngliche Impuls, Xcamp zu gründen, und welche Menschen stehen heute hinter der Idee einer regenerativen Innovationsplattform?

Der Ausgangspunkt war eine strukturelle Lücke: Gründer:innen in der Frühphase stehen oft allein da – sie bekommen kaum Orientierung oder gezielte Unterstützung. Gleichzeitig ertrinken Investor:innen in Anfragen und müssen mühsam manuell filtern, welche Startups wirklich relevant sind. Und dann gibt es eine wachsende Zahl von Menschen und Communities, die Innovation aktiv unterstützen wollen, aber keine geeignete Infrastruktur dafür haben.
Genau diese Lücke schließen wir mit Xcamp. Wir entwickeln gezielt Tools, die jede Stakeholder-Gruppe – Gründer:innen, Investor:innen, Mentor:innen – punktuell unterstützen, aber gleichzeitig in ein größeres, datenbasiertes Ökosystem eingebettet sind.
Wenn etwa ein:e Gründer:in über unser „Startup Navigationssystem“ KI-gestützte Empfehlungen erhält, was als Nächstes zu tun ist, werden diese Daten automatisch für Investor:innen sichtbar – inklusive messbarer KPIs. So entsteht Transparenz, Vertrauen und echte Verbindung.
Wir glauben, dass Collaboration und Community die Superpower der Startup-Welt sind – und genau das übersetzen wir in Technologie: ein KI-basiertes Brain, das kollektives Wissen aufbaut und Menschen operativ miteinander vernetzt.

Wie würdet ihr die Vision von Xcamp in einem Satz beschreiben – und wie übersetzt ihr sie konkret in eure tägliche Arbeit?

Unsere Vision in einem Satz: Vernetzte Startup-Ökosysteme und kollaborative Zusammenarbeit sind die nächste Evolutionsstufe von Innovation – systemischer Wandel ist keine Ideologie, sondern Infrastruktur.
Xcamp ist das erste KI-gestützte „Operating System for Startups“ – ein Arbeitsraum, in dem Gründer:innen, Investor:innen und Unterstützer:innen strukturiert, fair und effizient zusammenarbeiten.
Im Alltag übersetzen wir das in ganz konkrete Werkzeuge: Templates, Zielnavigation, kollaborative Aufgabenräume und reale Anreize für Beiträge. So wird Vision zu messbarer Praxis.

Euer Ansatz verbindet Technologie, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit. Wie schafft ihr es, diese Bereiche wirkungsvoll miteinander zu verknüpfen?

Wir denken systemisch – in Zusammenhängen, nicht in Silos. Diese drei Dimensionen verbinden wir über:
KI, um kollektives Wissen aufzubauen und Muster zu erkennen,
Blockchain, um Beiträge nachvollziehbar und fair zu vergüten,
vernetzte Ökosysteme, in denen Betreiber – etwa Acceleratoren – sich gegenseitig stärken.
Wir sind dabei nicht dogmatisch, sondern ermöglichen es jedem Ökosystem, seine eigene Governance in der Software zu verankern. Wenn ein Netzwerk etwa regenerative Projekte fördern will, kann es Nachhaltigkeit als verbindlichen Systemparameter aktiv implementieren.

Welche Art von Startups oder Projekten finden in der Xcamp-Ökosphäre ihren Platz – und nach welchen Kriterien wählt ihr sie aus?

Xcamp ist bewusst branchenoffen und modular – von High-Growth-Software-Startups bis zu Social-Impact-Projekten. Wir wollen in der Frühphase Orientierung geben, nicht Grenzen setzen. Unser Ansatz ist integrativ und lebt von offener Zusammenarbeit.
So entsteht organische Weiterentwicklung: Gründer:innen qualifizieren sich durch Kollaboration für Accelerator-Programme oder Investitionen.
Gleichzeitig stellen wir unsere Plattform als White-Label-Betriebssystem auch für Betreiber:innen bereit – etwa Acceleratoren, Family Offices oder PE-Fonds. Dadurch entstehen kontextuell vernetzte Ökosysteme, die sich auf Wunsch miteinander verbinden können.
Und weil dieselben Herausforderungen auch bei Nachfolge, M&A oder Private Equity auftreten, testen wir Xcamp derzeit in verschiedenen Pilotprojekten.

Viele sprechen über Nachhaltigkeit, aber ihr lebt sie im Kern eures Geschäftsmodells. Wie gelingt euch der Spagat zwischen ökologischer Verantwortung und wirtschaftlicher Tragfähigkeit?

Wir kommen aus der Systemwissenschaft – wir wissen also, wie Systeme wirklich funktionieren. Unsere Software vereint das Wissen von drei Nobelpreisen und übersetzt es in ein ökonomisch tragfähiges Modell.
Konkret kombinieren wir Wirkung und Wirtschaftlichkeit durch kollaborative Wertschöpfung (Reward Credits, virtuelle Beteiligungen), datenbasierte Pre-Due-Diligence, weniger Doppelarbeit und höhere Kapital-Effizienz. Das senkt Kosten und stärkt Finanzierungsfähigkeit.
Nachhaltigkeit ist bei uns kein Add-on – sie ist als Dimension in jedem Startup-Template integriert. Systemischer Wandel entsteht durch Partizipation, Expertise und smarte Technologie. Kollaboration ist dabei kein Idealismus, sondern ein neues, belastbares Wirtschaftsmodell.

Was unterscheidet Xcamp von anderen Innovationsplattformen im Bereich GreenTech und Impact?

Wir verstehen uns weniger als Konkurrenten – eher als verbindende Infrastruktur. Unser Ziel ist es, verschiedene Plattformen über unser Betriebssystem zu vernetzen.
Viele Initiativen arbeiten analog oder auf Marktplatzebene. Xcamp hingegen ist „LinkedIn in Action“: Wir verbinden Menschen über konkrete Aufgaben, machen Beiträge sichtbar, messen Fortschritt und vergüten Wirkung fair.
Unsere KI koordiniert diese Zusammenarbeit automatisch, die Community trainiert das System durch ihre Nutzung. So entsteht ein dynamischer Kreislauf – ein Flywheel, das die vernetzte Startup-Welt auf ein neues Level hebt. Kurz gesagt: Startup braucht ein Upgrade. Genau das liefern wir.

Welche größten Herausforderungen erlebt ihr aktuell in der Verbindung von technologischer Entwicklung und ökologischer Begrenzung?

Die größte Herausforderung liegt darin, ökologische Faktoren ganzheitlich in unternehmerische Entscheidungen einzubetten. Oft wird Nachhaltigkeit isoliert betrachtet – als Projekt, nicht als Prinzip.
Unsere Software erlaubt es, Nachhaltigkeit als programmierbare Governance zu integrieren – mit automatisierter Guidance und klaren Regeln, die auch wirtschaftliche Aspekte mitdenken.
Am Ende bleibt die Freiheit bei den Nutzer:innen. Wir schaffen Bewusstsein und Handlungsfähigkeit – und unterstützen so den Übergang zu einem neuen, systemischen Verhalten. Verhaltensänderung durch Bewusstsein ist hier der Schlüssel.

Wie reagiert ihr auf den wachsenden Druck, schnell zu skalieren, ohne eure nachhaltigen Prinzipien zu gefährden?

Wir sehen uns als digitale Ergänzung zur traditionellen Startup-Industrie. Wachstum ist für uns kein Selbstzweck, sondern folgt Prinzipien: Vertrauen, Transparenz und geteilte Teilhabe.
Wir skalieren entlang klarer Strukturen: Vertrauen als Währung, Nachverfolgbarkeit aller Beiträge, virtuelle Beteiligungslogik (vESOP) und Transparenz-by-Design.
Strategisch heißt das: Wir bieten einerseits einen offenen Online-Inkubator, andererseits ein White Label Betriebssystem für Betreiber. Beides funktioniert eigenständig – aber im Zusammenspiel aller Ökosysteme entsteht das volle Potenzial.
Unsere Prinzipien werden zu keinem Zeitpunkt gefährdet – sie verbessern die Situation für alle Stakeholder gleichermaßen. Das ist die Magie als systemischer Ansatz.

Was bedeutet für euch erfolgreiche Zusammenarbeit im Ökosystem – und wie fördert ihr den Austausch zwischen den einzelnen Akteuren?

Erfolgreiche Zusammenarbeit beginnt damit, dass mehrere Mentoren gezielt mit Startups zusammengebracht werden – datenbasiert, automatisiert und pro Bedürfnis. So sparen Accelerator-Programme enormen Koordinationsaufwand.
Beitragende Leistungen können zudem über virtuelle Beteiligungen ausgeglichen werden – daraus entsteht ein ergänzendes Wirtschaftssystem vor Funding.
Im nächsten Schritt analysiert unsere KI Muster erfolgreicher Startup-Pfade, wodurch wir einerseits Handlungs-Empfehlungen für die Startups ausgeben, und andererseits Investoren die richtigen KPIs und validierten Fortschrittsindikatoren auf Basis klar definierter Erwartungen bereitstellen. Die Mentoren verbinden beide Seiten als vorab Validierung.
So entsteht ein transparenter Matching-Prozess zwischen Startup und VC – ohne Zufall, ohne Willkür, aber mit klarem Anreizsystem.
Am Ende fördern wir gemeinsame Zielsysteme, datenbasierte Navigation und automatische Anerkennung – ein echtes ökosystemisches Betriebssystem für Zusammenarbeit. Wenn wir jetzt über die vernetzten Ökosysteme sprechen, also ganze Ökosphären, dann erreichen wir hochdynamische und operative Intelligenz, in der sich nicht Netzwerke erst bilden müssen, sondern über smarte Vernetzung schlichtweg vorhanden sind.

Wie sieht die Zukunft von Xcamp aus? Welche nächsten Schritte oder Entwicklungen stehen bereits auf der Agenda?

Wir haben unser MVP erfolgreich umgesetzt und befinden uns im Softlaunch – die erste internationale Kampagne ist bereits viral gegangen.
Jetzt geht es darum, gesund zu wachsen: Wir suchen Kapital, erweitern unsere Tools für jede Stakeholder-Gruppe und skalieren in Europa, Südamerika und Indien, wo wir bereits präsent sind.
Unsere Deep-Tech-Basis stammt aus unserem ersten Startup Xchange. Xcamp ist das Vertical für die Startup-, M&A- und Direktinvestment Industrie.
Langfristig denken wir in Industrien: Für jede Branche gründen wir eigene Joint Ventures – mit Partnern, die unsere Vision teilen. Doch die Startup-Welt bleibt unser Herzensprojekt, besonders im Bereich Impact.

Welche Veränderungen in der Startup-Welt wünscht ihr euch, um nachhaltige Innovationen langfristig zu fördern?

Wir wünschen uns vor allem eines: echte Daten in der Frühphase.
Heute fehlen belastbare Einblicke, um Potenziale und Risiken frühzeitig zu erkennen. Das führt zu falschen Einschätzungen und einem Überfokus auf Umsatz als Nachweis statt auf Wirkung.
Wir brauchen offenere Infrastrukturen, gemeinsame Standards und geteilte Verantwortung.
Innovation darf kein Zufallsprodukt sein, sondern sollte als kollektiver Lernprozess verstanden werden – ein System, das durch Transparenz und Kooperation wächst.
Denn Innovation ist nichts anderes als Evolution – und diese Verantwortung tragen wir gemeinsam.
Und hierbei können wir alle bestehenden Faktoren, z.B. Wettbewerb zwischen Startups oder Investoren, respektieren und auch nutzen. Aber über die Kraft der Community können wir bereits Lösungen schaffen, wenn Kapital noch nicht erreichbar ist.

Zum Schluss: Welche drei Ratschläge gebt ihr Gründer:innen, die mit ihrem Startup echte Wirkung erzielen wollen?

Ich glaube, jede Gründerin und jeder Gründer will Wirkung. Die Frage ist: Wie übersteht man die Phase, bis sie spürbar wird?
Baue mit Klarheit: Definiere Ziele, Messgrößen und Meilensteine – und dokumentiere alles. Vertrauen ist messbar. Je klarer du deine Entscheidungen begründen kannst, desto eher gewinnst du Unterstützung.
Kollaboriere intelligent: Schaffe Transparenz über Beiträge und Rewards, z. B. durch einen Equity-Pool (vESOP). Es gibt mehr Menschen, die dir helfen wollen, als du glaubst – du musst sie nur sichtbar einbinden.

Denke groß – aber handle schrittweise: Brich deine Vision in erreichbare Etappen herunter. Nutze „Backcasting“ – plane rückwärts von deiner Vision aus und finde den machbaren Weg dorthin. Und: verabschiede dich von der Vorgabe, exklusiv in einer Nische stattfinden zu müssen. Das ist smart für den Markteintritt, du wirst dort aber mittelfristig durch größere Wettbewerber verdrängt. Also: Think big, build smart.
Und natürlich: Nutze Xcamp. Unsere Software vereint genau diese Prinzipien – strukturiertes Arbeiten, smarte Kollaboration und messbare Wirkung.

Bild Fabian Feutlinske und Claas Kauenhowen Fotocredit Xcamp

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

SevenVentures Pitch Day 2025

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Die Jury und Finalisten beim Seven Ventures Pitch Day 2025

Wie viel sind zwei Minuten wirklich wert? Beim diesjährigen SevenVentures Pitch Day auf dem NEW COM Summit in München lautete die Antwort: drei Millionen Euro Mediabudget und ein TV-Spot zur Primetime. Vier Finalisten, zwei Halbfinals, ein Showdown. Der Pitch Day 2025 war ein Abend voller Ideen, Emotionen und messerscharfer Business-Pitches – mit einem Finale, das in der Startup-Szene noch lange Gesprächsstoff liefern wird.

Daniel Boschmann SevenVentures Pitch Day 2025

Showtime in München: Wenn Startups um Fernsehzeit pitchen

Bereits zum zwölften Mal lud SevenVentures, die Investment-Tochter der ProSiebenSat.1 Media SE, zum berühmten Pitch-Event. Und das hat sich längst zu einem der prestigeträchtigsten Wettbewerbe der deutschen Startup-Welt entwickelt. Wo sonst kämpfen Jungunternehmer nicht nur um Investoren-Interesse, sondern um ein Millionenbudget für Werbezeit im Fernsehen?

Vor rund 500 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem NEW COM Summit 2025 in München lieferten sich vier Startups ein packendes Duell. Der Gewinn: 3 Millionen Euro Mediavolumen und die Aussicht, sich in Deutschlands Wohnzimmern mit einem eigenen TV-Spot zu präsentieren. Im letzten Jahr gelang das „The Female Company“ – dieses Mal ging der Sieg an Edurino.

Pitch mit Punchline: Moderator Boschmann gibt das Tempo vor

Durch den Abend führte Daniel Boschmann, bekannt aus dem SAT.1-Frühstücksfernsehen. Boschmann, charmant wie gewohnt, sorgte für die richtige Mischung aus Unterhaltung und Ernsthaftigkeit: „Ideen sind zum Umsetzen da. Und genau darum geht’s heute Abend!“ Sein Eröffnungsmonolog erinnerte an eine Szene aus dem Hollywood-Klassiker Jerry Maguire – inklusive legendärer Zeile: „Show me the money!“

Der Ton war gesetzt: emotional, leidenschaftlich, motivierend. Aber auch messbar: Denn die Jury war alles andere als leicht zu überzeugen.

Die Jury Florian Weber (Chief Commercial Officer bei SevenVentures), Claire Siegert (Co-Founder & CEO Businettes Germany), Michael Kibele (CEO vom NEW COM Summit), Sherine Marun (Angel-Investorin und Podcast-Host) sowie Marlena Hin SevenVentures Pitch Day 2025

Die Jury: Fachwissen trifft Medienmacht

Besetzt war das Panel mit fünf Branchenprofis. Unter anderem dabei: Florian Weber (Chief Commercial Officer bei SevenVentures), Claire Siegert (Co-Founder & CEO Businettes Germany), Michael Kibele (CEO vom NEW COM Summit), Sherin Marun (Angel-Investorin und Podcast-Host) sowie Marlena Hien, die mit ihrem eigenen Startup selbst einmal den Pitch Day gewann.

Ihre Aufgabe: Aus vier Startups den einen Sieger zu küren, der nicht nur ein gutes Produkt hat, sondern vor allem eins mit Fernsehpotenzial. „Es geht nicht nur um die Idee“, erklärte Claire Siegert, „sondern um die Emotion. Fernsehwerbung muss bewegen.“

Halbfinale 1 SevenVentures Pitch Day 2025: Wenn Frauengesundheit auf kindgerechtes Lernen trifft

Im ersten Halbfinale traf Eva Maria Meijnen mit ihrem Health-Startup Evela-Health auf das Team von Edurino. Zwei starke Ideen, zwei völlig unterschiedliche Themen.

Evela Health kämpft gegen ein Tabu: die Wechseljahre. Eva Maria erzählte bewegend von ihrer eigenen Mutter, die jahrelang an Symptomen litt, ohne eine Diagnose zu bekommen. „90% der Frauen erleben Beschwerden. Es gibt 34 Symptome. Und das über zehn Jahre hinweg.“

Evela Health SevenVentures

Evela will diese Versorgungslücke schließen – mit personalisierter Hormontherapie, KI-gestützter Diagnose und einem digital gestützten Gesundheitsplan. Schon heute arbeiten sie mit Krankenkassen und Arbeitgebern zusammen.

Doch der Kontrast konnte kaum größer sein: Edurino, ein EdTech-Startup, richtet sich an Kinder zwischen vier und acht. Das Ziel: Bildschirmzeit sinnvoll nutzen. Statt passivem Konsum sollen Kinder mithilfe digitaler Spielfiguren lesen, schreiben und logisches Denken lernen – in enger Zusammenarbeit mit Pädagogen und Kindergärten.

„Wir sind das digitale TipToi der Zukunft“, erklärte die Gründerin. Ihre App kommt nicht nur in Haushalten, sondern bereits in über 3.500 Kitas zum Einsatz. In einer Studie mit der Cambridge University konnten die positiven Lerneffekte sogar nachgewiesen werden.

Pitch Day Gespräch SevenVentures

Die Jury entschied sich nach intensiver Diskussion denkbar knapp für Edurino. 3:2 lautete das Voting.

Halbfinale 2 beim SevenVentures Pitch Day 2025: Nachhilfe per KI gegen Hundefutter mit Herz

Im zweiten Halbfinale trafen zwei völlig verschiedene Welten aufeinander: Bildung gegen Tiergesundheit. Benedict Kurz von Knowunity pitchte eine Plattform für Schüler, die mithilfe von KI personalisierte Nachhilfe bietet. „Wir haben vor vier Jahren im Abi damit angefangen. Heute nutzen uns Millionen von Schülern weltweit.“

Knowunity ist nicht nur Lern-App, sondern soziales Netzwerk. Die Inhalte stammen teilweise von den Schülern selbst, KI wertet die Daten aus und generiert individuelle Lernpfade. „Wir sind wie Duolingo, nur für Mathe, Bio und Englisch.“

Benedict Kurz von Knowunity pitchte SevenVentures Pitch Day 2025

Gegen diese datengetriebene Lernmaschine traten Annika Rah und Charlotte Dehnert von Hey Holy an. Ihre Idee: rassenspezifisches, medizinisch fundiertes Hundefutter im Abo-Modell. „Jeder zweite Dobermann bekommt eine Herzkrankheit. Und die richtige Ernährung kann hier präventiv helfen.“

Hey Holy arbeitet mit Tierärzten und Ernährungsexperten, ist bereits auf achtstellige Umsätze gewachsen und verkauft an 20.000 Offline-Standorten. Trotz starkem Pitch entschieden sich die Juror:innen für Knowunity.

Daniel Buschmann mit Annika Rah und Charlotte Dehnert von Hey Holy SevenVentures

SevenVentures Pitch Day 2025 Finale: Bildung oder Bildschirm?

Im Finale standen sich also zwei Bildungsideen gegenüber – beide mit starker KI-Integration, beide mit großem Skalierungspotenzial.

Edurino brachte in seiner Finalminute eine kleine Sensation: Ab 2026 sollen Kinder nicht nur mit den eigenen Spielfiguren, sondern auch mit bekannten TV-Charakteren lernen. Welche das sind, blieb geheim. Ein geschickter Cliffhanger.

Knowunity fokussierte sich in der Finalminute auf ein großes Ziel: Bildung demokratisieren. „Wir wollen Nachhilfe für alle ermöglichen. KI macht das möglich.“

Gespräch SevenVentures Pitch Day 2025

Am Ende fiel die Entscheidung der Jury erneut knapp aus. Dieses Mal: für Edurino.

Eine Idee, ein Spot, ein Millionenpublikum

„Ich bin immer noch im Schock“, gestand die Gewinnerin, „weil ich nicht damit gerechnet habe. Benedikt war so stark.“ Und genau das zeichnet diesen Abend aus: Es ging nicht um reines Wachstum oder schillernde Buzzwords. Es ging um Haltung, um Relevanz und um den Willen, die Welt ein Stück besser zu machen.

Für Edurino bedeutet der Gewinn einen Sprung in eine neue Dimension. 3 Millionen Euro Mediavolumen sind mehr als ein Werbebudget – sie sind ein Verstärker für Visionen.

Gewinnerin Edurino Gründerin SevenVentures

Der Pitch Day 2025 hat bewiesen: Gute Ideen überzeugen nicht nur in der Theorie. Sie brauchen eine Bühne. Und manchmal reicht dafür eine Minute im Rampenlicht.

Foto/Quelle: Bene Müller Fotodesign – NEW COM Festival

KI trifft Unternehmertum: Wie künstliche Intelligenz den Gründeralltag verändert

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KI im Startup: Wie künstliche Intelligenz Gründer stärkt. Image by Gerd Altmann from Pixabay

Von Chatbots bis Datenanalyse – KI im Startup ist längst kein Zukunftsthema mehr. Immer mehr Gründerinnen und Gründer entdecken, wie künstliche Intelligenz hilft, Prozesse zu vereinfachen, Entscheidungen zu verbessern und das Wachstum zu beschleunigen.

KI im Startup – vom Trend zum Wachstumstreiber

Noch vor wenigen Jahren galt künstliche Intelligenz als Spielwiese für Tech-Giganten. Heute ist sie fester Bestandteil der Startup-Szene. Ob Marketing, Vertrieb, Produktentwicklung oder Kundenservice – KI ist zum universellen Werkzeugkasten geworden.

Gerade junge Unternehmen profitieren davon, weil sie flexibler sind und neue Technologien schneller integrieren können. Automatisierte Text- und Bildgenerierung, intelligente Analysen oder Chatbots ermöglichen es, mit wenig Budget professionell zu agieren. Eine Gründerin, die früher Stunden mit manuellen Reports verbrachte, kann diese heute mit wenigen Klicks erstellen.

KI im Startup bedeutet Effizienz und Skalierbarkeit – und genau das ist der entscheidende Vorteil gegenüber größeren, trägeren Organisationen.

Künstliche Intelligenz Gründer – Chancen und Herausforderungen

Für viele Gründerinnen und Gründer ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz längst Teil der täglichen Arbeit. Von der Analyse von Kundenverhalten über Preisoptimierungen bis zur Vorhersage von Markttrends – KI liefert datenbasierte Einblicke, die Entscheidungen fundierter machen.

Doch wo Chancen sind, lauern auch Herausforderungen. Viele Startups kämpfen mit unzureichenden Datenmengen oder fehlendem technischen Know-how. Hinzu kommen Fragen zu Datenschutz, ethischen Standards und Verantwortung im Umgang mit automatisierten Systemen.

Erfolgreiche Gründerinnen und Gründer gehen daher strategisch vor. Sie beginnen klein, testen Anwendungsfelder und passen Prozesse an, bevor sie KI tief in ihre Geschäftsmodelle integrieren. So bleibt die Technologie Werkzeug und wird nicht zum Selbstzweck.

Automatisierung Startup – Effizienz neu gedacht

Die Automatisierung im Startup verändert die Art, wie Gründer arbeiten. Routineaufgaben, die früher Stunden dauerten, lassen sich heute in Minuten erledigen. Tools wie Notion AI, ChatGPT, HubSpot oder Zapier übernehmen wiederkehrende Aufgaben und schaffen Freiraum für kreative und strategische Arbeit.

Ob Rechnungsstellung, Social-Media-Planung oder E-Mail-Kampagnen – was automatisiert werden kann, wird automatisiert. Dadurch gewinnen Teams wertvolle Zeit, um sich auf Innovation und Wachstum zu konzentrieren.

Ein Startup aus München nutzt KI-basierte Tools, um Kundenfeedback in Echtzeit zu analysieren. So erkennt das Team sofort, welche Funktionen im Produkt beliebt sind und welche verbessert werden müssen. Das spart nicht nur Geld, sondern beschleunigt die Entwicklung erheblich.

Kreativität trifft KI – wie Maschinen Ideen beflügeln

Ein weitverbreiteter Irrglaube ist, dass KI Kreativität ersetzt. In Wahrheit kann sie sie erweitern. Viele Gründerinnen und Gründer nutzen künstliche Intelligenz als Sparringspartner im Ideenprozess. Ob bei der Namensfindung, der Produktentwicklung oder im Marketing – KI liefert Inspiration und neue Perspektiven.

Die Kombination aus menschlicher Intuition und maschineller Analyse eröffnet völlig neue Wege. Ein Gründerteam kann etwa mit KI mehrere Businessmodelle simulieren, Marktreaktionen testen oder Designvorschläge generieren lassen. KI wird so zum Katalysator für Innovation, nicht zum Konkurrenten.

Kreativität und Technologie ergänzen sich – das ist der eigentliche Paradigmenwechsel, den KI im Startup möglich macht.

Verantwortung und Ethik – KI bewusst einsetzen

Mit großer technischer Macht wächst auch die Verantwortung. Startups stehen vor der Aufgabe, KI nicht nur effizient, sondern auch ethisch korrekt einzusetzen. Transparenz, Datenschutz und faire Datennutzung sind zentrale Punkte, um das Vertrauen von Kundinnen und Investoren zu sichern.

Gründerinnen und Gründer sollten daher genau prüfen, welche Daten ihre Systeme verarbeiten und welche Entscheidungen automatisiert werden. KI darf nie unkontrolliert agieren, sondern sollte als Unterstützung verstanden werden.

Verantwortungsbewusste Startups schaffen klare Richtlinien für den Umgang mit Daten und setzen auf offene Kommunikation. Sie wissen, dass Vertrauen in einer digitalisierten Wirtschaft zur wichtigsten Währung geworden ist.

Die neue Rolle der Gründerinnen und Gründer

Die Einführung von künstlicher Intelligenz im Startup verändert nicht nur Prozesse, sondern auch Rollen. Gründerinnen und Gründer werden zu Dirigentinnen und Dirigenten eines intelligenten Systems, das Daten, Automatisierung und menschliche Kreativität vereint.

Wer bereit ist zu lernen, zu experimentieren und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, hat enorme Vorteile. KI ist kein statisches Werkzeug, sondern ein dynamischer Prozess, der sich ständig verändert – genau wie die Startup-Welt selbst.

Fazit – KI als Werkzeug, nicht als Ersatz

KI im Startup ist kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit. Sie hilft, klüger zu arbeiten, schneller zu handeln und nachhaltiger zu wachsen. Künstliche Intelligenz ist dabei kein Ersatz für menschliche Intuition, sondern ihre Erweiterung.

Die erfolgreichsten Gründerinnen und Gründer der Zukunft sind diejenigen, die Technologie verstehen, aber Menschlichkeit bewahren. Automatisierung im Startup schafft Raum für Vision, Strategie und Kreativität – und genau das ist es, was Innovation antreibt.

Bild Image by Gerd Altmann from Pixabay

Was macht blondes Haar wirklich strahlend und gesund?

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uthentic Blonde: Pflege für blondes Haar mit Glanz & Schutz Gründerin Ayse Auth

Authentic Blonde steht für hochwertige Haarpflegeprodukte, die speziell für blondes, natürliches und blondiertes Haar entwickelt wurden, um Glanz, Pflege und Schutz zu vereinen

Wie ist Authentic Blonde entstanden und was war der persönliche Auslöser, eine Marke speziell für blondes Haar zu gründen?

Ich bin seit über 30 Jahren Blond – und liebe es! Gleichzeitig habe ich als Blond-Expertin unzählige Köpfe blondiert, gepflegt und gesehen, wie sehr blondes Haar leidet, wenn die Produkte nicht passen. Ich habe lange recherchiert, getestet und gemerkt: Es gibt keine Marke, die wirklich hält, was sie verspricht – die Pflege, Glanz und Schutz vereint. So war es für mich ganz natürlich, meine eigene Linie zu entwickeln: AUTHentic Blonde. Eine Marke von einer echten Blondine für alle, die ihr Blond lieben!

Welche Erfahrungen aus Ihrer langjährigen Arbeit als Blond-Expertin haben die Entwicklung der Produkte beeinflusst?

In all den Jahren im Salon habe ich gesehen, was blondes Haar wirklich braucht: Feuchtigkeit, Schutz und Leuchtkraft – ohne zu beschweren oder den Ton zu verändern. Diese Erfahrung steckt in jedem einzelnen Produkt. Ich wollte professionelle Ergebnisse, die auch zu Hause funktionieren – wie frisch vom Friseur!

Was war Ihnen bei der Formulierung der Produkte besonders wichtig – eher der Pflegeaspekt oder die Erhaltung des natürlichen Blondtons?

Beides – das eine funktioniert ohne das andere nicht. Ein schönes Blond lebt von Glanz, Geschmeidigkeit und Leichtigkeit. Wenn das Haar nicht gepflegt ist, sieht auch der Ton stumpf aus. Deshalb steht bei AUTHentic Blonde die Kombination aus intensiver Pflege und Tonstabilität im Mittelpunkt.

Authentic Blonde richtet sich gezielt an Menschen mit blondiertem oder natürlichem blondem Haar. Wie gelingt es Ihnen, die unterschiedlichen Bedürfnisse dieser Zielgruppe zu vereinen?

Natürliches Blond braucht Schutz und Glanz, blondiertes Haar braucht zusätzlich Aufbau und Feuchtigkeit. Unsere Formulierungen sind so konzipiert, dass sie beides liefern – mit intelligenten Wirkstoffkombinationen, die sich genau anpassen. Das macht die Linie so besonders – sie versteht Blond in all seinen Nuancen.

Welche Rolle spielen natürliche Inhaltsstoffe wie Zitronenöl, Arganöl oder Milchproteine in Ihrer Produktphilosophie?

Eine große! Ich wollte keine chemischen Overloads, sondern Wirkstoffe, die wirken und gleichzeitig das Haar nähren. Zitronenöl bringt Leuchtkraft, Arganöl schenkt Geschmeidigkeit und Milchproteine stärken die Struktur. Diese natürlichen Powerstoffe sorgen für den unverwechselbaren AUTHentic Blonde Glow

Wie gehen Sie mit dem Spagat zwischen professioneller Salonqualität und alltagstauglicher Pflege für zu Hause um?

Ich kenne die Wünsche meiner Kundinnen genau – sie wollen Friseurqualität, aber ohne komplizierte Routinen. Deshalb sind meine Produkte so konzipiert, dass sie einfach in der Anwendung sind, aber das gleiche Ergebnis liefern, wie eine Profibehandlung im Salon.

Was war bisher die größte Herausforderung im Aufbau der Marke Authentic Blonde, und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung war, ein Produkt zu entwickeln, das meinen extrem hohen Ansprüchen gerecht wird. Ich habe viele Rezepturen getestet, verworfen, neu gedacht – bis es perfekt war. Ich wollte nichts Durchschnittliches. Am Ende war es genau dieser Perfektionismus, der AUTHentic Blonde so stark gemacht hat.

Worin sehen Sie den größten Unterschied zwischen Authentic Blonde und herkömmlichen Haarpflegemarken für blondes Haar?

AUTHentic Blonde ist nicht einfach eine weitere Blond-Serie. Sie ist das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrung, echter Leidenschaft und persönlicher Expertise. Keine Marketingidee – sondern gelebte Realität. Ich weiß, wie Blond tickt, und genau das spürt man bei jedem Produkt.

Wie möchten Sie die Marke in den kommenden Jahren weiterentwickeln? Gibt es Pläne für neue Produktlinien oder Kooperationen?

Oh ja! Wir arbeiten an neuen, ergänzenden Produkten – immer mit Fokus auf gesunde, leuchtende Blondtöne. Und ich liebe Kooperationen, die dieselbe Haltung teilen: Qualität, Authentizität und Stil. AUTHentic Blonde ist eine Marke mit Seele – und die darf wachsen.

Welche Bedeutung hat das Thema Nachhaltigkeit bei der Herstellung und Verpackung Ihrer Produkte?

Nachhaltigkeit ist für mich kein Trend, sondern ein Selbstverständnis. Unsere Verpackungen sind ressourcenschonend, die Inhaltsstoffe hochwertig und bewusst gewählt. Schönheit darf nie auf Kosten der Umwelt gehen – das ist Teil meiner Philosophie.

Was motiviert Sie persönlich täglich, weiter an Ihrer Marke zu arbeiten und neue Ideen umzusetzen?

Meine Leidenschaft für Schönheit, Echtheit und Qualität. Wenn Kundinnen mir schreiben, dass sie ihr Blond noch nie so geliebt haben – das ist pure Motivation. Ich sehe AUTHentic Blonde nicht nur als Marke, sondern als Bewegung für gesundes, strahlendes Blond.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen geben, die ebenfalls mit Expertise und Leidenschaft ein eigenes Beauty-Label aufbauen möchten?

      1.    Bleib dir treu. Mach nichts, nur weil es „funktioniert“ – mach es, weil du daran glaubst.
      2.    Qualität schlägt Marketing. Wenn dein Produkt außergewöhnlich ist, spricht es für sich.
      3.    Hab Geduld und Vision. Eine Marke aufzubauen ist kein Sprint – es ist Liebesprojekt!

Bild Ayse Auth Fotocredit Authentic Blonde

Wir bedanken uns bei Ayse Auth für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Automatisierung vs. Menschlichkeit: Chatbot-gestützter Kundensupport im Gleichgewicht

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Chatbot im Kundenservice: KI trifft auf menschliche Expertise

Der Kundenservice verändert sich, da Unternehmen zunehmend Chatbots neben menschlichen Serviceteams einsetzen. 

Automatisierte Systeme übernehmen bereits die Beantwortung häufig gestellter Fragen, die Auftragsverfolgung und die Lösung einfacher Probleme, während menschliche Mitarbeiter für komplexe oder sensible Anfragen zuständig sind. Die Herausforderung besteht darin, zu bestimmen, wo KI Effizienzsteigerungen bringt und wo menschliche Expertise einen Mehrwert schafft. 

In diesem Leitfaden erklären wir Ihnen, was Kundenservice mit Chatbot-Unterstützung bedeutet, warum das richtige Gleichgewicht so wichtig ist und wie Sie ein Modell entwickeln können, das Automatisierung und menschliche Interaktion optimal kombiniert.

Was ist Chatbot-gestützter Kundensupport?

Chatbot-gestützter Kundensupport bezeichnet den Einsatz von Conversational AI oder regelbasierten Bots zur Bearbeitung bestimmter Serviceaufgaben. Diese Systeme interagieren mit Nutzern über Messaging-Oberflächen auf Websites, mobilen Apps oder Plattformen wie WhatsApp und Facebook Messenger. 

Chatbots können Absichten erkennen, Informationen abrufen und einfache Transaktionen ausführen. Dadurch eignen sie sich besonders für wiederkehrende und volumenstarke Anfragen. Menschliche Servicemitarbeiter bleiben für Fälle verfügbar, in denen Empathie, Verhandlung oder komplexe Problemlösungen erforderlich sind.

Typische Anwendungsfälle sind:

  • Beantwortung häufig gestellter Fragen
  • Sendungsverfolgung und Lieferstatus
  • Unterstützung bei einfachen Schritten zur Fehlerbehebung
  • Sammlung von Feedback und Umfrageantworten
  • Unterstützung in mehreren Sprachen

Zum Beispiel unterstützen Anbieter wie Chatbot Entwicklung durch Itransition Unternehmen dabei, diese Systeme in bestehende Workflows zu integrieren und so Automatisierung mit menschlichem Support zu verbinden, um Effizienz und Kundenzufriedenheit zu steigern.

Warum Balance zwischen Automatisierung und menschlicher Interaktion wichtig ist

AI Chat screenshot

Unternehmen setzen KI Chatbots ein, um wiederkehrende Aufgaben schneller und kostengünstiger zu bearbeiten. Sie ermöglichen eine rund um die Uhr Verfügbarkeit, reduzieren die Reaktionszeit und steigern die Effizienz von Support-Prozessen. 

Gleichzeitig erwarten Kunden Empathie, Verständnis und individuelle Lösungen, die nur durch menschliche Mitarbeiter geliefert werden können. Einseitige Automatisierung kann zu unzufriedenen Nutzern und sinkender Kundenzufriedenheit führen. Ein ausgewogenes Modell verbessert die Customer Experience und stabilisiert die Servicequalität.

Wichtige Vorteile von Chatbots im Vergleich zu menschlichem Support:

  • Chatbots beantworten Standardfragen konsistent und schnell
  • Menschen übernehmen komplexe oder sensible Kundenanfragen
  • KI gestützte Systeme liefern Datenanalysen für Prozessverbesserungen
  • Ein hybrides Service Team verbindet Geschwindigkeit mit Empathie

Wie entscheiden Unternehmen, was automatisiert und was an Menschen übergeben wird?

Ein effektiver Kundenservice Chatbot übernimmt Aufgaben, die klar strukturiert und wiederholbar sind. Dazu gehören einfache Anfragen, die wenig Kontext erfordern und mit vorgegebenen Antworten gelöst werden können. 

Menschliche Support Teams werden eingebunden, wenn Emotionen, komplexe Entscheidungen oder kreative Problemlösungen notwendig sind. KI gestützte Systeme helfen zusätzlich bei der Erkennung von Eskalationspunkten und leiten Gespräche automatisch an einen Mitarbeiter weiter.

Typische Einsatzbereiche für Chatbots im Kundenservice:

  • Standardfragen zu Produkten oder Tickets
  • Statusmeldungen und Live Chat bei Bestellungen
  • Self Service für Passwort- oder Kontoänderungen
  • Schnelle Weitergabe von Ressourcen wie Anleitungen oder FAQs

Was macht einen reibungslosen Übergang vom Bot zum Menschen aus?

Ein funktionaler Übergang von KI Chatbots zu menschlichen Support Teams entscheidet über die Qualität des Kundensupports. Kunden wollen ohne Unterbrechung wechseln können, ohne Informationen mehrfach anzugeben. Ein effektives System übergibt Gesprächsdaten, Tickets und den bisherigen Verlauf automatisch an den Mitarbeiter. Transparenz über den Wechsel schafft Vertrauen und verhindert Frustration. KI gestützte Plattformen nutzen zudem Natural Language Processing (NLP), um Kontexte zu erfassen und die Servicequalität zu verbessern.

GesprächsverlaufAutomatische Übergabe an AgentenKeine Wiederholung für Kunden
RoutingWeiterleitung nach Kompetenz oder VerfügbarkeitKürzere Reaktionszeit
TransparenzKlare Anzeige des WechselsHöhere Kundenzufriedenheit
ToolsIntegration von Chatbot Software und CRMEinheitliche Kundenerfahrung
AspektUmsetzungVorteil

Welche Best Practices helfen beim Ausgleich von Automatisierung und menschlichem Support?

Ein hybrides Modell verbindet KI gestützte Automatisierung mit menschlichem Kundensupport. Unternehmen nutzen Chatbot Lösungen, um Routineaufgaben zu bearbeiten, und setzen Mitarbeiter gezielt für komplexe Anliegen ein. Erfolgreiche Strategien stützen sich auf Datenanalyse, klare Eskalationspfade und eine konsistente Servicequalität. Regelmäßige Optimierung verbessert die Kundenerfahrung und erhöht die Effizienz.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Nutzung von KI Tools, um Agenten mit passenden Informationen zu unterstützen
  • Einsatz von Sentimentanalyse, um unzufriedene Kunden rechtzeitig an Menschen weiterzuleiten
  • Anwendung des 80/20-Modells: Chatbots bearbeiten den Großteil einfacher Anfragen, Menschen komplexe Fälle
  • Kontinuierliche Schulung von KI Chatbots mit echten Kundenanfragen
  • Kombination von Chatbot Software mit CRM-Systemen für eine einheitliche Customer Experience

Welche Herausforderungen treten bei hybriden Modellen auf?

Der Einsatz von KI Chatbots im Kundenservice bietet Vorteile, bringt jedoch auch Risiken mit sich. Übermäßige Automatisierung kann die Kundenzufriedenheit mindern, wenn der Wechsel zu einem Mitarbeiter zu spät erfolgt. Fehlende Integration zwischen Chatbot Software und bestehenden Plattformen führt zu einer unterbrochenen Kundenerfahrung. Datenschutzfragen wie DSGVO-Konformität bleiben ebenfalls ein zentrales Thema.

Häufige Probleme bei hybriden Modellen:

  • Überlastung durch fehlerhafte Chatbot Lösungen, die zu viele Kundenanfragen an Menschen weiterleiten
  • Unklare Eskalationsregeln, die zu langen Reaktionszeiten führen
  • Unterschiedliche Sprache oder Tonalität zwischen KI gestützte Bots und menschlichem Support Team
  • Veraltete Daten in KI Chatbot Technologien, die falsche Antworten liefern
  • Schwierigkeiten bei der Synchronisierung von Tickets zwischen Bot und Mitarbeiter

Wohin entwickelt sich die Zukunft des Kundensupports?

Die Weiterentwicklung von KI Chatbots verändert den Kundenservice nachhaltig. Fortschritte in Generative KI, Natural Language Processing (NLP) und Natural Language Understanding ermöglichen präzisere Antworten und bessere Kontexterfassung. 

Chatbots im Kundenservice werden zunehmend in Social Media, Live Chat und mobile Plattformen integriert. Unternehmen nutzen diese Technologien, um Verfügbarkeit zu sichern Iund die Reaktionszeit zu verkürzen.

Zukünftige Entwicklungen im Überblick:

  • Einsatz von Conversational AI für natürliche Dialoge
  • Kombination von KI Lösungen mit CRM Software zur besseren Datenverwaltung
  • Nutzung von GPT-4 und anderen Sprachmodellen zur Steigerung der Servicequalität
  • Adaptive Systeme, die automatisch zwischen Bot und Support Team wechseln
  • Mehrsprachige Chatbot Software für globale Kundenbetreuung

Fazit

Ein erfolgreicher Kundenservice Chatbot ersetzt den Menschen nicht, sondern ergänzt ihn. KI gestützte Systeme übernehmen Routineaufgaben, während menschliche Mitarbeiter komplexe Fälle bearbeiten. Diese Kombination erhöht die Effizienz, senkt Kosten und verbessert die Kundenerfahrung. Unternehmen profitieren von konsistenter Servicequalität und einer besseren Customer Experience.

Wichtige Punkte für ein ausgewogenes Modell:

  • Einsatz von Chatbots für wiederkehrende Kundenanfragen
  • Integration von Chatbot Software mit CRM- und Support Plattformen
  • Klare Regeln für Eskalationen zum Support Team
  • Regelmäßige Anpassung durch Feedback und echte Kundenfragen
  • Beachtung von DSGVO-Standards für sichere Datenverarbeitung

FAQs

1. Was bedeutet chatbot-gestützter Kundensupport?

Chatbot-gestützter Kundensupport bezeichnet den Einsatz von KI Chatbots oder regelbasierten Bots, die Teile des Kundenservice automatisieren. Sie beantworten häufige Fragen, bearbeiten Standardprozesse wie Ticket-Erstellungoder Bestellstatus und sind rund um die Uhr verfügbar. Menschen übernehmen komplexe oder sensible Anfragen, bei denen Empathie oder Fachwissen erforderlich ist.

2. Welche Vorteile bietet ein Kundenservice-Chatbot für Unternehmen?

Unternehmen profitieren von reduzierten Kosten, schnellerer Reaktionszeit und konstanter Servicequalität. KI gestützte Systeme ermöglichen Skalierbarkeit ohne zusätzliches Personal. Sie erfassen Daten aus Kundenanfragen und liefern Analysen, die zur Optimierung der Customer Experience und Steigerung der Kundenzufriedenheit beitragen.

3. Welche Aufgaben eignen sich für Chatbots und welche für Menschen?

Chatbots eignen sich für wiederkehrende Aufgaben wie:

  • Beantwortung von FAQs
  • Bearbeitung einfacher Self Service-Prozesse
  • Bereitstellung von Informationen zu Produkten
  • Weiterleitung von Ressourcen wie Anleitungen

Menschen sind erforderlich für Eskalationen, verhandlungsintensive Fälle und persönliche Beratung, die eine individuelle Lösung verlangt.

4. Wie funktioniert die Integration von Chatbot Software in bestehende Systeme?

Moderne Chatbot Software lässt sich in CRM Software, E-Mail, Social Media, und Live Chat-Plattformen integrieren. Über Schnittstellen verbinden sich Bots mit Customer Relationship Management, Ticketsystemen und Knowledge Bases, sodass der Wechsel zwischen Bot und Support Team ohne Informationsverlust erfolgt.

5. Welche Herausforderungen gibt es beim Einsatz von Chatbots im Kundenservice?

Herausforderungen entstehen durch fehlerhafte Antworten, fehlenden Kontext oder unklare Eskalationsregeln. Übermäßige Automatisierung kann die Kundenzufriedenheit mindern. Zudem müssen Unternehmen rechtliche Vorgaben wie die DSGVO beachten. Eine konsistente Kundenerfahrung erfordert die Synchronisierung zwischen Chatbot Lösungen und menschlichem Service Team.

Bilder: @ Freepik

Autor Mateusz Klus

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Warum Garnelen plötzlich keine Weltreise mehr machen müssen

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Gamba Zamba: Garnelen nachhaltig in Deutschland züchten

Gamba Zamba züchtet nachhaltige Garnelen in Deutschland – frisch, fair und mit modernster Kreislauftechnik.

Wie ist die Idee zu Gamba Zamba entstanden und wer steckt hinter dem Unternehmen?

Die Idee entstand auf einer Rucksackreise durch Indien. Co-Gründer Florian Gösling stieß dort eher zufällig auf die „traditionelle“ Garnelenaquakultur. Man muss sich das so vorstellen: abgeholzte Mangrovenwälder und braune Teiche bis zum Horizont, bestialischer Gestank in der Luft – alles direkt neben dem Ozean, in den das mit Zusatzstoffen und Antibiotika belastete Wasser ungefiltert abfließt.
Nach einem Telefonat mit Co-Gründer David Gebhard, in dem Florian von seinen Beobachtungen berichtete, ließ uns das Thema nicht mehr los. Gerade als begeisterte Foodies konnten wir kaum glauben, dass die Qualität eines so beliebten Produkts teils so katastrophal und die Auswirkungen auf die Umwelt so verheerend sind – und das in einer Zeit, in der bewusster Konsum, Tierwohl, Umweltschutz sowie hohe Ansprüche an Qualität und Transparenz eine immer größere Rolle spielen.

Wir haben daraufhin recherchiert, ob es in Europa Alternativen zu den minderwertigen Importgarnelen gibt. Tatsächlich gab es einige, doch sie waren um ein Vielfaches teurer als Garnelen aus Asien oder Südamerika – also eher ein Nischenprodukt. Das lag vor allem daran, dass die Technologie für landbasierte Kreislaufaquakultur damals noch in den Kinderschuhen steckte.
Kurzerhand entschieden wir uns, die Technologie selbst zu entwickeln – und haben, just als die Corona-Pandemie richtig losging, unser eigenes Garnelenforschungszentrum auf dem Gelände einer ehemaligen Kalimine bei Hannover aufgebaut.
Hinter dem Unternehmen stehen wir, David Gebhard, Rechtsanwalt, und Florian Gösling, Ingenieur. Wir beiden kennen uns bereits seit über zehn Jahren aus dem Höhenbergsteigen. Durch viele gemeinsame, teils extreme Touren entstand von Anfang an ein enges Vertrauensverhältnis.

Was war der entscheidende Moment, an dem klar wurde, dass Garnelenzucht in Deutschland funktionieren kann?

Der Aha-Moment kam, als wir gesehen haben, dass es tatsächlich möglich ist, Garnelen in kristallklarem, rein biologisch gereinigtem Wasser mit minimalen Wasseraustausch (1%) zu farmen – ohne Chemie, ohne Antibiotika. Alles ohne Ozean in der Nähe. Als die ersten Gamba Zamba Garnelen dann auf dem Teller lagen – knackig, süß, frisch wie aus dem Meer – wussten wir: Das funktioniert. Und zwar richtig gut. Und am Ende konnten natürlich auch unsere Daten überzeugen: Unser System verbrauchte im Labormaßstab sehr wenig Strom, die Aufzucht war von Beginn an sehr verlässlich und auch von den Abläufen sehr effizient, tierwohlgerecht und nachhaltig sowie automatisiert.

Welche Vision verfolgt Gamba Zamba und wie möchtet ihr diese in den nächsten Jahren verwirklichen?

Wir wollen zeigen, dass nachhaltige und leistbare Meeresfrüchte „Made in Germany“ möglich sind – frisch, fair und transparent. Wir bauen Schritt für Schritt eine neue Art von Lebensmittelproduktion auf: tech-enabled, lokal, sauber und erlebbar, nicht als Buzzwords, sondern als Lebenshaltung. Damit machen wir uns auch unabhängig von Importen, was in den letzten Jahren ja immer wichtiger geworden ist.
Bisher hatten Garnelenfans in Deutschland keine wirkliche Wahl, sie konnten importierte Massenware aus fraglichen Quellen und schrecklichem ökologischen Footprint kaufen (man denke an den Transport um die halbe Welt) oder mussten teils über 120,00 € pro Kilo ausgeben.
Wir schaffen endlich eine leistbare Alternative. Die große Vision ist, diese Alternative jedem Seafood Fan in Europa bieten zu können.

Worin unterscheidet sich eure nachhaltige Garnelenzucht konkret von herkömmlicher Produktion im Ausland?

Besonders wichtig: Wir vermehren unsere Garnelen ganz natürlich mit einer besonderen (und kostenintensiven Diät aus Tintenfisch und Miesmuscheln). In Asien und Südamerika schneiden sie den Weibchen zur Eiablage ein Auge ab. Das Weibchen verendet dann. Das heißt, wer asiatische oder südamerikanische Garnelen genießt, muss wissen, dass der Mutter die Augen dafür abgeschnitten worden sind. Für uns war das von Anfang an ein No-Go.
Anders als Importgarnelen aus Teichanlagen nutzen wir zudem keine

  • Sulfite (z. B. Natriumbisulfit, E223), empfindliche Personen können allergische Reaktionen oder Atemprobleme auslösen.
  • Übermäßige Glasur (Wasserüberzug), die typische Wassersoße in der Pfanne beim Zubereiten. Konsumenten kaufen hier also gerne 10% oder mehr Leitungswasser aus Vietnam
  • Phosphate, welche Wasser binden, damit Garnelen saftiger wirken. Problem: Verbraucher zahlen für Wasser statt Garnelen; übermäßige Phosphatzufuhr ist ernährungsphysiologisch ungünstig.
  • Chemische Entkeimungsmittel (z. B. Natriumtripolyphosphat, Chlor, Peroxide)
  • Antibiotika, wir sind garantiert Antibiotikafrei

Zudem müssen für unsere Farm nicht Hektarweise Mangroven abgeholzt und Teiche ausgehoben werden. Das hat Ausmaße angenommen, welche man teils aus dem All sieht. Besonders schlimm: Nach ein paar Jahren sind die Böden oft so verschmutzt, dass man den Teich nicht mehr verwendenkann sowie die nächsten Mangroven abholzen muss. Die Mangroven sind nicht nur ein super wichtiges Ökosystem, sondern schützen auch die umliegenden Dörfer und Menschen vor Naturkatastrophen. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist das super relevant.
Den Transport mit dem Containerschiff um die halbe Welt sparen wir uns auch. Das ist wirklich nicht mehr zeitgemäß.
Auch Wildfanggarnelen sind oft nicht viel besser. Die Schleppnetze zerstören den Meeresboden, setzen das dort gespeicherte CO2 frei und haben teils Beifangquoten von 20 zu 1. In Asien kommt es auf diesen Trawlern auch oft zu sklavereiähnlichen Arbeitsbedingungen.

Welche Werte stehen im Mittelpunkt eures Handelns und wie spiegelt sich das im Alltag eures Unternehmens wider?

Ehrlichkeit, Transparenz und Begeisterung. Wir wollen wissen, was wir essen – und wir wollen, dass unsere Kunden das auch wissen. Jeder bei Gamba Zamba steht hinter dem Produkt, hinter der Idee und hinter der Verantwortung, Ressourcen sinnvoll zu nutzen. Das zeigt sich in allem: von der Energieeffizienz unserer Anlagen über kurze Entscheidungswege bis hin zu offenen Führungen durch die Farm.

Wie definiert ihr eure Zielgruppe und was schätzen Kundinnen und Kunden besonders an euren Garnelen?

Unsere Kunden sind Menschen, die gutes Essen lieben – und wissen wollen, wo es herkommt. Sie schätzen Qualität, Ehrlichkeit und Geschmack. Viele kommen zu uns, weil sie die Nase voll haben von anonymer Massenware. Unsere Garnelen sind regional, nachhaltig und haben einfach den besten Biss. Ob Gourmetkoch oder Familiengriller – bei Gamba Zamba weiß jeder: Hier steckt Leidenschaft, Technologie und echtes Handwerk drin.

Nachhaltigkeit ist für viele Startups ein Schlagwort. Wie stellt Gamba Zamba sicher, dass sie tatsächlich gelebt wird?

Bei uns ist Nachhaltigkeit keine Marketingidee, sondern die Grundlage jedes einzelnen Schrittes – und letztlich auch der Funke für unsere Gründung. Nachhaltigkeit ist gewissermaßen Teil unserer DNA und unsere Daseinsberechtigung. Unsere Produktion läuft in einem geschlossenen Kreislauf: Wir reinigen und recyceln über 99 % des Wassers, nutzen industrielle Abwärme und betreiben sogar unsere eigene Larvenzucht – selbstverständlich ohne eyestalk ablation. Es wäre zum Beispiel günstiger, die Larven einfach aus den USA zu importieren. Nachhaltigkeit bedeutet für uns jedoch kein Greenwashing, sondern ist der zentrale Antrieb unserer Mission.

Welche Herausforderungen bringt es mit sich, Garnelen in Deutschland zu züchten – und wie meistert ihr diese?

Oh, da gibt’s einige! Energiepreise, Behörden, Auflagen, Bürokratie, fehlendes Know-how – all das war anfangs Neuland für uns. Aber genau das macht es spannend. Wir haben viel getestet, gelernt und uns mit Forschern, Ingenieuren und Praktikern zusammengeschlossen. Mit den bekannten strukturellen Herausforderungen in Deutschland – von Bürokratie über Genehmigungsverfahren bis hin zu hohen Energiekosten – waren und sind wir regelmäßig konfrontiert. Auf der anderen Seite ist es großartig zu sehen, wenn eine Behörde auch mal Tempo machen kann und flexibel agiert.
Was dabei hilft, sind Resilienz, ein langer Atem und ein gutes rechtliches Verständnis. Grundsätzlich kann es zudem herausfordernd sein, CAPEX-lastige Geschäftsmodelle in Deutschland aufzubauen. Wir haben für uns einen guten Weg gefunden – aber das ist sicherlich ein großes Hindernis für andere asset-heavy Start-ups.

Wie wichtig ist Regionalität für euer Geschäftsmodell und welchen Einfluss hat sie auf den Geschmack eurer Produkte?

Regionalität ist unser Kern. Unsere Garnelen reisen keine 10.000 Kilometer, sondern sind aus der Mitte Deutschlands schnell bei allen Kunden. Und das schmeckt man: frischer, süßer, nussiger, knackiger, ohne Beigeschmack von langem Transport oder Frost. Außerdem schafft Regionalität Vertrauen – unsere Kunden können vorbeikommen und selbst sehen, wo ihre Garnelen herkommen.

Was macht Gamba Zamba zu einem echten Pionier im Bereich nachhaltiger Meeresfrüchte?

Wir kombinieren modernste Kreislauftechnik, Regionalität und Erlebnis auf eine Weise, die es so noch nicht gab. Wir wollen keine „etwas besseren Garnelen“ farmen – wir bauen eine völlig neue Kategorie auf. Was wir machen ist transparent, emissionsarm und vor allem kein utopisch teures Nischenprodukt nur für Sternegastronomie (auch wenn wir diese beliefern) oder Großverdiener. Jeder soll sich Gamba Zamba und damit höchste Qualität gönnen können. Damit zeigen wir, dass nachhaltige Kreislauf-Aquakultur eine echte Alternative zur Überfischung der Meere und zerstörten Mangrovenwäldern sein kann.

Welche Entwicklungen oder neuen Projekte plant ihr, um die Zukunft des Unternehmens zu gestalten?

Im Rahmen der technologiegestützten, nachhaltigen Kreislaufaquakultur für Garnelen sehen wir uns weltweit als Vorreiter – sowohl in Sachen Tierwohl und Qualität als auch bei den Produktionskosten. Garnelen sind das zweitbeliebteste Seafood der Welt und ein Multi-Milliardenmarkt. Bisher hat es weltweit noch niemand geschafft, ein so großes System wie unseres stabil und sicher über längere Zeit zu betreiben. Deshalb konzentrieren wir uns aktuell darauf, unsere Grow-Out-KPIs auch im ersten Large-Scale-Modul zu erreichen und gleichzeitig Gamba Zamba als die Garnele zu positionieren, die man mit gutem Gewissen genießen kann. Wenn uns das gelingt, wird unsere Technologie international sehr gefragt sein.

Welche drei Ratschläge würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die in einer traditionellen Branche etwas verändern möchten?

Seid mutig, scheut euch auch vor ungemütlichen Situationen und sucht frühzeitig nach den richtigen Partnern.
Bleibt ehrlich: Authentizität schlägt jedes Hochglanz-Marketing.
Haltet durch. Innovation ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Rückschläge gehören dazu – entscheidend ist, dranzubleiben. Man weiß nie, welche Möglichkeiten und Wege an der nächsten Ecke auf einen warten.

Bild @Gamba Zamba

Wir bedanken uns bei David Gebhard und Florian Gösling für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Gamba Zamba

Gamba Zamba logo

Kontakt:

Gamba Zamba by Aquapurna GmbH
Tienberg 25
D-31515 Wunstorf
www.gamba-zamba.de
info@aquapurna.com

Ansprechpartner: David Gebhard

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Female Leadership in Tech: Wo Gründerinnen heute wirklich stehen

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Female Leadership: Gründerinnen verändern die Tech-Welt Image by Igor Link from Pixabay

Ob Software, KI oder Fintech – die Tech-Szene wächst rasant, doch Frauen sind in Führungsrollen nach wie vor unterrepräsentiert. Female Leadership, starke Gründerinnen in Tech und mehr Diversity im Startup-Ökosystem sind längst überfällig, um Innovation wirklich ganzheitlich zu denken.

Der Status quo – Zahlen, die zum Nachdenken anregen

Die Startup-Welt gilt als dynamisch, offen und zukunftsorientiert. Doch wenn es um Geschlechtergerechtigkeit geht, zeigen die Zahlen ein anderes Bild. Laut aktuellem Deutschen Startup Monitor sind nur rund 17 Prozent der Gründerinnen in Deutschland weiblich oder Teil eines gemischten Teams. Auch beim Zugang zu Kapital hinken sie hinterher: Nur etwa zwei Prozent des weltweiten Venture-Capital-Volumens fließen an rein weiblich geführte Startups.

Diese Schieflage hat strukturelle Ursachen. Viele Investorinnen und Investoren setzen unbewusst auf Gründer, die ihnen ähnlich sind – meist männlich, technisch geprägt und risikofreudig. So entstehen Bias-Strukturen, die weibliche Gründerinnen in Tech-Bereichen benachteiligen. Dabei zeigen internationale Studien längst, dass gemischte Führungsteams erfolgreicher wirtschaften, innovativer denken und nachhaltiger handeln.

Warum Female Leadership Innovation fördert

Female Leadership bringt eine andere Form von Führung hervor – weniger hierarchisch, stärker kollaborativ und langfristiger orientiert. Frauen in Führungspositionen setzen häufig auf Kommunikation, Einbindung und Verantwortungsteilung. Das steigert nicht nur die Zufriedenheit im Team, sondern fördert auch die Innovationskraft.

Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Unternehmen mit diversen Managementstrukturen bessere Entscheidungen treffen und profitabler sind. Unterschiedliche Perspektiven schaffen neue Lösungswege und fördern Kreativität. In der Tech-Szene, in der komplexe Probleme schnelle, aber durchdachte Lösungen erfordern, ist diese Vielfalt ein echter Wettbewerbsvorteil.

Erfolgreiche Beispiele zeigen das Potenzial weiblicher Führung: Melania Wöss von Ada Health, Melanie Perkins von Canva oder Hanno Renner und seine Mitgründerin bei Personio stehen für Gründerteams, die Technologie mit Empathie und Weitblick verbinden.

Gründerinnen in Tech – Mut, Netzwerk und Sichtbarkeit

Der Weg für Gründerinnen in Tech ist oft steiniger als für ihre männlichen Kollegen. Der Mangel an weiblichen Vorbildern, fehlende Netzwerke und stereotype Erwartungen erschweren den Einstieg. Viele Gründerinnen berichten, dass sie in Investorengesprächen härter hinterfragt werden, insbesondere in technischen Bereichen.

Doch eine neue Generation von Gründerinnen verändert das Bild. Sie nutzen Social Media, um Sichtbarkeit zu schaffen, bauen eigene Communities auf und unterstützen sich gegenseitig. Netzwerke wie Global Digital Women, Grace Female Accelerator oder Female Founders fördern gezielt Frauen in Technologiebranchen und bieten Zugang zu Kapital, Mentoring und Medienpräsenz.

Mentorinnen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie geben Wissen weiter, schaffen Vertrauen und öffnen Türen. Diese Art von gegenseitiger Unterstützung ist oft das, was weiblichen Gründerinnen hilft, langfristig zu wachsen und sich zu positionieren.

Diversity Startup – mehr als ein PR-Thema

Diversity im Startup ist weit mehr als eine Marketingfloskel. Vielfalt schafft messbaren Mehrwert – ökonomisch, sozial und kulturell. Teams mit unterschiedlichen Perspektiven entwickeln Produkte, die breitere Zielgruppen ansprechen, und vermeiden blinde Flecken in der Entwicklung.

Viele Startups erkennen mittlerweile, dass Diversität kein moralisches, sondern ein strategisches Thema ist. Sie fördert Innovation, Attraktivität als Arbeitgeber und Marktrelevanz. Besonders Tech-Unternehmen profitieren davon, wenn ihre Teams die Vielfalt ihrer Nutzer widerspiegeln.

Damit Vielfalt aber funktioniert, braucht es mehr als schöne Worte. Sie muss Teil der Unternehmens-DNA werden. Das beginnt bei inklusiven Bewerbungsprozessen und reicht bis zur Führungskultur.

Strukturelle Hürden – warum Veränderung Zeit braucht

Die Tech-Branche hat ein Kulturproblem, das tief verankert ist. Noch immer gilt Technik in vielen Köpfen als männliches Feld. Frauen, die in technischen Positionen führen, müssen sich häufiger beweisen, werden unterbrochen oder unterschätzt.

Hinzu kommen gesellschaftliche Hürden wie fehlende Kinderbetreuung, mangelnde Flexibilität und stereotype Rollenbilder. Viele Gründerinnen entscheiden sich bewusst gegen eine Familie, weil sie wissen, dass Vereinbarkeit mit dem Gründeralltag oft kaum möglich ist.

Doch langsam verändert sich etwas. Immer mehr weibliche Role Models treten in die Öffentlichkeit und inspirieren andere. Auch die mediale Präsenz von Gründerinnen nimmt zu, wenn auch noch auf niedrigem Niveau. Sichtbarkeit bleibt der Schlüssel, um alte Muster aufzubrechen.

Wege nach vorn – was sich wirklich ändern muss

Die Förderung von Female Leadership beginnt schon in der Bildung. Mädchen müssen früh ermutigt werden, sich für MINT-Fächer zu interessieren und technische Kompetenz aufzubauen. Später braucht es gezielte Programme, die Frauen den Zugang zu Kapital erleichtern und Investorinnen stärken.

Mehr Female Investors bedeuten auch mehr Perspektiven auf Gründerinnen in Tech. Panels, Accelerator-Programme und Medien sollten diverser besetzt sein, um neue Vorbilder sichtbar zu machen.

Zudem sollten Startups selbst Verantwortung übernehmen. Vielfalt entsteht nicht durch Zufall, sondern durch bewusstes Handeln. Wer offen rekrutiert, Mentoring fördert und flexible Arbeitsmodelle anbietet, schafft Strukturen, in denen Innovation wirklich gedeiht.

Fazit – Vielfalt schafft Zukunft

Female Leadership ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit für nachhaltigen Fortschritt. Gründerinnen in Tech beweisen täglich, dass Kompetenz, Mut und Innovation keine Geschlechter kennen. Und Diversity im Startup ist der Schlüssel, um aus Ideen echte Veränderungen zu machen.

Die Zukunft der Tech-Welt ist weiblicher, diverser und empathischer – wenn wir heute die Strukturen dafür schaffen.

Bild: Image by Igor Link from Pixabay

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