Samstag, November 23, 2024
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Achtet auf euch

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loupedeck konsolen

Loupedeck individuelle Konsolen für FotografInnen, VideografInnen, Content CreatorInnen und StreamerInnen

Stellen Sie sich und das Start-up Loupedeck doch kurz unseren Lesern vor!

Gerne! Ich bin Felix Hartwigsen, Co-Founder und Chief Marketing Officer bei Loupedeck mit Sitz im finnischen Helsinki. Als ein kleines Team von Foto-Enthusiasten schlossen wir uns im Jahr 2016 zusammen, um mit dem Loupedeck ein Steuergerät zu erschaffen, das Kreativen die Bild- und Videobearbeitung erleichtern sollte. Die zugehörige Crowdfunding-Kampagne war ein voller Erfolg und übertraf ihr Ziel um 488 Prozent. Darauf aufbauend ist das gleichnamige Unternehmen entstanden, das heute rund 50 Mitarbeitende beschäftigt und in Kürze mit dem Loupedeck Live S das vierte Produkt auf den Markt bringt.  

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Loupedeck ist als Ein-Mann-Projekt gestartet und wurde sehr schnell sehr viel größer. Es war ein bisschen wie die klassische Geschichte der kleinen Garagenfirma, die sich rasch weiterentwickelt hat. Nach erfolgreichem Crowd- und Seed-Funding stellten wir bald Leute für unterschiedliche Unternehmensbereiche ein, wie Marketing, Vertrieb, Customer Service etc. 

Welche Vision steckt hinter Loupedeck?

Unser Gründer Mikko liebt das Fotografieren, aber er hasst die Bildbearbeitung am PC mit Maus und Tastatur. Schnell hat sich gezeigt: So wie Mikko geht es vielen Kreativen. Unsere Vision ist, den Menschen den Spaß am Bearbeiten ihres Contents zurückzubringen – indem sie echte Tasten drücken und an Reglern drehen können, um Farbwerte anzupassen, Szenen auszuwählen, Inhalte zu erstellen, Spiele zu streamen und vieles mehr. Loupedeck-Konsolen verstehen sich als analoges Schweizer Taschenmesser für digital Kreativschaffende. Ein Werkzeug, das sich dank umfassender Integrationen mit jeder relevanten Kreativ-Software nutzen lässt – von Adobe Lightroom zu Photoshop, von Final Cut zu OBS. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Für unsere erste Konsole, das klassische Loupedeck, haben wir auf die Crowdfunding-Plattform Indiegogo gesetzt. Das war unser “Proof of Concept”, der Beweis, dass ein Markt für unsere Idee existierte. Durch diese Kampagne wurden namhafte Angel Investor aus Finnland auf uns aufmerksam, von denen wir einige an Bord holen konnten. Die letzte große Series A-Finanzierungsrunde mit Kapital von Razer und PlayVenture schlossen wir im Sommer 2021.

Die größte Herausforderung bislang war ganz klar die Corona-Pandemie. Wir fertigen unsere Produkte in China, ein Großteil der dort Arbeitenden kam aus der Region von Wuhan. Was bedeutete, dass die komplette Produktion zwei Monate lang stillgelegt wurde. Als StartUp mit kleinen Lagerbeständen traf uns das besonders hart. In einigen Regionen waren wir restlos ausverkauft, wir konnten den Bedarf nicht decken. Als die Fabriken unter strengen Auflagen wieder öffnen konnten, traf uns mit der Komponenten/Rohstoffknappheit der nächste Schlag. Relevante Teile hatten teils 12 Monate und länger Lieferzeit. Zum Glück hat sich die Lage inzwischen deutlich entspannt. 

Wer ist die Zielgruppe von Loupedeck?

Unser Produktportfolio richtet sich an FotografInnen, VideografInnen, Content CreatorInnen und StreamerInnen, die regelmäßig – sei es beruflich oder privat – Inhalte erstellen. Unser Ziel ist es, vom Einsteiger bis Vollprofi allen ein passendes Tool an die Hand zu geben, um den eigenen Kreativ-Workflow schneller, schöner und effektiver zu machen. Und auch Produktivitätsoptimierer und Remote Worker haben mit unseren Konsolen Spaß – sei es durch Plugins für die Spotify-Playlist, verschiedene Microsoft-Dienste oder den Taschenrechner, der sich per Fingertipp aufrufen lässt.   

Wie funktioniert Loupedeck? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Loupedeck-Konsolen ersetzen in kreativen Schaffensprozessen das umständliche hin und her mit Maus und Tastatur. Wofür zuvor mehrere Handgriffe und Eingabegeräte nötig waren, übernimmt jetzt die gewünschte Loupedeck-Konsole das Kommando. 

Das Loupedeck+ richtet sich an FotografInnen und VideografInnen und beschleunigt dank dedizierter Drehregler und Tasten besonders das Arbeiten mit Programmen von Adobe, wie Lightroom oder Photoshop. Nehmen wir das Beispiel Hochzeitsfotograf: Nach einem langen Shootingtag kommen da gerne mehrere tausend Fotos zusammen, die gesichtet, bewertet und bearbeitet werden wollen. Alle diese Schritte lassen sich auf dem Loupedeck+ einer gewünschten Taste oder einem Schalter zuweisen. Wo zuvor langwierig in Menüs gesucht und per Maus an Reglern gezerrt werden musste, reicht nun ein Klick auf die Taste des Loupedecks, um die gewünschte Aktion auszuführen. 

Das Loupedeck Live führt diesen Kerngedanken fort, ist dabei jedoch deutlich kompakter als das Loupedeck+ und wartet mit einem frei beleg- und wischbaren Touchscreen auf. Das Loupedeck Live richtet sich an ambitionierte Content Creator und StreamerInnen. Besonders Letztere haben während einer Live-Session alle Hände voll zu tun – und sind froh, wenn sie per Fingertipp Szenen wechseln, Overlays einblenden oder Chatbots aktivieren können. 

Mit dem Loupedeck CT bieten wir erfahrenen Professionals ein vollumfängliches Tool inklusive großem, konfigurierbarem Drehrad. Das CT lässt sich in allen erdenklichen Kreativ-Workflows einsetzen – von der Bildbearbeitung über Audio- und Video-Schnitt bis hin zur Verwendung als Regiepult bei Livestreams.     

Loupedeck, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mit dem Loupedeck Live S steht das nächste Produkt schon in den Startlöchern, der Release ist für Oktober 2022 geplant. Das Live S ist eine verkleinerte Version des Loupedeck Live und richtet sich an preisbewusste Streaming-Einsteiger. In Kooperation mit Razer haben wir zudem kürzlich den Razer Streaming Controller präsentiert, der in Erscheinung und Technik auf dem Loupedeck Live basiert und dieselbe Software verwendet. Das ist auch künftig unser Weg: Unsere Software an weitere große Anbieter zu lizenzieren. Außerdem ist da noch der Marketplace, den wir kontinuierlich mit Plugins, Profilen, Sounds und Item-Paketen befüllen – über 80 Inhalte sind es bereits nach kurzer Zeit. Auch hier wollen und werden Partner und Drittanbieter weiter eingebunden. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Fragt nach Rat: Sei es von anderen Gründern oder Menschen in eurem Netzwerk. Beim Aufbau eines Startups gerät man häufig in vermeintliche Sackgassen, an deren Ende es doch immer weitergeht. Mit Hilfe von außen erkennt man den Weg meist deutlich schneller.    

Achtet auf euch: Es braucht einen Ausgleich zum Startup, niemand kann 24/7 durchpowern und dabei gute Leistungen bringen.

Lächeln: Rückschläge sind beim Gründen ganz normal. Gemeinsam erzielte Erfolge pushen dafür umso mehr.  

Wir bedanken uns bei Felix Hartwigsen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Nicht zu lange zögern oder Nachdenken

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wings for living rotorblätter urbane outdoor

Wings for Living fertigt aus alten Rotorblättern ausgedienter Windkraftanlagen urbane Outdoor Funiture

Stellen Sie sich und das Startup Wings for Living doch kurz unseren Lesern vor!

Wings for Living ist ein im Jahr 2020 gegründetes Start-Up. Aus alten Rotorblättern ausgedienter Windkraftanlagen fertigen wir urbane Outdoor Furniture, sozusagen als „Flügel zum Leben.“ Rotorblätter bestehen zu einem großen Teil aus glasfaserverstärktem Kunststoff und sind daher bis jetzt schwer zu recyceln.  Die Rotorblätter werden zum Teil vergraben, in der Zementindustrie verbrannt oder tatsächlich auch ins  Meer geworfen.  Die so saubere Windenergie hat für uns somit einen mehr als faden Beigeschmack, wenn man denn weiß, wieviele Windräder in den kommenden Jahren auf Grund von Ineffizienz  schon wieder zurückgebaut werden. 

Mit unserem Partner Anmet und dem Designlehrstuhl der Universität Zielona Góra entwerfen und entwicklen wir Outdoor Möbel, welche wir passender Weise „Wings“ nennen.  Mit nur einem Schnitt, viel Kreativität und Handarbeit entstehen völlig einzigartige, neue Produkte. Somit schaffen wir ohne hohe Umweltbelastung ein neues Produkt, mit dem wir im Sinne einer zirkulären Ökonomie, Ressourcen schonen und das Leben vorhandener Rohstoffe um viele Jahre verlängern. „We turn the future of outdoor living“ ist dabei unser Leitsatz. Unsere Wings sind schon heute das Möbel der Zukunft. André Schnabel 45 Jahre (Links im Bild, Founder) und Toni Schuster 23 Jahre (rechts im Bild, Co-Founder) sind die Ideentreiber hinter der Firma Wings for Living.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Nachhaltigkeit ist glücklicher Weise nicht nur ein Trend, sondern vielmehr Bestandteil und Notwendigkeit im Leben aller und natürlich auch vieler Industrien geworden. Es fordert neue Denkansätze. Einen wirklichen Impact zu geben und selbst etwas zu verändern, war schon immer unser innerster Antrieb. Als sich 2020 die Möglichkeit auftat, ein völlig neues Produkt zu schaffen, auf den Markt zu bringen und damit ein bestehende Umweltthematik anzugehen, war uns sofort klar, dass wir diese Idee umsetzen möchten. 

Der Drang nach Selbstverwirklichung, eine solide betriebswirtschaftliche Ausbildung und etliche Jahre Berufserfahrung waren dabei natürlich sehr förderlich.  

Welche Vision steckt hinter Wings for Living?

Gemäß unserem Leitsatz „We turn the future of outdoor Living.“ ist es unsere Vision, die Stadt der Zukunft heute schon erlebbar zu machen und das Morgen aktiv zu gestalten. Wenn wir einen wirklichen Impact bringen wollen, ist es in unseren Augen unabdingbar, die zirkuläre Ökonomie voranzutreiben. Alles, was in Zukunft neu entstehen soll, darf keine neuen Rohstoffe benötigen.  Wir glauben fest an eine Veränderung der Mobilität, durch welche Innenstädte wieder grüner werden und gemeinschaftliches, urbanes Leben wieder mehr Platz in Städten bekommt.

Die Innenstadt der Zukunft wird aus nachhaltigen und wiederkehrenden Rohstoffen bestehen. Innovative Sitzmöblierung zum Verweilen oder auch Haltestellen werden immer größere Bedeutung gewinnen. Wir sehen uns mit unseren Wings hier als Vorreiter im urbanen Outdoor-Möbel Markt. Dabei kommt auch die Produktinnovation nicht zu kurz. Schon jetzt kombinieren wir unsere Wings mit Solarfolien, um autarkes Laden von mobilen Endgeräten zu ermöglichen – Windenergie im Ruhestand trifft auf Solarenergie.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Finanzierung von Wings for Living wurde bisher ausschließlich aus privaten Eigenmitteln und natürlich aus den Erlösen der Produktverkäufe gestemmt. Die größte Herausforderung war und ist es hierbei, unsere Ideen und Visionen bezüglich neuer Produkte als auch aller Themen rund um den Webshop, Marktauftritt, Branding und Advertising zu finanzieren. 

Es ist daher für uns unabdingbar, jetzt Investoren mit ins Boot zu holen, um die Entwicklung der Wings, unser Brand Building nach vorn zu treiben und natürlich Reichweite zu generieren. Hierbei sind wir schon in den ersten Gesprächen. 

 Wer ist die Zielgruppe von Wings for Living?

Unsere Zielgruppe ist sowohl der B2B als auch der B2C Bereich. Im B2B setzen wir verstärkt den Fokus auf urbane Stadtmöblierung, Kommunen aber auch Architekten und Landschaftsbauer. Hier haben wir bereits eine Exklusiv-Partnerschaft mit einem der größten Stadtmöblierer vereinbaren können. Im B2C Bereich sind wir gerade stark in der Entwicklung. Wir möchten smarte Home-Living-Lösungen schaffen, die Möglichkeit der Individualisierung anbieten und besonders die Verbindung zwischen Comfort und Chic schaffen. Hierfür möchten wir eine Online Welt rund um Wings for Living erschaffen, in der Kunden Ihre Wings schon bei der Konfiguration digital erleben können.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? Wings for Living, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Der Vorteil liegt ganz klar in der Ressourcenschonung, der extremen Langlebigkeit und der Einzigartigkeit jedes einzelnen Möbelstücks. Durch den Einsatz eines Holz-Ersatzes aus upgecycelten Altkleidern und Altplastik schaffen wir ein zu 100% upgecyceltes Produkt, welches so gut wie keinen Pflegeaufwand und somit keine Folgekosten verursacht. 

Die Wings bestechen durch ihre organische Form, sind ein absoluter Hingucker und fügen sich perfekt in das Landschaftsbild ein. Durch die Einzigartigkeit des Materials, künftiger kompletter Individualisierungsmöglichkeit und der Kombination mit Solartechnologie sehen wir uns als Vorreiter im Bereich nachhaltiger Outdoor-Möblierung. In 5 Jahren möchten wir ein Bestandteil in Städten und Kommunen sein und natürlich auch die Gärten von privaten Kunden mit unseren Wings bereichern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Nicht zu lange zögern oder Nachdenken, sondern in das „Machen“ kommen und Dinge ausprobieren.

Rückschläge gehören zum Unternehmeralltag dazu. Nutzt diese als Motivation um stärker zu werden und weiter Vorwärts zu gehen.

Immer einen Schritt größer und höher zu Denken als man selbst glaubt. Die Idee oder das Produkt bekommen damit einen größeren Auftrieb

Wir bedanken uns bei André Schnabel und Toni Schuster für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Wings for Living

Kontakt:

Wings for Living UG
Ullersdorfer Str., 13a
D-01324 Dresden

www.wings-for-living.de
info@wings-for-living.de

Ansprechpartner: André Schnabel

Social Media:
Instagram
Facebook
LinkedIn

Nutze die Angebote von Wirtschaftsförderungen und erfolgreichen Gründern

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KRINTERVENT Wachstumgsberatung für Selbständige

KRINTERVENT Wachstumsberatung für Selbständige und kleine Unternehmen

Stellen Sie sich und das Startup KRINTERVENT doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Andreas Schulz und ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit Wachstum und Krisen in Unternehmen. Ich durfte früh in meiner Laufbahn eine Unternehmenskrise miterleben. Mit 23 Jahren wurde ich Abteilungsleiter und sechs Monate später durfte ich 30 % meiner Mitarbeiter entlassen. Ich habe versucht herauszufinden, wie es dazu kam und warum man es nicht verhindern konnte.

Von diesem Zeitpunkt an, hat mich das Thema Unternehmenskrise nicht mehr losgelassen und ich will heute noch alles darüber wissen. So wurde ich in meinem Berufsleben zum Problemlöser und habe viele unterschiedliche Bereich führen dürfen. Wenn alles lief, dauerte es nicht lange und mein Telefon klingelte. Entweder mein Chef oder ein externer Headhunter, der eine Herausforderung hatte.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Anfang 2021 traf ich den Entschluss, dies nicht mehr als Angestellter machen zu wollen. Ich wusste, es gibt viele Unternehmen, die von meinem Know-how profitieren können.

Durch mein Interesse an Krisen, bin ich mit vielen Unternehmer*innen in Kontakt gekommen, die sich in einer solchen Situation befanden. Sie suchten häufig nach Rat, wollten oder konnten sich aber nicht keinen Unternehmensberater leisten.

Kleine Unternehmen haben nicht das Geld, dass ein klassischer Unternehmensberater verlangt. Oftmals sind das 5 – 50-tausend Euro für ein Mandat. Außerdem funktionieren Sie komplett anders als mittelständische oder große Unternehmen. Mit Best-Practice-Lösungen a la Google oder Apple können die nichts anfangen. Nicht jedes Unternehmen kann seine Produkte darüber hinaus einfach im Internet verkaufen.

Diese sehr engagierten Unternehmer*innen sollten jedoch auch eine Chance bekommen, in Krisenzeiten zu wachsen. Aus diesem Grund entschied ich mich, meinen Job zu kündigen und mein Wissen insbesondere Selbständigen und kleinen Unternehmen anzubieten.

Welche Vision steckt hinter KRINTERVENT?

In Deutschland haben 99,8 % aller angemeldeten Unternehmen weniger als 50 Mitarbeiter. Sie sind das Rückgrat unseres Wohlstands und Innovationsmotor. Wir brauchen zwingend diese Unternehmen, wenn wir auch in Zukunft in Wohlstand leben wollen.

Ich möchte möglichst viele dabei begleiten, aus ihren vorhandenen, großartigen Ideen, dauerhaft erfolgreiche Unternehmen zu machen. Mit schnellen Verbesserungen und einfachen Lösungen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

In Deutschland zu gründen, ist alles andere als unkompliziert. Ich habe fast sechs Monate vor dem Start begonnen, mich schlau zu machen, alles Notwendige in die Wege zu leiten und den Start gut vorzubereiten.

Nichtsdestotrotz habe auch ich Fehler gemacht und Lehrgeld zahlen müssen. Leider ist unser Staatsystem so komplex und überreguliert, dass selbst die eigenen Mitarbeiter in den Behörden falsche Informationen weitergeben.

Den Beginn meiner Selbständigkeit finanzierte ich ausschließlich mit Eigenmitteln. Für Werbekosten habe ich später ganz bewusst eine KfW-Gründerförderung in Anspruch gekommen. Zu dem Zeitpunkt waren die Zinsen aber auch noch sehr günstig.

Wer ist die Zielgruppe von KRINTERVENT?

Meine Kunden sind Selbständige und kleine Unternehmen, deren Erfolgswelle abgeebbt ist oder bei denen das Wachstum stagniert. Ich lege den Fokus auf Umsatzsteigerungen, um die aktuelle Situation zu verbessern.

Restrukturierungen und Sanierungen sind nicht mehr mein Thema. Das könnte ich zwar theoretisch auch, aber das will ich nicht.

Meine Methodik funktioniert branchenunabhängig. Meine Kunden sind sehr divers. Da waren bereits Einzelhändler, IT-Firmen bis hin zu hoch spezialisierten Produzenten dabei. Selbst mit Behörden und Vereinen bin ich zurzeit im Austausch.

Wie funktioniert KRINTERVENT? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Anders als die klassische Unternehmensberatung. Ich komme nicht um lange zu bleiben, sondern möchte möglichst schnell meine Kunden auf den richtigen Weg bringen. Meine Beratung ist auf eine schnelle Umsetzung ausgelegt ist.

Für den schnellen Erfolg ist es wichtig, mit dem was da ist und den Fähigkeiten der Beteiligten zu arbeiten. Ich vermeide deshalb teure oder langwierige Investitionen und versuche erst gar nicht dem Unternehmen eine neue Ausrichtung zu verkaufen.

Ziel ist es, nach 6 Beratungsstunden ein fertiges Wachstumskonzept zu haben. Durchschnittlich liegen zwischen dem strategischen Erstgespräch und dem Abschlussgespräch, über die praktische Umsetzung des Konzeptes, sechs Wochen. Bei sehr engagierten Kunden oder hohem Handlungsdruck geht es auch mal in vier Wochen. Die Abrechnung erfolgt nach Beratungsstunden und nicht nach einem pauschalen Tagessatz.

6 Beratungsstunden reichen meistens auch aus, um das praktisch durchführbare Konzept zu erstellen. Bei der Umsetzung kann ich nichts mehr machen, da ich keine Entscheidungen für meine Kunden treffe oder ausführe. Das bekommen die Unternehmer*innen auch gut ohne mich hin. Andernfalls wäre ich ein Interim Manager und das bin ich nicht.

KRINTERVENT, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Nach vorne. Egal, wie sehr uns die nächsten Jahre herausfordern werden, meine Kunden werden auf der Gewinnerseite stehen. Davon bin ich überzeugt.

Im Idealfall bin ich in fünf Jahren auf einer Veranstaltung von vielen Hidden Champions. Die Veranstaltung wird von mir ausgerichtet und meine ehemaligen Kunden sind die Gäste.

Ansonsten werde ich immer da zu finden sein, wo Gründer, Jungunternehmer und Inhaber von kleinen Unternehmen anzutreffen sind.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Nutze die Angebote von Wirtschaftsförderungen und erfolgreichen Gründern für eine gute Startvorbereitung.

Deine Geschäftsidee muss deinem Kunden einen Mehrwert bieten und nicht bloß großartig sein.

Glaube nicht alles, was dir auf Social Media Plattformen erzählt wird. Am Ende braucht es viel Engagement und Fleiß, um ein dauerhaft erfolgreiches Unternehmen aufzubauen.

Wir bedanken uns bei Andreas Schulz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Infineon übernimmt Startup Industrial Analytics

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infineon

Die Infineon Technologies AG steigt beim Berliner Startup Industrial Analytics ein.

Damit stärkt Infineon sein Software- und Servicegeschäft im Bereich der Anwendung von Künstlicher Intelligenz zur vorausschauenden Analyse von Maschinen und Industrieanlagen. Infineon übernimmt 100% der Anteile an dem Unternehmen. Über die Höhe des Investments wurde Stillschweigen vereinbart.

„Industrial Analytics hat herausragende Kompetenzen im Bereich der vorausschauenden Analyse von Industriemaschinen und -anlagen mithilfe von künstlicher Intelligenz“, sagte Peter Wawer, Präsident der Infineon-Division Industrial Power Control. „Gemeinsam wollen wir das Geschäft von Industrial Analytics weiter ausbauen und bieten den Industriekunden von Infineon künftig neue KI-Lösungen, die unser Halbleiterportfolio ergänzen.“ 

Richard Büssow Fotograf/Bildquelle KAY HERSCHELMANN / Kay.Herschelmann@t-online.de

„Gemeinsam mit Infineon können wir unseren Wachstumskurs der vergangenen Jahre beschleunigen“, sagte Anja Vedder, Mitgründerin und Geschäftsführerin von Industrial Analytics. „Mit Infineon gewinnen wir nicht nur einen gewichtigen Partner, sondern auch Zugang zum Systemwissen von Infineon als einem führenden Halbleiterunternehmen. Davon werden wir enorm profitieren.“

Industrial Analytics entwickelt Lösungen auf der Basis von Künstlicher Intelligenz, um zum Beispiel Anlagen zu überwachen und kritische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. So werden beispielsweise Schwingungen analysiert und ausgewertet. Die KI-Lösungen von Industrial Analytics werten dabei nicht nur Daten für die vorausschauende Wartung von Anlagen (predictive maintenance) aus, sondern geben auch Handlungsempfehlungen (prescriptive maintenance). 

Weitere Informationen finden Sie hier

Titelbild Anja Vedder Fotograf/Bildquelle KAY HERSCHELMANN / Kay.Herschelmann@t-online.de

Quelle Industrial Analytics IA GmbH

SEO-Potenziale nutzen und Umsatzbasis erweitern

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SEO

72% aller Nutzer von Suchmaschinen klicken ausschließlich auf die organischen Suchanfragen. Diese Statistik zeigt sehr eindrucksvoll, dass es auch heute noch sehr lohnend ist, in den organischen Suchergebnissen weit oben zu stehen. Dies schmälert in keiner Weise die Bedeutung von Suchmaschinenwerbung und anderen Pay-per-Click-Anzeigen – dennoch liegen im Bereich Suchmaschinenoptimierung (SEO) nach wie vor große Potenziale. Doch wie lässt sich dieses Potenzial nutzen? Welche Maßnahmen sind erforderlich und was bringt am Ende Erfolg?

Am Anfang steht die Analyse

Eine gute SEO-Analyse ist heute die Basis für den Erfolg sämtlicher Maßnahmen in diesem Bereich. Nur so lässt sich die eigene Webpräsenz am Ende zielgerichtet ausbauen und optimieren. Das Ziel dabei: Mehr Autorität und bessere Rankings in den Suchergebnissen gängiger Suchmaschinen. Darüber hinaus lässt sich so die eigene Zielgruppe besser verstehen und entsprechend eingrenzen.

Eine gute SEO-Analyse umfasst dabei unter anderem folgende Bestandteile:

  • Potenzial bei der Onpage-Optimierung (z.B. Keyword-Analyse, Nutzerfreundlichkeit, gute Aufbereitung der Inhalte)
  • Potenzial bei der Offpage-Analyse (z.B. Linkbuilding, Kooperationen, Präsenz in Social Media Netzwerken und auf anderen relevanten Plattformen, wahrgenommene Expertise)
  • Potenzial bei der technischen SEO (Ladezeiten, mobile Website, Cyber-Sicherheit)

Alle der oben genannten Bereiche umfassen auch eine Konkurrenzanalyse. Dabei werden die wichtigsten Konkurrenten identifiziert und gecheckt, welche SEO-Metriken diese mitbringen. Anhand dessen lassen sich zweierlei Dinge ablesen:

  • Wo sind noch Schwächen zu finden, bei denen eine Abgrenzung gut möglich ist?
  • Welche Aspekte sind potenziell besonders erfolgreich?

Die SEO-Analyse sorgt also dafür, dass der Status quo ermittelt wird. So können Optimierer verstehen, wo die eigene Webpräsenz steht. Auf Basis der gewonnen Informationen lassen sich dann zielgerichtete Maßnahmen ableiten und entsprechend planen.

SEO-Optimierung: Die Durchführung der Maßnahmen

Die einzelnen Maßnahmen zur SEO-Optimierung werden aus den Ergebnissen der SEO-Analyse herausgearbeitet. Eine Priorisierung erweist sich dabei als hilfreich:

  • Priorität 1: Dringende Maßnahmen: Grobe technische Fehler auf der Website können das Ranking der Website insgesamt gefährden. Diese müssen deshalb stets sofort angegangen werden. 
  • Priorität 2: Low Hangig Fruits: In die Kategorie „Low Hanging Fruits“ fallen Maßnahmen, die sich in sehr kurzer Zeit umsetzen lassen. Diese sollten möglichst früh erledigt werden, weil sie schon einen positiven SEO-Effekt erzielen können, während die aufwendigeren Maßnahmen sich noch in der Umsetzung befinden. Low Hanging Fruits können zum Beispiel technische Einstellungen oder auch eine Optimierung der internen Verlinkung beinhalten.
  • Priorität 3: Maßnahmen mit großem Impact: Die SEO-Maßnahmen mit den größten Auswirkungen sind häufig auch recht aufwendig. Dazu gehört insbesondere die Erstellung neuer Inhalte auf Basis der Keyword-Analyse. Darüber hinaus spielen hier auch Linkbuilding und Content-Distribution eine wichtige Rolle. 

Maßnahmen mit eher geringem Impact und verhältnismäßig hohem Aufwand runden die SEO-Optimierung ab. Sie sollten auf der Prioritäten-Liste jedoch nicht so weit oben stehen. 

SEO-Monitoring: Erfolgskontrolle ist wichtig

SEO-Optimierung ist kein Einzelereignis, sondern ein dauerhafter Prozess. Aus diesem Grund sollten die Maßnahmen regelmäßig kontrolliert werden. Entsprechende SEO-Tools helfen schon heute dabei, Ranking-Änderungen nahezu in Echtzeit zu sehen und auch die Gründe dafür herleiten zu können. Darüber hinaus lassen sich heute auch Veränderungen bei der Konkurrenz überwachen und entsprechend gegensteuern. Langfristige Content-Audits sorgen zudem dafür, dass alles up-to-date bleibt und die Qualität mit der Zeit nicht leidet.

Suchmaschinenoptimierung ist heute wichtiger denn je

Die Komplexität der Suchmaschinenoptimierung hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Aus diesem Grund ist eine gewisse Expertise für entsprechende Erfolge unumgänglich. Wer jedoch eine SEO-Abteilung mit Fachpersonal aufbaut oder sich externe Experten ins Boot holt, kann auf diesem Weg die Umsatzbasis deutlich verbreitern. 

Abbildung 1: SEO bietet heute viel Potenzial, ist dafür aber auch deutlich komplexer als in der Vergangenheit. Bildquelle: @ PhotoMIX-Company / pixabay.com

Autor Thomas Hoffmann

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Förderung einer positiven und integrativen Kultur

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SingleStore Cloud-native Datenbank

SingleStore Cloud-native Datenbank um Daten in Echtzeit zu vereinheitlichen und zu vereinfachen

Könnten Sie unseren Lesern bitte kurz SingleStore vorstellen?

SingleStore ist eine Cloud-native Datenbank, die mit Geschwindigkeit und Skalierung für datenintensive Anwendungen entwickelt wurde. Unser Ziel ist es, moderne Daten in Echtzeit zu vereinheitlichen und zu vereinfachen. Das ist der Grund, warum wir existieren. Wir wurden entwickelt, um ein einziger Speicher für Analysen und Transaktionen auf einer Plattform in Echtzeit zu sein.

Die Zukunft erfordert Echtzeit, und wir ermöglichen unseren Kunden seit mehreren Jahren Streaming, operative und analytische Verarbeitung in Echtzeit mit einer einzigen, universell einsetzbaren, modernen, Cloud-nativen Datenbank. Wir haben ein fantastisches Produkt und sind bereits führend in der Echtzeit-Analytik.

SingleStore hat mehr als 350 Kunden, und 50 % unserer Buchungen und Umsätze stammen von Fortune 500-Unternehmen. Wir beschäftigen weltweit mehr als 400 Mitarbeiter und wir wachsen weiter und erweitern unser Team um Top-Talente.

Wie wurde SingleStore gegründet?

SingleStore hat seinen Sitz in San Francisco und wurde im Januar 2011 unter dem Namen MemSQL gegründet. Die erste Version des Produkts wurde entwickelt, um die Anforderungen von Echtzeit-Analytik-Workloads mit geringer Latenz zu erfüllen und die neu verfügbare, erschwingliche Hardware mit großem Speicher zu nutzen. 

Wir änderten unseren Namen von MemSql (In-Memory Sql), weil er nicht genau beschrieb, wer wir waren. Im Jahr 2020 haben wir uns in SingleStore umbenannt, um unser Ziel der Vereinheitlichung und Vereinfachung moderner Daten in Echtzeit in einem einzigen Speicher darzustellen. Wir hatten uns von einer In-Memory-Datenbank zu so viel mehr als nur einer Datenbank entwickelt. Unser Name steht dafür, wie wir Unternehmen dabei helfen, sich schneller anzupassen, unterschiedliche Daten in Echtzeit zu nutzen und digitale Innovationen zu beschleunigen, indem wir alle Daten über eine Plattform operationalisieren. Wir sind sehr stolz auf unser Erbe, aber wir glauben, dass die Zukunft darin besteht, dass Daten-Workloads in einem einzigen Speicher untergebracht werden.

Was ist die Vision hinter SingleStore?

Wir bei SingleStore haben das Unternehmen mit einer sehr einfachen Idee gegründet. Moderne Daten erfordern eine andere Art von Datenbank, um das Beste aus ihnen herausholen zu können. 

Wir wollten das „Oracle der modernen Daten“ sein. Die erste Generation von Datenbanken waren die Oracles, Informix und DB2s. Die zweite Generation war die der Datenbanken, in der DB2, Couchbase und die anderen 300 Einzug hielten. 

Die nächste Generation von Datenbanken wäre die Konsolidierung vieler dieser Datenbanken und Datentypen in einer Datenbank, die moderne Daten verarbeiten kann, und zwar in einer hybriden Multi-Cloud-Umgebung mit extrem niedriger Latenz, und das in Echtzeit.

Das ist SingleStore. 

SingleStore vereinfacht den Datenstapel eines Unternehmens, indem es im Durchschnitt zwischen drei und sieben Datenbanken eliminiert und sie durch eine einzige Datenbank, nämlich SingleStore, ersetzt. Das ist der wahre Grund, warum unser Firmenname SingleStore lautet. SingleStore für, wenn nicht alle, so doch die meisten Ihrer Datentypen.

Ich glaube, dass das neue Zeitalter der Datenbanken, die überleben und gedeihen werden, diejenigen sind, die den Benutzern die Möglichkeit geben, die Antworten, die sie brauchen, in Echtzeit zu erhalten. Unsere Absicht ist es, unsere Benutzer an die erste Stelle zu setzen und sie zu befähigen. 

Vor kurzem haben wir unter der Führung von Goldman Sachs 116 Millionen Dollar eingeworben, womit das Unternehmen mit 1,3 Milliarden Dollar bewertet wird. Wir planen, diese Finanzierungsrunde zu nutzen, um unsere Produkt-Roadmap in den Bereichen Analytik, verteiltes SQL und Entwicklererfahrung weiter voranzutreiben. Die Mittel werden uns auch bei der Expansion und der Einführung in vielen verschiedenen Märkten wie APAC und EMEA helfen.

Wer ist die Zielgruppe von SingleStore?

SingleStore unterstützt Organisationen und Unternehmen in den Bereichen Finanzen, Medien, Energie, Technologie und Einzelhandel. Unser Produkt wurde entwickelt, um Entwicklern das Leben mit Funktionen zu erleichtern, die eine skalierbare Leistung bieten, die Migration beschleunigen und helfen, die Kosten zu senken. Zu unseren Kunden zählen Unternehmen wie Kelloggs, Siemens und GE.

Wie funktioniert SingleStore? Was sind die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern von Datenspeichern?

Die Unternehmen von heute generieren Transaktionsdaten aus allen Bereichen ihres Geschäfts. Anwendungen sind die entscheidenden digitalen Berührungspunkte, die reaktionsschnell, interaktiv und in Echtzeit sein müssen, um Kunden in Datenerlebnisse zu verwickeln, die sie zum Wiederkommen bewegen. Die datenintensiven Anwendungen von heute verfügen über große Datensätze, die sich oft schnell ändern und aktualisieren und auch schnell wachsen. Außerdem greifen viele Benutzer auf diese Daten zu, so dass sie aktuell und schnell sein müssen.

Hier kommt SingleStore ins Spiel und hilft unseren Kunden, schnell auf die benötigten Daten zuzugreifen und sie zu analysieren. Echtzeit-Analysen können ein Unternehmen in die Lage versetzen, fundierte und schnelle Entscheidungen zu treffen. Viele der Dienste und Anwendungen, die heute genutzt werden – von Mitfahrdiensten bis hin zu den Echtzeit-Tracking-Diensten, die einige große Pizzamarken anbieten – benötigen Echtzeit-Analysen, um innerhalb von Millisekunden (und nicht erst nach Minuten, Tagen oder Stunden) Maßnahmen und Antworten zu liefern. Echtzeit ist entscheidend, denn die Kunden werden nicht mehr auf Sie warten – sie werden weiterziehen.

Wohin entwickelt sich SingleStore? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir setzen unsere Zukunft darauf, unsere Kunden dort abzuholen, wo sie sind, und sie dorthin zu bringen, wo sie hinwollen. Unser hybrides Modell basiert auf diesem Prinzip sowie auf einem Multi-Modell für Geschwindigkeit, verteiltem SQL (geodistributierte, skalierbare, intelligente Anwendungen, die sich auf brauchbare, dauerhafte Daten stützen), Zero-Trust-basierter Datenbanksicherheit (Compliance-Zertifizierungen) und einer nahtlosen, reibungslosen Entwicklererfahrung, die es den Nutzern ermöglicht, sich schnell anzumelden und Zugang zu den aktuellen Daten zu erhalten.

Ich sehe die Rolle des CEO darin, die Ambitionen des Unternehmens voranzutreiben und festzulegen, und ich sehe mich in der Lage, SingleStore zu mehr als nur einem Top-Datenbankunternehmen zu führen. Der Meilenstein auf unserem Weg ist es, zu den Top 3 Datenunternehmen der Welt zu gehören.

Was waren die größten Herausforderungen, denen Sie sich seit Ihrem Amtsantritt als CEO stellen mussten?

Ich bin 2019 zu SingleStore gekommen und habe in den ersten Monaten viel Zeit damit verbracht, mit unseren Kunden zu sprechen und ein Verständnis dafür zu entwickeln, wo wir bei der Entwicklung unseres Produkts stehen. Infolgedessen haben wir zwei sehr wichtige Entscheidungen getroffen – dass wir eine Hybrid-Cloud und in Zukunft eine Cloud und eine reine Cloud sein werden.

Wir glauben, dass Unternehmen in Zukunft mit einer geringeren Anzahl von Datenbanken arbeiten werden, um die Risiken zu verringern, die mit der Verschiebung von Daten zwischen mehreren Datenbanken verbunden sind. Eine Datenbank, die einen Großteil der Arbeitslasten in einer hybriden Multi-Cloud-Umgebung kombinieren kann, wird viel effizienter sein und reibungslose, ultraschnelle Funktionalität bieten. Wir werden SingleStore als eine einzige Datenbank weiterentwickeln, die den wachsenden Anforderungen aller unserer Kunden gerecht wird.

Sie haben viel Erfahrung in Führungspositionen, von Start-ups bis zur Unternehmensebene. Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern geben?

Die wichtigste Erkenntnis aus meiner Tätigkeit als CEO ist, dass diese Rolle rund um die Uhr besetzt ist. Es kommt darauf an, was man tut, was man sagt, was man praktiziert und – noch wichtiger – was man zulässt.

Es passiert so viel, dass man, wenn man keine Prioritäten setzt, seine Wochen und Monate mit Arbeit vollstopfen kann und dabei die wichtigen Dinge verpasst. Ich priorisiere meinen Tag oder meine Woche immer nach den folgenden 5 Dingen:

Sicherstellen, dass ich die Vision und Mission von SingleStore mit unseren Mitarbeitern, Kunden und Partnern kommuniziere

Konzentration auf die Geschäftsstrategie in Bezug darauf, wie wir uns am besten vom Markt abheben, und Förderung dieser Aspekte durch unsere Organisation

Ich verbringe Zeit mit meinem Team und fördere den Teamgeist in der gesamten Organisation

Umsetzung der Strategie auf datengestützte Weise

Förderung einer positiven und integrativen Kultur

Wir bedanken uns bei Raj Verma für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Pfade, die nicht funktionieren, frühzeitig erkennen und nicht weiterverfolgen

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MyFlexHome hotel-abo

MyFlexHome flexibles Hotel-Abo für deine notwendigen Übernachtungen

Stellen Sie sich und das Startup MyFlexHome doch kurz unseren Lesern vor!

MyFlexHome ist das erste Hotel-Abo Deutschlands. Wir bieten eine völlig neue und innovative Wohnform für Personen in hybriden Arbeitsmodellen an, die nicht in der Nähe ihres Büros wohnen. Für die Anwesenheitstage im Büro bucht der Mitarbeiter seine Hotelnächte im Abo zu einem konstanten Preis und profitiert von weiteren Vorteilen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben in unserem Freundes- und Bekanntenkreis gesehen, dass viele Leute in den letzten beiden Jahren weggezogen sind, aber gleichzeitig ihren Job behalten haben. Daraufhin haben wir uns gefragt, wie sie zukünftig an Ihrem Arbeitsort übernachten werden, wenn es wieder teilweise zurück ins Büro geht. Für die Idee vom Hotel-Abo haben wir sehr viel positives Feedback erhalten und das Konzept in einem Businessplan weiterentwickelt. Dies gab uns die Motivation zur Gründung von MyFlexHome.

Welche Vision steckt hinter MyFlexHome?

Lebe und arbeite wo du möchtest – Homeoffice am Lieblingsort – Hotel-Abo für Bürotage.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Überzeugung der Hotellerie, mit uns ein Abo zu einem konstanten Preis anzubieten, für eine neue Zielgruppe der „Hybrid Worker“. Aktuell sind wir noch eigenfinanziert durch das Gründerteam.

Wer ist die Zielgruppe von MyFlexHome?

Personen in hybriden Arbeitsmodellen, wir nenne sie die „Hybrid Worker“, die nicht in der Nähe ihres Büros wohnen, und alle Personen, die regelmäßig eine Unterkunft von 4-12 Nächten pro Monat in einer Stadt benötigen.

Wie funktioniert MyFlexHome? 

Der Kunde bucht über die Homepage in einem Hotel seiner Wahl ein Abo für 4-12 Nächte pro Monat zu einem konstanten Preis. Die Anzahl der Nächte kann er monatlich anpassen und sollten nicht alle Übernachtungen genutzt werden, können die Nächte auch im nächsten Monat genutzt werden.

Wo liegen die Vorteile? 

Der Kunde spart bei uns bis zu 60% im Vergleich zu einzelnen Buchungen oder einer festen monatlichen Miete für eine Zweitwohnung. Zusätzlich erhält er als MyFlexHome Kunde besondere Vorteile im Hotel, die er sonst nicht bekommt, z.B. eine Gepäckaufbewahrung zwischen seinen Aufenthalten. Unser Buchungsprozess ist sehr schlank gestaltet und alle Nächte sind mit nur einem Klick buchbar.  

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Einen direkten Konkurrenten zu MyFlexHome gibt es unserer Einschätzung nach (noch) nicht. Mit unserem Abo-Modell ist man extrem flexibel (monatlich kündbar), es ist einfach (Hotel auswählen und buchen) und günstig (Zahlung nur für tatsächliche Nächte statt einer Monatsmiete).

MyFlexHome, wo geht der Weg hin?

Nach der erfolgreichen Pilotphase in München werden wir ab spätestens 2023 in weiteren deutschen Städten unser Angebot eines Hotel-Abos ausweiten.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen mittelfristig Europas führende Plattform für Hotel-Abos werden und somit die Alternative zu klassischen Wohnformen, wie einer Zweitwohnung, für Berufspendler werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Frühzeitiger Austausch mit allen relevanten Stakeholdern und regelmäßiges Challengen des eigenen Wegs. Pfade, die nicht funktionieren, frühzeitig erkennen und nicht weiterverfolgen.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Von Beginn an Nähe zum Kunden aufbauen

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organifarms farm roboter
Organifarms

Organifarms: Farm Roboter, die arbeitsintensive Prozesse in Gewächshäusern und Vertical Farms automatisieren

Stellen Sie sich und das Startup Organifarms doch kurz unseren Lesern vor!

Bei Organifarms entwickeln wir Farm Roboter, die arbeitsintensive Prozesse in Gewächshäusern und Vertical Farms automatisieren. Gegründet wurde das Unternehmen 2020 von meinen Mitgründern Dominik Feiden, Marian Bolz, Mario Schäfer und mir, Hannah Brown. Unser erstes Produkt ist BERRY, unser Ernteroboter für Erdbeeren. Er automatisiert die Ernte, die Qualitätskontrolle und das Verpacken der Früchte.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben uns Ende 2019 auf einem Hackathon kennengelernt, wo uns das Interesse verbunden hat, etwas Innovatives zu entwickeln und einen Beitrag zu gesellschaftlichen Problemen zu leisten. Vor allem die Herausforderungen der Lebensmittelproduktion der Zukunft haben uns beschäftigt. Bei unseren Recherchen haben wir herausgefunden, dass viele Erzeuger schon jetzt mit Problemen wie Personalmängeln oder hohen Kosten konfrontiert sind. Diese machen es für sie immer schwieriger ihre Existenzen zu sichern.

Welche Vision steckt hinter Organifarms?

Unsere Vision ist es einen Beitrag zu einem fairen und nachhaltigen Ernährungssystem leisten, indem wir prekäre Arbeit in der Landwirtschaft reduzieren, den lokalen Anbau stärken, moderne Anbautechniken fördern und Lebensmittelverluste zu verringern.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine Herausforderung war für uns der Aufbau unseres Teams, vor allem in der Corona Zeit. Wir haben uns zu Beginn über Eigenmittel finanziert und wurden anschließend über Startup BW Pre-Seed und das Start-up Darlehen der Rentenbank gefördert.

Wer ist die Zielgruppe von Organifarms?

Unsere Zielgruppe sind Erzeuger*innen von Obst und Gemüse im geschützten Anbau.

Wie funktioniert Organifarms? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unser Roboter fährt autonom durch das Gewächshaus und erntet alle reifen Früchte. Dabei können der Reifegrad und die Qualitätskriterien nach Belieben eingestellt werden. Die Früchte werden direkt in Verkaufsschalen abgelegt und gewogen, sodass keine nachträgliche Arbeit notwendig ist. BERRY kann 24 Stunden – 7 Tage die Woche arbeiten. So kann dem Personalmangel entgegengewirkt und Sicherheit für die Erntesaison geschafft werden.

Organifarms, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen unsere Technologie in Zukunft in vielen verschiedenen Ländern anbieten und Teil eines modernen und zukunftsfähigen Ernährungssystems sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Von Beginn an Nähe zum Kunden aufbauen

Um ein Produkt zu entwickeln, das tatsächlich den Bedürfnissen der Kunden entspricht, ist es wichtig, von Anfang an in den Austausch zu gehen und Feedback einzuholen. Zusätzlich lassen sich so auch schon früh gute Kundenbeziehungen aufbauen.

Ein starkes Team aufbauen

Vor allem als Startup spielt jedes Teammitglied eine zentrale Rolle, deshalb sollte die Suche nach geeigneten Personen nicht unterschätzt werden.

Nach öffentlichen Fördermitteln suchen

Es gibt in den verschiedenen Bundesländern eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten für Startups. Besonders für den Beginn eigenen sich diese gut, um die ersten Investitionen zu tätigen und die Entwicklung voranzutreiben.

Wir bedanken uns bei Hannah Brown für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Turbulente Zeiten: Wie Start-ups aktuell Investmentrunden realisieren können

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Investmentrunden

Klarna verliert 85 Prozent an Wert, Gorillas entlässt 300 Mitarbeiter:innen, große Investoren wie Sequoia sprechen von harten Zeiten, die auf Start-ups zukommen werden. Die erfolgsverwöhnte Start-up-Community hat es aktuell nicht leicht. Die Gründe für die Krise muss man nicht lange suchen: Inflation, Krieg in der Ukraine und die Zinspolitik treffen natürlich auch aufstrebende Jungunternehmen enorm. Für Gründer:innen muss die Devise nun lauten: cool bleiben. Denn so schlimm, wie die Situation auf den ersten Blick scheint, ist sie nicht. Auch jetzt können Start-ups noch Investmentrunden realisieren und trotz Krise ihr Business weiter voranbringen. 

Nicht alle Start-ups sind gleich stark betroffen

Zunächst einmal dürfen Gründer:innen nicht generalisierend an die derzeitige Situation herangehen. Denn auch wenn natürlich die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft von den Auswirkungen der Inflation, der Zinspolitik und deren Nebeneffekten betroffen sind, sieht es doch beim Thema Start-up-Finanzierung schon wieder anders aus. Entscheidend ist, dass nicht jede:r Investor:in direkt in den Krisenmodus schaltet und Finanzierungsrunden streicht.

In den letzten Wochen hat sich dennoch abgezeichnet, dass vor allem VCs defensiv agieren und damit Start-ups mit VC-Finanzierungen um eine Anschlussfinanzierung zittern müssen. Diese Entwicklung hat sicherlich mit dem Geschäftsmodell der Risikokapitalgeber:innen zu tun, sind sie doch viel stärker von schnellen Renditen abhängig. Dementsprechend sollten sich Gründer:innen aktuell vielleicht eher nach Private-Equity-Investoren oder Family Offices für eine Finanzierung umschauen. 

Auch interessant: Frühphasen-Fonds wie Cherry Ventures oder Creandum haben trotz Krise in jüngster Zeit sehr hohe Beträge eingesammelt, teilweise sogar die höchsten Beträge ihrer bisherigen Firmengeschichte. Start-ups, die auf der Suche nach ihrer ersten großen Finanzierungsrunde sind, haben deshalb gute Chancen, dass sie von Investment-Kürzungen gar nichts mitbekommen. Anders sieht es natürlich bei Start-ups aus, die bereits im letzten Jahr eine enorm hohe Bewertung erhalten haben. Sie stehen nun vor der Herausforderung, diesen Erwartungen im Hinblick auf Wachstum und Rendite gerecht zu werden. 

So können Start-ups aktuell bei Investoren punkten

Besonders im letzten Jahr hatte man den Eindruck, dass es bei Finanzierungsrunden häufig allein darum gegangen ist, ob ein Start-up ein aktuelles Hype-Thema besetzt. Gerade in gefeierten Branchen wie Mobility oder auch FinTech wurde viel investiert und die einzige Devise schien zu lauten: Wachstum um jeden Preis. Nun aber der Stimmungsumschwung, der dennoch keinen Grund zur Panik bedeutet. Denn die Suche nach Investor:innen an sich wird nicht zwingend schwieriger, die Geldgeber:innen haben nur einen anderen Fokus. Wenn in den letzten Jahren Themen wie Profitabilität und Effizienz unter dem Wachstumscredo vernachlässigt wurden, achten Investoren im aktuellen Marktumfeld sehr viel mehr auf ein gesundes und funktionierendes Geschäftsmodell. Schwierig wird es sicher hingegen für Start-ups, deren Businesskonzept sich bisher am Markt noch nicht so recht bewährt hat.

Den Weg zur Profitabilität deutlich machen

Braucht ein Start-up jetzt also frisches Geld, sehen sich die Gründer:innen vor allem mit der Frage konfrontiert: Wie sieht euer Pfad zur Profitabilität aus und ab wann macht ihr Gewinne? Die Herausforderung für Gründer:innen ist nun, Investoren plausibel zu erklären, wie sie es schaffen wollen, zu wachsen und gleichzeitig schwarze Zahlen zu schreiben. Dazu können Start-ups an verschiedenen Stellschrauben drehen. Eine dieser Schrauben könnte beispielsweise die Preisstrategie sein, schließlich ist der Preis die Grundlage, um Gewinne zu erwirtschaften. Gründer:innen können im Vorfeld der Finanzierungssuche also z. B. schon einmal checken, ob ihr Preismodell valide ist, ob die verlangten Preise realistisch sind oder wie die Zahlungsbereitschaft der Kund:innen wirklich aussieht. 

Um den Weg in die Profitabilität deutlich zu machen, sollten Gründer:innen auch in der Lage sein, Investor:innen einen tiefen Einblick in das eigene Unternehmen zu geben. Das bedeutet: Wirklich alle wichtigen KPIs aktuell parat haben und fähig sein, detailliert über sie zu sprechen. Denn: Allein über eine gute Story lassen sich Start-ups nicht mehr finanzieren. Es spricht nichts gegen einen Forecast mit enormen Wachstumsprognosen, sofern sie realistisch sind. Für die Cash- und Lifetimeplanung sollte jedoch aktuell eher ein konservativer Ansatz gefahren werden. Dieser etwas moderatere Case sollte im aktuellen Marktumfeld eine Lebensspanne von mindestens 24 Monate bringen.

Die Erwartungen anpassen

Daneben müssen Gründer:innen ihre Erwartungen anpassen. Start-ups, die beispielsweise im letzten Jahr mehr Geld eingesammelt, als sie wirklich benötigt haben, stehen nun mit einer enorm hohen Bewertung in ihrer Equity-Story da und könnten Probleme haben, Investor:innen von einer Anschlussfinanzierung zu überzeugen bzw. erstmal in diese Bewertung reinzuwachsen. Wer außerdem erwartet, in einer weiteren Investmentrunde eine ähnlich hohe oder vielleicht sogar noch höhere Bewertung zu erhalten, wird angesichts der aktuellen Entwicklungen enttäuscht werden. Start-ups müssen sich darauf einstellen, mit niedrigeren Bewertungen auszukommen. Das bedeutet: Weniger ins Risiko gehen, Burnrate senken und Kosten in Bereichen wie z. B. Marketing einsparen.

Finanzierungsrunden sind immer noch möglich

Fazit: Ja, die Zeiten für Start-ups haben sich verändert, aber gute Finanzierungsrunden sind immer noch möglich. Billiges Geld von VCs mag nicht mehr im Überfluss vorhanden sein, doch zu einem Kollaps wie nach dem Platzen der Dotcom-Blase wird es nicht kommen – dafür ist das deutsche Start-up-Ökosystem gerade zu gut aufgestellt. Gründer:innen müssen nun den Fokus klar darauf legen, profitabel zu werden. Dies kann aber auch eine Chance sein. Denn je schneller sich ein Geschäftsmodell von alleine tragen kann, desto eher sind Gründer:innen nicht mehr auf Investments angewiesen.

Autor

Nikbin Rohany ist CEO des SaaS-Anbieters Shore, der eine Terminbuchungs- und Shoplösung für KMU anbietet. Die Digitalisierung und der Erfolg von KMUs sind seine Vision und Leidenschaft.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Machen statt warten

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Rettergut nachhaltige Lebensmittel

Rettergut: Nachhaltige Lebensmittel aus geretteten Zutaten

Stellen Sie sich und das Startup Rettergut doch kurz unseren Lesern vor!

Rettergut ist 2019 aus der brillianten Idee der Dörrwerk GmbH Gründer entstanden, unansehnliches Obst oder Gemüse für leckere Produkte zu nutzen. Das Dörrwerk hatte sich auf Fruchtpapier beschränkt, aber schnell wurde klar, dass es noch viel mehr Rohstoffe zu retten gibt. Seitdem zaubern wir aus geretteten Lebensmitteln und anderen hochwertigen Rohstoffen haltbare Produkte wie Suppen, Aufstriche, Pesto, Nudeln, Schokolade oder Erfrischungsgetränke – oft in Bioqualität, meist vegan, immer vegetarisch.

Ein Teil des Umsatzes stecken wir in nachhaltige und soziale Projekte zur Förderung der Wertschätzung von Lebensmitteln. Damit wollen wir dabei helfen, dass verantwortungsvoller Umgang mit der Natur, bestmögliche Ressourcennutzung und Respekt vor Lebensmitteln selbstverständlich werden und kein „nice to have“ sind. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich glaube, mein Bruder und ich haben das „Unternehmer-Gen“. Und eine gute Idee. So beginnt das ja häufig. Ein Unternehmen zu gründen und eine Marke aufzubauen ist wie ein Abenteuer. Du weißt nie, was für Herausforderungen hinter der nächsten Ecke auf dich lauern. Da brauchst du Geduld, Vertrauen in dich selbst, ein gutes Team und den gewissen inneren Antrieb. Und der liegt bei uns klar darin, dass wir mit unserem Umsatz etwas Gutes tun wollen.

Welche Vision steckt hinter Rettergut?

Wir haben als Früchte-Retter begonnen, sind dann zu Lebensmittelrettern geworden und befinden uns nun auf dem Weg, noch andere Dinge zu retten. Die Vision ist ganz klar: Rettergut Produkte auf jedem Frühstücks-, Mittags- und Abendbrot-Tisch im gesamten deutschsprachigen Raum. Unsere Mission ist es, Menschen mithilfe unserer Produkte und unserer Kommunikation über die Wertschätzung von Lebensmitteln, den Respekt vor der Natur und den schonenden Umgang mit Ressourcen zu informieren. Das heißt allerdings nicht, dass wir alles besser wissen, vielmehr lernen wir selbst jeden Tag dazu und können damit Teil einer Veränderung in der Foodbranche sein, die letztlich die Ernährungswende vorantreiben soll.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Das Sourcing ist die größte Herausforderung. Wo fällt Verschwendung an? Wo bleiben Lebensmittel übrig? Wie finden wir sie und zu welchem Preis können wir sie einkaufen. Denn Lebensmittel retten ist teuer, wir gehen immer eine Extrameile, um die Rohstoffe zu finden, einen fairen Preis zu zahlen und dann auch noch das perfekte Produkt dafür zu entwickeln. Das ist auch die größte Herausforderung in der Kommunikation: zu erklären, warum unsere Produkte ihren Preis mehr als wert sind. Und dann haben wir auch noch den hohen Anspruch, mit unseren jährlichen Spenden und Förderbeträgen wirklich wirksam zu werden. Wir freuen uns, dass es Investoren gibt, die uns dabei seit Langem vertrauensvoll unterstützen. Und wir sind stets offen für neue Investoren.

Wer ist die Zielgruppe von Rettergut?

Menschen, die klima- und umweltpolitisch interessiert sind und tendentiell eher viel arbeiten und wenig Zeit haben. Denn wir stehen ja für moderne, gesunde Convenience Produkte. Veganer Aufstrich zum Frühstück, heiße Suppe zum Mittag und Pasta Pesto zum Abendessen. Mit Rettergut Produkten kann man tatsächlich seinen kompletten Tag gestalten. Damit sind wir der Renner für Singles und für Familien, denn es geht schnell, ist gesund, bio oder vegan und du tust ganz automatisch etwas Gutes, denn die Spende steckt in jedem Produkt schon mit drin. Wir begeistern damit die Anti-AKW Generation genauso wie die Friday for Future Generation.

Wie funktioniert Rettergut? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir suchen wie die Detektive nach zu rettenden Rohstoffen. Häufig werden wir auch angesprochen von Unternehmen, die Rohstoffe im Produktionsprozess „übrig“ haben oder bei ihnen aussortiert werden würden. Diese kaufen wir ein und kreieren Produkte daraus. Vom Umsatz dieser Produkte geht dann ein gewisser Prozentsatz pro Jahr an soziale oder nachhaltige Projekte, die wir fördern möchten, um die Lebensmittelwertschätzung voranzutreiben.

Wir sind Pioniere im Bereich der Lebensmittelrettung und europaweit noch immer der einzige Anbieter solcher Produkte. Wir werden unser Portfolio an Produkten aber erweitern, denn nach und nach gibt es weniger zu retten und Hersteller fühlen sich dazu inspiriert, selbst Produkte aus Gerettetem zu erfinden. Immer wichtiger wird es uns, den sozialen und nachhaltigen Impact zu erhöhen, den wir mit unserem Umsatz in die Welt bringen können. 

Rettergut, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir werden sicherlich noch immer im wunderschönen Marienpark neben dem spektakulären Gelände von Brew Dog sitzen, aber wahrscheinlich auf wesentlich mehr Quadratmetern, um das bis dahin dreifache Team unterzubringen. Wir werden voraussichtlich mehr als 1000 Tonnen Lebensmittel gerettet haben und dürfen auf unseren signifikanten Impact stolz sein, den wir mitgestalten konnten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Immer im Blick haben, warum du das Ganze eigentlich tust. Machen statt warten. Auch mal Pausen einlegen.

Fotograf/Bildquelle: Jacqueline Schulz

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Rettergut

Kontakt:

Dörrwerk GmbH
Marienpark 22
D-12107 Berlin

www.rettergut.de
hallo@rettergut.de

Ansprechpartner: Lisa Kachler

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