Sonntag, November 24, 2024
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Nimm dir stets die nötige Zeit, um die richtigen Leute einzustellen

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MoBerries Recruiting Plattform

MoBerries Recruiting Plattform basierend auf einer Künstlichen Intelligenz

Stellen Sie sich und das Startup MoBerries doch kurz unseren Lesern vor!

Ich heiße Terence Hielscher und bin Founder von MoBerries – einem Software-Unternehmen im Bereich Recruitment, das 2015 in Berlin gegründet wurde. Unser Ziel ist es Menschen dabei zu helfen, Chancen auf dem Arbeitsmarkt effizient und transparent zu erkennen. 
Das heißt: Wir helfen Bewerbern dabei, schnell und simpel zu ihrem Traumjob zu kommen. Gleichzeitig unterstützen wir Unternehmen dabei, effizient die richtigen Bewerber zu erhalten und helfen Recruitern dabei, ihre Kandidaten passgenau mit Jobs zu verbinden.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Mir war schon immer klar, dass ich im Leben unternehmerisch tätig werden wollte. Ich habe mich bereits im ersten Semester meines Studiums gezielt bei den besten Investoren in Deutschland als studentischer Mitarbeiter beworben und am Ende einen Job bei einem der Top 10 Investoren in Deutschland erhalten. Dabei hatte ich das Glück Einblicke in alle Abläufe einer Unternehmensgründung zu bekommen und konnte darüber hinaus noch während meines Studiums eine Ausbildung als Business Analyst, Researcher und Produkt Manager durchführen.

Im Zuge meiner Tätigkeit für Michael Brehm und seinen Venture Fund, der in über 32 Ländern mit über 100 Portfoliounternehmen tätig war, entdeckte ich meine Leidenschaft für die Optimierung des Recruitings. Ich konnte fast 1.000 offene Stellen im Portfolio besetzen. Gewachsen ist das Interesse durch die damals zu betreuenden Unternehmen, die zum Teil bis zu 300.000 Bewerbungen pro Jahr erhielten. Eingestellt wurden von diesen Bewerbern am Ende aber lediglich 0,2%. Aus dieser Motivation heraus habe ich zusammen mit Mo Moubarak, der damals ebenfalls für Michael Brehms Tochtergesellschaften gearbeitet hatte, MoBerries gegründet.

Welche Vision steckt hinter MoBerries?

MoBerries ist der Marktplatz für Robotic Prozess Automatisierungen im Recruiting. Es ist eine Automatisierungssoftware, die mühsame, manuelle digitale Aufgaben erledigt und die Arbeit eines menschlichen Arbeiters auf einen „digitalen Arbeiter“ überträgt. RPA-Lösungen sparen Unternehmen Zeit und Geld und steigern gleichzeitig die Produktivität, indem sie es den Mitarbeitern ermöglichen sich auf unternehmenskritische Aufgaben zu konzentrieren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Mit die größte Herausforderung sind die verschiedenen Abhängigkeiten des Recruitingmarktes. Gerade in der Aufbauphase einer Plattform wie MoBerries sind diese Abhängigkeiten nicht zu vernachlässigen. So kommen Bewerber nur auf die Plattform, wenn die Auswahl an offenen Stellen und Unternehmen groß genug ist. Gleichzeitig ziehen Unternehmen eine Plattform nur in Erwägung, wenn genug Bewerber im Pool sind. Um dieses Gleichgewicht in die Balance zu bekommen, benötigt es innovative Ansätze und datengetriebenes Handeln.

Unser Startkapital wurde damals von Michael Brehm und seinem Netzwerk bereitgestellt. Danach kamen im Laufe der Zeit viele in Deutschland sehr angesehene Business Angels dazu. Mittlerweile haben wir Investoren aus der ganzen Welt und die letzte Investmentrunde war von einem einflussreichen Investor aus Qatar.

Wer ist die Zielgruppe von MoBerries?

Schnell wachsende Unternehmen, die effizient Bewerber beschaffen und datengesteuerte Methoden anwenden möchten.

Wie funktioniert MoBerries? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

MoBerries ist eine Recruiting Plattform, die basierend auf einer Künstlichen Intelligenz, Anforderungsprofile von Stellenausschreibungen mit Bewerberprofilen aus allen Kanälen abgleicht und so die relevantesten Bewerber für Unternehmen findet. Darüber hinaus bieten wir Unternehmen die Möglichkeit überschüssige Bewerber über einen personalisierten Link an das MoBerries Netzwerk weiterzuempfehlen und Geld zu verdienen, sobald diese Bewerber von anderen Unternehmen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen oder eingestellt werden.

Die Vorteile von MoBerries kurz zusammengefasst:

– Über 250 Personalvermittler empfehlen mehr als 10.000 Kandidaten wöchentlich

– Bereits über 2.000 Unternehmen monetarisieren ihren Talentpool über MoBerries

– Via Messenger Bots haben wir insgesamt 1,7 Millionen Bewerber die Jobs suchen

– Unternehmen können mit Hilfe von MoBerries ihr Active Sourcing automatisieren

MoBerries, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Fokus liegt stets auf der selben Mission: Wir helfen dabei Karrieren zum Gedeihen zu bringen – MoBerries wird zum größten Kandidaten-Empfehlungsnetzwerk von Bewerbern, die nach einem nächsten Karriereschritt suchen und schafft zeitgleich die beste Erfahrung für Kandidaten. Um diese Mission weiterhin zu verfolgen, werden wir Features und Produkte aufbauen, die sich mit aktuellen Herausforderungen auf dem Recruitingmarkt beschäftigen und bestehende Probleme sowohl für Bewerber, also auch für Unternehmen und Recruiter lösen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Sei immer der Durchschnitt der 5 Personen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.

Sei dir immer im Klaren darüber, was du nicht weißt und hole dir die besten Leute, die diese Themen für dich übernehmen oder dir ihr Wissen vermitteln.

Nimm dir stets die nötige Zeit, um die richtigen Leute einzustellen.

Wir bedanken uns bei Terence Hielscher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Nicht aufgeben

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Sleepiz schlaf schlafapnoe

Sleepiz misst kontaktlos zu Hause verschiedene Vitalfunktionen mit sehr hoher Genauigkeit im Schlaf und untersucht diese dann auf Schlafapnoe

Stellen Sie sich und das Startup Sleepiz doch kurz unseren Lesern vor! 

Sleepiz ist ein Medizintechnik Unternehmen und Spinoff der ETH Zürich. Wir bieten in Deutschland und der Schweiz Schlafscreenings für zuhause an.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Wir haben Sleepiz gegründet um mit unserer kontaktlosen Radartechnologie die Schlafmedizin zu verbessern.

Welche Vision steckt hinter Sleepiz? 

Unsere Vision ist es die Zukunft des Gesundheitswesen, durch kontaktloses Monitoring zu Hause, mit zu gestalten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Die grösste Herausforderung war es unser Produkt mit begrenztem Kapital und innert kürzester Zeit als Medizinprodukt zu entwickeln und zertifizieren.

Wer ist die Zielgruppe von Sleepiz? 

Wir richten uns an Ärzte und Menschen die unerkannte Schlafkrankheiten haben, vor allem an Leute die Schnarchen und tagsüber müde sind und somit möglicherweise an einer Schlafapnoe leiden.

Table lamp in a bedroom

Wie funktioniert Sleepiz? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Sleepiz hat ein Gerät entwickelt welches kontaktlos zu Hause verschiedene Vitalfunktionen mit sehr hoher Genauigkeit im Schlaf misst und diese dann auf Schlafapnoe untersucht. Dies koppeln wir mit unserer Dienstleistung, das Gerät direkt unseren Kunden nach Hause zu schicken, sodass jeder sich zuhause Untersuchen kann.

Sleepiz, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen unser Angebot ausweiten und nicht nur Betroffenen helfen Ihre Schlafapnoe zu erkennen sondern diese dann auch richtig zu behandeln. Zudem haben wir auch vor kurzem den Eintritt in die USA geschafft und wollen dort mit verschiedenen Gesundheitsanbietern arbeiten, um unsere Technologie in weiteren Krankheiten einzusetzen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Nicht aufgeben, die besten Leute einstellen die man finden kann, und immer mehr Kapital einsammeln als man denkt zu brauchen.

Wir bedanken uns bei Max Sieghold für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ziele nach dem Mond

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ConvinZe hilft Selbständigen und Unternehmen dabei, TikTok zu rocken

ConvinZe hilft Selbständigen und Unternehmen dabei, TikTok zu rocken

Stell dich doch unseren Lesern kurz vor!

Hey, ich bin Davide, 15 Jahre alt, Founder & Schüler. Schon mit 6 Jahren habe ich Marketing geliebt und einen großen Drang verspürt, etwas Eigenes zu kreieren. Jetzt helfe ich mit meiner Agentur ConvinZe anderen Unternehmen dabei, auf TikTok Accounts auf- und auszubauen und Ads zu schalten, die rocken.

Wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag von Davide Mercatali aus? 

Ein normaler Tag fängt bei mir normalerweise um 06:45 Uhr an. Ich mache mich fertig und fahre zur Schule. Da beginnt der Unterricht um 07:45 Uhr und endet um 14 Uhr. Dann fahre ich wieder nach Hause und lerne bis ca. 16 Uhr. Dann arbeite ich bis 19 Uhr und mache bis 19:30 Uhr noch Sport. Zwischen 19:30 Uhr und 22 Uhr verbringe ich Zeit mit meiner Familie. Zum Schluss arbeite ich noch ca. eine Stunde und gehe dann schlafen.

Was macht ConvinZe?

ConvinZe ist eine TikTok Agentur. Wir helfen Unternehmen dabei TikTok zu rocken. Egal ob einen Account auf- oder ausbauen oder Ads schalten. Wir können immer helfen. Außerdem schalten wir mit 4133 Marketing, meine erste Agentur, Facebook Ads. Im Moment liegt aber mein Fokus auf ConvinZe.

Warum hast du dich entschieden, so jung zu gründen?

Ich habe mich schon mit sechs Jahren für das Unternehmertum interessiert. In diesem Alter fängt man ja ein bisschen an “richtig zu denken”, und als ich das erste Mal in einen Saturn bei uns in Karlsruhe gegangen bin, haben mich erst mal die ganzen Farben und die Technik geflasht. Da habe ich gedacht: „Davide, wenn du 18 ist, gründest du einfach ein Elektrogroßhandel“. Außerdem habe ich schon damals einen unglaublich großen Drang verspürt, etwas Kreatives und Eigenes zu kreieren. Der Saturn war der erste große Impuls, der diesen Drang in diesem Moment klarer gemacht hat. 

Im Lockdown hatte ich sehr viel freie Zeit und wollte diese nicht mit Videospiele oder Filme verschwenden. Zusätzlich wurde der Drang, etwas zu kreieren, immer stärker. Da habe ich mich gefragt, wie ich diese Zeit sinnvoll nutzen kann und habe angefangen, mich im Marketing, Vertrieb, Mindset usw. weiterzubilden.

Mit diesem Wissen wollte ich anderen Unternehmen helfen, mein Netzwerk erweitern, interessante und inspirierende Persönlichkeiten kennenlernen und meine Fähigkeiten ausbauen. Ebenso ist das Gründen als Schüler perfekt. Man hat nachmittags viel Zeit, man hat eine Absicherung (die Eltern) und man hat keine Verpflichtungen. Deswegen kann man ohne Druck (außer man macht sich selber welchen) sein eigenes Ding aufbauen. Deswegen ist das (fast) die beste Zeit zum Gründen.

Wie schwer war es für dich, die ersten Kunden zu akquirieren?

Der erste Kunde kam aus Zufall. Mein erster Beitrag auf LinkedIn ist zufällig viral gegangen (ca. 125.000 Views) und so ist der erste Kunde auf mich aufmerksam geworden. Dieser war allerdings beim ersten Projekt unbezahlt. Der erste von Anfang an zahlender Kunde kam im März nach 3 Monaten. Er wurde über LinkedIn auf mich aufmerksam, hat mich angeschrieben und nach 1-2 Calls haben wir uns entschieden zusammenzuarbeiten.

Wer ist der klassische Kunde, der zu dir kommt?

Ich habe kein “klassischen Kunden”. Ich habe von Start-ups über Coaches bis E-Commerce viele verschiedene Arten von Kunden.

Wo siehst du dich in den nächsten fünf Jahren?

Mein Ziel ist es, zu einer der führenden TikTok Agenturen im DACH-Raum (vielleicht sogar Global) zu werden. Langfristig kann ich mir vorstellen, im E-Commerce einzusteigen.

Welche Bücher kannst du unseren Lesern empfehlen? 

Eigentlich sind die Klassiker immer am besten. Zum Beispiel „Rich Dad, Poor Dad“ und „Wie man Freunde gewinnt“.

Welche drei Tipps hast du für junge Startup Gründer? 

Lebe nach dem Motto: Ziele nach dem Mond. Selbst wenn du ihn verfehlst, wirst du
zwischen den Sternen landen (Angeblich von Friedrich Nietzsche)
Nimm nur konstruktives Feedback von den richtigen Personen an
Gebe niemals aus. Setze dir ein Ziel, handle, analysiere und optimiere.

Wir bedanken uns bei Davide Mercatali für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sog-Marketing: Keine Zauberei, sondern stimmiges Marketing-Konzept

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Sog-Marketing

Wir sitzen im Liegestuhl und nippen an unserem Limoncello-Spritz, derweil füllen uns Tausende neue Buchungen unserer Kund*innen das Konto. Ein Gefühl wie im Schlaraffenland.

Sog-Marketing macht es möglich. Oder? 

Leider ein Märchen! Wer glaubt Millionengewinne ohne Mühe und ohne bekannte Marke zu realisieren, der läuft fehl. Trotzdem gibt es den berühmten Kunden-Sog und der ist ein spannendes, vielschichtiges Phänomen, das auf einer glasklaren Positionierung basiert, durchdacht Emotionen anspricht und konsequent umgesetzt werden muss.

Ein Gastbeitrag von Kristin Woltmann 

Die Begriffe Sog-Marketing oder Magnetismus-Marketing suggerieren, du müsstest nur einen Knopf drücken und schwupp seist du für Kun:innen anziehend. In Wahrheit bedeutet Sog-Marketing überzeugendes Marketing, das in einer fein abgestimmten Komposition deine Traumkundinnen und Traumkunden abholt. Ihre Probleme und Wünsche sind Hauptthema der Komposition. Du musst deine Traumkundschaft sehr gut kennen, um die richtigen praktischen, aber auch emotionalen Lösungen anbieten zu können.

Magnetisch durch Klarheit

Dazu bedarf es zunächst der eigenen Positionierung. Sie muss glasklar sein, damit magnetische Anziehung entstehen kann. Das gilt nicht nur im Bezug auf die Personenmarke, sondern auf jedes einzelne Produkt. Kann ich mein Angebot in ein bis zwei Sätzen pitchen? Dann ist meine Positionierung deutlich. Wie lautet der Pitch für jedes einzelne Angebot? 

Je klarer du in deinem Inneren bist, desto klarer und stimmiger kannst du deine Marke nach Außen vertreten. Klarheit sorgt für ein stimmiges, anziehendes Gesamterscheinungsbild. Ecken und Kanten dürfen sein, mutige Botschaften sind sogar erwünscht. Das könnte einigen KundInnen missfallen? Macht nichts. Du kannst ohnehin nicht alle erreichen. Mit Wischi-Waschi-Marketing gibt es keinen Sog. 

Sog-Marketing funktioniert, wenn dein gesamter Markenauftritt auf die Gefühlswelt deiner Zielgruppe abgestimmt ist. Luxusmarken wie Rolex oder Luis Vuitton führen es vor. Wer bei Rolex eine Uhr kauft, kauft das Gefühl von Luxus, Besonderheit und Reichtum mit. 

Alle Macht den Emotionen

Diese emotionale Welt spricht nicht jeden an. Deshalb solltest du gut überlegen, welche Gefühle für deine Wunschkund*innen die größte Rolle spielen könnten. Liebe, Fürsorge, einfühlsame Betreuung? Oder kommt bei deinem Angebot eher eine kraftvolle Gefühlsgruppe zum Tragen: Stärke, Mut, Kraft, sogar Heldentum? 

Wünscht sich deine Klientel Genuss, Entspannung und Hingabe? Finde aus der Vielzahl möglicher Emotionen diejenigen heraus, die zu deiner Traumkund*in und zu dir passen. 

Wenn du digital arbeitest, ist es umso wichtiger, dass alle Bestandteile deiner Marke mit der gewählten emotionalen Welt harmonieren, weil deine Angebote nicht mit allen Sinnen erlebbar sind. 

Von der Angst, etwas zu verpassen

Noch ein Wort zu den besonders bekannten magnetischen Marken, die gern ein zusätzliches Marketingmittel einsetzen, um das Verlangen nach ihren Produkten zu steigern: Artificial Scarcity, die künstliche Verknappung. Es kann schon reichen, nur den Eindruck zu erwecken, ein Produkt sei knapp, um es begehrenswerter und gefragter zu machen. Auch hierbei ist ein Gefühl im Spiel, nämlich die Angst, etwas zu verpassen. 

Apple bedient sich genauso wie Rolex und Co. dieser Methode. Wir alle kennen das: Das Unternehmen kündigt ein neues iPhone an und die halbe Welt dreht durch, belagert die Stores lange bevor sie öffnen. 1500 Euro für ein Telefon? Egal. Wen interessiert der Preis? Hauptsache, als einer oder eine der Ersten ein Exemplar ergattern. 

Ein solcher Hype fällt so wenig vom Himmel wie es das Schlaraffenland gibt. Er ist das Ergebnis von über alle Ebenen konsequent und stimmig aufgebauter magnetischer Marketingarbeit. 

Vorsicht vor falschen Versprechungen

Wer dir also mit Slogans wie „Der Erfolg kommt von allein“ oder „Mein Coaching bringt dir sofort Millionen!“ etwas anderes verspricht, gehört mit großer Wahrscheinlichkeit zu den selbst ernannten Premium-Coach-Gurus, die auf dem umkämpften Online-Beratungsmarkt verstärkt ihr Unwesen treiben. Ihre Versprechen sind so falsch wie die Testimonials, mit denen sie untermauert werden sollen, oft begleitet von aufdringlichen Anrufen und emotionaler Erpressung. Hier geht es nicht um Coaching für seriöses Sog-Marketing, sondern um schnellverdientes Geld für den Anbieter. Mit echter, qualitativer Coachingleistung, die gutes Geld wert ist, hat das nichts zu tun. 

Autor:

Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz als Holistic Business Coach begleitet die studierte Betriebswirtin und Marketing-Expertin Kristin Woltmann Frauen auf dem Weg zu ihrem eigenen Business. 

Fotograf Bildquelle Lukas P. Schmidt lps-photography.de

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Teammitglieder sorgfältig aussuchen

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moniflo nachhaltig investieren

Moniflo Investmentplattform um nachhaltig zu investieren für Einsteiger und Erfahrene

Stellen Sie sich und das Startup Moniflo doch kurz unseren Lesern vor!

Moniflo ist eine Investmentplattform für alle selbstbestimmte Menschen , die nachhaltig (values-based) investieren möchten. Bei Moniflo geht es nämlich nicht nur um Vermögensaufbau, sondern gleichzeitig um die Förderung von Nachhaltigkeit und darum unsere Welt tagtäglich ein Stück besser zu machen. Um dies zu erreichen, stellt die App genau die Auswahlmöglichkeiten und Informationen zur Verfügung, die potentielle Investoren(innen) benötigen, um nachhaltig investieren zu können.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Am Anfang jeder Idee steht ein Problem und unseres war es, dass sich bislang nur wenige Menschen in der Welt der Investmentfonds zu Hause fühlen. Die meisten gehen davon aus, dass Investieren nur etwas für ausgewählte Privilegierte sei und sind der Meinung, ihnen selbst fehle es am finanziellen Know-how dafür oder an ausreichend Zeit, sich dieses anzueignen. Darüber hinaus ist nach wie vor das Vorurteil verbreitet, dass ein Investieren in Fonds nur für Reiche in Frage kommt oder nur ab einer gewissen Größe an investiertem Kapital Sinn macht. Wenn es dann auch noch darum geht, nachhaltig investieren zu wollen, haben viele das Gefühl, ein Spezialwissen sei erforderlich.

Dem ist nicht so. Und genau da setzt Moniflo an. Ziel ist es, eine erschwingliche und nutzerfreundliche Lösung zu finden, nachhaltiges Investieren für alle (Einsteiger(innen) sowie Erfahrene) möglich zu machen. 

Welche Vision steckt hinter Moniflo?

Unsere Vision ist es, Menschen transparent über Investionsmöglichkeiten aufzuklären und sie basierend auf ihren eigenen Wertevorstellungen dabei zu unterstützen, eine bewusste Auswahl zu treffen. Investieren soll so für alle Menschen einfach zugänglich und machbar werden. Um dies zu erreichen, stellen wir die festgetretenen Pfade der Finanzwelt in Frage und sind bereit, sie aufzuweichen, zugänglicher zu machen und damit im positiven Sinne zu verändern.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine große Herausforderung war und ist es, unsere innovativen Prozesse, unsere DeFi- und Blockchain-Technologie, mit der Finanzaufsicht zu klären. Da wir neue Wege beschreiten, wird die Genehmigungsprozedur zu einer ganz eigenen Herausforderung, die viel Geduld erfordert, und dies von beiden Seiten.

Wir haben vielfältige Ideen, wie man Investieren zu einer effizienteren, besseren und erfreulicheren Nutzererfahrung machen könnte. Alles davon umzusetzen erfordert viel Zeit und Geld. Nach einer ersten Phase der Euphorie haben wir die Pläne konkretisiert und realistisch mit den vorhandenen Ressourcen in Einklang gebracht. Im ersten Moment heißt das auch, dass viele weitere mögliche Features für das sogenannte Minimum Viable Product (MVP) zurückgestellt werden müssen. Das MVP zu entschlacken ist kein einfaches Unterfangen und erfordert anhaltende Disziplin. Das Ziel stets vor Augen planen wir unsere Produktschritte konkret im Voraus und teilen die Zwischenetappen realistisch ein.

Wir sind derzeit von Angel-Investoren(innen) finanziert. Bis Q4 2022 planen wir im Einklang mit der Zielvorgabe an die Investoren (innen), das Produkt von der Beta-Version bis zur vollen Marktreife umzusetzen. Voraussetzung zur Einhaltung dieses straffen Zeitplans ist allerdings die rechtzeitige Genehmigung der luxemburgischen Aufsichtsbehörde. Aktuell laufen bereits Gespräche mit  den derzeitigen und auch neuen Investoren(innen), um einen nahtlosen Übergang in die zweite Etappe sicherzustellen, sprich den Markteintritt zu finanzieren. 

Wer ist die Zielgruppe von Moniflo?

Das Thema Zielgruppe ist bei Moniflo einfach erklärt. Im Grunde ist jede erwachsene Person auf unserer Plattform willkommen, der(die) am nachhaltigen Investieren interessiert ist, sein(ihr) Wissen über finanzielle Unabhängigkeit erweitern möchte, oder sein(ihr) Geld nach persönlichen Wertvorstellungen vermehren möchte. 

Unser Ziel ist es, eine alters- und gender-unabhängige Kundschaft zu erreichen. Daher haben wir versucht, die Plattform gezielt so zu gestalten, dass sie sowohl Männer und Frauen als auch alte und junge Personen anspricht.

Wie funktioniert Moniflo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Moniflo hat drei Hauptfunktionen; Geld vermehren, Nachhaltigkeit fördern und Wissen erweitern. Zu Beginn investiert der(die) User(in) in Fonds, die seinen(ihren) persönlichen Wertvorstellungen entsprechen und kann anhand der Moniflo-App die Entwicklung seines(ihres) Portfolios jederzeit transparent verfolgen. Über den finanziellen Gewinn hinaus, kann der(die) User(in) anhand unseres Moniflower Impact Dashboards die Nachhaltigkeit seiner(ihrer) Investments bewerten und seine(ihre) Erkenntnisse bei zukünftigen Investitionen berücksichtigen. Neben dem aktiven Investieren bietet Moniflo auch kostenlose Tutorials, um jegliches Wissen über nachhaltige Investitionen und finanzielle Unabhängigkeit auszubauen. Weitere Entwicklungsideen liegen bereits parat in unserer Schublade und werden Schritt für Schritt umgesetzt werden.

Ein großer Vorteil von Moniflo ist, dass den Usern(innen) transparent mitgeteilt wird, wo ihr Geld hinfließt und was es genau bewirkt. Mit diesem Wissen können User(innen) ihre Investments so persönlich wie möglich, nach ihren individuellen Wertvorstellungen gestalten und direkt darüber mitentscheiden, wozu ihr investiertes Geld genutzt werden soll. Darüber hinaus ist die App so konzipiert, dass sie für jeden Erfahrungslevel von Investoren(innen) geeignet ist, ob Beginner(in) oder Experte(in). Hinzu kommt, dass wir unseren Kunden weder Depot noch Transaktionskosten verrechnen werden und somit Kunden unabhängig von ihrer finanziellen Ausgangsbasis ansprechen. 

Von anderen Anbietern unterscheidet uns vor allem die zentrale Rolle, die Nachhaltigkeit einnimmt. Sie steht bei uns auf gleicher Stelle wie der rein finanzielle Ertrag. Darüber hinaus ist uns Transparenz sehr wichtig: Wir möchten, dass jede(r) Investor(in) auf unserer Plattform genau weiß, wo sein(ihr) Geld hinfliesst.. 

Unsere Platform wird den Kunden (innen) also aktiv-gemanagedte, nachhaltige Impact-Fonds anbieten; die Investitionen unserer Kunden werden nicht mit Depotgebühren und Transaktionskosten belastet; die Plattform wird von den Fondsanbietern selbst finanziert.  

Moniflo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Aufbauend auf der Grundidee sollen Käufer(innen) und Verkäufer(innen) bei Moniflo zukünftig auch untereinander direkt in Verbindung treten können, wenn sie dies möchten. Verbunden durch ein gemeinsames Interesse an der Förderung von Nachhaltigkeit und durch die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen auf der Plattform kundig zu machen, sollen sie sich austauschen können, auch 24//7 Geschäfte miteinander abschließen können, d.h. genauso Samstagmorgen nach einem gemütlichen Frühstück wie Montagabend in After-Work-Laune. Wird die Plattform auf nationaler Ebene erwartungsgemäß angenommen, ist es unser Bestreben, die führende DeFi-Markt-Plattform für nachhaltige Investments in Europa  zu werden.  

Auf dem Weg dahin werden wir dem Investieren einen neuen Sinn und eine persönliche Stimme geben. Wir werden Investieren einfacher und günstiger gestalten. Angespartes, das in einem Niedrigzinsumfeld derzeit durch die Inflation aufgefressen wird, wird sinnvoll und nachhaltig investiert sein, und der(die) Kunde(in) somit seinen(ihren) Beitrag für eine bessere Welt leisten.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als Erstes würde ich auf jeden Fall empfehlen, dass man, falls aufsichtsrechtliche Schritte notwendig sind, die Komplexität und Dauer des Prozesses nicht unterschätzen sollte. Man sollte sich bewusst sein, wieviel Zeit dieser Teil des Gesamtprojekts allein kosten kann.

Dann würde ich vorschlagen, als Gründer(in) zu versuchen, genügend Startkapital zu haben, um in der Lage zu sein, eine MVP auf den Markt bringen zu können. So kann man dann bereits die wichtigste Funktion des Produktes veröffentlichen und im Anschluss noch an weiteren Features feilen, die dann später hinzugefügt werden können.

In den letzten zwei Jahren ist mir immer wieder aufgefallen, wie wichtig Zusammenarbeit und Kompetenzen sind, da sie beide tagtäglich in das Projekt investiert werden. Vor allem ist es für das Unternehmen entscheidend, als Entrepreneur(in) mit Menschen zusammenzuarbeiten, die in ihrem Arbeitsfeld hervorragende Arbeit leisten und die gleiche Leidenschaft für das gemeinsame Ziel teilen. Zu guter Letzt würde ich deswegen angehenden Gründern(innen) gerne empfehlen, sich sorgfältig ihre Aktionäre(innen), Partner(innen) und ihre Teammitglieder auszusuchen. Wenn es hart auf hart kommt, sollte man auf die Menschen, mit denen man zusammen etwas aufbauen möchte, zählen und vertrauen können. 

Wir bedanken uns bei Georges Bock für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Moniflo

Kontakt:

Moniflo
209 rue des Romains
Bertrange 8041
Luxemburg

www.moniflo.com
sarah.brook@moniflo.com

Ansprechpartner: Sarah Brook

Social Media:
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Suche dir Weggefährten, die komplementäre Kernkompetenzen mitbringen

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kooky mehrweg

kooky plattformbasiertes Rückgabesystem im Bereich Mehrweg

Stellen Sie sich und das Startup kooky doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Torge Barkholtz, bin gebürtiger Flensburger, lebe jedoch schon seit 12 Jahren in der Schweiz. Vor der Gründung von kooky war ich unter anderem in der Leitung für strategische Projekte bei einem Münchener Catering-Unternehmen und als Co-Founder eines Micro-Mobilitätsunternehmen tätig. Die Idee zu kooky wurde im Februar 2021 zusammen mit meinen Co-Foundern Max Zott und Dmytro Boguslavskyy geboren und innerhalb von 12 Wochen von der Idee zum ersten einsatzfähigen Produkt gebracht.

Bei kooky handelt es sich um das erste plattformbasierte Rückgabesystem im Bereich Mehrweg, welches erstmalig den Usern ermöglicht Mehrweg zu nutzen, ohne die Gewohnheiten zu ändern. Einfach das Getränk in einem kooky-Becher in der Verkaufsstelle bestellen, während des Trinkens einmal den QR-Code scannen und dann einfach an eine der DropOff-Boxen zurückgeben. Darüber hinaus übernehmen wir auch die Leerung der DropOff Boxen, Reinigung und Auslieferung an die Partner.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Im Founder Team hat uns von Anfang an die „Execution“-Mentalität vereint. Die treibende Kraft kooky zu gründen und aufzubauen ist der Impact, den wir erzielen können. Die Möglichkeit eine gesellschaftliche Veränderung in der Nutzung von Mehrweg herbeizuführen ist mehr als eine Motivation. Darüber hinaus haben wir unsere Erfahrungen mit skalierbaren Systemen gemacht. Alle drei Founder haben bereits auch vorher andere Unternehmen gegründet.

Welche Vision steckt hinter kooky?

Wir haben einen nachhaltigen Einfluss auf die Zukunft der Wiederverwertbarkeit. Um das zu erreichen, stellen wir die führende Infrastruktur für die Kreislaufwirtschaft bereit, um einen abfallfreien Konsum zu ermöglichen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Von der Idee im Februar 2021 bis zum GoLive im Juli 2021 waren es gerade mal knapp 5 Monate. Wir haben uns in einem sehr kleinen Team um die Realisierung gekümmert. Alle im Team, jedoch jeder fokussiert auf einen Teilbereich. Ein vergleichbares Produkt wie kooky gibt es nicht und daher mussten sehr viele Komponenten extra hergestellt und angefertigt werden. Die Pre-Seed Runde wurde von BusinessAngels begleitet, die uns auch fachlich mit Expertise und Netzwerk zur Verfügung standen.

Wer ist die Zielgruppe von kooky?

Die Zielgruppe von kooky ist die mobile Gesellschaft, die gerne ein Getränk-to Go oder Take-Away Essen konsumiert. Wir bieten den Usern die Möglichkeit ihren Lifestyle zu leben, ohne sich einzuschränken. Mit kooky sprechen wir eine breite Zielgruppe an, egal ob Studierende, Pendler:innen, Spaziergänger:innen oder auch Strassenfestbesucher:innen. Auch hinsichtlich des Alters gibt es keine Limitierungen. Unsere älteste Nutzerin ist 79 Jahre alt. 

Zusammen mit unseren Partnern, wie zum Beispiel der SBB (Schweizer Bundesbahnen), der Uni St. Gallen (HSG), Coop, Migros oder dem UniSpital Zürich, bieten wir bereits jetzt viel Einsatzmöglichkeiten für unsere Mehrweg-Infrastruktur-Lösung und können somit eine breite Zielgruppe ansprechen.

Wie funktioniert kooky? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Benutzung von kooky ist leicht und intuitiv. Nach der Bestellung des Getränks in der Verkaufsstelle (inkl. 1EUR Pfand) scanned man einmalig den QR-Code auf dem Cup mit dem Smartphone. Nun ist der Cup dem Nutzer oder der Nutzerin zugeordnet. Nachdem man ausgetrunken hat, geht man zu einer unserer DropOff Boxen, die im Stadtgebiet oder an den Bahnhöfen verteilt sind, hält den Cup an die Box und legt den Cup in die geöffnete Klappe. Nachdem die Klappe geschlossen ist, wird der Pfand automatisch auf dem Wallet gutgeschrieben. Jetzt kann man sich das Guthaben einfach auszahlen lassen (abzgl. einer Gebühr von 10 Cent) oder ohne Abzüge an den WWF spenden.

Die Leerung der Boxen, die Reinigung der Cups sowie die Auslieferung der Bestellungen wird ebenfalls von kooky durchgeführt. Dies führt dazu, dass auch unsere Partner einen grossen Vorteil haben. Zum einen brauchen sie keine dreckigen Becher mehr über den Tresen nehmen und zum anderen brauchen sie sich nicht mehr um die Reihung der Cups zu kümmern. Somit können unsere Partner sich vollends auf den Abverkauf ihrer Waren konzentrieren. 

Kooky bietet als System den Komplett-Service an – für die User und für die Partner. Unsere Kunden haben Zugang zu ihrem Dashboard und können so relevante Informationen herausziehen. Unser hoher Grad an Digitalisierung sowie die automatisierte Operations sind Eckpfeiler unseres Systems. 

kooky, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Momentan sind wir operativ in der Schweiz tätig, jedoch werden wir in diesem Jahr unter anderem noch nach Deutschland expandieren. Dies auch dort mit dem Ziel eine wirkliche Alternative zum Einweg bei Beibehaltung der Verhaltensmuster aufzubauen. Wir müssen uns bewusst machen, dass wir die Nutzungsgewohnheiten nicht mehr ändern werden.

In 5 Jahren sehe ich mich in einer Welt, zumindest in Mitteleuropa, in der es eine flächendeckende und smarte Rückgabeinfrastruktur für Mehrweg gibt. Circular Economy wird dadurch einen festen Platz im Food-Packaging-Bereich einnehmen und aktiv dazu beitragen, Plastikabfall zu beseitigen, natürliche Ressourcen zu schonen und Treibhausgase zu vermeiden. In 5 Jahren werden wir zumindest im Take-Away Bereich aus 100 % nachhaltig hergestellten Mehrweggefässen essen und trinken. Diese werden sehr hochwertig sein und bereits nach wenigen Nutzungszyklen eine besser Ökobilanz aufweisen wie ein Einwegprodukt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Suche dir Weggefährten, die komplementäre Kernkompetenzen mitbringen. Finde ‚Macher-Typen‘ mit Erfahrung, mit denen du gerne zusammenarbeitest. Als Team solltet ihr euch ergänzen und voneinander lernen, um dann gemeinsam Erfolge zu feiern.

„Probleme sind Gelegenheiten zu zeigen, was du kannst.“ (Duke Ellington) – ‚Failure‘ gehört zur Selbstständigkeit dazu. Akzeptiere Rückschlage als das, was sie sind und konzentriere dich darauf, die Ursache zu analysieren und aus Fehlern für die Zukunft zu lernen.

Warte nicht zu lange zum ‚Go-to-Market‘. Das Timing ist kritisch. Einerseits soll eine Produkteinführung nicht überstürzt werden, andererseits kann zu langes Warten dazu führen, Marktchancen zu verpassen. Analysiere den Markt und wenn das Produkt ‚ready‘ ist, bring es an den Markt und arbeite unter Realbedingungen an der Weiterentwicklung für maximalen Erfolg.

Wir bedanken uns bei Torge Barkholtz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wer mutig in die Welt geht, gewinnt Aufmerksamkeit und Optionen

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Vision Domes geodätische Kuppel Tiny-Houses

Vision Domes: geodätische Kuppel als Gewächshäuser, Tiny-Houses und verleiht Domes für Events – make room for your visions!

Stellen Sie sich und das Startup Vision Domes doch kurz unseren Lesern vor!

Vision Domes ist ein im Mai 2021 gegründetes Startup aus Mannheim. Wir entwickeln, bauen und vertreiben geodätische Kuppel als Gewächshäuser, Tiny-Houses, verleihen Domes für Events und bieten zudem noch Workshops an Schulen, in sozialen Einrichtungen und auf Festivals an, rund um das Thema Umweltbildung, Upcycling und den Bau von Geo-Domes. 

Unser Slogan ist “make room for your visions!”. Dementsprechend wollen wir einen nachhaltigen, ressourcen- und energieeffizienten runden Raum als geodätische Kuppel anbieten, welcher von unseren Kund*innen mit deren Ideen belebt und bespielt werden darf. 

Das Ganze tuen wir mit viel Liebe zum technischen Detail und mit Leidenschaft für eine alternative, nachhaltige und anregende Architektur im Design und der Anwendung. Die runden Kuppel orientieren sich an einer organischen und naturbelassenen Struktur – das sticht heraus. Daher sind sie auf jedem Event, wo wir bislang waren immer der Hingucker und das Fotomotiv schlechthin. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Seitdem wir im Jahr 2019 angefangen haben, uns mit geodätischer Architektur, deren konkreten Vorteilen gegenüber anderen Bauformen und der einzigartigen und inspirierenden organischen Architektur von Domes zu befassen, hat uns das Thema nicht mehr losgelassen. 

Schnell wurde uns klar, dass unsere Idee und die Lücke auf dem Markt eine Chance für uns bedeutet, die wir nutzen wollten. Wir wollen diese erstaunlichen und faszinierenden Bauwerke bekannter machen und einen Anstoß, raus aus dem rechteckigen Denken geben. Als wir in unseren Recherchen gesehen haben, dass es bislang hauptsächlich Domes aus Aluminium und Plastik gibt, haben wir begonnen mit Holz zu forschen und so kamen wir zu unseren heutigen Produkten wie z.B. dem Heimwerker Dome. 

Welche Vision steckt hinter Vision Domes?

Mit Vision Domes wollen wir in der Architektur einen Beitrag zu den Antworten auf die Fragen der heutigen Zeit bieten. Daher entwickeln wir gerade ein energieautarkes Gewächshaus, welche über vier Jahreszeiten und mit maximaler Effizienz Obst und Gemüse anbauen kann. Unsere Tiny-Houses folgen dem Grundsatz des Minimalismus und sollen gleichzeitig aufzeigen, dass eben das kein Verzicht auf Ästhetik und Inspiration in Form und Struktur bedeuten muss. 

Der Klimawandel hat eine Trendwende im Urlaubssektor angestoßen. Viele Menschen wollen heute keine Langestreckenflüge oder Kreuzfahrten mehr unternehmen, sondern sind auf der Suche nach alternativen und nachhaltigen Optionen. An dieser Stelle wollen wir unsere geodätischen Tiny-Houses positionieren und ein außergewöhnliches Airbnb bzw. Ferienangebot machen – Urlaub in einem Geo-Dome, tief in der Natur wie beim Camping und doch mit komfortabler Ausstattung wie im Hotel. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben unser Unternehmen mit Eigenmitteln gegründet und konnten uns und die Entwicklung unserer Projekte durch unser operatives Geschäft mit den Event Domes, den Dome Workshops und dem Verkauf von mehreren Großprojekten finanzieren. 

Unsere größte Herausforderung ist die Belastung von jedem und jeder in unserem Team. Besonders im ersten Jahr mussten wir alle 150 Prozent geben was für eine gewisse Zeit machbar ist. Freizeit findet in den Gründungsjahren aber nicht statt. 

Durch feste Teamevents wie ein Ausflug in die Natur oder ein Filmeabend, die Einführung einer Supervision und die regelmäßige Vergegenwärtigung von dem großen Ziel konnten wir bislang aber immer die Motivation und die Dynamik im Team stabil halten und alle Herausforderungen meistern. 

Wer ist die Zielgruppe von Vision Domes?

Die Zielgruppe von Vision Domes richtet sich stark nach dem Produkt. Grundsätzlich kann sich jede*r einen Dome kaufen, wer ein Stück Land dafür zur Verfügung hat. Unsere Event Domes lassen sich auch mieten. 

Unser neustes Produkt, den Heimwerker Dome, haben wir aufgrund einer Vielzahl von Anfragen entwickelt. Viele Menschen da draußen haben eine kleine Werkstatt und würden sich ihren Dome gerne selber bauen oder aufstellen, benötigen dafür aber die Maße und Infos zu Material und Konzept. Und genau dafür haben wir jetzt drei Pakete erstelle, bei denen je nach handwerklichem Skill-Level vom Amateur bis zum Meister alles dabei ist. So kann sich ab sofort jede*r den Traum vom eigenen Dome erfüllen. Mehr Infos dazu findet gibt es auf unserer Homepage unter www.vision-domes.de/heimwerkerdome

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Natürlich gibt es auch andere europäische Anbieter, die Domes entwickeln. Doch wir unterscheiden uns hinsichtlich der Materialien, der Philosophie und unsers besonderen Skeletts der Kuppel – statt wie viele mit Aluminum- und Kunststoffkonstruktionen aus China zu arbeiten, nutzen wir nachhaltige und möglichst regionale Baustoffe.

Vision Domes, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren wollen wir mit unserem Heimwerker Dome vielen Menschen den Traum einer geodätischen Kuppel ermöglicht haben. Wir wollen ein energieautarkes geodätischen Gewächshaus auf dem Markt haben, welches vielen Menschen eine gesunde Ernährung ermöglicht und das, mit einem minimalen Energieaufwand. Außerdem wollen wir selbst in unseren geodätischen Tiny-Houses leben und Menschen durch einen gesunden und naturbewussten Urlaub in unseren Geo-Dome Ferienanlagen eine inspirierende und erholsame Zeit ermöglichen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1: Das Team ist alles. Seid nicht nur Kolleg*innen sondern Partner auf Augenhöhe. Nur so könnte ihr den Stress und die Belastung der Gründungszeit durchhalten. 

2: Das Netzwerk. Geht raus und erzählt von eurem Projekt. Wer mutig in die Welt geht, sich an Gemeinde, Presse, Unternehmen, Förderungen, Stiftungen und Privatmenschen wendete gewinnt Aufmerksamkeit und Optionen. Jeder Kontakt ist wertvoll und jedes Gespräch bringt euch weiter.  

3: Und zum Schluss: Verlier deine Vision nicht aus den Augen

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Auf der Suche nach dem ersten Investor

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investoren

So sind Start-Ups im Gesundheitswesen erfolgreich

Gründer – egal aus welcher Branche – kennen das Gefühl: Die eigene Business-Idee nimmt nach viel Recherche, Überlegungen und Herzblut nach und nach Form an. Steht das erste Konzept, beginnt die Suche nach Investoren. Doch wie genau gehen junge Unternehmer:innen am besten vor, um das nötige Funding zu sichern? Hier ein paar Tipps, was wir gelernt haben:

Im  Vorfeld der Investorensuche ist es wichtig, sich sein bestehendes Netzwerk zu vergegenwärtigen  und es gegebenenfalls noch auszubauen. Dies kann zum Beispiel aus Alumna der ehemaligen Universität bestehen, die selbst gegründet haben oder auf der Investorenseite eingestiegen sind. Wer zum ersten Mal gründet, sollte sich auch Kontakte in einschlägigen Gründernetzwerke aufbauen, z.B. das Builders Netzwerk in Berlin. Crunchbase ist ein weiterer Tipp, um erste Informationen über vergleichbare Start-ups und deren Investoren zu erfragen, welche dann auch “kalt” angesprochen werden können. 

Bei der Auswahl des richtigen Investors können folgende Fragen helfen:

Ist ein Investor „Founder-friendly” (das findet man manchmal erst in den Vertragsverhandlungen raus, manchen eilt aber auch ihr Ruf voraus) und wie viel Mitspracherecht erwartet er? Wie groß ist der Fonds und wie alt? Letzteres kann zum Beispiel ein wichtiges Kriterium dafür sein, ob der Investor bei weiteren Finanzierungsrunden dabei sein wird. Auch ist es hilfreich, sich das Portfolio anzusehen, auf Investmentverläufe in der Vergangenheit zu achten und darauf, ob Firmen im Portfolio eventuell komplementär stehen zum eigenen Angebot. Grundsätzlich empfiehlt es sich, bereits erfolgreich finanzierte Start-Ups in Netzwerken zu fragen. Sie sind oft bereit, detailliert Auskunft zu geben und den Kontakt zu eigenen Investoren herzustellen oder sogar eine Vorstellung der neuen Gründer:nnen einzuleiten. 

Noch vor der Kontaktaufnahme sollte ein gut durchdachtes Pitchdeck, ein Finanzmodell und ein erster Q&A-Katalog erstellt werden. Wichtig beim Deck: Dieses sollte in 30 Minuten präsentierbar sein, ca. 20 Slides haben und die Hauptpunkte wie Problem, Problemlösung, Marktgröße, Wettbewerbsvorteil, Business Modell, Unit Economics und Team abdecken. Des Weiteren macht ein kurzer Teaser Sinn, denn die meisten Investoren möchten schon vor dem ersten Call etwas in der Hand haben. Alle Materialien gilt es zu verfeinern, während der Prozess voranschreitet und Feedback aus den  Meetings reinkommt. Nicht nur das Feedback der Investoren zählt, sondern auch die ständige Selbstreflexion und gegenseitiges Feedback unter den Gründern. 

War die erste Kontaktaufnahme mit einem möglichen Investor erfolgreich, sollten Gründer:innen versuchen, nicht nur die Eckdaten abzufragen, sondern auch eine persönliche Ebene aufzubauen. In intensiven Gesprächen lässt sich schnell ermitteln, wo genau ein Investor hin möchte, wie er sich die Zusammenarbeit vorstellt und ob er einen schellen oder eher geduldigeren Exit plant. Prioritäten beider Seiten – Gründer:innen und Investor – sollten im Detail besprochen werden. Handelt es sich bei dem Start-Up um ein Unternehmen, bei dem Branchenverständnis sehr von Vorteil ist – z.B. im Gesundheitswesen – empfiehlt es sich, in die Details zu gehen, um Wissen, Netzwerk und Einstellung gegenüber dem Markt auch seitens des Investors einschätzen zu können. 

Ob die Gründer:innen Erfahrungen in dem Bereich haben, in dem sie operieren möchten, ist für die meisten Geldgeber nicht unwichtig, aber weniger wichtig als der grundsätzliche Track-Record der Unternehmer:innen, ihre Motivation  sowie die Geschichte hinter dem Start-Up. Die Mischung des Gesamtteams und die Möglichkeit, Top-Talente reinzuholen, sind überzeugender als tiefes (und damit auch oft eingefahrenes, weniger innovatives) Branchenwissen Einzelner.   

Grundsätzlich gilt: Die Suche nach dem Investor sollte gezielt genug sein, um nicht  viel zu weit zu pitchen, aber auch breit genug, um genügend Gespräche anzustoßen. Zu Beginn mit 40 bis 50 Investoren zu sprechen ist nicht ungewöhnlich. Es ist sinnvoll, möglichst viel gleichzeitig anzustoßen, und schnell Entscheidungen Richtung “ja, nein, vielleicht” hervorzuholen. Führt man ein Gespräch nach dem anderen, läuft man Gefahr, am Ende den Prozess in vielen Einzelteilen voranzutreiben, weil jeder Investor in einer anderen Gesprächsphase steckt. Allerdings sollten Gründer:innen ein „Investor-shoppen“ vermeiden, um Angebote gegeneinander auszuspielen. Transparenz und offene Kommunikation währt auch hier am Längsten. 

Auch nach einer erfolgreichen Seedrunde sollten die Gespräche andauern und interessante Investoren immer wieder zu wichtigen Entwicklungen abgeholt werden. Denn nach der Finanzierungsrunde ist vor der (nächsten) Finanzierungsrunde. Oft ist es so, dass die Opportunity stimmte, aber eben der Zeitpunkt nicht, und da lohnt es sich in Kontakt zu bleiben.   

Die Suche nach einem Investor ist immer eine Herausforderung. Insbesondere gilt das im Gesundheitsbereich, in dem die bei Geldgebern beliebten puren Tech-Lösungen nicht weiterhelfen. Vor allem seit Covid ist allerdings ein Mind-Shift zu beobachten: In der Pandemie ist offensichtlich geworden, dass  der Gesundheitssektor eine direkte Dienstleistung am Menschen darstellt, in der Technik den Menschen unterstützen, nicht aber ersetzen kann. Damit wächst das Verständnis für den Bereich, auch bei nicht auf Healthcare fokussierten Funds.

Es lohnt sich also, am Ball zu bleiben, sich von Absagen nicht entmutigen zu lassen (diese erhalten auch alle erfolgreichen Unternehmen immer wieder) und vor allem nicht nur nach den tiefsten Taschen, sondern auch nach dem richtigen „Mindset Fit“ zu suchen. 

Das gilt nicht nur im Gesundheitssektor, sondern für alle Entrepreneurs – denn diese Investoren werden irgendwo auch Teil eures Teams werden,  euch und eure Firma auf einem garantiert turbulentem Weg begleiten, in Entscheidungen beraten und mit euch wachsen. Zumindest wenn erfolgreiches Fundraising das ist was es sein sollte: eine funktionierende Partnerschaft. 

Autor:

Katrin Alberding ist Co-Gründerin des mit maßgeschneiderten digitalen Lösungen arbeitenden Pflege Start-Ups kenbi. Sie hat den Prozess der Suche nach Investoren mit ihrem eigenen Unternehmen vor rund drei Jahren zum ersten Mal durchlaufen. Im  Dezember 2021 schloss kenbi seine Serie A Finanzierung mit 23,5 Millionen Euro ab.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die Energiewende: Warum es jetzt die richtigen Innovationen braucht

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Energiewende Innovationen

Enpulse ist der Venture Builder der EnBW und hat sich zum Ziel gesetzt Startups für die Energiewende zu bauen. Warum dieser Schritt gerade jetzt notwendig ist und auf welche Themen junge Unternehmen bei der Energiewende setzten müssen – ein Beitrag von Karin Klaus Geschäftsführerin von Enpulse. 

Die neue Bundesregierung hat einen ambitionierten Fahrplan für die Energiewende vorgelegt. Auf dem Papier wird Deutschland in den nächsten 10 Jahren ein nie dagewesenes Upgrade seiner Energieinfrastruktur umsetzen. 80 Prozent des Stroms sollen aus erneuerbaren Energien bezogen werden. Was jedoch nicht aus den Zielen hervorgeht, ist das „Wie“. Letztendlich ist der Markt gefragt, wie die ambitionierten Ziele ökonomisch sinnvoll erreicht werden können. 

Geplant ist beispielsweise ein massiver Ausbau der Photovoltaik-Leistung von aktuell 60 Gigawatt auf bis zu 200 GW auf landwirtschaftlichen Flächen. Die großen Herausforderungen, die wir beim Tempo der Zielerreichung sehen: Ganz klar – fehlendes Fachpersonal und lange Genehmigungsverfahren. Attraktive Ausbildungen für diesen Bereich sowie automatisierte und digitalisierte Genehmigungsverfahren können hier ein sinnvoller Hebel sein. 

Enpulse fokussiert sich als Venture Builder auf das Entwickeln von Startups in den relevanten Innovationsfeldern der EnBW. Durch die Vernetzung mit dem Konzern kann sich Enpulse sehr gut u.a. auf relevante Energietrends und nachhaltige Infrastruktur konzentrieren. Wir können auf das Netzwerk und gebündeltes Wissen zugreifen und Expert:innen aus diesen Bereichen in unsere Projekte einbinden. Dieser Fokus bringt viel Tempo in unsere Prozesse, weil Themen schneller bewertet und in die richtige Richtung gebracht werden.

Auf der Agenda steht zudem ein massiver Ausbau der Netze. Neben dem reinen Netzausbau kann durch mehr Intelligenz das Netz deutlich entlastet werden – also Bytes statt Kupfer. Smarte Netzsteuerung schont langfristig die Ressourcen und ist essenziell für den uns bevorstehenden erhöhten Strombedarf. 

Die Bundesregierung verweist auch auf die zunehmende Dezentralisierung – von Produktion, Verteilung und Nutzung. Vor allem die Energiewende in privaten Haushalten kann hier als Chance gesehen werden. So können beispielsweise mehr Anreize für Smart-Meter geschaffen werden. Sie dienen als digitale Basisinfrastruktur für neue Angebote oder flexible Tarife -so können Kund:innen an der Energiewende teilhaben. 

» Es gibt noch viel Potenzial für neue Geschäftsmodelle im Bereich der Energiewende. «

Die Enpulse stellt sich diesen Herausforderung und plant junge Unternehmen im Markt zu platzieren und einen nachhaltigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Was macht Enpulse als Venture Builder aus? Uns ist wichtig, dass wir den gesamten Prozess von der Idee bis hin zur Ausgründung intern abbilden können. Gleichzeitig wissen wir auch, wie wir junge externe Startups identifizieren und mit der richtigen Beteiligungs- und Betreuungsstrategie am besten fördern.

Wir sind uns sicher, dass die Energiewende ohne Innovation nicht funktionieren wird. Spannend ist, dass sich nur drei Prozent aller Startups mit Innovationen im Energieumfeld beschäftigen. Umso wichtiger sehen wir daher unserer Rolle in diesem Feld. Eine zentrale Herausforderung ist den Fokus auf die langlebigen Themen zu setzten und nicht auf kurzlebige Trends.

In folgenden Feldern sehen wir daher großes Potenzial für Innovation und erfolgreiche Unternehmen.

Digitale Assets

Sechsmal so viele Wärmepumpen, knapp dreimal so viel Photovoltaikanlagen und sieben bis zehn Millionen E-Autos sollen 2030 in Deutschland installiert bzw. zugelassen werden. Es braucht hohe Investitionen in den Aufbau Digitaler Plattformen, um all diese Anlagen in das Energiesystem zu integrieren und steuern zu können. Dabei geht es um Datenverfügbarkeiten, die unternehmensübergreifend funktionieren müssen, aber auch neue Geschäftsmodelle wie Virtuelle Kraftwerke oder Smart Grids, die nach ersten Gehversuchen gezeigt haben, dass sie einen echten Mehrwert bringen.

Circular Economy

Materialkreisläufe werden in einer zunehmend dezentralen und von knappen Materialien abhängigen Welt notwendig sein. Dazu gehört neben dem Reduzieren von Abfall auch dessen Aufbereiten und Wiederverwenden. Konkret braucht es Lösungen für diverse wertvolle Erden und Materialien wie zum Beispiel Phosphor oder Lithium. Second-Life- und Recycling wird zunehmend und auch ökonomisch an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig nutzen immer mehr Industrien Monomaterialien, wodurch mehr Materialien wieder-verwendet werden können. 

Spannend für uns sind auch die sog. Materialpässe, sie kennzeichnen Qualität, Herkunft und Lage von Materialien und geben so Aufschluss über die Möglichkeiten der Rückgewinnung und des Recyclings. Gebäude oder Infrastrukturen werden so zu Rohstoffbanken. Der Einsatz von Blockchain Technologie kann die Fälschungssicherheit und Rückverfolgbarkeit erhöhen. Digitale Dashboards können die Kreislaufwirtschaft durch weniger Abfall, mehr Wiederverwendung und größere Ressourceneffizienz ermöglichen, sowie bei der Verfolgung von Materialien helfen. 

Carbon Management

Beim Carbon Management geht es darum, zu verstehen, wie Treibhausgasemissionen verursacht werden, um diese Emissionen dann auf kontinuierliche und finanziell nachhaltige Weise zu minimieren. Dieses Themenfeld gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das in 2021 investierte Risikokapital von über 500 Millionen US-Dollar wurde bereits im laufenden Jahr 2022 übertroffen. Eine spannendes Lösungsfeld ist hier beispielsweise „Direct Air Capture“ (DAC). Dabei wird Kohlenstoffdioxid direkt aus der Umgebungsluft gewonnen. Diese Technologie befindet sich noch im Entwicklungsstadium. Startups in diesem Bereich arbeiten daran das Verfahren wirtschaftlicher zu machen und Kosten für DAC zu verringern. 

Es gibt also viel zu tun – packen wir‘s an! 

Autor

Karin Klaus ist Geschäftsführerin der Enpulse Ventures GmbH. Mit Wurzeln in der Kommunikation und Markenberatung führte der Weg über weltweite Projekte für internationale Brands in die Innovationsbranche.

Seit 2017 fokussiert sie sich, zunächst im externen Company Builder, danach auf Konzernseite bei EnBW Innovation auf Venture Building im Energiekontext. Seit Mai 2022 ist sie zusammen mit Florian Fichter in der Geschäftsführung der Enpulse Ventures GmbH – der Inkubator von EnBW Innovation – mit dem Ziel Startups für die Energiewende zu bauen.

Weitere Informationen finden Sie hier

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Traut euch mit eurer Idee rauszugehen und euch auszuprobieren

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RückMal: Weniger Rückenschmerzen und mehr Produktivität am Arbeitsplatz

RückMal: Weniger Rückenschmerzen und mehr Produktivität am Arbeitsplatz

Stellen Sie sich und das Startup RückMal doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Carina und Christina, Gründerinnen des Startups RückMal. Wir setzen uns für weniger Rückenschmerzen und mehr Produktivität am Arbeitsplatz ein. Dafür haben wir ein Hardware Modul entwickelt: eine Erweiterung für Tische, die diese elektrisch höhenverstellbar macht. Damit kann man seinen bestehenden Tisch einfach auf einen elektrisch höhenverstellbaren Tisch upgraden – ohne dass der bestehende Tisch weggeworfen und durch einen teuren ersetzt werden muss. Die Module werden dazu wie als würde man dem Tisch Schuhe anziehen unten an den Tisch angebracht. Dadurch wird der Tisch als Ganzes höhenverstellbar – ohne viel Aufwand und Ressourcen-Verschwendung.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Das ist eine ganz persönliche Geschichte. Carina hatte so starke Rückenschmerzen, dass sie in eine Rehakur musste. Ihr wurde ein höhenverstellbarer Tisch als Lösung empfohlen. Die wechselnden Sitz- und Stehpositionen reduzieren nämlich starres Sitzen und minimieren deutlich Rückenschmerzen. Leider war ein solcher Tisch für sie als Studentin damals zu teuer und sie hatte bereits einen Tisch, der noch gar nicht so alt war und von dem sie sich eigentlich nicht trennen wollte. “Warum also nicht den bestehenden Tisch höhenverstellbar machen?” – fragten wir uns. So entstand die Idee der Aufrüstlösung RückMal – eine einfache, nachhaltige und ergonomische Lösung. 

Was war bei der Gründung von RückMal die größte Herausforderung?

Eine der größten Herausforderung waren die unterschiedlichen Tischbeine, die ein Tisch so haben kann. Unsere potenziellen Kunden haben uns plötzlich die verschiedensten Tisch-Arten vorgelegt. Da war von T-Tischfüßen über vierbeinige Tische bis hin zu Tischwänden alles dabei. Mittlerweile haben wir aber eine tolle einheitliche Lösung entwickelt, die für all die genannten Arten von Tischbeinen funktioniert.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Natürlich! Jede Idee startet mit Unsicherheiten oder “Unperfektheiten”. Wichtig ist, dass man nah am Kunde entwickelt und alle offenen Punkte kritisch validiert. Gerade am Anfang hilft es sogar mit einem “Minimum Viable Product” zu starten. Dann merkt man schnell, ob die Idee funktioniert oder in welche Richtung man diese entwickeln muss. 

Welche Vision steckt hinter RückMal?

Unsere Vision ist eine Welt frei von Rückenschmerzen. Mit jedem Schritt wollen wir dieser Vision ein Stück näher kommen. Unser Produkt soll Menschen helfen, das Problem, welches in Deutschland 8 von 10 Menschen trifft, einfacher und ohne Aufwand anzugehen. Uns ist wichtig, dass wir dabei auch eine Kosteneffizienz schaffen und gesundes Arbeiten finanziell greifbar machen. Gleichzeitig freuen wir uns, dass RückMal auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet, denn die klassischen Tische werden eben nicht weggeworfen, sondern aufgewertet und erhalten mit den RückMal-Schuhen eine neue Bestimmung. Dafür geben wir jeden Tag 100 Prozent. 

Wer ist die Zielgruppe von RückMal?

Wir sind im ersten Schritt ein B2B-gerichtetes Unternehmen. Unsere ersten Zielgruppen sind Co-Working Spaces und Unternehmen. Warum? Co-Working Spaces wollen gerne höhenverstellbare Tische anbieten, da diese von ihren Nutzern erfragt werden. Gleichzeitig brauchen sie aber ein flexibles Mobiliar, da die Tische für Events oft ab- und aufgebaut werden. Da ist RückMal die perfekte Lösung. 

Unternehmen dagegen wollen entweder ihre bestehenden Büros oder Mitarbeitende im Home-Office ausstatten. Es geht dabei nicht nur darum Rückenschmerzen, den Nummer 1 Grund für Krankschreibungen, zu eliminieren und vorzubeugen, sondern auch die Produktivität und Freude an der Arbeit zu steigern.

Wie funktioniert RückMal? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

RückMal ist im Grunde das Gleiche wie ein elektrisch höhenverstellbarer Tisch – nur, dass der bestehende Tisch nicht ausgetauscht, sondern aufgerüstet wird. RückMal ist ein Hardware Modul, das man einfach unten an das Tischbein des bestehenden Tisches anbringt – wie eine Art Schuh. Anschließend kann der Tisch per Knopfdruck elektrisch hoch- und runtergefahren werden. So kann in wechselnden ergonomischen Sitz- und Stehpositionen gearbeitet, Rückenschmerzen gemindert und die Produktivität gesteigert werden. Im Vergleich zu anderen Lösungen auf dem Markt verstellt RückMal den kompletten Tisch samt gesamter Oberfläche und ist einfacher, nachhaltiger und kosteneffizienter.

RückMal, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Vision ist groß: Eine Welt frei von Rückenschmerzen. Daher haben wir in den nächsten Jahren einiges vor. Im ersten Schritt wollen wir so viele Arbeitsplätze wie möglich mit RückMal ausstatten und die Welt so jeden Tag ein Stück schmerzfreier gestalten. In den nächsten fünf Jahren wollen wir dann neben Deutschland auch den europäischen Markt betreten. 

In Zukunft soll zudem noch eine Softwarekomponente das Portfolio erweitern, die dafür sorgt, dass man auch langfristig und mit Spaß gesund am Arbeitsplatz arbeitet.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Seid mutig! Traut euch mit eurer Idee rauszugehen und euch auszuprobieren.

Behaltet immer eure Kunden im Fokus! Alle Antworten für euer Produkt liegen beim Kunden und sie können euch wertvolles Feedback geben. Daher ist unser Tipp von Anfang an mit potenziellen Kunden in den Austausch zu gehen und genau zuzuhören, was sie sagen, auch wenn es noch gar kein Produkt gibt.

Fehler machen ist normal! Ja, sogar wichtig, denn oft lernt man daraus am meisten. Lasst euch also nicht von der Angst vor Fehlern aufhalten. Ihr könnt übrigens auch von den Fehlern anderer lernen. Uns hat es zum Beispiel sehr geholfen sich mit anderen GründerInnen auszutauschen.

Wir bedanken uns bei Carina und Christina für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder