Mit der Versicherungs App Sophia den Überblick über Versicherungen behalten
Stellen Sie sich und das Startup Sophia doch kurz unseren Lesern vor!
Hi, ich heiße Sebastian Peischl, lebe in Graz, habe Information and Computer Engineering studiert und bin Co-Founder & Managing Partner des österreichischen InsurTech „Sophia“.
Sophia ist eine Versicherungs-App, die Kunden passend zu ihrer individuellen Lebenssituation bestmöglich versichert: Getreu dem Motto “Sophia kümmert sich um deine Versicherungssituation, damit du es nicht musst.”
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Bereits zu meiner Schul- und Studienzeit haben mich Jungunternehmen fasziniert: Sein eigener Chef sein, etwas von Grund auf aufzubauen, Mitarbeiter*innen einen schönen Arbeitsplatz bereit zu stellen, jeden Tag etwas Neues lernen, schnell und agil zu sein. Nach meinen beruflichen Erfahrungen bei zwei Start-ups habe ich, gemeinsam mit meiner Mitgründerin Petra Fröschl-Zückert und meinem Mitgründer Karl Haas, Sophia ins Leben gerufen.
Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich einmal in der Versicherungsbranche landen werden: Versicherungen waren für mich immer ein langweiliges und kompliziertes Thema – beschäftigen wollte ich mich damit nicht. Daraus entstand aber meine Motivation, ein Produkt zu entwickeln, das anderen den „Pain-Point Versicherung“ abnimmt.
Welche Vision steckt hinter Sophia?
Unsere Vision ist es, alle richtig zu versichern, damit sie sich nicht selbst darum kümmern müssen. Das wird mit Sophia, deiner persönlichen, digitalen Versicherungsmaklerin, möglich.
Auf Versicherungen hat niemand Bock. Keiner möchte daran denken oder sich damit beschäftigen. Trotzdem sind sie wichtig, um finanziell gut geschützt zu sein. Mit Sophia möchten wir deine helfende Hand im Bereich Versicherungen werden: Du hast ein Problem, benötigst eine neue Versicherung, möchtest deine bestehenden Versicherungen checken lassen, hast einen Schadensfall? Sophia ist für dich da. Sie nimmt dir dieses unübersichtliche und langweilige Thema ab, denn sie hat nur ein Ziel – dich bestmöglich zu versichern. Und zwar so, wie es zu deiner aktuellen Lebenssituation passt. Damit hast du mehr Zeit für die lustigen Dinge im Leben.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Anfangs war es eine sehr steile Lernkurve. Versicherung ist ein komplexes und breit gefächertes Thema. Karl und ich sind Softwareentwickler und Petra musste uns in kurzer Zeit vieles über diese Branche beibringen. Bei der Entwicklung unseres ersten Prototyps hatten wir Momente, wo wir einen Schritt nach vorne gingen und zwei zurück. Aber das gehört dazu und von Fehlern lernt man am meisten.
Nach dem Public Release von Sophia im Juni 2021 war die größte Herausforderung, Sophia als Brand und als Produkt attraktiv an unsere Zielgruppe zu vermarkten. Für die breite Masse sind Versicherungen unsexy und sie springen gleich ab, wenn sie das Wort nur hören. Auch hier haben wir unseren Weg gefunden. Wenn es einmal nicht so funktioniert, wie man es sich vorstellt, darf man nie vergessen: Es ist ein Marathon und kein Sprint.
Derzeit finanzieren wir uns selbst mit der tollen Unterstützung von österreichischen Fördergesellschaften wie der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), dem Austria Wirtschaftsservice (AWS) oder der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG). Um unser weiteres Wachstum in den nächsten Jahren zu stemmen, sind wir auch gerade auf der Suche nach weiteren Geldgebern.
Wer ist die Zielgruppe von Sophia?
Mit Sophia sprechen wir eine junge Zielgruppe (<40 Jahre) an, die sich in der digitalen Welt zurechtfindet. Wir möchten unsere Kund*innen in möglichst frühen Lebensphasen erreichen, die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Versicherungen aufzeigen und sie gemeinsam durch all ihre wichtigen Lebensabschnitte begleiten. Denn unser Leben ist geprägt von Veränderung und Sophia unterstützt dich mit der richtigen Versicherung – every step along the way.
Wie funktioniert Sophia? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Mit Sophia behalten unsere User*innen ihre Versicherungen im Überblick, können ihren tatsächlichen Versicherungsbedarf analysieren lassen, werden an Kündigungsfristen erinnert, erhalten individuelle Empfehlungen zum Optimieren ihrer Verträge, können neue Versicherungen abschließen und behalten ihre Versicherungssituationen und die ihrer Liebsten immer im Blick.
Wir verfolgen den Ansatz, dass nicht die Versicherungen im Mittelpunkt stehen, sondern unsere Kund*innen und deren Lieblinge (Partner*in, Kinder, Haustiere, KFZ, Wohnung etc.). Diese sind unterschiedlichen Risiken ausgesetzt, vor denen man sich, je nach individueller Lebenssituation, schützen sollte. Versicherungen sind eine Notwendigkeit, sich gegen finanzielle Folgen abzusichern – ein Mittel zum Zweck. Wir zeigen unseren Kund*innen wie sie sich selbst und ihr nahes Umfeld schützen können und welche Versicherung die passende Absicherung liefert.
Alles wird digitalisiert, nur die Versicherungsberatung hinkt nach: Man kann zum traditionellen Versicherungsmakler gehen, auf Vergleichsportalen herum tüfteln oder Versicherungs-Apps verwenden, die nur eine digitale Fassade zu analogen Makler*innen bilden. Aber Sophia ist nicht so eine! Sie ist die erste Versicherungs-App, die mit Hilfe von smarten Algorithmen die beste Versicherungssituation für dich automatisch organisiert und laufend optimiert.
Sophia, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Derzeit ist Sophia nur in Österreich verfügbar. Der Markteintritt in weitere Länder, wie Deutschland oder der Schweiz, steht in den kommenden fünf Jahren auf jeden Fall auf der Agenda. Zuvor möchten wir uns mit Sophia in Österreich als Ansprechpartnerin Nummer Eins zum Thema Versicherungen etablieren.
Auch eine Änderung am Geschäftsmodell ist angedacht: Um noch unabhängiger und transparenter auftreten zu können, werden wir Verträge ohne Provision verkaufen. So sind Versicherungen für Kund*innen um einiges günstiger. Unserer Service wird dann über ein monatliches Entgelt vergütet: Versicherungsvermittlung à la Netflix.
Mit Sophia holen wir das Thema Versicherungen aus seinem verstaubten Dasein und gestalten den Umgang für die Endkund*innen erträglicher.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Gib nicht auf! Ein Startup ist eine Achterbahnfahrt: Ständig rauf und runter. Wenn es einmal nicht so läuft, wie du es dir vorstellst, darfst du das Ziel nie aus den Augen verlieren. Halte durch, kneif die Arschbacken zusammen, es geht bestimmt bald wieder noch oben – nur nicht aufgeben.
Fehler gehören dazu! Du wirst Momente erleben, wo du einen Schritt nach vorne und drei zurück gehst. Aber Fehler gehören dazu. Du brauchst dich dafür nicht zu schämen – von Fehlern wirst du am meisten lernen, dass verspreche ich dir.
Fokussiere dich auf das Wichtige! In einem Startup sind Ressourcen begrenzt. Deswegen ist es wichtig, eine klare Vision im Team zu verfolgen. Lass dich nicht von Dingen ablenken, die dich deiner Vision kein Stück näher bringen. Du hast nicht Zeit, in Graustufen zu denken – Schwarz oder Weiß. Du wirst es nicht schaffen auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen.
Wir bedanken uns bei Sebastian Peischl für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder