Montag, Dezember 1, 2025
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In Sachen Skalierbarkeit: VPS Hosting für Unternehmen

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Server Lösungen für Start-ups: VPS Hosting für Unternehmen Foto von charlesdeluvio auf Unsplash

Start-ups und Virtual Private Server

Im Falle junger Unternehmen kommt der Kostenfrage bei der Gestaltung der IT-Landschaft schnell eine größere Bedeutung zu. Auch wenn Kosten immer ein Entscheidungskriterium sind – hier muss oft erst der tatsächliche Bedarf ausgelotet werden. Die Anschaffung sowie der Unterhalt eines eigenen Rechenzentrums sind nicht nur mit initialen Ausgaben verknüpft, sondern erfordern gleichzeitig auch beständige Man-Power und Know-How. VPS Hosting hat sich daher als entlastendes Moment zum Unternehmensstart etabliert. Es bietet:

  • Wartungsarme Rechenleistung (Managed Virtual Server)
  • Hohe Kompatibilität mit div. Betriebssystemen (Windows VPS- / Linux VPS Hosting)
  • Gute Skalierbarkeit bei saisonalen Bedarfs-Spitzen
  • Hohe Individualisierbarkeit (Self-Managed Virtual Server)
  • Unternehmenseigene VPN-Verbindung

Branchen, Aufgabenbereiche und VPS Server

Die Einsatzmöglichkeiten der Virtual Private Servers sind sehr vielseitig und sprechen ein breites Spektrum von Branchen an. Prinzipiell lassen sich alle digitalen Anwendungen auf einen solchen Server auslagern, wodurch die dafür eigentlich notwendige Hardware entfallen kann. Marketing-Agenturen, Onlineshops, Blogs, aber auch Handwerksbetriebe mit hohem Digitalisierungsgrad können sowohl einfache Aufgaben als auch komplexe Prozesse auf virtualisierte Server verlegen. Typische Anwendungsfelder sind:

  • VPS Web Hosting von Unternehmens-Websites, Blogs, Foren, Onlineshops und Kundenportalen mit hoher oder fluktuierender Zugriffszahl
  • Betrieb von Datenbanken für interne Datensätze, Kundenprojekte oder als Archiv
  • Entwicklung/Testumgebungen für eigene Software
  • Einrichtung von E-Mail-Servern für die professionelle Kommunikation und sichere Aufbewahrung der Korrespondenzen
  • Nutzung als Cloud VPS zur einfachen Dateiablage
  • Virtual Private Networks für die Remote-Arbeit

Virtual Server Hosting in Wachstumsphasen

All diese Anwendungsfelder werden gerne branchenübergreifend auf einem ausgelagerten Server ausgeführt und verwaltet. Nicht nur von Start-ups. Doch ist dabei Wachstum möglich? Für VPS Website Hosting und den Umgang mit kurzfristigen Traffic-Spitzen haben viele Provider eine Tarif-Struktur etabliert, die auch spontan eine Erweiterung der gebuchten Leistungen zulässt. Hier wird per Klick einfach dazugebucht.

Wächst ein Unternehmen langfristig und besteht das Tagesgeschäft zu großen Teilen aus Tätigkeiten im digitalen Umfeld (zum Beispiel bei der Software-Entwicklung), ist das für manche ein Anlass, über ein eigenes Rechenzentrum nachzudenken. Hier spiele Faktoren wie Wirtschaftlichkeit und Individualisierbarkeit selbstverständlich eine tragende Rolle. Können proaktive Wartung und alle Sicherheitsaspekte zeiteffizient selbst übernommen werden und profitiert das Unternehmen von der Autonomie? All dies muss bei der Entscheidung berücksichtigt werden.

VPS Hosting: Auch für große Unternehmen eine Option

Ist es jedoch fraglich, ob die zuvor erwähnte Wartung und die relevanten Sicherheitsaspekte eingehalten werden können, ist VPS Hosting sicherlich der bessere Weg. In Sachen Skalierbarkeit haben viele große Provider die ausreichenden Kapazitäten, auch hohe Bedarfe zu decken. Dank Root-Zugriff genießen Unternehmen hier zudem ausreichende Rechte, um die genutzten Ressourcen in vollem Umfang auszuschöpfen und können dennoch von den Vorzügen eines Kundensupports Gebrauch machen.

Titelbild:
Virtual Private Server, kurz VPS, sind seit vielen Jahren Teil der globalen digitalen Infrastruktur und werden von vielen Unternehmen mit Handkuss genutzt. Der Vorteil liegt für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) in der einfachen Einbindung in den Geschäftsalltag. Doch was, wenn Wachstum in Aussicht ist? Foto von charlesdeluvio auf Unsplash

Autor: Martin Voznik

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Startups zwischen Mut, Ideen und Emotionen

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22. September 2025: Sendung 5 Die Höhle der Löwen Manuela Miller-Feigl (M.) und Franziska Nowak präsentieren die nachhaltige Textilwindel „kniti“. Investorin Dagmar Wöhrl (r.) macht den Praxistest. Bild @RTL / Stefan Gregorowius

Familien, Erfinder und Genuss: Diese Startups kämpfen am 22. September 2025 um ein Investment in Die Höhle der Löwen

Wenn am 22. September 2025 die Sendung 5 am 22. September, 20:15 Uhr bei VOX und ab dem 15. September vorab auf RTL+ ausgestrahlt wird, dürfen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer von Die Höhle der Löwen wieder auf eine bunte Mischung aus Familienunternehmen, Alltagshelfern und kulinarischen Ideen freuen. Von traditioneller Pasta aus Regensburg bis hin zu einer innovativen Mobilitätshilfe für Senioren: Der Abend verspricht große Emotionen, spannende Verhandlungen und vielleicht auch Deals, die den Alltag vieler Menschen verändern könnten.

Alla Mamma begeistert am 22. September 2025 mit Pasta wie bei Mama

Den Anfang macht das Vater-Tochter-Duo Guido Mondi (67) und Sarina Mondi (17) aus Regensburg. Mit ihrem Startup Alla Mamma bringen sie echte italienische Pasta-Gerichte auf den Tisch – nach Familienrezepten, die seit mehr als 40 Jahren im eigenen Restaurant erprobt werden.

Die Besonderheit: Die Gerichte sind frei von Konservierungsstoffen, lange haltbar und in nur wenigen Minuten zubereitet. Ganze 21 Sorten, von Klassikern wie Spaghetti Bolognese bis hin zu glutenfreien Varianten, stehen schon im Sortiment. Produziert wird ausschließlich in Italien – ein Versprechen für Qualität und Authentizität.

Die Löwen loben den Geschmack begeistert, doch es gibt auch kritische Stimmen: Ist das Sortiment zu groß? Kann sich Alla Mamma wirklich klar positionieren? Mit ihrem Angebot von 150.000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile hoffen Guido und Sarina, die Investoren von ihrer Vision zu überzeugen.

EazyStep präsentiert Innovation am 22. September 2025 in Die Höhle der Löwen

Ein ganz anderes Thema bringen Ayub Elsanukaev (37) und Alexander Banchukov (39) in die Höhle: Mit EazyStep stellen sie ein innovatives Hilfsmittel für Senioren und Menschen mit körperlichen Einschränkungen vor. Das System kombiniert stabile Schienen mit einem mobilen Sitz, um Bewegungen im Badezimmer sicherer zu machen.

Ein Highlight: Die Kosten werden vollständig von den Krankenkassen übernommen, da es sich um eine Maßnahme zur Wohnumfeldverbesserung handelt. Unterstützt werden die Gründer bei ihrem Pitch von zwei Seniorinnen und Senioren, die das Produkt live demonstrieren. Besonders beeindruckend ist Carmen Fensch (84), die trotz ihres Alters noch als Pflegefachkraft arbeitet und ihre Lebenseinstellung mit den Löwen teilt.

Mit einem Angebot von 500.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile wagen die Gründer einen mutigen Schritt. Die Löwen zeigen Interesse, doch auch kritische Nachfragen zur Skalierbarkeit und zum Marktpotenzial lassen nicht lange auf sich warten.

Vlippy setzt am 22. September auf clevere Alltagserfindungen

Bianca und Malte Fürstenberg (beide 36) aus Hamburg präsentieren mit Vlippy einen simplen, aber genialen Haushaltshelfer: einen Tür- und Fensterstopper mit Klemmschutz. Die Lösung ist robust, langlebig und schützt vor eingeklemmten Fingern – ein Problem, das in vielen Familien und Haushalten allgegenwärtig ist.

Die Gründer fordern 25.000 Euro für 20 Prozent Firmenanteile – und überraschen die Löwen mit einem augenzwinkernden „Goldenen Vlippy-Pokal“. Ihre Erfahrung als Erfinder-Duo mit über 20 Patenten zeigt, dass hinter Vlippy nicht nur ein Produkt, sondern eine ganze Ideenschmiede steckt. Doch reicht das, um die Investoren zu einem Deal zu bewegen?

kniti kämpft am 22. September 2025 gegen das Windel-Müllproblem

Mit einem ernsten Umweltthema treten Manuela Miller-Feigl (34) und Franziska Nowak (33) an. Ihr Startup kniti will den riesigen Müllberg von Einwegwindeln bekämpfen. In Deutschland landen jährlich Milliarden von Windeln im Restmüll – ein ökologisches Problem von gigantischem Ausmaß.

Die Lösung: eine nachhaltige Textilwindel, die die Vorteile von Stoff- und Einwegwindeln vereint. Mit atmungsaktiver Außenhülle und hochsaugfähiger Einlage setzt kniti auf Komfort und Umweltfreundlichkeit gleichermaßen.

Mit einem Angebot von 400.000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile steigen die beiden Gründerinnen hoch ein. Während die Löwen vom Konzept begeistert sind, sorgen Umsatz und Unternehmensbewertung für Skepsis. Judith Williams gibt den Gründerinnen jedoch eine zweite Chance – ein spannender Moment in der Sendung.

BetterCakez überzeugt am 22. September mit gesunden Snack-Kuchen

Den Abschluss macht Isabelle Forster (29) aus Köln mit ihrem Startup BetterCakez. Ihre Leidenschaft fürs Backen und ihr persönlicher Umgang mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten führten sie zu einer innovativen Idee: Kuchen, die vegan, glutenfrei, ohne Industriezucker und mit bis zu 30 Prozent Gemüse gebacken sind.

Die Löwen sind überrascht, wie gut diese ungewöhnliche Kombination schmeckt. Ralf Dümmel lobt die Cleverness, Frank Thelen wittert großes Potenzial. Isabelle fordert 150.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile – doch ob am Ende ein Deal zustande kommt, bleibt spannend.

Fazit zur Sendung 5 am 22. September 2025 bei VOX und RTL+

Die Sendung 5 am 22. September, 20:15 Uhr bei VOX und ab dem 15. September vorab auf RTL+ zeigt erneut, warum Die Höhle der Löwen zu den beliebtesten Gründershows gehört: Die Mischung aus Familienunternehmen, nachhaltigen Innovationen und praktischen Alltagshelfern begeistert.

Ob Pasta aus Italien, Mobilität im Badezimmer, Sicherheit für Kinder, nachhaltige Windeln oder gesunde Kuchen – jede Gründung erzählt ihre eigene Geschichte. Der 22. September 2025 verspricht einen Abend voller Emotionen, kulinarischer Genüsse und vielleicht auch bahnbrechender Investments.

Bild Manuela Miller-Feigl (M.) und Franziska Nowak präsentieren die nachhaltige Textilwindel „kniti“. Investorin Dagmar Wöhrl (r.) macht den Praxistest. 
Bild @RTL / Stefan Gregorowius

Didomi Gründer Romain Gauthier über Privacy und Verantwortung

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Portrait Foto von didomi privacy roman gauthier

Didomi Gründer Romain Gauthier im Gespräch mit Markus Elsässer über Privacy und Verantwortung!

Was inspirierte die ursprüngliche Idee hinter Didomi – gab es einen bestimmten Moment, der den Funken ausgelöst hat?

Romain Gauthier: Die Privatsphäre der Menschen wurde meiner Meinung nach jahrzehntelang durch technologische Entwicklungen vernachlässigt – meist war sie, wenn überhaupt, nur ein nachträglicher Gedanke. Als die Diskussionen um die GDPR begannen, wurde mir klar, dass eine EU-Verordnung mit ausreichend Durchsetzungskraft Veränderungen bewirken könnte – indem sie Unternehmen wie Didomi zwingt, in Privacy zu investieren und den Umgang mit persönlichen Daten zu ändern, um Bußgelder zu vermeiden.

Die Idee, den Fokus auf Consent zu legen, erschien mir als der beste Ansatz für Didomi, da dies für Menschen die natürlichste und intuitivste Art ist, über ihre Privatsphäre nachzudenken.

Was waren die größten Herausforderungen in der Anfangszeit, und wie haben Sie diese überwunden?

Romain Gauthier: Wie bei jedem Startup bestand die größte Herausforderung darin, von unseren ersten Kunden als glaubwürdiger Partner wahrgenommen zu werden – insbesondere in einem Umfeld, in dem unsere Lösungen ihnen helfen sollten, Compliance zu erreichen. Um das zu überwinden, konzentrierten wir uns zunächst auf das Publisher- und Medien-Vertical, was uns sofortige Sichtbarkeit verschaffte, da unsere Lösungen auf den größten und bekanntesten Websites implementiert wurden. Außerdem sicherten wir uns eine offizielle Validierung der Didomi-Compliance durch die CNIL (französische Datenschutzbehörde), was uns aus Sicht der ersten Kunden genug Glaubwürdigkeit verschaffte.

Dann kam – wie bei vielen Unternehmen – die klassische Herausforderung: Talente zu gewinnen. Wir entschieden uns 2017 für eine Remote-first-Kultur, die uns Zugang zu vielfältigen, internationalen Talenten eröffnete und gleichzeitig unsere französischen Wurzeln in den Hintergrund treten ließ. Das half uns, früh global zu gehen.

Eine weitere, weniger häufige, aber schwierige Herausforderung: Wir wurden in den USA von einem Patent-Troll verklagt, der uns wegen angeblicher Patentverletzung angriff – in der Hoffnung, dass wir uns mit einem hohen Vergleich freikaufen. (Sie hatten das Konzept des Consent Managements patentiert.) Uns blieb nichts anderes übrig, als Hunderttausende Dollar in ein komplexes Gerichtsverfahren zu investieren, das wir letztlich auf Bundesebene gewannen. Das war eine komplette Ablenkung und eine Verschwendung von Zeit und Geld, die wir besser ins Wachstum des Unternehmens hätten stecken können.

Gibt es Werte oder Lektionen aus Ihrer Kindheit, die Sie bis heute als Unternehmer prägen?

Romain Gauthier: Wie Mike Tyson einmal sagte: Jeder hat einen Plan, bis er einen Schlag ins Gesicht bekommt. Ich habe immer wieder gelernt, das Unerwartete willkommen zu heißen, es anzunehmen und damit umzugehen. Ich bin so erzogen worden, niemals aufzugeben – und genau das hilft mir heute als Unternehmer.

Wie entwickeln Sie Privacy-Lösungen, die Nutzer nicht nerven oder abschrecken?

Roman Gauthier: Wir betreiben viel Forschung im Bereich Privacy UX und sind das einzige Unternehmen weltweit, das ein Consent Benchmark veröffentlicht, in dem wir die Trends darstellen, die wir durch die tägliche Erfassung von Millionen Consents messen.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Didomi in der Praxis, und wie setzen Sie das konkret um?

Romain Gauthier: Wir haben unser Engagement für Nachhaltigkeit in den letzten zwei Jahren erheblich verstärkt – sowohl in unseren Produkten als auch in unserer Arbeitsweise. Praktisch bedeutet das: eine verantwortungsvollere Cloud-Infrastruktur auszuwählen, unseren CO₂-Fußabdruck zu messen und alle Mitarbeitenden in sinnvolle Initiativen einzubeziehen.

Es ist ein kollektives Engagement: Wir glauben, dass technologische Innovation Hand in Hand mit sozialer und ökologischer Verantwortung gehen muss. Unser EcoVadis-Silber-Rating und unser erster öffentlicher ESG & Impact Report 2024 zeigen, dass wir gemeinsam vorankommen – denn auf diesem Weg sind wir alle Teil desselben Teams.

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben, und welche Prinzipien sind Ihnen im Umgang mit Ihrem Team am wichtigsten?

Romain Gauthier: Meine Rolle ist es, Energie zu geben, allen zu helfen, sich auf unsere Mission zu konzentrieren, und die Menschen zu befähigen, komplexe Probleme gemeinsam zu lösen.

Darüber hinaus wende ich unsere eigenen Produkte auch selbst an, bleibe für jeden zugänglich und versuche, rationale Entscheidungen zu treffen, die unsere Kernwerte respektieren.

Wie gehen Sie mit Fehlern Ihrer Mitarbeiter um, und wie stellen Sie sicher, dass das Team motiviert bleibt?

Romain Gauthier: Man lernt, indem man Fehler macht. Bei Didomi haben die Leute in ihren Jobs viel Autonomie – und dadurch passieren Fehler. Wichtig ist, dass sich alle wohlfühlen, diese Fehler einzugestehen, um daraus zu lernen.

Auf meiner Seite ist es ebenso wichtig, dass ich als Führungskraft dasselbe tue und dem Team erkläre, wenn ich oder wir einen Fehler gemacht haben, um den Kurs zu korrigieren. Damit das Team motiviert bleibt, ist es entscheidend, sich ständig auf das zu konzentrieren, was wir tun können, anstatt auf das, was wir in der Vergangenheit getan haben.

Welchen praktischen Rat würden Sie Gründern geben, die heute ein Privacy-Tech-Startup starten wollen?

Romain Gauthier: Konzentrieren Sie sich auf ein spezifisches Problem, das viele Unternehmen haben – anstatt zu viele Ziele gleichzeitig zu verfolgen.

Wie stellen Sie bei Mergers & Acquisitions, wie jüngst bei Sourcepoint, eine reibungslose Integration sicher und schaffen eine einheitliche Unternehmenskultur?

Romain Gauthier: Kultur ist ein entscheidender Punkt bei der Auswahl eines Akquisitionsziels – und wohl der wichtigste Erfolgs- oder Misserfolgsfaktor. Dieses Element ist daher zentral im M&A-Prozess.

Wir haben Didomi als ein Unternehmen mit sehr vielfältiger Kultur aufgebaut, das Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen und Ländern willkommen heißt. Jeder neue Kollege ist eine Chance, jemand anderes willkommen zu heißen und seine Einzigartigkeit wertzuschätzen. Das ist unsere Grundlage, um andere Teams bei einer Übernahme zu integrieren.

Wo sehen Sie sich selbst und Didomi in fünf Jahren – was ist Ihre Vision im großen Bild?

Romain Gauthier: Ich sehe Didomi als globalen Marktführer im Privacy-Bereich und als entscheidenden Partner für große Enterprise-Marken weltweit. Ich sehe Privacy als essenzielle Fähigkeit und als Reflex für jeden Data Professional. Und ich sehe mich selbst als Unternehmer, der durch neue Herausforderungen noch weiter gelernt und neue Höhen erreicht hat.

Was ist Ihrer Meinung nach das nächste große Ding in Privacy Tech – vielleicht auch im Zusammenhang mit AI?

Romain Gauthier: Das nächste große Ding für Privacy Tech ist das Konzept von Agent-to-Agent-Privacy-Transactions. Wie wird Ihre Privatsphäre durchgesetzt und respektiert, wenn ein Agent Sie repräsentiert und mit einem anderen Agenten interagiert, der ein Unternehmen oder eine Organisation vertritt? Hier ist noch alles zu erfinden.

Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, bei dem Didomis Privacy-Lösungen messbaren Erfolg für Ihre Kunden gebracht haben?

Romain Gauthier: Wir veröffentlichen regelmäßig Case Studies auf unserem Blog – in Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Darin zeigen wir die Probleme, mit denen sie konfrontiert waren, und wie sie Privacy-, Compliance-, Data- und Business-Herausforderungen mit unseren Lösungen gemeistert haben.

Es ist schwer, nur ein Beispiel auszuwählen, aber ein paar stechen hervor:

  • Orange, einer der führenden Telekommunikationsanbieter Frankreichs, war ein früher Anwender unseres Cross-Device-Features und erzielte herausragende Ergebnisse (+10 % Consent-Rate).
  • SNCF Connect & Tech, mit denen wir an einem sehr speziellen Server-to-Server-Use-Case gearbeitet haben.
  • Algeco, ein Unternehmen für modulare Bauweise, das gemeinsam mit Dékuple Didomi und Addingwell implementierte, um seine Datenerfassung zu verbessern – mit messbarem Business-Impact (Opt-in-Rate von 56 % auf 64 %).

Unsere Lösungen sind hochgradig anpassbar, und wir sind stolz darauf, unseren Kunden einen der besten Supports auf dem Markt zu bieten, um ihre spezifischen Anwendungsfälle zu unterstützen.

Wie stellen Sie sicher, dass die Kernwerte Ihres Unternehmens im Alltag und in strategischen Entscheidungen wirklich gelebt werden?

Romain Gauthier: Menschen zu befähigen und ihnen zu vertrauen ist die Lösung. Meine Rolle besteht darin, sicherzustellen, dass jeder unsere Kernwerte als Kompass für seine täglichen Entscheidungen nutzt.

Wie schaffen Sie es als Unternehmer und Vater, Ihre Work-Life-Balance zu wahren – haben Sie bestimmte Strategien?

Roman Gauthier: Als Unternehmer ist das eine komplexe Aufgabe, da das Unternehmen immer irgendwo im Kopf präsent ist. Es erfordert viel Disziplin. Eine Strategie, die ich anwende, ist, mein Smartphone draußen zu lassen, wenn ich mit meiner Familie zusammen bin – um ganz bei ihnen zu sein. Zumindest werde ich so nicht ständig unterbrochen.

Als Unternehmen setzen wir klare Grenzen, z. B. abends oder am Wochenende nicht zu arbeiten, um sicherzustellen, dass Arbeit klare Limits hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass die besten Entscheidungen und Ideen entstehen, wenn man ausreichend Zeit zum Auftanken, Abschalten, Bewegen und Schlafen hat.

Was motiviert Sie, immer weiterzumachen – und welche Rolle spielt dabei für Sie persönlich und beruflich die ökonomische und soziale Nachhaltigkeit?

Romain Gauthier: Meine Motivation kommt aus der Tatsache, dass Didomi an einem entscheidenden Problem für die Zukunft der Technologie arbeitet. Privacy ist nicht selbstverständlich.

Sowohl persönlich als auch beruflich zwingt einen das Elternsein, für die Zukunft zu bauen und kurzfristige Strategien zu vermeiden. Gleichzeitig ist es meiner Erfahrung nach schwer, die Regeln eines Spiels zu ändern, während man es spielt – deshalb wird es immer Kompromisse geben müssen zwischen dem Ideal wirtschaftlicher und sozialer Nachhaltigkeit und der Realität: Jedes Business muss zuerst profitabel sein, um nachhaltig zu sein.

Bild: Romain Gauthier

Wir bedanken uns bei Romain Gauthier CEO und Gründer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann diese Idee unsere Energieversorgung für immer verändern?

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Kitepower Drachen Delft – Saubere Energie flexibel nutzen Dr. Pieter Willems CEO Kitepower

Kitepower entwickelt innovative Drachensysteme, die Windenergie effizienter nutzbar machen und neue Möglichkeiten für nachhaltige Stromversorgung eröffnen

Können Sie uns Kitepower kurz vorstellen und erzählen, wer die Gründer sind und wie die Idee entstanden ist?

Kitepower ist ein Spin-off der Technischen Universität Delft. Wir nutzen Drachen, um Windenergie effizienter zu nutzen. Das Unternehmen wurde von Ingenieuren und Unternehmern gegründet, die an der Universität im Bereich der Airborne Wind Energy forschten. Die Initiative wurde von Johannes Peschel, einem deutschen Studenten an der TU Delft, ins Leben gerufen. Die Idee entstand aus einer einfachen Frage: Warum tonnenschwere Stahlmasten bauen, wenn ein leichter Drachen die gleiche Aufgabe erfüllen kann?

Welche Vision treibt Kitepower an und wie wollen Sie diese in den kommenden Jahren realisieren?

Wir möchten saubere Energie überall verfügbar machen – insbesondere an Orten, an denen herkömmliche Windkraftanlagen niemals installiert werden könnten. Unser Ziel ist es, Kitepower als flexible Ergänzung zu Solar- und Windenergie zu etablieren. Zu diesem Zweck führen wir unsere Systeme vom Pilotbetrieb in die Serienproduktion.

Wie unterscheiden sich Ihre Kite-basierten Energiesysteme von klassischen Windturbinen?

Wir brauchen weder einen Turm noch ein Fundament oder Schwerlasttransporte. Unsere Drachen fliegen in Höhen von 200 bis 500 Metern, wo der Wind stärker und konstanter weht. Das macht uns effizienter, mobiler und kostengünstiger.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Lösungen wie dem Hawk oder dem Falcon konkret an?

Der Hawk wurde für Bauunternehmen und Infrastrukturprojekte entwickelt. Diese Zielgruppe ist an Standorten aktiv, an denen bisher Dieselgeneratoren die einzige Option waren. Unser anderer Markt sind industrielle Großverbraucher von Strom, die in Ballungsgebieten tätig sind. Denken Sie dabei z.B. an produzierendes Gewerbe, Molkereien usw. Wir liefern Strom hinter dem Zähler und ergänzen damit direkt den Strom aus dem Netz.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Technologie zuverlässig auch in abgelegenen Regionen eingesetzt werden kann?

Durch robuste Konstruktion, einfache Bedienung und intelligente Steuerung. Unsere Systeme sind modular aufgebaut, transportabel und wartungsarm. Das Kitepower-System wird in einem 20-Fuß-Container geliefert, wodurch es sehr mobil ist und nur wenig Platz benötigt.

Was war bisher die größte technische oder organisatorische Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die Automatisierung des Fluges. Jeder kann einen Drachen steigen lassen – aber nicht sicher und kontinuierlich in Zyklen fliegen. Zu diesem Zweck haben wir unser eigenes Steuerungssystem entwickelt, das heute zuverlässig funktioniert.

Kitepower Charging DIRKSLAND - Kitepower Testdag. KitePower team making a testrun in the patatofield. - FOTO GUUS SCHOONEWILLE
DIRKSLAND – Kitepower Testdag. KitePower team making a testrun in the patatofield. – FOTO GUUS SCHOONEWILLE

Kitepower setzt auf deutlich weniger Material als herkömmliche Windanlagen. Was bedeutet dieser Ansatz für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit?

Weniger Stahl, weniger Beton, weniger Logistik – das spart Kosten und Emissionen. Jede Tonne, die wir nicht verbrauchen, ist ein Gewinn, sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Kitesysteme erfordern geringere Investitionen (CAPEX) und erzielen daher schneller einen positiven ROI als Windkraftanlagen oder Solar-PV-Anlagen.

Welche Rolle spielen Kooperationen mit Partnern wie Energieversorgern oder Bauunternehmen für Ihre Weiterentwicklung?

Ein entscheidender Faktor. Ohne Partner gibt es keinen Marktzugang. RWE testet unser System in Irland und sieht den Offshore- oder netzfernen Einsatz als vielversprechenden Ansatz zur Ergänzung von Photovoltaik oder Batteriespeichern. Bauunternehmen nutzen unser Energy-as-a-Service-Modell: Kitepower erzeugt zuverlässige, emissionsfreie Energie auf Baustellen, beispielsweise zum Laden von Lkw. Dies ist ein wichtiger Schritt für energieneutrale Bauprojekte.

Wo sehen Sie Kitepower in fünf bis zehn Jahren. Gibt es konkrete Pläne zur Skalierung oder zu neuen Produkten?

In fünf Jahren werden wir unser Falcon-System hinter dem Zähler bei verschiedenen Industriekunden in Betrieb genommen haben und profitabel sein. In zehn Jahren wird Kitepower mit Kite-Parks vertreten sein, um Energie in der Nähe von Wohngebieten, Gewerbegebieten und an abgelegenen Standorten zu erzeugen, an denen Windkraftanlagen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht installiert werden können, oder um bestehende großflächige Solar-PV-Anlagen zu ergänzen.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern geben, die ein ähnlich innovatives Projekt starten möchten?

Erstens: Früh raus aus in die Feldarbeit. Zweitens: Rückschläge einkalkulieren. Drittens: Ein Team bauen, das größer denkt als jeder Einzelne.

Wie bewerten Sie das Marktpotenzial für Airborne Wind Energy in Europa und weltweit?

Enorm. Die Welt sucht nach Lösungen für netzferne und überlastete Regionen. Dieselgeneratoren haben ausgedient. Airborne Wind Energy hat das Potenzial Milliardenmärkte zu erschließen und das weltweit an nahezu jedem Standort.

Welche Bedeutung hat für Sie die Verbindung von Forschung, wie an der TU Delft, mit unternehmerischer Umsetzung?

Es ist unser Fundament. Ohne die Grundlagenforschung an der TU Delft hätten wir Kitepower niemals gegründet. Die Tatsache, dass unsere Drachen nun zugelassen, getestet und in ganz Europa kommerziell genutzt werden, hat es uns ermöglicht, die Lücke zwischen Idee und Anwendung erfolgreich zu schließen.

Bild: @Kitepower

Wir bedanken uns bei Dr. Peter Willems für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Kitepower

Kitepower logo blautöne

Kontakt:

KITEPOWER
Schieweg 15, Noord 4, Hall R,
2627 AN Delft
The Netherlands
https://thekitepower.com/

Ansprechpartner: Dr. Peter Willems

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Sportmode neu gedacht: Nachhaltig, hochwertig und mit Haltung

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DSSLR: Sportmode und Nachhaltigkeit mit Quiet Luxury Gründerbild Christoph A Dassler

DSSLR verbindet Sportmode, Quiet Luxury und Nachhaltigkeit zu einer Premium-Marke, die höchste Ansprüche an Design, Qualität und Verantwortung erfüllt.

Wie ist die Idee zu DSSLR entstanden und wer sind die Menschen hinter dem Unternehmen?

1987, mit schon 7 Jahren, als ich realisiert habe, dass die Familie mit dem Verkauf des Unternehmens Puma beschäftigt war.

DSSLR verbindet Sport, Design und Nachhaltigkeit. Was war der Auslöser, diesen Weg einzuschlagen?

Eine über viele Jahre gewachsene Haltung nach der Beobachtung von vielen Fehltritten in der Luxus- und Sportartikelindustrie. Zudem eine persönliche Überzeugung, dass Design und Nachhaltigkeit keine Widersprüche sind.

Welche Vision verfolgt DSSLR mit der Verbindung von Quiet Luxury und Sportmode und wie möchten Sie diese Realität werden lassen?

Eine führende Marke im Highend-/Premium-Sport- und Lifestyle-Umfeld zu werden.

Wen möchten Sie mit Ihrer Marke besonders ansprechen. Welche Bedürfnisse hat Ihre Zielgruppe, die Sie mit Ihren Kollektionen erfüllen wollen?

Kunden und Kundinnen mit höchsten Ansprüchen an Qualität und Design, auf und neben dem Platz. Moralische Integrität wird vorausgesetzt. DSSLR setzt somit auf das Zusammenspiel zwischen Herkunft, Design und Funktion auf höchster Produktqualität.

Die erste Kollektion ist stark vom Tennissport inspiriert. Warum haben Sie diesen Schwerpunkt gewählt und welche Rolle spielt Tennis für die Marke?

Der Tennissport stellt eine wichtige Säule in den geplanten Sportkapiteln der nächsten Jahre dar. Der Tennissport ist sowohl Plattform für sportlichen, kulturellen und modischen Austausch, den DSSLR auf und neben dem Platz bespielt und mitgestalten will. Zudem steckt eine Bewunderung für den Tennissport in meiner DNA, da wir in meiner Familie schon in den 70er Jahren mit den besten Tennisspielern der Welt zusammengearbeitet haben.

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Element bei DSSLR. Wie stellen Sie sicher, dass Materialien und Produktion den hohen Ansprüchen gerecht werden?

Zertifizierungen, die überprüft sind und werden. Persönliche Erfahrungen und Erlebnisse inkl. Besuchen entlang der Produktionsorte und ein eigener Code of Conduct. Zudem durch enge und nahezu tägliches Zusammenarbeiten mit den Partnern an den einzelnen Stellen – auch im Rahmen der durch DSSLR gestellten Nachverfolgung der Produktherstellungsprozesse.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Aufbau von DSSLR und wie gehen Sie im Team damit um?

Die Bekanntheit der Marke substanziell aufzubauen. Entrepreneurial- und Output-orientierte Abläufe zu entwickeln, die tatsächlich den Kunden bzw. die Kundin immer im Mittelpunkt haben.

Viele Marken sprechen über Premium und Nachhaltigkeit. Was macht DSSLR tatsächlich einzigartig und unverwechselbar?

Der Kollektionsaufbau ist durchgehend nachhaltig und nicht nur einzelne Kollektionsstücke zu einem gewissen Anteil von bis zu oder über 50 %, so wie das oftmals im Markt gehandhabt wird.

Wie sehen Sie die Weiterentwicklung von DSSLR in den kommenden Jahren. Welche nächsten Schritte oder Kollektionen sind geplant? Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit DSSLR. Soll die Marke auf den Tennissport fokussiert bleiben oder breiter aufgestellt werden?

Positionierung auch als kulturell relevante Sport- und Lifestyle-Brand mit dem Fokus Tennis. Eine logische Entwicklung von Tennis sieht DSSLR auch in einer weiteren und dort auch dedizierten Aufmerksamkeit für den Padel-Tennis-Sport. Langfristig stehen sowohl weitere sehr spannende neue Produktsegmente als auch Sportarten für DSSLR auf der Agenda.

Was möchten Sie anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die ebenfalls eine Marke im Premiumsegment etablieren wollen?

Haltung. Es braucht klare DON’Ts, nicht nur DOs.
Fokussierung auf Kernprodukte und unverwechselbare DNA.

Wenn Sie auf Ihre bisherige Reise zurückblicken. Welche drei Ratschläge würden Sie Gründern geben, die am Anfang stehen?

Privates Umfeld vollständig einbinden und mitnehmen.
Manifestieren.
Reflektieren.

Titelbild Christoph A. Dassler @DSSLR

Wir bedanken uns bei Christoph A. Dassler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ist das die Zukunft, wie Industrie wirklich Energie sparen kann?

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encentive: Industrie und Energie im Wandel. Bild (v. l. n. r.): Torge Lahrsen (COO), Daniel Ehnes (CPO), Nicolás Juhl (CEO), Sascha Greve (CTO).

encentive unterstützt Industrieunternehmen dabei, Energiekosten zu senken und Emissionen intelligent mit KI zu reduzieren.

Können Sie uns encentive kurz vorstellen und erzählen, wer hinter dem Unternehmen steht?

encentive unterstützt Industrieunternehmen dabei, Energiekosten und Emissionen intelligent zu reduzieren. Unsere KI steuert komplexe Industrieanlagen vollautomatisch und erzielt messbare Ergebnisse ab dem ersten Tag. Hinter encentive steht ein interdisziplinäres Team aus IngenieurInnen, Data Scientists und Software DeveloperInnen das die Industrie fit für die Energiewende macht.

Was war die ursprüngliche Idee, die zur Gründung von encentive geführt hat?

Wir kommen ursprünglich aus dem Norden, wo man tagtäglich Windräder sieht, die oft trotz Wind stillstehen. Die Idee entstand aus dieser Beobachtung heraus: Erneuerbare Energien bleiben viel zu oft ungenutzt. Anfangs haben wir getestet, ob sich Haushalte und Gebäude besser auf erneuerbare Erzeugung abstimmen lassen. Schnell war aber klar, dass der größte Hebel in der Industrie liegt, dem größten Energieverbraucher in Deutschland. Also haben wir uns konsequent auf diesen Bereich fokussiert.

Welche Vision verfolgen Sie mit encentive und wie möchten Sie diese in den nächsten Jahren umsetzen?

Die Industrie ist nicht nur in Deutschland, sondern weltweit der größte Energieverbraucher. Unsere Vision ist es, die Industrie zum Motor einer klimaneutralen Zukunft machen, ihre Energie intelligent zu steuern und so wirtschaftlichen Erfolg und Nachhaltigkeit untrennbar zu verbinden. Unternehmen sparen sofort Energiekosten, reduzieren CO₂ und sichern ihre Wettbewerbsfähigkeit. Umsetzen wollen wir das mit unserer KI-Plattform flexOn, die das industrielle Energiemanagement revolutioniert.

Wie unterscheidet sich Ihre Lösung von klassischen Energiemanagementsystemen?

Klassische Systeme zeigen Daten an. Unsere Plattform steuert Anlagen automatisch. Wir bei encentive bringen KI direkt in den Maschinenraum, damit Energieflüsse dort optimiert und gesteuert werden, wo sie entstehen. Für unsere Kunden bedeutet das: bis zu 20 % weniger Energiekosten, geringere Emissionen und höhere Versorgungssicherheit. Und das ohne zusätzlichen Aufwand und ohne Eingriff in Produktionsprozesse.

Welche Branchen oder Unternehmen profitieren besonders von Ihrer Plattform und warum?

Grundsätzlich profitieren alle energieintensiven Industrien mit einem Jahresverbrauch ab 2 GWh. Besonders stark ist der Hebel bei Branchen mit thermischen Prozessen. Unsere Plattform ist aber branchenübergreifend im Einsatz – von Lebensmittelproduktion über Logistik bis hin zu Werkstoffherstellung.

Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen in Ihrem Marktumfeld und wie gehen Sie bei encentive damit um?

Die Energiewirtschaft verändert sich aktuell rasant – und das erfordert ein Umdenken auch in den Unternehmen. Oft dauert es, bis klar wird, welche direkten Auswirkungen die Veränderungen auf Geschäftsmodelle und Wettbewerbsfähigkeit hat. Wir sehen: Das Energiesystem wird dezentraler, die Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie gleichzeitig deutlich volatiler. Unternehmen, die das früh verstanden haben, profitieren heute schon von deutlich niedrigeren Energiekosten.
Damit einher geht der Aufbau von Know-how in den Unternehmen selbst. Viele unserer großen Kunden begleiten wir deshalb schon, bevor die eigentliche Flexibilisierung der Anlagen startet. Wir unterstützen sie auf ihrem Transformationspfad. Hinzu kommt Unsicherheit bei der Regulierung, zum Beispiel rund um die Netzentgelte. Sicher ist nur: Die Regulierung wird so umgestaltet, dass Flexibilität in Zukunft belohnt wird – und genau darauf bereiten wir unsere Kunden vor.

Ihr Ansatz basiert stark auf Künstlicher Intelligenz. Welche Rolle spielt diese Technologie konkret in Ihrer Lösung?

KI ist das Herzstück unserer intelligenten Energiemanagement-Plattform flexOn. Sie verbindet und analysiert die Daten aus Industrieanlagen, Energiepreisen und Erneuerbarer Energieerzeugung und steuert die Anlagen automatisch in Echtzeit. Das heißt: Sie greift nicht nur auf Dashboards zu, sondern steuert tatsächlich direkt in den Maschinenräumen – von Kühlanlagen über Heizprozesse bis hin zu Batterien. KI ist also nicht ein Add-on, sondern der Kern unseres Produktes und schlägt die Brücke zwischen Industrie und Energiewende.

Wie reagieren Ihre Kunden auf das Thema automatisierte Energiekontrolle – überwiegt Begeisterung oder auch Skepsis?

Das ist je nach Unternehmen unterschiedlich. Einige Unternehmen sind sehr offen und gespannt, neue Innovationen einzusetzen. Andere sind zu Beginn skeptisch. Dann starten wir mit einzelnen Anlagen oder Standorten des Unternehmens. Sobald die ersten Ergebnisse sichtbar werden, überwiegt schnell die Begeisterung. Wichtig ist: Wir arbeiten nur innerhalb klar definierter Parameter. Sollte es einmal zu einer Störung kommen, übernimmt sofort die bestehende Anlagensteuerung. Für unsere Kunden besteht also keinerlei Risiko.

Welche Alleinstellungsmerkmale machen encentive aus Ihrer Sicht einzigartig?

Was uns von unseren Wettbewerbern abhebt ist, dass wir die KI auf die Maschine bringen. Wir setzen mit unserer Plattform auf automatisierte Steuerung statt reiner Analyse setzen. Gleichzeitig ist sie als flexibler Baukasten konzipiert, der mit den Anforderungen unserer Kunden wächst und sich modular erweitern lässt. Das ist besonders deshalb möglich, weil wir sie komplett inhouse entwickeln. Unser Team vereint Energiemarktexpertise, Ingenieurwissen und Data Science. Wir kennen sowohl die Anlagen unserer Kunden genau, als auch die Technologie hinter unserer Plattform. Dadurch können wir schnell auf Kundenwünsche reagieren und die Plattform kontinuierlich weiterentwickeln – nah an den Bedürfnissen der Industrie.

In welche Richtung möchten Sie encentive in den kommenden Jahren weiterentwickeln?

Wir sehen das Flexibilisierungspotenzial der Industrie in drei klaren Wellen. Gestartet sind wir mit Kälte als Energiespeicher. Hier sind wir heute Marktführer. Die zweite Welle sind Batteriespeicher, die gerade mit enormer Dynamik in die Industrie kommen. Unser Ziel ist es, innerhalb des nächsten Jahres der Standard für die Optimierung industrieller Batteriespeicher zu sein. Und parallel bereiten wir uns bereits auf die dritte Welle vor: die Elektrifizierung der Wärme.
Um das zu erreichen, investieren wir massiv in unser Team. In den kommenden Monaten werden wir unsere Kapazitäten im Engineering – sowohl Hardware als auch Software – verdoppeln. Gleichzeitig bauen wir unsere Vertriebsseite über starke Partnerschaften mit Energieversorgern, Netzbetreibern und Stromhändlern aus. So werden wir schon bald den Großteil unserer Kunden über unsere Partner anbinden. Erste Kooperationen laufen bereits – bald bei unserem Event mit FlexPower in Hamburg.

Welche Chancen sehen Sie durch die zunehmende Nachfrage nach Nachhaltigkeit und Energieeffizienz?

Der Druck auf Industrieunternehmen, Kosten zu senken und CO₂ zu reduzieren, wächst rasant. Was früher ein „Nice-to-have“ war, ist heute ein Wettbewerbsfaktor. Für uns heißt das: Unsere Lösung trifft auf einen Markt, der nicht nur wächst, sondern der dringend skalierbare Lösungen braucht. Wir helfen Unternehmen, wirtschaftlichen Erfolg und Nachhaltigkeit zusammenzubringen. Genau darin liegt die größte Chance.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Unser wichtigster Rat lautet: Do the hard things first. Wir haben früh entschieden, nicht den einfachen Weg zu gehen. Statt bei Visualisierungen zu bleiben, sind wir in die Maschinenräume der Industrie gegangen, wissend, dass das deutlich komplexer und langwieriger wird. Aber nur so konnten wir eine Lösung entwickeln, die Anlagen wirklich steuert und nicht bloß Daten anzeigt.
Der zweite Rat: Don’t be afraid of the dark. Gerade in Bereichen, die zunächst unübersichtlich, technisch anspruchsvoll oder schwer zugänglich wirken, steckt oft der größte Hebel. Für uns war das der Maschinenraum, dort, wo die eigentliche Wertschöpfung entsteht.
Und drittens: Talk to customers early. Unsere Produktentwicklung wäre ohne die Gespräche mit den ersten Kunden nicht möglich gewesen. Ihr Feedback hat uns gezeigt, wo die echten Probleme liegen und was wirklich zählt – viel früher, als wir es allein durch Planung oder Theorie erkannt hätten.

Bild: Bild (v. l. n. r.): Torge Lahrsen (COO), Daniel Ehnes (CPO), Nicolás Juhl (CEO), Sascha Greve (CTO). @encentive GmbH

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann Mode gleichzeitig schön, nachhaltig und fair sein?

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KIKOONI Produkte und Mode – nachhaltige Accessoires mit Seele Claudia und Adelheid Zähle

KIKOONI steht für handgefertigte Mode- und Wohnaccessoires, die traditionelle Handwerkskunst mit nachhaltigem Design verbinden.

Wie würden Sie KIKOONI und die Geschichte hinter der Gründung kurz vorstellen?

Ich habe viele Jahre in einem Schmuck- und Accessoire-Unternehmen gearbeitet, das stark im Bereich Fast Fashion verankert war. Dort habe ich als Illustratorin angefangen und später als Designerin und Produktmanagerin gearbeitet – fest und frei. Diese Zeit war sehr prägend, aber irgendwann entstand in mir der Wunsch nach einer anderen Art von Mode: weg von kurzlebigen Trends, hin zu Produkten, die Seele und Wert haben.
Schon immer haben mich Farben, Muster und traditionelles Handwerk begeistert – vor allem auf meinen Reisen nach Indien und in andere ferne Länder. Als Grafikerin und Illustratorin war die visuelle Welt für mich stets ein Antrieb. Aus dieser Leidenschaft und dem Wunsch nach etwas Sinnvollem entstand 2018 KIKOONI in Berlin.

Meine Mutter war von Anfang an Teil der Idee. Durch ihren Beruf als Stewardess hat sie selbst viel von der Welt gesehen und ein besonderes Auge für Schönes entwickelt. Sie brachte sofort ihre Begeisterung mit ein, und so gründeten wir gemeinsam eine GbR.

Welche persönlichen Erfahrungen oder Werte haben Sie motiviert, KIKOONI ins Leben zu rufen?

Mich fasziniert die Schönheit von Handarbeit und die Geschichten, die dahinterstehen. Besonders berührt mich die Arbeit kleiner Betriebe – häufig von Frauen geführt – die mit viel Liebe und Tradition fertigen. Solche Strukturen möchte ich unterstützen.
Farben und Muster sind für mich mehr als nur Gestaltungselemente. Sie sind ein Ausdruck von Lebensfreude, kultureller Vielfalt und Individualität. Bei KIKOONI möchten wir genau das transportieren: Freude an schönen Dingen, die Sinn stiften.

Ein besonderes Anliegen ist uns die Zusammenarbeit mit Projekten, die Frauen stärken. Zum Beispiel arbeiten wir aktuell mit einer Organisation in Indien zusammen, die verwitweten oder verstoßenen Frauen eine neue Perspektive gibt. Solche Partnerschaften zeigen, dass Mode nicht nur Konsum ist, sondern auch eine soziale Wirkung entfalten kann.

Welche Vision verfolgen Sie mit KIKOONI und wie möchten Sie diese Schritt für Schritt umsetzen?

Unsere Vision ist es, Mode und Accessoires zu schaffen, die eine Geschichte tragen – Produkte mit emotionalem und kulturellem Wert, die lange Freude machen. Wir wollen keine Teile, die nach einer Saison aussortiert werden, sondern Lieblingsstücke mit Persönlichkeit.
Wichtig ist uns dabei auch, die Menschen sichtbar zu machen, die diese Stücke herstellen. Sie sollen genauso profitieren wie die Konsumentinnen. Freude, Fairness und Wertschätzung stehen bei uns im Mittelpunkt.

Nachhaltigkeit spielt dabei eine zentrale Rolle. Rund 80 % unserer Produkte bestehen aus Baumwolle oder anderen Naturfasern. Kleider und Jacken etwa sind zu 100 % aus Baumwolle gefertigt. Polyester versuchen wir komplett zu vermeiden – lediglich bei wasserfesten Innenfuttern, etwa für Kosmetiktaschen, kommt es noch vor. Hier suchen wir aktiv nach recycelten Alternativen. Schritt für Schritt wollen wir die Kollektion so konsequent wie möglich auf Naturmaterialien umstellen.

Wer ist die wichtigste Zielgruppe für Ihre handgefertigten Mode- und Wohnaccessoires?

Unsere Hauptkundinnen sind umweltbewusste Frauen, die bewusst konsumieren und Wert auf Langlebigkeit legen. Viele sind um die 40, oft Mütter, die nicht nur an sich, sondern auch an die Zukunft denken. Ich selbst bin Mutter und weiß daher sehr gut, was diese Zielgruppe braucht.
Aber auch jüngere Menschen in den 20ern gehören zu unseren Kundinnen – sie sind heute kritischer denn je und fragen ganz bewusst nach Herkunft, Produktionsbedingungen und Materialien. Ebenso begeistern sich Frauen über 50 für unsere Kollektionen, besonders für unsere Baumwollkleider und Kaschmirschals.

Durch meine Erfahrung in der Trendrecherche habe ich gelernt, zwischen kurzlebigen Hypes und echten Klassikern zu unterscheiden. Dieses Gespür hilft uns, eine Kollektion zu entwickeln, die nicht nur nachhaltig ist, sondern auch modisch Bestand hat.

Welche Rolle spielt Transparenz in der Wertschöpfungskette?

Transparenz ist ein Kernwert unserer Arbeit. Wir arbeiten ausschließlich mit kleinen Produzenten, die wir persönlich kennen und deren Arbeitsweise wir nachvollziehen können. In Indien haben wir unsere Partner mehrfach besucht, kennen die Produktionsstätten und wissen genau, unter welchen Bedingungen dort gearbeitet wird.
Wir legen großen Wert auf regionale Rohstoffe: In Indien verarbeiten wir indische Baumwolle, in Guatemala wird Baumwolle aus lokalem Anbau verwendet. Traditionelles Handwerk ist meist eng mit regionalen Materialien verknüpft – das macht unsere Produkte so authentisch. Regelmäßiger Austausch mit unseren Produzenten ist uns sehr wichtig.

Was unterscheidet KIKOONI von anderen Anbietern nachhaltiger Mode- und Wohnprodukte?

Wir sind mutiger in der Farbigkeit und fröhlicher im Ausdruck. Während viele nachhaltige Marken eher minimalistisch und neutral arbeiten, möchten wir Lebensfreude durch kräftige Muster und Farben vermitteln.
Zudem setzen wir bewusst auf kulturelle Vielfalt: Wir verbinden traditionelles Handwerk aus unterschiedlichen Ländern mit unseren eigenen Designs. Dadurch entstehen Produkte, die nicht nur schön, sondern auch einzigartig sind.

Mit welchen Herausforderungen mussten Sie sich bisher am stärksten auseinandersetzen?

Die größte Herausforderung war sicherlich die Balance zwischen Unternehmensaufbau und Familiengründung. Meine Kinder sind heute vier und sieben Jahre alt – die Anfangszeit war intensiv und manchmal auch überwältigend.
Hinzu kamen rechtliche Stolpersteine. Unsere Marke trug ursprünglich einen Namen mit dem Wort „Coco“ – und wir erhielten prompt ein Schreiben von Chanel. Das notwendige Rebranding war ein Schock, aber auch eine wertvolle Lektion. Wir haben gelernt, wo wir aufpassen müssen, wann man sich juristische Unterstützung holt und wo man selbst weiterkämpft.

Welche Bedeutung hat die Zusammenarbeit mit kleinen Manufakturen und Frauenkollektiven für KIKOONI?

Sie ist das Herzstück unserer Marke. KIKOONI lebt davon, dass wir mit Menschen zusammenarbeiten, die ihre Handwerkskunst in jedes Produkt einfließen lassen. Wir möchten aktiv dazu beitragen, dass diese Strukturen bestehen bleiben und weiterwachsen können.
Besonders wichtig ist uns die Zusammenarbeit mit Frauenkollektiven, die oftmals unter schwierigen Bedingungen arbeiten. Wir prüfen auch Projekte in Deutschland, bei denen Stoffe von Organisationen verarbeitet werden, die bedürftige Frauen unterstützen. So möchten wir auch lokal etwas bewirken.

Welche Produktlinien oder Märkte möchten Sie in Zukunft stärker ausbauen?

Wir möchten unser Engagement in Afrika ausweiten. Besonders die Textilkunst aus Ghana, aber auch das Handwerk aus Marokko und Westafrika inspiriert uns sehr. Hier sehen wir viel Potenzial. Auch unsere Kollektion aus Guatemala soll weiterwachsen.

Wie stellen Sie sicher, dass Nachhaltigkeit und Design bei KIKOONI im Einklang bleiben?

Ich begleite jedes Produkt von der Idee über die ersten Skizzen bis hin zum fertigen Design. So haben wir die volle Kontrolle über Materialien, Herstellungsweise und Gestaltung. Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeit nicht als Einschränkung, sondern als kreativen Motor zu verstehen.

Welche Chancen sehen Sie aktuell im wachsenden Markt für nachhaltige Lifestyle-Produkte?

Der Markt wächst enorm – und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ebenso. Immer mehr Menschen suchen gezielt nach Produkten mit Ursprung, Geschichte und Sinn. Hier sehen wir eine große Chance, unser Sortiment auszubauen und gleichzeitig zur Bewahrung von traditionellem Handwerk beizutragen.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Bleib dir selbst treu – Authentizität ist die Basis jeder Marke.

Warte nicht zu lange – wenn du überzeugt bist, mach es einfach.

Setze auf organisches Wachstum – gesundes, nachhaltiges Wachsen ist wertvoller als schnelle Skalierung.

Bild Claudia und Adelheid Zähle Bildcredit: Eva Kögler

Wir bedanken uns bei Claudia Zähle für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ist das die Zukunft digitaler Werbung ohne Cookies?

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True Relevance Cookies Psychografie – Werbung neu gedacht-- Portrait Jörg Vogelsang @ Picture People

True Relevance verbindet Psychologie mit Adtech und ermöglicht cookieloses, psychografisches Targeting im Open Web

Können Sie uns True Relevance vorstellen und erläutern, wer die Gründer sind und welche Idee am Anfang stand?

Joost: True Relevance ist ein Spin-off aus unserer ersten Gründung CRONBACH, die seit 2017 psychografische Zielgruppenanalysen für Marken entwickelt. Gemeinsam mit Stefan Sindram haben wir True Relevance gegründet, um die wissenschaftliche Fundierung aus der Psychologie mit Adtech zu verbinden. Die Idee: das „Warum“ hinter dem Verhalten von Menschen für Marketing nutzbar machen – nicht durch mehr Datenmasse, sondern durch echtes Verständnis von Motiven und Einstellungen.

Jörg: Mich hat sofort überzeugt, dass hier ein Missing Link im Programmatic geschlossen wird. Ich habe nicht nur bei Google, The Trade Desk und BCN – Brand Community Network gesehen, wie sehr digitale Werbung an Cookies und IDs hing. True Relevance bricht genau das auf: Wir machen 100 % des Open Web adressierbar – cookielos, datenschutzkonform und skalierbar.

Was ist die zentrale Vision von True Relevance und wie wollen Sie diese mit Ihrer Technologie erreichen?

Joost: Unsere Vision ist einfach: Menschen nicht oberflächlich, sondern in der Tiefe zu verstehen. Wir kombinieren die Psychologie hinter Entscheidungen mit KI-gestützter Analyse von Inhalten. So erreichen Marken ihre Zielgruppen nicht „alle ein bisschen“, sondern „die Richtigen ganz genau“.

Jörg: Für die Industrie bedeutet das: Relevanz statt Datenmasse. Wir bringen Wirkung und Reichweite ins Open Web zurück, ganz ohne Third-Party-Cookies oder ID-Lösungen. Das ist Privacy-First und passt perfekt zur nächsten Dekade digitaler Werbung.

Welche Rolle spielen psychografische Muster in Ihrem Ansatz für kontextuelles Targeting?

Joost: Psychografie beantwortet das „Warum“. Menschen handeln aus Motiven wie Macht, Leistung oder Anschluss – und diese Motive lassen sich mit emotionalen, rationalen oder habituellen Entscheidungsmustern kombinieren. Daraus entstehen neun psychografische Typen, die wissenschaftlich fundiert sind. Sie machen sichtbar, warum zwei Menschen, die auf dem Papier gleich aussehen, in Wahrheit völlig unterschiedlich reagieren.

Jörg: Für Advertiser heißt das: Wirkung statt Streuverlust. Statt Content nach Keywords zu sortieren, erkennen wir die psychologische Grundhaltung dahinter. Ob statusgetrieben, sicherheitsorientiert oder innovationsfreudig – das entscheidet über den Erfolg einer Kampagne.

Für welche Zielgruppen ist Ihre Lösung besonders interessant und wie reagieren diese bisher auf Ihr Angebot?

Joost: Unsere Kunden sind Marken und Agenturen, die das Open Web nutzen wollen, ohne sich auf die Walled Gardens zu verlassen. Aber auch Publisher profitieren: Sie können ihren No-ID-Traffic veredeln und wieder werthaltig machen.

Jörg: Das Feedback ist sehr positiv. Wir sehen, dass Kampagnen effizienter werden – und kreativer. Marken entdecken plötzlich neue Umfelder, die perfekt zu ihren Zielgruppen passen, und Publisher steigern den Wert ihres Inventars.

Wie begegnen Sie Herausforderungen wie dem Wegfall von Third-Party-Cookies oder dem steigenden Einsatz von Ad-Blockern?

Joost: Third-Party-Cookies sind ein Auslaufmodell – das ist klar. Viele ID-Lösungen versuchen, diese Lücke technisch zu schließen. Aber: Sie bleiben fragmentiert, erreichen nie die nötige Reichweite und schaffen für Nutzer:innen neue Intransparenzen. Unser Ansatz ist ein anderer: Wir brauchen keine personenbezogenen IDs, sondern setzen auf den psychografischen Kontext. Das ist Privacy-First und für Konsument:innen nachvollziehbar.

Jörg: Adblocker sind ein Symptom dafür, dass sich Menschen von Werbung verfolgt fühlen. Sie differenzieren dabei nicht zwischen Marke, Publisher oder Technologie – das negative Erlebnis zahlt auf alle ein und beschädigt Vertrauen. Genau da setzen wir an: Unser Ansatz löst dieses Problem auf. Stattdessen fühlt sich die Ansprache im passenden Kontext natürlich und fair an. Das schützt die Reputation von Marken und Publishern und gibt der digitalen Werbung ihre Akzeptanz zurück.

Was unterscheidet True Relevance von anderen Anbietern im Bereich kontextuelles Advertising?

Joost: Klassisches Contextual bleibt oft bei Keywords oder Themen stehen. Wir gehen tiefer: Unsere KI erkennt die psychologische Bedeutung von Inhalten – also ob ein Artikel innovationsgetrieben, sicherheitsorientiert oder statusbetont ist.

Jörg: Dadurch schaffen wir eine Qualität von Relevanz, die andere nicht bieten können. Es ist nicht nur „Content passt zu Thema“, sondern „Content passt zur psychografischen Haltung der Zielgruppe“. Das ist ein echter Game-Changer.

Welche Bedeutung hatte die jüngste Verstärkung durch Jörg Vogelsang für die Entwicklung des Unternehmens?

Joost: Mit Jörg haben wir einen Partner gewonnen, der seit vielen Jahren im Programmatic Advertising tief verwurzelt ist. Er kennt den Ad-Tech Markt und das programmatische Geschäft von den Anfängen bis heute und hat es entscheidend mitgeprägt. Seine Erfahrung und sein Netzwerk helfen uns, True Relevance schnell in die Märkte zu tragen und Partnerschaften auf Agentur- und Publisherseite aufzubauen.

Jörg: Für mich ist True Relevance die nächste Evolutionsstufe im Programmatic. Meine Aufgabe ist, das Modell skalierbar zu machen – in DACH, aber auch international.

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren. Gibt es konkrete Pläne für die Skalierung oder internationale Expansion?

Joost: Wir bauen unsere Technologie so, dass sie kanalübergreifend funktioniert – von Display über CTV bis Audio und DOOH.

Jörg: Parallel starten wir die Expansion nach UK, Italien und USA. Ziel ist, True Relevance als führenden Anbieter für psychografisches Contextual Targeting im Open Web zu etablieren.

Wie wichtig ist der Standort Hamburg für Ihr Wachstum und die Vernetzung in der Ad-Tech-Szene?

Joost: Hamburg ist für uns ein idealer Standort, denn es ist neben Düsseldorf und München der Standort in Deutschland mit der höchsten Agentur-Dichte, viele Publisher und außerdem geografisch nahe an Berlin mit einer sehr hohen Adtech-Dichte. Und es ist auch mein persönliches akademisches Zuhause.

Jörg: Hamburg ist der Anker, Düsseldorf und München die Brücke zu Agenturen und Advertisern. Diese Mischung macht uns schlagkräftig.

Joost van Treeck True Relevance-Copyright True Relevance

Welche technologischen Weiterentwicklungen sind geplant, um Ihre Plattform noch leistungsfähiger zu machen?

Joost: Wir erweitern unsere KI von Text auf Bilder, Video und Audio. Damit können wir psychografisches Targeting auch auf visuelle und akustische Signale anwenden.

Jörg: Außerdem bauen wir unser Self-Service-Studio aus. Damit können Agenturen per Copy & Paste ihres Briefings ihre Zielgruppen automatisiert und psychografisch noch präziser definieren.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die sich in einem ähnlich dynamischen Markt bewegen?

Joost: 1) Haltet euch an echte Forschung statt an Buzzwords. 2) Habt Mut, das Unsichtbare sichtbar zu machen. 3) Baut Lösungen, die Menschen verstehen – nicht nur Algorithmen.

Jörg: 1) Problem vor Produkt. 2) Sucht früh Kundenvalidierung. 3) Nutzt Netzwerke und Standards – gerade in Adtech braucht es Vertrauen und Allianzen.

Welche Chancen eröffnet der cookieless-Ansatz aus Ihrer Sicht für die Zukunft digitaler Werbung?

Joost: Cookieless ist kein Rückschritt, sondern eine Befreiung. Marken können ihre Zielgruppen ethisch, datenschutzkonform und trotzdem hochpräzise erreichen.

Jörg: Es ist eine historische Chance für das Open Web. Wenn wir Qualität und Relevanz in den Vordergrund stellen, gewinnen am Ende alle: Marken, Publisher und Konsument:innen.

Titelbild: Jörg Vogelsang @ Picture People

Wir bedanken uns bei Joost van Treeck und Jörg Vogelsang für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: True Relevance

True Relevance logo schwarz weiss

Kontakt:

True Relevance GmbH
Große Bäckerstraße 2
D-20095 Hamburg

hello@true-relevance.com
www.true-relevance.com

Ansprechpartner: Chris Schneider

Social Media:
LinkedIn

Mit digitaler Power gegen den Fachkräftemangel

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NewLifeJobs zeigt Recruiting Power in Höhle der Löwen Beim Battle treten "NewLifeJobs“ (l.) mit den Gründern Leon Eichhorst (l.) und Tetyana und Ralf Mühlen gegen „SwimPal“ mit den Gründern Marvin Schneiders (l.) und Julian Schäfers gegeneinander an. Wer kann die „Löwen“ mit seiner Geschäftsidee überzeugen und darf weiter pitchen? Bildcredit: RTL / Bernd-Michael Maurer

NewLifeJobs wird am 15. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen antreten und sich dort um einen Platz in der Höhle der Löwen batteln.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Wir sind Tetyana und Ralf Mühlen und damit sozusagen ein Familienunternehmen. Wir Beide bringen jahrzehntelange Erfahrung in Recruiting, Vertrieb und internationaler Zusammenarbeit mit.

Die Idee zu NewLifeJobs entstand aus zwei Dingen: der riesen spürbaren Arbeitskräftelücke in Deutschland, egal ob Fach- und Hilfskraft – und unseren eigenen Erfahrungen, wie schwer internationale Projekte ohne die richtigen Leute gelingen.

Gemeinsam mit unserem engagierten Team und starken Partnern haben wir dafür eine Lösung entwickelt, die wir seit 2023 mit großer Leidenschaft vorantreiben.

In welcher Branche ist NewLifeJobs tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir bewegen uns an der Schnittstelle zwischen Recruiting und digitaler Plattformtechnologie. Unseres Wissens nach ist NewLifeJobs deutschlandweit die erste und einzige Plattform, die deutsche Unternehmen digital, sprachbarrierefrei und in high-speed mit Talenten im Ausland verbindet, die einen Job in Deutschland suchen.

Unser Geschäftsmodell ist dabei klar und fair: Unternehmen zahlen nur, wenn eine Vermittlung erfolgreich abgeschlossen wird. Darüber hinaus bieten wir Premium-Services wie Übersetzungen, Integrationsunterstützung und Dokumentenmanagement.

Damit revolutionieren wir mit NewLifeJobs den Zugang deutscher Unternehmen zu internationalen Arbeitsmärkten.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Deutschland steht vor einem massiven Arbeitskräftemangel – bis 2035 fehlen bis zu sieben Millionen Menschen. Der klassische Rekrutierungsprozess aus dem Ausland ist kompliziert, teuer und voller Sprachbarrieren.

Diesen Prozess wollten wir radikal einfacher machen: digital, transparent und barrierefrei.

Um so faire Chancen für Menschen aus dem Ausland zu schaffen und gleichzeitig Unternehmen zu entlasten. Und damit wiederum langfristigen Erfolg und Wachstum auf beiden Seiten zu fördern.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Wir hatten die Idee zur richtigen Zeit. Denn natürlich nutzt unsere NewLifeJobs-App KI, übersetzt Kommunikation und Dokumente in Echtzeit und reduziert den Rekrutierungsprozess von Monaten auf wenige Tage.

Aber auch der richtige Mix macht es: NewLifeJobs vereint Jobbörse, Matching, Übersetzung, Vertragsmanagement und Integrationshilfe – alles in einer einzigen Plattform.

Damit reißen wir jede Menge Hürden beim Recruiting ausländischer Arbeitskräfte nieder. Und liefern eine Lösung, die Bewerbern und Unternehmen gleichermaßen hilft.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Unternehmen sparen mit NewLifeJobs Zeit, Kosten und Nerven: offene Stellen können überhaupt und dann auch in einer Woche statt in Monaten besetzt werden.

Kandidaten profitieren von Fairness, Transparenz und kostenfreier Nutzung.

Und im Gegensatz zum Wettbewerb bieten wir den kompletten End-to-End-Prozess inklusive Integration – alles digital, alles aus einer Hand.

NewLifeJobs verbindet deutsche Unternehmen und internationale Bewerber direkt, ohne Umwege.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Wir haben NewLifeJobs eng mit Recruitern, Unternehmen und internationalen Partnern entwickelt. Erste Pilotkunden bestätigten uns vor allem die enorme Zeitersparnis und die einfache Nutzung.

Besonders begeistert hat zum Beispiel die automatische Übersetzungsfunktion, die eine direkte und gleichwertige Kommunikation zwischen Bewerbern und Unternehmen ermöglicht.
Ein Beispiel: Ein Produktionshelfer konnte über NewLifeJobs innerhalb von zwei Tagen eingestellt werden – das wäre vorher undenkbar gewesen.

Welche Vision verfolgt NewLifeJobs? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Mit NewLifeJobs wollen wir globale Grenzen überwinden und Arbeitskräfte mit den richtigen Unternehmen zusammenbringen. Unsere Vision ist es, internationale Talente und deutsche Unternehmen direkt zu verbinden – fair, digital und nachhaltig.

Die Plattform steht und die Prozesse sind feingeschliffen. Daher wollen wir in den kommenden Jahren neue Länder erschließen und tausende erfolgreiche Vermittlungen möglich machen.
Mit NewLifeJobs wollen wir in Deutschland die starke, faire Marke für die Auslandsrekrutierung sein und in unseren Zielländern, im Ausland, der erste Ansprechpartner auf dem beruflichen Weg nach Deutschland.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

„Die Höhle der Löwen“ bietet die einmalige Gelegenheit, unsere Lösung NewLifeJobs einem großen Publikum vorzustellen. Es geht uns nicht nur um Kapital, sondern auch um Reichweite, starke Netzwerke und die Erfahrung erfahrener Investorinnen und Investoren.

All das hilft, schneller zu wachsen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir wünschen uns für NewLifeJobs einen Partner, der Kapital mit Marktzugang und strategischer Erfahrung verbindet. Eine mögliche Investition würden wir gezielt in Teamaufbau, Weiterentwicklung der Plattform, Marketing und Internationalisierung einsetzen.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Nach der Sendung werden wir die Skalierung in der DACH-Region vorantreiben, weitere Branchen erschließen und unsere NewLifeJobs-KI stetig verbessern.

Parallel bereiten wir den Eintritt in zusätzliche europäische Märkte vor und entwickeln neue Premium-Services, um die Integration internationaler Fachkräfte noch einfacher zu machen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Wir haben gelernt: Geschwindigkeit und Einfachheit sind entscheidend im Recruiting.

Ebenso wichtig sind starke Netzwerke und Partner in den Zielländern. Und nicht zuletzt: Kundennähe zahlt sich immer aus – Feedback aus der Praxis ist durch nichts zu ersetzen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Fokussiert euch konsequent auf das Kernproblem, das ihr löst.
Baut früh starke Netzwerke auf und hört euren Kunden wirklich zu.
Testet so schnell wie möglich in der Praxis. Und ganz wichtig:
Traut euch groß zu denken – aber bleibt flexibel, wie ihr euer Ziel erreicht.

Sehen Sie NewLifeJobs am 15. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Beim Battle treten „NewLifeJobs“ (l.) mit den Gründern Leon Eichhorst (l.) und Tetyana und Ralf Mühlen gegen „SwimPal“ mit den Gründern Marvin Schneiders (l.) und Julian Schäfers gegeneinander an. Wer kann die „Löwen“ mit seiner Geschäftsidee überzeugen und darf weiter pitchen? Bildcredit: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Tetyana und Ralf Mühlen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Frische-Kick für Zahnspangenträger

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freshie: Zahnspange trifft Frische – Innovation bei Höhle der Löwen Bettina Heick (l.) und Manuela Bauer präsentieren das Zahnspangen-Gel „freshie“. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. @RTL / Bernd-Michael Maurer

freshie wird am 15. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen pitchen und dabei sein innovatives Gel für Zahnspangenträger vorstellen.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

freshie wurde von Manu und Betti gegründet – zwei Freundinnen, die sich seit 20 Jahren kennen. Manu kommt aus der Eventbranche, Betti aus der Kosmetikindustrie. Zusammen bilden sie das perfekte Match aus Herz und Hirn.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Idee entstand, als Manus Tochter Pia im Urlaub ihre neue Zahnspange nicht einsetzen wollte – sie war unangenehm im Geschmack und nicht frisch. Manu hatte als Mutter nichts in der Handtasche, um zu helfen. Zwar gibt es auf dem Markt Reinigungsprodukte für Zahnspangen, aber kein Produkt, das zwischendurch schnell und unkompliziert für Frische sorgt. Genau diese Lücke wollten wir schließen.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

freshie ist ein kosmetisches Gel, das direkt auf die lose Zahnspange oder Schiene aufgetragen wird. Ohne Wasser, ohne Bürste – ideal für unterwegs. Während Reinigungsprodukte immer aufwändig und zeitintensiv sind, bietet freshie einen sofortigen Frische-Kick, angenehmen Geschmack und ein besseres Tragegefühl. Wichtig ist, dass freshie nicht die grundsätzliche Hygiene und Pflege der Zahnspange ersetzt.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

· Sofortige Frische & besseres Gefühl beim Einsetzen der Spange
· Anwendung überall und jederzeit – ohne Wasser oder Hilfsmittel
· Ergänzt die klassische Reinigung, ersetzt sie aber nicht
· Mehr Selbstbewusstsein für Kids & Teens, weil Tragen nicht mehr unangenehm ist
· Lifestyle-Ansatz statt reiner Pflichtpflege
· freshie sorgt für Familienfrieden. Lästige Diskussionen zwischen Eltern und Kindern über das Tragen der Spange gehören der Vergangenheit an.
· Weitere Zielgruppen:
Sportler, die Mundschutz tragen (z. B. Boxen, Hockey, Handball)
Erwachsene mit Korrektur- oder Knirschschiene, die sich unterwegs Frische wünschen

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Die Entwicklung von freshie war ein intensiver Prozess: Von der Idee bis hin zur ersten marktfähigen Lösung hat es rund ein halbes Jahr gedauert.
Die Aufzeichnung bei Die Höhle der Löwen war dabei eine echte Punktlandung: Genau an diesem Tag war unsere Gründung sechs Monate her, zwei Tage zuvor hielten wir zum ersten Mal die fertigen Produkte in den Händen – und am Tag der Aufzeichnung erhielten wir die Bestätigung, dass freshie offiziell als kosmetisches Produkt in den Markt gehen darf.
Das macht uns besonders stolz, denn wir konnten den Löwen wirklich ein frisches, fertiges Produkt präsentieren.
Erste Tests mit Familien, Kindern und Jugendlichen haben gezeigt: Die Anwendung ist einfach, praktisch und wird mit Begeisterung angenommen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Wir wollten frischen Wind in ein bisher langweiliges Segment bringen – und wer könnte das besser unterstützen als die Löwen? Die Bühne bietet uns die Chance, Sichtbarkeit zu schaffen und Investoren mit Expertise für Handel & Marke an Bord zu holen. Zudem wussten wir, dass Herz und Hirn bei der Vermarktung des Produktes alleine nicht ausreichend sind, daher wollten wir uns die vielfältige Expertise der Löwen nutzen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir suchen Unterstützung in den Bereichen:
Kapital für Marketing & Markteintritt
Know-how & Kontakte im Handel
Mentoring für Markenaufbau und Skalierung

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir sehen für freshie weiterhin großes Potenzial und möchten das Produkt in die Hände von starken Partnern bringen, die die Markteinführung mit uns vorantreiben – oder freshie selbst übernehmen und groß machen. Unser Ziel bleibt, dass freshie in Drogerien, Apotheken und Online für alle Zahnspangenträger verfügbar wird.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

· Gute Ideen entstehen oft aus persönlichen Problemen.
· Netzwerke und ehrliches Feedback sind Gold wert.
· Man muss flexibel bleiben, auch wenn Pläne sich ändern.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Traut euch, verrückte Ideen ernst zu nehmen.
Sucht früh Partner, die euer Know-how ergänzen.
Akzeptiert, dass Rückschläge Teil des Weges sind – entscheidend ist, wie man damit umgeht.

Abschließend

Uns ging es nie darum, um jeden Preis „Gründerinnen“ zu sein oder eine GmbH zu besitzen.
Der eigentliche Antrieb war von Beginn an, eine Lösung für ein ganz konkretes Problem zu schaffen und damit eine echte Lücke im Regal zu schließen. freshie ist aus einer persönlichen Alltagssituation heraus entstanden – und unser Ziel war immer, Familien, Kindern und Jugendlichen den Umgang mit der Zahnspange leichter und angenehmer zu machen.
Auch wenn sich unsere eigene Gründungsreise inzwischen verändert hat, glauben wir nach wie vor fest an die Idee von freshie. Wir freuen uns über Kontakte und Partner, die das Potenzial sehen und gemeinsam mit uns dafür sorgen, dass freshie den Weg ins Regal findet.

Grüße aus Hamburg
Manu & Betti

Sehen Sie freshie am 15. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Bettina Heick (l.) und Manuela Bauer präsentieren das Zahnspangen-Gel „freshie“. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Bildcredit: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Bettina Heick und Manuela Bauer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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