Mittwoch, September 3, 2025
Start Blog Seite 21

Der Helm, den man wirklich tragen will – und warum das alles verändern könnte

0
headfirst fahrradhelme urbane team Bild stehend mit Helmen in den Händen

headfirst ist ein niederländisches Unternehmen, das urbane Fahrradhelme neu denkt – mit Fokus auf Design, Komfort, Sicherheit und Nachhaltigkeit

Wie ist die Idee zu headfirst entstanden und wer sind die Köpfe hinter dem Unternehmen?

headfirst ist ein niederländisches Unternehmen, das aus persönlicher Frustration über den aktuellen Zustand urbaner Fahrradhelme entstanden ist. Als leidenschaftliche Radfahrer hatten wir das Gefühl, dass Sicherheit, Komfort und Stil nur selten intelligent und modern miteinander kombiniert werden.
Deshalb haben wir uns mit dem preisgekrönten Designstudio APE zusammengeschlossen – einem Team außergewöhnlicher Produktdesigner. Gemeinsam haben wir zwei Jahre damit verbracht, jeden Aspekt des Fahrradhelms neu zu denken – von der Passform über die Ästhetik bis hin zur Nachhaltigkeit.
Der Durchbruch gelang uns mit SafeFit: einem adaptiven Innenrahmen, der sich an den Kopf des Fahrers anpasst und so für eine überlegene Passform und Stabilität sorgt. Es ist nicht einfach nur ein besserer Helm. Es ist ein grundlegend neuer Ansatz – ein Helm, den man wirklich tragen möchte.

Welche Vision verfolgt headfirst mit seinen Helmen und wie soll sie in den nächsten Jahren Wirklichkeit werden?

Unsere Vision bei headfirst ist es, die Rolle des Fahrradhelms im urbanen Leben neu zu definieren – nicht nur als Schutzgerät, sondern als Produkt, das Menschen wirklich gerne tragen. Wir glauben: Der sicherste Helm ist der, den man nicht zu Hause lässt.
Deshalb setzen wir auf die Kombination von fortschrittlicher Sicherheitstechnologie mit intuitivem Design, Komfort und Ästhetik.

Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, haben wir Innovationen wie unser adaptives SafeFit-System entwickelt, das sich individuell an den Kopf des Fahrers anpasst und so für eine unvergleichliche Passform und Stabilität sorgt. Dazu kommen Funktionen wie ein integriertes Bremslicht und Mehrfachaufprallschutz. In den kommenden Jahren werden wir unser Produktsortiment erweitern, international wachsen und weiter in nutzerorientierte Innovation investieren.

An welche Zielgruppe richtet sich headfirst besonders und worauf legt ihr bei der Produktentwicklung besonderen Wert?

Unsere Hauptzielgruppe sind urbane Radfahrer – darunter Pendler und E-Bike-Nutzer –, die sowohl auf Funktion als auch auf Design Wert legen. Diese Menschen erwarten hochwertige Produkte aus Premium-Materialien, die ihren Lebensstil und ihre Werte widerspiegeln.
Bei der Produktentwicklung konzentrieren wir uns auf vier zentrale Säulen: Stil, Sicherheit, Komfort und Nachhaltigkeit. Jede Entscheidung – von den Materialien bis zur Nutzererfahrung und zur Markenbildung – orientiert sich an diesen Prinzipien.

Was war die bisher größte Herausforderung auf eurem Weg und wie seid ihr damit umgegangen?

Eine der größten Herausforderungen war es, das Passformsystem des Helms neu zu denken – intuitiver und weniger sperrig, ohne bei der Sicherheit Kompromisse einzugehen. Die meisten Helme setzen auf Drehverschlüsse, die nicht immer bequem sind.
Unsere Lösung – das patentierte SafeFit-System – erforderte monatelange Prototypentwicklung und Nutzer-Tests. Es passt sich verschiedenen Kopfformen an, ganz ohne Einstellknöpfe, und bietet eine sichere und gleichzeitig flexible Passform – sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.

Viele Menschen verbinden Fahrradhelme eher mit Pflicht als mit Stil. Wie gelingt es euch, dieses Image zu verändern?

Wir setzen auf Komfort und Einfachheit für den Nutzer. Ein Helm sollte sich wie ein natürlicher Teil der Fahrt anfühlen – nicht wie eine lästige Pflicht. Deshalb haben wir mit preisgekrönten Designern zusammengearbeitet, um eine minimalistische Form zu schaffen, die sich gut in den urbanen Alltag einfügt.

In Kombination mit Features wie automatischem Bremslicht und Mehrfachaufprallschutz bieten unsere Helme Funktion ohne Umstände. Wir motivieren Menschen dazu, Helme nicht nur wegen des Aussehens zu tragen, sondern weil sie wirklich zu ihrem Alltag passen.
In Nordeuropa und Nordamerika beobachten wir den Trend, dass Radfahrer nach Helmen suchen, die bequem, stilvoll und nahtlos in ihren urbanen Lebensstil integrierbar sind. Unser Ansatz greift diese universellen Anliegen bezüglich Tragekomfort und Mode auf. Die Herausforderung ist in den Niederlanden besonders ausgeprägt, wo nur etwa 4 % der Menschen Helme tragen – trotz rund 12.500 schwerer Kopfverletzungen pro Jahr. Wir wollen helfen, diese Hemmschwelle zu überwinden – sowohl praktisch als auch psychologisch.

Was unterscheidet headfirst ganz konkret von anderen Helmherstellern?

Im Zentrum steht unser patentiertes SafeFit-System – ein branchenweit einzigartiger Ansatz für die Passform des Helms, der sich mit nur einem Druck an den Kopf anpasst und komplett auf Einstellräder verzichtet.
Was headfirst wirklich besonders macht, ist das Gesamtpaket: Hochleistungs-Schutz, intelligentes Design und Langlebigkeit. Die meisten Helme sind für einen einzigen Aufprall ausgelegt – wir nutzen hingegen EPP-Schaumstoff, wie er auch bei Skihelmen zum Einsatz kommt, für mehrfachen Schutz und längere Lebensdauer.

Unsere Helme verfügen außerdem über intelligente Sicherheitsfunktionen wie ein integriertes Bremslicht, das auf Bewegung reagiert. Und wir legen großen Wert auf umweltfreundliche Materialien und ein modulares Design. Es ist ein moderner Sicherheitsansatz – gemacht für die Anforderungen urbaner Mobilität heute.

Wie sieht eure Produktpalette aktuell aus und welche Innovationen sind in Planung?

Derzeit bringen wir unser erstes Modell – den Echo Pro – über Kickstarter auf den Markt. Es setzt den Maßstab für unsere Produktphilosophie: Sicherheit trifft Design und Nachhaltigkeit. Der Echo Pro verfügt über unser patentiertes SafeFit-System, ein integriertes bewegungsgesteuertes Bremslicht, Mehrfachaufprallschutz und eine teils recycelte Bauweise.

Nach der Kampagne wollen wir unser Sortiment um Zubehör und weitere Helm-Modelle für verschiedene Einsatzbereiche erweitern. Bereits in Entwicklung sind Funktionen wie smarte Konnektivität und erweiterte Personalisierung. Ein nächster logischer Schritt könnte ein Multisporthelm sein – zum Beispiel ein Skihelm oder eine Winterversion des Echo Pro mit spezieller Innenausstattung.
Außerdem denken wir über Performance-Modelle für sportliche Fahrer sowie passendes Zubehör wie Helm-Mützen nach, die zu Helm und Outfit passen – für ein vollständiges Ökosystem rund um urbane Sicherheit und Stil.

Welche Rolle spielen Design und Nachhaltigkeit in eurer Produktphilosophie?

Design und Nachhaltigkeit sind zentrale Bestandteile all unserer Überlegungen. Für uns bedeutet gutes Design, echte Nutzerprobleme zu lösen – durch bessere Passform, intuitive Funktionen und klare Ästhetik.
Was die Nachhaltigkeit betrifft, verwenden wir recycelte und langlebige Materialien, darunter EPP statt herkömmlichem EPS für Mehrfachaufprallschutz. Unsere Kinnriemen bestehen komplett aus recycelten PET-Flaschen. Zudem haben wir bewusst auf Klebstoff zwischen Außen- und Innenschale verzichtet, was die Trennung und das Recycling am Lebensende deutlich erleichtert. Unser Ziel: Produkte schaffen, die sowohl funktional als auch ökologisch nachhaltig sind.

Gab es einen Moment, in dem ihr wusstet: Jetzt hat headfirst wirklich einen Nerv getroffen?

Unser Durchbruch kam auf der Fahrradmesse in Kopenhagen – einer der fahrradfreundlichsten Städte Europas. Dort haben wir unsere frühen Prototypen vorgestellt und unzählige Radfahrer sie ausprobieren lassen. Das Feedback war überwältigend positiv – besonders zur Passform und zum Tragekomfort. Viele sagten, der Helm fühle sich ganz anders an als traditionelle Modelle – natürlicher, bequemer.
Auch während unserer fortlaufenden Nutzertests zum Echo Pro hören wir immer wieder, dass sich der Helm „richtig“ anfühlt – nicht nur vom Tragegefühl her, sondern auch in Bezug darauf, wie gut er in den Alltag passt. Die starke Resonanz von Seiten der Radfahrer und Händler vor dem Launch hat uns bestätigt, dass wir eine echte Lücke im Markt schließen.

Was wünscht ihr euch von Städten und der Politik, um Radfahren sicherer und attraktiver zu machen?

Wir wünschen uns fortlaufende Investitionen in sichere Radinfrastruktur: separate Radwege, klare Beschilderung und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen. Wir sehen, dass viele europäische Städte hier Fortschritte machen – besonders Frankreich und Großbritannien leisten Hervorragendes in diesem Bereich. Die Niederlande sind zwar Vorreiter, aber mit zunehmender E-Bike-Nutzung steigen auch die Unfallzahlen. Hier sollte die Regierung stärker in positive Aufklärungskampagnen investieren.
Dänemark hat es geschafft, die Helmtragequote in nur 15 Jahren von 4 % auf 50 % zu steigern – durch clevere Politik und gezielte Sensibilisierung. Neben der Infrastruktur sollten Städte auch den Einfluss von Design und Innovation auf die Radkultur anerkennen. Helme wie unsere sind Teil dieses Ökosystems – sie machen Sicherheit zugänglich und attraktiv.

Welche Entwicklungen plant ihr für die nächsten ein bis zwei Jahre?

Kurzfristig konzentrieren wir uns auf die erfolgreiche Auslieferung unserer Kickstarter-Kampagne und den Start des Direktvertriebs über unsere Website im Herbst 2025. Parallel dazu bauen wir Partnerschaften mit Premiumhändlern und Modestores in Europa und Nordamerika auf.
Produktseitig arbeiten wir an einer Sortimentserweiterung – darunter Multisportvarianten wie Skihelme, Performance-Modelle für sportliche Fahrer und passendes Zubehör wie Mützen. Unser Ziel ist es, ein vollständiges Ökosystem rund um urbane Sicherheit und Stil zu schaffen.

Welche drei Ratschläge würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Entwickle für echte Bedürfnisse, nicht für Annahmen. Sprich früh und oft mit deinen Nutzern. Baue, was sie wirklich wollen.
Wähle deine Partner mit Bedacht. Ob Designstudios, Lieferanten oder Vertriebskanäle – arbeite mit Menschen, die deine Werte teilen und mit denen die Zusammenarbeit Spaß macht.
Sei mutig, aber bleib realistisch. Innovation ist wichtig – Verlässlichkeit aber auch. Dein Produkt muss zuverlässig funktionieren, bevor du es skalierst.

Wir bedanken uns bei Daan Zoetmulder für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Bist du bereit, dein Coaching-Business endlich zu skalieren?

0
yourcoaching online coaches team Bild Yves Unser, Christian Lutz-Schöneberger und Alexander @ YOURCOACHING GmbH

YourCoaching ist eine Plattform für digitale Coaching-Apps und unterstützt Coaches dabei, schnell, professionell und ohne Programmierkenntnisse durchzustarten.

Wer steckt hinter YourCoaching?

YourCoaching wurde 2020 von Yves Unser gegründet. 2022 kam Alexander Jung als Mitgründer dazu, und seit 2024 gehört die Plattform Christian Lutz-Schönberger, der sie aus finanziellen Engpässen übernommen hat. Gemeinsam bilden sie ein Team mit unterschiedlichen Perspektiven, vereint durch die Mission, Coaching digital einfach und effektiv zu machen.

Wie ist die Vision von YourCoaching entstanden und was möchten Sie mit Ihrer Plattform langfristig erreichen?

Yves Unser hatte selbst enorme Hürden bei der App-Entwicklung für sein Coaching-Angebot. Er investierte viel Zeit und Geld, nur um festzustellen, dass sich eine eigene App kaum refinanzieren lässt. So entstand die Idee: Eine Plattform, die Coaches sofort ein fertiges App-System bietet – einfach, professionell, bezahlbar. Ziel ist es, Coaches zu befähigen, ihr Wissen nachhaltig und effizient zu teilen – für eine bessere Welt mit besserem Zugang zu wertvollem Wissen.

An welche Zielgruppen richtet sich YourCoaching genau, und wie sprechen Sie Coaches effektiv an?

Wir richten uns an alle Coaches, die online tätig sind oder es werden wollen – ob in Fitness, Business, Mindset oder Lifestyle. Besonders sprechen wir jene an, die den nächsten Schritt gehen und vom klassischen Online-Coaching in ihre eigene App wechseln wollen. Denn: Eine App ist immer dabei – „Coach in der Tasche“ – näher am Kunden geht kaum.

Welche Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe erkennen Sie – und wie adressiert Ihre Plattform diese konkret?

Unsere Zielgruppe wünscht sich vor allem:

Technologische Freiheit ohne Programmierkenntnisse
Schnelle Umsetzung der eigenen Inhalte
Professionelles Auftreten inklusive eigener Marke
Reichweite & Umsatz durch mobile Präsenz

YourCoaching bietet dafür:

Einen No-Code-App-Builder
Individuelles Branding
Live-Sessions, Online-Kurse, Community-Funktionen
Und ab sofort: eine kostenlose, integrierte Salespage (Landingpage) zur eigenen App – perfekt für die Vermarktung!

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie aktuell – und wie gehen Sie damit um?

Wir stehen kurz vor dem finalen Feinschliff unserer Plattform. Dabei liegt der Fokus immer mehr auf den Endkund*innen der Coaches – denn nur wenn diese zufrieden sind, funktioniert das Geschäftsmodell langfristig. Unser Anspruch ist: UX auf höchstem Niveau, damit Coaches und ihre Kunden gleichermaßen profitieren.

Was unterscheidet YourCoaching von anderen Coaching-Lösungen?

Im Vergleich zu anderen Plattformen wie z. B. Passion.io setzen wir auf:

Nähe zur Zielgruppe, einfache Bedienung
Endkundenorientiertes Design
Live-Sessions, Community-Building, Inhalte On-Demand
Einen No-Code-Editor, der professionell wirkt
Und: Eine kostenfreie Landingpage, die automatisch mit der App verbunden wird – das heißt, Coaches können sofort online verkaufen.

Wie hat der Erfolg beim ISPO Brandnew Award 2021 Ihr Produktverständnis oder Marketing beeinflusst?

Der Award hat uns viel Sichtbarkeit gebracht. Die Resonanz hat gezeigt: Der Bedarf ist riesig, die Lösung trifft den Nerv der Zeit. Das hat uns motiviert, noch nutzerzentrierter zu denken – und schneller zu entwickeln.

Wie soll sich YourCoaching weiterentwickeln – KI, neue Nischen, Internationalisierung?

Absolut! Unsere Roadmap ist ambitioniert:

KI-Integration für Content-Erstellung, Kursoptimierung & Auswertungen
Automatisierte Steuerlösungen
Neue Nischen (z. B. Ernährung, Therapie)
Und eine internationale Expansion, da die Nachfrage aus dem Ausland steigt.

Welche Rolle spielt Nutzerfeedback für Ihre Produktentwicklung?

Eine zentrale Rolle! Wir stehen im engen Austausch mit unseren Usern. Das Feedback war durchweg positiv – viele vergleichen uns mit großen Wettbewerbern und loben unsere Zugänglichkeit, Kundennähe und technische Einfachheit.

Wie läuft der typische Prozess für einen neuen Coach bei YourCoaching ab?

Ganz einfach:

Registrierung mit E-Mail, ganz ohne Hürden
Sofortiger Zugang zum App-Builder – Inhalte hochladen, Design wählen
Bezahlt wird erst, wenn die App veröffentlicht wird
On top gibt’s direkt eine kostenlose, professionelle Salespage zur App – ready zum Teilen & Verkaufen
Innerhalb von 48 Stunden kann alles live sein!

Welche drei Ratschläge geben Sie Gründern aus der HR-/Tech-Branche mit auf den Weg?

Baue schlank, denke groß – erst testen, dann skalieren
Kenne deine Zielgruppe besser als dein Produkt
Löse ein echtes Problem – nicht nur technisch, sondern emotional

Worauf können Coaches und Nutzer in den nächsten 6–12 Monaten gespannt sein?

Das neue, attraktive Preismodell: Premium kostet jetzt nur 49 € statt 499 € – eine echte Revolution!
Für Alle nutzer ist Yourcoaching kostenfrei ähnlich bei bei SPotify
Neue Features mit KI
Mehr Automatisierung
Und ein stärkerer Fokus auf Community-Features, um Coaches noch besser zu verbinden und zu stärken.

Bild: Yves Unser, Christian Lutz-Schönberger und Alexander @ YOURCOACHING GmbH

Wir bedanken uns bei Christian Lutz-Schönberger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Spannung pur zur besten Sendezeit

0
02. Juni 2025 Höhle der Löwen Die "Löwen" Judith Williams, Nils Glagau (M.) und Tillman Schulz nehmen die All-In-One Reisekosmetik von „MON COURAGE“ genau unter die Lupe. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Die neue Folge überrascht mit starken Gründerpersönlichkeiten, cleveren Produkten und echten Emotionen

Wer Die Höhle der Löwen liebt, sollte sich den 02. Juni 2025 auf keinen Fall entgehen lassen. Die beliebte Gründershow auf VOX präsentiert Woche für Woche innovative Geschäftsideen, mitreißende Geschichten und den spannenden Moment der Investorenentscheidung. Auch diese Folge hält wieder eine bunte Mischung an Themen bereit – von spielerischer Technik über digitale Gleichberechtigung bis hin zu Reitsport, Reisen und Genuss.

Drei Freunde erfinden das Spiel neu am 02. Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Thomas Eichstetter, Rainer Lauberger und Thomas Moch aus Regensburg haben mit ChuckaRubba ein Geschicklichkeitsspiel entwickelt, das Technik, Bewegung und Spaß vereint. Der leuchtende Wurfstab zählt dank eingebauter Sensoren automatisch die Umdrehungen in der Luft. Aus einer Szene bei Joko und Klaas wurde eine Geschäftsidee. Nach jahrelanger Tüftelei und über 50 Prototypen haben die drei Gründer ein marktreifes Produkt auf den Markt gebracht.

Zielgruppe sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Freude an Bewegung haben. Die Löwen zeigen sich im Studio sichtlich begeistert und testen das Spiel ausführlich. Ob es für die geforderten 100.000 Euro für 30 Prozent auch ein Investment gibt?

Gleichberechtigung digital organisieren

Mit ihrer App equaly setzen sich Louisa Plasberg und Ronja Hoffacker aus Berlin für mehr Fairness in Beziehungen ein. Sie unterstützen Paare dabei, Care-Arbeit und Haushaltsaufgaben transparent zu verteilen. Mithilfe digitaler Funktionen wie Aufgabenverwaltung, Wochen-Check-ins und Experteninhalten entsteht ein virtueller Beziehungscoach, der das tägliche Miteinander erleichtert.

Die Idee basiert auf persönlichen Erfahrungen und dem gesellschaftlichen Wunsch nach Veränderung. Die Gründerinnen suchen 200.000 Euro für zehn Prozent Beteiligung. Die Jury erkennt schnell den gesellschaftlichen Mehrwert. Wird es am Ende auch ein Deal?

Sicherheit für Pferd und Reiter am 02. Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Anna und Michael Schnurbusch aus Voerde stellen mit Easy Exit eine patentierte Rampe für Pferdeanhänger vor. Durch eine eigene schmerzhafte Erfahrung entstand die Idee zu einer rutschfesten, stabilen Ausstieghilfe für Pferde, die das Verletzungsrisiko minimieren soll. Die Rampe besteht aus einem Aluminiumkern und einem Gummiprofil und lässt sich leicht montieren.

Mit einem europaweiten Patent im Gepäck und einem Preis der Equitana 2019 zeigen sich die Gründer gut vorbereitet. 50.000 Euro für zehn Prozent sind das Ziel. Ob sich ein Löwe findet, der das Potenzial im Reitsport erkennt?

Kosmetik für unterwegs am 02. Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Eva Helmeth lebt seit über zwei Jahren als digitale Nomadin. Unterwegs hat sie MON COURAGE entwickelt – ein minimalistisches, aber wirkungsvolles Kosmetiksortiment in Stickform. Der Cream Stick vereint mehrere Produkte in einem, der Sun Stick schützt zuverlässig vor UV-Strahlung. Nachhaltigkeit, Funktionalität und platzsparendes Design stehen im Fokus für die Gründer.

Die Zutaten stammen aus aller Welt und wurden persönlich ausgewählt. Für 150.000 Euro bietet Eva 15 Prozent ihrer Firma an. Die Präsentation bewegt nicht nur Judith Williams. Wird sie am Ende als Investorin einsteigen? Am 02. Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Wein trifft Energie am 02. Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Max Plessing und Maximilian Koch bringen mit Weinfly frischen Schwung in den Getränkemarkt. Der Mix aus Roséwein, Koffein und Guarana sorgt für einen belebenden Effekt und trifft genau den Geschmack einer jungen, experimentierfreudigen Zielgruppe. Der Drink ist vielseitig einsetzbar – ob pur oder als Cocktailbasis.

Bereits 15.000 Flaschen wurden verkauft, 40.000 Euro Umsatz erzielt. Die Gründer fordern 50.000 Euro für zehn Prozent. Die Idee überzeugt, doch ob auch die Zahlen stimmen?

Fazit: Am 02. Juni 2025 Höhle der Löwen einzuschalten lohnt sich besonders. Diese Folge bietet alles, was Zuschauer erwarten: mitreißende Pitches, mutige Unternehmerinnen und Unternehmer und eine Vielfalt an Produkten, die bewegen, begeistern oder einfach Spaß machen. Wer innovative Lösungen erleben will, sollte sich diesen Montagabend im Kalender vormerken.

Bild: Die „Löwen“ Judith Williams, Nils Glagau (M.) und Tillman Schulz nehmen die All-In-One Reisekosmetik von „MON COURAGE“ genau unter die Lupe.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sprache, die bleibt – Wie KI Nähe schafft, wo Zeit fehlt

0
KI in der Pflege: Sprachmodelle als Unterstützung bei Demenz Bild@ChatGPT

Pflege neu denken: KI-Sprachmodelle als stille Begleiter im Umgang mit Demez

Pflege ist Beziehungsarbeit – doch genau diese zwischenmenschliche Komponente leidet zunehmend unter Zeitmangel, Fachkräftemangel und wachsender Bürokratie. Besonders in Einrichtungen, die Menschen mit Demenz betreuen, fehlen im Alltag oft genau jene Elemente, die Orientierung und Sicherheit vermitteln: einfache Gespräche, vertraute Rituale, emotionale Verlässlichkeit. Der Mittelstand im Pflegesektor kennt diese Realität – und sucht nach Lösungen, die pragmatisch wirken.

Eine dieser Lösungen liegt in einer Technologie, die bisher vor allem im Office- und Marketingumfeld diskutiert wurde: KI-basierte Sprachmodelle. Was viele nicht wissen – diese Systeme sind heute weit mehr als smarte Assistenten. Sie verstehen Inhalte, erkennen Muster und reagieren situativ. Damit werden sie zu dialogfähigen Begleitern, die auch in sensiblen Pflegekontexten wertvolle Impulse geben können.

Diese digitalen Gesprächspartner erinnern freundlich ans Trinken, greifen vertraute Themen auf oder stellen einfache Fragen – nicht als Ersatz für echte Pflegekräfte, sondern als sprachaktive Brücke in Momenten, in denen kein Mensch verfügbar ist. Die Wirkung ist konkret: Pflegekräfte berichten, dass solche Systeme gerade in Wartezeiten, bei Unruhephasen oder leichten Verwirrungszuständen stabilisierend wirken. Nicht, weil sie ein Problem „lösen“, sondern weil sie präsent sind – als Impuls, als Stimme, als Anker.

Gleichzeitig entsteht eine neue Art der Entlastung

KI-Systeme übernehmen keine Pflegehandlungen, aber sie strukturieren den Tagesablauf mit und entlasten Pflegende von wiederkehrenden Erinnerungsaufgaben. Das schafft Raum für gezielte Pflege und reduziert den akuten Druck im Arbeitsalltag. Auch Angehörige profitieren: Viele Systeme bieten die Möglichkeit, Interaktionen datenschutzkonform zu protokollieren. So erhalten Familien Einblick, wie regelmäßig kommuniziert wurde – ohne zusätzliche Belastung für das Team vor Ort.

Für den Mittelstand liegt hier eine echte Chance. Viele Einrichtungen sind nah am Alltag, denken lösungsorientiert und sind offen für Innovation – solange sie konkret hilft. Sprachmodelle lassen sich modular integrieren: am Einzelbett, im Aufenthaltsraum oder als mobile Lösung im ambulanten Dienst.

Es braucht keine monatelange IT-Einführung, sondern lediglich ein klares Ziel: Kommunikationslücken schließen, wo sie heute den Alltag erschweren.

Doch die Einführung solcher Systeme ist kein Selbstläufer. Entscheidend ist, das Team mitzunehmen – nicht nur technisch, sondern kulturell. Pflegekräfte müssen verstehen, dass KI keine Konkurrenz darstellt, sondern ein Werkzeug, das entlastet und Handlungsspielräume erweitert. Eine klare, offene Kommunikation mit allen Beteiligten – auch mit Bewohner:innen und deren Familien – ist dabei unerlässlich.

Ebenso wichtig ist der ethische Rahmen. Wer entscheidet über die Sprache der KI? Wie viel Freiheit geben wir ihr? Wo ziehen wir bewusst Grenzen? Diese Fragen gehören zur Implementierung ebenso wie zur langfristigen Akzeptanz. Denn Vertrauen entsteht nicht durch Technik, sondern durch Haltung.

Was bleibt, ist eine klare Perspektive: Kein Algorithmus ersetzt echte Nähe. Doch er kann genau dann sprechen, wenn Menschen nicht da sein können. Er kann Orientierung geben, wenn Routinen fehlen. Und er kann ein Beitrag sein, damit Pflege wieder mehr Raum für das bekommt, was wirklich zählt – Zeit für Menschen.

Sprache ist ein Schlüssel – gerade für Menschen mit Demenz. Wenn Technologie hilft, diesen Schlüssel wieder greifbar zu machen, entsteht ein neuer Zugang zur Welt: verständlich, empathisch und verlässlich. Jetzt ist der richtige Moment, erste Schritte zu gehen – nicht als Experiment, sondern als strategisch-pragmatische Antwort auf einen Pflegenotstand, der neue Wege braucht.

Bild@ChatGPT

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ist das die Lösung für dein Muskelaufbau-Problem?

0
kraftfutter pflanzliche protein Konrad Geiger (l.) und Steve Windolf präsentieren mit "Kraftfutter" high Protein Tiefkühl-Fertiggerichte. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Unterstützung bekommen sie von Bodybuilder Roger Matzke (r.). Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

KRAFTFUTTER entwickelt pflanzliche Bio-Fertiggerichte für Fitness-Fans und pitcht am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Wie ist die Idee zu KRAFTFUTTER entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Unser Start-Up wurde auf einem weißen Schimmel gegründet. Also gedanklich. Ich
drehte gerade einen Mittelalterfilm und hatte mir vorgenommen wir Arnold in Conan
der Barbar auszusehen. Davon war ich allerdings weit entfernt und das vor allem,
weil ich das viele Essen unterschätzt hatte. Für einen ordentlichen Muskelaufbau
braucht es viele Kalorien und Proteine. Ich hatte aber keine Zeit und keinen Bock auf
dieses ständige Preppen. Und während ich also da oben auf meinem Pferd saß, auf
das „Action“ wartete und mich über meinen kleinen Bizeps ärgerte, kam mir die Idee
zu KRAFTFUTTER.

Mittlerweile sind eine Menge toller Menschen involviert, die mir mit Rat und Tat zur
Seite stehen. Konrad Geiger für die Produktentwicklung, Nicole Günther fürs
Marketing und Kay Uplegger für alle juristischen und unternehmerischen
Hilfestellungen. Zusammen sind die drei über die Inkubator 360 GmbH am
Unternehmen beteiligt. Außerdem konnten wir jüngst Paul Unterleitner gewinnen. Der
vegane Bodybuilder und Influencer ist neu auf dem KRAFTFUTTER-Kahn.

In welcher Branche ist KRAFTFUTTER tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sind in der Food-Branche tätig und hier speziell im Bereich der alternativen
Proteine. Bei uns geht es um pflanzliche Fertiggerichte, die mit ordentlich Protein von
Experten entwickelt wurden und perfekt für den Muskelaufbau sind. Wir kreieren
pflanzliche Produkte für Fitnessenthusiasten und alle, die sich gesund ernähren
wollen. Unser KRAFTFUTTER sind natürliche Bio-Mahlzeiten, ohne künstliche
Zusätze, ohne Industriezucker, salzarm, glutenarm und sojafrei. Unser Ziel ist es
einen pflanzlichen Lifestyle in der Fitnesswelt schrill, laut und vor allem überzeugend
in Geschmack und Funktion zu etablieren.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Das Problem, bzw. auch die Marktlücke, ist die, dass es wenig und in den
Supermärkten sogar gar keine Möglichkeiten gibt, sich pflanzlich, natürlich und
proteinreich zu ernähren, um so mit der Ernährung die Fitnessziele zu unterstützen.
Im Gym kannst du noch soviel trainieren, wenn die richtige Ernährung nicht stimmt,
wird es nie was mit dem dicken Bizeps oder der schlanken Taille. Pflanzliche
Alternativen sind die Zukunft und immer mehr Menschen merken, wieviel gesünder
sie sind, wie sehr man damit Tierqualen verhindert und seinen Beitrag zu einem
nachhaltigen Leben leistet. All diese Themen und Herausforderung sind für das
KRAFTFUTTER-Team und mich Inspiration und Motivation uns jeden Tag den Hürden
eines Unternehmensaufbaus zu stellen und zu wachsen, wachsen, wachsen.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Was uns auszeichnet ist unser hoher Anspruch an unsere Mahlzeiten. Denn wenn
man als Bodybuilder schon so viel Essen muss, dann wenigstens richtig gutes Zeug.
Unsere Meals müssen natürlich viel Protein enthalten und pflanzlich sein. Aber wir
legen auch Wert auf Bio-Qualität und Natürlichkeit. Bei uns gibt es keinen
Industriezucker oder chemischen Firlefanz. Natur pur. Wir haben die gleichen
Zutaten als würde man zu Hause kochen. KRAFTFUTTER ist außerdem glutenarm und
sojafrei. Unsere Verpackung ist plastikfrei. Der berühmte Plastikbeutel, in dem die
meisten Fertiggerichte abgepackt werden, ist uns ein Dorn im Auge. Mikroplastik in
der Umwelt und im Körper sind ein wichtiges Thema und hier leisten wir mit unseren
Karton-Faltschachteln unseren Beitrag und verzichten gänzlich auf Plastik.

Welche Vision verfolgt KRAFTFUTTER ? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Für uns ist es jetzt erstmal wichtig unsere Marke, unsere Werte und vor allem unsere
Meals zu etablieren. Sowohl im LEH, als auch im Online-Handel möchte ich eine
stabile Reichweite, um selbstbewußt und tatkräftig neue Innovationen und Produkte
auf den Markt zu bringen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Es ist eine Challenge. Wenn wir dort bestehen, so ist meine Überzeugung, haben wir
ein marktfähiges Produkt. Diese Bestätigung war mir wichtig, denn man wird schnell
arbeitsblind und überschätzt sich hier und da. Insofern war es unfassbar wichtig für
uns, vor solch erfahrenen Unternehmern zu pitchen und herausgefordert zu werden.

Außerdem ist die „Die Höhle der Löwen“ eine riesige und tolle Show, die mich auch
persönlich begeistert. Jeden Montag schauen Millionen Menschen zu, wie Start-
Upper Blut und Wasser vor den Investoren schwitzen. Diese Bühne muß man
einfach nutzen, wenn man die Chance dazu bekommt. Es ist einfach ein
unvergessliches Erlebnis. Punkt.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Es geht sowohl um das Monetäre als auch um das Netzwerk, welches gerade die
Investoren mitbringen, die aus der Food-Branche kommen. Unser Ziel ist es mit
einem Löwen, sowohl unsere Produktpalette zu erweitern als auch für
Aufmerksamkeit sorgen, um unsere Reichweite zu erhöhen.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir bauen unseren Vertrieb in die Supermärkte gerade stark aus, denn hier spüren
wir einen enormen Bedarf. Die großen Ketten haben ein enormes Interesse an
alternativen Proteinquellen und hier passen wir mit KRAFTFUTTER, wie die Faust
aufs Auge. 🙂

Außerdem entwickeln wir gerade mit dem Bodybuilder und Influencer Paul
Unterleitner neue Produkte, die nicht nur fürs Bodybuilding sein werden sondern
auch für die schlanke Taille. Stay tuned!

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Machen, machen, machen… und Menschen finden, die diese Philosophie teilen.
Quatscher gibt es viele, Anpacker wenige. Ich bin unendlich dankbar für jeden der
uns tatkräftig, ohne nur auf den eigenen Vorteil zu schauen, unterstützt und an die
Vision und das Team von KRAFTFUTTER glaubt. Ihr seid toll!

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Hach mir fällt es schwer Ratschläge zu geben. Ich bin ja selbst noch so sehr am
Anfang und lerne jeden Tag was Neues hinzu. Aber bestimmt sind für jeden Gründer
Tugenden wie Geduld, Entschlossenheit, Demut und auch eine hohe Flexibilität und
damit verbundene Kreativität hilfreich. Denn es kommt ersten anders und zweitens
als man denkt.

Die Gründer pitchen am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Konrad Geiger (l.) und Steve Windolf präsentieren mit „Kraftfutter“ high Protein Tiefkühl-Fertiggerichte. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Unterstützung bekommen sie von Bodybuilder Roger Matzke (r.).
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Konrad Geiger, Steve Windolf und Roger Matzke für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Schmerzen weg in 5 Minuten? Was wirklich hinter diesem Gerät steckt

0
Reflexit gerät handgelenkschmerzen

Reflexit ist ein Health-Startup, das ein innovatives Trainingsgerät zur Stärkung von Hand- und Ellbogengelenken entwickelt hat. Das Unternehmen wird am 26. Mai 2025 in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ pitchen

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Hinter Reflexit stehen Fovad Karimi & Adrian Göldner. 2020 sind viele von Fovad Karimis Kunden in sein Personaltraining Studio in Bonn gekommen, da sie vom Office ins Homeoffice gewechselt sind und durch den veränderten Arbeitsplatz Handgelenkschmerzen bekommen haben. Fovad hat dann ein Gerät nachgebaut, welches er früher im Kickboxen-Nationalkader genutzt hat, um seine Handgelenke zu stabilisieren. Dieses Gerät hat er mit seinen Kunden ausprobiert und nach kurzer Zeit traten Verbesserungen im Handgelenk und Ellbogenbereich ein. Daraufhin hat er sich mit Adrian Göldner ausgetauscht. Der hat seinen Background ebenfalls in der Fitnessbranche, seit vielen Jahren betreut er aber Unternehmen im Online Marketing und hatte direkt Ideen, wie man das Gerät online vertreiben kann. Zusammen haben die beiden über 3 Jahre und nach zahlreichen Prototypen Reflexit in Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und Orthopäden entwickelt. Ihr Ziel: So vielen Menschen wie möglich mit Handgelenkschmerzen & Ellbogenschmerzen zu helfen.

In welcher Branche ist Reflexit tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

In der Branche: Gesundheit und Fitnessprodukt. Das Geschäftsmodell ist ein One-Product Shop, der zu Beginn mit kleinen ergänzenden Produkten ergänzt wurde. Vertrieben wurde Reflexit bisher rein über Online Marketing, wie Facebook und Instagram Ads. Die Kernzielgruppen, die hier beworben wurden, sind Tennis- & Golfspieler, einfach alle Menschen, die im Büro oder im Handwerk arbeiten, sowie generell Personen mit Handgelenkschmerzen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Das Hauptproblem zu Beginn der Gründung war es jemanden zu finden, der einen Prototypen herstellt. Wir haben knapp 100 Unternehmen angeschrieben, von denen 3 mit uns als „Anfängern“ zusammenarbeiten wollten. Die „Marktlücke“, die wir direkt zu Beginn gesehen haben, war, dass bisherige Unterarmtrainingsgeräte rein für den Fitnessmarkt beworben worden sind, jedoch nicht zur Handgelenksstärkung- & Prävention. Zudem gab es niemanden der bei Google auf den Begriff „Handgelenkschmerzen“ geworben hat. Da haben wir uns mit gezielten Werbeanzeigen reingesetzt und innerhalb kurzer Zeit in Kombination mit Push Marketing über Facebook Ads die ersten 1000 Produkte verkauft.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Bisherige Geräte, die die Unterarmmuskulatur stärken, machen dies in der Regel entweder mit einer einseiten Belastung (reines zudrücken), oder ohne verstellbaren Widerstand. Wir haben uns hunderte schlechte Rezensionen von weniger innovativen Geräten angeschaut und aus diesem Feedback unseren ersten Prototypen entwickelt. Über die gesamte Entwicklungszeit gab es weitere Prototypen, die wir immer mit Probanden getestet haben. Herausgekommen ist Reflexit, als Gerät, dass 3 Widerstandsstufen hat (für jedes Level geeignet), rutschfeste Griffe hat die passend für jede Handgröße sind, mit einer Rotationsbewegung und leicht ovalen Griffen, dass sowohl konzentrisch, als auch exzentrisch auf die Muskulatur und Tiefenmuskulatur wirken kann. Dadurch dauert das Training in der Regel nur 2-5 Minuten.

Welche Vision verfolgt Reflixt? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Reflexit plant den Weg vom reinen Online Vertrieb hin zu analogem Vertrieb. Die ersten Schritte dafür wurden gegangen, indem 20 Kooperationen mit Orthopädie- & Physiotherapiepraxen geschlossen wurden. Zudem gab es schon die ersten Kooperationen auf Tennis-Veranstaltungen. Geplant ist außerdem ein Eintritt in Sanitätshäuser und wünschenswert wäre zudem generell der Eintritt in den stationären Handel.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Die Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Der Gedanke sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren schwebt höchstwahrscheinlich jedem Gründer früher oder später im Kopf herum. Wir hatten den witzigen Eintritt in die Sendung dadurch, dass sich durch unser Online-Marketing einer der Redakteure bei uns gemeldet und gefragt hat, ob wir uns vorstellen könnten dabei zu sein. Danach mussten wir aber natürlich den ganz normalen Bewerbungsprozess durchlaufen und wurden glücklicherweise zum Pitch vor die Löwen eingeladen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir als Gründer sind vor allem an einer strategischen Partnerschaft interessiert. Wie man Produkte online skaliert, wissen wir, jedoch haben wir keine Ahnung davon, wie wir in den Handel kommen könnten.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Falls wir einen Deal mit einem unserer Wunschlöwen bekämen, würden wir uns riesig freuen dadurch gegebenenfalls einen Eintritt in den stationären Handel, Apotheken oder Sanitätshäuser zu schaffen. Der Umsatz, der dadurch entstehen würde, würden wir zum jetzigen Stand in weiteres Online-Wachstum stecken, sodass wir unser großes Ziel, Menschen zu mehr Gesundheit zu verhelfen, wahr machen können. Die beiden Gründer haben jedoch auch ständig neue Produktideen, bei denen sicher nicht ausgeschlossen ist, dass diese das Licht der Welt erblicken.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Besonders im Online-Marketing ist es wichtig immer wieder aufs Neue zu testen. Zu Beginn waren unsere Kosten pro Kauf nicht kostendeckend. Stück für Stück haben wir dann aber an den Creatives, den Werbetexten und vor allem der Zielgruppe gefeilt und konnten dadurch unsere Kosten pro Kauf deutlich reduzieren (über kostendeckend hin zu profitabel). Eine gute Idee und ein gutes Produkt reichen definitiv nicht aus. Man muss wissen, wie und an wen man es vermarktet – da sonst nie jemand von dem Produkt erfährt. Durch die regelmäßigen Ads sind auch die Suchanfragen bei Google nach unserem Produkt immer weiter gestiegen, sodass wir nachher auch viele Käufer hatten, die über Mundpropaganda auf uns zugekommen sind. Eine weitere Erkenntnis ist, dass die Ads auf Social Media nicht nur direkten Return on Invest gegeben haben, sondern dadurch auch die meisten unserer Kooperationen entstanden sind. Zum Beispiel mit dem Profiboxer Freddy Kiwitt oder der Tennis-App Trueplay.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Plant Budgets für Online Marketing Maßnahmen ein und testet so viel wie es geht. Man selbst denkt als Gründer natürlich, dass man weiß, was genau seiner Zielgruppe gefällt, aber die Daten klären einen dann gerne einmal auf, dass andere Wege und Zielgruppen viel besser funktionieren. Wir hätten beispielsweise nie gedacht, dass die Tennisspieler unsere bisher größte Zielgruppe, neben der Office-Zielgruppe, sind.

Die Gründer pitchen am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Investor Ralf Dümmel nimmt den Unterarm- und Handgelenktrainer Reflexit genau unter die Lupe. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Fovad Karimi und Adrian Göldner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

TV-Auftritt für eine Mission, die unter die Haut geht

0
meinmaikämpfer kleidung frühchen Jennifer und Oliver Tlusteck präsentieren mit meinmaikämpfer Sonderbekleidung für Frühgeborene. Sie erhoffen sich ein Investment von 120.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

meinmaikaempfer ® entwickelt funktionale Kleidung für Frühchen und medizinisch pflegebedürftige Kinder – Pitch in der „Höhle der Löwen“ am 26. Mai 2025

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Hallo! Wir sind Oliver und Jennifer Tlusteck, die Gründer von meinmaikaempfer®. Die Idee zu diesem Herzensprojekt entstand durch eine sehr persönliche Erfahrung: Unser eigener Sohn kam viel zu früh auf die Welt. In dieser emotional extrem fordernden Zeit haben wir selbst erlebt, wie wenig Unterstützung es in manchen Bereichen für Frühchen und ihre Familien gibt – besonders, wenn es um passende, funktionale und gleichzeitig liebevoll gestaltete Kleidung geht. Aus dieser Notwendigkeit heraus ist meinmaikaempfer ® entstanden – mit dem Ziel, Familien in ähnlichen Situationen das Leben etwas leichter zu machen.

In welcher Branche ist meinmaikaempfer tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir bewegen uns in der Nische zwischen medizinischer Sonderbekleidung und achtsamer Baby- und Kinderbekleidung. Unser Fokus liegt auf funktionaler Kleidung für Frühgeborene, pflegebedürftige Kinder und mittlerweile auch Erwachsene mit besonderen medizinischen Anforderungen. Unser Modell basiert auf Direktvertrieb über unseren eigenen Onlineshop, aber auch mit und über unsere bisherigen und hoffentlich auch bald neuen, Geschäftspartner in der Gesundheitsbranche. Dadurch haben wir die Möglichkeit, nah an betroffenen Familie, Kundinnen und Kunden zu sein und schnell auf deren Bedürfnisse zu reagieren – das ist uns besonders wichtig.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Das alles begann mit einem ganz einfachen, aber drängenden Problem: Es gab keine Kleidung, die wirklich auf Frühchen mit medizinischen Bedürfnissen abgestimmt war. Alles war zu groß, unpraktisch oder schlicht nicht tragbar in Kombination mit Schläuchen, Sensoren oder Zugängen. Wir wollten nicht, dass Eltern ihre Kinder in Notlösungen kleiden müssen, auch und gerade in dieser sensiblen Phase.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Unsere Produkte sind nicht von der Stange, sondern mit viel Herzblut, medizinischem Know-how und praktischer Erfahrung entwickelt. Wir setzen auf spezielle Materialien wie SMARTCEL®, die mit besonders schonenden, pflegenden Eigenschaften punkten, und durchdachte Schnitte, die z. B. medizinische Zugänge freilassen. Alles wird möglichst regional und nachhaltig produziert. Das Besondere an unserem Konzept ist: Wir entwickeln Produkte nicht für den Markt, sondern für echte Menschen in echten Ausnahmesituationen.

Welche Vision verfolgt meinmaikaempfer? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, eine verlässliche Stütze für Familien mit besonderen Herausforderungen zu sein. Wir möchten die erste Adresse sein, wenn es um liebevolle, funktionale und sichere Kleidung für besondere Lebenssituationen geht. In den nächsten Jahren wollen wir unser Sortiment weiter ausbauen, unsere Community-Plattform stärken und auch international wachsen. Vor allem aber wollen wir ein Sprachrohr für Frühchenfamilien sein – denn ihre Geschichten verdienen Sichtbarkeit und Gehör.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Die Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Ganz ehrlich: Es hat Mut gekostet, diesen Schritt zu gehen. Aber ich wusste, dass wir mit unserem Konzept etwas Besonderes in den Händen halten – und dass viele Menschen da draußen davon profitieren könnten. „Die Höhle der Löwen“ gibt uns die Chance, unsere Geschichte einem großen Publikum zu erzählen und Investoren zu finden, die nicht nur Kapital, sondern auch Herz und Know-how mitbringen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit für mein meinmaikaempfer genutzt werden?

Wir wünschen uns durch die Show vor allem eines: Reichweite und partnerschaftliche Verstärkung. Mit einem starken Investor an unserer Seite könnten wir z. B. Produktionskapazitäten erweitern, neue Märkte erschließen und unsere Prozesse professionalisieren – ohne den Kern unseres Unternehmens zu verlieren. Auch Expertise im Bereich Markenaufbau und Distribution wäre Gold wert. Über einen Partnerunternehmen aus der Modebranche, vielleicht auch im Bereich Babyzubehör, dass unser Konzept schätzt, würden wir uns auch freuen.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Unabhängig vom Ausgang möchten wir den Rückenwind nutzen, um weiter zu wachsen. Geplant ist eine Produktlinien-Erweiterung, wir wollen neue Zielgruppen ansprechen und unsere Community mit hilfreichen Inhalten und Austauschmöglichkeiten weiter ausbauen. Außerdem werden wir unser soziales Engagement intensivieren – z. B. mit Spendenaktionen und Partnerschaften mit Kliniken und medizinischen Versorgern.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Wir haben gelernt, dass authentisches Unternehmertum nicht mit Hochglanz beginnt, sondern mit echtem Bedarf und ehrlichen Geschichten. Der direkte Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden ist unbezahlbar – sie geben uns Feedback und inspirieren uns täglich. Wir haben auch gemerkt, wie wichtig es ist, dranzubleiben, auch wenn der Weg steinig ist, auch wenn es manchmal weh tut und die Nächte unruhig und kurz sind. Es ist ein Marathon, kein Sprint.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Gründet nicht, um „ein Startup zu haben“, sondern weil euch etwas wirklich bewegt. Baut ein Produkt, das Menschen wirklich brauchen und hört ihnen zu. Bleibt menschlich, auch im Business. Und vergesst nie, warum ihr angefangen habt, für wen ihr das alles macht. Das ist euer stärkster Antrieb.

Die Gründer pitchen am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Jennifer und Oliver Tlusteck präsentieren mit meinmaikämpfer Sonderbekleidung für Frühgeborene. Sie erhoffen sich ein Investment von 120.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Jennifer und Oliver Tlusteck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wird dein Abend wirklich sicher enden?

0
eve app safe places Nicola Bürck und Philippe Orner präsentieren mit „Eve“ eine App die Frauen hilft, möglichst sicher zu feiern und wieder nach Hause zu kommen. Sie erhoffen sich ein Investment von 40.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Eve macht das Nachtleben sicherer und pitcht am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Eve ist ein junges Startup, das eine innovative App entwickelt hat, um das Sicherheitsgefühl im Nachtleben zu stärken. Die Anwendung bietet Nutzer*innen eine virtuelle Heimweg-Begleitung und zeichnet ausgewählte Bars, Clubs und Events als „Safe Places“ aus. Am 26. Mai 2025 wird das Team hinter Eve seine Idee in der VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ einem großen Publikum vorstellen – mit dem Ziel, Investoren zu gewinnen, um noch mehr Menschen ein sicheres Gefühl in der Nacht zu geben.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Hinter Eve stehen wir – Phil, Nicola und Dennis. Uns verbindet die gemeinsame Vision, das Nachtleben für alle ein Stück sicherer zu machen. Die Idee zu Eve ist aus genau dieser Motivation und aus persönlichen Erfahrungen entstanden – sowohl unseren eigenen als auch denen aus unserem Freundeskreis.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Eve ist eine App, mit der wir auf zwei Ebenen für mehr Sicherheit sorgen: Zum einen begleiten wir unsere Nutzer*innen virtuell auf ihrem Heimweg, damit sie sich auch nachts nicht allein fühlen müssen. Zum anderen zeichnen wir Bars, Clubs und Veranstaltungen als sogenannte „Safe Places“ aus – sichere Orte, die direkt in der App als Empfehlungen sichtbar sind.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Idee für die App ist weniger aus einer klassischen Marktlücke entstanden, sondern vielmehr aus persönlichen Erfahrungen heraus. Uns ist aufgefallen, dass es für viele kleine Alltagsprobleme längst technische Lösungen gibt – und trotzdem fühlen sich viele Menschen unwohl oder haben Angst, nachts allein nach Hause zu gehen. Genau dafür wollten wir etwas entwickeln, das wirklich hilft.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Besonders an Eve ist die Kombination aus zwei Ansätzen: Zum einen zertifizieren wir Orte wie Bars oder Clubs als „Safe Places“ nach klaren sicherheitsrelevanten Kriterien – direkt vor Ort. Zum anderen bieten wir eine virtuelle Begleitung an, die jederzeit und überall verfügbar ist und unterwegs ein sicheres Gefühl gibt. Im Ernstfall können die hinterlegten Sicherheitskontakte nicht nur den aktuellen Standort sehen, sondern auch, wie man sich fortbewegt und ob alles in Ordnung ist. So können sie im entscheidenden Moment schnell reagieren – und richtig handeln.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, das Nachtleben für alle nach und nach sicherer zu machen. Dafür wollen wir mit unseren zertifizierten Safe Places zunächst in immer mehr deutschen Städten präsent sein – und dann auch international wachsen. Die virtuelle Heimweg-Begleitung funktioniert schon jetzt weltweit, wird aber bisher vor allem in Deutschland genutzt. Auch das möchten wir in Zukunft ändern und weiter ausbauen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Bei „Die Höhle der Löwen“ mitzumachen, war für uns eine ganz besondere Erfahrung. Die Möglichkeit, die Löwen persönlich kennenzulernen und Teil dieses spannenden Formats zu sein, hat uns sofort begeistert. Nach all der Zeit und dem Herzblut, das wir in die App gesteckt haben, war es für uns etwas ganz Besonderes, Eve in diesem Rahmen vorstellen zu können – vor den Löwen und einem Publikum, das sich genauso für neue Lösungen begeistert wie wir.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Da wir alle zum ersten Mal gegründet haben, war es uns besonders wichtig, von der Erfahrung der Löwen zu profitieren. Ihr Know-how – vor allem in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Skalierung – wäre für uns eine großartige Unterstützung. Mit einer möglichen Zusammenarbeit würden wir genau diese Bereiche gerne gezielt weiterentwickeln und unser Team weiter stärken.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir haben große Pläne für die Zukunft! Nach der Show möchten wir Eve vor allem in Bars, Clubs und auf Veranstaltungen deutschlandweit etablieren und freuen uns darauf, viele neue Safe Places zu zertifizieren. Gleichzeitig wollen wir immer mehr Menschen sicher auf ihrem Heimweg begleiten und so unser Angebot stetig ausbauen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse auf unserem Weg: Gründen ist und bleibt eine Achterbahnfahrt. Es gibt Höhen und Tiefen – und oft kommt das Unerwartete. Was uns dabei immer wieder trägt, ist unser Team. Gerade in schwierigen Momenten zeigt sich, wie wertvoll es ist, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam dranzubleiben.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Unser wichtigster Tipp: Wird schon – es kommt sowieso anders als geplant. Gründen heißt, ständig dazuzulernen und auch mal spontan umdenken zu müssen. Ein verlässliches Team macht dabei einen riesigen Unterschied – nicht nur fachlich, sondern auch menschlich.

Die Gründer von Eve pitchen am 26. Mai 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Nicola Bürck und Philippe Orner präsentieren mit „Eve“ eine App die Frauen hilft, möglichst sicher zu feiern und wieder nach Hause zu kommen. Sie erhoffen sich ein Investment von 40.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Nicola Bürck und Philippe Orner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Entdecke, warum echtes Genusserlebnis mehr bedeutet als nur Pasta und Pesto

0
Pareto Italienische Delikatessen founder team bild stehend mit kisten in der hand Matteo Bertani, Steffen Fuchs, Antonio Miguel Rodriguez Garcia

Pareto Shop bringt handverlesene italienische Delikatessen direkt zu europäischen Feinschmeckern

Wie entstand die Idee hinter Pareto Shop und wer sind die Gründerinnen oder Gründer?

Die Idee von Pareto entstand mitten in der Corona Zeit, allerdings unter einem anderen Namen. Dann haben wir mit einem Pilotprojekt „ItaloBoxes“ gestartet und nun, während dieser weiterläuft, haben wir Pareto endlich gestartet. Der Name Pareto kam zu Licht, als wir uns überlegt haben, dass die meisten Menschen nur 20% aller italienischen Produkte kennen, aber den restlichen, handverlesenen und waschechten 80% der Produkte nur den regionalen bzw. lokalen Menschen um die Produzenten herum bekannt ist. Und wir wollen diese 80% kennenlernen lassen. Die Gründer sind Antonio, Steffen und Matteo.

War Sie motiviert, handverlesene Delikatessen aus Italien direkt an Kundinnen und Kunden zu liefern?

Ich, als Italiener der oft regionale und lokale Produkte probiert hat und Freunden und Bekannten diese lokalen Produkten probieren lassen hat, zusammen mit Antonio und Steffen denken, dass Italien viele versteckten Schätze hat, die in Schatten größerer Marken geraten, welche mehr Kapazitäten, Fähigkeiten und Geld zum Ausgeben für Marketing und Branding haben. Wir wollen diesen Kleinproduzenten ähnliche Chancen geben, ihre Produkte und ihre Geschichten auf neue Märkte zu bringen indem wir Logistik und Vermarktung übernehmen und sie sich weiterhin konzentrieren auf was sie am besten können: leckere Delikatessen herzustellen.

Welche Kriterien legt Pareto Shop bei der Auswahl der Produzenten und Produkte an?

Wir legen extrem viel Wert auf Qualität, Saisonalität, Nachhaltigkeit und lokale Herstellung bei der Auswahl an. Wir wollen nur gute Produkte anbieten und deren Produzenten die Chance geben, diese im Ausland bekannt machen zu lassen. Und wir dulden keine nicht-konform hergestellte Produkte z. B. Olivenöl mit Oliven aus anderen EU oder nicht-EU Ländern. Das spiegelt sich wiederum etwa auf den Endpreis, aber dafür sind wir uns sicher, dass die Endkunden Qualität haben wollen und diese auch bekommen.

Wie stellt ihr sicher, dass die Qualität und Authentizität der Produkte konstant hoch bleibt?

Wir gehen zwei Wege an: entweder gehen wir selber zu den Produzenten hin, schauen uns ihre Lieferkette an, hören uns ihre Geschichten an, oder wir verlassen uns auf Vertreter vor Ort, welche die Produzenten und ihre Produkte schon kennen und sie kümmern sich darum. Diese Überprüfung erfolgt ständig, daher wechseln wir die Produzenten, wenn sie die Kriterien nicht erfüllen.

Welche Zielgruppe spricht Pareto Shop an und wie erreicht ihr diese?

Unsere Zielgruppe sind Italienliebhaber in ganz Europa mit einer mittleren bis hohen Kaufkraft. Wir erreichen sie hauptsächlich durch Social Media (Instagram aktuell) – und hier sehr viel mit Influencern, die aus unseren Produkten leckere Gerichte machen –, Google Ads und wir sind gerade an einer Kooperation vor Ort mit einem physischen Laden in Hamburg dran, wo wir unsere Produkte hinstellen und vorschauen können.

Was unterscheidet Pareto Shop von anderen Anbietern im Bereich Feinkost?

Wir wollen nicht, dass die Produzenten sich gezwungen fühlen, ihre Preise unsinnig niedrig zu stellen, da wir damit auch die lokale Wirtschaft unterstützen wollen. Zusätzlich unterstützen bzw. übernehmen wir die ganze Logistik – vom Produzenten bis zum Endkunden – was von den meisten nicht gemacht wird – und wir wollen noch mehr darauf achten, dass die Qualitätssicherung für gesunde und gute Produkte aufrechterhalten wird.

Wie geht ihr mit Herausforderungen wie Lieferkettenproblemen oder saisonalen Schwankungen um?

Saisonale Schwankungen nehmen wir an, wie sie kommen. Und das wollen wir auch unseren Endkunden mitteilen: wir sind an jetzt und sofort gewöhnt, die Natur ist aber nicht so. Es gibt Produkte, die nicht immer erhaltbar sind – z. B. Pesto – oder die in dem einen Jahr aufgrund der Wetterlage nicht viel hergestellt werden – z. B. Olivenöl. Und so spiegeln sich bzw. passen sich die Preise an und unser Portfolio auch. Wer Qualität haben will, muss wissen, dass sie ihre Zeit und ihren Preis hat.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in eurer Unternehmensphilosophie?

Wir versuchen so gut wie möglich nachhaltig zu arbeiten: von gebündelten Zustellungen von den Produzenten an uns bis hin zum Boxenkauf. Wir nutzen eine Sorte Holzwolle für die Produktpolsterung, welche sonst weggeschmissen werden würde, und für die Boxen versuchen wir nachhaltige Kartons zu bekommen.

Wie plant ihr, das Sortiment von Pareto Shop in Zukunft zu erweitern oder anzupassen?

Wir planen, weitere Regionen, Produzenten und deren Produkte aufzunehmen, die aktuellen Produkte wieder zu überprüfen und sowohl an die Bestseller bzw. Meistverkauften anzupassen, als auch mit unbekannten, aber spannenden Produkten zu erweitern.

Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit dem deutschen Markt gemacht und welche Unterschiede seht ihr zu anderen Märkten?

Auf dem deutschen Markt stößt man oft auf die klassischen, italienischen Klischees an – das heißt es wird Pesto, Pasta, Tomatensoße, Trüffel gefragt – aber es wird weniger getraut – z. B. unbekannte Produkte für die Deutschen müssen erstmal probiert werden, bevor sie gekauft werden. Und das von B2C zu B2B, wenn wir Angebotsanfragen von Unternehmen bekommen. Andere Länder, wie z. B. Polen, da wird vieles abgenommen, Hauptsache aus Italien.

Welche Vision verfolgt Pareto Shop für die nächsten fünf Jahre?

Unsere Vision ist der erste Kontaktpunkt für zwei Parteien auf dem Markt zu werden. Die erste Partei sind die Produzenten, denen wir Sichtbarkeit und einen neuen Abnehmermarkt geben wollen, damit sie ihre Kosten abdecken, neue Leute einstellen und sich absichern können. Die zweite Partei sind die europäischen Abnehmer, die echte, gesunde, italienische Produkte kaufen und sich damit schöne Essenserlebnisse auch zuhause ermöglichen können.

Welche drei Ratschläge würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Unsere Ratschläge sind:

Keine Angst zu scheitern haben. Rückschläge passieren immer, sie sind unvermeidbar.

scheint überflüssig zu sagen, aber einfach loslegen. Die eigene Idee runterschreiben und sich trauen, sie durchzustarten, versuchen und testen und mit vielen Leuten darüber reden. Insbesondere mit denjenigen, die sagen, es ist keine gute Idee. Da kommen die besten Tipps.

Connecten. Connecten. Und Connecten. Mit Leuten reden und sich bekannt machen und das immer weitermachen.

Bild: Matteo Bertani, Steffen Fuchs, Antonio Miguel Rodriguez Garcia @ Pareto Shop

Wir bedanken uns bei Matteo Bertani für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum braucht es gerade jetzt neue Wege, um wirklich abzuschalten?

0
RAUS Natur Cabins Founder Team Bild Christopher Eilers, Johann Ahlers, Julian Trautwein

Raus ist eine Plattform für Naturerlebnisse und betreibt über 80 Cabins in Deutschland und Österreich. Die Unterkünfte ermöglichen eine spontane, unkomplizierte Auszeit in der Natur – ergänzt durch regionale Extras wie Alpakawanderungen oder kulinarische Angebote

Wer steckt hinter Raus und wie ist die Idee zum Unternehmen entstanden?

Raus ist eine Plattform für Naturerlebnisse, mit der wir Menschen nahtlos in die Natur bringen. Wir glauben fest an die erholsame Wirkung eines bewussten Aufenthalts im Grünen und bieten unseren Gästen die Möglichkeit, in modernen, abgelegenen Cabins eine spontane und unkomplizierte Auszeit vom Großstadtleben zu nehmen. Wir betreiben mehr als 80 Cabins in Deutschland und Österreich. Unsere Gäste können zu ihrem Aufenthalt zudem verschiedene Extras hinzubuchen, um ihr Naturerlebnis zu vertiefen und noch einmaliger zu gestalten. Dazu gehören Aktivitäten wie Alpakawanderungen oder gastronomische Angebote, die wir gemeinsam mit Partnern und lokalen Landwirtschaftsbetrieben entwickeln.

Die Idee zu Raus ist 2021 entstanden. Wir drei Gründer Johann Ahlers, Christopher Eilers und ich, Julian Trautwein, waren bei unseren vorherigen Jobs an einem Punkt, wo wir uns fragten: Ist das, was wir machen, eigentlich noch nachhaltig und gesund? In der Stadt hat man zwar alles, was man braucht, aber das geht auch mit nie endenden To-do-Listen einher, privat wie beruflich. Wir waren auf der Suche nach Möglichkeiten für einen ausgeglicheneren Lebensstil und begannen, das Land mit seiner sauberen Luft, der großen Weite und der ruhigen, ungestörten Atmosphäre mehr und mehr zu schätzen. So kam uns die Idee, einen Ausgleich zu schaffen – einen Ort, der nahtlosen Zugang zur Natur bietet und an dem unsere Gäste mehr Balance zu ihrem stressigen Alltag finden können.

Was ist die übergeordnete Vision von Raus und wie soll diese konkret verwirklicht werden?

Mit Raus wollen wir in erster Linie die Natur nahtlos zugänglich machen, damit Menschen mehr Balance in ihrem Leben finden können. Unsere Vision ist es, der Category Leader in Nature Hospitality zu werden. Das Konzept von Raus basiert zudem auf einem größeren Gedanken: Uns geht es auch darum, ein zeitgenössisches Konzept zu etablieren, wie man seine Zeit achtsam verbringen kann. Wir möchten, dass unsere Gäste im Hier und Jetzt präsent sind und ihre Aufmerksamkeit bewusst auf die für sie wichtigen Dinge richten können, ohne viel Mühe und Vorbereitung. Mit unseren Raus Cabins haben wir einen Raum geschaffen, der alles mitbringt, damit sie sich ganz gezielt Zeit für sich selbst schaffen können.

Wie definiert Raus seine Zielgruppe – und welche Bedürfnisse dieser Menschen stehen im Mittelpunkt?

Als wir Raus gegründet haben, war unsere Zielgruppe im Grunde genommen wir selbst: Menschen, die in Städten leben und in der Natur wieder zur Ruhe kommen wollen. Inzwischen freuen wir uns aber auch vermehrt über Gäste aus dem ländlichen und kleinstädtischen Raum, die mittlerweile die Hälfte unserer Aufenthalte ausmachen. In der Regel buchen Paare, die Zeit zu zweit verbringen möchten, oder FreundInnen unsere Cabins. Wir haben aber auch kleine Familien zu Gast, genau wie Personen, die Natururlaub schätzen und Rad fahren oder wandern möchten. Andere Gäste möchten gerne einfach mal raus, suchen Erholung in der Natur, eine kreative Auszeit oder möchten sich inspirieren lassen.

Die Mehrzahl von ihnen ist zwischen 25 und 45 Jahre alt, jede/r Zehnte sogar noch älter. Die meisten von ihnen kommen, weil sie wirklich eine Auszeit nehmen möchten. Es wäre auch zu schade, wenn man den ganzen Tag in einen Bildschirm starrt, obwohl man so einen ungestörten und weiten Blick in die Natur hat. Andere suchen eine ungestörte Umgebung, um an einem Projekt zu arbeiten, ihre Kreativität wieder anzukurbeln, für einen Perspektivwechsel oder, um einfach einmal nichts zu tun.

Was unterscheidet Raus von anderen Angeboten im Bereich naturnaher Unterkünfte?

Mit Raus berücksichtigen wir entscheidende Zukunftsthemen, darunter nachhaltiges Reisen, Achtsamkeit, dezentrales und flexibles Arbeiten, soziale Verantwortung und das wachsende Bewusstsein für mentale Gesundheit. Was uns dabei auszeichnet, ist unsere ganzheitliche Philosophie und die Liebe zum Detail in jeder Hinsicht. Im Mittelpunkt steht für uns, unseren Gästen ein fantastisches, außergewöhnliches Erlebnis zu ermöglichen, das ihnen noch jahrelang in Erinnerung bleibt. Für uns bedeutet das, nicht einfach nur Unterkünfte zu vermieten, sondern wirklich wertvolle Momente in der Natur zu schaffen – sodass sie die Menschen wieder zu schätzen und schützen lernen. Dieses Kernprinzip zeigt sich nicht nur im Design unserer Cabins, sondern auch in ihrer Ausstattung, der Wahl unserer Partner und der Gestaltung unserer Extras.

Gab es einen besonderen Moment oder eine Herausforderung, die das Unternehmen besonders geprägt hat?

Tatsächlich würde ich keinen konkreten Moment benennen – wir sehen uns vielmehr täglich mit Herausforderungen konfrontiert. Die Komplexität unseres Geschäftsmodells ist hoch; viel komplexer etwa als der Betrieb eines Hotels mit 200 Zimmern in der Stadt, insbesondere mit unserem hohen Anspruch an Qualität und Nachhaltigkeit. Wir haben viele Zimmer, die sich alle an unterschiedlichen, meist sehr abgelegenen Standorten befinden, meist ohne Zugang zur Infrastruktur. Wir stehen also vor vielen logistischen Aufgaben und betrieblichen Abläufen, um sicherzustellen, dass unsere Gäste bei jedem Aufenthalt ein außergewöhnliches Erlebnis haben.

Wie gelingt es Raus, moderne Lebensstile mit dem Wunsch nach Entschleunigung und Naturerlebnis zu verbinden?

Wir gestalten Aufenthalte an unberührten Orten in der Natur so unkompliziert, niedrigschwellig und zeitgemäß wie noch nie. Statt langer Recherchen nach Hotels oder Pensionen, ist eine Auszeit im Grünen mit nur wenigen Klicks über unsere digitale Plattform buchbar. Im Raus Companion, unserem digitalen Reisebegleiter, finden Gäste nach der Buchung alle wichtigen Informationen rund um ihren Aufenthalt an einem Ort: von der Anreise über das Cabin Manual bis hin zu handverlesenen Ausflugstipps für unvergessliche Momente. Zudem können sie dort ganz einfach weitere Extras wie Frühstück oder eine geführte Meditation hinzubuchen.

Der Check-in vor Ort verläuft schlüssellos; unsere Cabins sind minimalistisch designt sowie mit modernster Technologie ausgestattet. Diese bleibt immer im Hintergrund, wodurch der Blick auf die Schönheit der Natur niemals beeinträchtigt wird. Genau diese Verbindung von digitaler Innovation und Natur trifft den Puls der Zeit. Unsere Gesellschaft legt zunehmend Wert auf Achtsamkeit und Selbstfürsorge – und mit Raus schaffen wir Raum für Rückzug und Regeneration. Wir wissen um die heilsame Wirkung der Natur auf unser Wohlbefinden und ermöglichen unseren Gästen, diese ganz bewusst zu erleben.

Welche technologischen oder konzeptionellen Innovationen spielen bei Raus eine zentrale Rolle?

Unsere Devise lautet: Nature Frontend – Tech Backend. Wir wollen unseren Gästen einen möglichst sorgenfreien Aufenthalt ermöglichen, ohne viel Vorbereitung. Dazu gehören ein einfaches, digitales Buchungssystem und ein digitaler Check-In per Smart-Lock sowie smarte Sensoren, um die Qualität der Cabins fortlaufend sicherstellen zu können. Unsere Cabins sind voll autark und funktionieren auch “Off-grid”, fernab der Zivilisation: Dafür nutzen wir smarte Photovoltaikanlagen und Batteriesysteme zur Stromgewinnung, Wassertanks mit Smartmeter etc. Das erlaubt es uns zudem, die Cabins aus der Distanz zu betreiben und den Gästen einen ungestörten Aufenthalt zu ermöglichen.

Ein digitales Ökosystem rund um die Cabins gehört ebenfalls zum Konzept. So haben Gäste über unsere Website auch Zugang zu Produkten und Dienstleistungen aus der Region, um ihren Aufenthalt bestmöglich zu gestalten. Ein Ausflug mit Raus soll im Prinzip so einfach sein, wie ein Carsharing-Auto zu mieten. Zudem arbeiten wir im Bereich Guest Experience verstärkt mit KI, um unseren Gästen noch schneller und passgenauer mit ihren Anliegen zur Seite zu stehen.

Wo sehen Sie Raus in den kommenden drei bis fünf Jahren – was sind Ihre nächsten großen Meilensteine?

Wir stehen mit Raus noch ganz am Anfang unserer Reise und haben viele Ideen. Wir möchten unvergessliche Erlebnisse und Momente in der Natur schaffen und lassen unseren Einfällen freien Lauf – von einer schwimmenden Cabin auf der Müritz bis hin zur Baumhaus-Cabin. Des Weiteren möchten wir in den kommenden Jahren unsere Präsenz in Europa weiter ausbauen und andere malerische Regionen erschließen. Auch Deutschland und Österreich bleiben weiterhin im Fokus. Zudem planen wir, weitere Lodge-Standorte zu errichten: moderne Naturresorts mit Gemeinschafts- und Wellnessbereichen, um mit anderen Naturliebhabern in Kontakt zu kommen.

Wie reagieren Gäste auf das Konzept von Raus und was überrascht sie am meisten?

Wir hören von unseren Gästen eine Menge tolles Feedback, berührende Geschichten und besondere Momente. Für mich ist es immer wieder etwas ganz Besonderes, wenn unsere Cabins Schauplätze einmaliger Augenblicke werden, wie Heiratsanträge, Flitterwochen oder Jahrestage. Aber auch die leisen, alltäglichen Momente bedeuten uns viel. Wenn uns Gäste beispielsweise erzählen, wie heilsam es ist, den Blick über die Felder und Wälder schweifen zu lassen, dem Rauschen der Bäume zu lauschen und barfuß über Wiesen zu laufen. „Ich musste einfach mal auf vier Bäume starren” zählt zum Beispiel zu einem meiner liebsten Zitate und bestärkt uns in unserer Mission.

Was waren bisher die größten unternehmerischen Hürden – und wie wurden sie gemeistert?

Neben dem dezentralen Betrieb unserer Standorte war und ist eine unserer größten Herausforderungen das Thema Nachhaltigkeit und Verantwortung. Es war für uns von Anfang an wichtig, den Aufenthalt so verantwortungsvoll wie möglich zu gestalten. Unsere Cabins sind nach einem minimalistischen Ansatz aus recycelten und natürlichen Materialien gefertigt – von der Holzrahmenkonstruktion bis zur Schafwollisolierung. Sie können mit Solarenergie betrieben werden und sind mit einem Wassertank und einer Komposttoilette ausgestattet. Auch im Inneren der Cabin findet man Produkte aus nachhaltigen oder recycelten Materialien von Partnern, die unsere Werte verkörpern, sowie von kleinen Marken: die Keramik in unseren Cabins wird zum Beispiel in Berlin handgefertigt und mit 100 % Ökostrom gebrannt.

Gleichzeitig arbeiten wir eng mit landwirtschaftlichen Betrieben zusammen und unterstützen sie dabei, aus sonst ungenutzten Flächen, die sie an Raus verpachten, ein erhebliches Zusatzeinkommen von durchschnittlich 1.500 Euro pro Monat zu erwirtschaften, mit dem sie sich gegen strukturelle Herausforderungen und die Auswirkungen des Klimawandels absichern können. Wir binden sie nicht nur in ein innovatives Tourismuskonzept ein, sondern geben ihnen auch die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen über unsere Plattform unseren Gästen anzubieten.

Welche Entwicklungen plant Raus, um das Erlebnis für Gäste noch intensiver oder zugänglicher zu gestalten?

Unsere Mission bei Raus ist es, Menschen einmalige und tiefgreifende Naturerlebnisse zu ermöglichen. Genau daran arbeiten wir stetig weiter. In Zukunft möchten wir das Erlebnis für unsere Gäste noch persönlicher und ganzheitlicher gestalten. Etwa indem wir kontinuierlich neue regionale Aktivitäten mit unseren Gastgebern und Partnern vor Ort schaffen, wie beispielsweise Vogelbeobachtungen oder Führungen durch den Kräutergarten. Darüber hinaus bauen wir unser Netzwerk an Cabins weiterhin aus, damit immer mehr Menschen nach einer kurzen Anreise in der Natur entspannen können. Im Fokus steht dieses Jahr vor allem Bayern: Hier steht bisher noch keine Raus Cabin und wir freuen uns bereits darauf, unsere Cabin-Tore dort zu öffnen.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben?

Sei derjenige, der am allermeisten an deine eigene Vision glaubt – selbst wenn dir alle sagen, dass es nicht funktionieren wird. Zweitens: Bau dir ein großartiges Team aus Gleichgesinnten auf – Menschen, die genauso leidenschaftlich hinter deiner Philosophie, deinen Werten und deinen Träumen stehen wie du. Und zuletzt: Arbeite nicht mit Arschlöchern zusammen.

Bild: Christopher Eilers, Johann Ahlers, Julian Trautwein @RAUS

Wir bedanken uns bei Julian Trautwein für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Neueste Beiträge

Stefanie Lohaus über Frauen und Politik in Deutschland herCAREER Stefanie Lohaus Mitglied der Geschäftsführung, Leiterin Kommunikation der EAF Berlin und Projektleitung des Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ © Paula Winkler

Keine Spielchen. Frauen müssen zusammenhalten und überparteilich arbeiten

0
War Stefanie Lohaus überrascht von den Erfahrungsberichten, die Politikerinnen für die Anthologie „Zu anders für die Macht“ abgegeben haben? Nicht wirklich. Immerhin arbeitet sie seit mehreren...