Montag, Dezember 1, 2025
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Kann Naschen wirklich ohne schlechtes Gewissen funktionieren?

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NALU Fruchtgummis zuckerreduziert – Naschen ohne Reue. Lisa Bella Ippolito und Max Schön präsentieren mit „NALU“ Zuckerreduzierte Fruchtgummis. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. RTL / Bernd-Michael Maurer

NALU wird am 15. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und dort seine zuckerreduzierten Fruchtgummis vorstellen.

Wie ist NALU und welche Personen stehen dahinter?

Die Idee zu NALU entstand aus meinem (Max Schön) eigenen Leidensweg. Ich gehöre leider nicht zu der Sorte Mensch, die sich bei Süßigkeiten eine Handvoll nimmt und die angebrochene Tüte sorgfältig in der Schublade verstaut. Wenn ich eine Tüte öffne, ist sie danach leer.
Den zu hohen Zuckerkonsum sah man mir nicht nur an, ich habe ihn auch deutlich gespürt. Dieser Kontrollverlust, mehr zu essen als man möchte, hat mich frustriert. Also haben meine Partnerin (Lisa Bella Ippolito) und ich in der Küche begonnen, Fruchtgummis ohne den ganzen Zucker zu entwickeln.

In welcher Branche ist NALU tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sind in der Süßwarenbranche tätig. Unser Geschäftsmodell: Wir entwickeln „Better-for-You“-Fruchtgummis mit deutlich weniger Zucker und vertreiben sie über den Lebensmitteleinzelhandel sowie unseren Online-Shop.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Zuckerfreie Fruchtgummis sind kein neues Konzept. In Apotheken gibt es sie schon lange, allerdings häufig mit einem entscheidenden Nachteil: Bereits nach wenigen Gummibärchen wirken sie abführend. Solche Zuckeralkohole, die zum Süßen verwendet werden, kommen bei uns nicht in die Tüte!

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Wir süßen vorrangig mit Ballaststoffen, die zum Beispiel aus Mais gewonnen werden. Die Süße stammt dabei aus Mehrfachzuckerketten. Im Vergleich zu klassischem Haushaltszucker liefern sie weniger Kalorien und lassen den Blutzucker nicht ansteigen.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Naschen ohne schlechtes Gewissen. Ich erlebe nicht mehr diesen Kontrollverlust: Wenn ich mir zehn unser Gummi-Schildkröten nehme, kann ich aufhören. Weil der Blutzucker nicht so stark ansteigt, gerate ich nicht in den typischen Naschrausch.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Fruchtgummis sind ein Mitnahmeartikel, ein Spontankauf. In den Supermärkten, in denen wir bereits gelistet sind, sehen wir, dass sich unsere drei Sorten super stark drehen. Daher wollen wir unsere Präsenz im Lebensmitteleinzelhandel weiter ausbauen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Die heutigen Konsumentinnen und Konsumenten sind immer besser informiert. Sie fordern nicht nur Transparenz von den Unternehmen, bei denen sie kaufen, sondern möchten auch wissen, welche Personen hinter einer Marke stehen. Wir finden diese Entwicklung großartig und einen besseren Ort, sich selbst und seine Geschäftsidee zu präsentieren, als in der „Höhle der Löwen“, gibt es nicht.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Als Consumer-Brand müssen wir vor allem wahrgenommen werden. Durch ein Investment erhoffen wir uns sowohl Kapital als auch wertvolle Expertise, insbesondere im Bereich Marketing.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Neben dem Ausbau unserer Präsenz im Einzelhandel arbeiten wir bereits mit Hochdruck an unserer nächsten Sorte: den Sauren Seesternen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Man überschätzt leicht, was man in einer Woche schaffen kann, aber man unterschätzt, was in ein oder zwei Jahren möglich ist. Als ich neulich in unseren OneDrive-Ordner geschaut habe, waren dort rund 8.400 Dokumente und über 1.000 Notizen in OneNote. All das haben wir in den letzten zwei Jahren entweder erstellt oder zumindest durchgearbeitet. Online-Shop, Sales-Folder, Pitch-Decks, Businesspläne, Verträge, Buchhaltung – das alles entsteht nicht in einer Woche, aber in zwei Jahren schafft man schon eine ganze Menge.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Niemals aufgeben. Als Gründer arbeitet man oft jahrelang in ein scheinbar schwarzes Loch hinein und weiß nicht, ob sich die Anstrengungen lohnen werden. Ich erinnere mich gut, dass ich kurz vor der Zusage zur DHDL-Sendung darüber nachgedacht habe aufzuhören. Bei meiner ersten Gründung vor fünf Jahren habe ich jedoch genau diesen Fehler gemacht. Also: nicht zu früh aufgeben, vor allem wenn grundsätzlich Interesse an deinem Produkt besteht.

Sehen Sie NALU am 15. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Lisa Bella Ippolito und Max Schön präsentieren mit „NALU“ Zuckerreduzierte Fruchtgummis. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.
Bildcredit: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Max Schön für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Fünf visuelle Strategien, mit denen KMUs den umweltbewussten Verbraucher von heute erreichen

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Unternehmen Verbraucher Nachhaltigkeit – Studie zeigt neue Trends. Frau mit Einkaufstasche Obst und Gemüse credit iStock-ABRAHAM GONZALEZ FERNANDEZ

Eine neue Studie von iStock, einer führenden E-Commerce-Plattform, die Premium-Inhalte für KMUs, KMUs, Kreative und Studenten auf der ganzen Welt bereitstellt, zeigt:  Das Bewusstsein für Klimawandel ist ausgeprägter als je zuvor – und beeinflusst zunehmend das Verbraucherverhalten.

Die Ergebnisse der Forschungsplattform VisualGPS von iStock zeigen, dass bereits heute 63 % der Menschen in Deutschland die Auswirkungen des Klimawandels in ihrem Alltag spüren. Daher bemühen sich 65 % bewusst, negative Folgen für den Planeten zu vermeiden, und 57 % arbeiten aktiv daran, ihren CO₂-Fußabdruck zu verringern. Dieses neue Denken beeinflusst nicht nur den Lebensstil, sondern auch Kaufentscheidungen. Sechs von zehn Verbraucher in Deutschland geben an, bevorzugt bei Unternehmen einzukaufen, deren Werte sie teilen.

Tatsächlich geben 73 % der Verbraucher an, dass sie sich bewusst darum bemühen, negative Auswirkungen auf den Planeten zu vermeiden, und 57 % arbeiten aktiv daran, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

Unabhängig davon, ob ein Unternehmen bereits stark in Nachhaltigkeit investiert oder gerade erst beginnt, sich mit diesem Thema zu befassen, zeigt die Studie: Das, was ein Unternehmen nach außen hin präsentiert, ist genauso wichtig, wie seine tatsächlichen Handlungen. Laut der Studie von iStock vertrauen 80 % der deutschen Verbraucher Produkten nicht, die als „umweltfreundlich” gekennzeichnet sind. Das beweist, dass selbst aufrichtig gemeinte umweltfreundliche Bemühungen ohne die richtige visuelle Unterstützung leicht übersehen werden können.

„Umweltbewusste Kunden sprechen nicht nur über Nachhaltigkeit, sie kaufen auch mit diesem Gedanken im Hinterkopf ein. Unsere Studie hat ergeben, dass 82 % der deutschen Verbraucher möchten, dass Unternehmen ihre Ressourcen nutzen, um die Gesellschaft und die Umwelt zu verbessern“, sagt Jacqueline Bourke, Senior Director of Creative EMEA bei iStock. „In einer Zeit, in der die Menschen von Unternehmen erwarten, dass sie sich engagieren, ist visuelles Storytelling eines der mächtigsten Werkzeuge, die KMUs zur Verfügung stehen, um auf echte und unmittelbare Weise mit Kunden in Kontakt zu treten. Die Art und Weise, wie die Bemühungen präsentiert werden, kann direkten Einfluss darauf haben, ob Kunden kaufen – oder weiterscrollen.“

Um KMUs bei der Ansprache einer zunehmend umweltbewussten Zielgruppe zu unterstützen, haben die Experten von iStock fünf praxisnahe visuelle Strategien formuliert – unabhängig davon, an welchem Punkt sich ein Unternehmen auf seinem Weg zur Nachhaltigkeit befindet:

Zeigen Sie echte Bilder, keine Klischees

Generische Bilder von Blättern und Ozeanen sagen heute nicht mehr viel aus. Echte, ehrliche Bilder sind weitaus aussagekräftiger als abstrakte Konzepte. Verwenden Sie daher Bilder und Videos, die Ihre tatsächlichen Praktiken widerspiegeln, beispielsweise recycelbare Materialien, Nachfüllmöglichkeiten oder Bemühungen zur Abfallreduzierung.

Zeigen Sie reale Momente, keine Perfektion

Verbraucher möchten sehen, wie sich Ihr Unternehmen engagiert – und nicht nur das Endprodukt. Teilen Sie deshalb Einblicke von hinter den Kulissen. Zeigen Sie Fotos oder kurze Videos von Materialien, Verpackungen oder Prozessen. Ehrliche, ungefilterte Inhalte wirken authentischer als ausgefeilte Umweltversprechen.

Seien Sie klar und präzise

Überfordern Sie die Menschen nicht mit zu weit gefassten oder zu vagen Begriffen. Tatsächlich hat VisualGPS herausgefunden, dass 90 % der deutschen Verbraucher nicht mit Sicherheit sagen können, was ESG bedeutet. Stellen Sie stattdessen einfache Veränderungen in den Vordergrund, wie beispielsweise die Umstellung auf biologisch abbaubare Verpackungen oder die Reduzierung von Plastik. Veranschaulichen Sie diese Veränderungen mithilfe von Produktbildern oder Videos.

Stellen Sie den Menschen in den Mittelpunkt

Stellen Sie Ihre Kunden, Ihr Team oder Ihre lokale Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Verwenden Sie Bildmaterial, das zeigt, wie Ihr Unternehmen zu einem nachhaltigen Lebensstil passt. Regen Sie zum Handeln an, indem Sie die Idee bekräftigen, dass kleine, alltägliche Entscheidungen wichtig sind und sich leicht umsetzen lassen. Laut iStock ist die größte Hürde für ein nachhaltigeres Leben die Vorstellung, dass es zu teuer ist. Heben Sie daher nach Möglichkeit den Komfortaspekt hervor oder zeigen Sie deutlich die positiven Auswirkungen Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung auf.

grosser indoor garten mit pflanezen mit zwei menschen lila rosa credit iStock JohnnyGreig
credit iStock JohnnyGreig

Nachhaltigkeit sichtbar machen, nicht nur benennen

Eine einzige Produkteinführung, eine einzige HR-Initiative oder eine einzige Kampagne zum Thema Umweltschutz reichen nicht aus, um Vertrauen aufzubauen. Im Gegenteil: Sie könnten sogar Misstrauen wecken. Die umweltbewussten Käufer von heute legen Wert auf Beständigkeit und nicht auf einzelne Gesten. Anstatt sich auf Schlagworte oder Slogans zu verlassen, sollten Sie mit visuellen Mitteln zeigen, wie Nachhaltigkeit in der DNA Ihres Unternehmens verankert ist. Zeigen Sie Ihrem Publikum die alltäglichen Entscheidungen, die Ihr echtes Engagement für Umwelt und Gesellschaft widerspiegeln – von energieeffizienten Abläufen bis zu zirkulären Verpackungslösungen.

In einem Markt, in dem Werte zunehmend die Kaufentscheidungen bestimmen, haben Bilder die Kraft, Vertrauen zu festigen oder zu zerstören. Gerade für KMU ist es entscheidend, die konkreten Schritte ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen klar und ehrlich sichtbar zu machen, um Verbraucher zum Thema Nachhaltigkeit wirklich zu erreichen.

Weitere Informationen zu den hochwertigen, exklusiven und preiswerten Videos und Bildern von iStock finden Sie unter https://www.istockphoto.com/

Zur Methodologie:

Getty Images’ VisualGPS Reports bieten herausragende visuelle und kreative Erkenntnisse, die auf einer anspruchsvollen Methodik basieren. Diese verbindet visuelle Analysen von über 60 Experten aus den Bereichen visuelle Inhalte und Werbung mit kulturellen Einblicken, unternehmenseigenen Such- und Download-Trends von Getty Images und iStock (über 2,8 Milliarden Suchanfragen jährlich) sowie Verbraucherperspektiven aus fortlaufenden weltweiten Umfragen zu mehr als 250 Themen. In Zusammenarbeit mit der international renommierten Forschungsfirma MarketCast verfolgt diese Forschungsplattform seit über sechs Jahren kontinuierlich Veränderungen in den Bedürfnissen der Konsumenten. Die Daten für diese Pressemitteilung stammen aus weltweiten VisualGPS-Umfragen, die zwischen Juli 2022 und Juli 2024 durchgeführt wurden. Befragt wurden Erwachsene ab 18 Jahren, mit Stichprobengrößen von 5.300 bis 7.000 Teilnehmern. Die Forschung erstreckte sich über 25 Länder, darunter Australien, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Spanien, Singapur, das Vereinigte Königreich, die USA und weitere.

Titelbild: credit iStock-ABRAHAM GONZALEZ FERNANDEZ

Autor: Jacqueline Bourke Senior Director of Creative EMEA bei iStock.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Größtes Cannabis-Investment Europas 2025

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Cannabis: German Cannabis Standard GCS erhält 10 Mio. Euro German Cannabis Standard (GCS) Co-Gründer Dr. Nikolaos Katsaras und Dogan Küncekli. Copyright: Markus Braumann

GCS schließt eine Finanzierungsrunde über 10 Mio. Euro ab

Unternehmensbewertung liegt bei 60 Mio. Euro

Bau einer der größten Cannabis-Produktionsanlagen Deutschlands (21.000 m²) in Bitterfeld-Wolfen gestartet

German Cannabis Standard (GCS), eines der führenden Cannabis-Tech-Unternehmen Europas, hat eine Finanzierung in Höhe von 10 Millionen Euro abgeschlossen. Die Kapitalrunde basiert auf einer Post-Money-Bewertung von 60 Millionen Euro und stellt damit das größte Cannabis-Investment Europas im Jahr 2025 dar.

Ein wesentlicher Teil der Investition stammt von einem deutschen Family Office, das nicht nur Kapital, sondern auch rund 21.000 m² Produktionsfläche im Solar Valley (Bitterfeld-Wolfen) bereitstellt. Damit entsteht eine der drei größten GMP-konformen Produktionsstätten für Medizinal-Cannabis in Deutschland. Der Bau der Anlage ist bereits gestartet und wird durch die Finanzierung weiter beschleunigt.

Vertikal integriertes Ökosystem – vom Anbau bis zur Apotheke

GCS entwickelt ein vollständig integriertes Technologie- und Produktionsökosystem, das die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt: von Forschung und Anbau über digitale Plattformen bis hin zur Versorgung von Patientinnen und Patienten in Apotheken – reguliert und skalierbar.

GCS Cultivation (Forschung & Anbau)

Die neue Produktionsanlage wird nach den strengen GMP-Richtlinien errichtet und durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zertifiziert. Neben der Expertise des eigenen Teams setzt GCS auf starke Partnerschaften im Bereich Anlagenbau und Cannabisproduktion.

GCS Technology

Das Technologie-Ökosystem von GCS umfasst mehrere Plattformen:

Blütezeit Health (B2C / Telemedizin)
Blütezeit ist eine Telemedizin-Plattform, die Patient:innen einen rechtskonformen Zugang zu Medizinal-Cannabis ermöglicht. Über einen kuratierten Ärzt:innen-Pool können Konsultationen digital durchgeführt werden. E-Rezepte werden medienbruchfrei an Apotheken übermittelt – für eine schnelle Versorgung vor Ort oder per Versand.

Cannaflow (B2B-Infrastruktur & ERP)
Cannaflow ist das digitale Rückgrat des Ökosystems und verbindet Apotheken, Großhändler und Telemedizinanbieter. Die Plattform digitalisiert den kompletten Bestellprozess von Medizinal-Cannabis und bietet eine integrierte Lösung inklusive Online-Shop, Rezeptmanagement, Zahlungsabwicklung und Logistik (z. B. über Uber Direct und DHL). Damit entfallen manuelle Abstimmungen zwischen Apotheken, Telemedizinanbietern und Versanddienstleistern.

Cannabiosan (Einkaufsgemeinschaft für Apotheken)
Cannabiosan bündelt die Nachfrage von Apotheken, verbessert Einkaufskonditionen und erleichtert den Zugang insbesondere für kleinere Apotheken und Standorte in ländlichen Regionen. Ziel ist es, die wohnortnahe Versorgung mit Medizinal-Cannabis zu stärken.

Stimmen der Gründer und Investoren

Dr. Nikolaos Katsaras, Co-Gründer & Geschäftsführer GCS:
„GCS und unsere Technologie-Töchter decken gemeinsam einen Großteil der Wertschöpfungskette für Medizinal-Cannabis in Deutschland ab – eine Positionierung, die in dieser Form einzigartig ist. Das Investment ermöglicht es uns, unseren erfolgreichen Kurs konsequent fortzusetzen und uns unter den führenden Cannabis-Unternehmen in Deutschland zu etablieren. Der Markt für Cannabis ist enorm – diese Finanzierung hilft uns, unseren Marktanteil nachhaltig zu sichern und gezielt auszubauen.“

Dogan Küncekli, Co-Gründer & Geschäftsführer GCS:
„Wir sind nicht als First Mover gestartet, doch unser klarer Anspruch ist es, als Best Mover Maßstäbe zu setzen. Unsere Vision wird dank der Finanzierung jetzt zur gelebten Mission. Mit einem kompromisslosen Qualitätsanspruch und einer klaren Strategie wollen wir den Markt nicht nur mitgestalten, sondern nachhaltig prägen.“

Andreas Rührig, Investor bei GCS:
„Mich begeistert, wie insbesondere der technologische Fokus der GCS immer mehr an Wert gewonnen hat und man Kund:innen über verschiedene Wege, z. B. über Partnerschaften mit Ärzten und Communities, in das Ökosystem einbinden kann. Die technische Basis ermöglicht es, allen Parteien in diesem Ökosystem den Zugang zu medizinischem Cannabis deutlich zu erleichtern und damit auch effektiv den Schwarzmarkt zu bekämpfen.“

Henrik Willen, Co-Gründer & Geschäftsführer von cannaflow und Blütezeit Health:
„Mit cannaflow bauen wir den digitalen Hub der Cannabis-Industrie – eine Plattform, auf der alle Akteure voneinander profitieren. Mit Blütezeit Health zeigen wir zugleich, dass rechtskonforme Telemedizin für medizinisches Cannabis auch mit großartiger Nutzererfahrung möglich ist.“

Markt & Regulierung

Seit Inkrafttreten des Medizinal-Cannabis-Gesetzes (MedCanG) im April 2024 – mit der Entfernung aus dem Betäubungsmittelgesetz, E-Rezept als Standardverfahren und Wegfall der Anbauquoten – hat sich der Markt in Deutschland neu aufgestellt. Die neue Rechtslage sorgt für Planungssicherheit und eröffnet attraktive Perspektiven für Investitionen in Qualität, Versorgungssicherheit und Patientenzugang.

Über German Cannabis Standard (GCS)

GCS ist ein Berliner Cannabis-Tech-Unternehmen, das Anbau, Verarbeitung und Distribution von Medizinal-Cannabis neu denkt. Mit einem modularen Ökosystem aus GMP-konformer Anbauanlage „Made in Germany“ und digitalen Plattformen (Telemedizin, Apotheken-Einkaufsgemeinschaft, B2B-ERP) schafft GCS eine lückenlose Infrastruktur – von der Produktion bis zur Abgabe in der Apotheke.

Bild: German Cannabis Standard (GCS) Co-Gründer Dr. Nikolaos Katsaras und Dogan Küncekli. Copyright: Markus Braumann

Text: Cléo Public Relations

Wird diese Idee das Schwimmenlernen für Familien verändern?

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SwimPal präsentiert eine innovative App, die Kindern spielerisch beim Schwimmenlernen hilft. Im Battle bei Höhle der Löwen. Beim Battle präsentieren Marvin Schneiders (l.) und Julian Schäfers die Schwimmlern-App SwimPal. @RTL / Bernd-Michael Maurer

SwimPal wird am 15. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen im Battle pitchen und seine digitale Lösung zum Schwimmenlernen präsentieren.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Die Idee zu SwimPal entstand im Jahr 2021 neben unserem Studium. Wir begannen, erste Trainingspläne zu entwickeln und die Grundlagen der App zu programmieren. Im Jahr 2023 erhielten wir das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, das über die Deutsche Sporthochschule Köln lief. Im April 2024 gründeten wir schließlich das Unternehmen und im November 2024 ging die SwimPal-App im Google Play Store und im Apple App Store live. Hinter SwimPal steht ein junges, interdisziplinäres Gründerteam mit sportwissenschaftlichem und technischem Hintergrund, das sich mit voller Leidenschaft dafür einsetzt, Kindern spielerisch und nachhaltig Schwimmen beizubringen.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

SwimPal bewegt sich im Bereich EdTech mit einem klaren Schwerpunkt auf Sport und Bewegung. Das Geschäftsmodell besteht aus einem Abonnement, das monatlich oder jährlich abgeschlossen werden kann und den Zugang zum gesamten Schwimmenlern-Paket ermöglicht. Dieses Paket ist so konzipiert, dass es direkt im Schwimmbad eingesetzt werden kann. Eltern nutzen dafür wasserdichte Handyhüllen, die die Smartphones zuverlässig schützen und gleichzeitig alle Kameras abdecken, sodass die App datenschutzkonform im Wasser genutzt werden kann. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Badewannen-Abenteuergeschichten als Einmalzahlung zu erwerben. Diese Geschichten dienen der frühzeitigen Wassergewöhnung und sind eine ideale Vorbereitung auf Schwimmkurse. Damit schaffen wir für Familien einen planbaren und sofort verfügbaren Zugang. Gleichzeitig ist das Modell auch für Bildungseinrichtungen, Kitas, Vereine und Bädergesellschaften interessant, da es ihnen ermöglicht, Eltern mit einem professionellen Werkzeug zu unterstützen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Am Anfang stand die Beobachtung, dass die Wartelisten für Schwimmkurse in Deutschland extrem lang sind. Eltern warten teilweise bis zu zwei Jahre auf einen Kursplatz. Gleichzeitig steigt die Zahl unsicherer Schwimmerinnen und Schwimmer jedes Jahr weiter an. Viele Eltern versuchen deshalb, ihren Kindern selbst das Schwimmen beizubringen, was jedoch meist scheitert, da grundlegendes Wissen fehlt. Klassische Anweisungen wie „Mach den Frosch“ reichen nicht aus. Schwimmenlernen erfordert weit mehr, insbesondere die Fähigkeit, Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen abzuholen und sie spielerisch zu motivieren.

Wir haben die Erkenntnisse der modernen Schwimmpädagogik in eine intuitive App übersetzt und damit ein Werkzeug geschaffen, das erstmals Eltern in die Lage versetzt, ihre Kinder wirklich professionell im Schwimmbad zu begleiten. Dank der wasserdichten Handyhüllen, die die Smartphones zuverlässig schützen und zugleich alle Kameras abdecken, kann SwimPal direkt im Becken eingesetzt werden. Dadurch wird das Schwimmenlernen unabhängig von Kursplätzen möglich und gleichzeitig auf einem methodisch fundierten Niveau durchgeführt, wie es ohne SwimPal nicht erreichbar wäre. Kinder lernen nicht nur schneller und sicherer, sondern entwickeln auch nachhaltig Freude am Wasser, weil die Übungen genau auf ihre Entwicklungsstufe abgestimmt sind.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

SwimPal ist die erste Lösung, die wissenschaftlich fundierte Übungsreihen für das Schwimmenlernen digital und intuitiv aufbereitet. Eltern können alle Inhalte offline im Schwimmbad nutzen, da Videos eine Downloadfunktion haben. Die Anleitungen sind bewusst kurz, präzise und sofort umsetzbar. Kinder werden zusätzlich durch Geschichten, Spiele und Abenteuermotive motiviert. Die wasserdichten Handyhüllen sorgen dafür, dass Eltern ihr Smartphone bedenkenlos im Wasser einsetzen können, während gleichzeitig die Kamera abgedeckt ist und so der Datenschutz im Schwimmbad vollständig gewährleistet bleibt. Die App ist modular aufgebaut, sodass neue Techniken wie Kraul oder Delfin kontinuierlich ergänzt werden können. Damit wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der von der ersten Wassergewöhnung bis zu fortgeschrittenen Schwimmtechniken reicht.
Bei der Nutzung von SwimPal wird also nicht nur eine lebenswichtige Fertigkeit beigebracht, sondern die App gibt einzigartige Momente, die Kinder stark und Eltern stolz machen.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

SwimPal bietet Eltern die Möglichkeit, sofort mit dem Schwimmenlernen zu beginnen, unabhängig von langen Wartelisten. Die App ist intuitiv bedienbar und kann mit den wasserdichten Handyhüllen direkt im Schwimmbad eingesetzt werden. Eltern wissen jederzeit genau, welche Übungen sinnvoll sind und wie sie diese richtig umsetzen. Kinder erleben die Einheiten als Spiel und entwickeln dadurch Spaß und Motivation. Das Besondere ist, dass SwimPal wirkt. Eltern berichten, dass sie ohne SwimPal keine Fortschritte erzielen konnten und erst durch unsere App die nötige Sicherheit gewonnen haben, um ihren Kindern beim Schwimmenlernen wirklich erfolgreich zu helfen.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Wir haben SwimPal in verschiedenen Testphasen mit Eltern erprobt und kontinuierlich Feedback eingeholt. Auf Grundlage dieser Rückmeldungen wurde die App immer weiter verbessert, bis Eltern begeistert waren und SwimPal nicht mehr missen wollten. Heute nutzen über 1000 Familien SwimPal regelmäßig und die Rückmeldungen sind eindeutig: Die App macht Schwimmenlernen effektiver, strukturierter und gleichzeitig entspannter.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, Deutschland wieder zu einem Land der Schwimmer zu machen. Wir möchten, dass Kinder frühzeitig und nachhaltig schwimmen lernen und damit sicher aufwachsen können. SwimPal ist bereits Kooperationspartner der Deutschen Gesellschaft für das Bäderwesen. Wir möchten in Zukunft weitere Partnerschaften mit Schwimmbädern, Kitas, Schulen und Schwimmvereinen eingehen. Zudem steht die Förderung der Schwimmausbildung auch im Koalitionsvertrag. Wir sind überzeugt, dass wir mit SwimPal die passende Lösung bieten, um dieses Ziel umzusetzen. Gleichzeitig entwickeln wir die App kontinuierlich weiter, um neue Schwimmtechniken und auch spezielle Angebote für Erwachsene zu integrieren.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Die Entscheidung für Höhle der Löwen fiel, weil wir einen Investor suchen, der uns bei der Weiterentwicklung und Skalierung von SwimPal unterstützt. Darüber hinaus möchten wir unser Netzwerk erweitern und Menschen erreichen, insbesondere politische Entscheidungsträger, denen die Bedeutung dieses Themas bewusst ist und welche die Ziele zur Schwimmausbildung, die im Koalitionsvertrag niedergeschrieben wurden, erreichen möchten. Wir sehen die Show als eine große Chance, die Dringlichkeit des Themas Schwimmsicherheit sichtbar zu machen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir möchten durch eine Investition die Weiterentwicklung der App beschleunigen und neue Module für unterschiedliche Zielgruppen veröffentlichen. Gleichzeitig erhoffen wir uns Zugang zu Netzwerken, die uns helfen, SwimPal in Schulen, Kitas und Schwimmbädern zu etablieren. Mit finanzieller Unterstützung und starken Partnern können wir die Schwimmsicherheit in Deutschland nachhaltig verbessern.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir werden in Kürze das Modul Kraulschwimmen veröffentlichen und weitere methodische Übungsreihen ergänzen. Außerdem arbeiten wir an einer speziellen Version für Erwachsene, die das Schwimmen später im Leben erlernen möchten. Gleichzeitig möchten wir unser Kooperationsnetzwerk mit Schwimmbädern, Kitas und Schulen ausbauen, sodass SwimPal ein fester Bestandteil der Schwimmausbildung in Deutschland wird.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Besonders wertvoll war es, von Anfang an eng mit Eltern zusammenzuarbeiten. Durch den kontinuierlichen Austausch konnten wir das Produkt genau auf die Bedürfnisse der Familien zuschneiden. Wichtig war auch die Erkenntnis, dass iterative Entwicklung der Schlüssel zum Erfolg ist. Lieber kleine Schritte und ständiges Verbessern, als auf den großen Wurf zu warten. Die Kooperation mit Verbänden und Bildungseinrichtungen hat uns gezeigt, wie entscheidend Partnerschaften sind. Außerdem haben wir gelernt, dass ein klarer Fokus auf Wirkung wichtiger ist als eine Vielzahl an Features.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Mein wichtigster Ratschlag lautet: Sprecht von Anfang an mit euren Nutzerinnen und Nutzern und nehmt ihr Feedback ernst. Testet eure Ideen so früh wie möglich und verbessert sie konsequent. Sucht euch Partner, die euch Türen öffnen, die ihr allein nicht aufbekommt. Habt Ausdauer, denn von der ersten Idee bis zur Marktreife kann es Jahre dauern. Und bleibt immer fokussiert auf den Mehrwert für eure Zielgruppe.

Sehen Sie SwimPal am 15. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Beim Battle präsentieren Marvin Schneiders (l.) und Julian Schäfers die Schwimmlern-App SwimPal. @RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Marvin Schneiders für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Intime Innovation: Wie ein ungewöhnliches Toy Tabus bricht und Empowerment schafft

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Entzück dich selbst von Sanja Zündorf präsentiert ein einzigartiges Toy und bricht das Tabu rund um Masturbation – in der Höhle der Löwen. Sanja Zündorf präsentiert den Textilen Masturbationssattel „come around“. Sie erhofft sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. RTL / Bernd-Michael Maurer

Entzück dich selbst wird am 15. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen. Gründerin Sanja Zündorf stellt dort ihr innovatives Toy vor, das Selbstliebe neu definiert.

Wie ist entzück dich selbst entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Ich bin Sanja Zündorf und dachte lange, ich sei die einzige Frau, die masturbiert. In meiner Masterarbeit an der Köln International School of Design habe ich mich deshalb mit der Frage beschäftigt, welchen Einfluss patriarchale Strukturen auf weibliche Masturbation mit Toys haben. Meine Forschung zeigte schnell, wie viel Einfluss der Toy-Markt darauf hat, was wir als „normal“ wahrnehmen. Ist eine Art der Masturbation auf dem Markt nicht repräsentiert, so löst sie oft viel Scham aus – so wie das Reiten von Kissen. In einer Umfrage im Rahmen meiner Masterarbeit gab jede sechste teilnehmende Person an, schon einmal mithilfe eines Kissens masturbiert zu haben. Trotzdem dachten sie alle, sie wären mit ihrer Vorliebe alleine. Um Kissenreiter*innen ihre Scham zu nehmen, entwickelte ich das erste Toy zum Kissenreiten: den „come around“ Kissensattel. „entzück dich selbst“ ist bis heute noch eine One-Woman-Show!

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Viele bekannte Toys reflektieren den heterosexuellen, „männlichen Blick“ auf weibliche Masturbation. Vereinfacht gesagt: Sie sind für die Art Masturbation gedacht, von der Männer glauben, dass Frauen und Personen mit Vulva sie betreiben. Dabei geht es oft um Penetration oder passives Daliegen, während ein Gerät die Arbeit übernimmt. Natürlich sind auch so schon wundervolle Toys entstanden, allerdings wurde bisher viel zu selten bei der Zielgruppe nachgefragt, wo es Lücken gibt – das habe ich getan. Entstanden ist ein maschinenwaschbarer Kissenreit-Sattel, der eine aufregende Oberfläche bietet und das Verrutschen der Kissenfüllung verhindert. Ein Toy ohne Penetration. Durch den aufrechten Sitz beim Masturbieren wird ein Gefühl von Stärke ausgelöst – für eine Selbstliebe-Session die nicht nur befriedigt, sondern auch empowert.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Die Sattel sind mehr als nur Toys. Sie zeigen Kissenreiter*innen, dass sie nicht alleine sind und sie lösen Gespräche aus. Ich habe in meinem Laden schon viele „erste Gespräche“ über das Thema mitgehört: Mütter und Töchter, Paare und Freundinnengruppen, die plötzlich mit Leichtigkeit über etwas sprechen, das so lange Tabu war. Nicht selten fließen dabei Tränen, wenn sich jemand das erste Mal gesehen oder verstanden fühlt. Kommunikation ist unglaublich machtvoll und der schnellste und einfachste Weg, um Tabus zu brechen – und das ist wichtig! Masturbation ist ein safe space, um ohne Erwartungen von außen oder Performance-Druck für uns selbst herauszufinden, was wir wirklich wollen und mögen. Wir müssen sie aus der „Schmuddelecke“ holen, um sicherzustellen, dass uns dieser safe space nicht abhanden kommt.

Welche Vision verfolgt entzück dich selbst? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

„Entzück dich selbst“ soll mehr sein als ein Toy-Shop. Bereits jetzt gibt es eine große Community von selbsternannten „Humpies“ auf Instagram, die sich zu dem Thema austauschen, gegenseitig ermutigen und gemeinsam ihre Scham bekämpfen. Neben weiteren Toys wünsche ich mir auch einen Ausbau dieser Community in Form eines Forums und gemeinsamen Events. Außerdem hat meine Forschung nicht mit der Masterarbeit geendet – wo es eine so riesige Lücke im Markt gibt, sind sicherlich noch mehr zu finden. Die Reise ist noch lange nicht vorbei.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Bisher ist mein Unternehmen durch organischen Content auf Social Media gewachsen. Durch mehrere Videos die viral gegangen sind, sprang die Nachfrage mehrfach so sprunghaft an, dass ich ihr nicht mehr gerecht werden konnte. Meine Strukturen und Partner konnten nicht so schnell mitwachsen. Ein Investment würde mir erlauben Mitarbeitende einzustellen und Aufgaben zu verteilen, so dass ich nicht nur der aktuellen Nachfrage gerecht werden, sondern auch die Zukunft planen könnte.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Ich habe noch zwei weitere Toys in der Pipeline. Eines davon ist schon produktionsreif, das andere ist in der Entwicklung weit fortgeschritten. Diese Toys auf den Markt zu bringen ist ein nächster großer Schritt! Zusätzlich arbeite ich aktuell daran die Forschungsergebnisse meiner Masterarbeit als Sachbuch zu veröffentlichen und bin dafür auf der Suche nach einem passenden Verlag.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Mein bester Tipp ist: einfach anfangen. Für 80% der Dinge, die wir tun, ist es nicht schlimm, wenn sie nicht zu 100% perfekt sind. Die Website ist nicht genau so, wie du sie dir vorgestellt hast? Egal, geh trotzdem live. Dein Content sieht nicht so poliert aus wie bei anderen? Egal, poste es trotzdem. Dein Produkt ist noch nicht perfekt? Das ist zwar nicht egal, aber geh trotzdem raus, zieh die Zielgruppe zu Rate, frag nach, such dir Hilfe. Niemand beobachtet die Entwicklung deines Unternehmens und deine Entscheidungen so sehr wie du denkst. Fehler zu machen ist tausend mal besser als nie anzufangen.

Sehen Sie entzück dich selbst am 15. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Sanja Zündorf präsentiert den Textilen Masturbationssattel „come around“. Sie erhofft sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.
RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Sanja Zündorf für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wird diese Plattform den Secondhand-Markt völlig neu definieren?

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Auction Shack: Plattform für Secondhand-Handel mit KI Interviewpartner Julius Ilg Bildcredit: Michael Scherrer/20 Minuten

Auction Shack ist eine Schweizer C2C-Auktionsplattform, die nachhaltigen Peer-to-Peer-Handel mit KI und Krypto-Integration einfach, sicher und modern gestaltet.

Was genau ist die Idee hinter Auction Shack und wer sind die Menschen, die diese Plattform ins Leben gerufen haben?

AuctionShack ist eine Schweizer C2C-Auktionsplattform, die ich (Julius Ilg, Ex-Ricardo/Wayfair) 2024 gegründet habe – als Gegenbewegung zu überkommerzialisierten Plattformen, die von Werbung, Power-Sellern und Massenware dominiert werden. Der Kernansatz: Handel für Menschen, nicht für Unternehmen – KI-gestützt, Crypto-integriert und mit maximalem Fokus auf Authentizität.

Wie kam es zur Entscheidung, eine Auktionsplattform mit Fokus auf Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit zu gründen?

Weil über 80 % der CO₂-Belastung eines Produkts im Herstellungsprozess entsteht – nicht in der Nutzung. Wer Kauf und Verkauf von Second-Hand-Ware radikal vereinfacht, sorgt dafür, dass Dinge länger zirkulieren. Kreislaufwirtschaft darf allerdings nicht „verstaubt“ wirken – sondern muss sich besser, schneller, günstiger anfühlen als Neukauf. Genau das schaffen wir mit zeitgemässem Design, KI (10-Sekunden-Inseratserstellung) und Auktionen ab CHF 1.

Was unterscheidet Auction Shack konkret von etablierten Plattformen wie Ricardo oder eBay?

Die Plattform ist für Verkäufer kostenlos, da sie auf vielen transaktionalen Marktplätzen von Monopolen benachteiligt werden und gleichzeitig den grössten Aufwand tragen – vom Inserieren über das Verpacken bis hin zum Versenden. Um Ablenkungen zu vermeiden und den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten, wird vollständig auf Werbung und die Weitergabe von Daten an Werbeplattformen verzichtet. Zudem sind Händler und Dropshipper ausgeschlossen, sodass ausschliesslich echte Menschen mit echten Gegenständen handeln. Dank KI-gestützter Inseraterstellung genügt ein einziges Foto, um in weniger als zehn Sekunden eine Auktion zu eröffnen. Ergänzend ermöglicht die integrierte Krypto-Infrastruktur, Verkäufe optional auch über BTC, DOGE oder Solana abzuwickeln.

Weshalb setzen Sie auf KI bei der Inseraterstellung – und wie funktioniert das System in der Praxis?

Das Erstellen und Ausfüllen von Inseraten kostet oft viel Zeit, weshalb viele Nutzer:innen den Vorgang abbrechen. Bei AuctionShack genügt hingegen ein einziges Foto: Eine KI analysiert das Objekt, den Zustand und die passende Kategorie, erstellt automatisch Titel, Beschreibung und Schlagwörter und schlägt sogar Preise vor. So dauert das Verkaufen nicht mehr sieben Minuten, sondern nur noch zehn Sekunden.

Für wen ist Auction Shack gedacht? Welche Nutzergruppe möchten Sie besonders ansprechen?

Die Plattform richtet sich an Menschen, die Secondhand lieben, jedoch von veralteten Plattformen, dem Betrugsrisiko klassischer Kleinanzeigen und mühsamen Verhandlungen über Privatnachrichten genervt sind. Besonders angesprochen werden Digital Natives, die Wert auf Stil, Geschwindigkeit und Fairness legen, sowie junge Familien, die Kinder- und Haushaltsartikel unkompliziert handeln möchten.

Mit dem Shack Token gehen Sie einen ungewöhnlichen Weg. Was ist die Idee dahinter und welche Botschaft wollen Sie damit vermitteln?

Wir sind überzeugt, dass die Marktplätze der Zukunft nicht von oben gesteuert werden, sondern von ihren Communities mitbesessen und mitbestimmt werden. Der $SHACK-Token auf Solana ist der erste Schritt in diese Richtung: Er verbindet Meme-Kultur mit aktivem Community-Engagement. Nutzer:innen erhalten Anreize, sich einzubringen – etwa durch das Listen von Artikeln, das Abschliessen von Käufen oder das Einladen von Freund:innen – und eröffnen sich gleichzeitig langfristige Utility- und Governance-Möglichkeiten, um Fees, Features und Regeln gemeinsam zu gestalten. Der Shack-Token steht damit für eine Zukunft mit weniger Abfall und Emissionen durch Kreislaufwirtschaft, für die Stärkung von Nachbarschaften durch Handel und für den kreativen Ausdruck des Zeitgeists über Memes.

Welches Feedback haben Sie bisher von der Community oder Nutzern erhalten – gerade auch im Hinblick auf den Shack Token?

Die global tokenisierte Shack Community wächst überraschend schnell, liebt die Meme-Sprache & identifiziert sich mit der Mission: Commerce for Humans. Gleichzeitig schätzen Traditionalisten, dass die App in der Schweiz reguliert läuft und nicht „nur ein Coin-Projekt“ ist sondern eine laufende Plattform damit verknüpft ist. Durch das zum Teil veraltete Image von Crypto als purem Spekulationsobjekt ohne realen Bezug gibt es auch negative Stimmen. Durch unseren Ansatz reale Güter über Crypto handeln zu können tragen wir jedoch dazu bei diese Wahrnehmung zu aktualisieren.

Wie begegnen Sie typischen Herausforderungen im Online-Auktionsgeschäft, etwa beim Thema Vertrauen oder Sicherheit?

Die Plattform setzt auf Sicherheit und Vertrauen: Eine KI-gestützte Verifizierung sowie ein integrierter Spam-Filter sorgen für ein geschütztes Umfeld. Händler mit Massenware sind ausgeschlossen, sodass Qualität und Authentizität zur Vertrauensbildung beitragen. Im Mittelpunkt steht die persönliche Abholung, da direkter Handel unter Nachbar:innen den besten Schutz bietet. Ergänzend sorgt ein einfaches Bewertungssystem dafür, dass Käufer:innen und Verkäufer:innen sich mit nur einem Klick gegenseitig beurteilen können.

Auction Shack verzichtet künftig auf Gebühren. Wie lässt sich ein solches Modell nachhaltig betreiben?

Da Technologie besser und günstiger wird, sinken die Kosten. Leider ist dies durch Monopole nicht bei Endkunden angekommen. Unser Modell ist dank neuester Technologie im operativen Betrieb so günstig, dass wir nicht nur auf die Verkaufsgebühren verzichten können, sondern bald auch auf Käufergebühren. Monetarisierung erfolgt stattdessen über optionale Funktionen: Auktion hervorheben oder nach oben schieben und Verifizierung.

Was treibt Sie persönlich an, Auction Shack weiterzuentwickeln und international zu denken?

Nach mehr als zehn Jahren im europäischen Marktplatz-Geschäft sind mir viele Missverhältnisse für Menschen und Verkäufer klar geworden, die ich gern begradigen möchte. Darüber hinaus führt ein Erfolg neben dem individuellen Nutzen für Kunden zu einem gesellschaftlichen Nutzen durch weniger Verschmutzung. Ein positiver gesellschaftlicher Wandel entsteht durch Lösungen und nicht durch Parolen und Verbote.

Welche Entwicklungen oder Erweiterungen planen Sie in naher Zukunft für die Plattform?

Für das vierte Quartal 2025 ist die Expansion nach Deutschland und Österreich geplant. Im Jahr 2026 folgt der Markteintritt in den USA sowie die Lancierung einer Android-Version. Damit entsteht der erste global operierende Marktplatz ohne klassische Angestellte – getragen von Freiberuflern, Anteilseignern und modernster Technologie als Gegenmodell zum bisherigen Konsens.

Welche drei Ratschläge würden Sie Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die mit Sinn und Haltung ein Unternehmen aufbauen wollen?

Niemand interessiert sich wirklich für eine Gründung oder deren Funktionen – Menschen interessieren sich für den geschaffenen Wert und für eine emotionale Verbindung. Deshalb sollte man nicht etwas entwickeln, von dem man glaubt, dass andere es gern hätten, sondern etwas, das man selbst gern nutzen würde – denn damit ist man mit Sicherheit nicht allein. Die wichtigste Disziplin ist dabei das Eliminieren: Anstatt Zeit damit zu verschwenden, unnötige Dinge zu optimieren, sollte man sie von Anfang an weglassen. Ein Beispiel dafür sind unsere Käufer-Abschlussgebühren, die wir besser gar nicht erst eingeführt hätten, anstatt sie später zu optimieren.

Bild: Julius Ilg Bildcredit: Michael Scherrer/20 Minuten

Wir bedanken uns bei Julius Ilg für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum könnten gerade kleine Unternehmen jetzt den entscheidenden digitalen Vorsprung gewinnen?

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Nexon Digital: Unternehmen digital stärken mit KI Sebastian Aquilano

Nexon Digital ist eine Agentur für Webdesign, E-Commerce und KI-Integrationen, die kleinen und mittelständischen Unternehmen hilft, ihre Stärken sichtbar ins Digitale zu bringen.

Können Sie uns Nexon Digital kurz vorstellen und erzählen, wer die Köpfe hinter dem Unternehmen sind?

Nexon Digital ist eine Agentur für Webdesign, E-Commerce und KI-Integrationen. Die Idee entstand als gesehen habe, dass viele KMU eher überfordert als unterstützt werden – mit endlosen Meetings und veralteten Technologien. Genau das wollte ich ändern. Gegründet wurde Nexon von mir, Sebastian Aquilano (23), gemeinsam mit Jerano Bayer. Ich bin als Geschäftsführer für das operative Geschäft und die gesamte Technik verantwortlich. Jerano bringt seine Stärken im Vertrieb ein. Gemeinsam helfen wir Unternehmen, Digitalisierung und KI als Chance zu nutzen.

Welche Vision verfolgt Nexon Digital mit seinen digitalen Lösungen und wie möchten Sie diese in den kommenden Jahren realisieren?

Unsere Vision ist es, traditionelle und kleinere Unternehmen digital stark zu machen. Viele haben keine Zeit für komplexe Tools und laufen Gefahr, überholt zu werden. Wir möchten sie auf die digitale Landkarte setzen. KI spielt dabei eine Schlüsselrolle: Sie vereinfacht Prozesse, spart Zeit und eröffnet neue Chancen. Unser Ziel: In den ersten achtzehn Monaten 100 Partner begleiten und langfristig unsere gesamte Region in Bayrisch Schwaben digital stark machen.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihren Webdesign- und Shopify-Angeboten besonders an?

Im Webdesign arbeiten wir vor allem mit kleinen und mittelständischen Unternehmen, die ein starkes Produkt oder eine lange Tradition haben, deren Qualität sich online aber kaum widerspiegelt. Viele dieser Betriebe leben von ihrer Stammkundschaft, doch neue Kunden entscheiden sich heute fast ausschließlich nach dem ersten Eindruck im Netz. Wenn die Website veraltet ist, entsteht schnell ein falsches Bild. Genau hier setzen wir an: Wir bringen die Stärken dieser Unternehmen sichtbar ins Digitale.

Mit Shopify richten wir uns an Unternehmen, die eine starke lokale Präsenz haben – ob Händler, Handwerksbetriebe oder Gastronomen –, die ihr E-Commerce-Potenzial bisher verschenken. Gerade diese Zielgruppe hat oft einen hohen Vertrauensbonus bei Kunden vor Ort, erreicht online aber nur einen Bruchteil davon. Unser Ziel ist es, diesen Vorsprung auch in den digitalen Raum zu übertragen und ihnen damit völlig neue Wachstumsmöglichkeiten zu eröffnen.

Wie stellen Sie sicher, dass die Bedürfnisse der Kunden auch nach dem Launch durch Support und Wartung langfristig erfüllt werden?

Unser Herzstück ist die Rundum-sorglos-Wartung. Jeder Kunde erhält Zugang zu unserem Ticketsystem und kann jederzeit Anpassungen oder Fragen einreichen. Zusätzlich prüfen wir Projekte regelmäßig auf Updates, Sicherheit und rechtliche Anforderungen wie Barrierefreiheit. So bleibt jedes Projekt aktuell und zuverlässig.

Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen in Ihrer Branche und wie gehen Sie persönlich damit um?

Viele Unternehmen sind neuen Technologien gegenüber skeptisch, besonders bei KI. Wir hören oft: „Das ändert sich doch gleich wieder.“ Dadurch werden Chancen verpasst. Wir begegnen dem mit individuellen Fahrplänen, die wir kostenlos erstellen. Damit zeigen wir, wie moderner Einsatz funktioniert. Kombiniert mit laufender Betreuung nehmen wir Unternehmen die Angst, alles allein im Blick haben zu müssen.

Was macht die Kombination aus Webentwicklung, E-Commerce und KI-Integrationen bei Nexon Digitalagentur zu einem besonderen Alleinstellungsmerkmal?

Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Verbindung von Webdesign und E-Commerce mit maßgeschneiderten KI-Lösungen. Viele Agenturen bieten nur Websites oder nur Shops – wir denken ganzheitlich. Eine moderne Website oder ein Shopify-Shop bildet die Basis. Darauf setzen wir Integrationen, die genau auf die Abläufe und Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind. So entstehen Lösungen, die Prozesse vereinfachen, Kosten senken und langfristig zukunftssicher sind.

Wie wichtig ist für Sie der Einsatz von künstlicher Intelligenz in Projekten und welche Rolle wird er in Zukunft spielen?

Wir verfolgen einen AI-first-Ansatz. Bei jeder Aufgabe prüfen wir zuerst, ob KI die bessere Lösung ist. Für unsere Kunden bedeutet das schnellere, effizientere Ergebnisse. KI ist für uns kein Trend, sondern ein Werkzeug. In Zukunft wird sie in fast allen Projekten selbstverständlich sein.

Auf welche Entwicklungen oder neuen Angebote dürfen Kunden in den nächsten Jahren gespannt sein?

Unsere Basis bleibt Webdesign und Shops. Gleichzeitig arbeiten wir an AI-first-Angeboten für Marketing – Ads, Content und Automatisierungen. Damit wollen wir KMU helfen, die KI-Revolution auch in der Vermarktung sinnvoll zu nutzen.

Welche Erfahrungen aus Ihrer Gründungsphase würden Sie heute anderen jungen Unternehmern mitgeben?

Gründen sollte man aus einem Problem heraus, das man selbst erlebt hat. Nur so schafft man echten Mehrwert. Außerdem sollte man Perfektionismus loslassen. Wer nur optimiert, startet nie. Lieber beginnen, Erfahrungen sammeln und Schritt für Schritt besser werden.

Welche drei konkreten Ratschläge haben Sie für Gründer, die wie Sie eine Agentur aufbauen wollen?

Mein wichtigster Rat ist: Mut zum eigenen Weg. Ich habe gesehen, wie sehr Unternehmen auf veraltete Systeme setzen, nur weil sie bekannt sind. Hätte ich diesen Weg kopiert, hätte ich keinen Unterschied machen können. Gründer sollten sich trauen, bewusst anders zu denken und diesen Weg auch Kunden klar zu erklären. Oft sind Unternehmen offener für Innovation, als man glaubt – wenn man den Mehrwert konkret zeigt.

Zweitens: Früh mit echten Kunden sprechen. Zu viele Gründer bleiben in der Theorie hängen. Feedback aus der Praxis zeigt viel schneller, ob eine Idee wirklich funktioniert.

Drittens: Nicht auf Perfektion warten. Wer erst startet, wenn alles perfekt ist, startet nie. Lieber anfangen, Erfahrungen sammeln und mit Feedback besser werden.

Wie wichtig ist für Nexon Digital die enge und persönliche Zusammenarbeit mit den Kunden?

Sehr wichtig. Wir setzen auf direkten Kontakt und partnerschaftliche Betreuung. Kunden schätzen es, wenn sie verstanden werden und nicht durch anonyme Prozesse laufen. Unser Ziel ist es, langfristig Partner zu sein, nicht nur Dienstleister.

Wenn Sie an die Zukunft denken. Wo möchten Sie mit dem Unternehmen in fünf Jahren stehen?

In fünf Jahren wollen wir zu den führenden Agenturen in unserer Region gehören. Besonders Traditionsunternehmen sollen digital stark aufgestellt sein. Ihre Geschichte darf nicht verloren gehen, sondern soll mit moderner Technologie eine Zukunft haben.

Wir bedanken uns bei Sebastian Aquilano für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum die nächste Innovationswelle aus den Werkshallen kommt

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vent.io: Industrie-Innovationen für Startups im Mittelstand Sven Siering Portrait Bild

vent.io ist die Corporate-Venture-Einheit der Deutschen Leasing für Industry-Tech-Innovationen

Können Sie uns vent.io kurz vorstellen und erklären, wie die Idee zur Corporate‑Venture-Einheit der Deutschen Leasing entstand?

Vent.io wurde 2021 mitten in der Pandemie gegründet. Die Idee war damals einfach, aber mutig: Wenn wir als Deutsche Leasing zukunftsfähig bleiben wollen, müssen wir Digitalisierung und Innovation aktiv in unser Kerngeschäft bringen, und zwar nicht nur als Marketingmaßnahme, sondern mit echten Produkten, echten Partnern und echtem Impact. Was als kleine Digitaleinheit begann, wurde schnell zu einem Erfolg: Wir haben seither nicht nur digitale Anwendungen gebaut, die heute erfolgreich von der gesamten Deutschen Leasing genutzt werden, sondern auch erfolgreich in Innovationen investiert.
Vent.io unterteilt sich in zwei Bereiche: In Product Engineering (digitale Produktentwicklung) und unsere Venture Capital-Einheit (CVC) mit Fokus auf Industry-Tech. Damit ist vent.io heute eine Brücke zwischen der klassischen deutschen Industrie und innovativen Technologien und Startups.

Wer sind die zentralen Akteure hinter vent.io und welche Erfahrungen bringen Sie mit in der Schnittstelle zwischen Industrie und Venture Capital?

Durch die Innovationsnähe vereint unser Team Startup-Mentalität mit Konzernverständnis. In unserer Investment-Einheit arbeiten beispielsweise Kolleg:innen mit VC-Background oder auch ehemalige Startup-Gründer; Gleichzeitig haben wir Kolleg:innen aus der Industrie, aus der Leasingpraxis mit tiefem Markt- und Finanzierungs-Know-how und dem Engineering. Das sorgt dafür, dass wir nicht nur Investoren sind, sondern Sparringspartner auf Augenhöhe mit Zugang zu einem der stärksten industriellen Vertriebsnetzwerke Deutschlands. Und genau diese Kombination macht uns glaubwürdig bei beiden Seiten: Gründer:innen und Mittelstand.

Welche Vision verfolgen Sie mit vent.io – wie möchten Sie langfristig die Industry-Tech-Landschaft in Deutschland verändern?

Unsere Strategie zielt vor allem auf Industrie-Startups ab. In Verbindung mit Lieferkettenrisiken, dem aktuellen Fachkräftemangel und immer weiter steigenden Kosten werden technologische Innovationen (ob Hardware oder Software) zu einem systemrelevanten Faktor. In der Welt des Venture Capital gelten SaaS-Startups noch immer als super wertvoll. Das mögen sie auch sein, aber eben nicht einzig und allein. Industry-Tech-Startups bauen Infrastruktur, Maschinen, Automatisierungslösungen und damit das Fundament einer zukunftsfähigen Industrie.
Heute ist es leider noch so, dass viele Hardware-Gründer:innen mit ihren Produkten an der Realität scheitern: An langen Sales-Zyklen, fehlenden Netzwerken und beschränkter Risikobereitschaft. Wir wollen das ändern, indem wir nicht nur investieren, sondern die Türen zum Mittelstand öffnen.

Wie wählen Sie B2B-Startups aus, die einen echten Einfluss auf Produktionslinien und Logistikketten haben?

Wir schauen zuerst auf die Wirkung, nicht auf das Pitchdeck. Ein Startup ist dann spannend für uns, wenn sein Produkt nicht nur nett ist, sondern echte industrielle Probleme löst. Also z. B. Prozesse automatisiert oder Lieferketten resilienter macht. Wichtig ist uns außerdem die Umsetzbarkeit: Passt das Produkt in bestehende Anlagen? Gibt es ein realistisches Szenario, wie es in der Deutschen Wirtschaft skaliert werden kann? Wenn wir diese Hebel sehen, steigen wir tief ein.

Wie stellen Sie sicher, dass die Investitionen von vent.io den Bedürfnissen der Industriepartner und des Marktes gerecht werden?

In dem wir von Natur aus sehr nah dran sind. Durch die Deutsche Leasing und unser Sparkassen-Netzwerk haben wir Zugang zu tausenden Mittelstandskunden und damit ein sehr gutes Gespür dafür, wo echte Bedarfe bestehen. Bevor wir investieren, holen wir aktiv Feedback aus der Industrie ein. Würde ein Kunde das einsetzen? Wie sieht ein konkreter Anwendungsfall aus? Erst wenn klar ist, dass es einen realen Markt gibt, investieren wir, und unterstützen dann auch aktiv beim Go-to-Market.

Was unterscheidet vent.io von klassischen Venture Capital‑Einheiten, insbesondere in Bezug auf die Hardware-Investitionen?

Wir investieren nicht nur Kapital, sondern öffnen die eben erwähnten Türen. Viele klassische VCs scheuen Hardware, weil sie kapitalintensiv ist und schwer zu skalieren scheint. Wir scheuen das nicht, weil wir die Infrastruktur haben, um Hardware wirklich in den Markt zu bringen und die kapitalintensive Zeit damit gegebenenfalls auch verkürzen können.
Anders als viele CVCs drängen wir Startups auch nicht in zu komplizierte Reportingstrukturen. Und das funktioniert: Alle unsere bisherigen Portfoliofirmen sind erfolgreich am Markt aktiv, das können nicht viele (C)VCs behaupten.

Welche Entwicklungen oder Technologien (z. B. Robotik, Automatisierung) sind aktuell besonders vielversprechend für vent.io‑Portfoliofirmen?

Wir sehen großes Potenzial in Robotik, Automatisierung und KI-basierter Prozessoptimierung. Alles, was die Industrie effizienter, resilienter und nachhaltiger macht, ist für uns spannend. Wir springen hier aber nicht auf jeden Trend auf. Vieles, was heute als „AI“ verkauft wird, bringt keinen Mehrwert in der Produktion. Deshalb fragen wir immer: Wo entsteht echte Wertschöpfung? Und wie kann Technologie konkret in der Werkshalle helfen?
Ein Beispiel für ein Robotik-Investment ist Unchained Robotics aus Paderborn. Sie entwickeln Robotiklösungen, die sich auf die Automatisierung von KMUs und Konzernen spezialisieren. Über 300 Unternehmen nutzen Unchained Robotics bereits, darunter mittelständische Maschinenbauer ebenso wie internationale Kunden in den USA. Es braucht also keine Silicon-Valley-Fantasien, um Industrieautomatisierung erfolgreich umzusetzen.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern im Hardware- und Industrieumfeld mitgeben?

Erstens: Baut für die Anwendung, nicht für den Pitch. Die besten Produkte lösen echte Probleme und funktionieren in der Werkshalle. Zweitens: Sucht euch Partner, die euch in die Industrie bringen. Der Marktzugang ist oft die größte Hürde und Sales-Expertise extrem wichtig. Gute Investoren helfen nicht nur mit Geld, sondern mit Netzwerken. Und drittens: Rechnet mit Widerständen und bleibt trotzdem dran. Industrie heißt auch: lange Zyklen, alte Strukturen, komplexe Prozesse. Ihr schafft das!

Wo sehen Sie vent.io in den nächsten fünf Jahren – welche Rolle möchten Sie im deutschen und europäischen Technologie-Ökosystem einnehmen?

Wir wollen der erste Ansprechpartner für Industry-Tech-Startups in Europa sein, überall da, wo Technologie auf echte industrielle Probleme trifft. In fünf Jahren wünschen wir uns, dass vent.io eine der ersten Adressen für Industry-Tech-Startups mit Mittelstandsbezug ist.

Bild: Sven Siering Copyright: vent.io

Wir bedanken uns bei Sven Siering für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wird das die Zukunft des Investierens verändern?

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Rize Captial Daten KI Gründer Tammo Elsner

Rize Capital ist ein KI-basiertes Investment Terminal, das Finanzdaten in intelligente, kontextualisierte Analysen verwandelt

Wie würden Sie Rize Capital in wenigen Worten vorstellen und wer sind die Köpfe hinter dem Unternehmen?

Rize Capital ist ein KI-basiertes Investment Terminal, das statische Finanzdaten in intelligente, kontextualisierte Analysen verwandelt. Wir lösen das Kernproblem, dass 81% der Finanzfragen von GPT-4 falsch beantwortet werden, indem wir spezialisierte AI-Agenten mit institutionellen Finanzdaten kombinieren. Rize operiert sowohl im B2C für Privatanleger, als auch B2B für Finanzplattformen und Analysten.
Rize wird gegründet von Tammo Elsner (CEO), Stanford-Absolvent und Event Host des M01N Startup Camps, und Ruben Kaiser (CTO), MSc Computer Science TU München, Open-Source AI-Projekte für Siemens, Abitur Award der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Welche Vision verfolgt Rize Capital und welche Schritte sind geplant, um diese Realität werden zu lassen?

Wir bauen die führende AI-Daten-Anreicherungsplattform, die Rohdaten in intelligente, umsetzbare Insights verwandelt. Langfristig wollen wir das „Bloomberg Terminal der natürlichen Sprache“ werden, aber 10x schneller und zugänglicher.

Unsere anstehende Finanzierung fließt primär in Premium-Datenpartner, um institutionelle Datenqualität zu erreichen und die besten Antworten per Sprachmodell zu geben. Parallel bauen wir unser Sales-Team auf, um den B2B-Vertrieb aufzustellen. In Zukunft können wir uns eine vertikale Expansion in andere Sektoren (bspw. Energie) vorstellen, wo bereits erste Interviews stattgefunden haben. Am Ende liefern wir die ideale KI-Infrastruktur, um jegliche Rohdaten zu analysieren und in natürlicher Sprache wiederzugeben.

An welche Zielgruppe richtet sich Ihre KI-gestützte Investmentplattform und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse optimal erfüllt werden?

Wir teilen in drei Kernzielgruppen auf. B2C umfasst Privatanleger, die über unser Terminal per Login bedient werden. Hier haben wir bereits 1300 Investoren weltweit auf unserer Plattform mit mehr als 20.000 beantworteten Fragen. Davon ca. 60% aus den USA, 20% aus DACH und der Rest ist global verteilt. Unser Sprachmodell ermöglicht es ihnen, komplexe Analysen in kürzester Zeit zu generieren und zu verstehen, die sie allein nicht erreichen würden. Wir setzen unseren Fokus auf das bestmögliche Verständnis der Userfrage, um der KI eine präzise Antwort zu ermöglichen. Hier forschen wir gemeinsam mit der Oxford University an finanziellem Verhalten von Privatanlegern mit KI-Chatbots.

B2B-2C richtet sich an Finanzplattformen wie Neo-Broker, Portfolio Tracker und FinTechs, die unter hohen Churn-Raten leiden. Nutzer kommen nur für einzelne Metriken und verlassen die Seite sofort wieder, da weder Kontext noch Interaktion gegeben ist. Unsere API-Integration verwandelt statische Dashboards in interaktive Analyse-Tools.

B2B-Enterprise fokussiert sich auf Analysten bei Banken, Family Offices und Fonds, die 67% ihrer Arbeitszeit mit Datensuche und -aufbereitung investieren und durch Rize erheblich Zeit einsparen können.

Was war der Auslöser für die Gründung von Rize Capital und welche Marktlücke wollten Sie damit schließen?

Als Head of Innovation bei Holistic Capital, einem Portfolio Tracking Tool aus Deutschland, wollten wir ein KI-Chatmodell integrieren. Nach Analyse aller verfügbaren Lösungen war keine zufriedenstellend, und alle hatten massive Halluzinationsprobleme sowie schwachen Zugang zu verifizierten Finanzdaten.

Aktuelle Sprachmodelle haben ein Datenproblem, sie nutzen veraltete Daten, berufen sich auf Falschinformationen aus dem Internet, oder halluzinieren. Hinzu kommt ein Kontextproblem. Bisherige Finanzportale liefern statische Dashboards ohne Erklärungs- oder Analysefunktion für Privatanleger und beantworten keine individuellen Fragen. Der User ist somit immer auf sich alleine gestellt, was gerade beim Einstieg kritische Auswirkungen auf Investitionen haben kann.

Welche besonderen Funktionen oder Ansätze unterscheiden Rize Capital von etablierten Finanzanalyse-Tools?

Unsere Lösung basiert auf drei zentralen Unterscheidungsmerkmalen. Erstens arbeiten wir mit spezialisierten KI-Agenten, die jeweils nur auf ein reduziertes, aufgabenbezogenes Datenset zugreifen – beispielsweise verarbeitet der Chart-Agent ausschließlich Chart-Daten. Diese Spezialisierung reduziert Halluzinationen stark im Vergleich zu generischen Large Language Models und stellt sicher, dass ausschließlich die relevanten Daten analysiert werden, ohne externe Einflüsse. Zweitens bieten wir mit unserem API-Partner-Portal eine bislang einzigartige Funktion im Markt: B2B-Kunden können darüber ihre eigenen Datenquellen direkt integrieren. Und Drittens ist unser Ansatz zur Nutzerinteraktion forschungsbasiert fragmentiert. Wir optimieren wir kontinuierlich die semantische Analyse von Nutzerfragen, um präzisere Antworten zu ermöglichen.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie seit der Gründung konfrontiert worden und wie haben Sie diese gemeistert?

Unser größtes Problem zu Beginn war die Datenqualität. Als Gründer in der Frühphase haben wir keine großen finanziellen Mittel, um die größten und bekanntesten Datenpartner zu nutzen. Gerade die Lizenzen sind ein erheblicher Kostenaufwand. Wir sind deshalb glücklich darüber, mit der Bavest Technologies GmbH, einem deutschen Startup, zusammenzuarbeiten. Fundraising ist hier langfristig die Lösung, um die Qualität der Daten auf ein exzellentes Level zu bringen. Und unser zweites Problem war die fehlende Sales-Kompetenz. Vor allem im B2B Finanzsektor sind Netzwerk und warme Intros entscheidend. Hier haben wir mit Internships die ersten Schritte gegangen und haben erste Erfolge erzielt.

Wie wichtig ist der Einsatz von Echtzeitdaten für Ihre Plattform und welche Vorteile bringt das den Nutzern?

Der Zugang zu aktuellen und qualitativ hochwertigen Daten ist aus zwei zentralen Gründen der entscheidende Faktor für den Erfolg unserer Plattform. Erstens riskieren Analyst:innen ohne aktuelle Daten den Verlust signifikanter Investmentchancen. Zweitens erwarten institutionelle Kunden höchste Datenstandards. Zu Beginn hatten wir einige Gespräche mit größeren Fonds aus Deutschland und haben stets eine einheitliche Antwort bekommen: „Eure Technologie überzeugt – aber ohne institutionelle Datenqualität gibt es keinen Deal.“

Die Vorteile eines hochwertigen Datenfundaments sind klar differenzierbar nach Zielgruppe. Privatanleger profitieren davon, dass keine veralteten KGVs oder fehlenden Quartalszahlen mehr ihre Entscheidungen trüben. Auf der anderen Seite erhalten Analyst:innen Echtzeit Zugriff auf entscheidende Metriken, mit denen professionelle Analysen realisierbar werden.

Gibt es ein besonders prägendes Feedback von Nutzern, das Sie in der Weiterentwicklung bestärkt hat?

Das Feedback aus dem B2B-Bereich unterstreicht die Relevanz institutioneller Datenqualität. Sales scheiterten klar mit den Worten: „Die Technologie ist beeindruckend, aber ohne institutionelle Datenqualität können wir nicht zusammenarbeiten.“ Diese Aussage bringt den zentralen Anspruch professioneller Investoren auf den Punkt. Technologie allein reicht nicht, wenn die Datenbasis nicht dem institutionellen Standard entspricht.

Auch auf der B2C-Seite zeigt sich starkes Nutzerinteresse. Im Schnitt verzeichneten wir 6,9 Folgefragen pro Chat im ersten Monat, ein klares Indiz für außergewöhnliches Engagement. Besonders geschätzt wird die Transparenz der Plattform: Nutzer:innen können jederzeit nachvollziehen, woher die Daten stammen und wie sie aggregiert wurden. Die Validierung des Grundkonzepts zeigt sich auch quantitativ. In nur sieben Monaten wurden über 20.000 Fragen gestellt, für uns ein klares Signal für den Product-Market-Fit und das echte Nutzerbedürfnis nach datengetriebener Unterstützung bei Investmententscheidungen.

Welche neuen Features oder Erweiterungen können Nutzer in den kommenden Monaten von Rize Capital erwarten?

Im nächsten Schritt erfolgt die Integration von Premium-Datenquellen, um institutionellen Standards gerecht zu werden. Ergänzend wird eine Funktion zur Portfolio-Analyse und zum Upload eigener Bestände eingeführt. So ermöglichen wir einen Chat mit dem eigenen Portfolio, um Risiken im Markt für die eigenen Investments zu identifizieren. Wir arbeiten intensiv an personalisierten Portfolio-Podcasts mit aktuellen Auswertungen, News und individuellen Updates für die eigenen Investments. Darauf aufbauend folgt eine White-Label-Lösung für Analystenteams, die größere Skalierung im B2B-Bereich ermöglicht. Gleichzeitig startet die internationale Expansion, begleitet von einer vertikalen Erweiterung. Schon heute haben wir eine globale Nutzergruppe im B2C Bereich.

Wie sehen Sie die Rolle von KI im Investmentbereich in den nächsten fünf Jahren und welchen Beitrag möchten Sie dazu leisten?

Die Welt der Finanzanalysen und des Fintechs verändert sich grundlegend durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Sprachmodelle und spezialisierte KI-Agenten sind in der Lage, große Mengen an Rohdaten in Sekunden zu verarbeiten, Zusammenhänge herzustellen und daraus verständliche, personalisierte Informationen in natürlicher Sprache zu generieren. Was früher nur Analystenteams mit teuren Tools leisten konnten, wird dadurch für jeden Anleger zugänglich. Finanzen werden personalisiert – datengetrieben, kontextualisiert und intuitiv nutzbar.

Die Marktentwicklung bestätigt diesen Wandel. Citigroup prognostiziert, dass KI der Bankenbranche bis 2028 rund 170 Milliarden Dollar an Wertschöpfung bringen wird. Gleichzeitig sollen etwa 54 Prozent der Aufgaben automatisiert werden. Diese Entwicklung zeigt nicht nur das wirtschaftliche Potenzial, sondern unterstreicht auch, dass Effizienz und Automatisierung künftig entscheidend für Wettbewerbsfähigkeit sein werden.

Unser Beitrag zu dieser Entwicklung liegt in drei Dimensionen. Wir ermöglichen Privatanlegern Zugang zu Analysefähigkeiten, die bislang institutionellen Investoren vorbehalten waren. Wir schaffen echte Effizienzgewinne, indem Analysten durch automatisierte Datenaufbereitung bis zu zwei Drittel ihrer Zeit sparen. Und wir sorgen für Präzision, indem wir auf lizenzierte, verifizierte Datenquellen setzen, wodurch halluzinationsfreie Analysen möglich werden.

In den kommenden fünf Jahren wollen wir das führende AI-Terminal für Finanzanalysen aufbauen. Eine Plattform, die sowohl Privatanleger als auch Profis unterstützt. Wenn wir den Zugang zu präzisem Wissen demokratisieren, gestalten wir nicht nur den Markt mit, sondern wir definieren ihn neu.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben, die in einer datengetriebenen Branche starten wollen?

Für uns steht Datenqualität klar vor Geschwindigkeit. Lieber nehmen wir längere Analysen in Kauf, um präzise Antworten zu garantieren, als mit unzureichenden Daten frühzeitig zu Ergebnissen zu kommen. Unsere Architektur folgt bewusst dem Prinzip der Spezialisierung statt Generalisierung. Jeder KI-Agent ist auf einen klar abgegrenzten Datenbereich fokussiert, anstatt alles gleichzeitig verarbeiten zu wollen. Das sorgt nicht nur für höhere Präzision, sondern auch für deutlich stabilere Ergebnisse. Hinzu kommt ein dritter, oft unterschätzter Faktor: Transparenz. In datengetriebenen Branchen wollen Nutzer nachvollziehen können, woher ein Insight stammt.

Was treibt Sie persönlich an, täglich an der Weiterentwicklung von Rize Capital zu arbeiten?

Meine Motivation für dieses Projekt entspringt direkt meiner Zeit bei Holistic Capital. Dort habe ich täglich gesehen, wie viel wertvolle Analystenzeit durch manuelle Datensuche und fragmentierte Tools verloren geht. Gleichzeitig beobachtete ich, wie Privatanleger durch unzureichende Finanzprodukte zu falschen Entscheidungen verleitet werden. Dieses Spannungsfeld zwischen ineffizientem Profi-Workflow und überforderter Privatanlage war für mich der Auslöser, etwas grundlegend Besseres zu bauen.

Wenn wir erfolgreich sind, schaffen wir nicht nur ein Produkt, sondern echte Wirkung. Jeder Analyst könnte einen erheblichen Teil seiner Arbeitszeit zurückgewinnen. Zeit, die wieder in echte Analyse statt in Datenpflege fließt. Gleichzeitig helfen wir Millionen von Privatanleger:innen, fundiertere Entscheidungen zu treffen, mit Tools, die bisher nur institutionellen Playern vorbehalten waren. Der Gedanke, eine ganze Branche effizienter, zugänglicher und fairer zu machen, treibt mich täglich an.

Bild: Tammo Elsner

Wir bedanken uns bei Tammo Elsner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Rize Capital

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Kontakt:

Holistic Capital GmbH
Altenwall 1-3
D-28195 Bremen

https://rize.capital

Ansprechpartner: Tammo Elsner

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Kann aus einem Hobby wirklich ein Business werden?

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TracksuitsGermany: Vintage Trikots und Trainingsanzüge weltweit Schubi Akpella Herve Hermann

TracksuitsGermany verbindet Vintage-Mode mit Fußballkultur und macht seltene Trikots sowie Trainingsanzüge weltweit für Sammler und Streetwear-Fans zugänglich

Wie kam es dazu, dass du als Jura-Student ein eigenes Unternehmen im Bereich Vintage-Mode aufgebaut hast?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Eigentlich war das nie ein klassischer Business-Plan. Ich habe schon als Teenager angefangen, alte Trikots und Trainingsanzüge zu sammeln, weil sie für mich immer eine Verbindung zwischen Mode und Fußball waren. Für mich haben diese Teile eine Seele – sie stehen für eine bestimmte Ära, für Kindheitserinnerungen, für Kindheitshelden von Millionen von Menschen. Während des Studiums habe ich dann gemerkt, dass die Nachfrage viel größer ist, als ich dachte. Immer mehr Leute haben mich gefragt, woher ich meine Sachen habe, ob ich auch etwas für sie besorgen kann. Irgendwann wurde aus einem reinen Hobby ein Geschäft. Für mich ergänzen sich Studium und Business sogar: Jura gibt mir Struktur, das Business gibt mir Freiheit, Kreativität, direkten Praxisbezug und finanzielle Sicherheit während des Studiums.

Was war der Moment, in dem aus einer kleinen Idee im Kinderzimmer ein echtes Geschäft wurde?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Ich erinnere mich noch ziemlich genau: Das war, als ich meine erste größere Bestellung nach Übersee verschickt habe – zwei Brasilien-Trainingsanzüge und ein Brasilien Trikot aus den 2000ern, die nach Kanada gingen. Ich stand mit dem Paket in der Post und dachte mir: Wahnsinn, jemand auf einem anderen Kontinent vertraut mir, dass ich ihm ein Stück Nostalgie schicke. Das war für mich der erste echte „Business-Moment“. Danach folgten schnell weitere Meilensteine: die ersten 100 Bestellungen, die ersten prominenten Kunden.

Spätestens als mich immer mehr große Youtuber, Rapper, Streamer und Fußball-Profis nach bestimmten Artikeln gefragt haben und ich meine Artikel dann getragen auf Konzerten, in Live-Streams, in Musikvideos etc. gesehen habe, habe ich realisiert, wie groß das ganze inzwischen geworden ist. Da habe ich gemerkt: Okay, das ist nicht mehr nur ein Nebenbei-Projekt, das kann richtig groß werden. Rückblickend ist man auf jeden dieser Momente sehr stolz und erkennt, dass sich die ganze Arbeit und Mühe ausgezahlt hat.

Welche besonderen Herausforderungen hattest du am Anfang als junger Gründer ohne viel Startkapital?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Die größte Herausforderung war sicher, mit minimalen Mitteln in jeglicher Hinsicht zu starten. Ich hatte weder Investoren, noch große Rücklagen, noch viel Zeit neben dem sehr zeitintensiven Jura-Studium. Das hieß: An allem muss gespart werden. Fotos von den Artikeln im Kinderzimmer geschossen, Pakete nachts nach den Vorlesungen und dem Lernen verschickt, jeden Euro direkt wieder reinvestiert. Gleichzeitig musste ich das Business neben dem Studium organisieren und mich um alles gleichzeitig kümmern. Aber diese Einschränkungen haben auch Vorteile: Man wird unglaublich kreativ, lernt Prioritäten zu setzen und entdeckt, dass man mit sehr wenig sehr viel erreichen kann, wenn man konsequent und diszipliniert bleibt.

Was macht den Reiz von Vintage-Trikots und Trainingsanzügen aus und warum sind sie so gefragt?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Ich glaube, es ist die Mischung aus Nostalgie, Style und Seltenheit. Für viele Kunden weckt ein bestimmtes Trikot Erinnerungen an ein Turnier, ein bestimmtes Spiel oder einen Spieler, den sie als Kind bewundert haben. Für andere sind es einfach ikonische Designs aus den 80er- und 90er-Jahren, die heute wieder absolut im Trend liegen. Dazu kommt: Diese Stücke sind limitiert. Man kann sie nicht einfach im Laden nachkaufen. Das macht sie zu etwas Besonderem. Es ist eben nicht nur ein Kleidungsstück, sondern ein Stück Kulturgeschichte, ein Stück Fußballgeschichte, das man dann in den Händen hält.

Oft haben wir beispielsweise Trikots von Spielern, die schon lange ihre aktive Karriere beendet haben und nun zum Beispiel selbst Trainer sind, oder sogar von schon verstorbenen Spielern. Wir haben jedes Kleidungsstück in der Regel nur ein einziges Mal, daher sind viele begehrte Sachen direkt weg. Hinzu kommt: Die Kleidungsstücke von damals waren qualitativ meist deutlich besser als die heutigen und sind oft anders geschnitten. Die meisten Trikots und Trainingsanzüge von damals sind sehr oversize und breit geschnitten, was aktuell wieder total im Trend ist. Die heutigen Artikel, die meist eng geschnitten sind, sind deutlich unbeliebter.

Wie findest du die seltenen Stücke und wie baust du dein internationales Netzwerk von Sammlern und Händlern auf?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Am Anfang war das wie eine Schatzsuche: Flohmärkte, eBay, private Sammler aus dem Umkreis. Mit der Zeit habe ich mich immer stärker in Online-Foren und Social-Media-Gruppen eingebracht, wo Sammler weltweit aktiv sind. Der entscheidende Punkt ist Vertrauen und langfristige Beziehungen: Sammler und Händler geben ihre besten Stücke nicht an jeden weiter. Man muss zeigen, dass man authentisch ist und die Teile wirklich wertschätzt. Über die Jahre ist daraus ein internationales Netzwerk entstanden – in nahezu jedem Land der EU habe ich Sammler und Händler, die mich beliefern. Heute bekomme ich viele Anfragen auch direkt von Privatpersonen, weil Leute wissen, dass ihre Stücke bei mir gut aufgehoben sind.

Welche Rolle spielt Social Media bei deinem Erfolg und wie bist du an prominente Kunden wie Rapper, Youtuber oder Fußball-Profis gekommen?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Social Media ist für uns das Schaufenster zur Welt. Dort können wir nicht nur Produkte zeigen, sondern einen ganzen Lifestyle. Es geht um Ästhetik, um Geschichten hinter den Artikeln und die Verbindung zu den Spielern. Viele prominente Kunden sind über Instagram auf uns aufmerksam geworden. Manche haben mich direkt angeschrieben, andere kamen über Empfehlungen von anderen Promis. Wenn ein Rapper oder Streamer einen Artikel von uns trägt, erreicht das automatisch tausende Menschen – und die Reichweite wächst fast von selbst. Oft präsentieren wir aber auch die Artikel in Tik-Tok-Livestreams, und können sowohl uns als Unternehmen als auch die Artikel einer Vielzahl von Menschen präsentieren.

Gab es einen besonderen Moment, in dem dir klar wurde, dass dein Unternehmen nun eine ganz neue Reichweite erreicht hat?

Antwort: Ja, der kam, als ein bekannter Streamer und Youtuber ein Outfit von uns getragen und uns auf Instagram markiert hat. Die Resonanz war riesig – innerhalb von Stunden explodierten die Followerzahlen, ich kam gar nicht mehr hinterher mit dem Beantworten von Nachrichten, Bestellungen verpacken etc. Da wurde mir klar: Wir spielen jetzt in einer anderen Liga. Es war ein Moment, in dem ich verstanden habe, dass aus einem kleinen Projekt neben dem Studium plötzlich etwas Größeres geworden ist.

Welche Unterschiede siehst du zwischen deinen Kunden in Deutschland, Frankreich, den USA oder Kanada?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: In Deutschland sind viele Kunden echte Sammler – sie suchen nach bestimmten Trikots, weil sie eine persönliche Verbindung zu dem Spieler oder dem Verein haben. Je nach Alter und Seltenheit hängen sich viele Kunden die Trikots auch eingerahmt auf, und tragen diese gar nicht. In Frankreich, den USA oder Kanada geht es stärker um den Aspekt der Mode, dort ist Vintage-Sportswear noch stärker Teil der Streetwear-Kultur, geprägt durch einen extrem starken Einfluss der Rap-Szene. Die Artikel werden dort mehr als Fashion-Statement gesehen, als in Deutschland. Das Spannende ist, dass alle die gleiche Liebe für die Stücke teilen, aber jeder sie ein bisschen anders interpretiert.

Wie sehr prägt deine persönliche Leidenschaft für Mode und Fußball deinen unternehmerischen Weg?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Ohne Leidenschaft würde das gar nicht funktionieren. Ich habe unzählige Stunden investiert – in Recherche, Reisen, in den Austausch mit Sammlern und Händlern, um die besten und seltensten Artikel zu finden. Das macht man nur, wenn man es wirklich liebt. Für mich ist das Geschäft einfach eine Verlängerung meiner persönlichen Interessen. Es fühlt sich nicht wie Arbeit an, sondern eher wie eine Mission: Ich möchte diese Kultur bewahren und gleichzeitig einer neuen Generation zugänglich machen. Dass ich mit meiner Leidenschaft neben dem Studium Geld verdienen kann, ist für mich wie ein Geschenk. Manchmal fällt es durch die eigene Leidenschaft zu den Artikeln jedoch auch schwer sich von besonders seltenen Trikots zu trennen, wenn man selbst seit seiner Kindheit ein Fan von dem Spieler ist.

Welche Fähigkeiten aus deinem Jurastudium helfen dir vielleicht auch bei deinem Business?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Sehr viele tatsächlich. Jura zwingt dich, strukturiert zu denken, Probleme präzise zu analysieren und langfristig zu planen. Das hilft mir beim Aufbau des Unternehmens enorm. Ich kann rechtliche Risiken besser einschätzen und muss nicht für jede Kleinigkeit selbst einen Anwalt befragen. Gerade im internationalen Handel ist das ein echter Vorteil. Außerdem lehrt Jura stark Geduld, Ausdauer und Disziplin – Eigenschaften, die man als Unternehmer unbedingt braucht, insbesondere am Anfang.

Wie reagiert dein Umfeld in Erftstadt auf deinen Erfolg und die internationale Reichweite deines Geschäfts?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Ehrlich gesagt waren viele anfangs skeptisch. Ich habe oft Sätze gehört wie: „Vintage-Trainingsanzüge oder Trikots? Warum sollte jemand gebrauchte Sachen kaufen, wenn es jedes Jahr neue Trikots und Kollektionen der Ausrüster gibt.“ Um ehrlich zu sein, habe ich mich das am Anfang auch ab und zu mal gefragt, als mir das Wissen über die Seltenheit und Nachfrage nach den älteren Artikeln gefehlt hat. Heute erfüllt es mich mit großem Stolz, dass sich meine harte Arbeit auszahlt und ich zum Beispiel Videos sehe, in denen Promis meine Artikel auf Konzerten, in Streams, in Youtube Videos oder einfach in ihrer Freizeit tragen.

Am meisten bedeutet mir aber, dass meine Familie stolz auf mich ist. Sie haben gesehen, wie viele Stunden, Nächte und Energie ich in das Unternehmen gesteckt habe – und wenn ich heute ihre Reaktionen sehe, weiß ich: Das war es wert. Meine Familie und insbesondere meine Eltern freuen sich jedes Mal, wenn sie sehen, wohin ich mittlerweile verschicke oder wenn ein prominenter Kunde etwas von mir trägt. Für mich ist das der schönste Erfolg: nicht nur das Geschäft selbst, sondern zu zeigen, dass ihre Unterstützung und ihr Glaube an mich nicht umsonst waren.

Was möchtest du anderen jungen Menschen mitgeben, die ebenfalls davon träumen, ein eigenes Unternehmen aufzubauen?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Mein wichtigster Rat ist: Wartet nicht auf den perfekten Moment – den gibt es nicht. Fangt einfach an, auch wenn ihr noch wenig Kapital, Wissen oder Kontakte habt. Am Anfang wirkt vieles klein oder unbedeutend, aber genau daraus entstehen die größten Dinge. Gleichzeitig müsst ihr bereit sein, sehr viel Arbeit, Geduld und Zeit zu investieren. Erfolg ist kein Sprint, sondern ein Marathon voller Rückschläge und Zweifel von außen. Es sieht von außen oft leicht aus, aber dahinter stecken unzählige Stunden Arbeit, Geduld und auch Rückschläge. Der Unterschied zwischen denen, die scheitern, und denen, die erfolgreich werden, ist oft einfach nur: weitermachen. Man darf sich nicht von Skepsis oder Rückschlägen entmutigen lassen.

Entscheidend ist, dass man etwas macht, das man wirklich liebt. Denn nur wenn ihr Leidenschaft habt, bleibt ihr auch in schwierigen Zeiten dran. Bleibt authentisch, geht euren eigenen Weg und hört nicht zu sehr auf Skeptiker. Wenn man etwas wirklich liebt und bereit ist, alles dafür zu geben, dann kommt der Erfolg – vielleicht nicht über Nacht, aber Stück für Stück. Und noch etwas: Umgib dich mit Menschen, die an dich glauben oder dich inspirieren, nicht mit denen, die dich kleinreden. Mit der richtigen Haltung, Geduld und einer klaren Leidenschaft ist fast alles möglich – auch Dinge, die am Anfang niemand für realistisch hält.

Welche langfristigen Ziele hast du für dein Unternehmen und denkst du auch über neue Geschäftsfelder nach?

Herve Hermann/ TracksuitsGermany: Eines meiner langfristigen Ziele ist es, das internationale Geschäft noch stärker auszubauen. Die Nachfrage wächst weltweit, weil Vintage-Trikots und Trainingsanzüge nicht nur seltene Sammlerstücke sind, sondern auch immer mehr Teil der globalen Streetwear-Kultur werden. Diese Kombination aus Seltenheit und modischem Zeitgeist macht die Stücke so begehrt. Ich könnte mir daher auch vorstellen, eigene Kollektionen zu entwickeln, vielleicht in Zusammenarbeit mit Künstlern oder Fußballvereinen. Langfristig reizt mich außerdem die Idee eines eigenen Stores oder Pop-Up Events, um der Community einen festen Treffpunkt zu geben. Grundsätzlich bin ich auch offen für neue Geschäftsfelder, solange sie zu meiner Leidenschaft und zu meiner Marke passen. Aber ich möchte das Schritt für Schritt machen. Mein Jurastudium hat für mich oberste Priorität, und alles Weitere soll sich daran orientieren.

Bild Schubi Akpella und Herve Hermann

Wir bedanken uns bei Hervé Hermann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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