Mittwoch, April 2, 2025
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Bleibt gesund

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ACCURE Batterien

ACCURE analysiert Leistungsdaten von Batterien zum Beispiel in Elektroautos, um sie besser zu machen

Stellen Sie sich und das Startup ACCURE doch kurz unseren Lesern vor!

ACCURE analysiert Leistungsdaten von Batterien zum Beispiel in Elektroautos, um sie besser zu machen. Ein bisschen so wie bei Runtastic für den Sportler. Wir managen weltweit bereits über 250.000 Batteriemodule und arbeiten dazu mit internationalen Automobilkonzernen, Energieversorgern und Versicherungen zusammen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Im Rahmen meiner Promotion an der RWTH Aachen konnte ich tiefe Einblicke in das Potential von Batteriespeichern gewinnen und gleichzeitig sehen, wo wir heute stehen. Eines wurde mir dabei sehr schnell klar. Wir wollen helfen, diese Lücke schnell zu schließen, indem wir die Batterie laufend analysieren und nicht erst nach den Ursachen suchen, wenn sie kaputt gegangen ist. 

Welche Vision steckt hinter ACCURE?

Wir glauben, dass Batterien das wichtigste Puzzlestück der Energie- und Mobilitätswende sind. Mit unserer Cloud Lösung machen wir Batterien schneller besser und beschleunigen damit den Abschied von fossilen Brennstoffen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Jede Wachstumsphase hat ihre eigenen Herausforderungen – für uns als „first time founder“ war die erste Finanzierungsrunde dabei sicherlich besonders komplex herausfordernd. Nach dem wir nun 10 Millionen US-Dollar geraist haben, geht es nun eher um operative Dinge – zum Beispiel: wo bekomme ich hochqualifizierte Entwickler:innen her.

Wer ist die Zielgruppe von ACCURE?

Unsere Kunden kommen aus der Mobilitäts- und Energiewelt, von elektrischen Scootern über Autos, Busse und Schiffe bis hin zu großen Energiespeicheranlagen. Daneben arbeiten wir zum Beispiel mit Versicherungen zusammen – die finden unsere Daten natürlich spannend, um beispielsweise mögliche Batteriebrände zu erkennen und ihnen entgegen zu wirken.  

Wie funktioniert ACCURE? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Ein bisschen ist es tatsächlich wie bei Runtastic oder wie bei Google Analytics. Die Batterie erhebt selbst ständig Leistungsdaten – aber die Hersteller oder Nutzer machen bislang nichts damit. Diese Daten werden nun in unsere Cloud eingespeichert und analysiert. Und so wie Runtastic mithilfe der Laufdaten erkennt, wie fit ich bin, erkennt die ACCURE Cloud, wie fit die Batterien sind. 

ACCURE, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Vision ist es, jede Batterie auf der Welt zu verbessern. Und wenn ich mir anschaue, was wir in nicht einmal eineinhalb Jahren bereits erreicht haben, bin ich zuversichtlich, dass wir eines Tages zumindest in die Nähe dieses Ziels gelangen werden. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bleibt gesund: Für mich bedeutet das sieben Stunden Schlaf pro Nacht, drei Einheiten Sport pro Woche und ein Sozialleben auch außerhalb der Company 

Im Zweifelsfall dagegen: Wenn ihr bei potenziellen Teammitgliedern oder Gesellschafter:innen ein Störgefühl habt, sagt nein. Auch wenn es schwerfällt. 

Fokus!: Überlegt euch, was euer persönlicher USP für das Unternehmen ist und konzentriert auch darauf. Als CEO ist dies am Anfang vor allem Vision, Hiring und Fundraising. 

Bild: ACCURE Battery Intelligence GmbH / J. Büthe

Wir bedanken uns bei Kai-Philipp Kairies für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: ACCURE

Wartet nicht auf die eine große Idee

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smartmiete

SmartMiete bietet durchdachte und vollständig digitale Lösungen für Vermieter und Mieter

Stellen Sie sich und das Startup SmartMiete doch kurz unseren Lesern vor!

Gerne! SmartMiete ist ein klassisches Startup, das im vergangenen Jahr bei null im deutschen Markt gestartet ist. Dabei ist unsere Situation recht ungewöhnlich, denn wir sind die deutsche Tochtergesellschaft von Husleie.no, einem norwegischen Unternehmen, das dort seit mehr als fünf Jahren sehr erfolgreich ist. In Norwegen laufen mehr als 20 Prozent aller Neuvermietungen privater Wohnungen über Husleie.no. 

Die administrativen Aspekte der Vermietung wie Mietvertrag, Mietsicherheit, Übergabeprotokoll, Stromlieferung und Zahlungsverwaltung — werden von uns in einem sehr einfachen, voll digitalen Prozess angeboten. Das ist in dieser Form völlig neu in Deutschland.

Ich selbst bin seit zehn Jahren als Gründer und Geschäftsführer verschiedener Startups unterwegs. Unter anderem habe ich eines der ersten Legal-Tech-Startups in Europa gegründet, das wir an einen internationalen Verlagskonzern verkaufen konnten. Zuvor war ich in großen Medienunternehmen tätig und bin ursprünglich gelernter Rechtsanwalt. Mein Mitgeschäftsführer und CEO unserer norwegischen Mutter, Kjetil Olsen, hat ein Unternehmen im Bereich Recruiting gegründet, das von StepStone übernommen wurde. Dort haben wir uns damals auch kennengelernt. Später hat er unter anderem einen Venture Inkubator in Oslo und das internationale Geschäft der Freelancer-Plattform Upwork aufgebaut.

Welche Vision steckt hinter SmartMiete?

Unsere Vision ist sehr simpel: Wir wollen das Leben von Privatvermietern einfacher und sicherer machen. Private Vermieter von Wohnungen vermieten fast immer nebenberuflich und ohne tiefes Fachwissen. Gleichzeitig sind sie in einem hoch regulierten Bereich unterwegs, mit komplexen und sich ständig verändernden Vorgaben und Stolperfallen. Die damit verbundenen Aufgaben sind zersplittert und aufwendig, von digitalen Erleichterungen ganz zu schweigen. Häufig wird noch mit alten Formularbüchern und am Rand der Legalität gearbeitet. Dem stellen wir einen zeitgemäßen digitalen Prozess gegenüber, der allen Beteiligten Spaß macht und Ärger spart.

Was sind Ihre Aufgaben? Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Ihnen aus?

Unsere Aufgaben und unsere Arbeitstage sind sicher ähnlich zu anderen Startups. Dazu gehört auch, dass es „normal“ nicht gibt. Jeder Tag ist anders und birgt unvorhergesehene Überraschungen, in alle Richtungen. Ungewöhnlich ist bei uns auch, dass wir in unserem Heimatmarkt Norwegen bereits ein erfolgsbewiesenes Produkt haben. Das bedeutet, dass wir jeden Tag schauen, ob und was von den dortigen sehr innovativen Ansätzen auch in Deutschland funktioniert. Wir wollen und können sehr intelligente Lösungen in den Markt bringen, müssen aber gleichzeitig darauf achten, dass diese Lösungen lokal verstanden und akzeptiert werden. Das ist eine spannende Herausforderung, die uns von „klassischen“ Startups unterscheidet und enorm viel Potential hat.

Wer ist die Zielgruppe von SmartMiete?

Unsere Zielgruppe sind private Vermieter von Wohnraum. Typischerweise sind das Menschen, die eine bis zehn Wohneinheiten geerbt oder als Investment gekauft haben und bei der Vermietung eine „Hands-On Mentalität“ haben, also nicht große Teile ihrer Rendite an eine professionelle Hausverwaltung weiterreichen wollen.

Wie funktioniert SmartMiete? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

SmartMiete bietet genau durchdachte und vollständig digitale Lösungen für Vermieter und Mieter in genau definierten Situationen. Wir wollen weder eine Verwaltersoftware noch eine Plattform für Vermietungsthemen aller Art sein. Stattdessen steht für uns Problemlösung durch Simplizität im Vordergrund.

Ein Beispiel ist der Mietvertrag: Natürlich kann man dafür ein Formular zur Verfügung stellen, und das wars. Aber wir gehen einen Schritt weiter und überlegen uns im Detail, welche Fragen, Sorgen und Bedürfnisse die Vertragsparteien in der jeweiligen konkreten Situation haben. Und wie wir möglichst einfach aber mit hohem Qualitätsanspruch Lösungen bieten können.

SmartMiete, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Für uns ist völlig klar, dass private Wohnungsvermietungen auf Dauer nicht mit Mietverträgen auf Papiervordrucken, einer analogen Zettelwirtschaft von Mieterselbstauskunft bis Mietschuldenfreiheitsbescheinigung und der physischen Übergabe verpfändeter Sparbücher stattfinden werden. Die Macht der Gewohnheit ist zwar groß, aber das Bedürfnis nach klaren und komfortablen Prozessen wird größer werden. Auch dieser Lebensbereich wird digitalisiert. Hier werden wir im Laufe der nächsten fünf Jahre große Fortschritte machen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens — Wartet nicht auf die eine große Idee, und lasst Euch nicht von vermeintlicher Konkurrenz abschrecken. Fast alles gibt es irgendwie bereits. Letztlich gewinnt aber nur der, der die Sache überzeugender umsetzt und intelligenter vermarktet.

Zweitens — Organisiert Eure internen Abläufe entsprechend allgemein anerkannter Best Practices für innovative Wachstumsunternehmen. So könnt Ihr davon profitieren, dass andere vor Euch bereits Fehler gemacht und daraus gelernt haben, statt die gleichen Fehler nochmals zu machen.

Drittens — Business is People Business. Wenn Ihr wachst, seid Ihr nicht mehr Einzelkämpfer, sondern Team. Und echte Teams haben heutzutage weniger mit Tischkicker und Party als vielmehr mit Vertrauen, Delegation und Leistung zu tun.

Wir bedanken uns bei Daniel Biene für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Findet den Weg, der zu Euch passt

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abenteuer-markt.de Eltern DIY Kinder

Auf abenteuer-markt.de finden Eltern DIY- Beschäftigungsideen für Kinder

Stellen Sie abenteuer-markt.de und sich doch kurz unseren Lesern vor!

abenteuer-markt.de ist eine Marke der oestreicher GmbH. Die oestreicher GmbH möchte Eltern bei der Betreuung ihrer Kinder zuhause entlasten. Wir wollen Eltern Zeit und Stress ersparen und Kindern die Chance auf aktives Tun, Lernen und Bildung geben. So bauten wir im ersten Lockdown 2020 abenteuer-markt.de auf. 

Wer sind wir: Dr. Christoph Oestreicher, ein KI-Spezialist mit langjähriger Trainings- und Lehrerfahrung und Dr. Elke Oestreicher, eine Expertin für Customer Development mit zwei pädagogischen Ausbildungen und Studium.

Auf abenteuer-markt.de finden Eltern bereits über 800 Do-It-Yourself- (DIY)- Beschäftigungsideen für Kinder bis zum Alter von ca. 10 Jahren. Alle Anleitungen zur Beschäftigung sind gleich strukturiert und Schritt für Schritt mit Bildern unterlegt. Sie sind nachhaltig und kommen häufig ohne viel Material aus.

Auf der Plattform kann jeder Nutzer Ideen für Kinder einstellen, wodurch es innerhalb nur eines Jahres gelang, eine umfassende Auswahl zu erzielen. Die Angebote kuratieren wir vor der Veröffentlichung nach pädagogischen Qualitätskriterien. Alle Beschäftigungsideen sind kostenfrei zugänglich und werden heute bereits von über 16.000 Eltern jeden Monat genutzt.

Heute sind wir mit abenteuer-markt.de die größte Plattform im deutschsprachigen Raum für DIY-Beschäftigungsideen für Kinder. Die Plattform abenteuer-markt.de war der Anfang. Sie bildete die Grundlage für unser heutiges Unternehmen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Bei der Entwicklung von abenteuer-markt.de lernten wir durch Kundenbefragungen und Nutzer-Tests: Es braucht mehr Formen früher Bildung. Die größte Herausforderung lag in der Betreuung von Kindern bis zum Alter von ca. 10 Jahren, da diese beschäftigt werden wollen und die Zeiten der Selbstbeschäftigung sehr gering sind. Quengelnde und drängelnde Kinder im Rücken sitzen zu haben, ist anstrengend, besonders wenn wichtige Aufgaben zu erledigen sind oder wenn Konzentration im Online-Meeting gefragt ist. Die Kinder vor den digitalen Endgeräten und dem Fernseher zu parken, schürt das schlechte Gewissen. Weitere zusätzliche Angebote zur Betreuung von Kindern, die über die institutionelle Betreuung hinausgehen und Eltern bei der Kinderbeschäftigung zuhause entlasten, werden dringend gebraucht. Diese Problematik bestand schon vor der Pandemie, spitzte sich aber währenddessen erheblich zu.

Dafür entwickelten wir eine Online-Kinderbetreuung auf abenteuer-markt.de, die wir in Zukunft mit einem digitalen Lern- und Spielbegleiter kombinieren wollen. Entstanden ist ein digitales, skalierbares Geschäftsmodell. 

Der Erfolg von abenteuer-markt.de und die Idee des digitalen Lern- und Spielbegleiters, gepaart mit der Online-Betreuung, fand viel Anerkennung. So wurden wir mit der Idee zuerst im PreLab im CyberForum Karlsruhe aufgenommen und sind anschließend in das CyberLab eingezogen – dem Hightech-IT-Startup Accelerator des Landes Baden-Württemberg. Mittlerweile haben wir vom Bundesministerium für Wirtschaft im Rahmen der kompetitiven IGP-Ausschreibung eine Förderung erhalten, bei der wir die technischen Details unseres digitalen Lern- und Spielbegleiters prüfen. Dabei wurde schnell klar, dass wir, um die Online-Kinderbetreuung zu starten, einen rechtlichen Rahmen benötigen. Entstanden ist die oestreicher GmbH.

Welche Vision steckt hinter abenteuer-markt.de und der oestreicher GmbH?

Unsere Vision ist, dass jedes Kind sein volles Potenzial entfalten kann. Wir wollen Kindern das Handwerkszeug und das Vertrauen geben, dass sie ihr Leben gestalten können und zugleich das Know-how besitzen, die Probleme unserer Zeit zu lösen. Zugleich wollen wir damit Familien bei der frühen Bildung zuhause entlasten und damit Vereinbarkeit von Familie und Beruf lebbar machen.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Durch den Lockdown im Frühjahr 2020 entfielen Aufträge aus unserer Selbstständigkeit, bei der wir  Unternehmen zur Kundenzentrierung und zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz berieten. Wir saßen mit unseren Kindern zuhause und durch diese Zwangspause fokussierten wir uns darauf, was die Menschen jetzt brauchten. Uns fiel auf, dass vor allem Eltern die Situation sehr anstrengend erlebten. Eltern waren nicht darauf vorbereitet, ihre Kinder ganztags zu betreuen und die frühe Bildung sowie die Schulbildung zu übernehmen — geschweige denn, neben ihrer beruflichen Tätigkeit diese Themen zu stemmen. Wir suchten nach Lösungen.

Eins ist auf dem Weg klar geworden, Ideen gibt es viele. Es geht darum diese umzusetzen, auszuloten und stetig weiterzuentwickeln.

Unsere Vision und die Tatkraft halfen gemeinsam mit unserer pädagogischen Erfahrung und Expertise im Umgang mit Menschen, dass wir Menschen für unser Vorhaben gewinnen konnten – seien es Menschen, die Beschäftigungsangebote für Kinder einstellen oder seien es Kooperationspartner, wie z.B. das Haus der Familie, Mentoren oder Förderer, wie z.B. die Hanns-Voith-Stiftung (durch die wir unsere Plattform abenteuer-markt.de mit einem professionellen Design ausstatten konnten und nun klassische PR-Arbeit im professionellen Stil machen können). Zudem unterstützte uns das Feedback der Mentoren und Coaches im PreLab und im CyberLab. Finanziert haben wir uns mittels unserer Rücklagen und daraus, dass Christoph Trainings im Bereich Künstlicher Intelligenz gibt. 

Wir haben uns an ein hochsensibles Thema gewagt, dass wir hoch technologisiert angehen. Das wäre ohne unsere IT- und KI-Expertise nicht möglich. Die Innovationskraft liegt im Team und in der Fähigkeit die Kundenbedürfnisse miteinzubeziehen. Wir wissen darum, dass Geschäftsmodelle ohne den Einsatz von digitalen Technologien nicht skalierbar sind, und damit auch nur einen begrenzten Kundenkreis ansprechen können. Da wir alle Familien erreichen wollen, auch international, setzen wir auf die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen der KI-Technologie.

Wer ist die Zielgruppe?

Bei abenteuer-markt.de sind es Eltern und Kinder. Bei der Online Kinderbetreuung sind die Nutzer ebenfalls die Kinder. Neben den Kindern profitieren davon aber auch die Eltern – und damit auch Unternehmen.  

Selbstständige und Unternehmen können für sich und ihre Mitarbeiter unsere Online-Kinderbetreuung buchen – und zwar während der Homeoffice-Zeit und zur Unterstützung der Betreuung zuhause. Damit entlasten wir Eltern aus ihrer Doppelrolle und wir schaffen Freiräume sich auf die Arbeitsaufgaben zu konzentrieren. Zugleich erhalten die Kinder qualitativ gute Bildungsangebote, wodurch sie aktiv sind und in ihrer Entwicklung gefördert werden. So schließen wir Betreuungslücken (z.B. Ferienzeiten), schaffen Freiräume (z.B. bei einem höheren Arbeitsaufkommen in Unternehmen) oder bieten Entlastung (z.B. Entspannung für Eltern). 

Wie funktioniert der abenteuer-markt.de und die Online-Kinderbetreuung? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Uns unterscheidet, dass wir ein Educational-Technology-Startup sind.Denn, wir setzen erstens auf Bildung und zwar auf die frühe Bildung. Frühe Bildung wurde lange vernachlässigt und ist nicht umsonst ein großes politisches Thema. Deutlicher denn je wurden die Auswirkungen der Pandemie bei Kindern sichtbar (z.B. aktuelle Bertelsmann Studie 2021 oder Studie vom Deutschen Kinder- und Jugendinstitut 2021). Auf welche Fähigkeiten und Kenntnisse soll aufgebaut werden, wenn die Basis nicht (ausreichend) vorhanden ist?

Dafür zeigen wir (1) auf abenteuer-markt.de, dass wir mit vielen einfachen Materialien und Beschäftigungsideen bereits viele Grundlagen bei Kindern legen können.

Wir setzen (2) diese in der Online-Kinderbetreuung um und regen die Kinder dadurch an, immer wieder aktiv zu sein, Dinge auszuprobieren, sich neuen Themen zu öffnen und selbst Lösungen zu finden. Letzteres ist höchst relevant, denn online können wir auch gar nicht in das Tun der Kinder eingreifen. Das ist eine positive Lernerfahrung für Kinder. Denn durch diese Hilfe zur Selbsthilfe erwerben die Kinder wichtige Fertigkeiten für die Zukunft.

Und wir setzen zweitens auf die Integration modernster technologischer Lösungen. Bei der Online-Betreuung setzen wir KI-Lösungen ein, um einen maximalen Schutz für die Kinder, während der Betreuung, zu gewährleisten. Weitere KI-Lösungen sind geplant, um für die Kinder individuell passende Abenteuer auszuwählen, die den Entwicklungsstand des Kindes optimal fördern, und um das Matching zwischen Betreuern und Kindern zu optimieren.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Zum einen möchten wir abenteuer-markt.de deutlich ausbauen und mit einem unschätzbaren Fundus an angeleiteten Beschäftigungen ausstatten. Unser Ziel ist es, dass Eltern bei der Suche nach Beschäftigungsideen erst einmal auf abenteuer-markt.de gehen. 

Daneben ist es unser Ziel, dass sich die Online-Betreuung neben den institutionellen Betreuungsformen als eigenständige Ergänzung etabliert hat und von vielen Firmen und Eltern als zusätzliches Bildungsangebot in Anspruch genommen wird. Die Technologie, insbesondere die Künstliche Intelligenz, unterstützt uns dabei das Nutzererlebnis zu optimieren und das Angebot skalierbar zu machen. Zudem planen wir in fünf Jahren über den DACH-Raum hinaus zu expandieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Kundenzentrierung – stellt Eure potenziellen Kunden in den Mittelpunkt, hört ihnen zu, beobachtet sie, sammelt Daten, wertet diese aus, und modifiziert Euer Angebot so lange, bis es passt. Ihr braucht den Mut Euch einzugestehen, wenn etwas nicht funktioniert, und dann wieder aufzustehen, um Euch auf einen Weg zu begeben, der im ersten Moment schwer oder unbesiegbar scheint.

Umsetzen – wenn Ihr nichts umsetzt, passiert auch nichts. Denn Ideen gibt es viele. Und dazu gehört es auch, Dinge zu machen, die Euch nur wenig Spaß bereiten (z.B. Excel-Tabellen aufsetzen und pflegen),  und Dinge, die außerhalb Eurer Komfortzone liegen (z.B. wildfremde Leute anrufen).

Findet den Weg, der zu Euch passt – und geht die Schritte in dem Tempo, in dem Ihr sie gehen wollt und könnt. Dann, so unsere Erfahrung, könnt Ihr das Maximum lernen und werdet als Gründer:in nicht überrollt. 

Wir bedanken uns bei Christoph und Elke Oestreicher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Mit 7 Impact-Kategorien die Klimatransformation im Unternehmen vorantreiben

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7 Impact-Kategorien

Best Practices für die Klimatransformation der Wirtschaft – Praktische Klimalösungen in 7 verschiedenen Impact-Kategorien 

Viele Unternehmen sind heute auf der Suche nach erprobten Best Practices für die eigene Klimatransformation. Das Thema rückte im Jahr der COP26 ganz nach oben auf die Agenda, sodass fast jedes zweite Unternehmen in Deutschland bereits vorhat, klimaneutral zu werden. Doch Zielsetzung bedeutet noch nicht Umsetzung. Wenn es um erfolgreiche Maßnahmen zur Dekarbonisierung geht, befinden wir uns immer noch in den Startlöchern: Laut World Economic Forum konnten im Jahr 2021 nur rund 7 % der Unternehmen, die sich ambitionierte Klimaziele setzen und messen, tatsächliche Reduktionen erzielen. Wie können Unternehmen also jetzt  Klimaziele in die Tat umsetzen? 

Klimalösungen in 7 Impact-Kategorien

Transparenz, Vernetzung und klimarelevante Daten bilden die wertvollste Grundlage, um Klimaschutzmaßnahmen im eigenen Unternehmen voranzutreiben. Auf Grundlage individueller Daten über den eigenen Klimareifegrad lassen sich in der Zusammenarbeit mit klimakompatiblen Anbieter:innen und Lieferant:innen entlang der Lieferkette deutliche Reduktionspotenziale heben. Denn hier, in der Wertschöpfung, entstehen bis zu 90 % der Emissionen eines Unternehmens. Konkrete Best Practices zur Dekarbonisierung sind dabei heute bereits am Markt erprobt. Entlang verschiedener Impact-Kategorien lassen sich so sowohl Quick Wins als auch langfristig ausgerichtete Maßnahmen umsetzen. Wir schauen uns sieben dieser Bereiche in Verbindung mit praxisnahen Beispielen und Lösungsansätzen genauer an.

Industrie und Produktion

Wachsender Ressourcenverbrauch bedeutet steigende Emissionen. Deswegen stellen im produzierenden Gewerbe vor allem zirkuläre Prozesse enorme Potentiale zur CO2-Reduktion dar. Der ganzheitliche Ansatz der Circular Economy verbindet dabei klimakompatibel das Geschäftsmodell mit zirkulären Strategien und Produktionsprozesse. Upstream unterstützt durch eine ganzheitliche Begleitung von intelligenten Up- und Recycling-Transformationsprozessen bei der Etablierung von geschlossenen Ressourcenkreisläufen.

Energie

Wie allseits bekannt ist die Nutzung erneuerbarer Energiequellen der größte Hebel für eine klimakompatible Energiewirtschaft. Laut der IEA lassen sich so 40 Prozent der globalen Emissionen bis 2050 einsparen. Der Umstieg auf 100 % zertifizierten Ökostrom stellt sich in Unternehmen aber nicht immer einfach dar. Unterstützung bietet das Unternehmen node.energy mit der Softwarelösung opti.node, welche die Planung und das Management einer dezentralen und klimakompatiblen Energieversorgung in Gewerbe und Industrie maßgeblich vereinfacht.

Gebäude und Büro

Auch die eigene Gebäudenutzung schlägt sich neben dem Energieverbrauch auf die direkte CO2-Bilanz eines Unternehmens aus. Durch eine effiziente Isolation und Renovierung der Bürogebäude können Unternehmen Energie und somit Emissionen einsparen. Unterstützung bei Gebäudeoptimierungsprozessen bietet z. B. LEAFTECH. Das Software-Unternehmen analysiert das Energieverhalten von Gebäuden und ermöglicht eine vorausschauende Planung. 

Food

In dem Bereich Lebensmittel verursachen vor allem Abfall und Ressourcenverschwendung große Mengen vermeidbarer Emissionen. Mit der Entwicklung eines effektiven Food-Waste Managements, z. B. mithilfe der KI-Plattform Delicious Data können Unternehmen stattdessen Warenverluste sichtbar machen und den Lebensmitteleinsatz optimieren. Eine schnell umsetzbare Lösung im eigenen Unternehmen ist darüber hinaus die Umstellung auf nachhaltige Kantinenangebote sowie vegetarisches bzw. veganes Catering. Hierfür bietet MARKTKOST klimabewussten Teams eine individuelle und ressourcenschonende Verpflegung.

Mobilität

Die Transformation hin zu einer emissionsarmen Mobilität gelingt vor allem durch den Einsatz von klimakompatiblen Transportalternativen. Das Unternehmen NÜWIEL entwickelt intelligente Transportlösungen für die Logistik auf der letzten Meile, um Güter und Pakete nachhaltig in der Stadt zu transportieren. Nicht nur Unternehmen verzeichnen enorme Verbesserungen ihrer Klimaleistung, auch die Stadt profitiert von den klimarelevanten E-Trailer-Lösungen und dem wachsenden Angebot innovativer Transportmöglichkeiten.

Digitales und Service

Klimarelevante Daten sind der Schlüssel für eine umfassende Klimatransformation im eigenen Unternehmen. Um diese effizient zu erheben und zu managen, setzen Entscheider:innen heute intelligente und spezialisierte Softwarelösungen ein. Dabei geht es besonders darum, den ganzheitlichen Klimareifegrad  von Unternehmen und ihren Lieferketten zu erfassen. Denn hier entstehen bis zu 90 % der Emissionen eines Unternehmens. The Climate Choice bietet dazu die smarte Software-Plattform zur Dekarbonisierung von Unternehmen und ihren Lieferketten. Mit dem Climate Readiness Check können Unternehmen klimarelevante Daten entlang internationaler Standards in 5 Dimensionen erfassen, ihren individuellen Klimareifegrad verstehen und zusammen mit Lieferant:innen zielgerichtet an der Umsetzung von Dekarbonisierungsmaßnahmen arbeiten. 

Umwelt 

Nachdem alle möglichen Schritte zur Vermeidung und Reduzierung von CO2-Emissionen umgesetzt wurden, bleibt Stand heute ein Rest an unvermeidbaren Emissionen übrig. Seit dem Beschluss des Kyoto-Protokolls ist es Unternehmen möglich, diese durch den Kauf von CO2-Zertifikaten und die freiwillige Unterstützung sogenannter Offsetting-Projekte auszugleichen. Plattformen und Beratungen wie etwa South Pole unterstützen dabei, die passende Maßnahme für sich zu finden. Letztlich gilt es jedoch zu beachten, dass sich durch das Offsetting die eigene CO2-Bilanz nicht verändert und hierdurch keine Emissionen im eigenen Unternehmen reduziert werden. 

Die Umsetzung der Klimatransformation

Diese hier kurz dargestellten Handlungsansätze stellen nur einen kleinen Ausschnitt an konkreten Best Practices der Klimatransformation dar. Weitere Ausführungen und detaillierte Inhalte zu praktischen Lösungsansätzen finden sich im Best Practice Guide 2021, der die wichtigsten Erkenntnisse des diesjährigen Climate Transformation Summit zusammenfasst und Einblick in die Erfahrungen erfolgreicher CLIMATE Pioniere gibt. 

Autorin:

Lara Obst ist Mitgründerin und Geschäftsführerin von THE CLIMATE CHOICE. In ihrer Masterthesis entwickelte sie ein Modell zur Sustainability-Performance-Messung auf Geschäftsebene, welche den europäischen Philipp-De-Wood-Preis von Deloitte erhielt. Seitdem war sie u. a. Co-Founder von MOWEA (modulare Windenergieanlagen), Venture Developer von Weeve.network (Blockchain IoT Platform) und Corporate Accelerator Manager DACH bei Climate-KIC.

Best Practices für die Klimatransformation der Wirtschaft – Praktische Klimalösungen in 7 verschiedenen Impact-Kategorien 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sich trauen und keine Scham zeigen

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myATTTD Produkte für die Pflege des Intimbereichs

myATTTD Produkte für die Pflege des Intimbereichs

Stellen Sie sich und das Startup myATTTD doch kurz unseren Lesern vor!

Ich heiße Quentin, bin 32 Jahre alt, komme aus Frankreich und bin seit ca. 10 Jahren in der Beauty-Branche tätig. Angefangen habe ich in Paris und bin dann nach Düsseldorf gezogen. myATTTD wurde als Antwort auf das Bedürfnis der jungen Generation gegründet, schamlose Produkte für die Pflege ihres Intimbereichs zu finden und die Tabus rund um den Intimbereich und die Hygiene zu brechen, und das unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung!

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Da der „traditionelle“ Weg (Einzelhandel) nicht funktionierte (siehe Frage 4), war die Gründung eines Unternehmens die einzige Möglichkeit, die Idee zum Leben zu erwecken und ein gewisses Maß an Geschwindigkeit und Freiheit zu erlangen.

Welche Vision steckt hinter myATTTD?

Unsere Vision ist, dass es so etwas wie Tabus und Scham nicht geben sollte. Wir glauben, dass die richtige Einstellung helfen kann, sich aus peinlichen Situationen zu befreien. Deshalb sind wir laut, real und inklusiv. Auf diese Weise wollen wir Menschen dazu inspirieren, Tabus zu bekämpfen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Idee kam mir vier Jahre vor der Markteinführung, und eine der größten Herausforderungen bestand darin, sie in meinem Unternehmen, Henkel, zu präsentieren. Nach mehreren Versuchen, bei denen ich nicht einmal ein Feedback erhielt, habe ich die Idee zusammen mit anderen Kollegen bei einem Innovationswettbewerb erneut vorgestellt. Und dieses Mal haben wir den Wettbewerb gewonnen.

Nach diesem Innovationswettbewerb war es ebenfalls eine Herausforderung und hat viel Zeit gekostet, das beste Modell für die Markteinführung zu finden, in diesem Fall die Abkehr von der traditionellen Markteinführung im Einzelhandel und die Umsetzung als D2C. D2C war für mich völlig neu. Eine weitere Herausforderung bestand darin, die richtigen Partner für die Umsetzung der Markteinführung zu finden.

Über unsere Anteilseigner, darunter Henkel (das Unternehmen, aus dem ich komme und dem ich die Idee vorgestellt habe) und die Pioneer10 GmbH, die dabei hilft, das Geschäft zum digitalen Erfolg zu führen.

Wer ist die Zielgruppe von myATTTD?

Eine junge Generation von Menschen, die stark, modern, selbstbewusst und mit der richtigen Einstellung ausgestattet sind, um sich aus peinlichen Situationen zu befreien. Sowohl Frauen als auch Männer, eher jung (18-34), urban, digital natives und beauty-affin.

Wie funktioniert myATTTD? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Von Millennials/Gen-Z, für Millennials und Gen-Z = wir wissen genau, was die Zielgruppe braucht und mag.Unser Schwerpunkt liegt auf Digital und E-Commerce. Wir bieten Bequemlichkeit, Schnelligkeit, aber auch die Zeit und Ruhe, die ein Kunde braucht, um solch intime Produkte zu kaufen (es ist einfacher, online zu kaufen als in einem Geschäft…).

Wir nehmen die Sache nicht zu ernst. Unsere Produkte sind effizient, sicher in der Anwendung (dermatologisch getestet, vegane Formel) und sie helfen unserem Publikum in sehr intimen oder stressigen Momenten. Aber sie tun es auf eine sehr coole und nachvollziehbare Weise. Denn hey, du brauchst keine Marke, die dich in solchen Momenten noch mehr unter Druck setzt .

myATTTD, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen die Nummer 1 unter den No-Shame-Marken in Europa sein, die sowohl online als auch offline aktiv ist und hoffentlich hinter unserem Kernportfolio (Intimpflege) zurückbleibt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Sich trauen und „keine Scham“ zeigen. Sonst wäre myATTTD gar nicht erst ins Leben gerufen worden.

2. Seien Sie widerstandsfähig, denn es wird viele Hindernisse auf dem Weg geben.

3. Erkennen Sie, wann Sie externe Unterstützung brauchen. Ohne die Unterstützung unserer Anteilseigner wäre das Projekt nur eine großartige Idee geblieben, aber ich bin mir nicht sicher, ob daraus ein echtes Unternehmen geworden wäre.

Wir bedanken uns bei Quentin Ojeda für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Perfekt ist das Gegenteil von Gut

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klangio

Klangio: Audio und Musik Analyse mit künstlicher Intelligenz

Stellen Sie sich und das Startup Klangio doch kurz unseren Lesern vor!

Bei Klangio beschäftigen wir uns mit der automatisierten Musiktranskription und wie wir mit Künstlicher Intelligenz das Leben von Musizierenden erleichtern können.

Mit der Klangio KI haben wir ein System entwickelt, mit dem sich vollautomatisch Notenblätter aus Audiodaten generieren lassen und mit Piano2Notes stellen wir für Musizierende weltweit ein Tool zur Verfügung, das speziell für die Transkription von Klavierstücken geeignet ist.

Wir sind Sebastian Murgul und Alexander Lüngen, die beiden Gründer von Klangio.

Sebastian hat am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) Elektrotechnik im Master mit Schwerpunkt Signalverarbeitung studiert und promoviert dort derzeit zum Thema der Musikanalyse. Alexander hat ebenfalls am KIT studiert und seinen Informatik-Master abgeschlossen. Noch während dem Studium haben wir uns über einen gemeinsamen Freund kennengelernt und arbeiten seitdem zusammen an unserer Vision.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Es hat sich schon früh das Bauchgefühl breit gemacht, das die Klangio KI kein Hobbyprojekt bleiben soll, sonder das von der Technologie mehr Musizierende weltweit davon profitieren könnten. So stand für uns die Frage im Raum: “Sind Musizierende bereit ein KI basiertes Transkriptionssystem zu benutzen? Und wenn Ja, wie muss dieses gestaltet werden?” Einen ersten Prototypen haben wir mit “Melody Scanner” 2017 als Webanwendung  einfach mal veröffentlicht, damals noch komplett kostenlos.

Die ersten Kunden haben sich schnell gefunden und waren zu unserer Überraschung ziemlich begeistert. Wir haben viel konstruktives Feedback und Verbesserungswünsche erhalten. Einige Nutzer haben uns sogar empfohlen damit Geld zu verdienen, was uns letztendlich den Ausschlag dafür gab, das Unternehmen Melody Scanner UG zu gründen.

Neben dem Studium haben wir dann, angespornt durch die positive Rückmeldung der Nutzer, weiter an dem Prototypen und dem KI-System gearbeitet. Nach erfolgreichem Studienabschluss von uns beiden hatten wir dann auch die Finanziellen Mittel zusammen um letztendlich die Klangio GmbH zu gründen.

Welche Vision steckt hinter Klangio?

Künstliche Intelligenz für die Musikwelt zu etablieren und Musizierenden weltweit die Arbeit erleichtern, das ist unsere Vision. KI soll Seite an Seite mit Musizierenden für mehr Freiheit in der Kreativität sorgen. Um das zu erreichen möchten wir ein kleines Klangio-App-Universum schaffen, bei dem es gezielt Anwendungen für jedes Instrument geben wird, um Noten einfach und intuitiv aus Audio generieren zu lassen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine der wesentlichen Herausforderungen für uns ist es mit Geduld und Ausdauer an unserer Vision weiter zu arbeiten. Mit der Musiktranskription sind wir mit einem unter Startups exotischen Thema unterwegs. Um während und nach dem Studium weiter an unserer Vision arbeiten zu können, haben wir seit 2020 gebootstrappet. Da die Umsätze mit unserem MVP noch nicht unseren Unterhalt decken, haben wir uns mit Projektarbeit noch ein wenig dazu verdient. 

Wer ist die Zielgruppe von Klangio?

Zur Zielgruppe unserer Apps gehören Musizierende weltweit. Im wesentlichen sprechen wir Hobbymusizierende an, aber auch Musiklehrer*innen, Komponist*innen und Songwriter*innen zählen wir zu unseren Kunden.

Wie funktioniert Klangio? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Magie hinter unseren Apps ist unser selbst entwickeltes Klangio KI-System. Dieses ist in der Lage automatisiert Musikaufnahmen zu analysieren, Töne herauszuhören und in einen musikalischen Kontext einzuordnen. Besonders wichtig ist uns dabei les- und spielbare Notenblätter zu erzeugen, die dann in Form von PDF-Dateien oder speziellen digitalen Musikformaten exportiert werden können.

Das Klangio KI-System benötigt nur wenige Minuten für eine Transkription und erfordert kein musikalisches Vorwissen bei den Nutzern.

Klangio, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben zunächst mal vor unser App-Universum weiter auszubauen und für weitere Instrumente bspw. Guitare dedizierte Anwendungen bereit zu stellen. Auch die Transkription der Melody aus einem beliebigen Song ist ein interessanter Anwendungsfall. Ein Tool für professionelle Anwender steht ebenso auf unserer Agenda wie die Kooperation mit großen Musikhäusern und internationalen Künstler*innen. In 5 Jahren wollen wir uns einen festen Platz im Alltag von Musizierenden sichern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  • Geht möglichst früh an Kunden mit eurem Produkt/eurem Service raus um schnell Feedback zu erhalten.
  • Perfekt ist das Gegenteil von Gut, in kurzer Zeit können sich die Umstände verändern und eine Gute Lösung zu Perfektionieren ist plötzlich überflüssig
  • Einfach mal machen, statt alles zu zerdenken

Wir bedanken uns bei  Alexander Lüngen und Sebastian Murgul für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Holt euch Leute mit dem gleichen Mindset an Bord

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YOYABA performance marketing scale-ups

YOYABA Performance Marketing Department as a Service für Scale-ups und Start-ups

Stellen Sie sich und das Startup YOYABA doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Tim Rath und ich habe 2019 gemeinsam mit meinem Schul- und Studienkollegen Samuel Fleck und meinem Vater Christian Rath die Performance Marketing Agentur YOYABA gegründet. Im Prinzip verstehen wir uns jedoch weniger als klassische Agentur, sondern mehr als Performance Marketing Department as a Service. Denn für unsere Kunden – schnell wachsende Start- und Scale-ups – liefern wir statt seitenlanger Strategiekonzepte messbare Ergebnisse, die auf konkrete Businessziele einzahlen. Besonders wichtig ist es uns, offen mit unseren Kunden zu kommunizieren und individuell auf ihre Bedürfnisse einzugehen – denn jeder Scale-Up Prozess ist individuell. Darüber hinaus hat vor allem unsere interne Unternehmenskultur einen enorm hohen Stellenwert bei YOYABA.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Dass mir Social Media und Performance-Marketing gut liegen habe ich schon während des Studiums herausgefunden. Damals hatte ich einen Instagram-Account mit rund 20.000 Followern, auf dessen Basis habe ich einen eigenen Onlineshop aufgesetzt und mir so Geld dazu verdient. Mein Pflichtpraktikum habe ich dann in der Social-Media-Abteilung einer renommierten Werbeagentur gemacht und schnell gemerkt, dass die Prozesse hier super zäh und nicht wirklich ergebnisorientiert sind. Gerade mit meinem Background als Web-Shop-Inhaber wusste ich ja, dass vor allem die Kosten pro Neukunde und der erzielte Umsatz zählen. Das hat mich motiviert, eine eigene, radikal Performance-orientierte Agentur zu gründen. Gemeinsam mit Samuel und meinem Vater Christian hatten wir als Gründerteam die perfekte Mischung aus Online-Marketing- und Management-Know-How, um richtig durchzustarten.

Welche Vision steckt hinter YOYABA?

Mit YOYABA wollen wir Sparringspartner der Unternehmen von morgen sein und zur Nummer eins Performance Agentur für Start- und Scale-ups in Deutschland werden. Dafür wollen wir vor allem unser Team aus ambitionierten Talents weiter ausbauen und Standorte außerhalb unserer Heimatstadt Hamburg eröffnen – und wer weiß, vielleicht auch außerhalb Deutschlands. Grundsätzlich soll in Zukunft beim Stichwort Performance Marketing jeder direkt unseren Namen im Kopf haben. Und vielleicht entsteht aus der Agentur ein Venture Capital Business, sodass wir zukünftig nicht nur fortgeschrittene Scale-Ups unterstützen, sondern uns von Anfang an bei vielversprechenden Start-Ups beteiligen können. Wir werden sehen

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als wir vor zwei Jahren YOYABA gegründet haben hatten wir weder Kapital noch Kontakte. Das war schon schwierig, vor allem weil sich in der Branche viele für Expert:innen halten, ohne wirklich zu wissen, was sie tun – eine geschützte Berufsbezeichnung gibt es nicht. Auch hatten wir unsere Zielgruppe anfangs noch nicht gefunden und machten beispielsweise Kampagnen für lokale Handwerksunternehmen. Mit unserem ersten größeren Kunden, einer Rocket-Internet Tochter, kamen wir dann allerdings mit der Start-up-Welt in Berührung und haben festgestellt, dass die Menschen hier genauso leidenschaftlich für ihre Sache brennen wie wir. Ab diesem Zeitpunkt war klar: das ist unsere Zielgruppe. Und das zahlte sich aus. Insgesamt 80 Kunden haben wir schon betreut, darunter Ducati, 10xDNA (Frank Thelen) und simpleclub.

Wer ist die Zielgruppe von YOYABA?

Wir brennen vor allem für hypergrowth Start- und Scale-ups mit digitalen Geschäftsmodellen, beispielsweise im Software-as-a-Service- oder Direct-to-Consumer-Bereich. Denn mit unserem performance-getriebenen Ansatz zahlen wir optimal auf die Bedürfnisse dieser Unternehmen ein und verhelfen ihnen zu einer schnellen und gleichzeitig nachhaltigen Umsatzsteigerung. Unser Team liebt komplexe Challenges und neue Herausforderungen – genau das bietet diese Zielgruppe. Sofern das Mindset stimmt arbeiten wir aber auch gerne mit anderen, schon etablierten Kunden wie Ducati oder HRS zusammen.

Wie funktioniert YOYABA? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Fundiertes Performance Marketing ist komplex und besteht aus weitaus mehr als schönen Posts. Jedoch kann sich heute jede:r als Marketing Experte bezeichnen, ohne wirklich zu wissen was er oder sie tut. Denn eine geschützte Berufsbezeichnung gibt es nicht. Auch traditionelle Agenturen sind keine echte Lösung für schnell wachsende Scale Ups. Eher im klassischen Marketing angesiedelt, beschäftigen sie sich meist mehr mit Awareness- und Brandingkampagnen statt mit konkreten Performance-Zielen und liefern damit keine messbaren Ergebnisse. Gefangen in starren Prozessen fehlt oft die Motivation, auf dem neuesten Stand zu bleiben. Ein Versäumnis, das sich junge, schnell wachsende Unternehmen nicht leisten können.

Genau deshalb haben wir YOYABA gegründet. Optimal auf die Bedürfnisse unserer Zielgruppe zugeschnitten, spielen bei uns Kennzahlen und Tracking von der ersten Sekunde an mit die größte Rolle. Anhand dieser optimieren wir Kampagnen nach und nach und erzielen so schnell messbare Ergebnisse, die auf die Businessziele unserer Kunden einzahlen. Mit unseren beiden Tochterunternehmen für Videoproduktion und Software-Entwicklung, vereinen wir zudem alle notwendigen Expertisen unter einem Dach und können schnell reagieren, ohne in endlosen Feedback-Schleifen stecken zu bleiben. Nicht zuletzt durch unser junges und hochmotiviertes Team begegnen wir unseren Kunden auf Augenhöhe und können ihre Bedürfnisse extrem gut verstehen. Mittlerweile profitieren wir auch von unserer breiten Erfahrung aus vielen verschiedenen Scale-Ups, die uns bei neuen Projekten zugute kommen und einen Vorteil verschaffen.

YOYABA, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Schon im nächsten Jahr wollen wir unser Team verdoppeln und somit in den nächsten fünf Jahren eine der größten und bekanntesten Performance Marketing Agenturen Deutschlands werden. Um noch näher an unseren Kunden zu sein, werden wir außerdem zwei neue Standorte in Deutschland eröffnen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

People First: Holt euch Leute mit dem gleichen Mindset an Bord, denn: “Culture eats Strategy”

Fokussiere dich am Anfang darauf so schnell wie möglich Kunden zu gewinnen und tu alles für sie – bau die besten Success Stories überhaupt. Vor allem ganz am Anfang haben wir viele Aufträge for free und lediglich für die Referenz gemacht. Da musst du durch.

Starte nicht alleine, sondern mach es wie wir: suche die die besten Geschäftspartner und hab gemeinsam ganz viel Spaß während der Reise. Sowohl bei Fehlschlägen als auch bei Erfolgen. Denn: “Happiness is only real when shared.”

Wir bedanken uns bei Tim Rath für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: YOYABA

Kontakt:

YOYABA GmbH
Dorotheenstraße 64
D – 22301 Hamburg

https://yoyaba.com/
hello@yoyaba.com

Ansprechpartner: Tim Rath

Social Media:
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/yoyaba-gmbh/
Instagram: https://www.instagram.com/yoyabagmbh/
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCU8jX-2nbzvxznUZI9hQp7g

Mit Kunden sprechen ist das A und O

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BitsForDigits Gründern Internetfirmen Business Investoren

BitsForDigits ist eine Plattform, die es Gründern profitabler Internetfirmen erlaubt Anteile an ihrem Business an Investoren zu verkaufen.

Stellen Sie sich und das Startup BitsForDigits doch kurz unseren Lesern vor!

BitsForDigits ist eine Plattform, die es Gründern profitabler Internetfirmen erlaubt Anteile an ihrem Business an Investoren zu verkaufen. Dies sind sogenannte Partial Buyouts oder Partial Exits. 

Hinter BitsForDigits stehen wir, Jan-Philipp Peters und Laurits Just. Wir haben uns während des Studiums in Dänemark kennengelernt. Nach der Uni ist Jan-Philipp nach Irland gezogen um für Facebook und dann Google zu arbeiten, während Laurits einige Jahre bei BlackRock in London verbrachte. 2021 war das Jahr in dem wir uns entschlossen haben, unsere Jobs zu kündigen um dieser Idee nachzugehen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Es war nie einfacher ein Internetbusiness zu gründen durch Entwicklungen wie die No Code Revolution oder Plattformen wie Shopify. Die Einstiegsbarrieren wurden also durch Technologieprodukte und Innovation enorm gesenkt. Allerdings hat der Finanzmarkt hier komplett den Anschluss verpasst um diese neue Art an kleinen und mittelständischen Unternehmen richtig zu bedienen. Das sah für uns nach einer enormen Marktlücke aus. Dazu haben uns Markplatzplattformen schon immer fasziniert und wir sind überzeugt, dass dies der perfekte User Case für dieses Problem ist.

Welche Vision steckt hinter BitsForDigits?

Viele bootstrapped Gründer leiden unter dem Druck, dass ihr gesamtes Vermögen in ihrem Unternehmen gebunden ist. Das ist ein enormes Risiko, das einige dazu treibt ihr Business frühzeitig zu verkaufen. Wir wollen jedem Gründer die Chance geben ein paar Chips vom Tisch zu nehmen damit sie ihre Firma ohne Bedenken weiterführen können. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war das bauen der Plattform. Wir als zwei Gründer ohne jegliche Hilfe haben sicher anderthalb Monate gebraucht um die wichtigsten Features live zu bekommen. Eine weitere Herausforderung ist Gründer über das Konzept des Partial Exits zu unterrichten. Bis jetzt sind mit dieser Option noch nicht viele Vertraut und das müssen wir ändern. Wir sind gebootstrappt und suchen aktuell auch nicht nach Investoren.

Wer ist die Zielgruppe von BitsForDigits?

Auf der einen Seite haben wir Gründer profitabler Internetfirmen. Beispiele hierzu sind SaaS Businesses, eCommerce Shops, Apps, Blogs und so weiter. Auf der anderen Seite haben wir Investoren. Diese sind aktuell meist kleine Private Equity Firmen, Business Angels, aber auch einige Strategic Buyer. 

Wie funktioniert BitsForDigits? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

BitsForDigits funktioniert so, dass sich Gründer und Investoren auf unser Plattform kostenlos und anonym anmelden können. Gründer erstellen ein Business Listing ihres Unternehmens, also geben sie Informationen zu ihrem Unternehmen wie ihr Business Model, Profite, Anzahl der Kunden, eine ungefähre Beschreibung des Geschäfts und so weiter. Investoren hingegeben erstellen ein Profil in dem sie vor allem vorstellen an was für Internetfirmen sie interessiert sind.

Wir überprüfen jedes Investorenprofil und Business Listing um sicherzustellen dass jeder auch die Person ist, die er behauptet zu sein. Nach der Verifizierung kann man sich dann mit anderen auf der Plattform austauschen. Zum Beispiel kann ein PE auf ein SaaS Business im Bereich Shopify Plugins zugehen, ein NDA wird ausgetauscht, die Parteien enthüllen ihre Identität und nach ein bisschen Verhandeln steigt der Investor beim Gründer mit ein.

Die Vorteile sind vor allem, dass Gründer und Investoren solange anonym bleiben können wie sie es wünschen und der Prozess für Gründer komplett kostenlos ist. Aktuell gibt es unseres Wissens nach keine Wettbewerber, die eine ähnliche Plattform anbieten. Wir positionieren uns eher gegen Marktplätze auf denen komplette Akquisitionen ermöglicht werden. 

BitsForDigits, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren hoffen wir tausenden von Gründern dabei geholfen zu haben, Liquidität aus ihrem Unternehmen generiert zu haben und trotzdem im Business weiter investiert zu sein. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens, einfach loslegen. Selbst wenn es nur abends oder am Wochenende ist, jeder kann mit einem Side Project anfangen um Ideen zu testen. 

Zweitens, validieren. Verbringt nicht zu viel Zeit damit, Produkte zu bauen die am Ende niemand benutzt. Mit Kunden sprechen ist das A und O.

Drittens, überlegt euch gut, ob ihr Frühphaseninvestoren braucht. Über bootstrapped Gründer wird vielleicht weniger berichtet, aber es gibt sehr viele erfolgreiche Unternehmen, die durch ihre Kunden und nicht VCs wachsen.

Wir bedanken uns bei bei Jan-Philipp Peters und Laurits Just für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Eigene Wege gehen

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biotechnologischer Polyethylen nachhaltig recyceln

Beworm entwickelt einen biotechnologischen Prozess, um den Massenkunststoff Polyethylen nachhaltig zu recyceln

Stellen Sie sich und das Startup beworm doch kurz unseren Lesern vor!

Beworm entwickelt einen biotechnologischen Prozess, um den Massenkunststoff Polyethylen nachhaltig zu recyceln. Dabei arbeiten wir mit selbst isolierten Mikroorganismen und deren Enzymen, um die langen Kohlenwasserstoffketten des Polymers aufzuspalten und kürzere Fragmente zu erhalten. Diese kurzkettigen Moleküle sind sogenannte Intermediates, also Rohstoffe, die man in der petrochemischen Industrie wieder einsetzen kann. Dadurch entsteht ein Produktkreislauf, der fossile Rohstoffe und CO2 einspart und die Schwächen etablierter Technologien ausgleicht. 

Wir, Eleonore (Industriedesignerin), Stefan (Biologe & Ingenieur) und Verena (Mikrobiologin) haben uns über das Netzwerk der TU München kennen gelernt und arbeiten seit 2020 mit großem Ehrgeiz und einem tollen Support-Netzwerk an der Uni an unserem Traum. Unterstützt werden wir dabei von verschiedenen Lehrstühlen und Professoren, sowie Studierenden aus den unterschiedlichsten Disziplinen. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Weil wir festgestellt haben, dass man allein durch das Aufzeigen eines wirtschaftlichen Potenzials eine ganz andere Schlagkraft hat. Uns geht es in erster Linie um die Lösung des Problems und dafür suchen wir den schnellsten Weg. 

Obwohl wir noch in der Transferphase von Forschungsprojekt zu Unternehmen stecken, haben wir einen ganz klaren wirtschaftlichen Fokus und entwickeln die Anwendung von Anfang an mit – das unterscheidet uns von den meisten Teams, die an ähnlichen Themen arbeiten. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Kombination aus ökonomischer und ökologischer Denkweise der größte Katalysator für diese Art von Forschung ist. Und wir brauchen dringend Lösungen, wenn wir nicht in Plastik versinken wollen! 

Was war bei der Gründung von beworm die größte Herausforderung?

Ein Unternehmen zu gründen ist an sich schon eine große Herausforderung, aber ein Biotech-Unternehmen zu gründen legt nochmal eine Schippe drauf. Man hat mit langen Entwicklungszeiten, hohem Kapitalbedarf und aufwändiger Bürokratie zu kämpfen. Besonders das Finanzierungsthema ist sehr schwierig, weil man für die meisten für uns geeigneten Programme schon einiges an Forschungsleistung aufweisen muss – und diese Vorleistung zu finanzieren ist grenzwertig für ein junges Team. Außerdem muss man sich schnell Wissen in den verschiedensten Bereichen aneignen und flexibel bleiben. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall, anders geht es gar nicht. Eine Idee wird immer erst durch den Prozess der Umsetzung scharf, vorher ist sie nur ein Konzept. Die Idee an sich ist schon eine Art „Prototyp“, mit dem man loszieht und ihn verschiedensten Leuten in die Hand drückt. Nur durch das Feedback von Branchenexperten, Wissenschaftlern, Businessleuten usw. kriegt man überhaupt ein Gefühl dafür, ob man auf der richtigen Spur ist. Man sollte sich nie in seine erste Idee verlieben und dann krampfhaft daran festhalten, sondern immer wieder iterieren und hinterfragen. 

Welche Vision steckt hinter beworm?

Die Vision ist es, eine disruptive Technologie zu entwickeln, die einen entscheidenden Beitrag zur Lösung des Kunststoffproblems leistet. Dabei denken wir systemisch und setzen auf Zusammenarbeit. Wir sind als Generation dafür verantwortlich, den Wandel zum nachhaltigen Wirtschaften voranzutreiben und genau das wollen wir tun. Und während auf politischer Ebene noch darüber redet wann man wie mal anfangen könnte was zu machen, sind wir schon längst dran, gemeinsam mit vielen anderen Startups in Deutschland und Europa.   

Wer ist die Zielgruppe von beworm?

Die Zielgruppe sind Unternehmen, die in der Kunststoffproduktion und Verwertung tätig sind. Das sind zum einen global agierende Großkonzerne der chemischen Industrie und ihre Lieferketten, zum anderen Abfallverwerter der dualen Systeme. Am längeren Hebel sitzen erstere, da sie den Markt dominieren und am meisten Einfluss haben. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Da biotechnologisches Recycling von fossilen Kunststoffen eine sehr neue Technologie ist, gibt es nicht so viele andere Anbieter. Der größte Player in dem Feld ist ein französisches Unternehmen, das sich aber auf einen anderen Kunststoff (PET) konzentriert, wodurch sich die Prozesse doch stark unterscheiden. Ein ungarisches Startup setzt auf eine ähnliche Technologie, allerdings mit dem Ziel gemischte Kunststoffe vollständig abzubauen. Als konkurrierender Prozess könnte auch das chemische Recycling angesehen werden, da es auf ähnliche Endprodukte abzielt – allerdings bei einem wesentlich höheren Energieaufwand. 

Wir sind allgemein positiv gegenüber Wettbewerbern eingestellt, weil die Lösung des Kunststoffproblems viele verschiedene Technologien brauchen wird. Außerdem gibt es im Moment noch mehr als genug Plastik für uns alle.  

beworm, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir arbeiten gerade daran, durch eine Finanzierung den Transfer zum Unternehmen zu schaffen und zeitnah gründen zu können. Technologisch ist die Identifikation der Schlüsselenzyme in unseren Mikroorganismen der nächste wichtige Schritt. Sobald wir wissen, welche Enzyme für den Abbau verantwortlich sind, können wir diese optimieren und den Prozess skalieren. Dafür können wir uns auch eine Partnerschaft mit etablieren Protein-Engineering Unternehmen vorstellen, um diesen Schritt zu beschleunigen. In fünf Jahren würden wir gerne auf unserer Pilotanlage stehen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Eigenen Weg gehen – man sollte nicht zu viel nach links und rechts schauen, sondern lieber auf das eigene Bauchgefühl vertrauen.

Standhaft bleiben – man erlebt eine ständige Achterbahnfahrt und muss oft über sich hinauswachsen. Dabei sollte man versuchen, an der Vision festzuhalten, sich immer wieder daran zu erinnern, wofür man angetreten ist.

Spaß haben – es ist ein großes Privileg, sein eigenes Projekt umsetzen zu können. Man sollte diese Erfahrung genießen, egal ob es am Ende klappt oder nicht! 

Wir bedanken uns bei bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Glauben und Leidenschaft

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Digitalstage.io

Digitalstage.io ermöglicht Künstlern kostenpflichtige oder kostenlose Livestream-Events zu veranstalten, Merchandise zu verkaufen und NFTs zu droppen

Stellen Sie sich und das Startup Digitalstage.io doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Richard Harless. Ich bin der Gründer von Digitalstage.io und wohne in Berlin. Zuvor war ich bei Shazam für die DACH-Region verantwortlich und leitete später das internationale Wachstum der Songtextplattform Genius. Nun habe ich im letzten Jahr Digitalstage.io gegründet und damit eine digitale Fan-Experience-Plattform geschaffen, die es Künstlern, sowohl Branchengrößen als auch unbekannteren, ermöglicht, mit ihren Fans, z.B. durch Livestreams und NFT-Sammlerstücke, direkter und individueller in Kontakt zu treten. Wir haben Produkte entwickelt, die die Grenze von online zu offline überschreiten, damit sich Künstler besser mit ihren Fans verbinden können und diese Beziehungen auch monetarisieren können.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Musik war immer schon meine Leidenschaft. Nur so viel, ohne mein Alter zu verraten: Meinen ersten Job überhaupt hatte ich in einem CD-Laden. Während des Lockdowns habe ich, wie die meisten Leute, Live-Auftritte und Konzerte vermisst. Ich habe gesehen, was über Social Media möglich war – das war für mich als Fan aber nicht immer die beste Experience. Also haben wir uns überlegt, wie man Livestreams wirklich cool machen und dazu beitragen kann, richtig tolle Fan-Engagements zu schaffen. Das führte letztendlich zu Digitalstage.io.

Welche Vision steckt hinter Digitalstage.io?

Wir haben Digitalstage.io als Plattform für Musiker gegründet, damit diese mit ihren Fans weltweit digital in Kontakt treten können. Dazu haben wir maßgeschneiderte, monetarisierbare Umgebungen geschaffen, die so mit Social Media nicht möglich sind. Künstler haben heute keine Kontrolle über die kommerziellen Aspekte der Fan-Beziehung. Sie wissen oft gar nicht, wer tatsächlich Tickets für ihre Shows oder ihre Alben kauft. Dies möchten wir mit Web3 ändern und Künstlern wieder direkten Zugang zu ihren Fans geben.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben auf unserem Weg jedenfalls viel gelernt. Die Leute dazu zu bringen, an deine Vision zu glauben, ist gar nicht so einfach, besonders wenn man neu auf dem Markt ist. Leidenschaftlich zu sein und Leidenschaft zu zeigen, hilft dabei definitiv. In Bezug auf die Finanzierung haben wir die erste Iteration des Produkts selbst finanziert. Als wir wuchsen und begannen, mit Sony Music und deren Künstlern zusammenzuarbeiten, haben wir dann eine Angel-Runde zur Weiterentwicklung unserer Produkte aufgesetzt und kürzlich eine Pre-Seed-Runde mit einem US Venture abgeschlossen zur Unterstützung der Entwicklung unserer neuen Web3-Musik-NFT-Projekte.

Wer ist die Zielgruppe von Digitalstage.io?

Mit Digitalstage.io verstehen wir uns als Teil der Creator Economy. Zielnutzer sind dann letztendlich Fans der Creator. Für uns sind es aber die Creator, also ganz unterschiedliche Künstler, von Musikern wie Måneskin und Martin Garrix bis hin zu Musikschulen und Podcastern. Aus diesem Grund betreiben wir nicht viel Direktmarketing für Konsumenten. Stattdessen kuratieren wir die Experiences rund um die Creator und überlassen sie ihnen. Es ist ihre Bühne, um mit ihren Fans in Kontakt zu treten.

Wie funktioniert Digitalstage.io? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten eine schlüsselfertige Fan-Engagement-Plattform, die es Künstlern ermöglicht, kostenpflichtige oder kostenlose Livestream-Events zu veranstalten, Merchandise zu verkaufen und NFTs zu droppen. Unser Alleinstellungsmerkmal wäre zunächst einmal die auf der Plattform verbrachte Zeit. Unsere Events sind eine wirkliche Destination und führen zu längeren und kommerziell rentableren Fan-Engagements als Social Media. Außerdem arbeiten wir eng mit unseren Künstler- und Plattenlabelpartnern zusammen, und bieten ihnen ein überlegenes Support- und Kundenserviceniveau.

Digitalstage.io, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Aktuell expandieren wir in den Web3-Bereich und helfen bei der Entwicklung der Musik-Blockchain. Diese umfasst nicht nur Album- und Ticketverkäufe, sondern zum Beispiel auch Royalty Audits. Durch Web3 wird sich der digitale Handel weiterentwickeln und verändern. Unser Ziel ist es, hier auch in fünf Jahren ganz vorne mit dabei zu sein. Indem wir eine dynamische Technologieplattform mit den passenden Tools, Ressourcen und der Leidenschaft, neue Wege für den Musikhandel zu finden, aufbauen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Natürlich gibt es den alten Spruch “Tu, was Du liebst, und du wirst nie wieder einen Tag arbeiten müssen”. Das ist wahr, aber jeder sollte auch etwas finden, an dass sie oder er glaubt und wofür er brennt. Man wird beides, Glauben und Leidenschaft, brauchen, um frühe Hindernisse und das „Nein“ von Leuten, die möglicherweise nicht vollständig verstehen, was man baut, zu überwinden. Du bist der Fachexperte für dein Unternehmen; sei deine Brand und die Leute werden folgen.

Fotograf: Robert Lehmann

Wir bedanken uns bei Richard Harless für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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