Sonntag, November 24, 2024
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Tut das, wovon ihr überzeugt seid!

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https://abrechnungsstelle.com/

abrechnungsstelle.com: Ärzte können unterschiedliche Abrechnungsdienstleister für die Abrechnung ihrer ärztlichen Privatleistungen miteinander vergleichen.

Stellen Sie sich und das Startup abrechnungsstelle.com doch kurz unseren Lesern vor!

Gerne doch. Ich bin Christoph Lay aus Düsseldorf und betreibe die Vergleichsplattform abrechnungsstelle.com. In dem Vergleichsrechner können Ärzte unterschiedliche Abrechnungsdienstleister für die Abrechnung ihrer ärztlichen Privatleistungen miteinander vergleichen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Unternehmertum ist meine Leidenschaft. Daher war mir schon früh klar, dass ich selbst gründen werde.

Welche Vision steckt hinter abrechnungsstelle.com?

Das Vergleichsportal abrechnungsstelle.com schafft eine Transparenz in einem sehr undurchsichtigen Markt. Abrechnungsstellen veröffentlichen selten ihre Konditionen. Ärzte wären für einen selbst durchgeführten Vergleich dadurch gezwungen, selbst bei mehreren Anbietern zunächst ihre Daten anzugeben und nach einem Angebot zu bitten. Der Abrechnungsstellen-Vergleich schafft hier eine zunehmende Transparenz und erleichtert Ärzten den Prozess bis zum Vertragsschluss. Und für Abrechnungsstellen bietet der Vergleichsrechner einen attraktiven zusätzlichen Vertriebskanal.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Der Abrechnungsstellen-Vergleich ist zu 100% eigenfinanziert. Eine große Herausforderung war es zum Beispiel, die unterschiedlichen und mitunter komplexen Berechnungslogiken der einzelnen Anbieter in einen Vergleichsrechner zu integrieren.

Wer ist die Zielgruppe von abrechnungsstelle.com?

Der Abrechnungsstellen-Vergleich richtet sich an Ärzte, Zahnärzte, medizinische Versorgungszentren (MVZ), Kliniken, Chefärzte und Physiotherapeuten. All diese Zielgruppen müssen sich mit der Privatliquidation auseinandersetzen und können über unser Portal schnell und unkompliziert einen passenden Dienstleister ausfindig machen und unverbindlich ein Angebot anfordern.

Wie funktioniert abrechnungsstelle.com? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Der Vergleichsrechner benötigt nur wenige Angaben vom Arzt. So wird beispielsweise die gewünschte Leistung (Honorarabrechnung, Vorfinanzierung oder Factoring) abgefragt, sowie das jährliche private Honorarvolumen. Auf Basis dieser Angaben werden die passenden Abrechnungsstellen aufgelistet. Der Arzt hat dann die freie Wahl und kann entscheiden, ob er zu einem speziellen Tarif oder mehreren Tarifen ein Angebot von dem jeweiligen Abrechnungsdienstleister anfordern möchte. Der gesamte Service ist für Ärzte völlig kostenlos und ohne Verpflichtungen. Zudem können die Mediziner viel Zeit gegenüber der sonst notwendigen Eigenrecherche einsparen.

abrechnungsstelle.com, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Glücklicherweise wachsen die Zugriffszahlen schon jetzt rasant. Aber wir wissen natürlich, dass wir in Bezug auf die potenzielle Zielgruppe noch am Anfang stehen. Das Ziel ist es, jeden Mediziner bei der Auswahl oder dem Wechsel seiner Abrechnungsstelle zu unterstützen und die erste Anlaufstelle für unsere Zielgruppen zu werden. Hierzu schließen wir beispielsweise derzeit auch einige Kooperationen mit Ärzte-Beratern, die uns wiederum bei Ihren Arzt-Kunden ins Gespräch bringen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Tut das, wovon ihr überzeugt seid! Der Erfolg kommt dann von ganz allein.

Groß denken! Wie kann ich einen ganzen Markt verändern?

Lasst euch nicht zu viel reinreden und zieht es so durch, wie ihr es für richtig haltet.

Wir bedanken uns bei Christoph Lay für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: abrechnungsstelle.com

Kontakt:

Layout Business GmbH
Hansaallee 321
D-40549 Düsseldorf

https://abrechnungsstelle.com/
https://abrechnungsstelle.com/unternehmen/kontakt/

Ansprechpartner: Christoph Lay

Social Media:
LinkedIn

Bleibt wie ihr seid

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Hackboe motorhacke Mike Bökenkröger höhle der löwen

Mike Bökenkröger Gründer von Hackboe, Motorhacke für die Gartenarbeit in gesunder Körperhaltung, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und das Startup Hackboe doch kurz vor!

Mike Bökenkröger (45), komme aus Coesfeld und bin selbständig.Der original Hackboe, den ich selbst entwickelt habe, steht für Gartenarbeit ( KULTIVIEREN, BÜRSTEN, REINIGEN) in gesunder Körperhaltung.

Wie ist die Idee zu Hackboe entstanden?

Die Idee entstand bei meiner persönlichen Gartenarbeit.

Welche Vision steckt hinter Hackboe?

Als Vision sehe ich die Gesundheit der Menschen, die täglich ihre Arbeit in der Gartenpflege verrichten.

Wer ist die Zielgruppe von Hackboe?

Zielgruppen von Hackboe sind Städte, Kommunen, Winzer, Gartenbaubetriebe, Landwirtschaftsbetriebe, Baumschulen, Gärtnereien, Hausmeisterservice…

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Durch meinen Angestellten. Sie hatten die Idee, dass ich mich bei der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ bewerben soll. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Mein Produkt kenne ich natürlich bis ins kleinste Detail. Daher musste ich mich nicht groß vorbereiten und da man nicht weiß, wie die Löwen tatsächlich reagieren werden, habe ich es einfach auf mich zukommen lassen. 

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

In der Sendung die „Die Höhle der Löwen“ dabei zu sein, ist der Wahnsinn! Das ist schon eine Bestätigung für meine Produktentwicklung und mich und auf jeden Fall ein Motivationsschub. 

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf Hackboe aufmerksam werden?

Es ist mir persönlich sehr wichtig, in der Sendung dabei zu sein. Ich denke, dass ich nur davon profitieren kann. 

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Im Fokus waren Herr Dümmel sowie Herr Maschmeyer.

Hackboe, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Diese Frage kann ich momentan noch nicht beantworten, denn es hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Mein Tipp an die Gründer: Bleibt wie ihr seid, glaubt an eure Idee und arbeitet hart daran!

Mike Bökenkröger aus Coesfeld präsentiert mit Hackboe eine handgeführte Motorhacke. Er erhofft sich ein Investment von 150.000 Euro für 20 Prozent der Anteile an seinem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Hackboe ist am 11. Oktober 2021 in der Höhle der Löwen

Wir bedanken uns bei Mike Bökenkröger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Das Team ist das A und O von jedem Startup

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scewo Bro Elektrorollstuhl treppensteigen höhle der löwen

Die Gründer von scewo Bro, Elektrorollstuhl der Treppensteigen kann und höhenverstellbar ist, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und das Startup Scewo doch kurz vor!

Die Scewo AG stellt den weltweit einzigen Elektrorollstuhl her, der das Fahren auf zwei Rädern und das Treppensteigen kombiniert. Der Scewo BRO lässt sich ohne Rumpfstabilität steuern, meistert unebene Untergründe, gewährleistet einfaches Transferieren und ermöglicht es, mit dem Gegenüber auf Augenhöhe zu sprechen. Zudem wird unser Rollstuhl dank laufender Software-Aktualisierungen immer intelligenter und “lernt” neue Funktionen dazu. Durch die einzigartige Kombination von Technologie und Design bewegt Scewo BRO nicht nur Menschen, sondern inspiriert zu einem Umdenken.

Wie ist die Idee zu Scewo BRO entstanden?

Gestartet hat unsere Reise als Studentenprojekt der ETH (Eidgenössischen Technischen Hochschule) und der ZHDK (Zürcher Hochschule der Künste). Zuerst wollten die Studenten einfach einen Roboter entwickeln, welcher auf zwei Rädern balanciert und Treppensteigen kann. Die Idee, einen Sitz drauf zu montieren, um so Personen zu transportieren, kam von einem Dozenten. Der Prototyp sollte am Cybathlon gegen andere Elektrorollstühle antreten und Hindernisse im Leben von Menschen mit eingeschränkter Mobilität erfolgreich meistern. Das Video ging um die Welt und Scewo wurde gegründet.

Welche Vision steckt hinter Scewo?

Wir wollen als führende Marke in Sachen intelligenter Mobilität, die Welt für alle zugänglich zu machen.

Wer ist die Zielgruppe von Scewo Bro?

Unser Elektrorollstuhl ist etwas für jede Rollstuhlfahrerin und jeden Rollstuhlfahrer, die*der physisch und kognitiv in der Lage ist, einen Elektrorollstuhl mit Handjoystick zu steuern und selbstständig, unabhängig und spontan sein möchte. Er eignet sich nicht nur für Elektrorollstuhlfahrer*innen, sondern auch für Aktivrollstuhlfahrer*Innen.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Die Höhle der Löwen erreicht unglaublich viele Personen, eine solche Reichweite ist für jedes Startup sehr interessant. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Wie wir uns auf jede Präsentation vor Investoren vorbereiten. Wir haben uns noch einmal die Vorteile und Eigenheiten unseres Elektrorollstuhls vor Augen geführt und mit unseren BRO-Fahrer*innen gesprochen. Da wir alle Feuer und Flamme sind für unseren BRO, fällt es uns leicht, über ihn zu erzählen und andere mit unserer Begeisterung anzustecken. Selbstverständlich haben wir uns auch über die LöwInnen informiert, um gezielt Antworten zu geben. 

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Sehr, es bestätigt uns in dem, was wir tun und zeigt uns, dass wir mit unserem Produkt und unserer Vision auf dem richtigen Weg sind. Es ist eine tolle Motivation für das ganze Team und eine Wertschätzung für die Arbeit von jedem Einzelnen. 

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf Scewo aufmerksam werden?

Gerade haben wir die deutsche Hilfsmittelnummer erhalten, daher ist die Reichweite besonders in Deutschland extrem wertvoll für uns. Weiter sind wir laufend auf der Suche nach neuen Partnern und möchten unser Produkt bekannt machen. Ein weiterer Aspekt ist, dass wir in der Gesellschaft ein Umdenken anstossen möchten und zeigen, das Hilfsmittel nicht nur praktisch sein müssen, sondern auch genauso schön aussehen können.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Wir hatten Nico Rosberg als Investor im Fokus, da er mit Technologie und Mobilität unserem Startup am nächsten ist und natürlich auch ein super Typ ist.

Scewo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In den nächsten 5 Jahren möchten wir unser Produkt weiterentwickeln, besonders auch hinsichtlich autonomen Fahrens. Zudem möchten wir in weitere Länder expandieren und neue Märkte erobern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als Erstes: Gebt nie auf! Lasst euch nicht von eurem Weg abbringen oder von negativen Stimmen verunsichern. Sammelt so viele Informationen und Inputs wie möglich und kreiert daraus eine Strategie, die für euch passt. Und am wichtigsten: Das Team ist das A und O von jedem Startup. Nehmt euch Zeit für euch selbst, das ganze Team, aber auch für die Kommunikation mit euren Kunden. 

V.l.: Bernhard Winter, Pascal Buholzer und Thomas Gemperle präsentieren mit dem scewo Bro einen Treppensteigenden Elektrorollstuhl. Sie erhoffen sich ein Investment von 5 Millionen Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

scewo Bro ist am 11. Oktober 2021 in der Höhle der Löwen

Wir bedanken uns bei Bernhard Winter, Pascal Buholzer und Thomas Gemperle für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sich früh um die Finanzierung kümmern

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HealthMe Ernährungs-App Lebensmittel scannen Höhle der Löwen

Victoria Noack Gründerin von HealthMe, Ernährungs-App Lebensmittel einfach und schnell scannen, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und das Startup Declareme doch kurz vor!

Victoria Noack, 25 Jahre, Master-Studentin am MCI Innnsbruck. Ich habe das digitale Start-up Unternehmen Declareme 2019 als UG gegründet, das hinter der App HealthMe steht. Mittlerweile ist Declareme eine GmbH und besteht aus sieben Gesellschaftern, die alle mit ihren Expertisen an der Entwicklung des Unternehmens arbeiten.

Die Ernährungs-App HealthMe funktioniert als digitaler Einkaufs-Assistent und bietet Allergikern, Menschen mit Unverträglichkeiten und Gesundheitsbewussten Transparenz und Sicherheit beim Einkauf. Die App verbindet Lebensmittel-Produktdaten mit persönlichen Gesundheitsprofilen und stellt in Sekundenschnelle dem User:in die Ergebnisse vor. Alles  was er oder sie tun muss ist, das persönliche Profil eingeben und das gewünschte Produkt mit dem Handy scannen.

Wie ist die Idee zu HealthMe entstanden?

Der Einkauf mit einer Freundin, die seit frühester Kindheit verschiedene Allergien hat, war immer kompliziert und zeitaufwändig. Sie musste bei jedem Produkt im Supermarkt das Kleingedruckte lesen und trotzdem kam es vor, dass sie nachher allergische Reaktionen hatte, weil sie etwas übersah oder weil es nicht alles auf der Packung angegeben war.

Mir wurde klar, dass Tausenden, ja Millionen Menschen genauso geht.

Deshalb habe ich mich entschlossen während meines Studiums eine App zu entwickeln, die sicherstellt, dass Menschen mit Ernährungseinschränkungen beim Einkaufen schneller und einfacher die für sie relevanten Informationen zu den jeweiligen Produkten erhalten.

Welche Vision steckt hinter HealthMe?

Menschen mit Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten sowie Gesundheitsbewussten eine Lösung an die Hand zu geben, wie sie schnell und transparent die für sie wichtigen Informationen bekommen. 

Wer ist die Zielgruppe von HealthMe?

Alle Menschen, die sich aufgrund von Allergien, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder aus Überzeugung mit speziellen Diäten ernähren. Das sind rund 24 Millionen Menschen in Deutschland.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Ich schaue seit langem die Sendung „Die Höhle der Löwen“ und bin immer wieder davon begeistert, wie mit der Hilfe der Löwen aus innovativen Ideen große Lösungen entstehen. Um die App HealthMe weiterzuentwickeln, mit neuen Funktionen zu versehen und damit noch viel besser zu machen, ist hoher Programmierungsaufwand und damit finanzielle Unterstützung nötig. Zudem brauchen wir mehr Marketing-Knowhow. Wer wäre dafür besser geeignet als die Löwen?

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Naja, ich habe meinen Pitch hoffentlich gut vorbereitet, damit die Botschaften richtig verstanden werden und das Potenzial der App deutlich wird.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Sehr motivierend. Vor allem zeigt es, dass der Wert der App und Ihr Nutzen für die Menschen so interessant eingeschätzt wird, dass für den Sendung sinnvoll ist. In den drei Jahren, in denen ich nun schon an der App arbeite, gab es schon den einen oder anderen Moment, in dem ich frustriert war.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf HealthMe aufmerksam werden?

Die App bietet – wie vorhin erwähnt – allen Menschen mit Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und allen Gesundheitsbewussten einen hohen Nutzen und macht ihr Leben einfacher. Insofern sollten es 24 Millionen wissen, dass es diese Möglichkeit gibt. Die Chance die App in der Höhle der Löwen vorzustellen, wird dazu einen ganz wichtigen Beitrag leisten.  

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Investoren, die auch im Gesundheitsmarkt unterwegs sind. Und das sind vor allem Nils Glagau mit Orthomol und Carsten Maschmeyer, der sich stark auf Software-Startups fokussiert.

HealthMe, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen die Gesundheitsplattform der Zukunft werden und wollen mit unserer App zur Digitalisierung der Lebensmittel-Industrie und des Gesundheitsbereichs beitragen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Durchhaltevermögen, sich nicht entmutigen lassen

Früh Mentoren suchen und ein Netzwerk mit ihnen aufbauen

Sich früh um die Finanzierung kümmern.

Victoria Noack aus Weinheim präsentiert mit HealthMe eine Analyse-App für Lebensmittel. Sie erhofft sich ein Investment von 250.000 Euro für 17,5 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

HealthMe ist am 11. Oktober 2021 in der Höhle der Löwen

Wir bedanken uns bei Victoria Noack für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Behandele jeden Menschen auf Augenhöhe

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Marco Peters Iss doch wurscht Currywurst im Glas Höhle der Löwen

Marco Peters Gründer von Iss doch wurscht, Currywurst im Glas, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und Ihr Startup doch kurz vor!

Mein Name ist Marco Peters, ich bin 49 Jahre alt, komme aus Duisburg und habe 2010 den Food Truck „Iss doch Wurscht“ gegründet. Die Intuition war es vom ersten Tag an, die Currywurst neu zu interpretieren und modern zu präsentieren. Hier haben wir in zehn Jahren uns eine große Fan Base erarbeitet und sind mit dem Food Truck auf großen Festivals unterwegs gewesen. Street Food Festivals, große Comedy Festivals, Firmenevents und viele private Feiern in ganz Nordrhein-Westfalen. Mit dem Food Truck und unseren unüblichen Kreationen haben wir schon das ein oder andere bundesweite Medienecho erhalten. Hier polarisierte beispielsweise unsere Currywurst Pommes am Stil oder unser Currywurst Burger. Es macht uns Spaß, verrückte Ideen wie beispielsweise unsere Erdbeer- oder Kürbis-Mango Variation zu entwickeln und zu sehen, wie diese beim Endkonsumenten ankommt.

Wie ist Ihre Idee entstanden?

Als Kind des Ruhrgebietes ist Currywurst natürlich immer ein Thema gewesen, leider musste man immer weit fahren, um ein gutes Gericht mit Currywurst zu bekommen. Ich bin kritisch, ich beobachte, analysiere und überlege, was ich besser machen kann. So stelle ich auch mich beziehungsweise „Iss doch WURSCHT“ täglich in Frage und schaue, was besser geht. 2010 wurde ich auf ein Casting aufmerksam, in dem man Imbissbuden Betreiber, so hießen Food Trucks da noch, suchte. Da dachte ich mir, das ist die Chance, das zu machen, was dir selbst fehlt: Ein guter Imbiss. Gewonnen habe ich damals nicht, aber meinen Traum umgesetzt.

Welche Vision steckt hinter Ihrem Produkt?

Angestaubtes Fast Food neu zu interpretieren. Nur weil seit etlichen Jahren etwas gleich gemacht wurde, muss es ja nicht so bleiben. Natürlich bieten wir auch die klassische Variante an, aber mit einer Extraportion Liebe. Jeder Kunde merkt sofort, dass bei uns alles beim Alten, aber doch völlig anders ist.

Wer ist Ihre Zielgruppe?

Currywurst Fans, Fast Food Fans und jeder, der sich dafür interessiert. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?

Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie wurde uns von einen Tag auf den anderen die Existenzgrundlage genommen. Während wir nach Lösungen suchten, bekamen wir immer mehr Anfragen unserer Kunden, wie man an unsere Currywurst kaufen kann und ob wir diese auch versenden würden. Wir haben da viel Zuspruch erfahren und überlegten, ob es reichen würde, um unsere Existenz zu sichern. Ein guter Freund, der Inhaber eines REWE Markt ist, stellte mich vor die Wahl „Entweder Du probierst endlich deine „Currywurst im Glas“ in die Regale zu bringen oder du fängst bei mir an zu arbeiten“. So machten wir uns auf die Arbeit und produzierten unsere erste Lieferung, die uns sofort aus den Händen gerissen wurde.

Wir sind vom Erfolg unserer Currywurst völlig überrannt worden und standen nach 21 Tagen in 25 Supermärkten. Da erkannten wir, dass wir da wohl was haben, was Kunden anspricht. Mit dieser Schnelligkeit konnten wir nicht mithalten. Das ist ein völlig anderes Business und wir sind mit vielen Dingen schnell an unsere Grenzen gekommen. Hier wäre es schön, jemanden für unsere Idee zu finden, der uns mit Erfahrung an die Hand nehmen kann. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Weniger als man denkt. Ich lebe 24/7 meine Selbständigkeit, ich habe überall meine Finger mit drin oder zumindest ein Auge drauf. Dadurch kenne ich mein Produkt in uns auswendig. Ich kenne die Zahlen, Daten und Fakten und kann daher selbstsicher auftreten. Der Pitch an sich war eine Herausforderung, so etwas habe ich noch nie gemacht, aber schon unzählige Male bei „Die Höhle der Löwen“ gesehen. Ich habe mir echt alle Folgen noch mal angeschaut und mir notiert, was mir gefallen hat und daraus ein wenig an meinen Pitch gebastelt, der dann doch völlig anders wurde, weil ich mich vorher darin nicht gesehen habe. Also machte ich das, was ich am besten kann: Einfach ich sein.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Das wurde mir in der Tat erst sehr spät bewusst. Nach der Bewerbung gibt es mehrere Castingstufen und jedes Mal meldet sich jemand und sagt „Glückwunsch, Du hast die Hürde geschafft, weiter geht’s mit dem nächsten Step“. Und dann kam irgendwann der Anruf „Du bist dabei“ – WOW. Dann kommt der Moment, wo man sich Chancen ausmalt. Am Ende dachte ich mir, falls keiner anbeißen will, es aber allen schmeckt, habe ich zumindest eine gute Werbung.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen“ viele Interessenten und auch Medien auf Iss doch Wurscht aufmerksam werden?

Wir stehen mit „Iss doch Wurscht“ schon von Anfang an in der Öffentlichkeit, weil wir mit einigen unserer Kreationen wie der „Currywurst am Spieß“ oder der „Kürbis-Mange Currywurst“ großes Interesse weckten. Natürlich in einer anderen Intensität und genießen es auch, weil es auch eine Form der Anerkennung ist, nicht der eigenen Person, sondern des Unternehmens und der Produkte. Daher war uns der Schritt wichtig, ein Feedback zu erhalten. Eigentlich fängt man so etwas erstmal klein an, denn auf Lob folgt auch Kritik. Nun ist diese Plattform „Die Höhle der Löwen“ wohl die Königsdisziplin, was uns alles aber auch erst hinterher bewusst wurde. Während des Bewerbungsverfahrens haben wir zeitgleich eine Menge an Currywürste produzieren müssen. Da hat man sich nicht so viele Gedanken über das Ausmaß gemacht.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Jemand, der zu mir passt. Natürlich schaut man sich vorher an, wer kann helfen, wer macht was. Aber man kennt die Löwen nur aus dem TV und hat noch keinen richtigen Draht aufgebaut. Mein Gegenüber muss mir sympathisch sein, sonst kann ich nicht mit jemanden arbeiten. Man geht dort eine reale Bindung ein und es ist keine PR und bestmöglich arbeitet man sehr sehr sehr lange zusammen. Wenn die persönliche Ebene nicht stimmt, würde ich auch beim Wunschlöwen „NEIN“ sagen.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Im Laufe meines Food Truck Lebens, habe ich mir diese Frage oft gestellt, Meilensteine gesetzt, Ziele verfolgt und ausgebaut. Am Ende war es dann ganz oft anders, weil die Gegebenheiten sich völlig änderten. Nun stehe ich trotz elf Jahren Berufserfahrung an einer völlig anderen Schwelle. Vorher stand ich zu Beginn mit dem Food Truck vor dem Supermarkt – nun mit der Currywurst im Glas im Supermarkt. Daran habe ich vor einem Jahr noch nicht einmal geglaubt. Also ist es jetzt mein Ziel, mein Netz weiter auszubauen und mich bestmöglich zu etablieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?

Bleibt bodenständig, als Person, als Unternehmer und als Unternehmen.
Das ist dich wichtigste Tugend

Behandele jeden Menschen auf Augenhöhe. Eure Geschäftspartner, Eure Kollegen, Eure Kunden

Ihr müsst mit Leib und Seele selbständig sein. Eine gute Idee reicht nicht, die Bereitschaft 24/7 zu arbeiten und der Ehrgeiz es schaffen zu wollen ist der Schlüssel zum Erfolg.

Marco Peters aus Duisburg präsentiert mit Iss doch wurscht Currywurst im Glas. Er erhofft sich ein Investment von 49.000 Euro für 49 Prozent der Anteile an seinem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Iss doch wurscht ist am 11. Oktober 2021 in der Höhle der Löwen

Wir bedanken uns bei Marco Peters für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Man kann nicht zu viel kommunizieren, wenn man effektiv zusammenarbeiten will

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debtify

debtify NPL schneller effizienter und in Echtzeit managen und verfolgen

Stellen Sie sich und das Startup debtify doch kurz unseren Lesern vor!

Jörg: debtify ist eine digitale Plattform, die die Bearbeitung von Krediten, bei denen Schuldner in Zahlungsverzug sind und diese nicht mehr freiwillig bedienen können, schneller und effizienter gestaltet. Solche zahlungsgestörten Kredite werden auch auch Non Performing Loans, kurz NPL genannt. Banken, Makler, Inkassounternehmen, Rechtsanwälte und alle weiteren Teilnehmer im Bearbeitungsprozess zahlungsgestörter Kredite treten via debtify einfach und nahtlos miteinander in Verbindung. Alle relevanten Daten, Dokumente und Bearbeitungsschritte werden verschlüsselt und in Echtzeit ausgetauscht und zur Verfügung gestellt. Damit wird die Bearbeitung nicht nur deutlich um über 20 Prozent effizienter, sondern entspricht bei Datenschutz und Datensicherheit allen Vorgaben der deutschen und europäischen Aufsichtsbehörden.

Michael: Bevor Jörg und ich im Sommer 2020 mitten in der Corona-Pandemie debtify gegründet haben, habe ich zahlreiche Startup-Gründungen im Fintech-Bereich begleitet. Zuvor war ich Geschäftsführer und Vorstand von Deutschlands führenden Inkasso-Unternehmen EOS und arvato financial solutions tätig und 2007 an der Gründung des Bundesverbandes Kreditankauf & Servicing (BKS) beteiligt.

Jörg: Vor der Gründung von debtify habe ich viele Jahre in der Finanzindustrie gearbeitet und vor vier Jahren mein Unternehmen AssetGate an den Marktführer im Inkassobereich verkauft, bevor ich mich mit debtify auf den zukunftsträchtigen Plattform- und Digitalisierungsbereich in der Branche fokussiert habe.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Michael: Die Bedeutung der Digitalisierung für Banken im NPL-Bereich hat spätestens durch Corona stark zugenommen. Experten gehen davon aus, dass es im weiteren Verlauf der Pandemie zu einen deutlichen Anstieg an Zahlungsausfällen kommen wird, d.h. Kreditnehmer werden nicht im Stande sein, ihre Kredite abzuzahlen. In den letzten Jahren hat es in der Branche kaum Investition in innovative Technologien zur Bearbeitung zahlungsgestörter Kredite gegeben, Abteilungen wurden drastisch verkleinert oder ganz geschlossen. Ergebnis: Der Austausch von Daten hat sich in den letzten 20 Jahren nicht sonderlich verändert. Jede Menge physische Akten, Faxe, Anrufe und unverschlüsselte E-Mails sind die Regel. Banken und andere Marktteilnehmer tun sich schon heute schwer damit, einen Mengenanstieg bei Zahlungsausfällen zu bewältigen. Das wollen wir bei debtify mit Hilfe unserer digitalen Plattform ändern, indem wir die Bearbeitungsprozesse rund um zahlungsgestörte Kredite vereinfachen und beschleunigen.

Welche Vision steckt hinter debtify?

Jörg: Die Vision hinter debtify besteht darin, sämtliche Beteiligten auf einer Plattform zusammenzubringen und diese auch mit Ihrem Wissen dynamisch an dem Aufbau dieser Plattform zu beteiligen. Hierdurch wird der Datenaustausch und damit die Bearbeitung aller offenen Forderungen vereinfacht, mögliche Probleme bei der Kreditrückzahlung werden frühzeitig erkannt und effizient behoben. So werden kleine Störungen gar nicht erst zu größeren Problemen. Damit leisten wir einen Beitrag zur besseren Zahlungsmoral und Begrenzung unnötiger Zahlungsausfälle, die am Ende wieder von der Gemeinschaft über höhere Kreditzinsen bezahlt werden müssten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Michael: debtify ist bislang zu 100 Prozent bootstrapped und das hat jede Menge Vorteile: Wir genießen volle Entscheidungsfreiheit und können uns voll und ganz auf den Aufbau der Firma konzentrieren.

Eine der größten Herausforderung haben wir gleich zum Start von debtify erlebt: Uns war schnell klar, wie unsere Lösung aussehen soll und so haben wir 2020 ein Minimum Viable Product entwickelt, um schnell auf potenzielle Kunden zuzugehen und unsere Idee mit ihrem Feedback weiterzuentwickeln. Um mit deutschen Banken dauerhaft ins Geschäft zu kommen, war ein MVP jedoch nicht ausreichend. Wir mussten gleich von Beginn an eine eigenständige IT-Abteilung aufbauen, die den geltenden Datenschutzrichtlinien und Sicherheitsanforderungen genügt.

Jörg: Wir haben debtify während der Corona-Pandemie als Remote-only-Company gegründet. Ergebnis: Unsere Mitarbeitenden arbeiten von Hamburg, München, Budapest, Kiev und Teheran aus zusammen. Unterschiedliche Kulturen, Kalender und Zeitzonen bedürfen durchdachter Prozesse und Strukturen. Der gesamte organisatorische Aufbau ist anders, man braucht andere Tools, das mussten wir erstmal lernen und richtig aufsetzen.

Wer ist die Zielgruppe von debtify?

Michael: Im Prinzip alle, die Kredite herausgeben und Kreditportfolien kaufen sowie Dienstleister, die in die Bearbeitung dieser Portfolien involviert sind: Banken mit Hypotheken und Konsumentenkrediten, Investmentfondsgesellschaften, sowie Immobilienmakler, die bei Verkauf und Verwertung von Immobiliensicherheiten unterstützen. In Zukunft wollen wir unser Angebot für alle weiteren Dienstleister, die Services rund um Bearbeitung zahlungsgestörter Kredite anbieten, öffnen. Das können automatisierte Bewertungstools (AVM) sein, Benchmarking tools um die Effektivität und Effizienz der Dienstleister im direkten Vergleich detailliert zu bewerten, aber auch Apps um den Verkauf von Forderungsportfolien vorzubereiten und effizient abzuwickeln. Wichtig ist wir wollen die Plattform betreiben, Inhalte und Dienstleistungen werden von anderen Anbietern auf unserer Plattform angeboten und verkauft.

Wie funktioniert debtify? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Jörg: Bei der Bearbeitung zahlungsgestörter Kredite arbeiten Banken mit einer Vielzahl an Dienstleistern zusammen – von Verwertungsspezialisten, Immobilienbewertern bis zu Rechtsanwälten und Inkassogesellschaften. Dabei wird täglich eine Menge Informationen ausgetauscht und verarbeitet. Jede Seite arbeitet in eigenen Systemen und nutzt unterschiedliche Kommunikationskanäle – von Faxnachrichten über Telefonate bis hin zu unverschlüsselten Emails. Gleichzeitig wachsen durch Datenschutz, Ansprüche an Datensicherheit und immer komplexere Regulierung auf deutscher und europäischer Ebene die Anforderungen an die Kommunikation, wesentlich beeinflusst durch die Leitlinien der Europäischen Bankenaufsicht (EBA). Mit debtify haben wir eine digitale Plattform auf Basis einer offenen API-Architektur entwickelt, über die Banken nahtlos mit verschiedenen Dienstleistern kommunizieren, Datensätze austauschen und ihre Leistungen anbieten können. Damit wird nicht nur die Effizienz für beide Seiten deutlich gesteigert, sondern auch mehr Transparenz durch ein einheitliches Reporting geschaffen.

Michael: Die Vorteile können sich sehen lassen: Die Anbindung externer Dienstleister und -leistungen erfolgt ohne langwierigen Programmieraufwand und ist mit den aktuellen Vorgaben der deutschen und europäischen Aufsichtsbehörden konform. Für Banken und Portfolioinhaber ist die Lösung komplett kostenfrei. Anbieter, die ihre Dienstleistungen über debtify verkaufen, profitieren von einer höheren Konversion & können die Dauer von der Produktentwicklung bis zur Platzierung des Produkts am Markt deutlich reduzieren. Bislang gibt es keine andere Lösung, die diese Leistungen anbietet.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Jörg: Wir wachsen auf zwei Achsen: International werden wir in den nächsten Jahren stark über die Grenzen Deutschlands hinaus expandieren. Ab 2022 wird es debtify auch in Italien und Spanien geben und wir werden in weitere Länder ausrollen. In den nächsten fünf Jahren wollen wir zu einem gesamteuropäischen Anbieter werden.

Die zweite Achse, auf der wir uns weiterentwickeln, sind unsere Dienstleistungen. Wir sind mit der Bearbeitung besicherter zahlungsgestörter Kreditforderungen gestartet und werden unser Angebot um Lösungen für unbesicherte Forderungen sowie auch das gesamte Outsourcing von Forderungsbearbeitung erweitern. Auch hier gibt es eine Vielzahl von Dienstleistern, deren Leistungen wir in Kürze digital auf unserer Plattform integrieren wollen und welche bereits starkes Interesse an einer Anbindung signalisiert haben.

Analog zu Anbietern, die alle notwendigen Dienstleistungen rund um Aufbau und Betrieb von zum Beispiel Webshops binden, werden wir über debtify alle Dienstleistungen rund um Bearbeitung von Kreditforderungen auf unserer Plattform organisieren. Was shopify im e-commerce erfolgreich umgesetzt hat, wird debtify für den Forderungsbereich aufbauen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Michael: Ihr werdet eine gute Portion Geduld brauchen: In der Regel dauert alles etwas länger, als man es sich vorstellt und plant. Ein gutes Beispiel dafür sind Recruiting und Teamaufstellung. Die Idee vom Team ist zwar im Kopf schon fertig, aber das Zusammenstellen der Teams hat länger gedauert als ursprünglich geplant.

Als Fully-Remote-Unternehmen, das an verschiedenen Standorten arbeitet und Mitarbeitende aus unterschiedlichen Ländern vereint, die verschiedene Sprachen sprechen, haben wir eines ganz sicher gelernt: Man kann nicht zu viel kommunizieren, wenn man effektiv zusammenarbeiten will. Unser CTO hat da eine ganz eigene Maßnahme gefunden, die dabei hilft, den Teamgeist der Software-Engineers zu stärken: Jede Woche blocken sie sich eine Stunde und spielen Spiele, um die Kommunikation im Team zu fördern. Dadurch hat sich die Quote der Wortmeldungen und insgesamt die Beteiligung in Meetings deutlich gebessert, weil das Vertrauen der einzelnen Teammitglieder gestärkt wurde.

Jörg: Ihr sollten im Rahmen Eures Vorhabens immer einen “Contingency Plan”, also eine Art Plan B haben, um schnell und flexibel auf unvorhergesehene Entwicklungen reagieren zu können und so trotz aller Widrigkeiten Eure Ziele zu erreichen.

Wir bedanken uns bei Jörg Olbing und Michael Weinreich für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Zeit für Veränderungen – Widerstände verstehen und abbauen

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veränderungen

Wer kennt es nicht, man sitzt irgendwo in der Firma, vielleicht in der Produktion oder im Büro, das ganze Team, die Abläufe, alles ist gut aufeinander eingespielt und plötzlich kommt die Geschäftsführung, oder der Abteilungsleiter und sagt, wir müssen bspw. in der Produktion die Handlungsabläufe optimieren/ verändern und Personal abziehen. Dies ist nicht, nur wenn man seit Jahren gewisse Abläufe im Unternehmen gewohnt ist, ein Schock, sondern führt auch zu Angst und Widerständen der Mitarbeiter die neue Situation anzunehmen oder zu akzeptieren. Dorothe Grünbart kennt als Unternehmensberaterin diese Situation und kann Firmeninhaber aber auch den Angestellten des Unternehmens Wege und Lösungen zeigen, wie man solche Veränderungen nicht als Schikane, sondern als Chance sieht.

Was sind die Gründe für den innerlichen Widerstand der Mitarbeiter?

Viele Mitarbeiter haben Angst vor Veränderungen, Angst davor den Ablauf falsch zu machen oder ihm nicht gewachsen zu sein. Häufig sehen die Mitarbeiter auch den Grund nicht, warum plötzlich Arbeitsabläufe verändert oder optimiert werden sollen? Immerhin funktionierte es doch mit den bisherigen Abläufen tadellos. Des Weiteren bringen solche Veränderung häufig auch Unsicherheiten mit sich, können die einzelnen Mitarbeiter den neuen Anforderungen gerecht werden oder nicht? Muss ich mich vielleicht nach einem neuen Job umsehen? Diese Fluktuation ist wichtig, um sich auf die neuen Abläufe oder Prozesse einstellen zu können, das Alte muss verabschiedet und wertgeschätzt werden. Das alles braucht eine gewisse Anlaufzeit und als Firmeninhaber oder Abteilungsleiter sollten Sie Ihren Mitarbeitern diese Zeit auch einräumen, auch wenn dadurch gewisse Anlauf- oder Startschwierigkeiten entstehen.

Alte Arbeitsabläufe werden verabschiedet, neue Abläufe und Chancen finden ihren Platz

Sobald Ihre Mitarbeiter die alten Arbeitsabläufe verabschiedet haben, beginnen Sie sich mit den neuen Abläufen zu beschäftigen und sich damit auseinandersetzen. In dieser Phase des Lernens werden mit Sicherheit noch einige Fehler passieren und gewisse Dinge auch vielleicht länger als sonst. Aber Zuversicht und der Glaube, dass sich der Aufwand letzten Endes auszahlen wird, prägen die sogenannte zweite Phase der Veränderungen. Der Widerstand der Arbeitnehmer schwindet und man sieht eventuell auch schon ein, warum diese Veränderung richtig und notwendig waren. In dieser Phase ist es wichtig, dass Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich über Erfahrung mit den neuen Abläufen auszutauschen und voneinander lernen. Dies festigt das neu gewonnene Wissen eines jeden Mitarbeiters. In dieser Phase sollte man den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, auch kleine Erfolge zu feiern und wertzuschätzen.

Eine gewisse Routine stellt sich in den neuen Arbeitsabläufen ein

Sobald die neuen Arbeitsabläufe für die Mitarbeiter zur Routine geworden sind, gelingt es den Mitarbeitern ihre neu erworbenen Kenntnisse fach- und zielgerecht in ihren Arbeitsalltag und in ihre Arbeitsabläufe ohne Schwierigkeiten zu integrieren. Jetzt können die Kollegen die neuen Normen und Werte des Unternehmens annehmen und sich mit ihnen identifizieren. Der Veränderungsprozess ist hiermit für die Mitarbeiter abgeschlossen.

Fazit

Für die Führungskräfte sind solche Veränderungen auch immer sehr schwierig, da jeder Mitarbeiter eine andere Auffassungsgabe besitzt. Während der eine Mitarbeiter bereits nach dem ersten Erklären der neuen Arbeitsabläufe diese tadellos beherrscht, so gibt es auch Mitarbeiter, die etwas mehr Zeit benötigen, um die neuen Schritte zu verinnerlichen. Nicht alle Mitarbeiter befinden in der Phase des Lernens auf dem gleichen Wissensstand. Hier ist es als Führungskraft wichtig auf die Bedürfnisse und Schwierigkeiten der Mitarbeiter einzugehen und ihnen eine helfende Hand zu reichen. Führungskräfte müssen hier viel Geduld und Verständnis für jeden einzelnen Mitarbeiter aufbringen. Dies stellt Führungskräfte häufig vor ungeahnte Herausforderungen. Hier müssen Führungskräfte sehr schnell und individuell ihre Führungsqualitäten anpassen können. Dies geschieht dabei häufig, während man gleichzeitig als Führungskraft viele andere Projekte koordinieren muss. Als Führungskraft in einem Unternehmen ist Multitasking und Flexibilität im Arbeitsalltag unerlässlich.

Fotograf: Matthias Gottwald

Autor:

Dorothee Grünbart hat Linguistik studiert und ist von Hause aus Sprachwissenschaftlerin. Sie lebte in Argentinien, Spanien und Frankreich, studiert und arbeitete dort. Als Unternehmens- und Personalberaterin (in unterschiedlichen Unternehmensberatungen) war Sie branchenübergreifend tätig und hat weit über 1000 Auswahlgespräche geführt, vor allem für Positionen im oberen Management, und natürlich auch Kandidaten in gute Positionen vermittelt. Frau Grünbart absolvierte eine Weiterbildung für systemische Supervision und Coaching sowie eine Ausbildung als Lehrsupervisorin. In einem international agierenden Unternehmen war Sie für über 100 Mitarbeiter an 5 Standorten als Personalmanagerin verantwortlich. Sie hat sich in den letzten Jahren darauf spezialisiert Führungskräfte und Teams zu Höchstleistungen zu führen (gute Performance, Senkung der Fluktuation, gute Unternehmenskultur, besserer Umsatz).

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Ihre Vision ist, dass die Menschen gerne arbeiten und gut miteinander umgehen!

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Die Kraft von Brand-Storytelling

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marke zielgruppe

Wenn Marken eine Geschichte erzählen

Was sind die Wurzeln der Marke und wohin soll sie gehen?

Die erste Frage, die man sich als Unternehmer stellen muss, warum hat man die Marke gegründet und wer hat die Marke bspw. die Modemarke truth limit auf ihrem Erfolgsweg begleitet. In welcher Branche bewegt sich die Marke und in welche Richtung soll sich Marke schlussendlich entwickeln? Was ist das Ziel der Marke? Wenn diese Fragen beantwortet worden sind, ist das Grundgerüst für eine erfolgreiche Markengeschichte fertig. Wie soll die Marke am Markt positioniert werden? Und wie mache ich meine Marke und Produkte bekannt? Welche Marketingmaßnahmen leite ich ein, um meine Marke und meine Produkte erfolgreich am Markt zu etablieren? All diese Fragen müssen sich Unternehmer im Vorfeld stellen. Hier spielen auch die finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens eine entscheidende Rolle.

Was verspricht die Marke der Zielgruppe und wie grenze ich die Marke von meinen Mitbewerbern ab?

Hier geht es darum zu erörtern, was die Marke oder das Produkt von truth limit von anderen Modeanbietern unterscheidet. Hat zum Beispiel der Stoff eine besonders langlebige und hochwertige Qualität? Wurden die Produkte aus sehr hochwertigem und langlebigem Material hergestellt? Verbindet man die Marke bspw. mit qualifizierten und freundlichen Mitarbeitern? Wenn die Qualität der Produkte und der Service stimmt, sind auch die Kunden bereit, dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Dabei sollte man darauf achten, dass die Kunden das Gefühl haben einen echten Mehrwert zu erhalten, wenn sie Produkte von dieser Marke kaufen. Jedoch sollte dieses Werteversprechen auch auf jeden Fall eingehalten werden.

Wie spricht die Marke mit der Zielgruppe?

Wenn das Setting und das Wertversprechen definiert worden sind, ist es wichtig, dass die Marke einen Erzähler bekommt. Aus der Belletristik weiß man, dass es vier unterschiedliche Erzähler gibt.  Welche da wären: objektiver Erzähler, Ich-Erzähler, personeller Erzähler und auktoriale (allwissender) Erzähler.

Für welchen Typ des Erzählers man sich entscheidet, muss jeder selbst wissen. Wichtig ist, dass der Erzähler authentisch ist und zur Zielgruppe und zur Philosophie des Unternehmens passt. Wie Sie Ihre Zielgruppe ansprechen, bleibt Ihnen selbst überlassen. Jedoch sollten Sie dabei auf einen freundlichen und nicht zu aufdringlichen Ton achten. Dabei darf der Ton, wenn es zur Unternehmensphilosophie passt, auch ein wenig provokant sein. Bestes Beispiel ist hier MediaMarkt, die für ihre etwas provokante Werbung bekannt sind. Jedoch sollte sich der provokante Ton im Rahmen halten und nicht übers Ziel hinausschießen. Denn wie im Leben gilt auch im Marketing, der Ton macht die Musik und entscheidet schlussendlich über Erfolg oder Misserfolg der Marke.

Fazit:

Um ein Produkt oder eine Marke erfolgreich am Markt zu etablieren, ist es wichtig die Geschichte des Produktes und der Firma zu kennen. Auch sollte man wissen, wer die Zielgruppe ist und wie man diese Zielgruppe anspricht. Außerdem sollte die Marke dem Kunden einen gewissen Mehrwert bieten und sein Versprechen gegenüber dem Kunden einhalten.

Autor:

Lukas Schaffernack ist ein Kind seiner Zeit und mit den sozialen Medien aufgewachsen. Im Jahr 2019 gründete er seine eigene PR Agentur, die auf die Vermarktung in den sozialen Medien spezialisiert ist, LS Media Consulting.im Folgejahr 2020 gründete er die in Graz ansässige Modemarke truth limit. Mit seinen Kreationen möchte er Menschen inspirieren, zu sich selbst zu stehen & das Beste aus dem Leben zu holen. Denn jeder Mensch ist einzigartig und auf seine Weise perfekt und sollte dies auch zum Ausdruck bringen.

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Simon Holding verkauft Anteile an Coworking-Unternehmen Orangery

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Simon Holding Coworking Orangery

Ende September hat die Hamelner Simon Holding GmbH ihre Beteiligung am Coworking-Unternehmen Orangery veräußert. Die Simon Holding hatte im Juni 2019 25 Prozent des Start-ups aus Hildesheim erworben und das Unternehmen seither mit Kapital und Beratungsleistungen unterstützt. Über den Verkaufspreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.

Die im April 2018 von Sebastian und Dominik Groenen gegründete Orangery hat sich dem Ziel verschrieben, junge Unternehmer in der turbulenten Gründungsphase mit Know-how und einem umfassenden Netzwerk zu unterstützen. Auch bei formellen Herausforderungen und beim Überwinden bürokratischer Hürden helfen die Coaches. Ferner vermietet die Orangery voll ausgestattete Coworking-Spaces zu unterschiedlichen Tarifen. Gestandene Unternehmen beraten die Hildesheimer Coworker ebenfalls, speziell in IT-Fragen und in puncto Digitalisierung. Business-Meetups und verschiedene Events runden das Angebot ab.

„Der Ausstieg aus der Beteiligung kommt für die Orangery und für uns zum genau richtigen Zeitpunkt“, sagt Fabian Simon, der geschäftsführende Gesellschafter der Simon Holding GmbH. Nach einer fruchtbaren Zusammenarbeit während der Gründungsphase sei es nun an der Zeit, sich anderen Herausforderungen zu widmen. „Ich freue mich darüber, dass wir der Orangery mit finanziellen Mitteln und mit unserer Marktkenntnis unter die Arme greifen konnten. Die Orangery hat sich nun fest in der Gründerszene etabliert, unsere gemeinsam formulierten Ziele wurden erreicht“, erklärt Simon.

Die durch den Verkauf der Anteile an der Orangery freigewordenen Ressourcen könnten nun zudem an anderer Stelle sinnvoll eingesetzt werden. Simon: „Unsere Eigenmarke KREDIT.DE, unter der wir bundesweit günstige, personalisierte Finanzierungslösungen anbieten, befindet sich gerade in einer Phase der Expansion. Auf diese Aufgabe werden wir uns jetzt verstärkt konzentrieren.“

Die Simon Holding GmbH führt zahlreiche bekannte Eigenmarken und investiert seit über zehn Jahren erfolgreich in Fintech- und Proptech-Unternehmungen, Karriereberatungen und Unternehmen aus der E-Commerce-Branche.

Autor: Sebastian Hardt

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Whataboutism – was ist das und wie geht man damit um?

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Whataboutism

Sexismus oder Rassismus, Klimawandel, Coronapolitik oder Impfen. Eines haben diese großen Debatten unserer Zeit gemeinsam: den Whataboutism. Immer wieder wenden Menschen diese Argumentationstechnik an. Gemäß Oxford Living Dictionary wird dabei eine Anschuldigung oder eine schwierige Frage mit einer Gegenfrage beantwortet. What about…? – Was ist mit…? Diesen so genannten Whataboutism erleben wir gefühlt intensiver als früher. 

Wer mit der Technik des Whataboutism agiert, hat oftmals das Ziel, vom eigentlichen Kern des Diskurses abzulenken.

Zum Beispiel: Leute machen sich stark gegen die Benachteiligung der Frau. Von der Seite des Whataboutismers kommt dann ein Kommentar à la: „Naja, aber es gibt auch Männer, die von Frauen diskriminiert werden!“ Bei Kindern kennen wir so etwas ja auch: „Du hast genascht!“ – „Nein, hab‘ ich nicht, aber der andere hat doch auch!“ Ob beim Kind oder beim 

Metoo-aber-auch-Männer-sind-Opfer-Typ: Diese Personen fühlen sich im Innersten ertappt. Einerseits müssen sie den Argumenten des Gegenüber irgendwie recht geben, da sie oft als ziemlich klar und eindeutig daherkommen. Das können Fakten, Statistiken oder eben genaue Beobachtungen sein. Andererseits kommt es für sie überhaupt nicht in Frage, dem anderen recht zu geben – auf gar keinen Fall. Also was tun in dieser kommunikativen Zwickmühle? Schnell den Kontext verändern und schon hat man die Aussage irgendwie zurechtgebogen. 

Schmalspur-Argumentation at its best 

Obwohl diese Art der Gegenargumentation so durchsichtig wie auch dünn daherkommt, ist es als Gesprächspartner oft schwierig, dagegen wieder eine Replik zu setzen. Erst recht, wenn der Whataboutism-Anwender sein Notprogramm fährt: Wenn auch die schwächste Argumentation nichts mehr bringt, hat sich in den letzten Jahren das Gesprächskillerwort „Fake-News“ nach dem Motto „ist eh alles manipuliert“ ganz gut etabliert. Dieser Tatbestand ist auch die größte Problematik: Fakten werden nicht mit Gegenfakten belegt, sondern mit Glaubenssätzen. Das kann nicht funktionieren. Man selbst legt eine Statistik einer demokratisch legitimierten Regierung vor – und wenn das Gegenüber zutiefst der Überzeugung ist, dass „alle Regierungen eh lügen“, kommt man im Dialog nicht weiter. 

Wer einen Whataboutismer gegenüber hat, kennt das: Es wird schnell mühsam und man beginnt sich zu nerven. Im Eltern-Kind-Dialog kommt dann logischer- und meist auch sinnvollerweise das Schwert der Hierarchie zur Anwendung. „Ich hab‘ nicht genascht, aber der andere hat ja auch“ muss nicht gegenargumentiert werden. Mit einem „Ich hab‘ dich erwischt, du machst das nicht mehr – basta“ ist die Schlaufe unterbrochen. Die gute Stimmung vielleicht auch? Das gehört zu modernen wie traditionellen Erziehungsmaßnahmen eben dazu…

Patt-Situation oder berühmt berüchtigter Keil 

In politischen und gesellschaftlichen Diskussionen enden solche Dialoge dann meist im Patt. Oder eine Seite gibt auf. Oder man verlässt einander genervt.  Doch was tun –im Familien- und Freundeskreis genau wie im beruflichen Kontext, unter Kollegen oder Parteifreunden, im Verein oder am Stammtisch? Welche Möglichkeit gibt es, um den Keil nicht weiter hineinzutreiben – erst recht, wenn sich einmal wieder alles um so etwas wie Corona-Maßnahmen oder Impfpflicht dreht? Was funktioniert jetzt noch, um Beziehungen wegen solchen Themen nicht scheitern zu lassen? 

Die Lösungen sind so einfach wie wirksam: Entweder, man spricht den Whataboutism an – oder man klammert das entsprechende Thema von vornherein aus: „Ich stelle fest, dass wir hier uns nicht annähern. Lass und doch dieses Thema auf der Seite sein und reden wir über… – wäre das ein Vorschlag?“ Das kann funktionieren, tut es auch oft – muss aber nicht. Denn auch zum Themaausklammern gehört die Bereitschaft beider Seiten – wie es eigentlich immer ist, wenn in der Kommunikation ein Dialog stattfinden soll.

Autor:

Stefan Häseli ist Kommunikationstrainer, Keynote-Speaker, Moderator und Autor mehrerer Bücher. Er betreibt ein Trainingsunternehmen in der Schweiz. Der Kommunikationsexperte begleitet seit Jahren zahlreiche Unternehmen bis in die höchsten Vorstände von multinationalen Konzernen. Er doziert an Universitäten und Fachhochschulen im Themenfeld Kommunikation. Als Experte nimmt er im Radio und TV-Stationenimmer dann Stellung, wenn Kommunikation irgendwo auf der Welt gerade eine entscheidende Rolle spiel. In seinen Kolumnen mit feinsinnigem Humor, in seinen Vorträgen und Seminaren vermittelt er Wissen kurzweilig und gespickt mit Beispielen aus der Praxis sowie amüsanten Anekdoten.

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