Sonntag, November 24, 2024
Start Blog Seite 306

Sucht euch Partner*innen mit unterschiedlichen Kompetenzen


0
plexipeople Fotofiguren Acrylglas

Plexipeople stellt individuelle Fotofiguren aus recyceltem Acrylglas her, die Schnappschüsse und besondere Momente für die Ewigkeit festhalten

Stellen Sie sich und das Startup Plexipeople doch kurz unseren Lesern vor!

Plexipeople stellt individuelle Fotofiguren aus Acrylglas her, die Schnappschüsse und besondere Momente für die Ewigkeit festhalten. Um die Ewigkeit nicht unnötig zu belasten, hat Plexipeople sich der Nachhaltigkeit verschrieben und produziert die Fotofiguren deshalb ausschließlich aus 100% recyceltem Acryl. Außerdem werden nachhaltige Rohstoffe wie Holz genutzt und bei der Verpackung vollständig auf Folien und Kunststoffe verzichtet. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Aus der langjährigen Erfahrung im Grafik- und Druckbreich, spezialisiert auf Prototypenbau und Einzelanfertigungen, wollten wir mit Plexipeople etwas Langlebiges erschaffen. Wir möchten unseren Kund*innen die Möglichkeit geben, echte Momente in physischer Form als Fotofiguren festzuhalten, dabei legen wir besonderen Wert auf Hochwertigkeit und Nachhaltigkeit. Ein solches Produkt wurde auf dem Fotomarkt für den/die Endverbraucher*in bis dahin nicht angeboten, deswegen haben wir uns mit Plexipeople darauf spezialisiert. 

Etwas Neues schaffen, Lösungen finden, Prozesse optimieren, das bestmögliche Resultat erzielen, nachhaltig in einem ganz und gar nicht nachhaltigen Segment zu werden und damit unsere Kund*innen glücklich zu machen, ist auch heute noch mein Antrieb. 

Welche Vision steckt hinter Plexipeople?

Plexipeople soll aus der Flut an Fotos, die man heutzutage in allen möglichen Momenten macht, das wichtigste hervorheben und ihnen eine Bühne geben. Dieses Ziel verfolgen wir, indem wir unsere Kund*innen durch einen einfachen Bestellprozess durch unseren Onlineshop führen. Man kann also ganz einfach seine Fotofigur vom Sofa aus bestellen, wir übernehmen dann die professionelle grafische Bearbeitung der Bilder. Darüber hinaus hat es uns wahnsinnig gereizt, ob man nicht aus dem wenig Ressourcen schonenden Fotodruckmarkt nicht auch mit einem nachhaltigen Produkt Erfolg haben kann. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Eine immer wiederkehrende Herausforderung ist das fehlende Verständnis für die Qualität unseres Produktes und seine Nachhaltigkeit. Zulieferer und Banken haben uns dazu geraten, weniger Wert auf die Qualität zu legen und günstigere Materialien einzukaufen. Mein erster Banktermin endete mit den Worten des Bankers: „Warum machen Sie denn so eine aufwendige Verpackung ohne Folie? Wickeln Sie es doch in Luftpolsterfolie ein und dann ab in einen Standardkarton. Machen die bei Amazon ja auch so. Da müssen Sie noch einiges lernen!“ Das alles, um eine Ersparnis von vielleicht 0,30 € pro Verpackung zu erreichen. Heute sind wir nach Optimierung der Prozesse und Lieferketten günstiger als wir es mit standardisierten Karton und Folien je hätten werden können. 

Nach dem Termin bei dem Bankberater, der für Startups und Gründungen zuständig war, wurde mir klar, wie wichtig unsere Ziele sind und ich entschied mich, es selber zu finanzieren, um unabhängig zu sein und die Werte von Plexipeople weiter verfolgen zu können. Die nächste Hürde war dann das richtige Team zusammen zu stellen und den bequemen Pfad der letzten Jahre zu verlassen, um alles neu zu denken und einer von denen zu sein, die es besser machen möchten. 

Wer ist die Zielgruppe von Plexipeople? 

Plexipeople spricht zu 70% eine weibliche Zielgruppe zwischen 25 und 45 Jahren an. Unser Produkt wird aber auch viel verschenkt, daher ist der/die Käufer*in nicht unbedingt der/die Nutzer*in. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass unser Produkt sehr vielfältig ist, wir lernen von der Kreativität unserer Kund*innen, die immer wieder neue Ideen für die Verwendung unserer Fotofiguren haben. So bieten wir neben den Fotofiguren auch personalisierte Cake-Topper oder Dekoaufsteller an. Zusätzlich bauen wir den B2B-Markt weiter aus, indem wir Auszeichnungen, Iso-Zertifikate, Preise, Ehrungen oder Hinweise für Firmen herstellen. Alles aus demselben Material und einem stark automatisierten Herstellungsprozess. 

Wie funktioniert Plexipeople? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Wir stellen außergewöhnlichen Fotofiguren aus recyceltem Acrylglas her, um damit außergewöhnliche Momente für die Ewigkeit festzuhalten und die durch ihren freigestellten Charakter besonders lebendig wirken zu lassen. Durch den einfachen Bestellprozess im Onlineshop, kann man zu jeder Zeit und an jedem Ort seine Bestellung durchführen. Das Foto wird bearbeitet, das gewünschte Motiv freigestellt, Feinheiten ausgebessert und in der eigenen Produktion hinter sechs Millimeter starkes, recyceltes Acryl gedruckt. Durch ein 3-lagiges Druckverfahren gewinnt das Bild an Brillanz und die Farben an Leuchtkraft. Auch ist es durch das Druckverfahren von beiden Seiten sichtbar. Ist die Figur produziert, bekommt sie einen Motivsockel aus Nussbaumholz oder weißem American Whitewood, der je nach Größe der Figur in verschiedenen Breiten erhältlich ist. Mit einer 100% recycelbaren und stoßsicheren Karton-Verpackung kommt die fertige Fotofigur innerhalb von wenigen Tagen sicher zu einem nach Hause. 

Damit haben wir ein Produkt entwickelt, das meinem persönlichen Qualitätsanspruch zu 100% entspricht, nachhaltig aber trotzdem erschwinglich ist und bereits unzähligen Menschen mindestens ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. 

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen in der People-Fotografie die bessere Alternative zum klassischen Bilderrahmen werden und weitere Produktvarianten von freigestellten Fotoprodukten anbieten. Des Weiteren möchten wir Marktführer in Europa für den personalisierten Fotodruck werden. 

Langfristig arbeiten wir an einer KI, die den kompletten Arbeitsablauf und die Bearbeitung der Bilder, bis auf wenige Ausnahmen, automatisiert.
Da uns das Thema Nachhaltigkeit wirklich wichtig ist und uns persönlich am Herzen liegt, möchten wir in fünf Jahren vollständig auf eine energie- und ressourceneffiziente Produktion mit erneuerbaren Energien umgestellt haben, um unserem ökologischen Fußabdruck noch kleiner zu machen als er jetzt schon ist. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

1. Macht es im Team – sucht euch Partner*innen mit unterschiedlichen Kompetenzen.
2. Hört zu was andere euch sagen, aber geht euren eigenen Weg. Niemand hat sich, im besten Fall, so viele Gedanken dazu gemacht wie ihr selbst.
3. Sucht euch starke Kooperationspartner*innen und kalkuliert ausreichend Geld für das Marketing. 

Wir bedanken uns bei Kristof Zander für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sucht euch Unterstützung!

0
socialbnb reisende reisen

socialbnb Online-Plattform, die Reisende mit sozialen und ökologischen Projekten auf der ganzen Welt verbindet

Stellen Sie sich und das Startup socialbnb doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Nils Lohmann und Alexander Haufschild, die  Gründer von socialbnb.

socialbnb ist eine Online-Plattform, die Reisende mit sozialen und ökologischen Projekten auf der ganzen Welt verbindet. Wir bieten deren ungenutzten Räumlichkeiten, als Übernachtungsmöglichkeit für Reisende an, die nachhaltiger und authentischer reisen möchten. Durch die Übernachtung vor Ort erhalten die Projekte eine nachhaltige Einkommensquelle abseits von Spenden und können so ihre wertvolle Arbeit finanzieren. Die Reisenden haben währenddessen die Möglichkeit, eine authentische und lokale Reiseerfahrung zu machen, in das Leben vor Ort einzutauchen und mehr über das jeweilige Projekt zu lernen. So schaffen wir eine neue Form des nachhaltigen Tourismus, von dem alle profitieren

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Auf eigenen zahlreichen Auslandsaufenthalten ist uns bewusst geworden wie viele inspirierende Ideen und Lösungsansätze es auf der ganzen Welt gibt für unsere aktuelle, globalen Herausforderungen. Zu selten werden diese Projekte mit ihren Lösungsansätzen und die motivierten Menschen dahinter aber überhaupt wahrgenommen oder finanziell unterstützt. Gemeinsam mit den Projekten vor Ort entwickelten wir die Idee, die enorme Kraft des Tourismus für die Finanzierung von solchen Projekten zu nutzen und entwickelten socialbnb. In einem Studierendenteam verfolgten wir die Idee über die Jahre nebenbei weiter. Als das Feedback sowohl von Reisenden, als auch von den Projekten sehr positiv war entschieden wir uns socialbnb als eigenständiges social Impact Start-Up zu gründen, um so eine wirkliche Veränderung im Tourismus anstoßen zu können.

Welche Vision steckt hinter socialbnb?

Wir glauben an einen nachhaltigen Tourismus von dem alle profitieren. Mit socialbnb wollen wir Reisen so gestalten, dass die Einnahmen aus dem Tourismus den Leuten vor Ort zu Gute kommen und einen positiven Mehrwert für alle Beteiligten erzielen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine große Herausforderung zu Beginn war es unser Partnernetzwerk auf der ganzen Welt aufzubauen. Dafür haben wir nach und nach einen Prozess entwickelt, um auch von Deutschland aus den Kontakt zu unseren Projektpartnern vor Ort zu halten. Unser Team ist aufgeteilt auf die verschiedenen Weltregionen und sucht online nach Projekten, die wir mit unserem Konzept unterstützen könnten. Mittlerweile können wir aber auch auf ein großes Netzwerk von Verbänden, großen NGOs oder Instituten in den jeweiligen Regionen zurückgreifen, die Kontakte weitervermitteln. Das war enorm hilfreich.

Aktuell ist sicherlich die große Unsicherheit bezüglich der sich sehr schnell veränderten Corona Situation in den jeweiligen Ländern eine große Herausforderung. Da wir mittlerweile in über 45 Ländern aktiv sind ist es schwer den Überblick über die Regularien zu behalten und die Sicherheit vor Ort für alle zu gewährleisten. Wir haben aber einen Prozess implementiert bei dem wir wöchentlich die Situationen in denen bei uns angebotenen Ländern uns anschauen und in Absprache mit den Projekten vor Ort entscheiden ob gewisse Regionen nicht gebucht werden können.

socialbnb hat sich bisher aus Eigenmitteln finanziert und wurde durch verschiedene Start-Up Wettbewerbe und Förderungsprogramme unterstützt. Aktuell finanzieren wir uns durch das Exist-Gründerstipendium.

Wer ist die Zielgruppe von socialbnb?

Unsere Hauptzielgruppe sind junge Reisende zwischen 18 – 35 Jahren, die vor allem auf der Suche nach authentischen und besonderen Erlebnissen sind. Sie haben aber auch ein großes Bewusstsein für Soziales und Nachhaltigkeit und wollen mehr über die Gegebenheiten vor Ort lernen. Für sie sind die meisten unserer Unterkünfte ausgelegt. Wir haben aber im Laufe der Zeit festgestellt, dass es auch eine ältere Zielgruppe gibt, die sich für unser Angebot interessiert. Denn auch für Alleinreisende in der Altersgruppe ab 35 oder Familien, die für Thematiken wie Nachhaltigkeit sensibilisiert sind und auf der Suche nach Begegnungen mit verschiedenen Kulturen sind, kommt eine Buchung bei socialbnb in Frage. Daher gibt es auch immer mehr familienfreundliche Unterkünfte und solche mit höherem Komfort in unserem Angebot, die ein soziales und einzigartiges Reiserlebnis versprechen.

Wie funktioniert socialbnb? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Interessierte können sich auf der neuen Plattform von socialbnb über die verschiedenen Unterkünfte informieren.

Neben der Filterung der Themenschwerpunkte, Preis und Lage, kann zudem nach zusätzlichen Merkmalen wie veganer Küche, Barrierefreiheit oder sonstigen Aktivitäten gefiltert werden. Auf den jeweiligen Profilen finden Reisende alle Informationen zu Art der Unterkunft und was sie vor Ort erleben können. Außerdem steht beschrieben, für was das Geld für die Übernachtung verwendet wird.

Sportinteressierte können beispielsweise den pädagogischen Einsatz von Skateboarding, oder Surfen in den jeweiligen Ländern kennenlernen und gleichzeitig selbst diese Sportarten erlernen. Tierfreunde können bei einem Aufenthalt bei dem Projekt Tenikwa in Südafrika, die Behandlung verletzter Wildtiere und deren Auswilderung mitfinanzieren.

Dadurch bietet ein Aufenthalt in einem socialbnb eine ganz neue Reiseerfahrung.

Lokale NGOs hingegen können mit socialbnb, fehlende staatliche Gelder in den jeweiligen Ländern ausgleichen und sich finanziell absichern. Die Nutzung ist, im Gegensatz zu vielen anderen touristischen Plattformen, für Anbieter kostenlos. Außerdem erhalten sie Kontakt zu internationalen Reisenden, die sich für das Thema der Projekte interessieren. Diese gezielte Zielgruppenansprache sorgt dafür, dass sie Reisende erhalten, die sich wirklich für ihre Thematiken interessieren und sie nicht als reine Übernachtungsmöglichkeit sehen. Wir bieten den Projekten darüber hinaus eine individuelle Betreuung und ein auf sie zugeschnittenes Angebot.

socialbnb, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es socialbnb zum größten Anbieter für nachhaltiges und verantwortungsvolles Reisen zu machen. In Zukunft wollen wir das Angebot noch weiter ausbauen und vor allem weitere einzigartige Unterkünfte auch in Europa schaffen. Aber nachhaltiges Reisen hört natürlich nicht bei der Unterkunft auf. Wir würden gerne weitere Angebote wie Aktivitäten und Transportmöglichkeiten mit aufnehmen und in Zukunft ebenfalls vermitteln.

Dann sind wir auch daran interessiert, neben der Vermittlung über unsere Plattform, Kooperationen mit anderen Reiseunternehmen einzugehen, um so noch mehr Unterstützung für die Partnerprojekte bieten zu können. Dadurch wollen wir unserem Ziel den Tourismus als solches Stück für Stück so umzugestalten, dass vor allem die lokale Bevölkerung profitiert, näherkommen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bleibt fokussiert und verliert euer Ziel nicht aus den Augen.

Sucht euch Unterstützung! Es macht viel mehr Spaß im Team zu arbeiten und schließlich kann man alleine nicht alles wissen. Holt euch Hilfe auch von extern. Uns haben dabei zahlreiche Accelerator Programme geholfen.

Immer lächeln und den Spaß behalten! Gründen ist ein auf und ab – trotzdem eine unfassbare schöne Sache, für die man dankbar sein sollte. Also immer mal wieder zurückschauen und sich vergewissern wie weit man schon gekommen ist.

Wir bedanken uns bei Nils Lohmann und Alexander Haufschild für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Denken Sie groß!

0
contentful digitale produkte inhalte

Contentful – die Content-Plattform für digitale Erlebnisse von heute

Stellen Sie sich und das Startup Contentful doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, ich bin Sascha Konietzke und bin einer der Gründer von Contentful. Zusammen mit meinem Mitgründer Paolo Negri entwickelte ich die gleichnamige Content-Plattform Contentful, die es Unternehmen und Organisationen ermöglicht, digitale Inhalte und Produkte für verschiedenste Geräte und Kommunikationskanäle zu kreieren.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wie bei vielen anderen Gründern begann alles mit dem starken Wunsch, ein eigenes Problem zu lösen. Ich arbeitete als Softwareentwickler und baute mobile Apps zusammen mit Agenturen. Content Management Systeme (CMS) wurden zu dieser Zeit vor allem zur Erstellung und Verwaltung von Webseiten genutzt. Sie waren allerdings nicht dafür gebaut, andere Endgeräte oder Kanäle zu bedienen, z. B. native Apps für Smartphones. Unternehmen und Entwicklerteams mussten mit großem und unverhältnismäßigem Zeitaufwand, Inhalte für die neuen Kanäle anpassen. Es musste einen besseren und einfacheren Weg geben. So versuchte ich, eine eigene Softwarelösung zu bauen und stellte schnell fest, dass mein Prototyp etwas war, das andere Entwickler enorm weiterbrachte, und das Potenzial für ein erfolgreiches Business da war. Als ich Paolo auf einem Startup Event in Berlin traf, merkten wir schnell, dass wir gemeinsam eine bessere Lösung für Entwickler schaffen könnten und entschieden uns, Contentful zusammen aufzubauen.

Welche Vision steckt hinter Contentful?

Inhalte (Content) sind die Währung der heutigen digitalen Zeit. Nur die Unternehmen werden erfolgreich sein und überleben, die ihre Produkte und Dienstleistungen in kundenorientierte, digitale Erlebnisse verpacken können. Inhalte spielen hierbei zur Differenzierung zwischen Wettbewerbern eine entscheidende Rolle. Digitale Inhalte müssen daher – wie die Unternehmen und die an sie gestellten Anforderungen – mitwachsen bzw. skalierbar sein.

Contentfuls Vision ist eine Welt, in der jedes Unternehmen, Inhalte schnell und einfach veröffentlichen kann, um so die digitalen Produkte zu entwickeln und problemlos anzupassen, die ihre Kunden von ihnen erwarten. Digitale Inhalte sind einer der wenigen Bestandteile im Entwicklungsprozess, der noch nicht auf umfassende und moderne Weise gelöst wurde, der aber einen großen Einfluss auf die Effizienz der Marke und der Entwickler hat, die ihn erstellen müssen. Contentful ist ein Unternehmen, das von Entwicklern für Entwickler geschaffen wurde. Und ich spreche nicht ausschließlich von Softwareentwicklern, aber allen Personen, die in irgendeiner Weise für die digitale Präsenz ihres Unternehmens verantwortlich sind. “Digitale Entwickler” können mit unseren Tools, besser und vor allem weitaus schneller agieren.

Darüber hinaus versteht Contentful auch, wie die Arbeitswelt der Zukunft aussieht. Als eines der am schnellsten wachsenden, globalen Software-as-a-Service (SaaS) Unternehmen wissen wir um die Herausforderungen und haben diese im Design unseres neuen Berliner Büros berücksichtigt. Unser Contentful Team wird in den nächsten Jahren um ein Vielfaches wachsen und wir möchten unsere aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden und ihre Karriere mit auf diese Reise nehmen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Zu Beginn war es schwierig, Finanzmittel und Förderer unserer Idee zu finden, aber Paolo und ich glaubten an unser Produkt und konnten schließlich einen wichtigen Partner und Investor gewinnen. Balderton Capital war bereits mit Paolos technischem Können durch ein anderes Unternehmen vertraut und auch von meiner Arbeit im Content-Bereich überzeugt, sodass sie – entgegen ihrer gewohnten Series A Investment-Strategie und zusammen mit Point Nine Capital – Contentfuls Seed Investment anführten. Seitdem konnten wir andere erstklassige Investoren gewinnen, um das Kapital zu erhalten und um unsere Produktidee erfolgreich umzusetzen. 

Ende 2019 entschloss ich mich, die Rolle des Chief Strategy Officer für Contentful zu übernehmen und holte mit Steve Sloan, einen erfahrenen Executive und unseren aktuellen CEO an Bord. Steve hatte durch seine Tätigkeit bei Unternehmen wie Twilio, Amazon Web Services, Microsoft und Marketo wichtige und umfangreiche Kenntnisse im Technologiesektor gesammelt und hilft uns, mit seinen Führungsqualitäten und seiner Vision, Contentful auf die nächste Ebene zu bringen.

Paolo ist nach wie vor als Contentfuls Chief Technical Officer tätig und beide von uns sind aktiv in unserem Board of Directors.

Wer ist die Zielgruppe von Contentful?

Contentful hilft digitalen Entwicklern jeder Art und unabhängig von der Branche. Dazu zählen unter anderem Softwareentwickler, Autoren, Copywriter, Produktmanager und Kampagnenmanager im Marketing.

Wie funktioniert Contentful? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Contentful ist eine moderne Content-Plattform, die es Unternehmen aller Größen ermöglicht, ihre kompletten Inhalte – von der Zusammenstellung bis zur Veröffentlichung zu steuern. Mit Contentful können komplexe und anspruchsvolle Inhalte kundenspezifisch aufbereitet und bereitgestellt werden. Nach der Pionierarbeit im Bereich der Headless Content Management Systeme, hat es Contentful mittlerweile geschafft, weitere Herausforderungen im Content-Bereich mit einer sogenannten API-Architektur (Application Programming Interface) zu lösen. Über diese Programmierschnittstellen können angepasste Benutzeroberflächen für Redakteure erstellt, andere Software-Plattformen integriert und die Erstellung von Inhalten sogar komplett automatisiert werden. All dies ist mit existierenden Content Management Systemen (CMS) nicht oder nur schwer möglich. Contentful ist extrem anpassungsfähig und ermöglicht Unternehmen, schnell an sich ändernde Kundenanforderungen zu reagieren, ganz egal ob mit einem internen Team oder mit einem Contentful-Partner gearbeitet wird.

Contentful, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Contentful ist weltweit in einer führenden Position, um Unternehmen bei der Erstellung von digitalen Produkten zu helfen. Denn in jedem der Produkte sind auch immer viele Inhalte vorhanden. Wir können uns sehr glücklich schätzen, eine unglaubliche Community, insbesondere Softwareentwickler, zu haben, die unser Produkt beispielhaft weiterentwickeln und anpassen. Wir werden dafür sorgen, dass diese Contentful weiterhin erfolgreich nutzen, um es Unternehmen weiterhin zu ermöglichen, ihre Kundeninteraktionen in der digitalen Welt zu modernisieren.

Wie erwähnt, sind wir dabei, ein brandneues Büro in Berlin zu eröffnen, das uns – zusammen mit unseren Hubs in San Francisco und Denver – dabei helfen wird, neue und erstklassige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu finden, um unsere Reise fortzusetzen. Wir haben das Ziel, eines der einflussreichsten Technologieunternehmen mit Berliner Wurzeln zu werden und sind meiner Meinung nach auf einem guten Weg.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als erstes brauchen Sie eine größtmögliche Idee. Viele angehende Gründerinnen und Gründer, mit denen ich spreche, haben eine Lösung für ein sehr spezifisches Problem, das nicht groß genug ist, um ein gesamtes Unternehmen zu tragen. Denken Sie groß und haben Sie keine Angst vor hochgesteckten Zielen.

Zweitens müssen Sie sicherstellen, dass der Kunde bei der Problemlösung an erster Stelle steht. Das Feedback des Kunden zu verstehen und zu berücksichtigen, ist essentiell, genauso wie die ständige Verbesserung des Feedbackprozesses mit Kunden. Ihre Vision sollte sie immer führen, aber erlauben Sie auch Ihren Kunden, diese Vision zu beeinflussen.

Drittens, einfach loslegen. So viele, vielversprechende Firmen gibt es gar nicht oder nicht mehr, weil ihre Gründer Angst vor dem Risiko hatten, etwas Großes zu tun. Haben Sie keine Angst vor Misserfolg, aber gehen Sie auch nicht davon aus, dass nichts schieflaufen wird. Glauben Sie an sich und Ihre Idee, aber seien Sie bereit für Feedback von Personen, die die Dinge vielleicht nicht so sehen wie Sie selbst. So lange Sie Dinge kreieren, die die Menschen sich wünschen und brauchen, und Sie ein gutes Team um sich versammeln, lohnt es sich auf sein Gefühl zu vertrauen und nicht zurückzuschauen.

Wir bedanken uns bei Sascha Konietzke für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Machen und Korrigieren schlägt Analysieren und Abwarten

0
Inyova Impact-Investing-Plattform

Inyova ist eine digitale Impact-Investing-Plattform für nachhaltige Geldanlagen

Stellen Sie sich und das Startup Inyova doch kurz unseren Lesern vor!

Inyova ist eine digitale Impact-Investing-Plattform für nachhaltige Geldanlagen. Impact Investing bezeichnet Investitionen, die neben einer finanziellen Rendite auch einen positiven sozialen und ökologischen Effekt erzielen. Unser wertebasierter Ansatz steckt im Namen: Inyova steht für Invest in Your Values. 

Bei Inyova wird man Mitbesitzer von Unternehmen, die nachhaltige Lösungen entwickeln, hohe Nachhaltigkeitsstandards umsetzen oder auf bestimmte, nicht nachhaltige Bereiche wie fossile Brennstoffe ganz verzichten. In der Schweiz haben wir schon viele weit über 5.000 Kund*innen, die umgerechnet mehr als 100 Millionen Euro angelegt haben. Wir sind ein Team aus Nachhaltigkeitsaktivisten, Finanzexperten und Tech-Nerds. Inyova ist 2017 in Zürich gegründet. Unsere Plattform ging 2019 an den Start. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Inyova wurde bewusst als Firma gegründet, die Nachhaltigkeit voranbringen soll. Das war Ausgangspunkt. Wir haben dann viele Ideen diskutiert, wie wir das erreichen. 

Wir waren immer fasziniert von Produkten, die so gut sind, dass die Menschen sie einfach haben wollen – und die gleichzeitig Nachhaltigkeitsprobleme lösen. Gleichzeitig haben wir mehr und mehr verstanden, dass im Finanzwesen das vielleicht größte ungenutzte Potenzial für nachhaltigen Fortschritt steckt. Daher kam die Idee: Wenn wir eine Geldanlage bauen, die die Menschen begeistert und die gleichzeitig Probleme löst, dann haben wir den Grundstein für ein Unternehmen, das sehr erfolgreich werden kann, und gleichzeitig wirklich Probleme löst.

Mit unserem Know-how rund um Nachhaltigkeit, Technologie und Investing waren wir dafür super aufgestellt. So kam es zu Inyova. Der Zeitpunkt für unsere Idee konnte und kann weiterhin nicht besser sein: Die Menschen konsumieren immer „grüner“, achten auf die Produktionsbedingungen ihrer Kleidung, ernähren sich vegetarischer und leben bewusster. Das macht auch vor der Geldanlage nicht halt – und das Finanzwesen ist unglaublich wichtig für die gesellschaftliche Entwicklung. 

Welche Vision steckt hinter Inyova?

Wir möchten Millionen von Menschen zu Impact Investor*innen machen. Also zu Anlegern, die für sich selbst vorsorgen und dabei ihr Geld für Gutes einsetzen. Dadurch möchten wir ein Finanzsystem schaffen, das für die Menschen und den Planeten da ist, statt umgekehrt. Das Finanzsystem ist unglaublich wichtig für unsere gesellschaftliche Entwicklung. Es wird Zeit, dass wir das im Sinne von uns allen gestalten, statt nur im Sinne der Banker. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Entwicklung unserer Technologie war schon eine Herausforderung. Wir haben Inyova so gebaut, dass absolut jede*r Impact Investor*in werden kann – ohne jedes Finanzwissen und auch ohne viel Geld. Dazu mussten wir die das Finanzmanagement von hunderttausenden Einzelportfolios automatisieren und mit der besten Nachhaltigkeitsanalyse verknüpfen, die es gibt. Dabei mussten wir schon einige komplizierten Nüsse knacken. 

Wir sind rein über Privatpersonen finanziert, die genauso ticken wie wir und die genauso an die langfristige Mission glauben. Wir möchten die Firma langfristig aufbauen und selbst entscheiden können, was das Richtige für Inyova ist. Zum Investor*innen -Netzwerk zählen unter anderem Alois Flatz (Mitbegründer des Dow Jones Sustainability Index) und Eva Richterich (Unternehmerin, ehem. Geschäftsleitungsmitglied Innovation und Nachhaltigkeit bei Ricola). Unsere Investor*innen haben insgesamt 17 Millionen Schweizer Franken (rund 15,5 Millionen Euro) in Inyova investiert. 

Keine*r außer uns Gründern hält einen größeren Anteil am Unternehmen. Diese Investorenstruktur schützt unsere langfristige Nachhaltigkeitsmission und macht Inyova unabhängig von rein kommerziellen Interessen.

Wer ist die Zielgruppe von Inyova?

Inyova ist für alle die durch Geldanlage vorsorgen möchten und denen gleichzeitig Nachhaltigkeit wichtig ist. Das sind heute schon sehr viele Menschen – und es werden jeden Tag noch mehr. Inyova ermöglicht allen – auch Klein(st)-Anleger*innen – Investitionen mit echter nachhaltiger Wirkung. Unsere Plattform und App sind so konzipiert, dass auch Menschen ohne Finanzkenntnisse sich problemlos zurechtfinden. Unsere Kund*innen sind zwischen 18 und 88 Jahre alt. Drei von vier neuen Kunden sind Erstanleger*innen, fast 40% sind Frauen. 

Wie funktioniert Inyova? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im Herzen von Inyova liegt unsere Technologieplattform, die Personal Impact Engine (PIE). Die PIE kann hunderttausende personalisierte Portfolios automatisch verwalten und risikooptimieren – mit voll integrierter Nachhaltigkeitsanalyse. Das ist in ganz Europa einzigartig. Bis heute wird jede Zeile des Codes von uns selbst entwickelt.

Das Ganze ist sehr leicht: Auf inyova.de wähle ich aus 24 Impact-Themen aus, z.B. Erneuerbare Energien, Tierschutz, Geschlechtergleichheit oder Menschenrechte. Dann mache ich mit ein paar Klicks Angaben zu meinen Risikovorlieben und meiner Finanzsituation. Dann erhalte ich direkt eine Anlagestrategie, aus rund 35-40 Unternehmen, die zu meinen Werten passen, in einem risikooptimierten Portfolio. Wenn ich will, kann ich noch weiter personalisieren, zum Beispiel ein Lieblingsunternehmen hinzufügen. Oder ich kann spielen: Was passiert mit dem Portfolio, wenn ich es vegetarisch mache?

Sobald ich zufrieden bin, eröffne ich mein Konto – auch direkt in der App. Das Konto gehört dann komplett mir, mit eigener IBAN. Wenn ich investiere, überweise ich das Geld also an mich selbst. Inyova kauft dann einfach die Aktien für mich und verwaltet meine Geldanlage die ganze Zeit. 

In ganz Europa gibt es keinen anderen Anbieter, der diesen Zweiklang aus Geldanlage und echter Nachhaltigkeit in dieser Qualität bietet. Anders als bei ETFs oder Fonds verkaufen wir keine Fremdprodukte. Als Anleger*in habe ich damit volle Transparenz, wo mein Geld landet. Inyova ist derzeit auch der einzige Anbieter, bei dem Menschen voll risikooptimiert direkt in Aktien investieren und damit Mitbesitzer*innen der Firmen werden. 

Inyova, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten Millionen von Menschen zu Impact Investor*innen zu machen. Der nächste große Schritt auf diesem Weg war der Markteintritt in Deutschland. Deutschland ist ein großer, sehr vielfältiger Markt, mit vielen nachhaltigkeitsbegeisterten Menschen.

Als Nachhaltigkeitsfirma denken wir sehr langfristig. Das Ziel ist, mit Inyova ein Unternehmen zu bauen, das lange Bestand hat. Wir möchten der Showcase für echte Nachhaltigkeit und Wirkung bei der Geldanlage sein und dabei so erfolgreich, dass andere gar nicht anders können, als uns nachzueifern. Wenn durch Inyova in Europa in fünf Jahren hunderttausende Menschen zu Impact Investor*innen geworden sind in einer tollen Organisation, die sich selbst treu geblieben ist, dann haben wir unser Ziel erreicht. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Langfristig denken. Das ist in der Startup-Welt ein echtes Differenzierungsmerkmal!

Menschen und Team priorisieren. Mit Menschen, die Du gerne um Dich hast und die Dich begeistern, ist es viel leichter, das Beste aus sich heraus zu holen.

Bias to action. Machen und Korrigieren schlägt Analysieren und Abwarten. Nirgendwo lernt man so schnell und gut wie am Markt, im Austausch mit echten Nutzern.

Wir bedanken uns bei Tillmann Lang für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Was habe ich zu verlieren?

0
isi finance

ISI finance gibt auf Instagram und YouTube, aber auch in persönlichen Coachings, Input zu den Themen wie Aktien, Börse und Unternehmertum

Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen doch kurz unserem Unternehmen vor!

Mein Name ist Isabell Baruth, ich bin 22 Jahre alt und gründete mittlerweile gemeinsam mit meinen Geschwistern zwei Unternehmen.

Geprägt durch die Interessen unseres Vaters sind wir frühzeitig mit dem Unternehmertum und auch mit finanzaffinen Themen in Berührung gekommen. 2017, kurz vor meinem Abitur, gründete ich mit meiner Zwillingsschwester und meinem Bruder ein Unternehmen im Bereich Daten-Research von Gewerbeimmobilien. Diese Datenbank für Büroimmobilien können Investoren und Makler gegen eine monatliche Lizenz nutzen. Mit dieser Datenbank haben wir etwas Einzigartiges geschaffen, was es zuvor auf dem deutschen Immobilienmarkt nicht gegeben hat. Momentan befindet sich unser Büro in der Innenstadt von Frankfurt in einem der begehrtesten Bürotürme. Da wir mittlerweile Angestellte haben, die uns aufwändige Recherchearbeiten abnehmen können, sind wir in der Lage uns in diesem Business auf das Wesentliche zu konzentrieren, neue Märkte zu analysieren und uns nebenbei noch um Herzensangelegenheiten zu kümmern, die uns Spaß bereiten.

In unserer Freizeit haben wir uns in Gesprächen innerhalb der Familie immer wieder intensiv mit den Themen Börse und Finanzen auseinandergesetzt. Als logische Konsequenz habe ich dann 2020 gemeinsam mit meiner Zwillingsschwester und meinem Bruder die ISI Media GmbH gegründet. Hier geben wir unter dem Namen ISI finance, sowohl auf Instagram und YouTube, aber auch in persönlichen Coachings, Input zu den Themen wie Aktien, Börse und Unternehmertum. Gerade da uns bei der Gründung des ersten Unternehmens klar wurde, wie wichtig umfassende finanzielle Kenntnisse sind, ist die Weiterbildung in dem Bereich „Finanzen“ von großer Bedeutung.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir hatten als Geschwister schon immer den Traum etwas Großes zu schaffen, etwas, was einen Mehrwert für die Menschen bringt. Aus diesem Grund haben wir uns für ein aktives Handeln, welches die Gründung eines Unternehmens voraussetzt, entschieden. Die Herausforderung Menschen in ihrer finanziellen Weiterbildung zu unterstützen, motiviert uns sehr. Gerade in der heutigen, digitalen Welt bieten sich veränderte, scheinbar grenzenlose Herangehensweisen der Kommunikation und des Lernens. Gerade meine Generation ist mit dem mühelosen Zugriff auf die digitale Welt großgeworden. Wir haben keine Hemmschwelle gegenüber digitalen Endgeräten und ihrer Einbindung in die Geschäftswelt. Aus diesem Grund ist das Onlinecoaching, welches wir bei ISI finance anbieten, für unsere Altersklasse kein Hindernis und eher Normalität. Auch mit unserer Immobilien-Datenbank sind wir in der Lage uns aktiv an der Gestaltung des Research-Prozesses zu beteiligen.

Durch unsere familiäre Situation hatten wir auch in jungen Jahren nie gegenüber dem Unternehmertum Berührungsängste. Der Glaube an unsere Idee, an unser Produkt, hat uns bestärkt unsere Unternehmen zu gründen. Jedoch war in unserem Alltag immer präsent, dass der Aufbau eines Unternehmens auch mit viel Arbeit, guter Zeiteinteilung und einer großen Menge an Enthusiasmus verbunden ist. Doch wir sind der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um die Chance zu nutzen die Medienlandschaft eigenständig mitgestalten zu können.

Welche Vision verfolgen Sie?

Auf unseren Social-Media-Kanälen möchten wir erreichen, dass unsere Follower mit Hilfe von ISI finance zielgerichtet die richtigen Entscheidungen zum Thema „Finanzen und Geldanlage“ erlernen. Durch unsere Erfahrungen und Expertise soll es jedem Interessenten ermöglicht werden sich mit mir und meinem Team gemeinsam Schritt für Schritt ein fundiertes Wissen anzueignen. Dabei wird es uns immer wichtig bleiben, klare Fakten und Meinungen darzulegen. 

Wir möchten weiterhin fokussiert unsere Ziele erreichen, als Team flexibel die alltäglichen Anforderungen meistern und unseren Coachingteilnehmer einen Mehrwert schaffen, durch den sie sämtliche finanzielle Herausforderungen meistern werden. Dabei ist es mir besonders wichtig, dass die Menschen, die mir zuhören, denken: „Das ist gut, was sie macht!“ Und das sollte unabhängig von meinem Alter und meinem Geschlecht sein. 

Auch wenn die Gründerin in mir nicht so viel anders ist als andere junge Frauen in meinem Alter, unterscheide ich mich von ihnen in der Umsetzung meiner Vision. Die Ideen und Projekte, die ich mit meinen Geschwistern vor Augen habe, setzen wir in die Tat um. Wir treffen bewusst Entscheidungen, auch wenn diese am Anfang risikoreicher erscheinen. Im Leben muss man ein gewisses Risiko eingehen, oder zumindest lernen die tatsächlichen Risiken richtig abschätzen zu können, um erfolgreich zu sein. Die Freiheit, die uns unser Erfolg eingebracht hat, ist ein Gefühl, welches wir nicht mehr missen möchten.

Von der Idee zum Startup, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen?

Ich habe mich glücklicherweise schon früh gemeinsam mit meinen Geschwistern als Unternehmerin angesehen. Ideen und Spaß an neuen Projekten, dieses Mindset hat uns immer in unserem Familienleben begleitet. Dabei ist es jedoch essenziell wichtig, dass es nicht nur bei einer Vielzahl von Ideen bleibt, sondern dass man aktiv und zielgerichtet in die Handlung kommt. Oftmals stellt sich für Gründer nicht die Frage nach einer passenden Idee, dem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt, sondern man muss sich der Konfrontation stellen: Warum habe ich meine Idee noch nicht in die Tat umgesetzt?

Als Gründer kannst du nur erfolgreich sein, wenn du für deine Idee brennst und dann mutig die ersten Schritte gehst. Hier war es aus unserer Sicht von Vorteil, dass wir uns als Geschwister gegenseitig unterstützen konnten. Gerade aufgrund meines Alters und auch in meiner Rolle als Frau muss ich immer aufpassen, dass mich mein gegenüber auf Augenhöhe betrachtet und als Persönlichkeit ernst nimmt. Es entstehen immer wieder Situationen, die man vorher noch nicht durchlebt hat. Diese Situationen muss man dann erkennen und sich den neuen Aufgaben stellen. Sonst kann man schnell in Überforderung geraten. Bleibt man aber in herausfordernden Situationen authentisch und angstfrei, kann jeder für die Zukunft lernen und zur Persönlichkeit reifen.

In diesen jungen Jahren zwei Unternehmen aufzubauen und zusätzlich berufsbegleitend zu studieren erfordert ein enormes Zeit- und Selbstmanagement. Auch wenn wir es nicht als hindernd oder belastend ansehen, liegt hier in unserem beruflichen Werdegang eine große Herausforderung. Vor lauter Organisation und Strukturierung des Tages bleibt da manchmal wenig Zeit für Privates. Doch das war uns allen ziemlich schnell klar. Familie, Freundschaft, Sport und ein eigenes Business unter einen Hut zu bekommen ist nicht immer einfach, aber wenn man etwas wirklich möchte, ist alles machbar. Wichtig ist zusätzlich eine gute Aufgaben-Priorisierung, um Beruf und Privatleben einigermaßen trennen zu können. Das wird wohl für uns und unser Team rund um ISI finance für die nächste Zeit eine Herausforderung bleiben.

Wer ist die Zielgruppe?

Im Hinblick auf unsere Social Media Präsenz rund um ISI finance sind als Zielgruppe ganz klar finanzaffine Männer und Frauen zu nennen, die erkannt haben, dass es im Internet häufig eine zu große Informationsflut über das Thema „Finanzen“ gibt, die eher hinderlich ist. Unseren Followern biete ich, gemeinsam mit meinem Team, eine ausgewogene Herangehensweise, damit sie sich ein fundiertes Verständnis in der Vielzahl der Geldanlagen aufbauen können.

Gerade unter unseren Coachingteilnehmern befinden sich auch Unternehmer, die aufgrund von Zeitmangel Hilfe bei der Orientierung im Börsenalltag benötigen. Ausgereifte finanzielle Ressourcen bieten jedem Unternehmer eine gewisse Stabilität, um seine Projekte auf Erfolgskurs zu bringen.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?

Meine Geschwister und ich haben für die kommenden Jahre noch viele spannende Projekte vor Augen. Als erstes möchten wir auf jeden Fall unsere Social Media Präsenz rund um ISI finance weiter ausbauen. Unser Ziel ist es, mit unserem gesamten Team unser Coaching zu vertiefen, um noch mehr bereitwilligen Menschen über die Themen Investment, Finanzen und Unternehmertum umfassend zu informieren. Hier ist unsere Vision der Aufbau einer Community, die sich, begleitet durch unser Unternehmen, untereinander austauscht, gegenseitig inspiriert und durch unseren Input stetig neue Kompetenzen erlernt.

Zusätzlich werden wir weiterhin unsere Research Arbeit im Hinblick auf unsere Büroimmobilien tätigen. Auch in diesem Bereich steht immer viel Arbeit an.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Hat man in einem bestimmten Lebensabschnitt erkannt, dass es nicht das Lebensziel ist für andere zu arbeiten, sollte man den Mut aufbringen und den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Klar, es wird nie den perfekten Zeitpunkt zur Gründung eines Unternehmens geben. Es sprechen in verschiedenen Lebensabschnitten immer viele Gründe dagegen, aber eine 100%ige Absicherung gibt es nicht. Ich habe mir immer gedacht: „Was habe ich schon groß zu verlieren?“ Ich war 18, als wir als Geschwister gemeinsam das Immobilien-Research-Unternehmen starteten. Da war es natürlich ein Wagnis, aber aktiv eine Herausforderung anzunehmen stärkt ungemein das Selbstbewusstsein.

Gerade als jüngere Unternehmerin steht man vor großen Herausforderungen bei der Gründung eines Unternehmens. Häufig muss man, vielleicht auch besonders als Frau, fundiertes Wissen nach außen tragen, um von allen ernst genommen zu werden. Gerade in der Welt der Finanzen, in der immer noch eine starke Männerdominanz vorherrscht, ist die Quote der Gründerinnen eher gering. Frauen müssen hier stärker um ihre Position kämpfen. Aus diesem Grund sind ein kompetentes Auftreten und eine gute Vorbereitung der Termine von Bedeutung. Man sollte mit Wissen überzeugen, um keine unangenehmen Situationen aufkommen zu lassen.

Weiterhin sollte sich kein angehender Gründer von dem hohen Arbeitsaufwand abschrecken lassen. Natürlich kann die wöchentliche Arbeitszeit schnell 60 bis 70 Stunden erreichen und, wenn man dann noch, wie meine Zwillingsschwester und ich, berufsbegleitend studiert, kommt man auch an seine Grenzen. Man kann sich jedoch sicher sein, dass wenn die Gründung deines Unternehmens für dich wie eine „Berufung“ ist, dann brennst du für die Idee und befindest du dich auf deinem persönlichen Spezialgebiet und man sieht diese Arbeitszeit nicht als Belastung, sondern als Investment für eine selbstgestaltete Zukunft an.

Wichtig ist bei der Gründung eines Unternehmens, dass man nicht aufgibt. Auch wenn es mal danach aussieht, dass scheinbar nichts von den Projekten funktioniert, muss man an seinen Träumen und Visionen festhalten. Mach also dein eigenes Ding – auch wenn der Weg steiniger wird.

Wir bedanken uns bei Isabell Baruth für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ausprobieren schlägt Konzeptionieren

0
mytalents workshops erlebnisse

myTalents Marktplatz für einzigartige Workshops und Erlebnisse

Stellen Sie sich und das Startup myTalents doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Christian Scherer, ich bin Geschäftsführer und einer der beiden Gründer des Workshop-Marktplatzes mytalents.com. Auf mytalents.com finden unsere Kund:innen fast 300 einzigartige Workshops und Erlebnisse. Etwa 2/3 davon sind Vor-Ort-Workshops und 1/3 werden online angeboten. Mit dem Marktplatz geben wir allen Talenten in unserer Gesellschaft die Möglichkeit, ihre Leidenschaft und Kreativität in Form von Workshops mit der Welt zu teilen. Damit schaffen wir einen komplett neuen Markt mit kreativen, kulinarischen und nachhaltigen Workshop-Angeboten. Das was Airbnb mit Wohnungen und Etsy mit handgemachten Produkten aufgebaut hat, das revolutionieren wir im Markt für Workshops und Erlebnisse.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir wollen mit unserem Marktplatz sichtbar machen, welche unglaubliche Vielfalt, Kreativität und Leidenschaft in unserer Gesellschaft und in unseren Städten steckt. Wie oft sind wir selbst auf der Suche nach kreativen Ideen, für das Wochenende oder den Feierabend? Wir wollen etwas erleben, neue Leute kennenlernen oder neue Hobbies entdecken.

Das Problem ist, dass uns häufig ganz einfach die Inspiration fehlt. Dabei gibt es so viele einzigartige Workshop-Angebote, in Hinterhöfen oder in kleinen Ateliers. Ja manchmal finden sie sogar zuhause in der Wohnung, im Garten oder in einer WG statt. Diese Angebote sind leider oft unsichtbar und werden von zu wenigen Menschen entdeckt. Statt rauszugehen und etwas zu erleben, bleiben wir am Ende häufig zuhause auf der Couch und schauen eine weitere Netflix Serie. Das wollen wir ändern. 

Michel und ich sind beide seit Jahren in der Szene aktiv und wissen sehr genau, vor welchen Herausforderung die Anbieter:innen von Workshops heute stehen. Michel ist Hobby-Zauberer und bietet wirklich fantastische Zauberworkshops an. Ich bin Musiker und spiele mit meiner Band kleine Konzerte. Wir wissen, dass kreative Menschen für ihre Kunst, ihre Tastings oder Kochkurse brennen, aber häufig eben weniger Expertise mitbringen, wenn es um die Online-Vermarktung ihrer Angebote geht.

Wer kennt sich mit Google Ads aus oder weiß, wie man eine schnieke Webseite baut und ein Buchungs- und Abrechnungstool integriert? Michel und ich haben gegründet und den Marktplatz mytalents.com gebaut, um genau diese Probleme zu lösen. Workshops in meiner Stadt zu finden und diese zu buchen, ist jetzt genauso easy, wie die Online-Bestellung meiner Lieblingspizza.

Welche Vision steckt hinter myTalents?

Wir glauben, dass gemeinsame Erlebnisse und Workshops unsere Welt zu einem besseren und lebenswerteren Ort machen. Sie inspirieren uns dazu, etwas Neues zu lernen, unsere eigene, einzigartige Kreativität zu entdecken und stärken gleichzeitig den Zusammenhalt und die Vielfalt in unserer Gesellschaft. Deshalb unterstützen wir auf der einen Seite alle Menschen dabei, ihre Leidenschaft und Kreativität mit der Welt zu teilen und eigene Workshops und Aktivitäten anzubieten.

Auf der anderen Seite bieten wir unseren Kund:innen die größtmögliche Inspiration, um kreative und kulinarische Workshops in ihrer Stadt und online zu finden. Es ist wirklich fantastisch zu sehen, wie die Idee eines Marktplatzes nach so kurzer Zeit bereits so viele Menschen mitgerissen hat.

Wir haben auf der Angebotsseite viele klassische Workshop-Themen, wie zum Beispiel Töpferkurse oder Kochkurse. Zusätzlich kamen aber im letzten Jahr während der Corona Pandemie unglaublich viele neue Themen dazu. In den USA ist das Stichwort „Creator Economy“ bereits omnipräsent. Getriggert durch Social Media Plattformen wie YouTube, Tik Tok oder Instagram haben viele junge Menschen eine Community zu einem Thema aufgebaut.

Sie zeigen damit ihre Leidenschaft zum Beispiel für das Thema Upcycling, Handlettering, Kochen, Backen, Zaubern oder Töpfern. Und mit unserem Marktplatz können sie nun auch ganz easy ihren Follower:innen Workshop Tickets anbieten.

Etwa 2/3 aller Talente bei uns sind weiblich und unter 35. Diese Menschen sind für uns Sinnbild einer neuen selbstbewussten Generation und auch eines neuen Work-Life-Balance Modells. Wir sind überzeugt, dass die Arbeitswelt sich in den nächsten Jahren radikal wandeln wird und die Mehrheit nicht mehr 9-to-5 40 Stunden / Woche für ein Unternehmen arbeitet. Vielmehr werden wir unsere eigenen Ideen realisieren, uns selbst verwirklichen und uns damit (teil-) selbständig machen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Unsere größte Herausforderung am Anfang war es, als Nicht-Techies, die erste Version unseres Marktplatzes rauszubringen: Eine Agentur beauftragen oder eigene IT-ler einstellen konnten wir uns ja am Anfang nicht leisten. Deshalb haben wir uns hingesetzt und selbst innerhalb von zwei Monaten mit WordPress einen kleinen MVP-Marktplatz gebastelt. Rückblickend haben wir in dieser Zeit sicherlich am meisten gelernt. Über unsere Nutzer und ihre Anforderungen an den Marktplatz, aber auch über die richtigen Marketing-Kanäle zur Akquise und natürlich über guten Kundenservice. Gerade am Anfang ging dabei richtig viel schief!

Dinge ausprobieren, sehen was nicht funktioniert und dann daran weiter arbeiten, bis es klappt: Nicht aufgeben ist aus meiner Sicht die Herausforderung, die dich als Gründer:in permanent begleitet. Nur wenn du dran bleibst, wirst du auch besser. Mit der ersten Traction konnten wir dann ein Pre-Seed Investment durch das Land Baden-Württemberg gewinnen, und eigene Mitarbeiter:innen einstellen, die mit uns dafür brennen, den Marktplatz für unsere Talente und Kund:innen zu bauen. 

Wer ist die Zielgruppe von myTalents?

Unsere wichtigste Zielgruppe sind die Talente, die über unseren Marktplatz Online- und Vor-Ort-Workshops organisieren und ihre Tickets anbieten. Die meisten unserer Talente machen dies nebenberuflich oder sind solo-selbständig und freuen sich daher sehr über unsere Unterstützung.

Auf der Privatkunden-Seite haben wir viele Menschen, die nach Inspiration für die Freizeit suchen. Was machen wir am Feierabend, am Wochenende oder was schenken wir der Schwester zum Geburtstag? Gefragt sind vor allem aktive, unterhaltsame und auch lehrreiche Themen, die Gelegenheiten bieten, etwas gemeinsam zu starten.  

Und bei unseren Firmen-Kunden geht es eigentlich immer um die Frage, wie man ein Online-Event aufwerten und interaktiv gestalten kann. Ein virtuelles Wein-Tasting haben die meisten ja schon mal gemacht, aber wie wäre es mit etwas Außergewöhnlichem? Zum Beispiel einem interaktiven Pub Quiz? Einem Specialty Coffee Cupping? Einem Sri Lanka Kochkurs oder einem Craft Beer Tasting? Mit unseren fast 300 Workshops schaffen wir es eigentlich immer etwas Spannendes für die Teams oder die ganze Firma auf die Beine zu stellen.

Wie funktioniert myTalents? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

mytalents.com ist ein offener Marktplatz, der genauso funktioniert wie etwa Etsy oder Airbnb, nur eben nicht für handgemachte Produkte oder Wohnungen sondern für Workshops. Alle Nutzer können sich einen Account erstellen und in nur 10 Minuten ein Angebot veröffentlichen und Tickets anbieten. Das ist unser USP. Es gibt keine schnellere und einfachere Möglichkeit, um ein eigenes Workshop-Business zu starten. Wir sind sehr happy über das Markt-Feedback und freuen uns insbesondere, dass etwa 50% unserer Talente exklusiv bei myTalents ihre Workshops anbieten. Damit können wir unseren Kund:innen deutschlandweit die größte Vielfalt an Workshop- und Erlebnis-Angeboten bieten.

myTalents, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Die myTalents Community steht heute schon für Vielfalt, Kreativität und Leidenschaft. Das ist unsere DNA und dafür stehen wir morgens auf. In den nächsten 5 Jahren werden wir unseren Wirkungskreis erweitern und den Marktplatz sowie unseren Spirit Schritt für Schritt auf der ganzen Welt bekannt machen. Bereits in 2022 steht die Internationalisierung nach Österreich, die Schweiz sowie Frankreich und Großbritannien an.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Deine Mission und dein Impact tragen dich, auch wenn die Zeiten mal hart sind.

Schnelligkeit schlägt Perfektion

Ausprobieren schlägt Konzeptionieren

Wir bedanken uns bei Christian Scherer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: myTalents

Kontakt:

myTalents Community GmbH
Hafenstrasse 25
DE-68159 Mannheim

https://www.mytalents.com
hello@myTalents.com

Ansprechpartner: Christian Scherer

Social Media:
Instagram: https://www.instagram.com/mytalents_com/
Facebook: https://www.facebook.com/myTalentscom
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/mytalents-community-gmbh

Komfortzone verlassen und mutig sein

0
Mocestic bademode plastik

Mocestic Bademode aus recycelte Meeresabfälle wie z. B. Fischernetze und Plastik

Stellen Sie sich und das Startup Mocestic doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, ich bin Maria – Kreativmensch, Träumerin und Gründerin von Mocestic. Auf meinen Reisen habe ich nicht nur die Schönheit unserer Erde kennengelernt, sondern auch die extreme Plastikverschmutzung in unseren Meeren. Für diese belastende Situation wollte ich eine nachhaltige Lösung finden und gleichzeitig etwas Großartiges kreieren. Und so entstand mein nachhaltiges Modelabel Mocestic.  

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich wollte etwas Besonderes kreieren, etwas, das unseren Planeten schützt und gleichzeitig zum Ausdruck bringt, wie sehr ich das Meer liebe. Der Gedanke, etwas aus dem Nichts heraus zu erschaffen, faszinierte mich schon länger. Und so gründete ich mein Herzensbusiness.

Was war bei der Gründung von Mocestic die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung für mich war und ist immer noch meine Komfortzone zu verlassen. Bereits der Videodreh für das Crowdfunding auf Startnext war eine große Überwindung für mich. Aber meine Mission ist viel größer, sodass ich trotzdem immer wieder meine Komfortzone verlasse und mich nicht davon abhalten lasse.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Definitiv ja. Ich würde sogar sagen, dass das den Charme eines Startups ausmacht. Wir starten bei null, lernen so viel Neues dazu, meistern neue Aufgaben, bewältigen Herausforderungen, haben unzählige Erfolgserlebnisse und wachsen letztendlich mit unserem Business.

Welche Vision steckt hinter Mocestic?

Jedes Jahr werden mehr als 380 Millionen Tonnen an Plastik produziert. Davon landen letztendlich über 8 Millionen Tonnen jährlich in unsere Weltmeere. Das wichtigste Ziel von Mocestic liegt darin, unsere Ozeane von Plastikabfällen zu befreien. Außerdem soll meine Mode Frauen ermutigen, sich selbst zu lieben und ihr Selbstvertrauen erwecken. Mit meiner Bademode soll sich jede Frau großartig fühlen und dabei auch noch unsere Welt verbessern.  

Wer ist die Zielgruppe von Mocestic?

Die Zielgruppe von Mocestic sind junge Frauen, die Wert auf Nachhaltigkeit sowie Design legen und unseren Planeten genau so sehr lieben wie ich.

Was ist das Besondere an den Produkten?

Als Slow-Fashion-Marke kreiere ich jährlich eine kleine Kollektion, die in einer begrenzten Stückzahl produziert wird.

Meine nachhaltigen Bikinis und Badeanzüge werden aus ECONYL® hergestellt.   
Für dieses Garn werden recycelte Meeresabfälle wie z. B. Fischernetze und Plastik, aber auch Stoffreste und Industriekunststoffen verwendet.
Durch die Produktion von 10.000 Tonnen ECONYL® Recyclingfaser werden 12.600 Tonnen Abfall wiederverwertet, 70.000 Fässer Rohöl und 57.100 Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Meine Bademode ist Chlor und Salzwasser resistent, Sonnencreme und -Öl resistent, blickdicht, schnelltrocknend, dehnbar, reißfest und frei von Giftstoffen.

Meine nachhaltige Resort-Kollektion wird aus Bambus hergestellt. Aufgrund seiner Wachstumsgeschwindigkeit ist Bambus einer der am schnellsten erneuernden Ressourcen. Es schont Wasserressourcen, ist leicht anzubauen, sehr robust und filtert mehr CO2 als normale Bäume. Meine Resort-Mode fühlt sich sehr weich an und sorgt für ein angenehmes Tragekomfort.  

Zudem ist die Kleidung sehr bequem, atmungsaktiv und schnell trocknend. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Mit Mocestic habe ich eine Modemarke geschaffen, die sich für Umweltschutz einsetzt und anregt, das eigene Verhalten zu überdenken und mehr für unseren Planeten zu tun. Ich möchte zeigen, dass sich Nachhaltigkeit und Design vereinbaren lassen.

Mocestic, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren wurden zahlreiche Projekte für Umweltschutz erfolgreich unterstützt. Ich habe meine Kollektionen erweitert und biete nachhaltige Sportmode sowie Alltagskleidung an. Meine Mode wird in fünf Jahren auch in angrenzenden Ländern zur Verfügung stehen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

An sich glauben.

Gerade in der Gründungsphase gibt es einige Rückschläge. Deshalb ist es besonders am Anfang so wichtig, immer an sich und sein Herzensbusiness zu glauben. Am besten stärkt man sein Mindset und setzt sich mit seinen Glaubenssätzen auseinander.

Durchhalten und nicht aufgeben.

Es werden jeden Tag neue Herausforderungen und Probleme zu lösen sein. Dieser Prozess ist verdammt anstrengend und zeitaufwendig. Es ist es so wichtig, sich davon nicht abhalten zu lassen und immer wieder durchzuhalten.

Komfortzone verlassen und mutig sein

Selbstständig zu sein bedeutet oft auch, seine Komfortzone zu verlassen, um erfolgreich zu sein. Es kann Überwindung kosten, letztendlich sein Business und sein Produkt vorzustellen. Hier muss man immer mutig sein und 100 % hinter seiner Vision stehen.

Wir bedanken uns bei Maria Torregrossa für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Trust the team, start lean and keep learning!

0
OYESS Beauty

OYESS Beauty nachhaltige und natürliche Lippenpflege

Stellen Sie sich und das Startup OYESS Beauty doch kurz unseren Lesern vor!

Frank: Gerne – die OYESS Beauty GmbH sowie deren gleichnamige Lippenpflegeserie mit Sitz in Hamburg wurde im September 2020 von Anna, Nadja und mir gegründet. Wir haben bereits beim amerikanischen Lippenpflege-Unternehmen eos erfolgreich im Team zusammengearbeitet, haben alle in unserem bisherigen Berufsleben in FMCG- bzw. Beauty Companies gearbeitet und können hier sowohl auf unsere Erfahrungen als auch auf unser Netzwerk zurückgreifen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Nadja: Offen gesagt haben wir aus einer sehr schwierigen Situation heraus eine einmalige Opportunität ergriffen. Die Gründung hat sich eher ergeben und war kein Ziel einer langfristigen Planung. 

Nachdem unser vorheriger Arbeitgeber eos im Zuge der wirtschaftlichen Herausforderungen der Pandemie alle internationalen Büros geschlossen hatte, waren wir offen für Neues. Für uns war aber sofort klar: Wir haben so gut und erfolgreich in unserem Team zusammengearbeitet, wir machen jetzt einfach weiter und interpretieren diese Situation für uns als Chance.

So gründeten wir – mitten in der Corona-Krise und den damit zusammenhängenden Risiken – 2020 ein neues Unternehmen. Ziel war es, innerhalb von sechs Monaten ab Gründung mit einer komplett neuen Marke bei mehr als 2.000 Türen im Regal zu hängen. Und dies haben wir tatsächlich nach vielen durchgearbeiteten Nächten in diesem engen Zeitrahmen geschafft.

Welche Vision steckt hinter OYESS Beauty?

Anna: Ziel des Unternehmens ist es, ein Maximum an Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Produktausstattung sowie der Produktion mit einem stylischen und modernen Design zu verbinden. Wir wollen das Thema Nachhaltigkeit attraktiv gestalten und der breiten Masse zugänglich machen. Für uns bedeutet Nachhaltigkeit kein Verzicht, sondern kann im Gegenteil zu einem ganz großartigen und „sexy“ Produkt führen. Wir wollen zudem zeigen, dass es möglich ist, Nachhaltigkeit einfach in den Alltag zu integrieren und den Leuten die Scheu nehmen, bei diesem doch komplexen Thema etwas falsch zu machen. Man kann auch im Kleinen bei sich anfangen – mit bewusster Wahl seiner Produkte.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Frank: Ganz sicher gehört ganz am Anfang eine große Portion Mut und Entschlossenheit zu einer Gründung, insbesondere beim ersten Mal. Zunächst war die Auswahl der richtigen Partner und Gesellschafter entscheidend. Man sitzt als Gründer- und Gesellschafter-Team buchstäblich eine lange Zeit in einem gemeinsamen Boot und es kann auch einmal ein Sturm aufziehen. Wir haben zwei Partner aus unserem Netzwerk in unserem Gesellschafterkreis, die mit uns und unseren Werten sehr gut harmonieren. Das ermöglicht eine effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit. 

Zudem haben wir von Anfang an auch unser eigenes Geld investiert und verzichten bis jetzt auf (hohe) Gehälter, um mehr in unsere Marke investieren zu können. Schwierig war neben dem allgemeinen Company Set-up – gerade in Pandemiezeiten – das Aufbauen der Distribution mit den Herausforderungen der Pandemie bei unseren Handelspartnern. 

Wir haben daher aus der Not eine Tugend gemacht und den Ansatz „digital first“ konsequent gefahren. Alle Listungsgespräche mit den Handelspartnern fanden daher per Video statt – eine effiziente und ressourcenschonende Alternative zu vorherigen Zeiten, in denen es schon mal mehrere Meetings hintereinander mit Anreisen per Auto oder Flugzeug gab. 

Wer ist die Zielgruppe von OYESS Beauty?

Nadja: Wir nennen unsere potenziellen Shopper, die „Green Beauties“, Menschen, für die Nachhaltigkeit eher Standard als nice to have ist, und die (trotzdem) ein attraktives bzw. stylisches Produkt wünschen. Als Mediatarget würden wir klassisch 16-39Jahre, Frauen, angeben – wir haben uns aber bewusst für ein psychografisches Profil entschieden, unabhängig von Alter und Geschlecht, da für uns primär die Einstellung bzw. das Mindset zum Thema Nachhaltigkeit entscheidend ist.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Anna: OYESS ist aktuell eine der nachhaltigsten Lippenpflegeprodukte am Regal. Als eine der wenigen Marken lassen wir komplett CO2-neutral produzieren, zudem realisieren die Produkte einen sehr hohen Recycling-Anteil (100% beim Papier, >75% beim Plastik) – aktuell das Maximum am Markt. Wir legen darüber hinaus großen Wert auf eine sehr hohe Qualität “made in Germany” und bevorzugen kurze Lieferwege. Die Produkte sind 100% natürlich und biozertifiziert nach Eco-Cert / Cosmos organic. Auch ist OYESS Cruelty-free-zertifiziert. Das angesehene Leaping Bunny Siegel wird von der Cruelty Free International & CCIC (Coalition for Consumer Information on Cosmetics) vergeben und ist das einzige international gültige Siegel.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Frank: Nach der nationalen und dann internationalen Etablierung in der Kategorie Lippenpflege wollen wir weitere Segmente im Bereich „G-Beauty“ (German Beauty) entwickeln. Unser Ziel ist dabei immer eine der nachhaltigsten Marken in der Kategorie zu sein und trotzdem den gewissen Pepp mit einer hochattraktiven Produktausstattung mitzubringen. Wir haben noch viel vor und wollen uns als internationale und nachhaltige Beauty-Marke etablieren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Nadja: Trust the team, start lean and keep learning! Es ist wichtig, mit der richtigen Gesellschafterstruktur und in der richtigen Konstellation zu starten. Wir haben als Dreier-Team schon erfolgreich, effizient und vertrauensvoll zusammengearbeitet und waren daher von Anfang an aufeinander eingespielt. Wir empfehlen insgesamt eher weniger Gesellschafter einzubinden und idealerweise mit Menschen oder Firmen zu arbeiten, bei denen sich die Zusammenarbeit bewährt hat. 

Anna: Wir würden auch das Konzept „bootstrapping“ empfehlen, also zunächst zu versuchen mit eigenen Mitteln und sehr effizient und schlank zu starten. Sobald erste Meilensteine wie z.B. eine Listung, erste Abverkäufe etc. da sind, steigt der Unternehmenswert und erst dann sollten externe Finanzierungpartner dazu geholt werden.

Frank: Unsere Philosophie ist die einer Learning Culture: Grundsätzlich einfach machen, also nicht zu verkopft sein und versuchen, alle Situation und Eventualitäten zu planen. Wir sprechen viel mit anderen Start-ups und einige entwickeln 100 Seiten Marketing Equity Dokumente, ohne wirklich am Markt zu starten. Unsere Empfehlung wäre, lieber schneller zu lancieren und dann lernen und ongoing optimieren. 

Wir bedanken uns bei Anna Breidt, Nadja King und Frank Hoffmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Grünere Wirtschaft: 5 Schritte, wie Startups nachhaltiger werden

0
startups nachhaltiger

Klimafreundlich zu handeln und zu wirtschaften wird auch für viele Startups immer wichtiger. Viele Gründer:innen fragen sich, welche Maßnahmen sie ergreifen können, um das Unternehmen nachhaltiger aufzustellen, wo man am besten beginnt und welche Strategie sich zu verfolgen lohnt. Heba Aguib, Chief Executive des Accelerator-Programms RESPOND, BMW Foundation Herbert Quandt, gibt fünf Tipps, an welchen Stellschrauben Startups drehen können.

Bewusstsein

Den Anfang macht zunächst das Team und das gemeinsame Bewusstsein und der Wille, sich nachhaltiger aufstellen zu wollen. Sich zu Beginn klar zu machen, was der unternehmenseigene “grüne Pledge” ist, hilft, den gemeinsamen Prozess und Ziele zu definieren und bei der Stange zu bleiben. 

2) Bestandsaufnahme

Um herauszufinden, wie es um die eigene Nachhaltigkeit und Klimawirkung steht, bietet es sich im ersten Schritt an, zu prüfen, was die emissionsintensivsten Bereiche des Geschäftsmodells sind. Um den CO2-Fußabdruck zu ermitteln, ist es wichtig, sich die einzelnen Scopes (dt. Umfänge) der Emissionen klar zu machen. Diese lassen sich in drei Kategorien unterteilen: 

Scope-1-Emissionen – auch bekannt als direkte Emissionen – stammen von unternehmenseigenen Anlagen. Sie sind am einfachsten zu identifizieren und zu messen, da die Startups hier direkten Einfluss nehmen können. In dieser Kategorie geht es beispielsweise um fossile Brennstoffe oder aber Erneuerbare Energien, die bei der Herstellung oder Verarbeitung vor Ort oder in Firmenfahrzeugen verwendet werden. 

Alle anderen Emissionen werden als indirekt bezeichnet und nochmals unterteilt: Scope-2-Emissionen stammen aus der vom Startup gekauften und verbrauchten Energie, einschließlich Strom und Wärme. Scope-3-Emissionen entstehen hingegen durch die eingekauften Waren und Dienstleistungen, den Pendelverkehr der Mitarbeiter:innen sowie Geschäftsreisen, Abfall oder Wasser. Ebenso fallen hierunter die gesamten Lebenszyklusemissionen, die aus den verkauften Produkten oder Dienstleistungen resultieren.

Vor allem die Erfassung der letztgenannten Scope-3-Emissionen ist komplexer. Junge Startups, wie z B. Plan A, planetly oder climatepartner bieten innovative Software-Lösungen zur Unterstützung an, mit denen der CO2-Verbrauch analysiert und Einsparpotenziale identifiziert werden können. Auch staatliche, öffentliche und wissenschaftliche Quellen können helfen. 

3) Reduktion

Nach der Bestandsaufnahme kommt die eigentliche Aufgabe – nämlich die CO2-Emissionen zu reduzieren und Stück für Stück nachhaltiger zu agieren. Wenn einmal klar ist, welche die größten Emissionstreiber des Unternehmens sind, lassen sich auch entsprechende und geeignete Reduktionsziele definieren. Je nach Startup können diese jeweils unterschiedlich aussehen. Der Wechsel hin zu einem Ökostromanbieter, bei dem 100 % der Energie aus Erneuerbaren Quellen stammt, kann schon ein erster wichtiger Schritt sein. 

Im Büro kann schon mit wenigen Maßnahmen nachhaltiger mit Ressourcen umgegangen werden: Weg mit Einwegflaschen für Getränke, hin zu Mehrweg. Weg mit Kaffeekapseln, hin zu einer Kaffeemaschine. Oder auch umsteigen auf vegetarische (Geschäfts)-Essen. 

Die Mobilität schlägt bei der CO2-Bilanz häufig zu Buche – daher kann es ratsam sein, die Art der Fortbewegung für Dienstreisen zu überdenken: Wo immer es geht, Flüge vermeiden und auf die Bahn umsteigen. Ein weiterer Schritt, der bei den meisten Startups schnelle und passende Ergebnisse liefert, ist die Wahl von „grünen“ Produkten, Lieferant:innen und Dienstleister:innen. Bei der Auswahl auf nachhaltige Produkte, Dienstleister:innen oder Lieferant:innen zu achten, bringt einen Win-Win mit sich. Das eigene Startup profitiert durch die verantwortungsbewussten grünen Anbieter und zugleich wird ein Signal in Richtung der Lieferant:innen und Dienstleister:innen gesendet, dass nachhaltige Produkte und Dienstleistungen nachgefragt werden. Je nach Ausrichtung des Startups kann es sich auch lohnen, die Produktionsbedingungen auf den Prüfstand zu stellen. 

Schließlich ist die Klimatransformation eine gemeinschaftliche Aufgabe, die einen ganzheitlichen Wandel des Wirtschaftssystems erfordert. Jedes Unternehmen spielt eine bestimmte Rolle in der systemischen Kette und kann nur im interaktiven Verbund mit anderen Partner:innen und Akteur:innen einen wirklichen Unterschied machen.

4) Digitale Technologien 

Die Digitalisierung birgt viel Potential für den Klimaschutz, das vor allem bei Startups Anklang findet. Mithilfe digitaler Technologien und Lösungen lassen sich bis 2030 für Deutschland etwa 37 Prozent der prognostizierten Treibhausgas-Emissionen vermeiden – das ist das Ergebnis einer Bitkom-Studie. Dennoch sollte man auch hier achtsam sein und prüfen, welche negativen Klimawirkungen digitale Technologien wie Cloud-Computing oder Blockchain mit sich ziehen. Die Bitkom-Studie geht auch davon aus, dass 1,8 bis 3,2 Prozent der globalen Emissionen von Treibhausgasen auf die Herstellung und den Betrieb digitaler Geräte und Infrastrukturen zurückzuführen sind. Die Vor-und Nachteile neuer Technologien genau abzuwägen ist also mit Blick auf den Klimaschutz ebenso wichtig. Bei Rechenzentren – ob selber betrieben oder von einem Anbieter – lässt sich beispielsweise darauf achten, ob hier bereits energieeffizient agiert wird. Denn die entstehende Abwärme lässt sich sinnvoll nutzen, sodass sie nicht an die Umgebung verloren geht.

5) Siegel und Zertifikate 

Wer einen Schritt weitergehen möchte, kann sich das nachhaltige unternehmerische Handeln zertifizieren lassen. Zertifikate und Siegel kennzeichnen Unternehmen, die auf freiwilliger Basis bestimmte, verbindliche Regelwerke einhalten. Bei diesen Regelwerken geht es um bestimmte Maßnahmen und Qualitätsmerkmale in den Bereichen Management, Produktgestaltung oder Umgang mit Interessengruppen. Grundsätzlich lässt sich zwischen zwei Arten von Siegeln unterscheiden: Managementsiegel und Produktlabels. Ein Beispiel für ein europäisches Managementsiegel ist EMAS für Umweltmanagement. Produktkennzeichen bzw. Labels signalisieren dagegen die Eigenschaften eines bestimmten Produkts oder Angebots. Dazu zählen z. B. das Fairtrade-Label, das EU-Bio-Logo, der Blaue Engel oder der Grüne Knopf.

Gemeinsam zum Ziel

Der Klimaschutz geht uns alle an – ob Startup, Mittelstand oder Konzern-Gigant. Daher ist es wichtig, das eigene Engagement auch zu kommunizieren und hier eine Signalwirkung an andere Akteure auszusenden und die Botschaft zu transportieren, dass Klimaschutz erstens einfach ist und zweitens sich lohnt. Dabei geht es keinesfalls um Greenwashing, also das nur vordergründige Aufbauen eines “grünen Images”, sondern darum, die gefestigte nachhaltige Unternehmenskultur zusammen mit gleichgesinnten Partner:innen authentisch nach außen zu tragen. Nur gemeinsam können Startups ihre Zielgruppen, Investoren sowie weitere Stakeholder dazu inspirieren, sich partnerschaftlich für ein lebenswerte Zukunft einzusetzen. Ökologie und Ökonomie gehen Hand in Hand, wer heute anfängt, setzt die Weichen für systemischen Wandel, den wir dringend brauchen. 

Autor:

Dr.-Ing. Heba Aguib ist Chief Executive RESPOND bei der BMW Foundation Herbert Quandt. Aguib kam im Juli 2019 zur BMW Foundation mit dem Ehrgeiz, die Beziehungen zwischen Tech4Good und Investoren zu stärken, um Positives zu bewirken. RESPOND ist ein Accelerator-Programm der BMW Foundation Herbert Quandt mit Unterstützung des Innovations- und Gründerzentrums UnternehmerTUM. Das Programm fördert Gründer:innen, die durch unternehmerische Ansätze einen Beitrag zu einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Zukunft im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen leisten.

Bild: Copyright BMW Foundation

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Von der Unternehmensgründung an bekannt

0
Content Creator

Einstieg in die Welt der Social-Media-Testimonials 

Seit einigen Jahren ist das Konsumverhalten über alle Branchen hinweg einem starken Wandel unterworfen: Das Internet gewinnt weiterhin kontinuierlich an Bedeutung und die sozialen Medien spielen nicht nur im Leben von Jugendlichen eine große Rolle. Im Rahmen einer durchdachten Content-Marketing-Strategie setzen selbst frisch gegründete Betriebe inzwischen auf die Social-Media-Präsenz von einflussreichen Werbern, um die eigene Zielgruppe effektiv zu erreichen und zu aktivieren. Als Markenbotschafter richtig eingesetzt, erhöhen diese Content Creator den Bekanntheitsgrad des Unternehmens, verbessern sein Image und kurbeln den Umsatz an. Mit dem Bundesverband Influencer Marketing e. V. existiert mittlerweile ein Organ, das die Stimme der Branche repräsentieren will. Doch je größer das Angebot, desto schwieriger gestaltet sich für Unternehmen die Entscheidung, mit welchem Influencer sie arbeiten wollen. Wie also gelingt der Einstieg in die Welt der digitalen Meinungsmacher? 

Wenn es für beide Seiten passt 

Eines direkt vorweg: Der perfekte Influencer, der neben Markenidentität und Image auch die Werte eines Start-ups optimal vertritt sowie gleichzeitig auch dessen Produkte vermarkten kann, existiert nicht. Einige Social-Media-Testimonials eignen sich aber besser für die Umsetzung einer Kampagne als andere. Tatsächlich beginnt die Suche nach dem passenden Content Creator im eigenen Unternehmen – genauer gesagt bei der Zielgruppe. Denn um eine positive Resonanz zu bekommen, passt die Community des jeweiligen Influencers idealerweise zu der gewünschten Zielgruppe. Erst im nächsten Schritt ist es sinnvoll, auf Plattformen wie AspirelQ, Upfluence oder Famebit nach einem Kooperationspartner Ausschau zu halten.

Sind passende Wunschkandidaten gefunden, genügt häufig schon ein genauer Blick auf ihren bereits produzierten Content, um sich einen Überblick zu verschaffen. Stehen die digitalen Meinungsmacher für die Werte des Unternehmens? Sprechen sie mit ihren Storys, Videos und Posts zum eigenen Produkt passende Interessenten an? Wie groß ist die Zahl der Abonnenten? Wie aktiv ist die Kommunikation zwischen Community und Influencer? Wer sein Influencer-Marketing komplett auslagern möchte, kann vom Know-how einer Agentur profitieren – Beratung, Strategieentwicklung und Umsetzung inklusive. Im Zweifelsfall erkennen diese Spezialisten auch direkt Fake-Accounts, stellen alle wichtigen Informationen für eine gelungene Kooperation zusammen und regeln vertragliche Angelegenheiten. 

Auf die Glaubwürdigkeit kommt es an 

Während Unternehmen auf eine plausible Markenidentität achten, hat für Content Creator das Ausleben ihrer gestalterischen Freiheit oberste Priorität. Finden sich beispielsweise viele Werbebotschaften in einem Post, reagiert die Community oft kritisch. Wird die Marke hingegen überhaupt nicht genannt oder das Produkt nur kurz in die Kamera gehalten, bietet das aus Unternehmenssicht keinen Mehrwert. Im besten Fall treffen sich beide Seiten in der Mitte. Schließlich dreht sich bei der Zusammenarbeit alles um eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Nur so gewinnt die Werbung für das eigene Unternehmen mehr Diversität und der Kooperationspartner bleibt für seine Follower glaubwürdig. 

Think Micro – Reichweite ist nicht alles 

Über eine halbe Million Abonnenten und 20.000 Likes pro Post? Manchmal zahlt es sich aus, in kleineren Dimensionen zu denken. Micro-Influencer mit bis zu 50.000 Abonnenten nehmen hier eine wichtige Rolle ein, denn anders als die internationalen Stars der Szene interagieren sie mit ihrer digitalen Gefolgschaft, haben sich so eine organische Reichweite erarbeitet und gelten häufig als Experten auf einem spezifischen Themengebiet. Vor allem, wenn bestimmte Produkte direkt an die richtige Zielgruppe adressiert werden, ist solch eine Kooperation meist effektiver und kostengünstiger. Insbesondere bei kleinen Marketingbudgets von Start-ups lassen sich so unter Umständen gute Effekte erzielen. 

Autor:

Gründungsangst kennt Cia Kleffmann nicht. Mit gesundem Selbstvertrauen und viel Expertise hat sich die Grafikdesignerin 2017 mit ihrer Full-Service-Werbeagentur SIXROOMS in München selbstständig gemacht – weil ihr statt eines beliebigen Marketingeinerleis überraschende und quergedachte Projekte am Herzen liegen. Inzwischen gehört die Agentur zum Netzwerk Tagg’s, einem Netzwerk aus Kreativagenturen. 

Bild: Copyright SIXROOMS

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder