Mittwoch, November 19, 2025
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Begeisterung für das Thema

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goldeimer toilette

Goldeimer: Wie können Menschen in Zukunft sicher, günstig und nachhaltig auf Toilette gehen? 

Stellen Sie sich und das Startup Goldeimer doch kurz unseren Lesern vor!

Moin! Ich bin Malte und Chief Shit Advisor bei Goldeimer. Wir sind ein gemeinnütziges Unternehmen aus Hamburg, das 2014 in der Viva con Agua Family gegründet wurde. Wir setzen uns mit allen Einnahmen und jeder Arbeitsstunde für die Vision »Alle für Klos! Klos für alle!« ein und unterstützen weltweit WASH-Projekte mit dem Ziel, allen Menschen den Zugang zu Wasser, Sanitär und Hygiene zu ermöglichen. Angefangen haben wir mit Trockentoiletten auf Festivals, mittlerweile haben wir auch Kleingartentoiletten, ein soziales Klopapier, Bildungsangebote, ein Pilotrpojekt, wo Bäume auf Kacke wachsen. Und – ganz neu – Seife im Programm – immer mit dem Ziel, alle Gelder in Kreislaufwirtschaft und weltweite Sanitärprojekte zu reinvestieren.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Eigentlich war das nie der Plan – irgendwie ist es aber doch so kommen. Nach dem Bau unserer Prototypen hatte sich in Kooperation mit Viva con Agua die Möglichkeit ergeben, Goldeimer zu mehr als einem studentischen Projekt auszubauen. Die Option, mit einem Netzwerk und Startkapital etwas Neues auszuprobieren, war sehr reizvoll und so ist letztlich ein gemeinnütziges Unternehmen entstanden.

Welche Vision steckt hinter Goldeimer?

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung – 4,2 Mrd. Menschen – haben keinen Zugang zu zu einer gesicherten Sanitärversorgung mit Handwaschmöglichkeiten und sauberem Wasser. Davon haben 892 Millionen Menschen gar keine Toilette. Sie müssen ihr Geschäft im Freien, ungeschützt und öffentlich verrichten – insbesondere für Frauen ist das problematisch. 

Durch mangelnde Sanitärversorgung und Hygiene verbreiten sich Keime und Krankheitserreger extrem schnell und landen schließlich im Grund- und Trinkwasser. Das wiederum führt zu zahlreichen, zum Teil tödlichen Infektionskrankheiten. Jährlich sterben ca. 1 Million Menschen an den Folgen von Durchfall – eine intakte Toilette kann das verhindern. Daher setzen wir uns mit der Vision “Alle für Klos! Klos für Alle!” für eine gesicherte Sanitärversorgung für alle Menschen weltweit ein. Durch unsere Gemeinnützigkeit fließen alle Einnahmen aus dem Verkauf unserer Produkte, jede Arbeitsstunde und all unser Herzblut in diese Vision. 

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

In Bezug auf unser nachhaltiges Toilettensystem, welches wir auf Großveranstaltungen und Festivals in Deutschland anbieten, gab es anfangs diverse Startschwierigkeiten. Komposttoiletten waren auf dem Markt nicht bekannt, es gab keine existierenden Verwertungsmöglichkeiten und Logistikstrukturen. Zudem bestand unser Team 2014 noch aus fünf Geographen, die wenig Ahnung vom Unternehmertum hatten. Den BWL Crashkurs haben wir quasi als Live-Experiment gemacht und mussten uns auch sonst erstmal diverse Fähigkeiten und Wissen aneignen: Unternehmenskultur, Projektmanagement, Konfliktmanagement, Buchhaltung, Steuern, all das eben. Für ein paar Tramper, die eigentlich nur Toiletten auf Festivals aufstellen wollten, war das lange Zeit sehr nah an der Belastungsgrenze und auch drüber. Mit den Jahren haben wir aber dazugelernt und uns dahingehend weiterentwickelt.  

Wer ist die Zielgruppe von Goldeimer?

Wir wollen besonders junge Menschen für das Thema Sanitärversorgung begeistern und das Thema Kacken enttabuisieren – darum sind wir auf Festivals mit bunten Illustrationen, lauter Musik und viel Spaß. Inzwischen ist unsere Arbeit im Bereich Nährstoffrecycling und Kreislaufwirtschaft aber auch ein wesentlicher Bestandteil von Goldeimer geworden und wir sprechen mit Politik und Entscheider*innen, um in Deutschland den Weg für den großflächigen Einsatz von Trockentoiletten – und die nachhaltige Verwertung der Inhalte – zu ebnen. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unser Sanitärsystem ist dezentral und funktioniert ohne den Einsatz von Wasser. Im Gegensatz zu konventionellen Systemen verfolgen wir das Ziel, aus der gesammelten Biomasse fruchtbare Komposterde herzustellen, um einen natürlichen Kreislauf wieder zu schließen. Das ist vor allem aus einer globalen Perspektive von Bedeutung, da die Ressource Wasser immer knapper und wertvoller wird und nicht für den Gang zur Toilette genutzt werden sollte. Insbesondere in Ländern des Globalen Südens sind dezentrale, kreislauforientierte Sanitärsysteme die einzige Möglichkeit, bis zum Jahr 2030 Ziel 6 der SDGs zu erreichen. Zugang zu gesicherter Sanitärversorgung für alle Menschen. Ähnlich wie im Energie-, Mobilitäts- oder Lebensmittelsektor arbeiten wir also auch im Bereich der Sanitärsysteme an Antworten für die großen Fragen des 21.Jahrhunderts. Wie können Menschen in Zukunft sicher, günstig und nachhaltig auf Toilette gehen? 

Goldeimer, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In Zeiten von Corona haben wir gelernt, dass es kaum mehr möglich ist für 12 Monate in die Zukunft zu planen. Von daher haben wir keine Ahnung, was wir in fünf Jahren wo und wie machen. Feststeht, dass wir uns weiter für gesicherte Sanitärversorgung und unsere Vision “Klos für Alle!” einsetzen werden – in welcher Form wird die Zeit zeigen. Wir haben Schubladen voll mit Ideen und das Thema wird niemals langweilig.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Das fällt mir schwer, ich kann ja nur aus meinem eigenen Erfahrungsschatz sprechen. Was uns als Team über die Jahre auch in schwierigen Phasen immer wieder geholfen hat, war die Begeisterung für das Thema Toiletten und unsere gemeinwohlorientierte Struktur. Für ein sinnvolles Ziel zu arbeiten und nicht für den Profit von ein paar Gesellschafter*innen und Investore*innen, ist ein sehr schönes Gefühl und täglicher Motivator, morgens aufzustehen und sich richtig ins Zeug zu legen.

Wir bedanken uns bei Malte Schremmer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Hab den Kunden immer im Fokus deines Tuns

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AmaliTech Jugend Afrika

AmaliTech bietet der Jugend aus Afrika Beschäftigungschancen und europäischen Unternehmen Zugang zu jungen, motivierten Digital-Talenten

Stellen Sie sich und das Startup AmaliTech doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Martin Hecker und ich habe vor knapp 2 Jahren das Social Business AmaliTech gegründet. Zuvor war ich 26 Jahre bei der Boston Consulting Group in den Bereichen Digitalisierung und Technologie tätig.

AmaliTech ist ein Geschäftsmodell mit doppeltem Nutzen. In Europa besteht ein IT-Fachkräfte Mangel – in Afrika stehen viele ICT-Hochschul-Absolvent:innen vor einem ausgeschöpften Jobmarkt. Die Mission von AmaliTech besteht darin, der Jugend Afrikas nachhaltige Beschäftigungschancen und europäischen Unternehmen einen direkten Zugang zu jungen, motivierten Digital-Talenten zu bieten. Als Non-Profit Unternehmen fließen alle Überschüsse in die Unterstützung der lokalen Gemeinden und in die Ausbildung der nächsten Generation von IT-Talenten in Afrika.  

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Während einer Reise nach dem Studium durch verschiedenste Teile der Welt lernte ich vor allem Afrika kennen und lieben. Die Affinität zu Afrika blieb ein Leben lang und es entwickelte sich der Wunsch, mich für die Menschen dieses Kontinents zu engagieren. Es gab leider nie den passenden Zeitpunkt, doch vor drei Jahren konnte ich meine Vision umsetzen. 

Ausschlaggebender Punkt für die Geschäftsidee war, dass Europa die schnellst alternde Bevölkerung der Welt hat. Das heißt bis 2030 wird es in Europa 1,1 Millionen offene ICT-Stellen geben. Afrika hingegen hat großes Potenzial mit ca. 2 Millionen ICT-Hochschul-Absolvent:innen jährlich, jedoch stellt der Arbeitsmarkt in Afrika keine passenden Arbeitsplätze zur Verfügung. Wir möchten mit unserem Geschäftsmodell die digitale Kompetenzlücke zwischen Afrika und Europa schließen.

Welche Vision steckt hinter AmaliTech?

Mit AmaliTech möchten wir in Afrika langfristige, qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen und somit zum nachhaltigen Wirtschaftswachstum im Land und vor allem zur Verbesserung des Lebensstandards in Afrika beitragen. Weiterhin haben wir uns als Ziel gesetzt, eine gleiche Anzahl von Frauen und Männern und darüber hinaus eine repräsentative Anzahl von Menschen mit Behinderung in unser Ausbildungsprogramm aufzunehmen, um ein diverses Arbeitsfeld zu schaffen und Gleichberechtigung zu fördern. Durch unser sechsmonatiges, anspruchsvolles Training, welches unsere Mitarbeitenden durchlaufen, können wir in Europa qualitativ hochwertige Digital-Dienstleistungen zusichern und somit den Fachkräftemangel ausgleichen.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ich denke die größte Herausforderung war die Entwicklung unseres Recruiting-Prozesses, um geeignete Kandidat:innen zu finden, und die Entwicklung des anspruchsvollen Trainingsprogramms, um internationale Qualitätsstandards gewährleisten zu können. Sowohl das erfolgreiche Recruiting als auch das spezialisierte Trainingsprogramm zählen heute zu unseren Kernkompetenzen.

Finanziert wird das Projekt von privaten Investor:innen und Spender:innen. Ebenso werden wir durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit unterstützt. Das langfristige Ziel ist, dass sich das Projekt selbstständig trägt. Dementsprechend werden Überschüsse aus unserem Dienstleistungsangebot in die Trainings Center und in soziale Projekte vor Ort investiert.

Wer ist die Zielgruppe von AmaliTech?

Unsere Kund:innen und Partner:innen sind Startups und mittelständische Technologie- und Digital-Unternehmen, die bereit sind, in einem integrierten und agilen Arbeitsmodell mit unseren qualifizierten Mitarbeiter:innen zusammenzuarbeiten. Über diese, gewinnen wir auch zunehmend Zugang zu Firmen mit denen wir gemeinsam Technologie-Projekte umsetzen.

Wie funktioniert AmaliTech? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

AmaliTech stellt ein dezidiertes Team aus hochqualifizierten Technikexpert:innen zur Verfügung, welches eng mit dem/der Kund:in zusammenarbeitet. Für die effektive Kommunikation setzen wir modernste Kollaborations-Tools ein und arbeiten mit unseren Kund:innen und Partner:innen in einer agilen Projekt-Methodik.

Wir bieten hochwertige Dienstleistungen zu attraktiven Konditionen an, doch unser besonderes Alleinstellungsmerkmal ist der soziale Aspekt, mit dem wir der afrikanischen Jugend eine Perspektive eröffnen möchten. Jedes Unternehmen, das mit uns zusammenarbeitet, wird so Teil dieser großen Aufgabe und hilft uns weitere Arbeitsplätze zu schaffen.

AmaliTech, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben unser Projekt in Takoradi, Ghana begonnen. Hier arbeiten zurzeit 140 Mitarbeiter:innen. Ein weiteres Trainings-, sowie Service-Center wird in Kumasi, Ghana eröffnet und wir sind mitten in der Planung eines Standortes in Kigali, Ruanda. Mein Team und ich arbeiten auf Hochtouren daran, unser Ziel zu erreichen, in 5 Jahren ca. 1000 junge Menschen in Jobs gebracht zu haben.

Ein weiteres Anliegen ist es, soziale Projekte in Ghana auszubauen. Aktuell fokussieren wir uns auf drei Projekte. Die ersten beiden verfolgen das Ziel, Frauen und Menschen mit Behinderung den Zugang zum Digitalen-Sektor zu ermöglichen und zu vereinfachen. Zusammen mit den SOS Kinderdörfern in Ghana organisieren wir ein drittes Projekt – „Coding for Kids“ zielt darauf ab, Kindern im Alter von 9 bis 14 Jahren die Fähigkeiten und die Leidenschaft des Programmierens näherzubringen. Den aktuellen Stand aller Projekte findet man auf unserer Webseite unter Social Impact.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Entwickele dein Geschäftsmodell mit einem klaren Fokus und einer überzeugenden Idee wie du Umsatz generieren kannst.

Finde das beste Team, denn ein Top Team kann eine auch eher durchschnittliche Geschäftsidee zum Erfolg führen, umgekehrt geht es nicht.

Hab den Kunden immer im Fokus deines Tuns; die Vielzahl der Aufgaben in einem Startup erlaubt allzu leichte Ablenkung.

Wir bedanken uns bei Martin Hecker für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Frauen im FinTech – Gründerinnen, Anwenderinnen, Anlegerinnen

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fintech frauen

FinTech hat ein Gender Diversity Problem. Im Grunde genommen sind es sogar drei Probleme, die aber alle miteinander verwoben sind. Da ist einerseits das grundlegende Problem, dass es viel zu wenige Frauen in der FinTech Branche gibt. Außerdem gibt es in Verbindung damit das zweite Problem, dass es zu wenige Gründerinnen oder weibliche CEOs und Geschäftsführerinnen in der Branche gibt. Schließlich und endlich gibt es das dritte Problem, dass Frauen auch unter den Anwendern unterrepräsentiert sind. Und so verwundert es nicht weiter, dass die Branche mittlerweile den Eindruck eine weiteren Männerdomäne macht.

Niemand hat diese Entwicklung beabsichtigt und es kann keine einzelne Person dafür verantwortlich gemacht werden. Allerdings war sie im Grunde genommen vorhersehbar. Denn FinTech vereint zwei der am wenigsten Gender diversen Branchen. Und was jetzt? Wie kann man das Dilemma lösen? Und muss man das überhaupt?

Warum arbeiten so wenige Frauen in der FinTech Branche?

Auf jede Frau, die im FinTech arbeitet kommen durchschnittlich zwei Männer. Gründer in der FinTech Branche sagen oft, dass sie schlicht nicht so viele Bewerbungen von Frauen erhalten, wie von Männern. Die Diversität in ihren Unternehmen sei demnach nur ein Spiegelbild dieser Bewerbungsungleichheit.

Wenngleich dieses Argument sicher nicht ganz von der Hand zu weisen ist, so wirkt es dennoch ein Stück weit so, als würde hier der Schwarze Peter einfach weitergegeben.

Denn wenn man als Gründer mal hinterfragt, warum sich so wenige Frauen bewerben, könnte man ja ein strukturelles Problem feststellen:

Frauen werden immer noch und schon als Mädchen darauf konditioniert, dass sie in „Mathe“ nicht so gut sind wie Jungen. In der Folge wollen sie weniger in naturwissenschaftlichen und zahlen-intensiven Branchen arbeiten. In einer Partnerschaft geben sie alles was mit Zahlen zu tun hat (und da gehören Finanzen eben auch dazu) lieber an den Mann ab. 

Diese Scheu vor Zahlen und Finanzen ist ihnen anerzogen und bildet mit Sicherheit nicht die tatsächliche Befähigung ab, wie immer mehr Studien belegen. Denn tatsächlich sind Frauen sogar die talentierteren Sparer und erfolgreicheren Anleger. Ein Umstand, der im krassen Gegensatz zur Eigeneinschätzung von Frauen zum Umgang mit Geld und Investments oder Zahlen ganz allgemein und zu ihrem persönlichen Finanzwissensstand steht.

Die FinTech Branche weist noch eine weitere Geschlechterungleichheit auf.

Nur etwa die Hälfte der wenigen Frauen, die dort angestellt sind, bekleiden Führungsrollen. Und Studien legen nahe, dass Frauen in weniger diversen Führungsetagen weniger Zuspruch oder Befürwortung für Ideen und Innovationen erhalten. Das schadet nicht nur der Innovationsbereitschaft und Motivation der Frauen. Es schadet schlussendlich auch der Branche. Denn Unternehmen lassen sich so mitunter entscheidende Marktmöglichkeiten entgehen. Diversität im Ideenfindungsprozess untermauert, wie die Branche und ihre Entscheider nicht gestillte Bedürfnisse in unterfinanzierten Märkten wahrnehmen und verstehen.

Betrachtet man letztendlich noch die Anzahl von Gründerinnen im FinTech Bereich, so verrät schon ein kurzer Blick durch die FinTech Top10 2020, wie die Quoten verteilt sind: auf neun Männer kommt gerade einmal eine Frau – und die ist Teil eines heterogenen Duos, hat also gemeinsam mit einem Mann gegründet. Ältere Reports dieser Art (zum Beispiel aus 2017) ergeben einen Anteil von nur knapp über 5% Gründerinnen gegenüber fast 95% Gründern.

Ein Teil dieser Ungleichheit lässt sich auf die bereits erwähnte Problematik zurückführen, die zur Folge hat, dass es schwierig ist, Mädchen und Frauen für MINT-Fächer und -Berufe zu begeistern. Denn es sind diese Schulfächer, die die Grundlage dafür bilden, dass Frauen das Zutrauen und das nötige Wissen und Talent entwicklen, um später in die FinTech Branche zu gehen. Mittlerweile verbessert sich der Anteil an Frauen im FinTech zwar kontinuierlich, dennoch herrschen nach wie vor systemische Mankos, die Schranken für die Gender Diversity darstellen und einen beruflichen Aufstieg für Frauen zumindest erschweren.

Warum nutzen so wenige Frauen FinTech Errungenschaften?

Die dritte Gender Gap im FinTech Bereich ist die der wenigen, weiblichen Userinnen und Anwenderinnen. Tatsächlich ist die Geschlechterungleichheit der FinTech Nutzerbasis noch relativ wenig erforscht. Die wenigen Daten, die es aber gibt, deuten an, dass mehr Männer als Frauen mobile Anwendungen wie Smartphone Apps benutzen, um ihre Finanzen zu verwalten. Bislang sind die großen Player im FinTech zurückhaltend mit Zahlen zur Geschlechterverteilung unter ihren Anwendern. Das wäre aber dringend notwendig, um nachvollziehen zu können, ob sich der Diversity Gap, der in der Beleg- und Gründerschaft der FinTech Branche abbildet, auch auf die Nutzerbasis übertragen lässt. 

Es ist ein schleichender Prozess, aber in den letzten Jahren werden doch immer mehr Unternehmen auf die Macht weiblicher Geldbörsen aufmerksam und entwickeln Produkte und Dienstleistungen, die Frauen als unabhängige Entscheiderinnen im Kaufprozess abholen. Auch der FinTech Branche stünde eine solche Entwicklung gut zu Gesicht, um die Möglichkeiten für Frauen zur Teilhabe und zum Zugang zu Finanzdienstleistungen zu verbessern.

(Wie) Lässt sich der Gender Gap in der FinTech Branche schließen?

Es gibt keine Patentlösung für das Problem der mangelnden Gender Diversität im FinTech. Da sind einerseits die (männlich dominierten und geführten) Unternehmen, die keine Frauenquote einführen oder sich nur zurückhaltend um weibliche Berufseinsteigerinnen bemühen. Andererseits müssen die tief verwurzelten Vorurteile und Herausforderungen gegenüber „Frauen und Zahlen“ mühsam ausgemerzt werden – und solche Prozesse brauchen bisweilen Generationen.

Was also können wir tun? Wir müssen die Gesamtproblematik von mehreren Richtungen gleichzeitig angehen. Und wir müssen uns darauf besinnen, welche Samen wir heute schon pflanzen können, um nicht nur kurzfristige, aktuelle Verbesserungen herbeizuführen. Diese helfen zwar auch beim Erreichen zukünftiger Verbesserungen. Vor allem aber müssen wir langfristige und nachhaltige Lösungsansätze erarbeiten, mit deren Umsetzung wir am besten schon gestern begonnen hätten…

Wenn wir eine Vorstellung davon entwickeln, wie FinTech Unternehmen in Zukunft funktionieren werden, kann man Frauen besser darauf vorbereiten, entsprechende Rollen auszufüllen – und die jungen Frauen von heute darin unterstützen, die FinTech Leaderinnen von Morgen zu werden. Dazu ist es wichtig, das FinTech Universum von heute zu durchleuchten, aber eben auch ein oder zwei Jahrzehnte voraus zu denken. Und tatsächlich war bei Gesprächen über die Zukunft von Frauen im FinTech immer ein wichtiger Konsens, dass man sich um mehr Mädchen und Frauen in MINT-Feldern bemühen muss. Und wenngleich das eine absolut anzustrebende Best Practice ist, so kann und darf es nicht die einzige Bemühung sein oder bleiben.

Einen ersten Schritt hin zur Lösung der Gender Probleme im FinTech haben wir an dieser Stelle schon unternommen:

Die Probleme in den Vordergrund gestellt und die Aufmerksamkeit darauf gerichtet, dass es überhaupt Diversity-Probleme in der Branche gibt.

Ein weiterer Schritt ist es, mutige Lösungsansätze zu fördern. Es gibt etwa eine Hand voll FinTech Unternehmen, die ihren Angestellten einen Vermittlungsbonus in Aussicht stellen, wenn sie erfolgreich geeignete Frauen für offene Stellen empfehlen. Eine weitere Möglichkeit ist es, Frauen schon bei der Formulierung von Stellenanzeigen mitzudenken und sie so zu verfassen, dass sich auch und besonders Frauen angesprochen fühlen.

Zukünftig notwendige Fähigkeiten müssen nicht unbedingt die gleichen sein, die heute erforderlich sind; künstliche Intelligenz und Machine Learning sind Entwicklungen, die es wahrscheinlich machen, dass man künftig weniger Programmierer und Software Entwickler brauchen wird. Stattdessen werden innovatives Business Development, Kundenverständnis und -nähe, sowie Kreativität eine zunehmend größere und (ge-) wichtigere Rolle auch im FinTech einnehmen. Auch emotionale Intelligenz wird ein zunehmend wichtiges Asset für Unternehmen werden – solche Softskills sind bei der Überzeugungsarbeit, die bei potentiellen Investoren geleistet werden muss, genauso wichtig wie beim Einstellungsprozess vielversprechender Angestellter und dem Aufbau einer erfolgreichen Kundenbindung. (Diese traditionelle Verknüpfung emotionaler Intelligenz mit dem weiblichen Geschichte basiert natürlich auf einer spezifischen Perspektive auf das „Wer tut was“ in der heutigen FinTech- und Unternehmenswelt.)

Mädchen und Frauen müssen also weiterhin ermutigt werden.

Und zwar nicht nur in heute dezidierten FinTech-Bildungszweigen. Sie brauchen ein sinnstiftendes Arbeitsumfeld, ein Wirtschaftsstudium, enabelnde Unternehmenspraktika. Nur so können sie die Talente werden, die die FinTech Branche braucht und die im Umkehrschluss die Branche für sie überhaupt attraktiv macht. 

Es braucht Förderprogramme. Gerne auch staatlich geförderte, warum nicht. Und es braucht den Einsatz von Finanzunternehmen. Sie könnten eine unternehmenseigene Academy zu forcieren, worüber Frauen umgeschult, ausgebildet und gefördert werden.

Schulen und Universitäten sollten Workshops für Frauen anbieten, die sich um Angelegenheiten wie finanzielle Freiheit, Investments, aber eben auch Jobs in der FinTech Branche drehen. 

Frauen, die bereits erfolgreich und mit Spaß und Leidenschaft im FinTech arbeiten, sollten eine Vorbildrolle einnehmen. Frei nach dem Motto: tu Gutes und sprich darüber, sollten sie mit ihrer Lebenswelt nicht hinterm Berg halten. Egal, ob sie Ted Talks halten oder in TikTok und Instagram Videos über ihre Arbeit berichten, sie sollten ihre Stimme erheben, um den Mädchen und jungen Frauen von heute die Welt der Finanzen, die Welt des FinTechs schon jetzt näher zu bringen. Sie sind es, die Frauen erreichen können. Die sie empowern können. Die sie enabeln können. 

Und während ein Schwerpunkt bei der Lösung der Gender Gap im FinTech unbedingt die Förderung potentieller, weiblicher Angestellter sein muss, sollte man auch die Hürden nicht aus dem Blick verlieren, die weibliche Gründerinnen und Unternehmerinnen in der Branche überwinden müssen. Denn, dass Frauen sich mit mehr Hürden bei der Sicherstellung der Finanzierung konfrontiert sehen als Männer, ist hinlänglich bekannt und kein FinTech-spezifisches Problem. Auch hierfür müssen Lösungen gefunden werden. Denn die Branche allein kann es nicht. Selbst dann nicht, wenn erfolgreiche Unternehmerinnen bevorzugt weibliche Gründerinnen fördern. Denn es kann nicht die Aufgabe einzig von Unternehmerinnen und Investorinnen sein, die in sich schon eine Minderheit bilden, ein gesamtgesellschaftliches Problem zu lösen. 

Auch hier bräuchte es eine Einmischung von Lobbys und der Politik. Dezidierte Quoten, spezifische Förderprogramme und ein grundlegendes Umdenken hinsichtlich der Fähigkeiten und des Wertes von Frauen in der Unternehmenswelt.

Es kann bei diesen Problemen nicht nur eine Lösung geben. Es muss ein Zusammenspiel mehrerer Ansätze aus privatem, politischem, gesellschaftlichem und unternehmerischem Engagement sein. Nur so kann mehr Gender Diversität im FinTech entstehen. 

Bildquelle: www.introduce.berlin

Autor: Karolina Decker

Karolina hatte mit zwei Master-Abschlüssen im Bereich Wirtschaft (University of Warsaw / Warsaw School of Economics) bereits eine solide Basis geschaffen, bevor sie ihre erste erfolgreiche Karriere im Bankenbereich antrat. Im Zuge dieser war sie 10 Jahre lang in der Finanzbranche tätig – zunächst als Managerin bei DnB NORD Polska in Warschau im Bereich Immobilienfinanzierung. Sie sammelte Führungserfahrung und verantwortete ein Finanzierungsvolumen von 250 Mio EUR pro Jahr. Anschließend war sie bei der Deutschen Bank in Berlin im Bereich Compliance tätig. Karolina besitzt die Geschäftserlaubnis nach §34f GewO. Nach wie vor engagiert sie sich als Inhaberin des NGO “Mind the Gap”.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Vergesst nicht den Spaß!

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Mr. Seltzy fruchtig-leichter Drink

Mr. Seltzy fruchtig-leichter Drink bei null Gramm Zucker ohne künstliche Zusatz- oder Geschmacksstoffe: 95% KLAR. 5% KRAKE. 

Stellen Sie sich und das Startup Mr. Seltzy doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Nico und Mats, zwei beste beste Freunde, die sich schon seit der frühen Kindheit aus Kiel kennen. Nico ist Lebensmittel- und Biotechnologe und Mats ist Betriebswirt. Zusammen haben wir Mr. Seltzy gegründet, um steigende Nachfrage nach gesünderen Sündenprodukten zu befriedigen.

Den Anfang macht hier unser beschwipstes Wasser mit natürlichen Fruchtaromen, 5% vol. Alc. und nur 30 kcal pro 100 ml. Ein fruchtig-leichter Drink bei null Gramm Zucker und ganz ohne künstliche Zusatz- oder Geschmacksstoffe.  

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Mit der Idee haben wir schon länger gespielt. Aber ausgerechnet die Pandemie hat jetzt alles beschleunigt. Wir sind große Bierfans und nahmen im Homeoffice doch ziemlich zu. Bei der Menge an Kalorien und Kohlenhydraten auch kein Wunder. Ok, es waren auch ein paar Flaschen, die wir getrunken haben. Aber da muss einfach eine Alternative her, die weniger ansetzt, dachten wir.

Mats hatte ohnehin seinen Job bei einem StartUp in Malaysia verloren. Und so passte alles zusammen. Wir wurden mit unserer Idee direkt in das DICA Programm des Strascheg Center for Entrepreneurship aufgenommen. Nachdem wir uns gegen 70 Startups behauptet hatten, ging es los!

Welche Vision steckt hinter Mr. Seltzy?

Mr. Seltzy steht für die Idee, dass man immer und überall eine gute Zeit haben kann. Wenn man nicht auf Alkohol verzichten und trotzdem ziemlich klar bleiben will, sollte man zu Mr. Seltzy greifen. Unser Markenzeichen ist nicht ohne Grund übrigens ein Krake, wie auch auf unserer Website und den Social Media Channels zu sehen. Mit neun Gehirnen und acht Armen ist Mr. Seltzy immer in der Lage, einen klaren Kopf zu bewahren. 

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war die Produktion. Obwohl Nico an der TU München Lebensmittel- und Biotechnologie studiert hat, war das für uns Neuland. Ein echtes Abenteuer. Erstmal haben wir unsere Familien angepumpt. Zweite Herausforderung war, eine passende Marke zu schaffen. Hierfür hatten wir Unterstützung vom Growth Dock, an dem die PAHNKE Open Kitchen beteiligt ist. Sie brachten jede Menge Know-How ein.

Wer ist die Zielgruppe von Mr. Seltzy?

Eigentlich jedermann und jederfrau. Wir haben im letzten Sommer zu Beginn des Produktentwicklungsprozesses Verkostungen durchgeführt und unser Produkt kontinuierlich mit Hilfe des Feedbacks weiterentwickelt. Von jungen Erwachsenen bis hin zu Senioren konnten wir bisher fast alle überzeugen. Fokussieren wollen wir uns aber auf berufstätige Erwachsene, die sportlich aktiv sind. Für sie bietet Mr. Seltzy den größten Benefit. Und wir wollen auch ganz bewusst in der Kommunikation und Zielgruppe nicht zu jung werden. Mr. Seltzy soll niemanden zum Alkoholgenuss verführen. 

Was ist das Besondere an Mr. Seltzy? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Es gibt Bier, Wein, Spirituosen, Cocktails und anderes süßes Zeug. Unsere Herausforderung war, ein Getränk zu entwickeln, das weniger Kalorien und Kohlenhydrate beinhaltet als beispielsweise Bier oder Wein – aber gleichzeitig gut schmeckt und Spaß macht. Wir setzen Spaß übrigens nicht damit gleich, sich zu betrinken. Klar zu bleiben ist uns sehr wichtig, daher auch unser Claim: 95% KLAR. 5% KRAKE. 

Wir wollen ein Unternehmen schaffen, dass Haltung zeigt und auch Verantwortung übernimmt. So spenden wir zum Beispiel 3% unseres Umsatzes für internationale Trinkwasserprojekte und produzieren Klimaneutral mit Zertifizierung durch ClimatePartner.

Mr. Seltzy, wohin geht der Weg? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Der technologische Fortschritt verändert die Welt immer schneller, darüber freuen wir uns. Wir hoffen, dass sich im Lebensmittel- und Getränkebereich auch eine gewisse Innovationsfreude einstellt, und wir in ein paar Jahren durch stetige Neuerfindungen Teil eines neuen, nachhaltigeren StartUp-Ökosystems geworden sind. 

Zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben

Redet mit Leuten über die Idee und Habt keine Angst, dass jemand die Idee klauen könnte! Gute Experten und Partner helfen extrem weiter. 

Zweiter Tipp: Einfach machen und nicht aufgeben! Dass Mats spontan im vergangenen Jahr sein Leben in Malaysia aufgegeben hat, um etwas Neues zu schaffen, war im Nachhinein eine verrückte, aber total richtige Entscheidung. 

Und drittens: Gründet nicht allein, gründet mit jemandem, dem ihr vertraut. Gründen ist eine Achterbahnfahrt, nicht nur operativ, sondern auch emotional. Da hilft es, einen Freund an der Seite zu haben. 

Und last but not least: Vergesst nicht den Spaß! Wir sind mit Mr. Seltzy nicht zu ernsthaft unterwegs – Humor schadet bekanntermaßen nie – auch beim Gründen nicht!

Wir bedanken uns bei Mats Thede für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Mr. Seltzy

Kontakt:

minum GmbH
Birkenstr. 22
DE-10559 Berlin

https://mrseltzy.de
moin@mrseltzy.de

Ansprechpartner: Mats Thede

Social Media
Facebook: https://facebook.com/mr.seltzy/
Instagram: https://instagram.com/mr.seltzy
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/72075875

So früh wie möglich mit vielen Menschen über die Idee sprechen

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Nachtzug-Urlaub reise nachtzug

Nachtzug-Urlaub schnell und bequem die perfekte Verbindung für ihre Reise im Nachtzug finden

Stellen Sie sich und das Startup Nachtzug-Urlaub doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Tim Euler, ich bin 31 Jahre alt und lebe seit fünf Jahren in Hamburg.

In den vergangenen Monaten habe ich meine Freizeit einem nebenberuflichen Projekt zu gewendet, das Anfang April endlich online gegangen ist: Meine neue Webseite Nachtzug-Urlaub.de. Mit der Webseite möchte ich mehr Aufmerksamkeit für das vorhandene Angebot an Nachtzügen in Deutschland erreichen. Als erstes Portal haben wir eigentlich alle vorhandenen Nachtzugverbindungen der unterschiedlichen Betreiber in Deutschland in unsere Suche integriert. Damit machen wir es Reisenden zukünftig noch einfacher, eine Reise im Nachtzug zu planen und zu buchen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Auf der Suche nach einer Reisemöglichkeit im Nachtzug ist mir im vergangenen Jahr aufgefallen, dass es kein Portal gibt, das die Nachtzugverbindungen sämtlicher Anbieter auf dem deutschen Markt gebündelt anzeigt. Da Nachtzüge aus meiner Sicht eine sehr nachhaltige und entschleunigende Form der Fortbewegung sind, kam mir die Idee so ein Portal einfach selbst zu bauen. 

Welche Vision steckt hinter Nachtzug-Urlaub?

Die Vision von Nachtzug-Urlaub.de ist eigentlich einfach: Wir möchten, dass Menschen Europa über Nacht erfahren. In Europa gibt es so viele wunderschöne Orte und ich denke, dass der Nachtzug das perfekte Fortbewegungsmittel ist, um Europa zu erkunden. In Zukunft wird der Nachhaltigkeit bei Reisen eine immer größere Bedeutung zugemessen und Nachtzüge bieten hier enormes Potenzial.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung für mich war, wie sollte es auch anders sein, die Corona Krise. In der aktuellen Zeit eine Webseite im Bereich Tourismus und Reisen aufzubauen ist nicht so einfach. Es gibt wenig Planungssicherheit und große Unsicherheit bei unseren Partnern. Für unsere Vision #EuropaÜberNachtErfahren sind offene Grenzen und sicheres Reisen zwingende Voraussetzungen – beides ist aktuell nur begrenzt gegeben. Ich bin aber optimistisch, dass wir Schritt für Schritt wieder zurück zur Normalität finden und es in Zukunft ein großes Bedürfnis nach nachhaltigen Reisemöglichkeiten in Europa geben wird. 

Wer ist die Zielgruppe von Nachtzug-Urlaub?

Die Zielgruppe ist tatsächlich ein bunter Mix. In der ersten Woche nach Go-Live ist das Mailpostfach voll gewesen mit Mails von echten Nachtzug-Enthusiasten. Viele Seitenbesucherinnen und -besucher haben schon unzählige Nachtzugfahrten absolviert und hatten tolle Tipps und gutes Feedback. Hier gibt es eine wirklich starke Community, bei der Nachtzug-Urlaub.de auf großes Interesse gestoßen ist.

Daneben gibt es noch die Gruppe der jüngeren Reisenden, die auf der Suche nach nachhaltigen Reisemöglichkeiten und Slow Travel sind. Hier sehe ich das echte Potenzial, dass Nachtzüge Teil des Erlebnis Reisen werden kann.

Eine weitere Zielgruppe ist vermutlich auf die aktuelle Situation zurückzuführen. Gruppen und Familien, die aus Sorge vor Ansteckungen Kontakte reduzieren, erkennen in Privatabteilen in Nachtzügen eine sichere Alternative zu vollen Flugzeugen und besuchen verstärkt die Webseite.

Wie funktioniert Nachtzug-Urlaub? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Um die Vorteile der Seite zu erklären muss man sich den Nachtzugmarkt in Deutschland anschauen. Aktuell gibt es hier viele verschiedene Anbieter, die jeweils einzelne oder mehrere Verbindungen anbieten. Die einzelnen Anbieter haben dabei eigene Webseiten und eigene Buchungssysteme – ein Portal mit allen Verbindungen gab es bisher nicht. 

Das Kernstück der Webseite ist daher die Datenbank in der wir im ersten Schritt alle Nachtzugverbindungen auf dem deutschen Markt integriert haben. Seitenbesucherinnen und -besucher können mit unserem Nachtzug Finder schnell und bequem die perfekte Verbindung für ihre Reise finden. Dabei finden sie für jede Verbindung alle Informationen zum Service an Bord und dem Anbieter. Darüber hinaus bieten wir auf unserer Webseite viele inspirierende und spannende Inhalte rund um die Reise im Nachtzug an: In unserem Blog veröffentlichen wir regelmäßig neue Inhalte und neuerdings bieten wir mit einem Partner sogar Pauschalreisen in Zügen an.

Nachtzug-Urlaub, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ich bin davon überzeugt, dass Nachtzüge einen Boom erleben werden. Wir möchten dazu beitragen, dass Nachtzüge bekannter werden und die Buchung einfacher wird. In fünf Jahren hoffe ich auf ein noch größeres europäisches Nachtzugnetz, bei dem alle Verbindungen auf unserer Webseite zu finden und buchbar sind. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Meine Webseite ist ja selbst noch ganz jung und für alle Tipps und Tricks von erfahrenen Gründerinnen und Gründern bin ich sehr dankbar. 

Ein Tipp, den ich selbst bekommen habe, hat mir sehr geholfen: So früh wie möglich mit vielen Menschen über die Idee sprechen. So kriegt man schnell Feedback und neue Ideen und erkennt häufig auch Herausforderungen, die man vorher nie gesehen hat. Die Angst, dass andere sofort die Idee kopieren, muss man dabei natürlich ein wenig hinten anstellen. 

Außerdem hat mir zu Beginn geholfen, dass ich mich auf die wesentlichen Funktionen der Webseite konzentriert habe. Gerade am Anfang will man alle Ideen, die man hat sofort umsetzen. Das kostet häufig extrem viel Zeit und Budget. Manchmal ist es vielleicht besser, mit einem wirklichen MVP an den Start zu gehen und dann Schritt für Schritt Funktionen zu ergänzen.

Wichtig ist natürlich auch, dass man selbst von der eigenen Idee begeistert ist, denn nur wenn man selbst überzeugt ist, kann man andere überzeugen.

Wir bedanken uns bei Tim Euler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Rückschläge dürfen nicht zu Verunsicherung führen

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limehome

limehome: Design-Apartments zu Preisen eines Standard-Hotelzimmers

Stellen Sie sich und das Startup limehome doch kurz unseren Lesern vor!

Erst einmal zu mir: Mein Name ist Dr. Josef Vollmayr. Ich bin Co-Gründer von limehome und verantworte als Geschäftsführer die strategische Ausrichtung des Unternehmens, das Business Development sowie die Bereiche Operations und Marketing. 

Im Jahr 2018 gründete ich gemeinsam mit Lars Stäbe das digitale Hotelkonzept limehome, das das Leben für Geschäfts- und Städtereisende vereinfacht, indem es radikal technologiebasiert funktioniert. Dank digitalisierter und automatisierter Prozesse ist ein Besuch bei uns für Gäste einfacher, unabhängiger und komfortabler als bei traditionellen Hotelkonzepten. Unsere Gäste erhalten die Möglichkeit, in voll ausgestatteten Design-Apartments zu Preisen eines Standard-Hotelzimmers zu übernachten. Aktuell verfügen wir über 750 buchbare Apartments in über 70 Standorten in Deutschland, Österreich und Spanien. Gemeinsam mit César de Sousa Freitas leite ich das Unternehmen nun.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Während meiner Zeit bei McKinsey verbrachte ich hunderte Nächte in den verschiedensten Hotels weltweit. Mir fiel dabei auf, dass gerade beim Check-in wertvolle Zeit verloren geht und es vor allem in kleineren Städten oftmals komplett an einem bezahlbaren, zeitgemäßen Hotelangebot mangelt. So kamen mein Co-Gründer und ich auf die Idee, ein Hotelkonzept zu entwickeln, das Wartezeiten eliminiert, modernes Design mit einem Gefühl von Zuhause verbindet. Uund gleichzeitig die Standards einer etablierten Hotelmarke verspricht – zu einem bezahlbaren Preis.

Welche Vision steckt hinter limehome?

Wir möchten unseren Gästen in jedem limehome ein Gefühl von Zuhause geben. Dabei können sie überall die gleichen hohen Standards erwarten, müssen sich aber nicht um die lästigen Prozesse bei einem normalen Hotelaufenthalt kümmern. Außerdem treiben wir die Digitalisierung des Gastgewerbes seit Beginn voran. Wir haben sämtliche Prozesse des Hotelalltags digitalisiert. Von der Standortauswahl mittels eigens entwickelter Machine Learning-Verfahren, über das dynamische Pricing der Zimmer bis hin zu einer vollkommen digitalisierten Guest Journey (inkl. digitaler Check-in, Check-out, Rechnungsstellung, uvm.). Dadurch erhalten unsere Gäste deutlich mehr Flexibilität und Unabhängigkeit als in traditionellen Hotelbetrieben, die bislang noch wenig oder gar keine Maßnahmen ergriffen haben, um Prozesse im laufenden Betrieb zu automatisieren und somit smarter zu gestalten. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Bei der Gründung eines Unternehmens, das einen digitalen wie disruptiven Ansatz verfolgt, finden sich eine ganze Reihe an potenziellen Herausforderungen, die es zu meistern gilt. 

Am Anfang steht man vor der Aufgabe das Produkt und die Kund:innen optimal zu verstehen und die Vision des Unternehmens ganzheitlich aufzubauen. Man probiert vieles aus, testet unterschiedliche Modelle und Ideen. Natürlich funktioniert nicht immer alles. Hier gilt es dranzubleiben, mit dem Team gemeinsam Probleme zu identifizieren und neue Lösungsansätze zu finden. Mit dem Wachstum verändern sich natürlich auch die Herausforderungen.

Die Organisation eines großen Teams und der gemeinsame Blick aller Unternehmenseinheiten in eine Richtung bedarf Geschick und tagtägliche Reflexion. Außerdem müssen Prozess und Strukturen implementiert werden, die mit dem Unternehmenswachstum mithalten können. Konkret war die Corona-Krise natürlich eine der bisher größten Herausforderungen für uns. Dank unserer digitalen Prozesse konnten wir die Hygienevorschriften jedoch leicht umsetzen und eine konstant hohe Auslastung sicherstellen, die mittlerweile – inmitten des erneuten Lockdowns – bei über 70 Prozent liegt. Dadurch, dass unsere Fixkosten im Vergleich zu denen traditioneller Hotels sehr niedrig sind, konnten wir unseren Umsatz außerdem mehr als verdoppeln und nach Spanien expandieren. Im Endeffekt stellte sich die Situation gar als beste Bewährungsprobe heraus, die eine Aufstockung des Investments unserer Bestandsinvestoren um weitere zehn Millionen Euro zur Folge hatte. 

Wer ist die Zielgruppe von limehome?

Unser Angebot richtet sich an verschiedenste Reisende wie etwa Familien und Gruppen, aber auch an Geschäfts- und Städtereisende. Durch die Varietät unseres Angebots und verschiedenster Apartment-Größen und -Kategorien, können wir jedem und jeder die passende Unterkunft zur Verfügung stellen. Allen Reisenden kommt dabei die zentrale Lage zu bezahlbaren Preisen zugute. Geschäftsreisende erfreuen sich oftmals auch besonders an der unkomplizierten Rechnungsstellung. Auf B2B-Seite zählen wir vor allem Immobilienpartner:innen, Investor:innen, Makler:innen und Projektentwickler:innen zu unserer Zielgruppe. Wir suchen fortlaufend nach neuen Gewerbeflächen, die wir hochprofitabel betreiben können.

Wie funktioniert limehome? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

limehome bewirtschaftet Gewerbeflächen in zentralen Stadtlagen – auch in B- und C-Städten Deutschlands mit Design-Apartments zur Kurz- und Langzeitmiete. Die Flächen werden von renommierten Architekt:innen entwickelt, auf Basis des Designkonzepts in kürzester Zeit umgestaltet sowie ausgestattet. Mithilfe der Technologieplattform von limehome effizient betrieben und zuletzt über die gängigen Buchungsplattformen angeboten.

Die Gäste von limehome erfahren entsprechend über die Buchung, Zimmerzuteilung, den Check-in und die rund um die Uhr erreichbare Kundenbetreuung, bis hin zum Check-out, der automatisierten, elektronischen Rechnungsstellung und der Steuerung des Zimmerservices einen komplett digitalen Service, der kontaktlos funktioniert. Die internen Prozesse sind dabei ebenso fast vollständig automatisiert. Anders als beim klassischen Hotelbesuch, gibt es bei limehome keine Rezeption und kein Restaurant, Spa oder Ähnliches. Der Fokus von unserer Marke liegt auf Aufenthalten in hochwertig ausgestatteten Design-Apartments. Anders als bei anderen Anbietern, wie z.B. Airbnb, ist limehome ein standardisiertes und qualitätsgeprüftes Hotelkonzept und keine Ansammlung verschiedener, vorrangig privater Angebote. 

Zudem unterscheidet uns, dass wir Apartments auch in B- und C-Städten rentabel betreiben können, sodass wir unseren Gästen auch abseits der Top-Metropolen Europas ein attraktives Angebot bieten können.

limehome, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Eins unserer Ziele ist es, in fünf Jahren die Hotelmarke mit den meisten Standorten in Europa zu sein. Dieses Ziel möchten wir erreichen, indem wir ein digitales Betriebssystem für das Gastgewerbe entwickeln, das es anderen ermöglicht, sich mit der Marke und der Plattform zu verbinden und ihre Häuser wie ein limehome zu betreiben. Dabei wird die Qualität und Konsistenz eines zwanglosen Premium-Hotelerlebnisses und dabei eine vollständig digitale Guest Journey beibehalten. Außerdem möchten wir mit einer digitalen Reiseplattform sofort buchbare Dienstleistungen rund um Unterkunft, Transport und Erlebnisse anbieten. 

Unter diesen Voraussetzungen wollen wir in den nächsten fünf Jahren für unsere Design-Apartments bekannt sein und zu den größten europäischen Hotelmarken gehören. Die nicht nur ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis vorzuweisen haben, sondern auch in den Bereichen Kundenzufriedenheit und -treue branchenführend sind. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Meine Empfehlung für Gründer:innen ist eindeutig wie simpel: mutig sein! Als wir limehome gründeten haben diverse Leute ihre Bedenken an dem Konzept geäußert, wie zum Beispiel, dass die Branche noch nicht so weit oder die Idee zu disruptiv sei. Es schien zunächst, als würde kaum einer die Chancen sehen und das Konzept wirklich verstehen wollen.

Wir haben aber sofort versucht, sämtliche Bedenken in unsere Analyse aufzunehmen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Diese haben uns wiederum in unserem Vorhaben nur bestärkt. Daher sollten Gründer:innen vollends von ihrer Idee sein, während sie die Kritik daran ernst nehmen. Außerdem rate ich, stolz auf das zu sein, was bereits erreicht wurde. Es wird immer Dinge geben, die verbesserungswürdig sind oder die sich noch weiterentwickeln lassen. Dabei sollte man aber nicht vergessen, was auf dem Weg schon erreicht wurde. In diesem Sinne auch mein letzter Ratschlag. Rückschläge dürfen nicht zu Verunsicherung führen, denn diese wird es auf allen Wegen eines jeden Gründers und jeder Gründerin geben.

Wir bedanken uns bei Dr. Josef Vollmayr für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Lachen bringt Euch weiter

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gymglish sprachen lernen

Gymglish Sprachen lernen: Kurze, 10-minütige Lektionen in Englisch/Französisch/Spanisch oder Deutsch

Stellen Sie sich und das Startup Gymglish doch kurz unseren Lesern vor!

Antoine Brenner: Gemeinsam mit meinem Freund und Geschäftspartner Benjamin Levy habe ich den Sprachlerndienst Gymglish ins Leben gerufen. Das Erfolgsmodell von Gymglish ist so witzig wie einfach: Kurze, 10-minütige Lektionen in Englisch/Französisch/Spanisch oder Deutsch versorgen die Nutzer täglich mit humorvollen Lernhäppchen. Die Gymglish-Kurse, die Audio- und Videosequenzen enthalten, können je nach Vorliebe des Nutzers am PC, Tablet oder Smartphone absolviert werden.

Eine intelligente KI-Software sorgt dafür, dass das Training individuell an das Lernniveau der Nutzer angepasst wird. Mit Erfolg: Unsere Kurs-Teilnahmeraten liegen bei über 80 % und auch im Jahr 2020 konnten wir ein Wachstum von 45 % verzeichnen und damit die 5-Millionen-Nutzer-Marke knacken. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Bens und meine gemeinsame berufliche Reise begann schon vor Gymglish. Nach einer erfolgreichen ersten Unternehmensgründung und dem Verkauf nahmen wir uns eine Auszeit, um die Welt zu sehen. Es zog mich nach Guatemala, wo ich eifrig Spanisch lernen wollte. Ich entwickelte ein Programm, das mir spanische Konjugationstests schickte, die auf mein Niveau und meinen Lernstand zugeschnitten waren.

Auch Benjamin wollte tiefer in Sprachen eintauchen und stellte fest, dass er Inhalte am besten durch Geschichten in Filmen, Zeitschriften oder Alltagssituationen verinnerlichte. Also baute ich eine KI-gesteuerte Software und Ben übernahm den sprachlichen Teil, indem er die Lektionen mit Humor und kulturellem Kontext/Bezug anreicherte. Die Idee für Gymglish war geboren.

Welche Vision steckt hinter Gymglish?

Als wir anfingen, steckten E-Learning und Edu-Tech noch in den Kinderschuhen und die Ressourcen für verschiedene Lerninhalte, einschließlich Fremdsprachen, waren sehr langweilig und theoretisch aufgebaut – nicht geeignet für Selbstlerner und einen vollen Terminkalender. Dieser Ansatz erfordert viel Eigeninitiative und Disziplin. So wuchs in uns der Wunsch, eine Lernmethodik zu entwickeln, welche die Motivation hochhält und mit der Inhalte langfristig verinnerlicht werden können.  

Wir glauben, dass Sprachen das Tor zur Welt sind. Mit Gymglish wollen wir die Barrieren zum Erlernen neuer Sprachen senken – bye-bye Klassenraum-Lernatmosphäre, Einheitsbrei und Kurzzeitgedächtnis. Unsere Vision ist, dass Menschen dauerhaft motiviert werden, eine Fremdsprache zu lernen und zu verinnerlichen. Wir erheben keinen Anspruch auf perfekte Grammatik oder Aussprache. Vielmehr wollen wir, dass die Lernenden in einen Flow finden und sich emotional mit einer Sprache und ihrer Kultur verbinden.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als Unternehmen war es schon immer unser Motto, organisch und unabhängig von Investoren zu wachsen. Das ist ein Grund, warum wir mit B2B-Kunden gestartet sind und erst später auf B2C-Kunden erweitert haben, da diese viel mehr Werberessourcen benötigen. Erst im Jahr 2018 haben wir dann unser Minderheitskapital geöffnet und drei Millionen Euro eingesammelt. Trotzdem konnten wir unsere finanzielle Unabhängigkeit und Profitabilität bis heute bewahren, da unsere Mitarbeiter nach den Mitgründern die zweitgrößte Aktionärsgruppe im Unternehmen darstellen.

Es ist uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter ein großes Stück vom Kuchen abbekommen. Dies spiegelt  sich nicht zuletzt darin wider, dass die Hälfte des Gewinns unter unseren Angestellten aufgeteilt wird. Darauf sind wir besonders stolz und arbeiten auch im Jahr 2021 noch profitabel.

Wer ist die Zielgruppe von Gymglish?

Grundsätzlich richten wir uns an alle, die eine Fremdsprache und Kultur mit Überzeugung lernen und verstehen wollen. Im Kern sprechen wir Erwachsene und fortgeschrittene Lerner alle Niveaus an, weniger Anfänger. Unsere Kurse richten sich an Lernende von Level A2 bis C2 auf der Sprachniveau-Skala. Mit 80 % stellen die privaten Nutzer die größte Gruppe der Lernenden.

Die Corona-Situation verstärkt, dass viele Menschen nach neuen Herausforderungen und Aufgaben suchen, mit denen sie ihre Zeit sinnvoll verbringen können. Die zweite Gruppe besteht aus Studenten von Sprachschulen und Universitäten, deren Lehrer durch digitale Tools wie Gymglish für pädagogische Kontinuität sorgen. Die Tatsache, dass der Präsenzunterricht aufgrund der Pandemie teilweise nicht mehr oder nur noch eingeschränkt stattfindet, stellte die Bildungseinrichtungen in dieser Zeit auf eine harte Probe.

Viele stiegen deshalb auf Online-Unterricht um, den sie mit Selbstlernmaterialien ergänzten. Auch unser Blended-Learning-Prinzip kombiniert Online-Kurse mit Präsenzunterricht und ermöglicht eine einzigartige Rundumbetreuung der Lernenden. Unsere dritte Zielgruppe sind Unternehmen, die für das Sprachtraining ihrer Mitarbeiter zahlen. Allein in der DACH-Region arbeiten bereits mehr als 1.000 Unternehmen mit Gymglish zusammen, insgesamt bieten über 6.000 Firmenkunden ihren Mitarbeitern unsere professionellen Sprachkurse an.

Wie funktioniert Gymglish? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Sprachinteressierte können jeden Gymglish-Sprachkurs sieben Tage lang kostenlos und ohne Kaufverpflichtung testen, bevor sie ein Abonnement abschließen. Die kurze Trainingseinheit funktioniert wie folgt: Nach Zusendung einer E-Mail erhalten die Nutzer 10-minütige Lerninhalte, die aus lustigen Geschichten, Fragen und Wiederholungseinheiten bestehen. Nach Abschluss erhalten sie eine personalisierte Korrektur, die in weniger als 5 Minuten durchgearbeitet ist. Sobald sie die siebte Lerneinheit absolviert haben, erhalten unsere Kunden eine vollständige Einschätzung ihres persönlichen Sprachlevels.

Im Wesentlichen konzentrieren wir uns auf kurze und personalisierte Sprachlektionen, die in einen humorvollen und kulturellen Kontext eingebunden sind. Eine zentrale Herausforderung für Sprachanbieter ist es, die Nutzer langfristig zu binden. Dieser Hürde begegnen wir mit Witz, kulturellen Bezügen und authentischen Dialogen. Und genau das hebt uns von anderen Angeboten ab.

Es ist uns gelungen, Inhalte durch Storytelling zu emotionalisieren. In unserem Französischkurs wird zum Beispiel Victor Hugo auf einem anderen Planeten wieder zum Leben erweckt. Im Hintergrund läuft eine KI-Software, welche die persönlichen Stärken, Schwächen, Trainingsziele und den Revisionsbedarf des Nutzers analysiert.

Gymglish, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es natürlich, weiter zu wachsen und neue Märkte zu erschließen. Wir hoffen, dass die Neugierde, Neues zu lernen, während der laufenden Pandemie und darüber hinaus nicht abbricht. Sobald die Kontrolle über die Pandemie zurückgewonnen ist, werden die anstehenden Reisen sicherlich für viele Menschen einen attraktiven Grund darstellen, neue Sprachen zu lernen. Auch wir planen, unser Fremdsprachenangebot in naher Zukunft zu erweitern.

Für das Jahr 2022 steht der Launch eines Italienisch- Sprachkurses an. In fünf Jahren wird unser Partnernetzwerk aus Universitäten und (Sprach-)Schulen weiter gewachsen sein und auch auf Unternehmensseite werden wir mit unseren Sprachangeboten neue Branchen erschlossen haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Legt einfach los! Der richtige Zeitpunkt wird nie kommen, also wartet nicht, bis ihrer Eurer Idee sicher seid, sondern stürzt einfach in das Abenteuer und auf den Markt! 

Teilt den Kuchen! Wie heißt es so schön kitschig und doch wahr: „Das Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt!“

Und last but not least: Habt jeden Tag Spaß bei dem was ihr macht! Lachen bringt Euch weiter – nicht nur beim Lernen einer Sprache.

Wir bedanken uns bei Antoine Brenner und Benjamin Levy für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Gymglish

Kontakt:

Gymglish SAS
65 rue de Reuilly
75012 Paris, France

https://www.gymglish.com/de
Svenja.reipert@frohebotschaft-pr.de

Ansprechpartner: Svenja Reipert

Social Media:
Facebook: https://www.facebook.com/gymglish
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/gymglish/
Twitter: https://twitter.com/GymGlish

Was ist heutzutage wichtiger für den Erfolg im Business: IQ, EQ oder AQ?

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IQ EQ AQ larissa wasserthal

Viele Unternehmen sind ständig auf der Suche nach Experten, High Performern, High Potentials, Hochbegabte, Top Talente und so weiter. Nur wie entdecken oder identifizieren wir diese? Oder ist das, was wir darunter verstehen, immer noch „gefragt“?

Jahrelang wurde angenommen, dass der Test des Intelligenzquotienten (IQ), der das Allgemeinwissen, das Gedächtnis, das analytische Denken und die mathematischen Fähigkeiten misst, und somit Möglichkeiten bietet, unsere zukünftigen Berufsaussichten vorherzusagen.

Die letzten Jahre bekam die emotionale Intelligenz (EQ), die etwas über unsere Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Menschlichkeit aussagt, immer mehr an Aufmerksamkeit.

Beide IQ und auch EQ werden als wichtig für unseren Karriereerfolg angesehen. Nur heute definieren Krisen und Technologien unsere Arbeitsweise neu. Auch die Fähigkeiten, die wir benötigen, um auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein und zu bleiben, verändern sich gerade enorm. Der Adaptability Quotient/Anpassungsquotient (AQ), definiert die Fähigkeit, in einer Umgebung mit schnellen und häufigen Änderungen, erfolgreich zu sein.

Ist AQ wichtiger als Intelligenz?

In anderen Worten ermöglicht uns ein IQ vielleicht einen Einstieg im Job, aber der AQ ist genau das, was uns und die Unternehmen, für die wir arbeiten, im Laufe der Zeit wirklich erfolgreich macht.

Denn der AQ ist nicht nur die Fähigkeit, neue Informationen aufzunehmen und zu behalten, sondern auch die Fähigkeit, das Relevante, wirklich Wichtige herauszufinden, überholtes Wissen zu verlernen, Herausforderungen zu meistern und sich bewusst mit Veränderungen zu beschäftigen. Was bringt es, hoch intelligente Mitarbeiter einzustellen, die aber einen bestimmten Trend nicht erkennen können und letztendlich vielleicht das Unternehmen an die Wand fahren?

Die aktuelle Corona-Krise zeigt uns, dass das was heute gilt, morgen auch schon wieder ganz anders sein kann und wie wichtig es ist, sich schnell „anpassen“ zu können. Der AQ steht für Neugier, Mut, Flexibilität, Selbstreflexion, Fähigkeit in kritischen Situationen, das Denken und Handeln schnell neu auszurichten und auch für Gelassenheit in unbekannten und unerwarteten Situationen. Ich hoffe, dass der AQ sich schnell als neuer Türöffner in Unternehmen etabliert.

Titelbild Fotograf: Sandra Limberg

Autor: Larissa Wasserthal

Larissa Wasserthal ist eine international tätige Trainerin, Coach und bekannte Buchautorin („Happiness Alchemie“). Sie gilt als Expertin für „Positive Unternehmenskultur“ und hat sich in der Branche als Culture Alchemist etabliert. Sie hilft ihren Kunden die verborgenen und ungenutzten Potentiale und Ideen zu erkennen und diese zu optimieren, was besonders in Zeiten der ständigen Veränderung immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Weitere Beiträge von Larissa Wasserthal finden Sie hier

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Keine Angst vor CopyCats!

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SMAFO: City-E-Bike SMAFO Two bieten wir eine Art Volks-E-Bike

SMAFO: City-E-Bike SMAFO Two bieten wir eine Art Volks-E-Bike

Stellen Sie sich und das Startup SMAFO doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Sven-Ulrik Schneider und habe 2018 mit meinem Co-Founder André Thiele zusammen SMAFO gegründet. Wir wollen dazu beitragen, dass Mobilität nachhaltiger wird. Mit unserem eigenen City-E-Bike SMAFO Two bieten wir eine Art Volks-E-Bike an. Obwohl 2020 schon 1,95 Millionen E-Bikes in Deutschland verkauft wurden, könnte E-Bike-Mobilität bereits eine viel größere Rolle spielen. Aber hohe Anschaffungskosten, Unterhaltskosten oder die Angst vor einem Diebstahl halten immer noch zu viele Menschen davon ab, mit dem Rad bzw. E-Bike zu fahren. Genau hier setzen wir an.

Wir wollen mit unserer vertikal integrierten Marke ein unschlagbares Angebot verfügbar machen. Neben dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ermöglichen wir flexible Nutzungsoptionen wie Leasing oder unser E-Bike-Abo.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich persönlich bin schon von klein auf viel auf dem Radl unterwegs gewesen. Mein Kindheitstraum war es, Profisportler zu werden. Bis ich 23 Jahre alt war, bin ich professionell Mountainbike- und Rennradrennen gefahren. Ich war Mountainbike Landesmeister und habe am Worldcup teilgenommen. Es war schon immer mein Traum, auch beruflich etwas mit Bikes zu machen.

André und ich waren unabhängig voneinander vor SMAFO schon unternehmerisch tätig. Wir haben damals oft darüber gesprochen, etwas zusammen zu starten. 2018 haben wir uns dann die Zeit genommen und gemeinsam das Konzept zu SMAFO entwickelt. 

Welche Vision steckt hinter SMAFO?

Wir wollen Menschen durch einfache und nachhaltige E-Bike Mobilität ein Stück mehr Freiheit geben. Bei SMAFO geht es uns nicht nur darum, ein weiteres Mobilitätskonzept auf den Markt bringen. Wir wollen unseren Kund:innen ein neues Lebensgefühl vermitteln.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größten Herausforderungen drehten sich fast immer um die Hardware und deren Finanzierung. Zu Beginn haben wir versucht, mit regionalen Herstellern und Produzenten Beziehungen aufzubauen. Als junges Startup haben wir aber leider keine Beachtung gefunden. Mittlerweile konnten wir ein starkes Netzwerk und dadurch eine verlässliche Supply Chain aufgebaut. Wir sind noch eigenfinanziert, weil es uns wichtig war, zuerst das Business-Modell aufzubauen und erste Traktion zu zeigen. Das haben wir 2020 erfolgreich geschafft. Um jetzt den nächsten Schritt zu gehen, haben wir gerade eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Mit dem frischen Kapital wollen wir in erster Linie unser Team erweitern und unsere App und digitale Plattform weiterentwickeln.

Wer ist die Zielgruppe von SMAFO?

Wir sprechen mit unserem Produkt die breite Masse an. Je nach Art der Nutzung unserer Produkte, lässt sich ein leichter Shift durch die Zielgruppen erkennen. Kauf- und Leasing- Kund:innen sind oft eher die Freizeit-, Hobby und Sport-Nutzer:innen. Bei unseren Abo-Kunden steht tatsächlich meist die Mobilität im Vordergrund.

Wir haben sehr früh gemerkt, dass es viele Menschen gibt, die bereits über ein E-Bike als Alternative zum Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr nachgedacht haben. Aber sie konnten sich oft nicht mit dem klassischen Fachhandel identifizieren. Da sehen wir für die Zukunft noch ein großes Potential.

Wie funktioniert SMAFO? Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile?

Unser E-Bike ist als Alltagsrad konzipiert. Es kombiniert verlässliche, namhafte Komponenten mit zeitgemäßem, minimalistischem Design. Dadurch ist das SMAFO-Bike immer ein  verlässlicher Partner, egal ob im Stadtverkehr oder bei einer Radwanderung.

Was uns wirklich von anderen Herstellern abhebt, ist die Digitalisierung des E-Bikes durch modernste IoT (Internet of Things)-Technologie. Über unsere App und die Online-Plattform erhält man Zugang zu SMAFO Connect. Dazu gehört der SMAFO Unfall-Assistent: Im Falle eines Unfalls registriert die verbaute IoT-Technik einen Sturz und löst ein Notfallprotokoll aus. Der Fahrer wird mittels App kontaktiert. Bleibt dieser Kontaktversuch erfolglos, werden Rettungskräfte alarmiert und zur Unfallstelle geschickt. Unser Kunde erhält beim Kauf eines SMAFO E-Bikes außerdem eine Diebstahlversicherung und einen Wiederbeschaffungsservice. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir wollen nachhaltige Mobilität für alle einfach und sorgenfrei zugänglich machen. Wir haben das technisch hochwertigste und dazu preisgünstige Angebot im Komplettpreis.

Dazu besticht SAMFO durch Einfachheit und Komfort. Über SMAFO Connect sind alle Services gebündelt und direkt nutzbar. Andere E-Bike-Anbieter haben zwar ebenfalls eine Diebstahlversicherung und einen Wiederbeschaffungsservice, allerdings nur gegen Aufpreis. Bei uns ist das für die ersten sechs bis zwölf Monate inklusive. Außerdem meldet sich unser Rad, wenn es einen Service benötigt. Und der SMAFO Unfall-Assistent ist bisher in dieser Form einzigartig. Die einzelnen Services können die Kund*innen danach flexibel dazu buchen oder kündigen, wie sie möchten.

SMAFO, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Genau wie der Wandel der Mobilität gerade erst begonnen hat, stehen auch wir noch ganz am Anfang. Wir haben eine klare Vision und sind hochmotiviert, mit unserem Angebot einer der bedeutendsten E-Bike-Anbieter weltweit zu werden. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Eine klare Vision verfolgen! Mit der Gründung eines StartUps und auf neuen Wegen wird es viel Widerstand und andere Meinungen geben. Es ist wichtig, an sich und seine Vision zu glauben. 
  2. Keine Angst vor CopyCats! Jeder kennt das Gefühl eine tolle Idee zu haben und die Angst davor sie zu teilen. Das halte ich für einen Fehler. Am besten sprecht ihr so früh wie möglich mit so vielen Menschen wie möglich über eure Ideen und Visionen. Das schützt vor dem Denken in der eigenen Bubble und oftmals entstehen daraus tolle Möglichkeiten.
  3. Ein starkes Team bilden! Alleine ist alles schwerer und macht weniger Spaß. Wenn ihr schon frühzeitig auf der gemeinsam Begeisterung und mit der richtigen Kultur ein Team aufbaut, ist es viel einfacher Rückschläge oder Herausforderungen zu überstehen.

Wir bedanken uns bei Sven-Ulrik Schneider für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid mutig und gebt Gas

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pixx.io Bild- und Mediendateien

pixx.io Bild- und Mediendateien in den Medienpool hochladen und Kollegen Zugriff auf die Medien geben

Stellen Sie sich und das Startup pixx.io doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Richard Michel, ich bin Geschäftsführer und Mit-Gründer von pixx.io. Mit pixx.io ermöglichen wir dem Anwender, Bild- und Mediendateien, ohne großen Aufwand, professionell zu organisieren und zu verteilen. Vor allem im Marketing ist das eine große Herausforderung.

Unsere B2B Anwendung stellen wir sowohl als SaaS-Lösung als auch bei größeren Anwendungsszenarien als onPremise-Lösung zur Verfügung. Dabei steht nicht nur Sicherheit und Funktionalität, sondern auch Usability an oberster Stelle. pixx.io ist die einfachste Digital Asset Management Lösung für Teams. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Mein Co-Founder Christoph, CTO von pixx.io, und ich haben bereits 2001 das erste Mal zusammen eine Firma gegründet. Wir haben uns bei unserem vorherigen Arbeitgeber „Evolution Systems“ kennengelernt und die Idee für eine eigene Web-Agentur entwickelt. Mit „w-solution“ haben wir 14 Jahre lang individuelle Software- und Web-Lösungen gebaut und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Dabei ist uns immer wieder aufgefallen, dass fast alle unserer Kunden Probleme bei der Organisation von Bildern hatten. Das wollten wir lösen und damit war pixx.io geboren.  

Welche Vision steckt hinter pixx.io?

Wir wollen das Lieblings-Tool zum Management von Bild- und Mediendateien in Teams sein. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Unser erstes Produkt war die pixx.io box. Ein kleiner Computer, auf dem unsere Bildverwaltungssoftware installiert war. Die Zielgruppe dafür waren Fotostudios und kleine Kreativ-Teams. Es war geplant, dass man diese Kombination aus Hard- und Software in unserem Online-Shop bestellen kann. Mit einer indiegogo Kampagne haben wir die ersten Kunden gewonnen und uns mit der Startup-Szene vertraut gemacht.

Dann folgte bereits die erste Herausforderung: Unsere Zielgruppe sorgte nicht für ausreichend Umsatz. Die Lösung aus dieser Krise kam über eine Kundin zu uns, sie wollte die Software ohne box erwerben und auf ihrem Unternehmensserver installieren.

Nach einem Meeting mit unseren Business Angel Investoren war klar: die box ist Geschichte und wir fokussieren uns darauf die Software an Marketing Abteilungen in Unternehmen zu verkaufen. pixx.io löst hier ein branchen-übergreifendes Problem der effizienten und einfachen Organisation von Mediendateien.

Mit dem Umsatz stieg auch der Bedarf an kompetenten Mitarbeitern im Team. Seit 2017 gibt es pixx.io auch als SaaS Tool in der Cloud und Kunden aus den verschiedensten Bereichen nutzen unsere Lösung, von mittelständischen Industrieunternehmen bis zum kleinen Food-Startup. Die nächste große Challenge für uns wird die Skalierung und Internationalisierung. 

Wer ist die Zielgruppe von pixx.io?

Teams und Abteilungen, die täglich mit Bild- und Mediendateien arbeiten. Das sind Marketing Abteilungen, PR Agenturen oder bspw. auch Kommunikationsteams bei Behörden. Die Unternehmensgröße spielt dabei keine Rolle. 

Wie funktioniert pixx.io? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

pixx.io Power User laden Bild- und Mediendateien in den Medienpool hoch und geben ihren Kollegen Zugriff auf die Medien, die sie benötigen oder verwenden dürfen. So sieht ein Sales-Kollege zum Beispiel nur die finalen, freigegebenen Flyer als pdf und kann sich diese direkt herunterladen. Der Grafiker ist hingegen am Entstehungsprozess der Flyer beteiligt und nutzt z.B. die Adobe Plugins – pixx.io ist dabei eng in seine Workflows integriert. 

Unser größter Vorteil ist die intuitive Oberfläche von pixx.io. Auch User, die selten etwas aus dem Tool brauchen finden sich sofort zurecht und kommen mit wenigen Klicks zum Ziel.

Anders als bei Mitbewerbern ist unsere Lösung sehr schnell und einfach einzuführen, d.h. der Mehrwert von pixx.io ist unmittelbar zu sehen. Der Einstieg geht sehr unkompliziert und unsere Lösung wächst mit den Anforderungen und Ansprüchen des Anwenders mit. 

pixx.io, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir stehen gerade vor dem Launch einer komplett neuen Version von pixx.io. Wir haben in den letzten Jahren viel dazugelernt und auch gesehen wo sich die Herausforderungen unserer Kunden hin entwickeln. Die Skalierbarkeit und die Intelligenz der Anwendung werden immer wichtiger.

Wir haben sehr viel Kundenfeedback genutzt um die UX (User Experience) noch besser zu machen, nicht nur in unserer neuen Benutzeroberfläche. Wir wollen uns stetig verbessern, dies ist auch Bestandteil unserer Werte. 

In 5 Jahren sind wir Europas beliebteste DAM Lösung für Teams. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Baut euch ein Netzwerk mit anderen Startups und Unternehmern auf und tauscht euch aus, andere standen häufig schon vor ähnlichen Herausforderungen. Damit spart ihr euch viel Zeit und Lehrgeld. 

Nutzt Organisationen wie Bay Startup, das Cyberforum oder EO (Entrepreneurs Organization). Diese helfen euch nicht nur bei der Entwicklung eures Business, sondern auch eurer persönlichen Entwicklung als Entrepreneur. 

Seid mutig und gebt Gas. Große Ideen haben viele, aber es braucht Durchhaltevermögen und Power um sie auch aufzubauen. 

Wir bedanken uns bei Richard Michel und Christoph Trautbeck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: pixx.io

Kontakt:

pixx.io GmbH
Richard-Wagner-Str. 14c
DE-84453 Mühldorf

http://www.pixxio.com
press@pixx.io

Ansprechpartner: Christina Huber

Social Media:
Instagram: https://www.instagram.com/pixx.io/
Facebook: https://www.facebook.com/pixxioDAM/
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/pixx-io-gmbh/

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