Samstag, November 23, 2024
Start Blog Seite 35

Der Preis ist (nicht) heiß … so verhandelst du besser!

0
preisverhandlung

Zahlreiche Anbieter sind relativ sprachlos bzw. einfallslos, sobald Kunden eine Preisverhandlung beginnen. Natürlich hat jeder ein oder zwei Sätze parat, mit denen er seinem Gegenüber im Preisgespräch den Wind aus den Segeln nehmen will (und im Idealfall kann), um dennoch zu den kalkulierten Preisen zu verkaufen. Trotzdem schadet es nicht, den eigenen Argumentationskoffer weiter auszubauen. Nicht nur, um selbst mehr Spaß und Abwechslung zu haben, sondern auch, um endlich dort weiterzukommen, wo bisher das Preisgespräch misslang. Der Preis ist eben doch nicht heiß … vorausgesetzt, man erkennt seine eigenen Fehler und macht es das nächste Mal besser.

10 Fehler bei der Preisverhandlung

Wer seinen Kunden Produkte oder Dienstleistungen verkaufen will, wird früher oder später auch mit Preiseinwänden, wie „Was geht denn noch am Preis?“ oder „Ihr Mitbewerber ist billiger!“, konfrontiert. Hier verschenken zahlreiche Anbieter vorschnell Marge oder erhalten gar nicht erst den Auftrag – weil sie womöglich nachfolgende typische Fehler machen:

Anbieter kennt seine eigenen Mehrwerte nicht

Können hochpreisige Anbieter nicht konkret aufzeigen, was sie glasklar vom günstigeren Mitbewerber unterscheidet bzw. abhebt, werden sich so manche Kunden zwangsläufig für den Mitbewerber entscheiden, welcher scheinbar(!) günstiger ist.

Verkäufer weiß nicht, worauf der Kunde wert legt

Um bedarfsgerechte Angebote unterbreiten zu können, ist es zwingend erforderlich, mittels Fragen im Rahmen der Bedarfsermittlung die Wünsche, Ziele und Erfahrungen des Geschäftspartners herauszufinden. Andernfalls ist das Risiko groß, Lösungen zu empfehlen, die überhaupt nicht den Kundenwünschen entsprechen – schnell ist man dann zu billig oder zu teuer.

Verkäufer sieht im eigenen Verkaufspreis ein Problem

An das Geld seiner Kunden zu denken, schadet nicht! Wer allerdings deshalb von sich aus billigere bzw. kleinere Alternativen anbietet, als der Kunde zur Erreichung seiner persönlichen Ziele tatsächlich benötigt, beleidigt seine Kunden. Die Haltung „Der Preis ist egal, wenn die Gegenleistung stimmt“ hilft Verkäufern, im Bedarfsfall mutiger auch „größere“ Lösungen anzubieten.

Der Preis wird zu spät genannt

So manchen Anbietern fehlt ein gewisser Preisstolz. Die Folge: Kunden müssen Anbietern den Preis regelrecht „aus der Nase ziehen“. Besser ist es, wenn Anbieter nahezu beiläufig Preise oder Preisspannen nennen. Denn wenn Kunden spüren, dass ihr Gegenüber keine Probleme mit dem Verkaufspreis hat, überträgst sich dies auch meist auf sie selbst.

Vorschnell von sich aus Zugeständnisse machen

Fragt der Kunde nach einem besseren Preis, muss nicht zwangsläufig der Anbieter einen konkreten Vorschlag von sich aus machen. Oft sind Kunden deutlich bescheidener, so dass die Frage „Was für einen Nachlass haben Sie sich denn vorgestellt?“ dazu führen kann, weniger schnell seine eigene Preisbereitschaft vollumfänglich auszureizen.

Der Rabatt wird zu schnell gegeben

Haben Kunden das Gefühl, sie konnten zu leicht Zugeständnisse vom Anbieter einhandeln, führt dies oft zur Verunsicherung. Gedanken wie „Das war ja einfach!“ laden viele Kunden dazu ein, beharrlich weiter um bessere Preise zu feilschen. Denn wenn man schon nach einer simplen Frage nach besseren Preisen drei Prozent Rabatt bekommt, was bekommt man denn dann erst nach fünf Fragen?

Preiseinwände werden zu oft für bare Münze genommen

Viele Kunden sind höflich. Sie sagen darum nicht immer die Wahrheit. Aber aus Kundensicht ist es deutlich leichter Dinge zu sagen wie „Ich überlege mir das noch“ oder „Das ist mir zu teuer!“, statt der Wahrheit, welche beispielsweise „Ich glaube nicht, dass sie das so umsetzen können, wie sie mir das gerade angeboten haben“ sein könnte. In solchen Fällen hilft auch kein Rabatt, sondern nur der Aufbau von Sicherheit beim Interessenten in die eigene Lösungskompetenz.

Verbindlichkeit wird nicht aufgebaut

Getreu dem Motto „Keine Leistung ohne Gegenleistung“ sollten Anbieter versuchen, den Auftrag dann auch tatsächlich sofort zu tätigen, wenn sie schon beim Preis entgegenkommen sollen. Beispielsweise mit der Frage „Mal angenommen, wir einigen uns jetzt beim Preis, machen wir dann auch heute den Auftrag?“

Es wird immer ein Bar-Nachlass gegeben

Um Kunden einen Verhandlungserfolg zu bescheren, ist eine Senkung des Endpreises nicht immer erforderlich. Es sind auch Draufgaben denkbar, die dem Kunden ebenfalls einen Verhandlungserfolg ermöglichen, aber dem Anbieter unterm Strich weniger stark die Rendite kaputt machen.

Der schnelle Abschluss wird angestrebt

Es kann mitunter sehr verlockend sein, mit einem Preiszugeständnis Kunden zu einem schnelleren Abschluss zu motivieren. Manchmal kann dennoch eine Verhandlungspause sehr wertvoll sein, um emotionsloser in Ruhe über die weitere Vorgehensweise nachzudenken – damit nicht vorschnell zu viel Nachlass gegeben wird.

Formulierungsideen für die nächste Preisverhandlung

Die nachfolgenden Formulierungen sollten nicht 1:1 auswendig gelernt werden. Das Gespräch könnte sonst schnell künstlich wirken. Besser ist es, sich ein oder zwei Ideen für zukünftige Verhandlungen auszusuchen, diese gegebenenfalls zu individualisieren, um sie dann in passsenden Situationen anzuwenden. 

Sagt der Kunde „Zu teuer“, sind mögliche Antworten:
  • „Weil?“
  • „Okay, der Preis muss stimmen. Was halten Sie denn sonst von dem Angebot?“
  • „Wie kommen Sie darauf?“
  • „Ja, ich habe hier auch eine andere Variante kalkuliert. Die ist zwar ein wenig anders, aber dafür günstiger.“
  • „Ich habe das Gefühl, dass wir beide gut zusammenpassen und das Angebot für Sie sehr gut geeignet ist. Wenn Sie möchten, können wir gerne mal gemeinsam schauen, welche Dinge wir vom Angebot streichen können, so dass es für Sie optimal passt. Was meinen Sie, was soll ich rausrechnen?“
  • „Wenn ich Ihnen zeigen kann, dass Ihnen unser Angebot unterm Strich nicht nur Geld kostet, sondern bringt, nehmen Sie es dann?“
  • „Haben Sie sich einen anderen Auftragsumfang vorgestellt, oder glauben Sie, dass das Angebot seinen Preis nicht wert ist?“
  • „Ja, billig sind wir nicht. Billig wäre es, wenn …“
  • „Klar. Günstiger wäre es, wenn wir auf A und B verzichten.“
  • „Lassen Sie uns dennoch gemeinsam loslegen. Denn das Angebot ist seinen Preis wert. Und ideal für Sie.“
  • „Ist denn das Thema überhaupt noch interessant für Sie, oder wollen wir da einen Haken dranmachen und auf dieses Geschäft verzichten?“
Wichtig:

Preisgespräche gelingen nicht deswegen, weil man einen tollen Satz bei der Preisverhandlung sagt, sondern weil man als Verkäufer herausgefunden hat, was das Gegenüber wirklich braucht. Vertrauen in den Lösungsvorschlag aufgebaut hat und der Kunde spürt, dass man das, was man anbietet, nicht anbietet, um vorrangig zu verkaufen, sondern um ihm wirklich zu helfen. Auch noch so gut durchdachte Antworten auf Preiseinwände führen nicht automatisch zu mehr Abschlüssen, wenn die entsprechende Vorarbeit nicht gemacht wurde.

Tipp:

Sie wollen fitter für die nächste Preisverhandlung werden? Dann nutzen Sie die kostenlose Basis-Variante der „Olli-KI“ des Verkaufstrainers Oliver Schumacher, mit der Sie nicht nur Preisgespräche besser vor- und nachbereiten, sondern auch üben können. Die Nutzung ist ohne Registrierung möglich. Der Sprechwissenschaftler und mehrfache Buchautor hat diese künstliche Intelligenz umfangreich trainiert, so dass sie Ihnen nicht nur Formulierungshilfen und Preisverhandlungsstrategien an die Hand gibt, sondern auch passende Lehrvideos. https://oliver-schumacher.de/olli-ki/

Autor:

Der Verkaufstrainer Oliver Schumacher ist Sprechwissenschaftler (M.A.) und setzt auf sympathische, fundierte Art neue Akzente in der Verkäuferausbildung. Unter dem Motto „Ehrlichkeit verkauft“ zeigt er Verkäufern, wie sie souverän neue Kunden gewinnen, Kaltakquise erfolgreich meistern und sich – selbst bei schwierigen Preisverhandlungen – fair behaupten. Vielen ist der mehrfache Buchautor durch seine zahlreichen Videos auf YouTube bekannt. Vor dem Start seiner Selbstständigkeit 2009 arbeitete er über 10 Jahre sehr erfolgreich im Verkaufsaußendienst für einen börsennotierten Hersteller von Markenartikeln. https://www.oliver-schumacher.de

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum wählt ein Startup-Unternehmen eine Insel als Innovationszentrum?

0
WordPotential

WordPotential ist eine spezialisierte Copywriting-Agentur, die deutsche Marken in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung, Wellness, Ernährung, Sport und Reisen unterstützt, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.

Könnten Sie uns eine kurze Einführung in WordPotential geben und erzählen, was Sie dazu bewegt hat, gerade auf Teneriffa eine Agentur zu gründen?

WordPotential ist eine junge Copywriting-Agentur, die sich auf die Bereiche Persönlichkeitsentwicklung, Wellness, Ernährung, Sport und Reisen spezialisiert hat. Mit Sitz auf der wunderschönen Kanarischen Insel Teneriffa helfen mein Team und ich deutschen Brands dabei, mehr Sichtbarkeit und Reichweite in der DACH-Region zu gewinnen und so ihrer Vision ein Stück näherzukommen. Warum ausgerechnet Teneriffa? Weil die Sonne, das Meer und die Vulkanlandschaften mir genau die Inspiration und Kreativität geben, die ich für meine Kundenprojekte brauche.

Was genau ist die Vision von WordPotential und welche konkreten Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu erreichen?

Unsere Vision ist es, 1.000 UnternehmerInnen dabei zu unterstützen, mit ihrer Geschichte rauszugehen, wirklich sichtbar zu werden und sich in eine erfolgreiche, authentische und inspirierende Personal Brand zu verwandeln. Durch überzeugende Texte sorgen wir dafür, dass mehr Menschen auf dich aufmerksam werden, bis zum Ende lesen und zum Kaufen inspiriert werden.

WordPotential zielt darauf ab, UnternehmerInnen aus spezifischen Branchen zu unterstützen. Wie gehen Sie darauf ein, die speziellen Bedürfnisse dieser Zielgruppen zu erfüllen?

Wir haben uns auf die Bereiche Persönlichkeitsentwicklung, Wellness, Ernährung, Sport und Reisen spezialisiert, da wir so zu einem gesünderen Lifestyle beitragen möchten. Mein Team und ich beschäftigen uns auch privat viel mit diesen Themen und bringen daher nicht nur Fachwissen, sondern auch echtes Interesse mit. Bei jedem Kundenprojekt ist jedoch vor allem zu Beginn unserer Zusammenarbeit ein intensiver Austausch notwendig, um den Gründer, sein Unternehmen, sein Angebot und seine Zielgruppe so gut wie möglich kennenzulernen. Nur so können wir wirklich authentische und persönliche Texte schreiben, die nach dir klingen, Vertrauen erwecken und den Leser auch wirklich überzeugen.

Welche Herausforderungen sind Ihnen seit der Gründung Ihrer Agentur begegnet und wie gehen Sie damit um?

Tatsächlich wurde WordPotential fast zeitgleich mit dem Launch von ChatGPT gegründet. Das stellte anfangs noch keine Herausforderung dar, wurde jedoch später bei den Kunden immer spürbarer. Inzwischen haben jedoch viele Unternehmen festgestellt, dass KI-generierte Texte oft nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind bzw. auch viel Zeit in Anspruch nehmen können, um die gewünschte Qualität zu erreichen. Mittlerweile wissen wir, wie wir unseren Mehrwert richtig kommunizieren können – und dann kann der Kunde ja immer noch entscheiden, was sich für ihn am besten anfühlt.

Eine weitere Herausforderung war es anfangs auch, uns von der wachsenden Anzahl an Copywritern im DACH-Raum zu differenzieren. Eine spitzere Positionierung, gutes Storytelling und der Aufbau einer Personal Brand haben dabei sehr geholfen.

Was macht WordPotential einzigartig im Vergleich zu anderen Copywriting-Agenturen?

Wir sind ein recht kleines Team, bei dem alle Teammitglieder sehr ähnliche Werte und vor allem die gleiche Vision teilen. Gleichzeitig bringt jedes Teammitglied seine ganz eigenen Interessen und Stärken mit an den Tisch, wodurch wir zusammen noch bessere Ergebnisse erzielen können. Bei uns gibt es keine Massenproduktion, sondern individuell auf den Kunden abgestimmte Texte mit viel Persönlichkeit und Authentizität.

Sie haben erwähnt, dass Sie ein Buch geschrieben haben. Inwiefern ergänzt dieses Ihre Tätigkeit bei WordPotential?

In meinem ersten Buch erzähle ich meine Lebensgeschichte, die mitunter ziemlich abenteuerlich war. Bis zu meinem neunten Lebensjahr habe ich ausschließlich auf Booten gelebt und bin mit meiner Familie durch Europa und die Karibik gesegelt. Gleichzeitig gab es leider auch viel Familiendrama und Schmerz an Bord. All diese Erlebnisse schildere ich aus der Sicht eines Kindes, meines jüngeren Ichs, und nehme den Leser hautnah mit auf meine Reise. Und genau diese Reise hat mich letztendlich zum Lesen und Schreiben und somit zu meinem heutigen Herzensbusiness geführt.

Dies ist auch bei meinen Kunden oft der Fall: Sie alle bringen eine Lebensgeschichte mit, die sie als die Experten rechtfertigt, die sie heute sind. Ein eigenes Buch baut Vertrauen auf, stärkt deinen Expertenstatus und gibt dir enorme Sichtbarkeit. Deshalb biete ich inzwischen auch Ghostwriting von Expertenbüchern und Autobiografien an. In etwa 2-3 Monaten könntest du also dein erstes eigenes Buch haben.

Wie planen Sie, die Reichweite von WordPotential in den kommenden Jahren zu erweitern? Gibt es bestimmte neue Märkte oder Dienstleistungen, die Sie anvisieren?

Vorerst werden wahrscheinlich keine neuen Dienstleistungen oder Nischen hinzukommen. Allerdings ist es meine Vision, zu den bekanntesten Copywriting-Agenturen Deutschlands zu gehören. Dazu möchte ich verstärkt auf PR und Social Media setzen und in Magazinen, Podcasts und auf YouTube erscheinen. Anfang Mai waren wir bereits auf der Intersana Gesundheitsmesse und konnten dort tolle persönliche Kontakte zu anderen Unternehmern knüpfen. Auch die Veröffentlichung meines ersten Buchs sowie weitere Buchprojekte und -kollaborationen werden WordPotential mehr Sichtbarkeit geben.

Auf Ihrer Website sprechen Sie über das Thema Inspiration. Wie integrieren Sie dieses zentrale Wertelement in Ihre Dienstleistungen und Kundenbeziehungen?

Durch authentisches Storytelling. Meiner Meinung nach ist nichts inspirierender als eine persönliche Geschichte, in der Menschen besondere Hürden überwinden und ihre Ziele erreichen. Und Inspiration motiviert zum Handeln. Mit einer guten Geschichte, die zu deinem Angebot passt, kannst du deine Kunden also ganz einfach zum Kaufen inspirieren, anstatt mit negativen Emotionen falsche Bedürfnisse oder gar ein schlechtes Gewissen zu erzeugen.

Viele meiner Kunden trauen sich anfangs oft nicht, mit ihrer Geschichte rauszugehen und Persönlichkeit zu zeigen, weil es als „unprofessionell“ angesehen wird. Wir zeigen ihnen, dass ihre Geschichte das ist, was sie wirklich einzigartig macht und echtes Vertrauen aufbaut.

Welche Rolle spielt die digitale Präsenz für Ihr Geschäft und wie nutzen Sie Online-Plattformen, um Ihre Klienten zu erreichen und zu unterstützen?

Da WordPotential seinen Sitz auf Teneriffa, Spanien hat, meine Kunden sich aber fast ausschließlich im DACH-Raum bewegen und auch mein Team ziemlich verstreut lebt, war von Anfang an klar, dass das gesamte Unternehmen 100 % remote funktionieren müsste – mit allem, was dazugehört. Zur Kundengewinnung nutze ich derzeit vor allem LinkedIn und Instagram als Social-Media-Plattformen. Zusätzlich setze ich auch meine Website und meinen News-Blog gezielt ein, um Newsletter-Anmeldungen zu gewinnen und mir so eine kaufkräftige Community aufzubauen.

Aktiveres Networking betreibe ich außerdem durch meine Mitgliedschaft in mehreren Unternehmer-Netzwerken, die teilweise auch Offline-Events anbieten. Schließlich darf auch die Öffentlichkeitsarbeit nicht zu kurz kommen: Messen, Pressemitteilungen, Artikel und Interviews geben WordPotential zusätzliche Sichtbarkeit.

Was würden Sie anderen Gründern empfehlen, die in ähnlichen Branchen tätig werden möchten?

Sichtbarkeit und Vertrauen sind definitiv die wichtigsten Faktoren für ein erfolgreiches Business im Marketingbereich. Gehe also so früh wie möglich mit deiner persönlichen Geschichte raus und zeig dich der Welt. Und zwar nicht nur auf Social Media, sondern auch in einem persönlicheren Kontext wie beispielsweise in verschiedenen Netzwerken und Online-Communities. So baust du dir schnellstmöglich dein Empfehlungsnetzwerk auf, was heutzutage einfach unerlässlich ist. Und zu guter Letzt: Denke auch immer an ausreichend Social Proof.

Können Sie drei konkrete Ratschläge teilen, die Sie aus Ihrer bisherigen Unternehmerlaufbahn gelernt haben?

1. Lerne, zu netzwerken und andere weiterzuempfehlen.

2. Lerne, in dich selbst zu vertrauen. Ohne Selbstvertrauen stehst du dir selbst im Weg.

3. Hoffe nicht auf Kunden, sondern überlege dir eine für dich passende Kundengewinnungsstrategie.

Wie sehen Sie die Zukunft der Copywriting-Branche, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung digitaler Medien und Künstlicher Intelligenz?

Seit dem digitalen Boom während der Corona-Pandemie gibt es so viele Online-Unternehmen wie noch nie. Ich gehe davon aus, dass dieser Trend in den nächsten Jahren weiter anhalten wird, was natürlich für uns Copywriter super ist. Denn jedes Online-Unternehmen braucht Texte. Allerdings ist seit 2023 auch ein neuer Spieler dazugekommen: die KI. Ich bin überzeugt davon, dass diese immer weiter optimiert wird und künftig immer bessere Texte schreiben wird. Im Moment ist sie jedoch noch nicht auf dem Niveau, dass man die Texte einfach blind übernehmen könnte. Sie dient eher als Unterstützung. Denn den KI-generierten Texten fehlt eben die persönliche Note, die Vertrauen aufbaut.

Aktuelle Geschichten aus dem echten Leben. Humor. Persönliche Meinungen bzw. Thought Leadership. All das baut Vertrauen auf, da es eben nicht nach KI klingt, sondern nach dem Menschen, der hinter der Marke steckt. Ich denke, dass es noch eine Weile dauern wird, bis die KI sprachlich wirklich natürlich klingt, und selbst dann kommt der persönliche Input immer noch vom Menschen.

Wir bedanken uns bei Laura Timm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: WordPotential

Kontakt:

WordPotential
Laura Timm
Calle Galileo 48
38208 San Cristóbal de La Laguna,
Santa Cruz de Tenerife
Spanien

www.wordpotential.com
lauratimm@wordpotential.com

Ansprechpartner: Laura Timm, Gründerin und Geschäftsführerin von WordPotential

Social Media:
LinkedIn
Instagram

Neue Energie für den Sport

0
W1NNAS

W1NNAS entwickelt nikotin- und tabakfreie Performance Pouches für Profisportler, die schnell und effizient Energie liefern

Stell dich und dein Startup W1NNAS doch kurz unseren Lesern vor.

Wir sind Pablo und Ben von W1NNAS. W1NNAS entwickelt Performance Pouches für Profisportler. Pouches sind kleine Mundbeutelchen, die mit Pulver gefüllt sind. Die Pouches werden unter der Oberlippe platziert und die Inhaltsstoffe gelangen über die Mundschleimhaut schnell in den Blutkreislauf. Dabei sind unsere Performance Pouches auf Doping getestet, 100% Nikotin- und Tabakfrei.

Warum hast du dich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Es kam unerwartet und begann damit, dass wir uns über den Snuskonsum von Profisportlern unterhalten haben, den Pablo während eines Praktikums bei einer Spielerberatung beobachten konnten. Nachdem wir den Markt nach gesunden Alternativen durchsucht haben und uns die Risiken von schädlichen Pouches klar wurde, haben wir uns entschieden dies zu ändern und W1NNAS zu gründen.

Was war bei der Gründung von W1NNAS die größte Herausforderung?

Eine saubere Produktion aufzubauen, da dies in Europa schwierig ist, ohne Restbestände von Nikotin in den Pouches zu haben, denn fast alle bestehenden Produktionslinien werden zur Produktion von Nikotinpouches oder Snus benutzt.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja, auf jeden Fall. Auch wir haben mit einer Idee begonnen und dann Schritt für Schritt weitere Puzzleteile hinzugefügt.

Welche Vision steckt hinter W1NNAS?

Wir wollen der Energiekick der nächsten Generation werden und nutzen dafür die vorteilhafte Pouchtechnologie, die sich in der Gesellschaft und im Leistungssport durchgesetzt hat. Denn über 40% aller Premier League Profis nutzen schädliche Nikotinpouches.

Wer ist die Zielgruppe von W1NNAS?

Bisher waren es primär Profisportler, aber im zweiten Schritt werden wir die Performance Pouches auch Amateursportlern zur Verfügung stellen und dann langfristig jedem, der im Alltag einen schnellen Energie-Kick benötigt, der den Magen schont, aber schnell stimulierend wirkt.

Wie funktioniert W1NNAS? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet dich von anderen Anbietern?

Der Unterschied von W1NNAS ist, dass unsere Pouches von Sportwissenschaftlern entwickelt wurden, auf Doping getestet sind, sowie von Spitzensportlern genutzt werden. Durch das Platzieren des Pouches unterhalb der Oberlippe gelangen die Inhaltsstoffe über die Mundschleimhaut schnell in den Blutkreislauf und belasten den Magen nicht.

Wo geht der Weg hin? Wo siehst du dich und W1NNAS in fünf Jahren?

Wir werden im Oktober mit unserem Online-Shop auf den Markt in Deutschland gehen, aber wollen dann schnellstmöglich auch in den Retail rein, skalieren und dann auch in die USA expandieren.

Welche drei Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Flexibilität, Durchhaltevermögen, Überzeugung!

Auch bei uns passieren jeden Tag geniale Fortschritte, aber auch Rückschläge, mit denen man umgehen muss, und dafür sollte man diese Eigenschaften mitbringen.

Wir bedanken uns bei Ben und Pablo für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Welche digitalen Werkzeuge sind unverzichtbar für Start-ups?

0
Virtuelle Realität

Virtuelle Realität: Einsatzmöglichkeiten und Vorteile für Start-ups in der Produktentwicklung

Die Bedeutung von virtueller Realität für Start-ups

Virtuelle Realität (VR) hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und bietet enorme Potenziale für die Produktentwicklung. Für Start-ups stellt VR eine Möglichkeit dar, innovative Ansätze zu verfolgen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Die Technologie ermöglicht es, Produkte in einer virtuellen Umgebung zu erstellen, zu testen und zu optimieren, bevor sie auf den Markt kommen. In diesem Artikel werden die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von VR in der Produktentwicklung beleuchtet und die Vorteile für Start-ups aufgezeigt.

Virtuelle Prototypen: Kosten- und Zeitersparnis

Ein wesentlicher Vorteil der VR-Technologie in der Produktentwicklung ist die Möglichkeit, virtuelle Prototypen zu erstellen. Traditionell ist die Herstellung physischer Prototypen zeit- und kostenintensiv. VR ermöglicht es, Prototypen in einer virtuellen Umgebung zu entwickeln und zu testen, wodurch Kosten und Entwicklungszeit erheblich reduziert werden. Änderungen und Anpassungen können sofort vorgenommen werden, ohne dass zusätzliche Ressourcen erforderlich sind. Dies beschleunigt den gesamten Entwicklungsprozess und erhöht die Effizienz.

Realistische Simulationen und Tests

Mit VR können Produkte unter realistischen Bedingungen getestet werden, bevor sie physisch existieren. Diese Simulationen bieten wertvolle Einblicke in die Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit eines Produkts. Beispielsweise können Start-ups in der Automobilindustrie virtuelle Testfahrten durchführen, um die Leistung und Sicherheit neuer Fahrzeugmodelle zu bewerten. In der Medizin können chirurgische Instrumente und Geräte in einer virtuellen Umgebung getestet werden, um ihre Handhabung und Wirksamkeit zu überprüfen. Diese Tests helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren und zu beheben, bevor sie teuer und zeitaufwendig werden.

Verbesserung der Zusammenarbeit und Kommunikation

VR kann die Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb eines Teams erheblich verbessern. In einer virtuellen Umgebung können Teammitglieder aus verschiedenen Standorten gemeinsam an einem Projekt arbeiten und ihre Ideen in Echtzeit austauschen. Dies ist besonders für Start-ups von Vorteil, die oft auf Remote-Arbeit angewiesen sind. Die Möglichkeit, gemeinsam in einer virtuellen Umgebung zu arbeiten, fördert die Kreativität und erleichtert die Entscheidungsfindung. Meetings können in virtuellen Konferenzräumen abgehalten werden, in denen alle Beteiligten das Produkt sehen und diskutieren können, als ob sie sich im selben Raum befinden.

Kundenfeedback und Marktforschung

Ein weiterer großer Vorteil von VR in der Produktentwicklung ist die Möglichkeit, frühzeitig Kundenfeedback einzuholen. Start-ups können ihre Produkte in einer virtuellen Umgebung potenziellen Kunden präsentieren und deren Reaktionen und Meinungen einholen. Diese Rückmeldungen sind wertvoll, um das Produkt zu verbessern und an die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe anzupassen. Darüber hinaus können Start-ups VR nutzen, um Marktforschung zu betreiben und Trends zu analysieren. Durch die Simulation von Marktszenarien können sie besser verstehen, wie ihr Produkt auf dem Markt aufgenommen wird und welche Anpassungen notwendig sind, um erfolgreich zu sein.

Schulung und Weiterbildung

VR bietet auch hervorragende Möglichkeiten für Schulung und Weiterbildung. Start-ups können VR nutzen, um ihre Mitarbeiter in einer sicheren und kontrollierten Umgebung zu schulen. Dies ist besonders nützlich in Bereichen, die praktische Erfahrung erfordern, wie z.B. technische Wartung, medizinische Eingriffe oder komplexe Maschinenbedienung. Durch realitätsnahe Simulationen können Mitarbeiter ihre Fähigkeiten verbessern und sich auf reale Aufgaben vorbereiten, ohne Risiken einzugehen oder hohe Kosten zu verursachen. Dies führt zu einer besseren Vorbereitung und höheren Kompetenz im Arbeitsalltag.

Die Zukunft der Produktentwicklung mit VR

Virtuelle Realität bietet Start-ups vielfältige Möglichkeiten, ihre Produktentwicklung zu optimieren und innovative Lösungen zu schaffen. Die Vorteile reichen von der Kosten- und Zeitersparnis durch virtuelle Prototypen über realistische Simulationen und Tests bis hin zur verbesserten Zusammenarbeit und Kommunikation. Darüber hinaus ermöglicht VR die frühzeitige Einholung von Kundenfeedback und die Durchführung von Marktforschung, was zu einer besseren Anpassung der Produkte an die Bedürfnisse der Kunden führt.

Start-ups, die VR in ihre Entwicklungsprozesse integrieren, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und ihre Position auf dem Markt stärken. Die Technologie bietet nicht nur die Möglichkeit, Produkte effizienter zu entwickeln, sondern auch, kreativer und flexibler auf Marktanforderungen zu reagieren. Angesichts der rasanten technologischen Fortschritte und der zunehmenden Verfügbarkeit von VR-Tools wird die Bedeutung dieser Technologie in der Produktentwicklung weiter zunehmen.

In einer Zeit, in der Innovation und Anpassungsfähigkeit entscheidend für den Erfolg sind, bietet VR eine zukunftsweisende Lösung für Start-ups. Durch die Nutzung dieser Technologie können sie ihre Produktentwicklungsprozesse revolutionieren und gleichzeitig ihre Ressourcen schonen. Es ist daher zu erwarten, dass immer mehr Start-ups auf VR setzen werden, um ihre Innovationskraft zu steigern und ihre Marktchancen zu verbessern.

Die Integration von VR in die Produktentwicklung ist nicht nur ein Schritt in die Zukunft, sondern auch ein Zeichen für den Aufbruch in eine neue Ära der Innovation. Unternehmen, die diese Chance ergreifen, werden nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von VR, von der Schulung über die Prototypenerstellung bis hin zur Marktforschung, machen diese Technologie zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die moderne Produktentwicklung

Titelbild/ Bildquelle: Bild von Riki32 auf Pixabay

Können dezentrale Technologien Ihr Geschäft revolutionieren?

0
blockchain

Die Rolle der Blockchain-Technologie für zukünftige Geschäftsmodelle

Blockchain: Mehr als eine Technologie – eine Wirtschaftsrevolution

Die Blockchain-Technologie, oft als Rückgrat der digitalen Währungen bekannt, entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Baustein für zukünftige Geschäftsmodelle quer durch alle Branchen. Ihre Fähigkeit, Transaktionen sicher und transparent zu machen, bietet eine grundlegend neue Art der Datenverarbeitung und -sicherung. Dieser Ansatz ermöglicht nicht nur eine radikale Umgestaltung traditioneller Geschäftsprozesse, sondern schafft auch Raum für völlig neue Marktstrukturen.

In einer Welt, in der Effizienz und Sicherheit immer mehr an Bedeutung gewinnen, könnte die Blockchain entscheidend sein, um Wettbewerbsvorteile zu sichern und das Vertrauen in digitale Interaktionen zu stärken. In diesem Artikel erkunden wir die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie und diskutieren, wie sie die Grundlagen moderner Geschäftstätigkeiten neu definieren könnte.

Blockchain im Finanzwesen: Mehr als nur Bitcoin

Oft wird die Blockchain-Technologie lediglich mit Kryptowährungen wie Bitcoin in Verbindung gebracht. Doch ihr Potenzial ist wesentlich umfassender. Im Finanzsektor kann sie zum Beispiel zur schnelleren Abwicklung von Transaktionen beitragen. Banken und andere Finanzinstitute erkunden, wie sie die Technologie für sich nutzen können, um Zahlungsverkehr und Wertpapierhandel zu revolutionieren.

Supply Chain Management revolutionieren

Ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld der Blockchain ist das Supply Chain Management. Durch die Nutzung der Blockchain-Technologie können Unternehmen die Herkunft von Produkten lückenlos dokumentieren. Dies verbessert nicht nur die Transparenz gegenüber den Konsumenten, sondern hilft auch, Fälschungen zu verhindern und die Effizienz der Lieferketten zu steigern.

Smart Contracts: Automatisierung von Geschäftsprozessen

Smart Contracts sind selbstausführende Verträge, deren Bedingungen direkt in Codezeilen geschrieben sind. Diese automatisieren verlässlich die Ausführung von Verträgen, ohne dass ein Mittelsmann benötigt wird. Sie können in zahlreichen Bereichen eingesetzt werden, von Immobiliengeschäften bis hin zu Lizenzvereinbarungen. Das senkt die Kosten und erhöht die Geschwindigkeit und Sicherheit der Transaktionen.

Datenschutz und Sicherheit verbessern

Die dezentrale Natur der Blockchain bietet verbesserten Schutz gegenüber Hackerangriffen und Datenmanipulation. Da Informationen über ein Netzwerk von Computern verteilt sind, gibt es keinen zentralen Angriffspunkt. Dies ist besonders wertvoll in Zeiten zunehmender Cyber-Bedrohungen und stärkt das Vertrauen in digitale Transaktionen.

Identitätsmanagement und Authentifizierung

Blockchain kann dazu beitragen, die Verwaltung digitaler Identitäten sicherer zu machen. Durch die Schaffung unveränderlicher und verifizierbarer Identitätsdaten können Unternehmen und Einzelpersonen ihre Identität effektiv schützen und die Kontrolle darüber behalten. Dies ist besonders wichtig in einer Ära, in der Identitätsdiebstahl und -betrug zunehmen.

Tokenisierung von Vermögenswerten

Die Blockchain ermöglicht es, physische und digitale Vermögenswerte in digitale Token zu konvertieren. Diese Tokenisierung eröffnet neue Möglichkeiten für Investitionen und den Handel, indem sie kleinere und flexiblere Transaktionen ermöglicht. Unternehmen können so neue Märkte erschließen und Investoren Zugang zu bisher unzugänglichen Vermögenswerten bieten.

Voting-Systeme und demokratische Prozesse

Die Blockchain-Technologie kann auch genutzt werden, um Wahlvorgänge sicherer und transparenter zu gestalten. Durch die Implementierung von Blockchain-basierten Voting-Systemen können Wahlen gegen Manipulationen geschützt und die Integrität des Wahlprozesses verbessert werden.

Gesundheitswesen transformieren

Im Gesundheitswesen bietet die Blockchain das Potenzial, Patientendaten sicher zu speichern und den Austausch zwischen verschiedenen Beteiligten zu vereinfachen. Dies kann die Effizienz erhöhen, die Patientensicherheit verbessern und die Kosten für die Verwaltung von Gesundheitsinformationen senken.

Energiehandel optimieren

Die Blockchain kann auch im Energiemarkt genutzt werden, um den Handel mit Energie zu vereinfachen und zu demokratisieren. Durch die dezentrale Natur der Technologie können Energieerzeuger direkt mit Verbrauchern interagieren, was den Energiemarkt effizienter und transparenter macht.

Eine Technologie mit Zukunft

Die Blockchain-Technologie stellt zweifellos eine der bedeutendsten Innovationen unserer Zeit dar. Ihr Potenzial, Transaktionen sicherer, transparenter und effizienter zu machen, bietet weitreichende Möglichkeiten für nahezu jeden Sektor. Die Vielfalt ihrer Anwendungen, von Finanztransaktionen und Supply Chain Management über das Gesundheitswesen bis hin zu demokratischen Wahlprozessen, unterstreicht ihre Fähigkeit, herkömmliche Systeme nicht nur zu verbessern, sondern grundlegend zu transformieren.

Die frühzeitige Adaption der Blockchain-Technologie kann Unternehmen einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Es ermöglicht ihnen, Vorreiter in der Nutzung einer disruptiven Technologie zu sein, die die Spielregeln verändert. Dabei geht es nicht nur um die Optimierung bestehender Prozesse, sondern auch um die Schaffung völlig neuer Geschäftsmodelle und Möglichkeiten, die vor der Ära der Blockchain undenkbar waren.

Die Herausforderungen bei der Implementierung der Blockchain-Technologie, wie die Skalierbarkeit, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die notwendige Überwindung traditioneller Denkweisen, sind zwar nicht zu unterschätzen, jedoch bieten die potenziellen Vorteile einen ausreichenden Anreiz, diese Hürden zu meistern. Die Technologie steht noch relativ am Anfang ihrer Entwicklung, und wir stehen möglicherweise an der Schwelle zu weiteren bahnbrechenden Innovationen, die durch Blockchain ermöglicht werden.

Zusammengefasst ist die Blockchain nicht nur eine Technologie für die digitale Währung, sondern ein katalytisches Werkzeug für ethische, organisatorische und administrative Erneuerungen, die die Grundlage unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interaktionen langfristig prägen könnten. Unternehmen und Einzelpersonen, die diese Technologie verstehen und adoptieren, positionieren sich optimal für eine Zukunft, die immer stärker von digitalen und dezentralen Lösungen geprägt sein wird

Titelbild/ Bildquelle: Bild von Gerd Altmann für pixabay

Von Bielefeld aus die Zukunft gestalten

0
Dominik gross

Am 13. Juni 2024 treffen sich Startup-Gründerinnen und -Gründer mit Vertretern der deutschen Industrie und internationalen Investorenszene auf der Hinterland of Things Konferenz in der Stadthalle Bielefeld.

Dominik Gross ist Mitgründer und Geschäftsführer der Founders Foundation gGmbH mit Sitz in Bielefeld. Die Founders Foundation bildet in zugeschnittenen Programmen Gründer:innen aus, unterstützt aufstrebende Startups und arbeitet am Aufbau eines nachhaltigen B2B-Ökosystems im Herzen des deutschen Mittelstands.

Ein zentrales Element dieser Mission ist die Hinterland of Things Konferenz, das Leuchtturm-Event der Founders Foundation. Hier treffen sich Startup-Gründer:innen mit Vertretern der deutschen Industrie und der internationalen Investorenszene, um gemeinsam neue Lösungen und aktuelle Trends zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und neue Wege der Zusammenarbeit zu erschließen.

Dominik, kannst du uns mit auf die Reise nehmen, wie du zu dem Unternehmer wurdest, der du heute bist?

Dominik Gross: Probleme zu erkennen und lösen zu wollen, ist von klein auf Teil meiner DNA. Während meiner Zeit bei der Bertelsmann Stiftung habe ich tagtäglich erlebt: Jeder kann einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. Diesen Gedanken trage ich bei der Founders Foundation weiter. Die Stiftung ist gemeinwohlorientiert. Das Ziel ist echte gesellschaftliche Wirkung, nicht nur Profit.

Bei der Bertelsmann Stiftung habe ich Tochterorganisationen im Gründungsprozess begleitet, von gemeinnützigen GmbHs bis zur gemeinnützigen Aktiengesellschaft. Diese Kombination – Unternehmertum mit gesellschaftlichem Mehrwert – treibt mich an. Daher sehe ich mich eher als “Sozial-Unternehmer”. Unser Antrieb bei der Founders Foundation ist ein starkes “Warum”. Wir glauben an die Stärkung und Förderung von unternehmerischen Kompetenzen, da diese essenziell sind, um den aktuellen und zukünftigen Wandel zu gestalten: Wir befähigen Talente unternehmerischer zu denken!

Dabei dürfen und sollen die Gründer:innen, die wir begleiten, natürlich auch kapitalistische Ziele verfolgen. Unternehmer:innen haben dabei aber zusätzlich immer eine gesellschaftliche Verantwortung. Wir bauen ein Startup Ökosystem auf, aber nicht in Berlin oder München, sondern im “deutschen Hinterland”, genauer gesagt in Bielefeld! Hier blühen versteckte Champions und Familienunternehmen. Der Begriff Hidden Champion ist hier genauso zu Hause wie Weltmarktführer oder Familienunternehmen. Wir arbeiten daran, dass diese Aufzählung zukünftig einhergeht.

Unser Ziel: Ein innovatives Startup-Ökosystem, das die Wirtschaftsregionen abseits der Metropolen stärkt. Wir sind auf dem besten Weg dahin. Erst neulich wurde die Founders Foundation von der Financial Times zu einem der  führenden Startup-Hubs in Europa ausgezeichnet – ein Beleg, dass unsere Arbeit Früchte trägt.

Welche Herausforderungen siehst Du, wenn Du auf die aktuelle wirtschaftspolitische Lage am Standort Deutschland schaust?

Dominik Gross: Die aktuellen wirtschaftspolitischen Herausforderungen in Deutschland sind vielschichtig und bedürfen einer ganzheitlichen Betrachtung – in ihnen stecken aber gleichzeitig auch große Chancen. Ein zentraler Punkt ist die Notwendigkeit, das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, während gleichzeitig die Energiekosten für die Gesellschaft, und somit auch für Unternehmen, hoch bleiben. Der demografische Wandel wirkt sich immer deutlicher auf die Arbeitswelt aus und macht die Ausbildung von Fachkräften und die Gewinnung von Arbeitskräften aus dem Ausland zunehmend wichtiger. Zudem stagniert die Produktivität, die einst ein Treiber für das Wachstum etablierter Unternehmen war, während die digitale Transformation und Automatisierung noch in den Kinderschuhen stecken.

Inmitten dieser Herausforderungen bietet die Region um Bielefeld ein spannendes Reallabor für Innovation und Wachstum. Mit neun verschiedenen Wirtschaftsclustern, von Maschinenbau bis IT-Dienstleistung, steht die Region vor ähnlichen Herausforderungen wie die gesamte deutsche Wirtschaft. Diese reichen von der Implementierung von Künstlicher Intelligenz bis zur simplen Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen, der Reduzierung des CO₂-Ausstoßes und der Senkung der Energiekosten.

Für B2B Startups ist Bielefeld ein vielversprechendes Umfeld, um innovative Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, die nicht nur lokale, sondern auch nationale und internationale Herausforderungen angehen. Es ist eine Chance, gemeinsam Brücken zwischen Tradition und Innovation zu schlagen und damit einen positiven Beitrag zur Bewältigung der aktuellen wirtschaftspolitischen Herausforderungen in Deutschland zu leisten.

Dominik Gross: Wir beobachten vor allem vier Trends: Ein wachsendes Interesse an B2B-Lösungen von Startups, die die Art und Weise verändern, wie Unternehmen arbeiten und interagieren. Außerdem versprechen die Entwicklungen in den Bereichen künstliche Intelligenz und Automatisierung eine deutliche Steigerung der Produktivität. KI-Startups kooperieren vermehrt mit etablierten Industrieunternehmen, was zu einer Win-win-Situation führt. Climate Tech ist ein weiteres wichtiges Thema, um Lösungen gegen den Klimawandel zu entwickeln – ein Thema, das dringlicher denn je ist. Digitale Bildung gewinnt ebenfalls an Bedeutung, weshalb wir ein spezielles ‚EdTech Next Programm‘ ins Leben gerufen haben. Denn wir brauchen neue Tools und innovative Ideen, um Bildung neu zu denken und die Bildungslücke zu schließen. 

Produktivität und KI, Climate Tech, EdTech und Industrial Tech – das sind die großen Trends, die ich 2024 sehe. Das sind auch die Fokusthemen unserer diesjährigen Hinterland of Things Conference.

Die diesjährige Hinterland of Things Conference findet am 13. Juni statt. Worauf freust du dich besonders? 

Dominik Gross: Die Hinterland of Things Conference ist für mich ein Ort der Innovation und Vernetzung – und das macht sie so spannend. Mit Vorträgen, Panel-Diskussionen, Masterclasses und der Startup-Ausstellung bieten wir auch dieses Jahr wieder ein vielfältiges Programm. Besonders gespannt bin ich auf die inhaltlichen Diskussionen und die hochkarätigen Speaker, die unterschiedliche Perspektiven einbringen.

Von Verena Pausder über Gülsah Wilke bis hin zu Jan Pannenbäcker erwarten uns inspirierende Beiträge aus verschiedenen Bereichen. Doch das Besondere an der Konferenz sind die Teilnehmer: Wir bringen die Macher unseres Landes zusammen – Startup-Gründer:innen, Unternehmensentscheider:innen und Investor:innen. Das schafft eine einzigartige Energie und Dynamik, und dabei entstehen nicht nur neue Geschäftsbeziehungen, sondern auch innovative Ideen und Partnerschaften.

Es ist der Ort, an dem Termsheets im Hinterzimmer unterschrieben werden, Business Angel in der Eis-Schlange gewonnen werden und zufällige Treffen mit potenziellen Kunden zu neuen Geschäftsmöglichkeiten führen. Mit rund 2500 Teilnehmern wird die diesjährige Konferenz noch größer. Ich bin gespannt, welche neuen Geschichten wir dieses Jahr schreiben werden.

Welche Tipps gibst Du angehenden Gründer:innen mit auf den Weg?

Sei kein Passagier in deinem eigenen Startup, setz dich auf den Fahrersitz! Von dort kannst du am besten die Dinge beeinflussen, die beeinflussbar sind. 

Wir bedanken uns bei Dominik Gross für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Sind Sie bereit, durch effektives Branding Vertrauen zu gewinnen?

0
branding

Personal Branding für Gründer: Warum es wichtig ist

Ein entscheidender Erfolgsfaktor

Für Gründer ist das Personal Branding weit mehr als nur ein modernes Schlagwort – es ist eine grundlegende Komponente des Erfolgs. In der heutigen digital vernetzten Welt, in der der erste Eindruck oft online erfolgt, kann ein gut entwickeltes persönliches Markenimage maßgeblich dazu beitragen, wie ein Gründer und sein Startup wahrgenommen werden. Ein starkes Personal Branding ermöglicht es Gründern, Vertrauen aufzubauen, sich als Gedankenführer zu positionieren und letztendlich ihre unternehmerischen Ziele zu erreichen. In diesem Artikel werden wir die Bedeutung des Personal Brandings für Gründer erkunden und erläutern, wie eine effektive Markenstrategie die Weichen für langfristigen Erfolg stellen kann.

Die Kraft der persönlichen Marke

Personal Branding ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Gründern. Eine gut etablierte persönliche Marke hilft nicht nur dabei, Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen, sondern positioniert den Gründer auch als Experten in seiner Branche. Dies ist besonders wichtig in einem Markt, wo Innovation und Vertrauen Schlüsselfaktoren sind.

Kernwerte klar definieren

Ein effektives Personal Branding beginnt mit einer klaren Definition der eigenen Kernwerte und Ziele. Was möchten Sie repräsentieren? Welche Botschaft soll Ihre Marke senden? Diese Fragen sind die Basis für die Entwicklung einer starken persönlichen Marke, die Ihre Zielgruppe anspricht und überzeugt.

Die Macht der sozialen Medien nutzen

Soziale Medien sind ein wichtiges Werkzeug für Personal Branding. Sie ermöglichen es Gründern, ihre Botschaft direkt an eine breite Öffentlichkeit zu kommunizieren. Wichtig ist, dass der Auftritt in den sozialen Medien konsistent ist und die persönlichen Werte des Gründers widerspiegelt.

Netzwerkaufbau und -pflege

Netzwerken ist essentiell für erfolgreiche Gründer. Ein starkes Netzwerk bietet Zugang zu Ressourcen, Wissen und potenziellen Kunden. Es ist wichtig, aktive und unterstützende Beziehungen zu Branchenkollegen, Investoren und Mentoren zu pflegen.

Authentizität ist unerlässlich

Authentizität ist das Herzstück des Personal Brandings. Gründer müssen authentisch sein, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufzubauen. Dies bedeutet, dass sie in allen Aspekten ihres öffentlichen Lebens ehrlich und transparent sein sollten.

Erfolg messen und Strategien anpassen

Die Effektivität des Personal Brandings sollte regelmäßig bewertet werden. Dies kann durch Überwachung des Engagements und der Interaktionen in sozialen Medien sowie durch Feedback von Netzwerkkontakten und Kunden erfolgen. Anpassungen an der Personal-Branding-Strategie sollten basierend auf diesen Rückmeldungen gemacht werden, um die Wirksamkeit zu maximieren.

Langfristiges Denken

Personal Branding ist kein kurzfristiges Projekt, sondern eine langfristige Investition in die Zukunft. Ein starkes Personal Branding wird im Laufe der Zeit aufgebaut und muss ständig gepflegt werden. Es erfordert Geduld, Ausdauer und die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln und anzupassen.

Visuelle Identität schaffen

Ein einheitliches visuelles Erscheinungsbild ist entscheidend für starkes Personal Branding. Dies umfasst alles von der Auswahl der Farben bis zum Design des Logos. Diese visuellen Elemente sollten die Persönlichkeit und die Werte des Gründers widerspiegeln und konsistent über alle Marketingmaterialien hinweg verwendet werden.

Storytelling als Werkzeug

Effektives Storytelling ermöglicht es Gründern, eine emotionale Verbindung zu ihrem Publikum herzustellen. Erzählen Sie Ihre Unternehmensgeschichte: wie Sie angefangen haben, welche Hindernisse Sie überwunden haben und was Sie antreibt. Eine gut erzählte Geschichte macht Ihre Marke greifbar und authentisch.

Persönliche Entwicklung fördern

Personal Branding fördert nicht nur das Geschäftswachstum, sondern auch die persönliche Entwicklung. Es ermutigt Gründer, über ihre Komfortzone hinaus zu denken, neue Fähigkeiten zu erlernen und sich selbst ständig weiterzuentwickeln. Diese persönliche Wachstumsreise trägt dazu bei, dass die Marke lebendig und dynamisch bleibt.

Feedback aktiv suchen

Suchen Sie aktiv nach Feedback zu Ihrer Marke und Ihrem öffentlichen Auftreten. Nutzen Sie Umfragen, Feedback-Tools oder informelle Gespräche, um zu verstehen, wie andere Ihre Marke wahrnehmen. Dies bietet wertvolle Einblicke, die zur Feinabstimmung Ihrer Branding-Strategie beitragen können.

Fokus auf Zielgruppenanpassung

Verstehen Sie Ihre Zielgruppe genau und passen Sie Ihr Personal Branding entsprechend an. Die Bedürfnisse und Erwartungen Ihrer Zielgruppe sollten in Ihrer Kommunikationsstrategie und in der Art, wie Sie sich selbst darstellen, reflektiert werden.

Dieser erweiterte Artikel bietet nun eine umfassende und tiefergehende Betrachtung des Themas Personal Branding für Gründer, wobei die zusätzlichen Punkte weitere Dimensionen und Strategien einführen, die für den Aufbau einer effektiven persönlichen Marke entscheidend sind

Titelbild/ Bildquelle: Bild von Gerd Altmann für pixabay

Wie sicher sind Ihre Dokumente wirklich?

0
Fraud Finder

Fraud Finder, ein innovatives SaaS-Produkt entwickelt von Homeppl, spezialisiert sich auf die Überprüfung und Authentifizierung von Finanzdokumenten mittels Künstlicher Intelligenz, um Betrug und Manipulation zu erkennen

Stell dich und dein Startup Fraud Finder doch kurz unseren Lesern vor.

Mein Name ist Alexander Siedes, ich bin der Gründer und CEO von Homeppl. Das Unternehmen gibt es nun seit acht Jahren und unterstützt die Immobilienbranche seither mit Risikobewertungen. Nachdem wir uns mit Mietantrags-Checks für führende Unternehmen in Großbritannien einen Namen gemacht hatten und in internationale Märkte vorgedrungen waren, erkannten wir, dass ein Element unserer Lösung – und zwar ein Tool zur Aufdeckung von Dokumentenbetrug – auch in anderen Branchen oder Märkten erfolgreich eingesetzt werden konnte.

So entwickelten wir Fraud Finder, ein eigenständiges SaaS-Produkt, das mithilfe von KI Finanzdokumente auf Fälschung und Manipulation überprüft. Fraud Finder ist das Ergebnis von mehr als acht Jahren sorgfältiger algorithmischer Entwicklung im Bereich der Dokumentenanalyse – jener Analyse, die einen integralen Bestandteil der umfassenderen technischen Lösung bildet, die von den führenden Unternehmen aus dem britischen Mietsektor genutzt wird. Wir haben mittlerweile Kunden aus den Bereichen Kreditvergabe, Maklerwesen, Versicherungen, Recht und Hochschulwesen, die das Tool zur Authentifizierung von Dokumenten nutzen. 

Warum hast du dich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Um der sozialen Diskriminierung von Personen mit geringer Bonität ein Ende zu setzen. Als ich nach Großbritannien zog, erlebte ich aus erster Hand die Schwierigkeiten, mit denen ausländische Staatsangehörige ohne Bonitätsauskunft konfrontiert sind, wenn sie versuchen, eine Immobilie zu mieten. So war es üblich, bevor ich dieses Unternehmen gründete.

Völlig einwandfreie Mieter wurden regelmäßig diskriminiert, nur weil sie ihre Kreditwürdigkeit nicht nachweisen konnten, und ich war einer von ihnen. Ich habe Homeppl mit der Absicht gegründet, dieses Problem zu lösen und finanzielle Inklusion für alle zu schaffen. Und Fraud Finder ermöglicht es Banken, Kreditgebern, Hypothekenanbietern und Vermietungsagenturen, die Echtheit der Dokumente eines jeden Bewerbers und damit seiner Zahlungsfähigkeit zu überprüfen, in jedem Land und unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund.

Fraud Finder hilft dabei, Erkenntnisse zu gewinnen, die herkömmliche Bewertungsinstrumente wie Open Banking und Kreditreferenten nicht liefern können.

Was war bei der Gründung von Fraud Finder die größte Herausforderung?

Fokus. Ein Startup auf einmal ist für die meisten Leute genug Herausforderung

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Absolut! Perfektionismus ist der schlimmste Feind einer guten Idee. Das Schöne an der Arbeit in einem Startup ist, dass man seinen Ideen freien Lauf lassen kann. Durch Tests, Feedback und den Austausch von Ideen mit allen Teammitgliedern konnten wir unser Produkt schon in den Anfangs- und Entwicklungsphasen so gestalten, dass es den Wünschen der Early Adopter auf dem Markt entsprach. 

In der Welt der Startups ist Agilität das A und O. Anstatt darauf zu warten, dass alle Sterne richtig stehen, nehmen erfolgreiche Gründer die Unsicherheit in Kauf und gehen kalkulierte Risiken ein. Sie wissen, dass man selbst unter schwierigsten Umständen Lösungen finden kann und dass es auf dem Weg zu einem erfolgreichen Startup genauso auf Belastbarkeit und Einfallsreichtum ankommt wie auf eine gute Idee.

Indem wir bei Fraud Finder Unvollkommenheit akzeptieren, Chancen ergreifen und ein agiles Mindset beibehalten, kann unser Startup selbst unter widrigsten Umständen gedeihen. Schließlich werden die innovativsten Ideen oft mitten im Chaos geboren. Die Idee, mit der Fraud Finder begann, war unkonventionell. Sie entstand, während wir uns eigentlich mit einem anderen Produkt, nämlich unserer auf den Mietsektor zugeschnittenen technischen Lösung befassten.

Welche Vision steckt hinter Fraud Finder?

Unsere Vision ist es, mit Fraud Finder das globale Äquivalent des Anbieters DocuSign im Bereich der Dokumentenauthentifizierung und -bewertung zu liefern. Wir wollen das Vertrauen in Dokumente wiederherstellen. Künftig wollen wir jedes beliebige Finanzdokument – in einem beliebigen Format, aus einem beliebigen Land und in einer beliebigen Sprache – mithilfe von KI und Daten bewerten können. Fraud Finder unterstützt derzeit Akteure in verschiedenen Branchen, vom Bank- bis zum Rechtswesen, von Hypotheken bis zu Versicherungen. Die Technologie funktioniert am besten bei den am häufigsten angeforderten Dokumenten wie Kontoauszügen, Gehaltsabrechnungen und Adressnachweisen. Aber wir wollen jeden Markt unterstützen und uns nahtlos in App-Stores und CRMs auf der ganzen Welt integrieren, damit die sofortige Dokumentenprüfung immer nur einen Klick entfernt ist.

Wer ist die Zielgruppe von Fraud Finder?

Im Moment konzentriert sich unsere Wachstumsstrategie darauf, Fraud Finder immer mehr Kreditgebern aus dem Unternehmens- und Privatbereich zugänglich zu machen. Die Kreditgeber sind besonders stark von Finanzbetrug betroffen – denn natürlich haben Kredite, die auf der Grundlage gefälschter Dokumente vergeben wurden, eine signifikante Ausfallrate. Der Kreditgeber verliert einen erheblichen Geldbetrag, wenn ein Antragsteller in Verzug gerät, ganz zu schweigen von den hohen Kosten und dem enormen Aufwand, die Untersuchungen von Betrugsfällen mit sich bringen können. Da das Tool allerdings in vielen Branchen eingesetzt werden kann, ist unsere eigentliche Zielgruppe jedes Unternehmen, das täglich Finanzdokumente bewerten und dabei sicherstellen muss, dass diese Dokumente nicht gefälscht wurden. 

Wie funktioniert Fraud Finder? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet dich von anderen Anbietern?

Wir stellen Fraud Finder entweder als API-Schnittstelle oder über ein sicheres Online-Webportal zur Verfügung. Die Dokumente werden sofort überprüft, sobald man sie über die API einspeist oder per „Drag and Drop“ in das Portal zieht. Das System checkt die Dokumente dann auf über 215 Betrugsmerkmale. Zudem untersucht es das Dokument auf mögliche frühere Versionen und auf Unregelmäßigkeiten in puncto Schriftart.

Die Software des Dokuments sowie eine Reihe anderer Faktoren werden ebenfalls überprüft. Teams von Experten verbringen mitunter Stunden damit, alle Elemente eines Kundenantrags auf Gültigkeit und Compliance zu überprüfen. Fraud Finder zielt darauf ab, diesen Prozess mittels Automatisierung und einer umfangreichen Datenbank treffsicher zu machen und erheblich zu verkürzen. Fraud Finder erstellt in weniger als 30 Sekunden die Risikobewertung eines Dokuments. 

Man darf auch nicht vergessen, dass menschliche Überprüfungen fehleranfällig sind, oft langsam vonstattengehen und auf ein hohes Maß an Erfahrung voraussetzen… und selbst dann ist ein Bauchgefühl nur eine Bauchgefühl. Fraud Finder stützt sich auf eine große adaptive Datenbank, die jeden Tag mit neuen Dokumenten gefüttert wird. Der Algorithmus lernt die häufigsten Anzeichen für Betrug und ordnet Dokumenten-Strukturen den Elementen zu, die wir von bestimmten Institutionen erwarten. Er ist wesentlich genauer als ein menschliches Augenpaar. Bei Dokumenten, für die der Algorithmus trainiert wurde, erreicht Fraud Finder eine Trefferquote von 97 Prozent.

Auf Dokumenten, mit denen wir den Algorithmus trainiert haben, sind auch alle persönlichen Informationen und Daten zur Transaktionshistorie digitalisiert. Somit verfügen Kreditgeber über standardisierte Daten, die sie in ihre Erschwinglichkeitsalgorithmen einspeisen oder mit denen sie Muster im Kundenverhalten identifizieren und betrachten können.

Wo geht der Weg hin? Wo siehst du dich und Fraud Finder in fünf Jahren?

Ich sehe Fraud Finder in den nächsten fünf Jahren in allen wichtigen Ländern Europas Fuß fassen. Diese Expansion wird nicht nur unsere Reichweite vergrößern, sondern auch unser Verständnis für regionale Dokumententypen und Betrugstrends vertiefen. Indem wir unsere Lösungen auf die besonderen Bedürfnisse der einzelnen Märkte zuschneiden, wollen wir der zuverlässige Partner für Unternehmen werden, die mit betrügerischen Anträgen verbundene Risiken verringern möchten.

Ich sehe eine ständig wachsende Datenbank, die dazu beiträgt, dass wir eine noch viel größere Bandbreite von Dokumenten abdecken können. Unsere Fünf-Jahres-Roadmap sieht auch zusätzliche Funktionen vor, die die Erschwinglichkeit- und die Risikobewertung weiter verbessern und uns zur ersten Adresse für alle Fragen rund um gefälschte Anträge machen werden. Unser Team ist unglaublich innovativ, und wir setzen auf Produktfeedback von bestehenden Kunden. Wir haben eine lange Liste mit fantastischen Ideen für neue Betrugstests, die wir in das Fraud Finder-Portal einführen können, um sicherzustellen, dass wir den Betrügern, die Dokumente fälschen, in jeder Hinsicht immer einen Schritt voraus sind!

Welche drei Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Umgib dich mit anderen Gründern, um die Last zu teilen. Ein Gründer zu sein kann sehr einsam sein.
  2. Glaube an dich selbst.
  3. Konzentrieren Sie sich auf Cashflow, Bruttomarge, Umsatz und Wachstum. In dieser Reihenfolge. Geld ist Alles.

Bildquelle Homeppl 

Wir bedanken uns bei Alexander Siedes für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Vernetzung als Voraussetzung für Patienten-zentrierte Behandlung im KI-Zeitalter

0
patienten

Das deutsche Gesundheitssystem steht vor mehreren großen Herausforderungen, die es zu überwinden gilt, wenn der Grad der Leistungsfähigkeit erhalten werden soll. Die wichtigsten Einflussfaktoren die Druck auf das deutsche Gesundheitssystem aufbauen, sind: Fachkräftemangel, insbesondere an Ärzten und Pflegepersonal, demografischer Wandel, anhaltender Finanzierungsdruck sowie politischen Bestrebungen (zum Beispiel die Krankenhausreform). 

Der technologische Fortschritt hat das Potenzial, diese Herausforderungen zu überwinden. In Deutschland und Europa gibt es erfreulicherweise eine Reihe von herausragend innovativen Startups, die sich mit der medizinischen Versorgung der Zukunft beschäftigen. Doch obwohl die Digitalisierung voraussichtlich die wichtigste Stellschraube sein wird, wie wir die erstklassige Patientenversorgung auch künftig sicherstellen können, hinkt Deutschland in diesem Bereich hinterher. Die Herausforderungen reichen von dem generellen Zustand der IT-Infrastruktur beziehungsweise Digitalisierungsgrad über Datenschutzbedenken und regulatorischen Hürden bis hin zu einer mangelnden Vernetzung zwischen den Gesundheitseinrichtungen.

Mangelnde Vernetzung verhindert Digitalisierungs-Fortschritte   

Gerade die mangelnde Vernetzung von Krankenhäusern stellt ein erhebliches Hindernis für die erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierung im Gesundheitswesen dar. Die Digitalisierung zielt darauf ab, durch Technologie effizientere, zugänglichere und qualitativ hochwertigere medizinische Dienstleistungen zu ermöglichen – speziell die Fortschritte in der (generativen) KI waren in den vergangenen Monaten gewaltig und haben das Disruptionspotenzial erkennen lassen.

Doch wenn es uns nicht gelingt, die unzureichende Vernetzung unter Einrichtungen, Standorten, Abteilungen und Systemen zu überwinden, werden wir das große Potenzial der Digitalisierung nicht realisieren können.

Hier sind fünf exemplarische Gründe, warum eine unzureichende Vernetzung in und zwischen Krankenhäusern problematisch ist:

Datenzugriff und -austausch: Eine der größten Herausforderungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist der sichere und effiziente Austausch von Patientendaten zwischen verschiedenen Einrichtungen. Ohne eine angemessene Vernetzung können wichtige Gesundheitsinformationen nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht zwischen den Institutionen geteilt werden. 

Standardisierung von Daten: Die Digitalisierung erfordert standardisierte Datenformate, um die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen zu gewährleisten. Unterschiedliche Systeme und Standards erschweren die Datenintegration und -analyse über Plattformen hinweg.

Effizienz und Ressourcennutzung: Eine gut vernetzte Infrastruktur ermöglicht es Krankenhäusern, Ressourcen wie Kapazitäten, Fachwissen und Informationen effizienter zu nutzen.

Skalierbarkeit von digitalen Lösungen: Ohne eine robuste Vernetzung ist es schwierig, digitale Innovationen breit zu implementieren. Vernetzung ermöglicht die Skalierung von Lösungen über einzelne Krankenhäuser hinaus, was für landesweite oder regionale Gesundheitsinitiativen kritisch ist.

Reaktion auf öffentliche Gesundheitsnotfälle: In Zeiten von (pandemischen) Gesundheitskrisen ist die schnelle Verteilung von Informationen über Infektionen, Behandlungsmethoden und Patientenoutcomes entscheidend. Eine mangelnde Vernetzung kann die Reaktionsfähigkeit des Gesundheitssystems verlangsamen und die Effektivität von Maßnahmen mindern – diese Erfahrung mussten wir während COVID-19 leidvoll machen.

Verantwortliche in den Kliniken sind sich der mangelnden Vernetzung unter Klinikstandorten und in regionalen Gesundheitsclustern bewusst und setzen alles daran, entsprechende Lösungen zu finden. Der größte Schmerzpunkt sind Kapazitäten und Ressourcen in Krankenhäusern besser zu verteilen – denn der Personalnotstand ist schon jetzt überall spürbar. 

Einfach zu integrierende Lösungen zur Vernetzung sind gefragt

Da die Modernisierung bestehender IT-Systeme viele Jahre dauern würde und die IT-Abteilungen in Kliniken bereits voll ausgelastet beziehungsweise überlastet sind, suchen Klinik-Verantwortliche nach so genannten Plug’n’Play-Lösungen. Also in erster Linie Plattform-Lösungen, die so konzipiert sind, dass sie an alle bestehenden IT-Systeme ohne größeren Zusatzaufwand angedockt werden können. Der Einsatz jener Lösungen ebnet den Weg zur modernen, “patienten-zentrierten Behandlung” geebnet. Dieser Ansatz stellt den Patienten in den Mittelpunkt aller medizinischen Entscheidungen und Behandlungen. 

Patienten-zentrierte Behandlung kann die Qualität langfristig erhöhen

Das Behandlungskonzept hat sich zunehmend durchgesetzt, da es nicht nur die Qualität der Versorgung verbessert, sondern auch die Zufriedenheit der Patienten erhöht. In der Zukunft könnte sich die patienten-zentrierte Behandlung durch verschiedene Entwicklungen weiter verändern und verbessern. Hierzu zählen insbesondere Technologie und Digitalisierung. Beispielsweise wird der Einsatz von KI-Tools, tragbaren Geräten und Telemedizin zunehmen.

Diese Technologien können dazu beitragen, dass medizinische Dienste schneller, genauer und personalisierter werden. Apps und tragbare Geräte ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung des Gesundheitszustands der Patienten und eine präzisere Anpassung der Behandlungen. Telemedizin, die bereits in vielen klinischen Bereichen eingesetzt wird (z.B. Beratung, Radiologie oder Intensivmedizin) trägt dazu bei, eine Antwort auf den Fachkräftemangel zu geben und sowie das Berufsbild attraktiver zu machen.

Weitere Möglichkeiten der patienten-zentrierten Behandlung liegen in der personalisierten Medizin (Behandlungen und Medikamente speziell auf die genetische Konstitution eines Individuums abgestimmt) und der Möglichkeit, Patienten zukünftig noch stärker in die Entscheidungsprozesse zu integrieren (bessere Informationen über Gesundheit und Behandlungsoptionen ermöglichen informiertere Entscheidungen).

Für alle diese Maßnahmen, die das Wohl der Patienten in unserem leistungsfähigen Gesundheitssystem langfristig sicherstellen, braucht es eine bessere Vernetzung unter Kliniken, zwischen stationärem und ambulanten Sektor sowie  idealerweise zwischen länderübergreifenden Gesundheitssystemen.

Über den Autor: 

Christoph Commes ist als Co-Chair von Europas großer Healthcare-Messe “Health.Tech” mit verantwortlich für die Auswahl der wichtigsten Vordenker und Startups im Gesundheitstechnologie-Bereich. Christoph Commes ist zudem Co-Gründer des Teleradiologie-Unternehmens “Raya Diagnostics” aus München.  

www.health.tech 

Bildrechte: Raya Diagnostics

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie kann Ihr altes Smartphone die Welt verändern?

0
Swappie

Swappie kauft, überholt und verkauft iPhones, um nachhaltigen Konsum zu fördern und gebrauchten Geräten ein zweites Leben zu geben

Stellen Sie sich und das Startup Swappie doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Robert Fritsche, Country Manager für Deutschland bei Swappie und kümmere mich in dieser Funktion um die strategische Entwicklung und den Markenaufbau im deutschen Markt. 

Swappie ist ein 2016 gegründetes finnisches Scale-up, das iPhones kauft, inhouse refurbished (aufbereitet) und verkauft. Unser Ziel ist es, refurbished iPhones Mainstream zu machen, indem wir zu einer gesunden europäischen Kreislaufwirtschaft beitragen und Verbraucher ermutigen, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen.  Die ersten Märkte waren Finnland, Schweden und Italien und mittlerweile operieren wir mit rund 800 Mitarbeitern in 11 Ländern in Europa.

Nun wollen wir unsere Bekanntheit auch im Deutschen Markt weiter vergrößern, indem wir unsere iPhone-Expertise und die Vorteile von Refurbishment verdeutlichen und transparent kommunizieren. Swappie verzeichnete 2022 ein starkes Wachstum mit einem Umsatz von 208 Millionen Euro. Seit der Gründung 2016 ist Swappie zu einem der innovativsten und am schnellsten wachsenden Start-ups in Europa geworden und hat bisher 149 Millionen Euro von Investoren, wie beispielsweise Verdane Capital, eingesammelt.

Warum hat sich Sami Marttinen entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Die Gründung von Swappie entstand durch eine schlechte Erfahrung beim Kauf eines gebrauchten iPhones, bei dem Sami gescammt wurde. Aus einem Austausch mit seinem Co-Founder Jiri Heinonen, den er an der Universität kennenlernte, entstand die Idee,  einen vertrauenswürdigen Shop aufzubauen, der hochwertige, erschwingliche und umweltfreundliche Smartphones anbietet. Gerade die fehlende Vertrauenswürdigkeit bei privaten Online Käufen ist für viele Menschen eine der größten Hürden beim Kauf eines gebrauchten iPhones. Der Elektroschrott alter Smartphones hingegen hat eine riesige Auswirkung auf die Umwelt. Mit Swappie entstand eine Lösung, die dieses Problem minimiert und die Vertrauenslücke beim Kauf gebrauchter Geräte schließt.

Was war bei der Gründung von Swappie die größte Herausforderung?

Eine große Herausforderung war der Aufbau der Refurbishment-Expertise. Dafür mussten Experten gefunden und geschult werden, um hochwertige refurbished iPhones anbieten zu können. Da dieser Bereich noch relativ neu ist, war viel Pionierarbeit nötig. Eine weitere Herausforderung war die Adaption an lokale Gegebenheiten in den verschiedenen Märkten. Auch innerhalb Europas gibt es von Land zu Land unterschiedliche Voraussetzungen, Gesetze, Kulturen und Konsumgewohnheiten. Deshalb mussten wir bei der Entwicklung der Marke und des Services flexibel genug sein, um uns an die verschiedenen Umstände anzupassen und die jeweiligen Märkte effektiv bedienen zu können. In Deutschland funktioniert PR beispielsweise ganz anders als in anderen Ländern. Außerdem funktionieren in jedem Land andere Marketingkanäle oder Kunden-Ansprachen, genauso wie verschiedene Liefer- und Bezahlmethoden.

Welche Vision steckt hinter Swappie?

Unser Langzeitziel ist es, Swappie zu einem Synonym für refurbished iPhones zu machen und diese Möglichkeit des bewussten Einkaufens fest im Leben aller Menschen zu etablieren. Wenn wir als Gesellschaft nachhaltig werden und unsere Umwelt schützen wollen, muss jeder einzelne etwas tun und wir müssen in jedem Bereich des Lebens Anpassungen vornehmen. Viele kleine Dinge werden letztendlich in der Summe den Unterschied machen. Wir glauben, dass Verbote allein nicht zu einem nachhaltigeren Lebensstil führen, sondern dass Menschen nachhaltige Alternativen brauchen, die leicht zu adaptieren und attraktiv sind. Ein refurbished iPhone funktioniert wie ein neues, ist günstiger und besser für die Umwelt. Auf diese Weise wird Konsum, der immer Teil unserer Gesellschaft sein wird, nachhaltiger.

Wer ist die Zielgruppe von Swappie?

Im Grunde genommen alle Menschen, die ein Smartphone besitzen. Der nachhaltige Effekt sowie das Sparpotential beim Kauf von refurbished Smartphones sollte jeden Menschen betreffen, egal welcher Altersgruppe, Geschlecht oder Interessen. 

Wie funktioniert Swappie? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet dich von anderen Anbietern?

Swappie funktioniert ganz einfach, sowohl beim Verkauf eines alten iPhones als auch beim Kauf eines neuen refurbished iPhones. 

Wer ein altes iPhone verkaufen möchte, besucht die Website, wählt das zu verkaufende Modell aus und beantwortet sieben Fragen zum Zustand des Geräts. Daraufhin erhält man sofort ein geschätztes Angebot. Der Versand ist kostenlos, und auf Wunsch stellen wir eine passende Verpackung bereit. Nach Eingang des Geräts prüfen unsere Experten das iPhone innerhalb von 2-4 Werktagen. Anschließend wird entweder der Betrag innerhalb von wenigen Tagen auf das Konto überwiesen oder ein erneuertes Angebot gesendet, falls bei der Prüfung weitere Schäden festgestellt werden.

Beim Kauf eines refurbished iPhones bietet unsere Website eine breite Auswahl an Modellen von iPhone 7 bis iPhone 15 Pro Max in verschiedenen Farben, Zustandskategorien, Speicher- und Akkukapazitäten. Auch hier ist der Versand kostenlos, und wir bieten 30 Tage Rückgaberecht sowie 36 Monate Garantie.

Der entscheidende Unterschied zu anderen Anbietern ist, dass wir jedes iPhone in unseren eigenen Fabriken in Leipzig, Helsinki und Tallinn durch einen 52-Schritt-Refurbishment-Prozess selbst generalüberholen. So garantieren wir höchste Qualität und die besten Preise.

Wo geht der Weg hin? Wo siehst du Swappie in fünf Jahren?

Swappie wird weiter engagiert daran arbeiten, refurbished Elektronik zum Standard zu machen und so vielen Menschen wie möglich die Option zu bieten, die nachhaltige und kostengünstige Alternative Refurbished zu wählen. Ob dieser Weg uns zunächst zu weiteren Produkten oder in neue Länder führt, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sagen. Aktuell fokussieren wir uns auf iPhones und die bestehenden Märkte und versuchen in diesem Rahmen unsere Arbeit noch besser, effizienter und kundenorientierter zu machen.

Für den deutschen Markt geht es aktuell insbesondere darum, weiter Vertrauen für refurbished Produkte und unseren Service aufzubauen. Deutsche Verbraucher sind beim Online-Shopping und gegenüber Second-Hand-Technik vergleichsweise skeptisch, weshalb Vertrauen Schritt für Schritt durch transparente Kommunikation, Aufklärung und Einblick in unseren Refurbishment-Prozess aufgebaut werden muss. Wir möchten den Menschen vermitteln, welche Vorteile das Refurbishment bietet und wie wir es umsetzen. Auf dieser Reise wollen wir die Kunden mit gutem Service, klarer Kommunikation und einer starken, wiedererkennbaren Marke begleiten.

Welche drei Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bezogen auf den Deutschen Markt würde ich sagen, eine wiedererkennbare Marke aufzubauen, die klar und transparent kommuniziert und nahbar ist.  Unabhängig von der Qualität der Idee oder Lösung ist es wichtig, dass die Kunden sich mit der Marke identifizieren und Vertrauen aufbauen können. Neben dem eigentlichen Produkt oder der Dienstleistung sind der Kundensupport und insbesondere die Werbemittel, die Creatives, von großer Bedeutung und sollten von Beginn an in die Planung einbezogen werden.

Wir bedanken uns bei Robert Fritsche für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.