Dienstag, November 26, 2024
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So wird die beeindruckende Arbeit von Pflegekräften sichtbar

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Myosotis myo App

Die Myosotis GmbH schafft mit Ihrer myo App digitale Nähe zwischen Pflegebedürftigen und Angehörigen, in einer Zeit wo räumliche Trennung überlebensnotwendig ist.

Stellen Sie sich und das Startup Myosotis doch kurz unseren Lesern vor!

Ich heiße Jasper Böckel, bin 32 Jahre alt und Co-Founder der Myosotis GmbH aus Berlin. Felix Kuna und ich haben die erste Software-as-a-Service-Lösung für direkte digitale Kommunikation zwischen Pflegepersonal, Angehörigen und dem Ökosystem von Dienstleistern in Pflegeheimen entwickelt. Mit unserer App myo lassen Pflegekräfte die Familie am Leben eines Pflegebedürftigen teilhaben. Sie ermöglicht den intuitiven Austausch von Fotos, Videos und Sprachnachrichten sowie Videotelefonie. Mit myo teilen Pflegende schöne Momente der Heimbewohner mit ihren Angehörigen. Umgekehrt funktioniert das genauso. So fördert myo den regelmäßigen Kontakt mit Angehörigen, die z.B. weit weg wohnen und nicht regelmäßig Zeit für Besuche haben. 

Gleichzeitig ist das Pflegepersonal mit unserer App mit Ärzten, Apothekern und Dienstleistern wie dem Wäscheservice verbunden, – das spart viel Zeit, denn ein Großteil der Kommunikation läuft hier noch per Telefon, Brief oder Fax. Geht beispielsweise die Lieblingsbluse einer Bewohnerin nach einem Waschgang verloren, muss die Pflegekraft nicht beim Wäscheservice anrufen, sondern kommuniziert direkt per App mit einem Ansprechpartner dort. Oder Pflegekräfte senden mit einem Klick die neuesten Hygienevorschriften an alle Angehörigen, ohne jeden einzeln anrufen zu müssen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Felix und ich haben uns während eines MBA-Studiums kennengelernt. Bevor wir myo gegründet haben, arbeiteten wir im Bereich Private Equity und Unternehmensberatung. In unserem Studium haben wir gespürt, dass wir nicht zu unseren alten Jobs zurückkehren wollen. Da wir bisher keinen Zivildienst oder ein FSJ absolviert hatten, wollten wir diese Erfahrung nachholen und eine neue, soziale Arbeitswelt kennenlernen. Die Pflege interessierte uns am meisten, als ein Bereich, der unsere Gesellschaft in Zukunft vor große Herausforderungen stellen wird. Also haben wir Anfang 2017 bei einer Pflegeeinrichtung von Agaplesion gefragt, ob wir dort ein Pflegepraktikum absolvieren dürften.

Die Reaktion war herrlich: „Klar, kein Problem, ihr könnt am Montag 6.30 Uhr mit der Frühschicht anfangen.“ Die Arbeit der Pflegekräfte hat uns sehr beeindruckt. Sie erleben viele schöne Momente mit den Pflegebedürftigen – die sie aber leider nicht unmittelbar mit deren Angehörigen teilen können. Eine Situation ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Nach einem Ausflug in ein Museum wurde eine Bewohnerin danach von ihrer Tochter gefragt, was sie bisher erlebt habe. Die Heimbewohnerin war demenziell verändert und antwortete, dass nichts passiert sei. Ich erzählte der Tochter von dem Ausflug, doch diese wollte das einem jungen Pfleger wie mir nicht richtig glauben. Hier entstand die Idee, eine Lösung zu entwickeln, wie die Angehörigen mehr vom Alltag ihrer Lieben im Heim mitbekommen können.

Welche Vision steckt hinter Myosotis?

Wir wollen die aufopferungsvolle und beeindruckende Arbeit von Pflegekräften sichtbar machen und administrative Prozesse vereinfachen. Mit myo sollen Pflegebedürftige mit ihren Angehörigen kommunizieren und Zugang zu Angeboten wie Physiotherapie oder Essensbestellungen haben, auch wenn sie nicht selbst ein Smartphone bedienen können. Unser Ziel ist es, die weltweit meistgenutzte digitale Anwendung in der Pflege zu werden und das gesamte Ökosystem rund um die Pflege zu vernetzen.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Das Thema Digitalisierung ist bei vielen Pflegeeinrichtungen noch nicht in der Finanzplanung vorgesehen. Dort ist unsere App häufig die erste digitale Lösung. Demnach gibt es auch kein WLAN oder Smartphones für die Pflegekräfte. Da wir mit sensiblen Daten arbeiten, war eine weitere Herausforderung, als kleines Startup das Vertrauen großer Träger zu gewinnen.

Wie hat Myosotis von TechBoost, dem Startup-Programm der Telekom, profitiert? 

Wir sind relativ neu im TechBoost-Programm, dennoch hat die Telekom uns schon beim Marketing unterstützt und wir haben einen persönlichen Ansprechpartner, der uns bei allen Fragen rund um das Thema Datenschutz weiterhilft. 

Inwiefern hat TechBoost Myosotis dabei unterstützt verschiedene Herausforderungen zu meistern? 

Durch die Zusammenarbeit mit der Telekom konnten wir einen Vertrauensvorsprung bei vielen Trägern erreichen. Außerdem hat die Telekom im Frühjahr 2020 insgesamt 10.000 Smartphones an Pflegeeinrichtungen verteilt, damit Pflegebedürftige auch ohne Besuche mit ihren Angehörigen in Kontakt sein konnten. Diese Aktion hat unsere App ebenfalls weiterverbreitet. 

Wer ist die Zielgruppe von Myosotis?

Unsere Zielgruppe sind Pflegeheime sowie Gesundheitskonzerne und -verbände. Zu unseren Kunden zählen aktuell große Pflegeheimketten, wie das Deutsche Rote Kreuz, die Caritas und der Gesundheitskonzern Agaplesion. Zudem arbeiten wir eng mit Apothekerverbänden und Dienstleistern wie dem Wäscheservice CWS zusammen. Genutzt wird unser System von Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen, Dienstleistern, die mit Pflegeinrichtungen zusammenarbeiten sowie Angehörigen von Pflegebedürftigen.

Wie funktioniert Myosotis? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Das Pflegepersonal bedient die myo-App über ein Firmen-Smartphone, Tablet oder im Web-Browser. So können die Angestellten per Foto, Video und Sprachnachricht Momente aus dem Alltag im Pflegeheim festhalten und verschicken und die Angehörigen am Leben der Pflegebedürftigen teilhaben lassen. Kunden können über eine Web-Oberfläche sehen, wie viele Pflegekräfte die App in ihren Einrichtungen nutzen. Dabei ist myo zu 100 Prozent DSGVO-konform; wir ziehen keinerlei Nutzen aus den gewonnenen Daten.

Wie hat sich Ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Wir arbeiten seit März komplett im Homeoffice und glauben mehr denn je an unsere Lösung. Wir haben miterlebt, wie myo Pflegebedürftige und deren Angehörige in diesen herausfordernden Zeiten digital zusammenbringt. Um so vielen Menschen zu helfen wie möglich, haben wir uns am Anfang der Pandemie dazu entschlossen, unsere App mehrere Monate kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Im Zuge der Besuchseinschränkungen in Altersheimen haben wir unsere App um Videotelefonie ergänzt. Zudem können die Bewohner im Heim über myo jetzt auch Nachrichten von ihren Angehörigen empfangen. Im Unternehmen haben wir unsere Prozesse so digitalisiert und automatisiert, dass das Onboarding von Neukunden nur noch 30 Minuten dauert. Früher brauchten wir dafür Besuche vor Ort und mehrere Stunden. Zudem ist es uns gelungen, auch Pflegeheime in anderen Ländern an unsere App anzuschließen. Jetzt sind wir im gesamten DACH-Raum und in England erfolgreich im Einsatz. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir bemerken, dass Pflegeeinrichtungen in der Krise deutlich in ihre Internetanbindung und Hardware wie Smartphones und Tablets investieren. Damit einher geht auch der Gesetzesentwurf des Bundesgesundheitsministeriums, der digitale Pflegeanwendungen auf Rezept ermöglichen wird. Das bietet große Chancen für myo. Zudem hoffen wir, dass die Krise die Politik dazu motiviert, die Bedingungen in der Pflege zu verbessern und sich in diesem Zuge mehr Menschen für einen Pflegeberuf entscheiden.

Wo geht der Weg für Myosotis hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren wollen wir in weiteren sechs europäischen Ländern sowie in Australien und den USA aktiv sein. Unsere Vision ist, dass es ganz normal für Mitarbeiter in der Pflege sein wird, mit dem Smartphone zu arbeiten. Die Zeit, die wir durch Technik sparen, kann dann wieder in menschliche Interkation mit dem Pflegebedürftigen investiert werden.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Mein erster Tipp ist: Macht euch die Hände schmutzig und sammelt Bottom-up-Erfahrungen in der Branche, in der ihr gründen wollt. Als zweiten Tipp möchte ich mitgeben, dass nichts wichtiger ist als die Beziehung und das Vertrauen im Gründerteam. Diese Dynamik braucht Arbeit, genauso wie z.B. der Finanzplan – investiert hier bewusst Zeit und holt Euch bei Bedarf Hilfe von außen. Der dritte Tipp ist zugegebenermaßen von einem gewissen Herrn Steve Jobs geklaut, doch ich finde ihn mehr als zutreffend: Fokus ist die Fähigkeit, nein zu sagen. Hinter jeder Ecke lauern neue Möglichkeiten, aber mit limitierter Zeit und Ressourcen müsst Ihr lernen, zu vielen Verlockungen bewusst nein zu sagen – löst erstmal ein Problem und arbeitet von dort aus weiter.

Wir bedanken uns bei Jasper Böckel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid leidenschaftlich

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Loudly Musik Influencer Kreativ

Loudly bietet Musik für die Influencer- und Kreativ-Community

Stellen Sie sich und das Startup Loudly doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Rory Kenny, CEO und Co-Gründer von Loudly. Ich komme ursprünglich aus Montreal und habe für verschiedenste Unternehmen an internationalen Standorten wie zum Beispiel London gearbeitet. 2016 hat es mich nach Berlin verschlagen. Hier habe ich vier Jahre später im März letzten Jahres zusammen mit meinem Kollegen und Freund Gabriel Hacker Loudly gegründet.

Loudly ist ein Musiktechnologie-Unternehmen, das KI-gestützte Musiklösungen für die weltweit wachsende Influencer- und Kreativ-Community anbietet. Wir möchten die Magie der Musikproduktion für jede*n erlebbar machen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Gabriel und ich sind beide große Musik-Liebhaber – ich habe beispielsweise lange Zeit in einer Band gespielt, Musik geschrieben und Alben aufgenommen. Und Gabriel war schon immer von KI-Welten und dem Potenzial intelligenter Systeme fasziniert. 

Als wir uns beim Loudly-Vorgänger JAM Just Add Music kennenlernten, dachten wir immer intensiver darüber nach, wie man unsere beiden Interessen zusammenbringen könnte: Also, wie künstliche Intelligenz angesichts der Tatsache, dass die traditionelle Musikproduktion den Bedürfnissen der stark wachsenden Unterhaltungsindustrie nicht mehr gerecht wird, die Musikproduktion produktiver und zugänglicher gestalten kann. Um die enorme Nachfrage der immer größer werdenden Influencer-Community nach Musik zu bedienen, gründeten wir deshalb 2020 Loudly und richteten damit JAM Just Add Music neu aus.

Welche Vision steckt hinter Loudly?

Loudly will die Influencer- und Kreativ-Gemeinschaft mit Musik dabei unterstützen, ihr Business voranzubringen und die Welt zu verändern. Wir wollen das Netflix für Soundtrack-Musik werden und darüber hinaus jede*m die Möglichkeit geben, Musik für sein oder ihr digitales Projekt einfach zu gestalten und anzupassen. Dazu bauen wir aktuell die weltweit größte KI-basierte Musikbibliothek, um den Zugang zu lizenzfreier und personalisierbarer Musik zu erleichtern und die Musikproduktion zugänglicher zu machen. Wir schenken mit Loudly jede*m die magische Fähigkeit, sofort Musik zu erschaffen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine der größten Herausforderungen ist es, eine KI zu entwickeln, die tatsächlich gute Musik und konsistente Ergebnisse liefert. Wir haben sehr viel Zeit investiert, die vielen Komplexitäten zu lösen, die mit KI in einem Kreativkontext einhergehen. Dies erforderte die Kombination von technischer Innovation mit künstlerischer Expertise, etwas, das die Griechen mit dem Wort “Techne” beschrieben. Als wir die beiden Disziplinen zusammenbrachten und unsere Musikproduzent*innen in einem gemeinsamen Rahmen mit unseren technischen Teams arbeiteten, begann unsere KI mit der Zeit, qualitativ hochwertigere musikalische Ergebnisse zu generieren. Ich denke, Loudly ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Technologie und Kunst miteinander verschmelzen!

Was die Finanzierung angeht, so hat Bellevue Investments unsere Vision für AI getriebene Musik leidenschaftlich und mit großem Engagement unterstützt. Wir sind derzeit Cashflow-finanziert und werden möglicherweise in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 unsere Investorenbasis erweitern.

Wer ist die Zielgruppe von Loudly?

DIe Hauptzielgruppe von Loudly sind Influencer*innen und Selbstständige, die der Generation Z angehören und lizenzfreie und personalisierbare Musik für ihre Social Media Kanäle oder andere digitale Projekte benötigen. Darüber hinaus profitieren auch Unternehmen und Agenturen, die Musik für ihre Marketing-Aktivitäten benötigen, von unserem Service.

Wie funktioniert Loudly? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir haben aktuell zwei Produkte. Soundtracks ist ein Musikservice für personalisierbare und lizenzfreie Musik. Hier stellen wir derzeit über viertausend Songs und über 120.000 Loops zur Verfügung, die individuell an die eigenen Projekte angepasst werden können. AI Studio ist unser zweites Produkt. Es ist die weltweit erste kollaborative Musikplattform, welche auf künstlicher Intelligenz basiert. Hier können kreative und Musikliebhaber mit wenigen Klicks und ganz einfach ihre eigenen Songs kreieren. Es befindet sich aktuell noch in der Beta-Phase, kann aber Patreon genutzt und unterstützt werden.

Der Vorteil von Loudly ist, dass Influencer*innen und andere Kreative mit Hilfe unserer qualitativ hochwertigen KI, schnell und einfach Musik kreieren können. Wir ersparen ihnen die Auseinandersetzung mit Lizenzen und der GEMA. Es muss also nie wieder jemand die Sorge haben, dass Videos, Posts etc. aufgrund von Lizenzverstößen gesperrt oder gelöscht werden.

Loudly, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In den nächsten fünf bis zehn Jahren soll Loudly die Musikquelle des „Metaversums“ werden, also aller Virtual-Reality- und 3-D-Gaming-Welten im Internet. Wir wollen diesen Welten die musikalische Untermalung bieten. Jede Person in diesem virtuellen Raum soll die Möglichkeit haben, Musik zu erschaffen, zu personalisieren und so ihren eigenen Soundtrack für ihr VR-Erlebnis zu gestalten. Während es bereits jetzt einen enormen Bedarf an personalisierbarer Musik für die sozialen Medien gibt, wird dieser mit den virtuellen Räumen regelrecht explodieren. Im Hinblick auf unsere Vision für KI-gestützte Musik sind wir derzeit das einzige Unternehmen, das dies ermöglichen kann.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens seid wirklich leidenschaftlich. Seid leidenschaftlich gegenüber der eigenen Lösung, dem Zielpublikum und der angestrebten Branche. Ich kann definitiv sagen, dass meine Affinität und mein Hintergrund in der Musik mir maßgeblich geholfen haben, die unvermeidliche Achterbahnfahrt zu überstehen, die Teil der Start-up-Reise ist.  

Zweitens umgebt euch mit einem Team, das die Vision gleichermaßen begreift und an sie glaubt, denn der einzige Weg zum Erfolg führt über eine intensive Zusammenarbeit.

Drittens schätzt auch aus kommerzieller Sicht ab, wie groß die Marktchance für eure Lösung oder euer Produkt sein wird. Das ist von grundlegender Bedeutung. Der einzige Weg, um Investor*innen anzuziehen, ist der Nachweis, dass euer Konzept weitreichend sein wird!

Wir bedanken uns bei Rory Kenny für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Teilt eure Vision mit möglichst vielen Menschen

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Pezz life DIY-Urintest Hunde Katzen 2 Minuten 2 Millionen

Die Gründer von Pezz life, DIY-Urintest Kits für Hunde und Katzen, waren in der PULS 4 Show 2 Minuten 2 Millionen

Stellen Sie sich und das Startup Pezz life doch kurz vor!

Wir sind Pezz life aus Wien und wir helfen mit unseren DIY-Urintest Kits für Hunde und Katzen Haustierbesitzern dabei, Nieren-, Harnwegserkrankungen und Diabetes im Frühstadium zu erkennen. Damit wissen Besitzer, wann ein Tierarztbesuch notwendig ist lange bevor Symptome sichtbar werden.

Wie ist die Idee zu Pezz life entstanden?

Wir sind oder waren eigentlich alle Haustierbesitzer und haben uns immer schon für das Thema Haustiergesundheit interessiert. Wenn man sich damit auseinandersetzt, kommt man schwer um den Fakt herum, dass Tiere Schmerzen oder Krankheitsanzeichen extrem spät zeigen. Das ist ein Schutzmechanismus aus der Vergangenheit und ein riesiges Problem der Gegenwart. Diese Unsicherheit wollten wir nicht akzeptieren und haben uns zum Ziel gesetzt, eine einfache und günstige Lösung für Gesundheitsvorsorge bei Hunden und Katzen zu finden.

Welche Vision steckt hinter Pezz life?

Unsere Vision ist es, mit einfachen Hilfsmitteln das Smartphone der Haustierbesitzer in ein Labor in der Hosentasche zu verwandeln. Mit einem Ziel: Haustiere vor Schmerzen zu schützen bevor sie entstehen. 

Wer ist die Zielgruppe von Pezz life?

Unsere Zielgruppe sind Haustierbesitzer, die auf Prävention statt Heilung setzen. Durch die stetig steigende Humanisierung von Hunden und Katzen wächst diese Zielgruppe rasant. Wir gehen schon jetzt von einem potentiellen Markt von über 4 Millionen möglichen Kunden alleine im deutschsprachigen Raum aus (ca. 15% der Haustierbesitzer). In Österreich gehen wir mit großen Schritten auf die 1% dieses Marktes zu. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben?

Wir haben uns für das erste Quartal 2021 vorgenommen unsere erste Finanzierungsrunde abzuschließen und noch mehr Awareness für unser Produkt und Gesundheitsvorsorge im Allgemeinen zu schaffen. Mit der Teilnahme an „2 Minuten 2 Millionen“ haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Bei der Show hat man wirklich nur einen One Shot. Deswegen haben wir uns über mehrere Wochen auf den Pitch, aber vor allem auf die Q&A Session vorbereitet. Das Wichtigste war aber mit Sicherheit das Feedback von Freunden und Familie. Wir mussten aber natürlich auch die Software Infrastruktur und Supply Chain hochschrauben und haben die Chance genutzt, ein neues Geschäftsmodell auszuprobieren. Wir haben einen Monat vor der Ausstrahlung unser Abo gelauncht.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Für uns war es eine großartige Chance mit Investoren wie dem Runtastic Gründer Florian Gschwandtner in Kontakt treten zu können und gleichzeitig eine große Masse an potentiellen Kunden auf das Thema Gesundheitsvorsorge bei Haustieren aufmerksam zu machen. Uns als Team war diese große Ehre bewusst und wir haben Tag und Nacht daran gearbeitet, alles möglich rauszuholen.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf Pezz life aufmerksam werden?

Der Auftritt und die damit verbundene mediale Aufmerksamkeit hat uns einen unglaublichen Push gegeben, auf dem wir jetzt ein nachhaltiges Geschäftsmodell im ganzen deutschsprachigen Raum aufbauen wollen.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Unser Trauminvestor war der Runtastic Gründer und aktuelle CGO von Tractive Florian Gschwandtner. Dementsprechend sind wir extrem glücklich, dass wir ihn in der Show von unserem Produkt und unserer Vision überzeugen konnten.

Wie ging es nach der Sendung weiter?

Wir sind aktuell noch in Verhandlungen, werden in den nächsten Wochen aber großartige News verkünden können.

Pezz life, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist, mit dem Abo-Modell nachhaltig zu wachsen und uns auch über die Grenzen Österreichs und Deutschlands hinaus anzusiedeln. Die Basis bildet aber immer unserer Mission, unsere Kunden da zu unterstützen, wo sie uns brauchen. Dementsprechend schließen wir neue Produkte im Bereich Prävention, Früherkennung und Therapie nicht aus. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Sprecht mit potentiellen Kunden und stellt die richtigen Fragen. Mein Buchtipp dazu: The Mom Test.

Es ist kein Sprint! Stellt euch auf einen Dauerlauf ein.

Teilt eure Vision mit möglichst vielen Menschen und gewinnt echte Fans und Unterstützer.

Titelbild PULS 4 Fotograf Gerry Frank

Wir bedanken uns bei Markus Zengerer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sei leidenschaftlich bei dem, was du tust

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enote musiknoten musikern

Enote gibt Musikern einen Zugang zu digitalen und interaktiven Musiknoten

Stellen Sie sich und das Startup Enote doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Boian Videnoff, Gründer und Künstlerischer Leiter der Mannheimer Philharmoniker, und habe 2018 zusammen mit Evgeny Mitichkin und Josef Tufan das Musiktechnologie-Startup Enote gegründet. Mit Enote wollen wir Musikern einen einfachen Zugang zu digitalen und interaktiven Musiknoten verschaffen. Unser Team hat dafür ein fortschrittliches System mit künstlicher Intelligenz entwickelt, um Jahrhunderte an geschriebener Musik zu analysieren, digital zu rekonstruieren und über eine iOS-App zu veröffentlichen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Als professioneller Dirigent hantiere ich ständig mit Papier-Partituren, die nicht nur teuer, sonder auch ziemlich unhandlich sind. Die Partitur stattdessen einzuscannen und in eine PDF-Datei umzuwandeln, ist sehr zeitaufwändig und stellt beim praktischen Musizieren letztlich eine kaum bessere Lösung dar. Mit meinem Freund Josef Tufan – einem Unternehmer, IT-Manager und jetzt Mitgründer von Enote – habe ich daher viele Jahre lang darüber gesprochen, wie man Musiknoten in großer Zahl und in einem wirklich digitalen Format bereitstellen könnte. 2018 waren die Fortschritte in der KI-Technologie dann endlich soweit, dass sich die Umsetzung unserer Idee zumindest nicht mehr als unmöglich dargestellt hat. Nachdem wir uns die technische Expertise von Evgeny Mitichkin – jetzt CTO und Mitgründer von Enote – sichern konnten, haben wir daher den Sprung gewagt und Enote gegründet.

Welche Vision steckt hinter Enote?

Was Microsoft Word für geschriebenen Text und Google Maps für Landkarten ermöglicht haben, wollen wir für Notenblätter bieten: eine vollständig digitale Lösung. Mithilfe der Enote-App wollen wir den Zugang zu Musiknoten auf der ganzen Welt demokratisieren und Musikern noch nie dagewesene Möglichkeiten bieten, ihr digitales Notenmaterial zu finden, zu organisieren und damit zu arbeiten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Digitalisierung von Noten in diesem Umfang und in dieser Qualität ist ein absolutes Novum. Daher haben wir viel in Forschung und Entwicklung investiert, um ein KI-System zu entwickeln, das die Musik mit der erforderlichen Genauigkeit analysieren und rekonstruieren kann – derzeit über 99,99 Prozent. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir ein Startkapital von einem privaten Investor erhalten haben, der unsere Vision teilt und den hohen ROI sowohl aus kultureller als auch aus finanzieller Sicht erkannt hat.

Wer ist die Zielgruppe von Enote?

Enote wendet sich mit seinem Abonnement-Service an drei verschiedene Zielgruppen:

  1. Professionelle Musiker
  2. Amateurmusiker
  3. Musik-Institutionen wie zum Beispiel Orchester oder Konzerthäuser

Wie funktioniert Enote? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Nach dem diesjährigen Launch wird die Enote-App jedem Musiker mit einem Standard-Abonnement von 9,99 € pro Monat unbegrenzten Zugriff auf eine Bibliothek mit rund 150.000 Werken sowie allen interaktiven Funktionen der App gewähren. Konkurrierende digitale Noten-Apps sind PDF-basiert, d.h. sie sind an statische Formate gebunden und wissen letztlich nichts über die Musik auf jeder einzelnen Seite. Darüber hinaus verfügen diese Apps nicht über eine zentrale digitale Bibliothek, sodass Musiker alle ihre Noten manuell finden, importieren und organisieren müssen.

Enote hingegen bietet Noten in einem interaktiven digitalen Format – etwas, das derzeit kein Konkurrenzprodukt auf dem Markt vorweisen kann. Die Musiker können so ihr Notenmaterial in der Enote-App 

  • individuell vergrößern, verkleinern und im Layout anpassen,
  • in jede Tonart transponieren,
  • nach festgelegten Regeln automatisch markieren und durchsuchen,
  • automatisch zum richtigen Zeitpunkt umblättern.

Mit Enote können die Musiker zudem Suchfilter einsetzen und tonnenweise Metadaten mit Suchanfragen durchforsten wie: „Zeige mir ein Violinstück von einem französischen Komponisten der Romantik“. So lässt sich ganz einfach neues Repertoire zum musizieren finden.

Enote, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Innerhalb von 5 Jahren wollen wir unsere Bibliothek komplett vervollständigen, sodass sich Musiker für jede benötigte Partitur auf Enote verlassen können. Durch die so entstehende und global vernetzte Community von Musikern, werden unter anderem auch zeitgenössische Komponisten neue Möglichkeiten erhalten, um Musiker direkt zu erreichen – was die kreative Landschaft komplett verändern wird. Gleichzeitig werden wir noch bessere Tools für die Zusammenarbeit in großen Ensembles entwickeln. So wird die Erkennungstechnologie, die unsere kommende Funktion des automatischen Umblätterns antreibt, in 5 Jahren zu größeren Anwendungsfällen herangereift sein wie zum Beispiel einer „intelligenten Begleitfunktion“ und einer „intelligenten Theaterintegration“, bei der Inszenierung, Beleuchtung und andere technische Aspekte von Aufführungen sich direkt mit der Partitur verknüpfen lassen und vollautomatisch ablaufen. Schließlich – und das ist das Wichtigste – wollen wir Initiativen zur Unterstützung und Finanzierung von Musikausbildung und Forschung auf der ganzen Welt starten und so der Musikwelt auch aktiv etwas zurückzugeben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Finde ein Problem, das wirklich gelöst werden muss, gib dich nicht mit einer minderwertigen Lösung zufrieden und sei leidenschaftlich bei dem, was du tust. Das wird die Herausforderungen des Gründerdaseins letztlich nicht komplett beseitigen, aber es wird sicherstellen, dass sich jeder Moment vollkommen lohnen wird.

Wir bedanken uns bei Boian Videnoff für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gnadenlose Ehrlichkeit im Team

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permedio medizin 2 minuten 2 millionen

Stefan Wöhrer Gründer Permedio, Zentrum für personalisierte Medizin, war in der PULS 4 Show 2 Minuten 2 Millionen

Stellen Sie sich und das Startup Permedio doch kurz vor!

Permedio ist ein Zentrum für personalisierte Medizin, welches eine Wahlarztordination mit einer GmbH für Medizinprodukte vereinigt. Ziel von Permedio ist es modernste medizinische Entwicklungen mit nachgewiesenen Nutzen für unsere Patienten in die Praxis umzusetzen. Die Verknüpfung einer Ordination mit einem modernen molekularbiologischen Labor und einem IT Entwickler Team erlaubt es uns medizinische Fortschritte innerhalb weniger Wochen in die klinische Praxis umzusetzen. Permedio wurde 2015 in Niederösterreich gegründet und unser Team umfasst derzeit 34 Leute.

Wie ist die Idee zu Permedio entstanden?

Als Onkologe (=Krebsarzt) war ich oft frustriert, dass die klinische Umsetzung von medizinischen Durchbrüchen oft Jahre dauert. Stellen sie sich vor, sie würden an einer tödlichen Krankheit leiden und es gäbe eine Methode, welche sie heilen könnte. Nun stellen sie sich vor, dass diese Methode noch nicht in ihrem Land oder ihrem Spital verfügbar ist, oder dass die Behandlungskosten nicht von den Krankenkassen bezahlt werden. Sie warten also auf Ihren Tod, wohlwissend, dass eine Heilung woanders möglich wäre. Genau hier wollten wir mit Permedio eine Lösung schaffen.

Welche Vision steckt hinter Permedio?

Unseren Kunden mit Hilfe von Genanalysen die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen.

Wer ist die Zielgruppe von Permedio?

Permedio hat unterschiedliche Produkte mit unterschiedlichen Zielgruppen. Der MediCheck, welcher auf 2 Minunten 2 Millionen vorgestellt wurde, ist grundsätzlich für alle Menschen, welche ein Medikament einnehmen müssen, sinnvoll. Patienten die laufend Medikamente einnehmen müssen – wie zum Beispiel chronisch Kranke – haben natürlich einen unmittelbaren Nutzen. Es wird aber die Zeit kommen, in der eine genetische Analyse schon bei der Geburt durchgeführt werden wird, da es sehr wahrscheinlich ist, dass jeder Mensch irgendwann einmal ein Medikament braucht. Dann wäre es natürlich hilfreich zu wissen, ob dieses Medikament überhaupt wirkt, oder ob Nebenwirkung zu erwarten sind.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben?

2 Minuten 2 Millionen bietet Menschen die Möglichkeit innovative Produkte einer breiten Masse an Zusehern vorzustellen. Genau diese Aufmerksamkeit haben wir gebraucht um einerseits auf das bestehende Problem der unerwünschten Arzneimittelreaktionen aufmerksam zu machen, und andererseits zu zeigen, dass es eine Lösung gibt. Wer hätte gedacht, dass unerwünschte Arzneimittelreaktionen die vierthäufigste Todesursache in der westlichen Welt sind? Dass wir zusätzlich noch Mitstreiter (Investoren) gefunden haben, war für uns natürlich eine super Sache.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Die wichtigste und für uns auch sehr sinnvolle Übung war, unser Konzept innerhalb von 2 Minuten so zu erklären, dass es die meisten Menschen verstehen. Am Inhalt des Pitches haben wir wirklich lange gefeilt. Das Produkt war ja zu diesem Zeitpunkt schon fertig und auf dem Markt und das medizinische Wissen hatte ich mir ja bereits über viele Jahre angeeignet. Das gab mir die Sicherheit, dass mich niemand „kalt erwischen“ kann. Wie in der Sendung allerdings zu sehen war, war dies eine Fehlannahme, da es mich ziemlich überrascht hat, dass einer der Investoren auf eine rhetorische Frage in Mitten des Pichtes geantwortet hat. Die Antwort war aber Gott sei Dank richtig und hat gut zu dem Pitch gepasst. Ich hätte nicht gewusst wie ich reagiert hätte wenn der Investor eine „falsche Antwort“ gegeben hätte…

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Das war natürlich super motivierend und wir waren überglücklich, weil uns klar war, dass die Teilnahme an 2 Minuten 2 Millionen unser Unternehmen massiv pushen würde. Man muss aber ehrlicherweise dazu sagen, dass wir uns auch bei vielen anderen Ausschreibungen, Förderungen, Auftritten, etc. beworben haben und oftmals abgelehnt wurden. Ob man wo genommen wird oder nicht, hängt oft mehr vom Glück und Timing als von der Wertigkeit der Innovation ab.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf Permedio aufmerksam werden?

Ich würde die Teilnahme an 2 Minuten 2 Millionen nicht so sehr als „Schritt“, sondern eher als „Ereignis“ bezeichnen, da wir sie ja nicht wirklich beeinflussen konnten. Wie oben erwähnt wirft man als Startup oft seine Netze aus und meistens kommt nur ein alter Stiefel zurück. Nur ab und zu erwischt man einen großen Fisch wie 2M2M.  Wie dem auch sei, die Teilnahme an 2M2M hat uns tatsächlich sowohl großes Medien- als auch Kundeninteresse eingebracht und die Verkaufszahlen sind um ein vielfaches nach oben gegangen. Ich glaube, dass war für uns und für die personalisierte Medizin ein echter Durchbruch.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Ich dachte mir, dass Florian Gschwandtner auf Grund seines digitalen Backgrounds Interesse haben könnte. Dr. Haselsteiner wurde nachgesagt, dass er bei Medizinprodukten eher zurückhaltend ist. Die Interessensgebiete von Alexander Schütz und Bernd Hinteregger waren mir noch zu wenig bekannt um Hoffnungen zu tragen. Ich bin auch davon ausgegangen, dass Daniel Zech eher wenig Interesse an uns hat. Wie die Sendung zeigte, waren diese Annahmen, bis auf die erste, falsch.

Wie ging es nach der Sendung weiter?

Wir hatten alle Hände voll zu tun die Bestellungen und Anfragen zu bearbeiten und abzuwickeln. Viele Probleme manifestieren sich erst, wenn Systeme belastet werden. Zur Vorbereitung auf die konkreten Verhandlungsgespräche mit den Investoren musste auch die gesamte GmbH umstrukturiert werden, da die Trennung zwischen Ordination und GmbH zuvor eher schwammig war und die Investoren ja nur an der GmbH interessiert sind. Es war unglaublich viel zu tun, aber alle waren voll motiviert und wir hatten eine total positive Energie.

Permedio, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben festgestellt, dass Permedio eine ideale Plattform für digitale medizinische Leistungen ist, über die wir z.B. Testungen, Befunde, Interpretationen, Empfehlungen, biometrische Daten, digitale Rezepte, Medikamentenversand und Verknüpfungen unterschiedlicher Interessensgruppen liefern können. Das Potential ist unglaublich groß. Auf welchen Bereich wir uns fokussieren werden hängt natürlich von der Nachfrage ab. Wir wollen aber auf jeden Fall in die DACH Region expandieren, da uns sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz die Gesetzeslage entgegenkommt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Die Grundlage jedes Erfolgs ist ein funktionierendes Produkt, welches das Leben der Menschen leichter macht.

Gnadenlose Ehrlichkeit im Team was das Produkt betrifft. Wenn ein Produkt nicht performed, dann gibt es in Wirklichkeit nur zwei Möglichkeiten. Erstens: Das Produkt hält nicht was es verspricht. Zweitens: Das Produkt ist gut, der Markt aber noch nicht dafür bereit. Bei der ersten Variante ist es wichtig, diese Tatsache zu erkennen und keine weitere Zeit oder Energie damit zu verschwenden. Auch wenn es schmerzhaft ist „sein Herzblut Projekt“ zu Grabe zu tragen, es ist leider ab und zu notwendig. Bei der zweiten Variante muss man viel Geduld haben, darf aber nicht die Nerven verlieren. Gute Dinge setzten sich mit der Zeit immer durch.

Gründer zu werden ist verdammt hart, Nerven aufreibend, frustrierend, teuer und in den meisten Fällen erfolglos. Dessen muss man sich bewusst sein. Am Ende des Tages kann man sich aber nicht vorwerfen, dass man nicht zumindest einmal versucht hat seine Träume zu verwirklichen. Dieses Gefühl ist unbezahlbar.

Titelbild PULS 4 Fotograf Gerry Frank

Wir bedanken uns bei Stefan Wöhrer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Go for it

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Levy Frey Körperpflege Beauty Pulver

Levy & Frey natürliche Körperpflege und Beauty Produkte aus Pulver

Stellen Sie sich und das Startup Organic Label doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin in Berlin geboren und aufgewachsen und nach einigen Jahren im Ausland wieder in meine Heimat zurückgezogen. Meine Karriere habe ich als Berater im Bereich Digital Retail gestartet, mich aber während meines Studiums bereits vor Jahren für nachhaltige Produktentwicklung begeistert. Diesem Thema bin ich über die Jahre treu geblieben. Im letzten Jahr habe ich mir dann ein klares Ziel gesetzt: die Entwicklung der ersten wirklich nachhaltigen flüssigen Körperpflege aus Pulver.

Daraus wurde Levy & Frey [le:vi: & freɪ] mit einer klaren Mission: Cut the Plastic! 

Was viele nicht wissen – traditionelle Körperpflegeprodukte bestehen bis zu 90 Prozent aus Wasser. Nur 10 Prozent machen den eigentlichen Inhaltsstoff aus. Ich habe mich auf die 10 Prozent konzentriert, auf die es wirklich ankommt, und ein Pulver mit rein naturbasierten, hochwertigen Inhaltsstoffen entwickelt: Zart zu unserer Haut und Umwelt. 

Wir liefern leere Produktflaschen und kleine Pulverbeutel (Refills) mit den tatsächlich essenziellen Inhaltsstoffen (= die 10 Prozent) zur Anmischung in den eigenen vier Wänden. Erstens Pulver, zweitens Wasser, drittens Schütteln – fertig!  Das Ganze dauert drei Minuten und hat das Potenzial, die Körperpflegeindustrie zu revolutionieren.

Ich bin davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit an sich schon längst in unseren Köpfen angekommen ist. Die Umsetzung in die Alltagsroutinen stellt aber für viele – und das kenne ich von mir selbst nur zu gut – noch eine Herausforderung dar, weil sich bestehende Lösungen nicht bzw. nur sehr aufwendig in den Alltag integrieren lassen. Deshalb gilt bei uns das Prinzip: Null Routineumstellung, null Ausreden.

Das heißt bei Levy & Frey konkret, dass die Konsistenz bleibt, wie wir es gewohnt sind: schön cremig und gelig.  Die Routine beim Duschen und Händewaschen bleibt ebenfalls unverändert – nur eben ohne Einwegplastik. Denn unsere Flaschen kann man immer wiederverwenden – man benötigt lediglich das Pulver als Refill.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Das Bedürfnis nach der “richtigen” Körperpflege ist bei mir persönlich schon länger ein großes Thema. Mit 16 wurde bei mir Psoriasis, Schuppenflechte, erkannt, und ich musste mich sehr stark mit der für mich guten und richtigen Pflege auseinandersetzen. Dadurch habe ich sehr viel über Inhaltsstoffe gelernt und bin schnell zu rein natürlichen Produkten gekommen. Neben dem Studieren von Inhaltsstoffen kommt man zwangsläufig auch auf das Thema Plastikkonsum, da die Körperpflegeindustrie zu den größten Einwegplastikverursachern der Welt gehört. Viele der herkömmlichen Produkte enthalten zudem Mikroplastik, Silikone oder Parabene.

Ein zweiter Einflussfaktor war eine Reise nach Südostasien in ein Elefanten-Schutzgebiet in Chiang Mai (Elephant Nature Park). Der Aufenthalt dort hat mir in verschiedener Hinsicht die Augen geöffnet. Unter anderem sind mir die Berge aus Plastikmüll, primär aus Einwegplastik, nachhaltig in Erinnerung geblieben. Der ungebremste Plastikkonsum und die wenigen vernünftigen Alternativen aus Mehrweg-Produkten haben mich sehr nachdenklich über meinen eigenen Umgang mit Plastik gestimmt.

Aus dieser Stimmung bin ich bis heute nicht herausgekommen. Das hat mir auch den Antrieb gegeben, mich mit Levy & Frey selbstständig zu machen. 

Was war bei der Gründung von LEVY & FREY die größte Herausforderung?

Die Forschung und Entwicklung des Pulvers haben viel Zeit, Geduld und Liebe zum Detail gefordert.

Ich habe mich im Sommer letzten Jahres ans Telefon gesetzt und einen Lohnhersteller nach dem anderen abtelefoniert, bis ich den richtigen gefunden hatte. Mir war es wichtig, einen Partner zu finden, der meine Anforderungen an das Produkt genau versteht und sie umsetzen kann. Meine Ambition war es zu jeder Zeit, zum einen ein Produkt herzustellen, dass keinen Unterschied zu herkömmlicher Körperpflege entstehen lässt, und zum anderen eine Pflegeserie zu entwickeln, die uns ein wunderschönes Hautgefühl und kräftige, schöne Haare verleiht.

Die Entwicklungs- und Testphase hat über sechs Monate gedauert, und ich habe die Produkte an mir, mit Freunden und Fokusgruppen getestet und stetig weiterentwickelt. Heute bin ich sehr glücklich mit unserem Endprodukt. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Perfektionismus ist Dein bester Freund und Dein Feind zugleich – und dabei auch noch hoch subjektiv. Mir war es wichtig ein Produkt auf den Markt zu bringen, hinter dem ich mit voller Überzeugung stehen kann. Jetzt geht es ums Zuhören und die Weiterentwicklung der Produkte gemeinsam mit dem Kunden anhand von wertvollen Kundenerfahrungen und Feedback. 

Welche Vision steckt hinter LEVY & FREY?

Unsere Vision ist es, die Körperpflegeindustrie nachhaltig zu revolutionieren und von Einwegplastik zu befreien. Mit unseren innovativen Lösungen können wir Nachhaltigkeit für jedermann zugänglich machen und aus dem Teufelskreis des Einwegplastikkonsums, den herkömmliche Produkte aus der Kosmetik und Körperpflege erzeugen, ausbrechen. Durch Levy & Frey wird aus einem Pulver-Refill eine gesparte Plastikflasche. 

Auf diese Weise können wir gemeinsam nicht nur unseren Einwegplastikkonsum deutlich reduzieren, sondern durch das geringe Transportgewicht und -Volumen innerhalb unserer Lieferkette massiv CO2 sparen, ohne dabei auf eine hochwertige und nachhaltige Körperpflege zu verzichten. Das ist eine Win-Win-Win Situation.

Wer ist die Zielgruppe von LEVY & FREY?


Der Levy & Frey Kunde ist nicht der klassische Zero Waste-Kunde, ganz im Gegenteil. Levy & Frey soll all denjenigen, die ihren Alltag ohne viel Routineumstellung einwegplastikfreier gestalten möchten und offen und neugierig gegenüber einem nachhaltigeren Lebensstil sind, die Möglichkeit dazu geben. Am Ende betrifft das Thema jeden von uns, umso schöner ist es, wenn eine Umstellung so einfach ist. 

Aus diesem Grund haben wir auch auf eine faire Preisstruktur geachtet. Die Startersets bilden das initiale Investment in einen nachhaltigeren Alltag. Anschließend werden ausschließlich die Pulverbeutel benötigt, und gerade im Abo-Modell (coming soon) kann man hier deutlich sparen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Der Markt für plastikfreie Alternativen öffnet sich immer mehr, das ist ein großartiges Zeichen. Wir alle ziehen am gleichen Strang – das gibt viel Rückenwind. 

Mit Levy & Frey verfolge ich nicht nur das Ziel, Einwegplastik aus unseren Bädern zu verbannen, sondern auch eine wirklich hochwertige Pflegeserie auf den Markt zu bringen, die ganz auf Chemie und unnötige Füllmittel verzichtet, biologisch abbaubar ist und ein wunderschönes Haut- und Haargefühl hinterlässt. Viele Hersteller produzieren Hartseifen – da können wir bereits einen klaren Trend hin zur Plastikreduktion erkennen. Viele von uns bevorzugen aber nach wie vor eine cremige Flüssigseife und Körperpflege.

Wir haben es geschafft, aus der Mischung von Pulver und Wasser eine gewohnt zarte Körperpflege zu entwickeln. Außerdem kommen wir ohne die Verwendung von sogenannten Foamern aus, die aus einer wässrigen Lösung einen Schaum erzeugen, wie man ihn z.B. von Rasierschaum kennt.

Organic Label, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Markt bewegt sich bereits in eine positive Richtung, die den Weg in eine nachhaltigere Zukunft ebnet. In fünf Jahren wird die Welt ein Stückchen nachhaltiger sein. Levy & Frey wird das Produktsortiment mit Hilfe seiner Kunden deutlich vergrößert haben und weltweit Menschen den Umstieg in einen plastikfreieren Alltag erleichtern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Diese Frage hat mich in den letzten Wochen sehr häufig erreicht, und ich bin völlig beeindruckt wie viel Potential und großartige Ansätze in den Startlöchern stehen. Ich bin selbst noch am Anfang. Aber drei der Tipps, die ich– anderen mitgeben kann: 

Make it worth it: Der Markt ist übersättigt mit Produkten. Such Dir eine Produktinnovation, die einen Mehrwert für uns alle hat oder eine Nische bietet.

Network, network, network: Der Austausch mit starken Strategen ist absolut inspirierend und motivierend.

Go for it: In Dir steckt so viel Potential. Nutze es und schaffe etwas Großartiges. Einfach mal machen! 

Wir bedanken uns bei Jo Witte für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Organic Label

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Organic Label GmbH
Friedrichstraße 123
DE-10117 Berlin
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Loyalität zum Traum

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curvesys sensoren

CurveSYS flexible und druckempfindliche Hightech-Sensoren aus elastischem Material für den Personenschutz im Auto

Stellen Sie sich und das Startup CurveSYS doch kurz unseren Lesern vor!

CurveSYS™️ entwickelt extra dünne, flexible, druckempfindliche & beheizbare Hightech-Sensoren aus elastischem Material. Das vorrangige Ziel besteht im Ausbau und der Erweiterung von mobiler Sicherheit im Innenraum oder Außenbereich eines Automobils, beim Personenschutz oder im Rahmen von intelligenten Fahrrad- oder Motorradhelmen bzw. Schutzkleidung. Durch die Vernetzung unserer Sensoren mit dem Internet werden die Anwendungsmöglichkeiten auch im Bereich IoT praktisch grenzenlos. CurveSYS startet z.B, die Kaffeemaschine und wärmt das Wasser vor für den Tee. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Mein Vater hatte vor einigen Jahren einen schweren Autounfall, inkl. Helikopter-Transport und sofortiger 8 Stunden-Notoperation. Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 18 Jahre alt und musste mich umgehend um meine Mutter und um das Familiengeschäft kümmern. Der immense Druck bescherte mir lange Zeit schwere Alpträume, bis ich eines Tages die Idee hatte eine Müdigkeitserkennung zu erfinden. Es war wie im Film. 

Wir haben in unserem Team jüdische und multikulturelle Wurzeln die miteinander harmonieren, ich bin z.B. die 2. Generation von Holocaust-Überlebenden. Meine Großväter waren beide Gefangene in Konzentrationslagern und haben Gott sei Dank überlebt. Die Kämpfernatur war somit schon immer auch in unserer Familie und in meiner DNA vertreten. Da ich aber auch in München geboren und aufgewachsen bin und dass „Made in Germany“-Siegel für mich eine große Rolle spielt, war und ist mir persönlich die Kooperation mit deutschen Unternehmen sehr wichtig. Darauf bin ich besonders stolz. 

Welche Vision steckt hinter CurveSYS?

Unsere Vision ist die weltweite Stärkung der Verkehrssicherheit und der einfacheren Bedienbarkeit in der gesamten Beförderungs- und Unterhaltungsindustrie. Wir arbeiten täglich daran neue Anwendungsmöglichkeiten unserer widerstandsfähigen und flexiblen Hightech-Sensoren zu evaluieren und wollen CurveSYS-Sensoren als weltweiten Standard für druckempfindliche und flexible Sensorik etablieren. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Neben einigen längeren Pilotprojekten mit großen OEMs aus der BRD aber auch aus der internationalen Automobilindustrie, sind wir auch schon eine erste ausgereifte Serienproduktion mit einem Konzern aus der Unterhaltungsindustrie in Japan eingegangen. Die größten Herausforderungen lagen bisher in den zähen Verhandlungen und Vorbereitungsphasen mit den Großkonzernen. Bis heute finanzierten wir uns komplett aus Eigenmitteln.

Wer ist die Zielgruppe von CurveSYS?

Mobilität und ihre Sicherheit sind nur der Anfang von möglichen CurveSYS Anwendungsfällen. Die CurveSYS-Sensoren lassen sich aber auch problemlos in der Unterhaltungs-, Haushaltswaren-, Logistik-, Gaming-, Lebensmittel-, Medizin- oder Sicherheitsindustrie einsetzen – das sind unsere zukünftigen Zielgruppen. 

Wie funktioniert CurveSYS? 

CurveSYS Sensoren besitzen u.a. mehrere Zellen & Zonen, welche gleichzeitig und effektiv delektieren können. Es handelt sich um elastische Träger, die mit gesonderten Materialien beschichtet und ebenfalls durch zahlreiche Spacer beabstandet sind. 

Weiterhin hat CurveSYS ein global geschütztes Spacer System. 

Das Sensorsystem liefert selbst dann zuverlässig auswertbare Sensorsignale, wenn dies unter harten Voraussetzungen verbaut wurde. Der speziell elastische Werkstoff ist vor allem im Automotiv- und Unterhaltungselektronik-Segment tauglich und ist überwiegend effektiv in Steuerelementen und Front-End-Bauteilen unterzubringen.

Die CurveSYS-Sensorik bietet damit zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten und lässt sich somit auch weit oben, wie z.B. direkt unter dem Leder, an Oberflächen implementieren. Durch das spezielle „Spacer System“ sind bei dem erfindungsgemäßen Sensorsystem selbst dann auswertbare Sensorsignale vorhanden, wenn eines oder mehrere der Kontaktelemente bereits im Ruhezustand ist und keine gewollte Druckausübung erfolgt.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Implementierung von CurveSYS-Sensoren in bestehende Steuerelemente wie Lenkräder, Joysticks oder Ganghebel, wo ohnehin kaum Platz ist, ohne Behinderung bestehender Abläufe der Hersteller, inklusive einer Heizfunktion, schien bisher unlösbar. Wir haben uns intensiv mit einer möglichen Umsetzung beschäftig und halten bereits globale Patente, die eine Lösung für das alles bieten.  

Mit einem Satz: Wir bauen zuverlässige Sensor-Assistenten in Steuerelemente ein, die erkennen, ob der Druck einer Hand nachlässt oder diese am Bedienelement (z.B. dem Lenkrad) nicht mehr vorhanden ist. Mit unserem patentierten Geschäftsfeld soll es CurveSYS demnächst auch als Nachrüstung fürs Fahrzeug geben. Ziel ist: Verpackung auf, Sensoren übers Lenkrad ziehen, in der Mittelarmlehne oder der Jacke verbauen bzw. einspannen und die Features beginnen.

CurveSYS, wo geht der Weg hin? 

Unseres Erachtens steht CurveSYS gerade an einer bemerkenswerten Position zum Ausbau des möglichen Potenzials. Wir arbeiten täglich daran, neue Anwendungsmöglichkeiten unserer druckempfindlichen und flexiblen Hightech-Sensoren zu evaluieren und schauen uns nach weiteren strategischen Partnerschaften um, die uns auf unserem Weg weiter voranbringen und vor allem mit uns gemeinsam die Vision der CurveSYS-Technologie teilen.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Bei Startups herrschen bekanntlich immer ein paar Start-Schwierigkeiten, doch wir kommen unserem Ziel, CurveSYS in jedes Fahrzeug, Flugzeuge, jeden Gaming-Controller, Motorradhelm etc. der Welt zu implementieren, mit anderen Worten überall dort wo die Bedienung durch die menschliche Hand erforderlich ist und eine große Rolle spielt, immer näher. 

Mittlerweile erhalten wir täglich Anfragen aus aller Welt bezüglich der Hand-Erkennung in Fahrzeugen und haben weitere globale Patente in Ländern wie Israel, Südkorea, USA, Japan, China und Taiwan angemeldet.

In 5 Jahren werden wir weiterhin versuchen den Markt in diesem Bereich strategisch auszubauen. Mit unseren gesonderten Anwendungsmöglichkeiten streben wir die Marktführerschaft in diesem Segment an. Wir werden vielen innovativen Unternehmen einen extrem großen Vorteil gegenüber anderen globalen Wettbewerbern anbieten können und dadurch die Sicherheit und Bedienungsfreundlichkeit im Mobilitätssektor revolutionieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Loyalität zum Traum: Man sollte seine Ziele niemals aus den Augen verlieren, auch wenn mal etwas schiefläuft und man am liebsten alles hinwerfen würde.  

Hartnäckigkeit: Immer wieder mit seinem Produkt überzeugen zu wollen, ohne sein Gegenüber zu verärgern und dabei die Anforderungen des globalen Markts stets zu berücksichtigen. 

Arbeitswille: Nach den ersten Zusagen vielversprechender Kooperationen nicht glauben, dass jetzt alles von allein laufen wird. Gerade dann muss man alles für sein Unternehmen und sein Produkt geben. Hundertprozentige Konzentration und 24/7 erreichbar sein für sein Team, denn diese Chancen kommen nicht sehr oft und dann heißt es zupacken.

Wir bedanken uns bei Denis Güzelocak für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: CurveSYS

Kontakt:

CurveSYS GmbH
Flurstraße 38
DE-85402 Kranzberg
https://curvesys.de/
info@curvesys.de

Ansprechpartner: Denis Güzelocak

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Andreas Bruckschloegl CO Founder Bits & Pretzels

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Andreas Bruckschloegl Ryte, Bits & Pretzels im StartupValley Podcast

Andreas Bruckschloegl Co Founder von Ryte und Co Founder der Bits & Pretzels im StartupValley Podcast

Andreas Bruckschloegl im Gespräch mit Markus Elsässer dem Herausgeber des StartupValley Magazins! Bruckschloegl ist Co Founder von Ryte und Co Founder der Bits & Pretzels und war auf Forbes 30 unter 30 Liste! Im Podcast plaudert er aus dem Nähkästchen, wie es für die Gründer von der Bits & Pretzels ist, wenn Sie die Sprecher wie Kevin Spacey, Jessica Alba oder auch Oliver Kahn das erstemal Live treffen.Was hat sich durch Corona für beide Firmen verändert und wo geht der Weg hin

Wir bedanken uns bei Andreas Bruckschloegel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Hol Dir Menschen mit Erfahrung mit ins Boot

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vujo Frischling parfümfreie und natürliche Pflegelinie für Babys Kleinkinder

vujo Frischling natürliche Pflegelinie für Babys und Kleinkinder ohne Duftstoffe

Stellen Sie sich und das Startup vujo Frischling doch kurz unseren Lesern vor!

Mit unserer Baby Pflegeserie vujo Frischling setzen wir neue Impulse in der Naturkosmetik durch parfümfreie und natürliche Inhaltsstoffe. Gegründet wurde vujo Frischling von mir Carola Lehmann als Antwort auf die Suche nach einer modernen Pflegelinie mit hoher Qualität und bester Hautverträglichkeit für Babyhaut. vujo Frischling ist eine Marke der Livondo GmbH, die sich seit 25 Jahren auf die Herstellung von medizinischen und kosmetischen Produkten spezialisiert hat.

Was ist das besondere an vujo Frischling?

Vor allem sind die Produkte unserer Pflegelinie ohne Duftstoffe, was für die Entwicklung der Eltern-Kind-Bindung ein wichtiger Faktor ist, da diese über den empfindlichen Geruchssinn entsteht und nicht durch Parfüm irritiert werden soll. vujo Frischling steht für natürliche, Nature-zertifizierte Naturkosmetik aus Deutschland, die clean ist und frei von Mineralölen, Silikonen, Parabenen, PEGs und Mikroplastik. Außerdem haben wir unseren Frischling Paul & seine Freunde aus dem Wald zum Leben erweckt, die unser Branding und damit auch die Werte nach aussen tragen.

Was war bei der Gründung von vujo Frischling die größte Herausforderung?

Für mich als Mutter war es schon vor Jahren, als meine Tochter auf die Welt kam, sehr wichtig auf Naturkosmetik bei der Pflege meines Neugeborenen zu setzen. Es gab zwar Produkte, aber diese waren nicht modern und rochen auch nicht angenehm. Daher habe ich mich entschlossen, die Produkte gemeinsam mit einem Dermatologen zu entwickeln, weil mich das Thema über 20 Jahre nie richtig losgelassen hat. Die Herausforderung dabei ist sich gegen die langjährigen Marken zu behaupten und das Vertrauen der Mütter zu gewinnen. Hier müssen wir viel Aufklärung betreiben, warum zertifizierte Naturkosmetik für Neugeborene und Kleinkinder die bessere Wahl ist.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja und Nein! Wenn es um Verpackung und Branding geht entwickelt sich eine Marke ja ständig weiter. In Bezug auf das Produkt selbst sollte man sich als Gründer aber 100% sicher sein und auch unter Zeitdruck keine Kompromisse eingehen! Für Langfristigkeit sind zum Beispiel Zertifizierungen und der Anspruch an höchste Qualität sehr wichtig. Durch den Produktionsstandort Deutschland und unseren Qualitätskontrollen können wir diesen hohen Standard unserer Produkte garantieren.

Welche Vision steckt hinter vujo Frischling?

vujo Frischling soll eine echte Alternative zu herkömmlicher Babypflege bieten. Dabei ist uns besonders wichtig, dass wir mit unseren Produkten die Eltern-Kind-Bindung optimal fördern. Was gibt es Schöneres als eine ungestörte Bindung zu seinem Neugeborenen? 

Wer ist die Zielgruppe von vujo Frischling?

Alle Menschen, denen natürliche unbedenkliche Pflege wichtig ist. In erster Linie ist sie für Babys&Kleinkinder entwickelt allerdings auch für sensible Erwachsene, zum Beispiel die Wundschutzcreme bei rauer Haut oder das parfümfreie Schaumbad. 

Was ist das Besondere an den Produkten ? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Uns entscheidet in erster Linie, dass die Produkte von vujo Frischling parfümfrei sind und damit sehr natürlich riechen. Der Geruchssinn ist bei Babys stark ausgeprägt und sehr empfindlich. Über diesen entsteht die so wichtige Eltern-Kind-Bindung. Jeder andere oder zusätzliche Geruch beeinflusst die Bildung dieser Bindung.  

vujo Frischling, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen in 5 Jahren mit unserem Frischling Paul alle Elternherzen erobert haben und die Love-Brand für die Schwangerschaft und die Pflege der Kleinsten sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

  1. Hol Dir Menschen mit Erfahrung mit ins Boot für die Bereiche, in denen Du Unterstützung benötigst.
  2. Halte immer an Deiner Vision fest. Experten können Dir beim richtigen Weg helfen, wollen Sie ein anderes Ziel, dann sind sie nicht die Richtigen. 
  3. Laß Dich von Rückschlägen nicht nachhaltig beeindrucken, sondern lerne daraus, Dinge zu optimieren und Fehler nicht zu wiederholen. 

Fotograf: Patrycia Lukas

Wir bedanken uns bei Carola Lehmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Mutig sein und sich nicht unter Wert verkaufen

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LUB Unternehmensberatung chatbot ki

LUB Unternehmensberatung in den Bereichen HR & Leadership, CSR & Nachhaltigkeit, Chatbot & Customer Experience

Stellen Sie sich und das Startup LUB doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Dr. Simone Burel und ich bin Gründerin und Geschäftsführerin der LUB GmbH – Linguistische Unternehmensberatung in Mannheim. LUB habe ich 2015 auf Basis meiner Dissertation zur Sprache der DAX-30 Unternehmen gegründet, nachdem ich gemerkt habe, dass es in diesem Bereich eine Marktlücke gibt: Denn 80% der Geschäftsdaten bestehen aus Wörtern – und diese Wörter spiegeln Werte, Wünsche und Denkmuster wider. Und sie steigern den Umsatz, wenn man sie richtig einsetzt.

Deshalb arbeiten mein Team und ich mit innovativen KI-gestützten Beratungsansätzen in den Bereichen HR & Leadership, CSR & Nachhaltigkeit, Chatbot & Customer Experience, Gender & Equality sowie Krise & Change: um Unternehmen durch Sprache diverser, nachhaltiger und letztendlich besser zu machen.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Nach meinem Germanistik- und Anglistikstudium und der nachfolgenden Promotion in Wirtschaftssprache wollte ich der Welt zeigen, dass Linguistinnen auch außerhalb der Wissenschaft und des Verlagsumfeldes erfolgreich sein können. Daher fing ich bei einem Fonddienstleister als Kommunikationsleiterin an. Nach kurzer Zeit stellte ich jedoch fest, dass das überhaupt nicht meine Welt war. Ich befand mich damals in einem sehr konservativen, hierarchischen und eher toxischen Arbeitsumfeld und das ganze endete für mich letztlich in einem Burnout. Ich musste also auf der Suche nach einem neuen Job wieder ganz von vorne anfangen. In dieser Zeit überlegte ich mir, was und vor allem wie ich eigentlich arbeiten wollte, was zu dem Entschluss führte, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Denn für mich standen zwei Sachen ganz oben auf meiner Wunschliste: 1) Freiheit in meiner Arbeitsweise und 2) Ideen auch testen können – ohne lähmende Strukturen.

So entstand LUB 2015 als wissenschaftliches Spin-Off. Anfänglich hatte ich nur einen kleinen Kund:innenkreis, den ich sogar zunächst auf meinem Sofa empfangen und beraten habe. Doch durch das Netzwerk, das ich mir über die Jahre aufgebaut hatte, kamen nach und nach renommierte (DAX-)Unternehmen, Kommunen und KMU hinzu, sodass ich auch Mitarbeiter:innen und Freiberufliche beschäftigen konnte.

Um das Thema Gender Equality, das in der Arbeitswelt der Zukunft eine große Rolle spielen wird, stärker zu positionieren, haben wir 2018 außerdem die Submarke dr.fem.FATALE eingeführt.

Was war bei der Gründung von LUB die größte Herausforderung?

Die ersten Reaktionen auf meine Gründung waren gemischt. Auf der einen Seite reagierten Wirtschaft und Hochschulen mit großem Interesse und Begeisterung auf die Erkenntnis, dass Sprache in der Wirtschaft nicht nur ein Soft Skill ist. Auf der anderen Seite wurde kritisiert, dass Sprache doch ein Grundgut sei und dass Menschen dafür kein Geld ausgeben wollten. Außerdem dachten alle: Geisteswissenschaftler:innen haben doch eh keine Ahnung vom Business. Ich musste deswegen vielen erst begreiflich machen, wie sie aus der Anpassung ihrer Sprache auch einen monetären Mehrwert ziehen konnten und dass es sich lohnt, relativ hohe Tagessätze für unsere Beratung zu zahlen. 

Dass sich die Optimierung von Sprache positiv auf Zufriedenheit und Performance in Organisationen auswirkt, wurde schon in vielen Langzeitstudien gezeigt. Das Problem ist aber, dass schnelle Erfolge schwierig nachzuweisen sind und Kennzahlen und KPIs für einen erfolgreichen Einsatz von Sprache meist nur indirekt, zum Beispiel durch Likes oder Mitarbeiter:innenzufriedenheit, definiert werden. Also musste ich neue KPIS für meinen Bereich definieren und eigene Studien durchführen. Meine wissenschaftliche Reputation half mir zum Glück dabei und die Medien interessierten sich immer mehr für das Thema. Inzwischen habe ich meine eigene Fachbuchreihe zum Thema Sprache und Wirtschaft und publiziere auch beim Wissenschaftsverlag Springer Gabler.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall! Es wird nie alles perfekt sein – selbst nach 5 Jahren ist das nicht so. Es gibt immer Arbeitsbedarf im und am eigenen Unternehmen. Wir optimieren momentan unser Team nach innen und führen Business-Coaching für alle ein. Unternehmer:in sein, heißt auch, mit Imperfektion leben zu können und das fertige Produkt oder die fertige Dienstleistung hinter einem Prototyp zu sehen, auch wenn noch einige Schritte zu gehen sind.

Wenn ein Schritt erreicht ist, kommt die nächste „Baustelle”. Außerdem wird es immer Kritker:innen oder Wettbewerber:innen geben – es ist ein „Shark Tank” und auch ein Wettlauf gegen die Zeit, gerade da wir im Bereich Künstliche Intelligenz und Sprache tätig sind, wo der Markt boomt und gefühlt jede Woche ein neues Start-up eine App oder Plattform launcht. Es gibt aber noch so viel Nachholbedarf in der Old Industry, deswegen sehe ich hier viele „Spielplätze” für alle. Ich würde die Idee aber dennoch bei Friends & Family testen oder bei einem der vielen Pitch-Events. Wenn sie gut ankommt, geht es weiter auch der Suche nach Finanzierung und einem Team. 

Welche Vision steckt hinter LUB?

LUBs Mission ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Linguistik freizulegen, um Organisationen durch Sprache nachhaltiger und diverser zu machen und das gegenseitige Verstehen von Menschen in Organisationen zu verbessern. Deshalb setzen wir uns unter anderem für gendergerechte Sprache, emphatische Führung und nachhaltige Unternehmenskommunikation ein.

Wer ist die Zielgruppe von LUB?

Im Prinzip gehören alle, die kommunizieren und Daten diesbezüglich produzieren, zu unserer Zielgruppe. Momentan beraten wir vor allem (DAX-)Unternehmen, Kommunen sowie wissenschaftliche Organisationen. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im Gegensatz zur klassischen Unternehmensberatung werten wir als linguistische Unternehmensberatung nicht nur Zahlen, sondern auch Sprache und Texte aus und lesen sozusagen „zwischen den Zeilen“ wichtige Informationen heraus. LUB nutzt für die Beratung eine Kombination aus hochwertiger sprachwissenschaftlicher Analyse und modernem Machine Learning. Durch diese innovative Kombination von Geisteswissenschaften & IT werden verborgene Erfolgsfaktoren in Organisationen sichtbar wie zum Beispiel Emotionen und Kompetenzen, die aus einer reinen Zahlenanalyse nicht herausgelesen werden können. Wir arbeiten eng mit der Wissenschaft zusammen und liefern daher verlässliche Analysearbeit und konstant gute Qualität. Im Gegensatz zu vielen anderen KI-Startup sind wir komplett eigenkapitalfinanziert und wachsen daher organisch, aber auch langfristig – die Firma ist mein Leben und wird hoffentlich auch in 20 Jahren noch auf dem Markt sein; außerdem steckt viel meiner eigenen Vision in ihr: obwohl wir Büroräume am Mannheimer Hauptbahnhof haben, sind wir schon immer komplett digital (wer das möchte), fleisch- und autofrei.

LUB, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Auch wenn wir schon digital arbeiten und sehr viel Wert auf ein umweltfreundliches Handeln legen, wird LUB es sich in den nächsten Jahren noch mehr zur Aufgabe machen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Unternehmensberatung voranzutreiben. 

Die Themen CSR und Nachhaltigkeit, KI – vor allem Chatbots – bleiben auch in den nächsten Jahren hochaktuell. Expert:innenwissen auf diesem Gebiet wird also dringend benötigt. Deshalb wollen wir unseren Bekanntheitsgrad und Kund:innenkreis im DACH-Raum weiter ausbauen und den Bereich Chatbots im Service, im Vertrieb oder im FAQ-Bereich noch stärker positionieren. 

In diesem Jahr möchten wir außerdem mit unserer Submarke den nächsten Schritt gehen und wandeln dr.fem.FATALE in eine gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) um, da wir Gender Equality als eines der wichtigsten Zukunftsthemen in Ökonomie und Gesellschaft sehen: Wenn Männer und Frauen endlich gleichberechtigt am Arbeitsleben partizipieren können, werden wir als Volkswirtschaft besser und individuell zufriedener.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Sehr konkret empfehle ich Folgendes:

Mentor:in suchen: für konkrete Business-Fragen, Strategie, Pricing etc. Ich selbst hatte zwei tolle Mentor:innen, von denen ich viel lernen konnte und denen ich noch heute sehr dankbar bin. Um etwas zurückzugeben und auch weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie schwierig der Start ins Business sein kann, bin ich mittlerweile selbst als Mentorin tätig. 

Nicht nur auf Fremdkapital setzen, das gibt anderen viel Mitspracherecht und sorgt häufig auch für Unruhe im eigenen Team. Wenn möglich, über eigene Ressourcen wachsen und auch andere Möglichkeiten ausschöpfen (Stipendien, Förderprogramme). Wenn Business Angels oder VCs hineinkommen, sorgfältig prüfen, ob die Chemie wirklich stimmt, und dass es nicht zu viele Parteien werden.

Mutig sein und sich nicht unter Wert verkaufen, d.h. für Leistungen auch Geld verlangen. Gerade Frauen sind hier sehr zurückhaltend. Sie testen ihr Produkt / ihre Dienstleistung sehr lange for free, sprechen auf Konferenzen ohne Honorar oder lassen sich in Advisory Boards, Netzwerken, Business Lounges ohne konkreten Mehrwert einspannen. Das heißt nicht, dass gerade am Anfang eine Leistung nicht kostenlos oder relativ günstig angeboten werden sollte, aber es sollte ein konkreter Mehrwert (z.B. Multiplikation, Folgeauftrag etc.) erkennbar sein und nicht zum Dauerfall werden.

Wir bedanken uns bei Dr. Simone Burel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder