Montag, Juli 7, 2025
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Die Krise auch als Chance zur Veränderung sehen

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Invisible Foods rettet Lebensmittel Wertschöpfungskette

Invisible Foods rettet Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette

Stellen Sie sich und das Startup Invisible Foods doch kurz unseren Lesern vor!

Mit Invisible Foods retten wir Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette: Unser B2B-Marktplatz vermittelt überschüssige Lebensmittel zwischen Herstellern und Produzenten.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Täglich werden unzählige Ressourcen durch einen intransparenten Umgang mit Lebensmitteln verschwendet. Das wollen wir mit Invisible Foods ändern.

Welche Vision steckt hinter Invisible Foods?

Unsere Vision ist es, Lebensmittel entlang der Produktions- und Lieferkette zu vermitteln, um damit die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Wir entwickeln eine Lösung, die nicht nur kurzfristig (durch die Vermittlung), sondern auch langfristig (durch das Sammeln der Daten und der daraus abgeleiteten Optimierungen) einen positiven Beitrag zu unserem Ökosystem beiträgt. Wenn wir aufzeigen, an welcher Stelle Überschüsse bzw. Abfälle anfallen, kann diese Information gleichzeitig auch eine Inspirationsquelle für neue Produkte bzw. Startups und Unternehmen sein.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Das Projekt ist als Innovationsidee aus dem Unternehmen Sleighdogs und in Zusammenarbeit mit der Berlin Startup School entstanden. Auch mithilfe dieses Rahmens kann das Projekt in den nächsten Monaten auf sein Potential getestet werden. Für dieses Vorhaben konnten wir bereits zwei tolle Partner gewinnen: Die United Nations Economic Commission for Europe, sowie die Rush Group Ltd. (einer der größten Gemüse- und Obst-Händler weltweit). Darüber hinaus sind wir bereits in Gesprächen mit lokalen Produzenten und Lebensmittelrettern aus Berlin.

Die größte Herausforderung liegt aktuell in der Auswertung der vorhanden Daten, sowie der Ableitung eines funktionierenden Geschäftsmodells in Zusammenarbeit mit allen Partnern. Als Marktplatzmodell müssen wir Angebot und Nachfrage gleichermaßen im Blick behalten.

Wer ist die Zielgruppe von Invisible Foods?

Zielgruppe von Invisible Foods sind Produzenten, Händler und Verarbeiter von Lebensmitteln.

Wie funktioniert Invisible Foods? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Auf dem Weg vom Produzenten zum Verkäufer kommt es oft zu unvorhersehbaren Zwischenfällen. Ist bspw. der Reifeprozess zu weit fortgeschritten, nehmen Supermärkte die Ware nicht mehr an. Ist das Lager (über-)belegt, kommt es zum gleichen Szenario. Aktuell versuchen Trader diese Ware mit hohem Zeit- und Kostenaufwand per Telefon oder E-Mail weiterzuvermitteln. Wir haben in diesem Zusammenhang bereits eine Datenbank aufgebaut, die untersucht, an welcher Stelle der Wertschöpfungskette überschüssige Lebensmittel anfallen. Das gilt auch für Lebensmittel, die bereits in der Produktion als Überschuss und somit Abfall gelten. So dient https://www.invisible-foods.eu im ersten Schritt als Informationsplattform: Wir sammeln Informationen darüber, wo und wie viel „Food Loss“ anfällt, noch bevor die Lebensmittel den Endkonsumenten erreichen.

Dies ist die Grundlage für eine B2B-Plattform/Marktplatz, auf der die Überschüsse direkt gehandelt werden können. Damit sorgen wir auch für mehr Transparenz in veralteten Marktstrukturen bzw. Lebensmittelwertschöpfungsketten. Die Vermittlung von Lebensmitteln gestaltet sich auf diesem Wege effizienter, umweltschonender und kostengünstiger.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Durch Corona sind die alten und starren Strukturen der Lebensmittelmärkte kollabiert. Die Nachfrage hat sich stark verändert, Berge aus Lebensmitteln finden keine Abnehmer. Beispielsweise bleiben viele Bauern gerade auf Ihren Kartoffeln durch den Shutdown der Gastronomie sitzen. Aber auch bei Avocados finden fast 50% der Ernte gerade keinen Käufer. Daran hängen nach aktueller auch Hochrechnung 2.000 Bauern, die vor der Insolvenz stehen. Wir sind davon überzeugt mit digitaler Innovation in Zukunft den Markt flexibler und effizienter zu gestalten.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir waren Anfang diesen Jahres noch in der Ausarbeitungsphase, in der wir zunächst Informationen im Zusammenhang mit der Idee gesammelt haben. Im März und April überhaupt jemanden zu erreichen war fast unmöglich. Also haben wir über bereits vorhandene Kontakte versucht an die richtigen Ansprechpartner zu kommen – zwar über Umwege aber teilweise mit Erfolg. Eine Whatsapp-Unterhaltung oder Sprachnachricht hat sich in dieser Zeit als zielführender erwiesen als eine E-Mail.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die Krise zeigt noch einmal viel deutlicher wie undurchsichtig und starr der Lebensmittelmarkt ist. Innovationen entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette sind dringend nötig. Alleine bei Fruchtimporteuren wurden in den Monaten März und April 40% mehr Lebensmittel weggeworfen, weil sie nicht vermittelt werden konnten.

Invisible Foods, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen in fünf Jahren die erste Anlaufstelle für Surplus Food in Europa sein, konstant neue Impulse setzen und die Lebensmittelverschwendung bis dahin halbieren. Damit wollen wir auch einen Beitrag zur „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ unserer Bundesregierung leisten. Gemeinsam mit allen Beteiligten denken wir vom Feld bis zum Teller neu, nutzen neue digitale Möglichkeiten und bringen den Endkonsumenten und Lebensmittel näher zusammen. Eine neue Wertschöpfung schafft neue Wertschätzung – und damit landen weniger Lebensmittel in der Tonne.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Die Krise auch als Chance zur Veränderung sehen, sich immer wieder zu hinterfragen und Dinge zu tun, für die man wirklich brennt.

Es lohnt sich mit möglichst vielen potentiellen Kunden, Partnern oder Mitarbeitern so früh und so viel möglich zu sprechen, anstatt Lösungen im stillen Kämmerlein zu entwickeln.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Nicolas Wenz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Weitermachen, auch wenn es schmerzt

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dewok tischkochgerät

DeWok innovatives Tischkochgerät gesund kochen, dämpfen und braten

Stellen Sie sich und Ihr Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, mein Name ist Steve Müller und ich bin Gründer der DeWok Design UG. Wir sind ein junges Kölner Startup-Unternehmen, das innovative und außergewöhnliche Ideen, in Erfindungen für den Alltag umwandelt. Wir entwickeln mit großer Leidenschaft, Hingabe und vor allem mit herausragender Kompetenz Produkte, die mehr können und leisten als die Althergebrachten. Produkte, die nachhaltig produziert und dazu noch ein frisches, modernes Design bieten. 

Unser erstes Produkt, unser DeWok, ist ein innovatives Tischkochgerät. Der DeWok läuft ohne Strom, dafür aber mit einem Bioethanol-Brenngel und ist flexibel, wo immer man möchte, einsetzbar. Der DeWok garantiert eine schonende Zubereitung aller Zutaten, sodass Nährstoffe und Vitamine erhalten bleiben.

#WokCooking  #MobileCooking  #HappyCooking  #EasyCooking

Wie ist die Idee zu DeWok entstanden?

Oh, eine schöne Geschichte.…Vor ein paar Jahren hielt ich mich beruflich für 4 Jahre in Asien auf. Um die Winterfeiertage erhielt ich einen Anruf meines besten Freundes. Er erzählte von seinen Feiertagsplänen und beklagte sich über die immer wiederkehrende „Fondue-und Raclette-Kultur“ in Deutschland. Er erweckte in mir, dem Ingenieur, den Drang etwas Neues zu entwickeln, etwas Innovatives. Nach vielen Stunden des Zeichnens, Rechnens und Ausprobierens war DeWok geboren: ein neuartiges Kochsystem, das den asiatischen und den europäischen Lifestyle verbindet, die schonende Zubereitung von Nahrungsmitteln garantiert, den flexiblen Einsatz ermöglicht und ein modernes Design bietet.

#AsiaMeetsEurope #CrossOverCooking  #FreestyleKitchen #gesundessen

Welche Vision steckt hinter dem Tischkochgerät ?

Ziel ist es, mit smarten Küchenartikeln die Küchenwelt aufzumischen. Dafür kombinieren wir hochwertige Qualität mit einer revolutionären Funktionsweise, um so etwas Neues und Aufregendes zu schaffen. Aktuelle und zukunftsweisende Trends lassen wir dabei nicht außen vor. Die DeWok Sets und das DeWok Zubehör sind unsere ersten Produkte der Dewok-Design UG.

Wir stehen für Passion und Qualität. Wir arbeiten kundenorientiert, innovativ, leistungsstark und nachhaltig. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war, die richtigen Materialien zu finden, um die Technik, die Funktion und die Qualität unseres DeWoks zu gewährleisten. Außerdem sollte die Konstruktion so gestaltet werden, dass die schonende und gesunde Zubereitung der Speisen in jeder Kochsituation garantiert werde und der User den DeWok jederzeit flexibel einsetzen könne. Am Ende musste unser mobiles Kochgerät vor dem TÜV bestehen.

Patent, Designschutz, Prototypen und die Vorserie wurden mit vielen Überstunden und dem Einsparen von Urlaubs- und Weihnachtsgeld finanziert. Alles klappt, wenn man eine Vision hat.

Wer ist die Zielgruppe ?

DeWok ist für alle da – vom Studenten über den flotten Großstadt-Hipster bis hin zum eingefleischten Grillfan, Camper und Designverliebten. Mit dem raffinierten System lassen sich selbst dort noch köstliche Gerichte zaubern, wo gar keine Küche vorhanden ist. Da es außerdem keine Steckdose benötigt, ist man damit auch nicht ans Haus gebunden. 

DeWok ist hochfunktional und verfügt zugleich über ein schönes Formdesign – eine Kombination, die auch heute längst noch nicht selbstverständlich ist. Auch junge Menschen versuchen wir zu begeistern. Wir besuchen sogar Schulen, um bei Kindern die Lust zum „Selber-Kochen“ zu wecken. Ihnen zu zeigen, hey, Gemüse kann „ yummy“ schmecken, wenn durch eine schonende Zubereitung Nährstoffe und Vitamine erhalten bleiben.

#GesundKochen 

Wie funktioniert DeWok?

DeWok wird komplett zusammengebaut und hochwertig verpackt geliefert. Jedes Set ist ausgestattet mit einem speziellen Brenner und einer Bedienungsanleitung. Nachdem man den Griff an die Pfanne gedreht und diese mit Wasser abgewaschen hat, kann es auch schon losgehen. Einfach den Brenner in der Marmorvertiefung anzünden, die Pfanne auf die obere Marmorplatte legen, fertig. Innerhalb von 2 Minuten hat die Pfanne die Hitze erreicht, die zum Kochen erforderlich ist. Das geht alles sehr schnell, ohne großen Vorbereitungs-Schnickschnack. Durch die Konstruktion und die Auswahl der Materialien kocht man gesund und alle Vitamine und Nährstoffe bleiben erhalten.

Wo liegen die Vorteile? Wo die Unterschiede zu anderen Anbietern

DeWok ist DIE Revolution in der Küche, im Garten, beim Grillen, am See, beim Angeln, beim Picknick, beim Campen… Wo immer man möchte…. DeWok kommt ohne Strom aus. Er ist stabil und man kann mit ihm braten, dämpfen und blanchieren.

Kochen war noch nie so einfach – DeWok lässt Raclette und Fondue alt aussehen.

DeWok ist die smarte Fusion aus asiatischer Kochkunst mit German-Engineering. Unser innovatives Tisch-Kochsystem erfüllt zu 100 % den Kundenwunsch, gesunde und leckere Gerichte mithilfe einer schonenden Zubereitung zu kreieren. Dabei sind  fast alle Koch-Kulturen möglich.

#KitchenRevolution  #MobileKitchentools #cookingtrend

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

DeWok-Design steht für „Made in Germany“, Lifestyle, funktionales und formschönes Design. Wir sehen uns neben allen hochwertigen Marken stehen. DeWok-Design wird nicht nur in Deutschland sondern auch weltweit die Langeweile aus den Küchen verbannen. Der Kunde wird wissen, wenn er/sie ein Produkt mit dem Namen DeWok-Design kauft , dann kauft er/sie Qualität und Lifestyle.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als Unternehmer durchläufst Du mehrere Ebenen zum Erfolg. Wichtig ist…Weitermachen, auch wenn es schmerzt. Auch wenn man denkt, es geht nicht mehr. Weitermachen! Es ist eine Probe. Bist Du dafür gemacht?

Die eigene Gesundheit darf man nicht vernachlässigen. Sie gibt die entsprechende Power, die man für den Erfolg und das Durchhalten braucht.

Jeder Unternehmer braucht ein Motto, ein Mantra. Etwas woraus man Kraft schöpft. Ich habe gleich zwei:

„Nur wer für etwas brennt, kann auch entfachen“.

„Gesund bin ich und aus dem Rest muss ich was machen“.  

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Steve Müller für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Eine gewisse Hartnäckigkeit

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GovRadar Public Procurement 2.0 verbindet KMU und Startups mit Behörden

GovRadar Public Procurement 2.0 verbindet KMU und Startups mit Behörden

Stellen Sie sich und das Startup GovRadar doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Sascha Soyk, ich bin 35 Jahre alt und lebe in München. Bevor ich GovRadar gegründet habe, war ich in einer strategischen Vertriebsrolle bei Palantir beschäftigt. Davor habe ich für das Verteidigungsministerium in Berlin den Bundeswehr Cyber Innovation Hub mit aufgebaut. Ich bin Reserveoffizier und meine erste berufliche Station nach dem BWL-Studium war in der Strategieberatung bei Roland Berger. 

Mit der Online-Plattform ermöglichen wir Behörden eine effiziente Markterkundung und die Gelegenheit, Software-Lösungen anonym zu testen. Wir sorgen dafür, dass auch Produkte von Startups und kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) auf dem Radar der öffentlichen Beschaffer landen. Häufig sind das die innovativsten Lösungen, die aber nicht gesehen werden, weil diese Unternehmen keine dedizierten Sales-Teams für den öffentlichen Sektor haben. Oder weil sie schlicht abgeschreckt sind von den langen Sales-Zyklen und der Prozessintransparenz. Durch GovRadar heben wir die wirklichen Innovationen auf den Radar der Behörden und bringen so die allseits proklamierte Digitalisierung voran. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich kenne beide Seiten der von uns entwickelten Plattform: Sowohl die Perspektive der Softwareunternehmen habe ich kennengelernt. Als auch die Arbeit für eine Bundesbehörde samt aller rechtlichen Auflagen und oftmals schmerzhaften Prozesse. In der Anfangs- und Aufbauphase des Bundeswehr Cyber Innovation Hub habe ich selbst erfahren müssen, wie schwierig, langwierig und auch nervenzehrend Vergabeverfahren im öffentlichen Sektor sind. 

Welche Vision steckt hinter GovRadar?

Wenn Beschaffung von Software mehrere Jahre dauert, ist das für die Behörden frustrierend, weil sie nie die neueste Technologie erhalten. Für KMU ist es anstrengend und viele können sich den langen Atem gar nicht leisten. Und nicht zuletzt ist es für den Steuerzahler eine Vollkatastrophe, dass Technologie teuer eingekauft wird, die nicht mehr „State of the Art“ ist. Dieser Problemstellung wollen wir mit GovRadar entgegenwirken. Langfristig wollen wir eine Plattform für „Public Procurement 2.0“ schaffen und Beschaffung der öffentlichen Hand revolutionieren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine große Herausforderung war zu Corona-Lockdown-Zeiten und ist es bedingt weiterhin, Behörden gezielt zu erreichen und ihr Feedback einzuholen. Weiterhin sind nur ganz wenige Investoren offen oder gar spezifisch ausgerichtet auf den GovTech-Markt. Das scheint in anderen Ländern schon attraktiver zu sein. Unser Behörden-Netzwerk, die Erfahrungen in Deutschland und nicht zuletzt ein gewisser Patriotismus gebieten aber, die Unternehmung dennoch hier aufzubauen. Wir sind bislang finanziert durch Eigenmittel und eine Förderung der Regierung Oberbayern. Derzeit suchen wir Investoren, die uns, idealerweise über Wandeldarlehen, eine Finanzierung bis Mitte 2021 geben, um unser Produkt in den Markt tragen zu können.

Wer ist die Zielgruppe von GovRadar?

Unsere Zielgruppe sind Behörden, sowohl auf kommunaler, Länder- und Bundesebene. Hierbei ist uns wichtig, dass wir nicht nur Beschaffer und Vergabestellen ansprechen. Wir wollen ganz bewusst auch die Fachabteilungen, die IT-Abteilung und – vielleicht am wichtigsten – die Nutzer von Software ansprechen. Aus eigener Erfahrung gibt es nichts Schlimmeres, als wenn eine Beschaffung zwar sauber orchestriert und durch den Prozess geschoben wird, am Ende aber die falsche Lösung auf dem Tisch liegt, die kein Nutzer einsetzen will.

Gleichzeitig adressieren wir natürlich Software-Unternehmen. Diese sind aber eher Partner als potenzielle Kunden. Sie stellen ihre Lösungen kostenfrei auf die Plattform.

Wie funktioniert GovRadar? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

GovRadar ist eine Markterkundungsplattform, auf der Anbieter (Softwareunternehmen) und Nachfrager (Behörden) aufeinandertreffen. Für die Akteure aus dem öffentlichen Sektor besteht bei uns die Möglichkeit, effizient zu recherchieren und die verschiedensten Softwarelösungen anonym zu testen. Dabei senken wir die Kosten für die Behörden. Denn oft ist es so, dass für eine Vergabe und die dazugehörige Marktanalyse externe Berater engagiert werden müssen – das ist in der Regel teuer! 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

GovRadar wurde Anfang März 2020 gegründet. Kurz darauf erfolgte der Lockdown. Das war natürlich eine Einschränkung. Denn das bedeutete: Keine Kundengespräche, keine Messen und keine anderweitigen Events, bei denen man GovRadar hätte präsentieren können. Besonders Behörden waren in der Zeit folglich nur schwer zu erreichen. Junge, dynamische und innovative Software-Unternehmen waren natürlich viel offener hinsichtlich der Kommunikationswege. Ansprachen via LinkedIn und Austausch per Zoom waren kein Problem.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Die Gründung erfolgte zum Beginn der Krise. Folglich kannten wir gar keine andere Situation. Wir haben die Zeit der Krise genutzt, um produktiv zu sein und den Marktangang vorzubereiten. So wurde beispielsweise in wenigen Wochen ein erstes MVP erstellt. Nun freuen wir uns, endlich wieder in Deutschland unterwegs sein zu dürfen und auf Kunden zugehen zu können.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Auf der einen Seite hat die Krise den Behörden aufgezeigt, wo sie in puncto Digitalisierung noch Nachholbedarf haben. Hier ist man noch weit hinter dem Standard der Wirtschaft zurück. Viele schreiben sich jetzt erst recht auf die Fahnen, dass sie vorankommen und innovative Lösungen einsetzen wollen. Für die Anbieter auf der anderen Seite entsteht hier die Chance, einen stabilen, relativ krisensicheren Markt zu betreten und so auch kurzfristig weggebrochene Aufträge in der Privatwirtschaft auszugleichen.

GovRadar, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Vision ist, „Public Procurement 2.0“ zu schaffen. In fünf Jahren haben wir hoffentlich nicht nur Behörden geholfen, die richtigen Innovationen zu finden und zu beschaffen. Wir wollen auch den Anbietern den Prozess des Antwortens auf Ausschreibungen erleichtern und automatisieren. Denn das Vergaberecht wird ja weiterhin eine Vorgabe sein, die man auch nicht ändern sollte.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bevor man gründet, sollte man sich ehrlich nach der eigenen Passion fragen. Das klingt sehr nach Phrasendrescherei, ist aber gerade dann entscheidend, wenn es mal nicht wie geplant läuft und in Märkten, in denen Kunden Authentizität schätzen. Zweitens sollte man sich eine gewisse Hartnäckigkeit zulegen. Denn man ist regelmäßig daran erinnert, dass eine eigene Unternehmung ja kein einfacher Sprint, sondern ein holpriger Marathon ist. Und drittens würde ich immer dafür sorgen, mich mit den richtigen Mitstreitern aber auch Mentoren und Coaches zu umgeben. Das Team ist entscheidend. Alleine packt man es nicht und es macht das Unternehmersein so viel attraktiver, wenn man von anderen lernt! 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Sascha Soyk für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Trau dich deinen Traum umzusetzen

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crealize

Crealize Company Creator und People Developer

Stellen Sie sich und das Startup Crealize doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Jacob Fatih und habe gemeinsam mit meinem Geschäftspartner David Ewald 2015 die Crealize GmbH in Essen gegründet. Aktuell haben wir neun Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen im Portfolio, darunter Mindshine, die erste App-Anwendung für mentale Fitness oder Wellnest, das mit exklusiven Wellness-Erlebnissen in vollkommener Privatsphäre seit 2018 eine neue Spa-Generation einläutet. Mit unserer Tochtergesellschaft Play Hard Group haben wir zuletzt den Basketball- und Streetwearspezialisten KICKZ.com von Zalando übernommen. 

Der Weg bis dahin war lang, denn mit 23 Jahren bin ich als politischer Flüchtling aus dem Iran nach Deutschland gekommen und musste zunächst einmal die Sprache lernen. Einige Jahre später, nach Stationen bei einer großen Fitnessstudiokette, startete ich von Null an mein erstes Business als Mitbegründer der Schulte & Fatih Immobiliengesellschaft. Wir waren erfolgreich und ich legte damit den Grundstein für meine Vision, Fitness als Sport neu zu denken und nach dem Motto FOR ALL OF US für alle Menschen zugänglich zu machen. 2009 war die Zeit reif und ich gründete das erste FitX-Studio in Essen.

Heute ist FitX die zweitgrößte Fitnesskette in Deutschland mit 89 Studios, über 800.000 MitgliederInnen und  2.400 MitarbeiterInnen. Im letzten Jahr bin ich nach zehn Jahren bei FitX ausgestiegen, um mich ganz auf Crealize zu fokussieren. Parallel zu FitX gründete ich 2006 gemeinsam mit meinem Freund Markus Flossmann YT Industries und wir bauten unser erstes Mountainbike nach unseren eigenen Ansprüchen. Der erste Produktionslauf von 150 Rahmen war innerhalb von nur zehn Tagen ausverkauft und wir machten weiter. Heute ist YT unter den Top drei Brands im professionellen Mountainbikesport, wir haben über 200 MitarbeiterInnen und Vertretungen in Europa, Asien und Nordamerika.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Crealize ist ja nicht meine erste Gründung. Ich würde sagen, der Unternehmergeist hat sich bei mir relativ früh, schon als Heranwachsender im Iran, herauskristallisiert. Mein erstes Geld habe ich als selbständiger Übersetzer für Kroatisch-Persisch verdient und damit schon als Student in Teheran ein höheres Einkommen erzielt als mein Vater, der als Professor für Philosophie und Geschichte an der Uni war. Mein Leitsatz war immer schon „think big” und ich habe später in Deutschland einfach alle Chancen ergriffen, die sich mir boten. Früher ging es mir natürlich auch darum, gutes Geld zu verdienen. Das hat sich inzwischen etwas geändert – heute ist es mir wichtiger, meine Erfahrung weiterzugeben,  andere gute Unternehmerpersönlichkeiten zu fördern und sie bei der Realisierung ihrer Ideen zu unterstützen. 

Welche Vision steckt hinter Crealize?

Wir verstehen Crealize als Company Creator und People Developer. Wir wollen Unternehmerpersönlichkeiten nach vorn bringen, ihnen Mut zum Gründen machen und unseren Support geben. Dabei unterstützen wir nicht einfach nur mit Kapital, sondern geben den Gründern ein unternehmerisches Zuhause in unserem Family-Netzwerk. Wir supporten in unterschiedlichen Phasen der Gründung, helfen Unternehmensstrukturen aufzusetzen und gründen auch aus den eigenen Reihen. Ich will Leuten Mut machen, ihre Ideen in die Tat umzusetzen und etwas auszuprobieren – ohne Angst vorm Scheitern.

Denn aus meiner Sicht gibt es kein besseres Gründerland als Deutschland. Die Konsequenzen hierzulande sind vergleichsweise mild, auch wenn etwas mal nicht funktioniert. Mit Crealize wollen wir den Gründergeist in Deutschland fördern und insbesondere das Ruhrgebiet stärken. Ich fühle mich dieser Region und Menschen hier eng verbunden, sie haben mich damals aufgenommen und unterstützt. Von hier aus werden wir mit Crealize einen starken Gründerstandort etablieren und den Startup-Metropolen Berlin, Hamburg oder München das Wasser reichen. Natürlich werden wir mit unserem Crealize-Mindset über die Grenzen von Deutschland hinaus auch international unsere positiven Spuren hinterlassen.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Alle meine Erfahrungen und Learnings aus den Anfangsjahren, vor allem die aus den eigenen Gründungen, fließen bei Crealize ein. Und klar, es hat auch bei mir nicht immer alles funktioniert. Daraus lernt man viel. Deshalb ist es für mich jetzt der folgerichtige Schritt, anderen GründerInnen den Boden zu bereiten und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen unternehmerischen Ideen zu verwirklichen. Alle Crealize-Ventures sind bisher mit unserem eigenen Kapital finanziert worden. Das muss aber nicht so bleiben. Wir sind offen dafür, zukünftig auch mit anderen VCs oder Business Angels zusammen zu arbeiten.

Wer ist die Zielgruppe von Crealize?

Mit Crealize sind wir Anlaufstelle für alle GründerInnen, die ihre Ideen verwirklichen möchten. Wir setzen aber auch eigene Geschäftsideen um und gründen aus eigenen Reihen. Zudem beschäftigt mich das Thema Education. Mein Ziel ist es, Kinder bereits frühzeitig ab dem Kindergartenalter abzuholen und sie dem Crealize-Mindset folgend, zu selbständig denkenden, kritischen Persönlichkeiten mit Unternehmergeist ohne Angst vorm Scheitern auszubilden.

Wie funktioniert Crealize? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Ich würde sagen, Crealize agiert im Vergleich zu klassischen Investoren eher unkonventionell. Wir verstehen uns als Family-Netzwerk, das meiner Ansicht nach die beste Unternehmensstruktur ist.  Denn eine Familie hält zusammen, verzeiht sich viel und doch gibt es klare Regeln im Umgang miteinander. Wer zu uns kommt, erhält also nicht nur Kapital, sondern wird Teil der Crealize Familie. Entscheidend bei der Auswahl unserer Projekte ist vor allem die Gründerpersönlichkeit und deren Moral, denn die kann man im Unterschied zu unternehmerischen Fähigkeiten nicht erlernen.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Natürlich verändert Corona auf kurze und lange Sicht alles. Gleich als der Ausbruch des Virus in Asien bekannt wurde, war mir klar, wir laufen auf eine nie dagewesene Wirtschaftskrise zu. Wir haben bereits in der ersten Woche des hiesigen Lockdowns Mitte März alle ins Homeoffice geschickt und die Prozesse auf digital umgestellt – ohne Kompromisse. Unsere Ventures haben wir gebeten, Businesspläne für das „worst case” Szenario aufzustellen vor der Idee, dass alle Aktivitäten bis Jahresende ruhen müssen und kein Geld verdient werden kann. Es hat sich gezeigt, dass alle Gründungen bis Ende des Jahres durchhalten, auch wenn die Einnahmen komplett wegfallen. Das war zunächst erstmal beruhigend und wichtig, um notfalls gegensteuern zu können.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Die Betroffenheit durch Corona bei unseren Ventures war sehr unterschiedlich. Wellnest ist als individuelles Spa-Konzept, was eigentlich Corona-approved ist, natürlich auch geschlossen worden. Es gibt bisher nur eine Filiale, deshalb sind die Auswirkungen überschaubar. Mitte Juni konnten wir schon wieder eröffnen und die Buchungen kommen jetzt wieder zurück. Bei den E-Commerce-Ventures lief das Geschäft wie gewohnt weiter oder hat in der Krise sogar zugelegt, wie etwa bei YT. Hier erlebten wir einen deutlichen Zuwachs bei den Verkaufszahlen, weil sich viele Leute in der Corona-Zeit mit dem Fahrrad sportlich betätigen wollen.

Den Basketball- und Streetwear-Retailer KICKZ.com haben wir mit der Play Hard Group erst kürzlich von Zalando übernommen. Hier hatten wir im Retail natürlich Verluste, weil alle Shops geschlossen waren. Online konnten wir aber einen Großteil der verlorenen Umsätze generieren. Das war ganz okay. Die MitarbeiterInnen bei Wellnest und Kickz.com haben wir in Kurzarbeit geschickt und auf 100 Prozent die Gehälter aufgestockt, so dass die Leute privat nicht in wirtschaftliche Not kommen. Alle anderen Ventures liefen normal weiter, wir hatten also Glück.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die Krise hat uns zumindest gezeigt, dass wir kapitalseitig ganz gut aufgestellt sind. Das Immobiliensegment beispielsweise, wo wir mit FC REAL estate und einer kleinen Mannschaft Projektentwicklung betreiben, ist krisenfest und war gar nicht betroffen. Crealize ist mit seinem Portfolio breit aufgestellt und in verschiedenen Branchen aktiv, das ist gerade in krisenhaften Situationen eine gute Strategie, die wir auch zukünftig beibehalten werden.

Crealize, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren möchten wir auf noch mehr erfolgreiche Startups und GründerInnen blicken, die wir in die Crealize Familie einbinden. Wir unterstützen Ideen aus den eigenen Reihen und sehen MitarbeiterInnen, die wir auf ihrem Weg zu erfolgreichen Geschäftsleuten begleiten können. Unsere bestehenden Ventures werden skalieren und auch in Europa und international erfolgreich sein. Ich bin sehr gespannt, welche Businessideen an uns herangetragen werden – wir sind für verschiedene Branchen offen. Auch die Idee zur Crealize Academy für GründerInnen wird in fünf Jahren hoffentlich schon Formen angenommen haben und Realität geworden sein. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erster und wichtigster Tipp ist: Einfach machen! Ich habe sehr viele Menschen mit guten Geschäftsideen kennengelernt, aber viele haben sich einfach nicht getraut, sie umzusetzen. Deshalb mein Rat: Trau dich, deinen Traum umzusetzen und hab keine Angst vorm Scheitern. Das ist mir natürlich auch schon passiert, denn nicht immer funktioniert jede Idee. Aber wenn man es nicht ausprobiert hat, kann man auch nicht wissen, ob es doch zu Erfolg geführt hätte. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich Crealize gegründet habe. Wir möchten GründerInnen beim Geschäftsaufbau unterstützen und ihnen die Angst davor nehmen. 

Zweiter Tipp: Geld nicht als Hauptmotiv sehen. Bei der Unternehmensgründung sollte Geld oder das Ziel des Reichtums nie im Fokus stehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass finanzieller Erfolg eher wie eine logische oder natürliche Konsequenz für die passionierte Arbeit ist. Dabei sollten junge Gründer nicht ungeduldig werden. Es ist wichtig Ausdauer zu zeigen und dran zu bleiben. Und nicht zu schnell aufgeben, auch wenn es mal Rückschläge gibt. 

Dritter wichtiger Tipp:

Kompetenzen reinholen. Als GründerIn muss man von Anfang an verstehen, dass man selbst nicht alles wissen und machen kann. Niemand bringt Kompetenzen für jeden Geschäftsbereich mit, jeder hat seine Stärken und Schwächen. So war es auch bei mir. Mir war immer klar, dass Zahlen nicht mein Ding sind, und so habe ich mir Leute reingeholt, die diesen Bereich für mich gemanagt haben. So konnte ich mich auf meine Kernkompetenzen konzentrieren. Ich sehe mich vor allem als Netzwerker und Strategen. Jede*r GründerIn sollte sich frühzeitig klar machen, wo ihre bzw. seine Stärken liegen und sich darauf fokussieren. Für die anderen Bereiche darf man Unterstützung reinholen und ganz wichtig, Hilfe annehmen. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jacob Fatih für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Solides und nachhaltiges Fundament

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Happy Ocean Foods pflanzliche Alternativen zu Fisch und Meeresfrüchten

Happy Ocean Foods pflanzliche Alternativen zu Fisch und Meeresfrüchten

Stellen Sie sich und das Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Happy Ocean Foods entwickelt pflanzliche Alternativen zu Fisch und Meeresfrüchten, welche tierischen Produkten in Textur, Nährstoffprofil, Geschmack und Aussehen gleichen. Unser Team besteht aus zwei Lebensmittel- und Ernährungswissenschaftlerinnen (Christina Hahn und Viktoria von Beerfelde) sowie zwei BWLern (Julian Hallet und Robin Drummond). Christina verantwortet die Produktentwicklung und wird hierbei von Viktoria in Hinblick auf unser Qualitätsmanagement unterstützt. Julian ist für die Bereichen Finanzen, Sales sowie Marketing zuständig, während Robin sich um die Bereich Business Development, Operations und HR kümmert.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir, Julian und Robin, waren in den vergangenen Jahren viel reisen und haben stets unsere Augen für Herausforderungen und Innovationen offengehalten. Der wachsende Trend für pflanzenbasierte Lebensmittel, sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht, hat unserer Meinung nach enormes Potenzial und ist ein extrem spannendes und relevantes Thema. Als begeisterte Surfer und Naturliebhaber haben wir uns entschlossen, eine Marke für authentische Alternativen zu Fisch und Meeresfrüchten ins Leben zu rufen, die dazu beiträgt unsere Meere zu schützen. Eine innovative Marke, die von wirklicher Bedeutung ist und eine Nische in einem Zukunftsmarkt bedient.

Welche Vision steckt hinter Happy Ocean Foods?

33% aller Fischbestände gelten als bis an die biologische Grenze befischt, 60% sind bereits völlig erschöpft. Werden die Fischbestände nicht geschont, wird 2050 laut Unep kein kommerzieller Fischfang mehr möglich sein. Darüber hinaus sind Fische zum Teil mit giftigen Substanzen wie Dioxin, Methyl-Quecksilber und organischen Chlorverbindungen belastet, da immer mehr Umweltgifte ins Meer gelangen. Die alternative Deckung der Nachfrage durch Aquakulturen hat schwerwiegende Umweltschäden wie z.B. die Verunreinigung der Meere oder Abholzung von Mangrovenwäldern zur Folge. Daher wollen wir Andere dazu inspirieren ihre Essgewohnheiten zu ändern, damit sie ihre eigene Gesundheit positiv beeinflussen und aktiv dazu beitragen das ökologische Gleichgewicht in unseren Meeren zu bewahren. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Idee zu Happy Ocean Foods kam Julian während seiner Weltreise im letzten Jahr und somit wurde unser Team remote aufgebaut und musste von Beginn an ausschließlich digital zusammenarbeiten. Das brachte unter anderem Zeitverschiebungen und viele instabile Internetverbindungen mit sich. Auch die Entwicklung unseres Prototypen hat uns vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, da das Nachempfinden des Geschmacks und der Konsistenz einer Garnele auf pflanzlicher Basis äußerst komplex ist und wir sehr lange experimentieren mussten um gute Erfolge zu erzielen. In den ersten Monaten haben wir uns durch privates Kapital finanziert, sind jedoch mittlerweile durch das EXIST-Gründerstipendium gefördert.

Wer ist die Zielgruppe von Happy Ocean Foods?

Angelehnt an den Kundennutzen des Produktes, besteht unsere Zielgruppe primär aus LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) sowie Flexitariern. LOHAS bezeichnet einen Konsumententyp, der einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil führt. LOHAS möchten Verantwortung für soziale und ökologische Lebensbedingungen übernehmen, ohne dabei verzichten zu müssen. Sie folgen einem ausgeglichenen Ernährungsstil und sind als Early Adopter stets auf der 

Suche nach innovativen und wohlschmeckenden Alternativen zu tierischen Produkten. Darüber hinaus stellen Veganer und Vegetarier natürlich auch eine relevante Zielgruppe für uns dar.

Wie funktioniert Happy Ocean Foods? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Happy Ocean Foods pflanzliche Alternativen zu Fisch und Meeresfrüchten

Happy Ocean Foods Produkte zeichnen sich vor allem durch ihren guten Geschmack, gesunde sowie natürliche Zutaten und ihren positiven Beitrag zu Nachhaltigkeitsthemen aus. Bei dem ersten Produkt handelt es sich um eine algenbasierte Garnele, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Protein ist. Somit kann unsere Happy Ocean Garnele das tierische Original gut substituieren. Algen zählen zu den am schnellsten wachsenden Organismen auf unserer Erde und können sehr nachhaltig und effizient produziert werden. Zudem handelt es sich um einen sehr nährstoffreichen Rohstoff, der unter widrigsten und einfachsten Bedingungen angebaut werden kann. Auf der anderen Seite ergeben sich für Kunden eine Vielzahl von Vorteilen, weil sie zu einer umweltschonenden, für Tiere unbedenklichen und gesundheitlich ausgezeichneten Alternative greifen können, ohne auf das Lebensmittel und den Geschmack verzichten zu müssen. Pflanzenbasierte Produkte stellen außerdem einen guten Ersatz für Allergiker, Vegetarier und Veganer dar.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Da wir von Beginn an remote zusammengearbeitet haben und unser Produktlaunch noch ausstand, hat sich durch Corona kaum etwas für uns verändert. Wir konnten lediglich für ca. 4 Wochen nicht das Labor unseres Kooperationspartners der Technischen Universität München nutzen, wodurch sich unsere Produktentwicklung etwas verzögert hat.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Unsere Produktentwicklung musste eine Zeit lang in der heimischen Küche stattfinden. Dadurch mussten wir alternative Verfahrensmethoden anwenden und etwas erfinderischer agieren.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wie die Verkaufszahlen pflanzlicher Produkte zeigen, profitieren diese derzeit extrem von der Krise. So hat der Burger-Hersteller Beyond Meat bspw. seine Verkäufe mehr als verdoppeln können. Dies wird sicherlich einen nachhaltigen Effekt auf die Nachfrage von alternativen Proteinquellen haben, von welchem wir ebenfalls profitieren können.

Happy Ocean Foods, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In den nächsten fünf Jahren möchten wir Happy Ocean Foods zu Europas führender Marke für pflanzliche Alternativen zu Fisch und Meeresfrüchten entwickeln und einen signifikanten Anteil an den Umsätzen im Bereich Seafood für uns beanspruchen. Zudem wollen wir starke Partnerschaften mit Organisationen, Marken und Verkaufsstellen aufbauen, welche in der Lage sind eine wirkliche Veränderung unseres Lebensmittelsystems und der damit verbundenen ökologischen Auswirkungen herbeizuführen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Baut euer Unternehmen auf einem soliden und nachhaltigen Fundament auf. Team & Supporter/Partner (Kompetenz und Werte/Culture Fit), von Beginn an klar definierte und effiziente Prozesse sowie eine gute Organisation, exzellente Produktqualität, großes Marktpotenzial und Alleinstellungsmerkmal

2. Schaut nicht zu sehr darauf was die Konkurrenz macht. Lieber darauf, was ihr beeinflussen und wie ihr euch differenzieren könnt.

3. Entwickelt euer Produkt zusammen mit dem Kunden. Habt keine Angst davor Feedback für ein nicht perfektes oder unvollendetes Produkt einzuholen. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei  Julian Hallet für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Den Papierkram im Blick behalten

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InnoCigs E-Zigaretten Liquids

InnoCigs ein breites Sortiment an E-Zigaretten Liquids und Zubehör

Stellen Sie sich und das Start Up InnoCigs doch kurz unseren Lesern vor! 

Ich, Dustin Dahlmann, bin mit meinem Bruder Dennis Dahlmann und unserem Freund Henning Sievers Geschäftsführer und Gründer der InnoCigs GmbH & Co. KG und bin u.a. für den Bereich Kommunikation des Unternehmens verantwortlich. Gemeinsam haben wir InnoCigs vom kleinen Drei-Mann-Unternehmen zu einem der führenden Großhändler Deutschlands entwickelt. Unser Unternehmen bietet ein breites Sortiment sowohl im stationären Handel als auch im eigenen Onlineshop. InnoCigs beschäftigt in Deutschland über 60 Mitarbeiter und verfügt über ein Vertriebsbüro in Paris und ein Büro in China.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Mein Bruder und ich waren schon in der Schulzeit als Gründer tätig. In der Zeit vor InnoCigs haben wir Unternehmen mit dem Fokus auf IT-Dienstleistungen und Online Communities ins Leben gerufen. Das Wissen aus dieser Zeit konnten wir für InnoCigs nutzen. Die Idee für InnoCigs kam uns während eines Urlaubs in den USA. Wir sind zufällig auf die E-Zigarette gestoßen und waren von dem Produkt begeistert. Wir haben mit der E- Zigarette den eigenen Tabakausstieg gemeistert. Mit InnoCigs konnten wir im Anschluss unsere Erfahrungen aus dem Online-Handel mit einem Produkt verbinden, von dem wir komplett überzeugt sind und das unsere Leidenschaft geweckt hatte.

Welche Vision steckt hinter InnoCigs? 

Mein Bruder Dennis Dahlmann war selbst starker Raucher. Nachdem er es auf allen anderen Wegen nicht schaffte, mit dem Rauchen aufzuhören, testete er die E-Zigarette. Dank dieser gelang ihm endlich den Ausstieg aus dem Tabakkonsum. Diese Erfahrung hat uns vom Produkt überzeugt. Wir wollten die E-Zigarette auch in Deutschland etablieren, um mehr Menschen beim Tabakstopp zu unterstützen. Das Dampfen hilft bei der Tabakentwöhnung und ist dabei wesentlich weniger gesundheitsschädlich. 

Beim Dampfen wird im Gegensatz zur Zigarette kein Tabak verbrannt und inhaliert. Es wird eine mit Lebensmittelaromen versetzte Flüssigkeit konsumiert – mit oder ohne Nikotin. Dieses Liquid wird elektrisch erhitzt und zum Verdampfen gebracht. So entfallen beim Dampfen die gesundheitsschädlichen Verbrennungsstoffe, wie Teer und Kohlenmonoxid. 

Aus diesem Grund kann man bei der E-Zigarette von einem Harm Reduction Effekt sprechen, denn sie ist bis zu 95 % weniger schädlich als das Tabakrauchen. Im Umstieg auf die E-Zigarette liegt der Schlüssel zu einer effizienten Schadensreduzierung für Noch-Raucher. Das Dampfen einer E-Zigarette ahmt ein gewohntes Ritual nach. Zwar dient der E-Zigaretten-Konsum damit der Befriedigung einer Gewohnheit, durch das Fehlen der giftigen Verbrennungsprodukte ergibt sich jedoch eine maßgebliche Reduzierung der gesundheitlichen Risiken. 

Von der Idee bis zum Start was waren InnoCigs bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Wir konnten InnoCigs dank Gründungen im Vorfeld selbst finanzieren. Ein eigenes IT-Unternehmen ist der Gesellschafter der InnoCigs. Zur Gründungszeit hatten wir es uns natürlich erhofft, aber letztendlich sind wir noch immer überwältigt von dem Erfolg der E-Zigarette. 

Der Weg vom Drei-Mann-Unternehmen zum erfolgreichen Großhändler verlief allerdings nicht ohne Hindernisse. Lange Zeit war auch das schnell wachsende Geschäft eine Herausforderung. Das Lager wurde häufig zu klein und musste mehrfach umgezogen werden. 

Dies war allerdings nichts im Vergleich zur wechselnden Gesetzeslage bei E-Zigaretten. Das Geschäft war lange Zeit gesetzlich nicht klar geregelt. Es mussten durch verschiedene Gesetzesänderungen immer wieder eine Reihe von grundsätzlichen Sachen geändert werden. Produktdesigns mussten beispielsweise kurzfristig angepasst werden, da es neue Vorgaben gegeben hat. Ein Meilenstein war definitiv die EU-Regulierung im Jahr 2016. Das Dampfen etabliert sich seitdem und trotz keineswegs einfacher Vorgaben immer weiter als Alternative zum toxischen Rauchen. 

Allerdings entstanden mit dem schnellen Erfolg der E- Zigarette auch einige Missverständnisse. In der medialen Berichterstattung wird sie häufig noch mit Tabak-Zigaretten oder Schwarzmarktablegern in einen Topf geworfen. Dies resultiert oftmals in Vorurteilen, die vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen in der Branche immer wieder vor Probleme stelle. 

Wer ist die Zielgruppe von InnoCigs? 

InnoCigs spricht erwachsene Raucher an, die vom Tabak loskommen wollen und es mit der “kalten Entwöhnung” oder Nikotinpflastern einfach nicht schaffen. Und davon gibt es deutlich mehr, als man meinen würde, wenn in der Politik einzig die Prävention als Mittel gegen das Rauchen in der Bevölkerung gepriesen wird. Unserer Meinung nach werden Raucher, die aufhören möchten, es aber nicht schaffen, auf dem Weg zu einem tabakfreien Deutschland bisher einfach übersehen.

Wie funktioniert InnoCigs? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

InnoCigs bietet ein Rundum-Sorglos Paket für den Groß- und Einzelhandel sowie den Endkonsumenten. Hierbei greifen wir auf eine über 10-jährige Erfahrung im Geschäft zurück. Es ist dabei ein Eigentümer geführtes Familienunternehmen, in dem schon bei der Gründung Experten mit eigener Erfahrung im Boot saßen und weitere sukzessiv dazu geholt wurden.

Wir bei InnoCigs wissen, dass die E-Zigarette jeden Dampfer den ganzen Tag über begleitet. Aus diesem Grund werden hohe Qualitäts- und Sicherheitsansprüche an unsere Produkte gestellt. Mit Eigenmarken deckt InnoCigs zudem ein großes Spektrum an Produkten ab. Es werden also E- Zigaretten, Liquids und Zubehör aus eigenem Hause angeboten, aber auch von etablierten anderen Marken. Zudem steht ein umfassender Kundenservice zur Beratung bereit.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? 

Während der Corona Zeit sind wir noch digitaler geworden. Home-Office-Zeiten wurden ausgeweitet und wir haben auf eine flexiblere Arbeitsgestaltung geachtet. Aufgrund dessen wurde auch die Kommunikation verbessert und mehr virtuelle Meetings abgehalten. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen? 

Wir haben für genügend Abstand im Büro gesorgt und z.B. die Raumaufteilung verändert. Zudem wurden Desinfektionsmittelspender angebracht und es gab klare Guidelines für das gesamte Team. Die Home-Office Regelungen haben wir, wie erwähnt, ebenfalls ausgeweitet.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance? 

Die Chance in der Krise kann nur in einer qualitativ hochwertigen Arbeit bestehen, welche die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden wertschätzt. Dies sorgt für eine langfristige Kundenbindung und ebenfalls für die Wertschätzung unserer Kunden gegenüber InnoCigs. Hierzu ist eine zuverlässige Logistik für den Versand auf der einen Seite und eine gute persönliche Beratung auf der anderen Seite wichtig. Besonders vor Ort im stationären Handel ist diese noch wichtiger geworden, da Angebote wie eine fachliche Betreuung den Kunden länger verwehrt oder nur unter Auflagen möglich waren bzw. sind. Dieser Servicecharakter wird jetzt viel bewusster wahrgenommen. Für den Versand gilt dies auf ähnliche Weise: Während der Schließungen konnte nur noch bestellt werden, hier lag dann reibungslose Abwicklung und schnelle Lieferung noch einmal ganz anders im Fokus. Die Chance liegt also genau genommen darin, unter dieser verstärkten Aufmerksamkeit noch einmal ganz neu zu zeigen, was wir den Kunden alles an Service bieten – online und offline.

InnoCigs, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Es ist immer schwer zu sagen, wo InnoCigs in fünf Jahren steht und der Weg langfristig hinführt. Wir blicken aber sehr zuversichtlich in die Zukunft. Denn immer mehr Menschen steigen auf die weniger schädliche Alternative um. Die E- Zigarette wurde von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland groß gemacht. Es gibt einen qualitativ hochwertigen Anbietermarkt, der auch schon in der Vergangenheit als Zugpferd mit Innovationskraft vorangegangen ist. Vielfalt, neue Idee, ein immer weiter steigendes Gesundheitsbewusstsein – die Zukunft ist vielversprechend. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Am Anfang ist es besonders wichtig, den Papierkram im Blick zu behalten. Egal ob die Buchhaltung, die passende Rechtsform oder die Steuer – wenn diese am Anfang nicht ernst genommen werden, kommen daraus resultierende Probleme mittelfristig hoch. Deswegen sollten auch schwierige Themen von Beginn an angegangen werden. 

Auf der fachlichen Seite sollte der Markt genau analysiert werden. Nichts ist schlimmer, als wenn eine gute Idee keinen Abnehmer findet. Hier ist es auch wichtig, am Anfang seine Nische zu finden, diese zu etablieren und auszubauen. Am Ende gibt es allerdings nichts Schöneres als eine eigene Firma zu gründen und erfolgreich zu führen. Deswegen sollte bei allen Schwierigkeiten auf dem Weg dahin einfach nicht aufgegeben werden. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Dustin Dahlmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Plan enough time for hiring

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GetSteps schuheinlagen

GetSteps Online-Anbieter für maßgefertigte Schuheinlagen

Stellen Sie sich und das Startup GetSteps vor

Vincent: GetSteps ist ein Online-Anbieter für maßgefertigte Schuheinlagen. Wir möchten Menschen helfen, ein gesünderes Leben zu führen. Dabei fangen wir bei den Füßen an, denn diese sind die Basis unseres Körpers. 70% der Erwachsenen haben eine Fußfehlstellung, die zu Schmerzen in Füßen, Knien, Hüften, Rücken, oder sogar im Kopf führen kann. Das effektivste Hilfsmittel dagegen sind orthopädische Einlagen, aber nur etwa 20% der Erwachsenen tragen sie. Wir ändern das: Bei uns können Kund*innen einfach online bestellen – Schuhtyp und Bezugsmaterial für die Einlagen wählen, Abdrücke Zuhause machen und Maßeinlagen erhalten. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Annik: Im Oktober 2018 wurde die Idee von GetSteps geboren: Vincent und ich haben damals gemeinsam bei BCG Digital Ventures gearbeitet und während eines gemeinsamen Ventures habe ich durch Zufall Vincent’s Frustration über die umständliche und veraltete Art Einlagen zu kaufen mitbekommen. Während der Arbeitszeiten werktags zwischen 09:00-17:00 Uhr einen Arzttermin bekommen, um ein Rezept abzuholen, Fußabdrücke im verstaubten Sanitätshaus oder beim Schuhmacherbetrieb abnehmen lassen und eine Woche später die Einlagen abholen. Bis dato hatte ich null Berührungspunkte mit Einlagen, dafür aber beim Joggen regelmäßig Knieprobleme. Vincent hat mich dann darauf gebracht, mir Einlagen anfertigen zu lassen. Seitdem jogge ich wieder unbeschwert durch Berlin und gleichzeitig war der Grundstein unserer Gründung gelegt. 

Vincent: Genau. Wir hatten dann beide Erfahrung mit dem nervigen Beschaffungsprozess und gleichzeitig ist uns die Unwissenheit über den Vorteil von Einlagen klar geworden. Folglich haben wir uns überlegt, ob das Ganze nicht auch einfacher geht. Mit dem klaren Ziel den Einlagen-Markt zu revolutionieren, haben wir unsere Jobs bei BCG Digital Ventures gekündigt und GetSteps gegründet.

Welche Vision steckt hinter GetSteps?

Annik: Die Vision von GetSteps ist es, Menschen ein gesünderes und glücklicheres Leben zu ermöglichen. Jeder Fuß ist unterschiedlich und doch tragen die Meisten von uns Standard Schuhwerk, das nicht auf die individuellen Bedürfnisse der Füße angepasst ist. Häufig resultieren daraus Schmerzen in den Füßen, Knien, Hüften oder dem Rücken. Mit GetSteps ändern wir das: wir bieten unseren Kunden individuell angepassten Schuheinlagen – und das Ganze so einfach wie noch nie und zu einem bezahlbaren Preis. So wird quasi jeder Schuh zum maßgefertigten Schuh.

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Vincent: Zu Beginn haben wir gebootstrapped, um den Markt zu verstehen und einen ersten POC zu entwickeln. Nachdem die ersten vielversprechenden Ergebnisse erreicht wurden, haben wir im Winter dann eine Finanzierungsrunde mit den zwei Business Angels, Benedikt Franke & Felix Jahn, gemacht. Darauf folgend konnten wir erste Mitarbeiter anstellen, unsere eigene Produktion aufbauen und die Kundenakquise skalieren.

Annik: Genau, und mit der Skalierung kamen selbstverständlich viele Herausforderungen. So sehr man versucht Risiken zu minimieren, es kommen immer unvorhersehbare Komplexitäten auf. Aber der Ausbruch von Corona in der westlichen Welt war definitiv die größte Herausforderung für uns in den letzten Monaten. Dabei ging es in erster Linie um die Ungewissheit, was neues Kapital von Investoren angeht – das hat natürlich für viel Unruhe gesorgt. Als Early-stage Startup waren wir gerade dabei mit einer extremen Beschleunigung abzuheben und mussten stattdessen mit einer Vollbremsung am Boden bleiben. Um da gut weiter zu machen, bedarf es an einer starken Vision, viel Optimismus, Motivationsgeschick und einem festen Team-Zusammenhalt. 

Eine weitere sehr große Herausforderung ist die Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Krankenkassen. Als Startup an der Schnittstelle von Healthcare & Ecommerce ist die Einbettung ins Gesundheitssystem natürlich ein wichtiger Faktor. Aber obwohl die Corona-Krise sehr deutlich gemacht hat, wie wichtig die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche ist, hat sich die Zusammenarbeit als sehr viel schwieriger entpuppt, als gedacht. Existierende Rahmenverträge, welche eine persönliche Abgabe der Einlagen im Laden vorsehen, können leider nicht mit der Schnelligkeit geändert werden, die wir als Start-Up gewohnt sind. Hier lässt leider auch die Offenheit gegenüber neuen, digitalen und kundenzentrischen Prozessen, zu wünschen übrig.

Wer ist die Zielgruppe von GetSteps?

Annik: Unsere Kernzielgruppe ist zwischen 30-50 Jahre alt. Hier sprechen wir vor allem Menschen an, die bestehende Schmerzen reduzieren, ihre Performance beim Sport steigern und proaktiv in ihre Gesundheit investieren möchten. Wir möchten Menschen ermöglichen auch noch in 30 Jahren ihren Lieblingssport ausüben zu können – oder mit ihren Enkeln durch den Wald zu toben.

Vincent: Genau, das können natürlich einerseits Leute sein, die wie ich vom bestehenden Prozess frustriert und genervt sind. Andererseits sprechen wir diejenigen an, die die positiven Effekte von Einlagen noch nicht kennen. Laut einer aktuellen Studie des Allensbach Instituts (2019) tragen gerade mal ca. 20% der Erwachsenen Einlagen, dabei haben bis zu 70% eine Fußfehlstellung.

Wie funktioniert GetSteps? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Vincent: Kunden konfigurieren online ihre Einlagen, indem sie den jeweiligen Schuhtyp und das Bezugsmaterial für die Einlagen auswählen. Die Preise sind transparent gestaltet und bis zu 60% günstiger als bei vergleichbaren Anbietern. Dann erhalten sie ein als Medizinprodukt zertifiziertes Abdruckset im praktischen Briefformat nach Hause geschickt. Damit können sie unter genauer Anleitung Fußabdrücke und weitere Angaben in einem Fragebogen machen. Sobald das Abdruckset wieder an unsere Berliner Werkstatt zurückgeschickt wurde, fertigen unsere Orthopädieschuhmacher die orthopädischen Einlagen von Hand. Diese werden den Kund*innen nach Hause geschickt – und falls die Einlagen wider Erwarten nicht passen sollten, können diese kostenlos zur Anpassung eingeschickt werden.

GetSteps Schuheinlagen

Annik: Heutzutage kann man orthopädische Schuheinlagen in traditionellen Sanitätshäusern oder orthopädischen Schuhmacherbetrieben bekommen. Dort muss man üblicherweise erst einmal einen Termin zur Abnahme der Fußabdrücke machen – während der Öffnungszeiten werktags von 09:00-17:00 Uhr. Dies passiert dann häufig zwischen Inkontinenzwindeln und Rollatoren, nicht so wirklich sexy. Nach 1-2 Wochen darf man die Einlagen dann persönlich während der Öffnungszeiten abholen; bei jedem weiteren Paar Einlagen wird dieser Prozess wiederholt. Die Einlagen, die man ohne Rezept bekommt können bis zu 250€ kosten. 

Vincent: Es gibt außerdem bereits vereinzelt andere Online-Anbieter von orthopädischen Maßeinlagen, wie z.B. Einlage.de, 4Point, Craftsoles oder Myonso. Diese arbeiten aber ausschließlich mit Trittschaum, der nur per Paket versendet werden kann. Dies hat zur Folge, dass Kund*innen zuhause sein müssen, um das Paket entgegen zu nehmen und eine Abgabe nur in einer (Post-)Filiale erfolgen kann – klarer Nachteil, da die Kund*innen schon wieder abhängig von Öffnungszeiten sind.

Wie hat sich ihr Unternehmen unter Corona verändert?

Vincent: Als Early-Stage Startup müssen wir natürlich unsere Runway im Blick behalten und sichergehen, dass die Firma genug Finanzierung hat, vor allem bei einer so unsicheren Situation in Bezug auf Konsumentenverhalten & Finanzierungslandschaft, wie sie die Corona-Krise hervorgebracht hat. Wir haben damit mehr Fokus auf organisches Wachstum, sowie Produkt- und Prozessentwicklung gelegt, was sich aktuell extrem auszahlt.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben sich daraus ergeben?

Annik: Wir haben uns sehr viel früher als üblich auf die Profitabilität konzentriert und unser Produkt und die Prozesse dahingehend optimiert. Zusätzlich haben wir vermehrt in organisches Wachstum, die Entwicklung von Inhalten, sowie Partnerschaften mit Praxen, Influencern oder andere Ecommerce-Brands investiert, um verschiedene Wachstumsfelder zu haben. Diese bilden gemeinsam eine solide Basis. Corona hat uns sicherlich gelehrt noch Kapital-effizienter zu sein und neue Investitionen kritischer zu hinterfragen. Wir haben die Zeit genutzt, um uns stark für die nächsten Monate aufzustellen und blicken insofern positiv nach vorne.

Wo sehen Sie in der Krise eine Chance für GetSteps?

Vincent: Ich hoffe, dass die Corona Krise eine Art Katalysator für die Digitalisierung des Deutschen Gesundheitssystems ist. Es muss sich noch viel ändern, das haben in den letzten Monaten denke ich alle gemerkt. Mit der Einführung des E-Rezeptes zum Ende des Jahres und der breiteren Akzeptanz von Telemedizin-Anbietern ist ein wichtiger Grundstein gelegt. Hoffentlich bleibt die Offenheit gegenüber digitaler Lösungen bestehen bzw. verstärkt sich noch. Es gibt ein riesiges Potenzial mithilfe der Digitalisierung einen großen Mehrwert für die Menschen im Gesundheitswesen zu schaffen und die Politik muss hier die richtige Infrastruktur und die richtigen Anreize geben, damit dies ausgenutzt werden kann.

GetSteps – wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Annik: Wir möchten so vielen Menschen wie möglich ein gesundes Leben ermöglichen – und werden daher stark expandieren und GetSteps Einlagen in verschiedenen Ländern der Welt vertreiben. So werden wir der größte Anbieter von Schuheinlagen und damit verbunden von Fußdaten sein. Diese möchten wir unseren Kunden für weitere Produkte & Services vorteilhaft zur Verfügung stellen: z.B. für Virtual Fitting, die Maßanfertigung von Schuhen oder weitere Produkten und Service im Bereich (Fuß-)Gesundheit. Denn keiner kennt seine oder ihre Füße so gut wie wir.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Test & Learn: Versucht so schnell es geht mit echten Kunden die Idee zu vertesten. Das beste Feedback bekommt man, wenn es wirklich darum geht, dass Leute sich committen und bezahlen müssen.

2. Plan enough time for hiring: Geht das Thema Hiring frühzeitig an – die richtigen Leute zu finden, dauert immer länger als geplant.

3. Focus, focus, focus: Egal ob es das Produkt, Fundraising oder Partnerschaften angeht – versucht den Fokus auf den im Moment wichtigen Themen zu behalten. Es gibt so viele Dinge gleichzeitig, die angegangen werden können. Aber man kann nicht alles parallel machen. Fokussieren, klar executen und dann das nächste Thema angehen ist wirklich key.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Annik und Vincent für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Verfolge dein Ziel flexibel

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erfinderPATE erfinder gründer investoren

erfinderPATE bringt Erfinder und Gründer mit Investoren zusammen

Stellen Sie sich und das Startup erfinderPATE doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, wir sind Jordan und Gerhard und wir coachen Erfinder und Gründer mit neuen Produktideen. Um den Produkten einen ersten Testmarkt zu ermöglichen haben wir in Berlin den Erfinderladen eröffnet.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Unternehmer sein war für uns immer selbstverständlich.  Das machen was man gut kann und gerne macht.

Welche Vision steckt hinter erfinderPATE?

Auf der einen Seite hätte wohl jeder gerne in das eine oder andere Produkt oder Start-up ganz am Anfang investiert. Leider sind die Ideen in der frühesten Phase nur Freunden bekannt. Auf der anderen Seite gibt es Erfinder deren geniale Ideen nie das Licht der Welt erblicken oder die Abstriche machen müssen, weil  50.000.- Euro fehlen. Wir wollen Investoren ab einem Kapital von 20.000.- Euro mit Erfindern in einer sehr frühen Phase verbinden.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Da wir einen Grundstock an Erfindern und Investoren haben, war die Herausforderung nicht groß. Der Finanzbedarf ist gering und kann von selbst aufgebracht werden.

Wer ist die Zielgruppe von erfinderPATE?

Alle unternehmerisch denkenden Menschen die Lust auf gute Ideen haben und 20.000.- Euro frei verfügbares Kapital.

Wie funktioniert erfinderPATE? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Investoren registrieren sich und werden danach von uns angerufen um abzuklären welche Art von Erfindung für Sie interessant ist und auch für Fragen zur Verfügung zu stehen. Das Ganze ist keine anonyme Plattform. Wir verbinden Menschen mit Ideen und Menschen mit Geld. Das hat viel mit Vertrauen und persönlicher Beziehung zu tun. Unsere größte Alleinstellung kommt durch die frühe Phase. Die birgt Risiken, aber auch sehr große Chancen. Für eine Beteiligung in einer so frühen Phase muss man natürlich mit Geheimhaltungserklärungen arbeiten.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Da wir in zwei Ländern und drei Standorten arbeiten, war Telearbeit keine große Umstellung. Den Erfinderladen mussten wir schließen, und hatten dadurch Kapazitäten frei um Projekte wie erfinderpate.com umzusetzen.

Für einen kurzen Zeitraum kamen täglich 5 Schutzmasken-Erfindungen. Aber das hat sich wieder gelegt und man hat jetzt das Gefühl, dass Not tatsächlich erfinderisch macht und manche Erfinder sagen, „Dann setze ich jetzt einfach mal meine Idee um.“ Und für die richtige Idee ist immer die richtige Zeit.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben viel von zu Hause gearbeitet, weil einige auch plötzlich den ganzen Tag auf ihre Kinder aufpassen mussten. Und wir haben vermehrt zu Videotelefonie gegriffen, wenn etwas gezeigt werden sollte.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Überall. Es gibt für junge und kleine Unternehmen gar keine bessere Zeit als die Krise. Man kann viel schneller reagieren als große Organisationen.

erfinderPATE, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Corona hat uns allen gezeigt, dass solche Prognosen und Ziele sehr flüchtig sein können. Aber versuchen wir  mal ein Bild zu malen. Wir sehen uns mit einer Schar an Investoren und erfolgreichen Erfindern auf einer Dachterrasse mit Blick über Berlin, ohne Masken, sich darüber freuend was hinter uns liegt und neugierig auf das sein was noch kommt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ideen sind kein Rotwein. Mach jetzt, es wird nicht von selbst werden. 

Höre auf Kritiken und Einwände aber versuche nicht jedem Stöckchen nachzuspringen.

Verfolge dein Ziel flexibel. Wenn sich etwas unterwegs ändert, reagiere darauf.

Sprich bei jeder Gelegenheit mit Deinen Kunden. Sie sind der einzige Grund warum es Dein Geschäft gibt. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jordan und Gerhard für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ist das, was ihr vorhabt, wirklich euer Herzensprojekt?

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Katharina Meise Redaktion Text PR

Katharina Meise Redaktion Text PR Dienstleistungen rund um die Texterstellung und -vermarktung an

Stellen Sie sich und das Startup Katharina Meise Redaktion Text PR doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Journalistin und PR-Spezialistin. Nach 20 Jahren in verschiedenen Redaktionen, PR-Agenturen und zuletzt in Diensten eines Industrieunternehmens habe ich mich im Juli selbständig gemacht. In meinem Büro für Redaktion, Text und PR biete ich alle Dienstleistungen rund um die Texterstellung und -vermarktung an – inklusive Kommunikations- und PR-Beratung.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Katharina Meise: Um eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf hinzubekommen. Denn ich liebe meinen Beruf und wollte nach der Elternzeit unbedingt wieder damit durchstarten. Ich habe allerdings leider immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sich Agenturen und Unternehmen gerne damit schmücken, familienfreundlich zu sein. Doch bei genauerer Betrachtung ist das oft nur eine hübsche Fassade. Mütter, vor allem mit kleineren Kindern, ziehen leider doch immer wieder den Kürzeren. Einerseits verstehe ich das: Für Unternehmen ist es nicht einfach, wenn die Hälfte der Belegschaft Sonderregeln für sich in Anspruch nehmen und sich die eigenen Arbeitszeiten am liebsten frei aussuchen möchte. Irgendwie müssen Arbeitgeber schließlich auch planen können.

Andererseits vertun Firmen damit aus meiner Sicht wertvolle Chancen: Viele Mütter sind gut qualifizierte, fleißige und arbeitswillige Mitarbeiter. Sie haben so viel Potenzial, das ungenutzt bleibt – einfach, weil die Bedürfnisse von arbeitstätigen Müttern und Unternehmen oft nicht zusammenzupassen scheinen. Dabei könnte man mit ein wenig Kreativität, Mut und dem Willen, etwas Neues zu probieren, diese Potenziale durchaus abschöpfen. Zum Nutzen von Mitarbeitern, Unternehmen und Kunden.

Was war bei der Gründung von Katharina Meise Redaktion Text PR die größte Herausforderung?

Die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen: Ich habe mir einen Steuerberater gesucht, der sich in meiner Branche auskennt, habe mich über Rechtsschutz- und Haftpflichtversicherungen informiert und lange an meiner gesetzlichen und privaten Absicherung getüftelt. Man findet zu all diesen Themen unglaublich viele Infos, aber die richtigen für sich selbst herauszufiltern und das auszuwählen, was man wirklich braucht, war gar nicht so einfach.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Na klar! Am Anfang steht immer eine Idee. Ob sie tragfähig genug ist, um daraus ein Business zu machen, muss sich zeigen. Aber um das herauszufinden ist anfangen und Erfahrungen sammeln doch wichtig.

Welche Vision steckt hinter Katharina Meise Redaktion Text PR?

Ich würde sogar sagen, es sind zwei Visionen: Erstens wie eingangs erwähnt die Vision, meinem Beruf nachzugehen, ohne dabei meine Familie zu vernachlässigen – und umgekehrt. Das muss möglich sein! Zweitens steckt hinter meiner Unternehmung die Vision, Unternehmenskommunikation und PR besser zu machen. Es gibt zum Glück immer mehr Firmen, auch kleine und oft alteingesessene, die sich – oftmals durch einen Generationenwechsel in der Geschäftsführung – dem Thema Öffentlichkeitsarbeit öffnen. Sie merken, dass eine positive Außenwirkung dabei hilft, gute Mitarbeiter zu finden, neue Kunden zu gewinnen oder ihre bestehenden Kunden immer wieder aufs Neue zu begeistern. Oft sind gerade diese Unternehmen aber unsicher, wie sie es angehen sollen. Sie haben vielleicht eine Website, die sie selbst getextet haben, betreiben eine Facebook-Seite – und dann kommt die Ratlosigkeit. Ihnen dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen und sympathisch und professionell zu kommunizieren, das ist meine Vision.

Wer ist die Zielgruppe von Katharina Meise Redaktion Text PR?

Einerseits Agenturen, die redaktionelle oder PR-Unterstützung brauchen. Andererseits kleine und mittelständische Unternehmen, die ihre Unternehmenskommunikation verbessern oder auch neu aufbauen wollen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Katharina Meise: Ich denke, das ist die Kombination aus Branchenwissen und der fachlichen Erfahrung in allen Teilbereichen der Öffentlichkeitsarbeit. Als Journalistin weiß ich, wie Redaktionen arbeiten und was Journalisten brauchen, um ihre Arbeit tun zu können. Durch meine Agentur-Erfahrung habe ich ein gutes Netzwerk bei ganz unterschiedlichen Medien aufgebaut und eine ausgeprägte Dienstleister-Mentalität entwickelt. Außerdem bin ich als ehemalige Agentur-Mitarbeiterin gut darin, mich schnell und gründlich in ganz unterschiedliche Themen einzuarbeiten. Durch meine Zeit als PR-Verantwortliche in einem Industrieunternehmen kenne ich schließlich auch die Herausforderungen und Wünsche, die auf Kundenseite oft bestehen – und ich weiß, wie ich ihnen am besten begegne.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Ich habe mein Unternehmen während Corona gegründet. Für mich hat diese Pandemie wie ein Katalysator funktioniert: Mir ist bewusst geworden, wie wichtig für mich Flexibilität in der Gestaltung meiner Arbeitszeit ist. Wie wohl alle Familien waren auch wir plötzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass die Kita geschlossen ist und wir die Kinderbetreuung selbst übernehmen mussten. In meinem bisherigen Job als Angestellte hätte ich diesen Spagat vermutlich nicht hinbekommen. Als Selbständige konnte ich mir meine Arbeit frei einteilen, konnte selbst entscheiden, wann und wie viel ich arbeite und wann die Familie Vorrang hat. So lange ich die vereinbarten Lieferzeiten für meine Auftraggeber eingehalten habe, natürlich. Mein eigener Chef zu sein, das ist für mich sehr wertvoll. Corona hat mir also dabei geholfen, die Idee von der Selbständigkeit in die Tat umzusetzen.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Katharina Meise: So eine Krise wie Corona zwingt uns alle dazu, unser meist rasend schnelles Leben zu verlangsamen. Das gibt uns die Möglichkeit, über vieles nachzudenken und zu hinterfragen, was sonst einfach immer selbstverständlich war. Das wiederum birgt die Chance, neue Ideen zu entwickeln und andere Perspektiven einzunehmen. Wir sind durch Corona gezwungen, ausgetretene Pfade zu verlassen und Dinge anders anzugehen, auch und gerade in der Arbeitswelt. Veränderungen bedeuten immer die Chance zur Verbesserung – es kommt oft nur darauf an, was wir daraus machen.

Katharina Meise Redaktion Text PR, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren möchte ich einen festen Platz in der Unternehmenskommunikation meiner Kunden haben und mit ihnen immer wieder neue Aufgaben und Projekte angehen. Und ich habe noch immer genau so viel Freude an meiner Arbeit wie jetzt!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Erstens: Vernetzt euch! Sucht euch andere Gründerinnen und tauscht euch aus. Es gibt immer Tipps und Tricks, die es wert sind, geteilt zu werden. Die Erfahrungen, die andere gemacht haben, können auch euch zugutekommen.

Zweitens: Macht euch die Mühe und schreibt einen gründlichen Businessplan! Es ist zwar eine etwas zähe Arbeit, vor allem der Zahlenteil und die vielen Berechnungen, die alle Eventualitäten abdecken sollen. Aber es lohnt sich! Wenn ihr das geschafft habt, habt ihr einen hervorragenden Überblick über euer Geschäftsmodell und könnt realistisch einschätzen, ob eure Idee trägt oder ob ihr vielleicht noch irgendwo nachbessern müsst.

Drittens: Hinterfragt euch und habt Spaß an dem, was ihr tut! Ist das, was ihr vorhabt, wirklich euer Herzensprojekt? Nur wenn ihr zu 100 Prozent dahinter steht, dafür brennt und bereit seid, alles zu geben, habt ihr eine Chance auf Erfolg. Und der macht Spaß!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Katharina Meise für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gebt selbst das Tempo vor!

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Wave Breaker

Wave Breaker verbindet junges Denken, Design und Innovation!

Stellen Sie sich und das Startup Wave Breaker doch kurz unseren Lesern vor!

Hei! Wir sind Eddie und Romy, zwei junge Design Studenten aus der Nähe von Stuttgart. Zusammen haben wir im Frühjahr 2020 unser Startup «Wave Breaker» gegründet. Wir vereinen junges Denken, Design und Innovation! Unser Ziel ist es, diese drei Komponenten sowohl anderen jungen, kreativen Menschen, als auch etablierten Unternehmen nahe zu bringen. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Bei uns hat alles damit angefangen, dass Eddie sich mit 18 Jahren als Gitarrenlehrer selbstständig gemacht hat. Eigentlich war er dabei auf Hilfe von Dritten in den Bereichen Aufbau, Strategie und Branding angewiesen. Allerdings fehlten dazu das Geld und die Kontakte. Also stemmte er all das alleine, was sich schwierig gestaltete, da er zu diesem Zeitpunkt sein Design Studium noch nicht begonnen hatte. Jahrelang spielte er Gitarre in mehreren Bands, bis er sich dazu entschloss gemeinsam mit Romy eine eigene zu gründen, “Supreme Blend”.

Romy hatte auch schon mehrere Jahre Erfahrung im Bereich Musik und hatte sich zu diesem Zeitpunkt auch dazu entschieden, nach ihrem Abschluss ein Design Studium zu beginnen. Wir beide haben uns stark damit beschäftigt, den Außenauftritt unserer Band zu verbessern, um mehr Auftritte spielen zu können und öfter gebucht zu werden. Wir erkannten das Problem, dass wir damit ziemlich alleine dastanden. Wären wir nicht zufällig Design Studenten, hätte das alles noch mehr Zeit gekostet. Wir wollten, resultierend aus diesem Problem, ein Startup gründen, welches jungen kreativen Menschen dabei hilft, ihren Außenauftritt professioneller zu gestalten.

Es ist unser Herzensprojekt, genau diese Zielgruppe zu unterstützen, da wir dieser auch selbst angehören. Im Laufe des Gründungsprozesses fiel uns auf, dass unsere Zielgruppe oft zu unterschiedliche Probleme hat, als dass man diese mit einer Standardlösung bewältigen könnte. In unserer Testphase erhielten wir unter anderem viel mehr Resonanz von Firmen, die es toll fanden, dass wir junge kreative Menschen sind, als dass wir andere unterstützen wollen. Erneut haben wir uns auf unsere Stärken fokussiert und die Kritik angenommen. Wir halten nun zum einen an unserem Herzensprojekt fest, zum anderen bringen wir aber auch unsere junge, kreative Denkweise, Design und Innovation in etablierte Unternehmen. 

Welche Vision steckt hinter Wave Breaker?

Wave Breaker vereint junges Denken, Design und Innovation um etablierten Unternehmen und jungen, kreativen Menschen einen neuen Blickwinkel sowie neue Lösungsansätze mit verschiedenen Methoden nahe zu bringen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Unsere größte Herausforderung war die Zeit. Anfangs haben wir nicht selbst das Tempo vorgegeben. Wenn man auf andere wartet, verliert man schnell den Drive. Rückblickend sollte man stärker darauf achten, sich nicht von anderen ausbremsen zu lassen! Wir haben uns bis jetzt selbst finanzieren können.

Wer ist die Zielgruppe von Wave Breaker?

Unsere Zielgruppe sind zum einen junge, kreative Menschen, zum anderen etablierte Unternehmen. Wir vereinen junges Denken, Design und Innovation um etablierten Unternehmen einen neuen Blickwinkel, sowie neue Lösungsansätze, mit verschiedenen Methoden nahe zu bringen. 

Es ist unser Herzensprojekt, jungen kreativen Menschen einen leichteren Start in die Selbstständigkeit zu ermöglichen, vor allem im kreativen Bereich! Wir wirken dabei in den Bereichen Branding, Strategy und Communication unterstützend.

Wie funktioniert Wave Breaker? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wave Breaker basiert auf uns, jungen kreativen Menschen. Unsere Denkweise und Art des Arbeitens macht uns einzigartig. Wir verbinden junges Denken, Design und Innovation in unserem YDI Programm. Damit bieten wir sowohl für junge Kreative als auch Firmen einen neuen Blickwinkel. Wir zeigen neue Ansätze und Methoden auf, mit welchen wir gemeinsam Lösungen und Wege für individuelle Probleme und Projekte erarbeiten. Young Creatives und etablierte Unternehmen? Das passt doch gar nicht zusammen! Aus unserer Sicht ist das zwingend notwendig! Diese Zusammenarbeit ist schon lange überfällig. Genau das unterschiedet uns von anderen Anbietern.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Corona hat uns bis jetzt noch nicht sehr stark beeinfluss. Da wir Wave Breaker im Frühjahr 2020 gegründet haben, hat es uns sogar Zeit verschafft. So konnten wir mit relativ wenig Druck verschiedene Geschäftsmodelle testen und uns Meinungen einholen. Wie es uns in Zukunft beeinflussen wird, steht in den Sternen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Bis jetzt mussten wir keine Änderungen vornehmen. Wir sehen die Krise definitiv als Chance! Durch diese Krise haben wir viel Zeit in unser Startup stecken können, die wir im normalen Alltag nicht gehabt hätten.

Wave Breaker, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In naher Zukunft steht vor allem im Vordergrund, weitere Kunden von unserer Mission zu begeistern. Auch wollen wir unser Netzwerk noch mehr ausbauen, um unseren Kunden damit noch mehr Möglichkeiten bieten zu können. In ferner Zukunft wollen wir auch über längere Zeiträume mit Kunden zusammenarbeiten. Wir möchten außerdem unsere Community erweitern, um unsere Mission und unserer Reise mit mehr Menschen teilen zu können. 

In 5 Jahren sind wir DAS Unternehmen, dass viele junge Menschen dabei unterstützt hat ihren Weg als selbstständige Person zu gehen. DAS Unternehmen, das etablierte Unternehmen beigebracht hat, wie jung, kreativ und innovativ geht!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Gebt selbst das Tempo vor!
  2. Holt immer Feedback ein!
  3. Geht raus und testet alles!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Eddie und Romy für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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