Dienstag, September 16, 2025
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Habe eine klare Mission, die dich motiviert die Extra-Meile zu gehen

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deepspin mrt

DeepSpin entwickelt MRT Systeme der nächsten Generation

Stellen Sie sich und das Startup DeepSpin doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Clemens Tepel und Pedro Freire Silva, CEO und CTO von DeepSpin. Clemens arbeitete die letzten 3 Jahre in der Unternehmensberatung bei McKinsey und Pedro an seinem Ph.D. zu miniaturisierten, massenfertigbaren Magnetresonanztomographie (MRT)-Systemen. 

DeepSpin entwickelt MRT-Systeme der nächsten Generation zu einem Bruchteil der Kosten, des Gewichts und der Größe existierender Systeme. Ermöglicht wird diese technische Revolution durch unser neues Antennendesign und die K.I.-Betriebsstrategie der Systeme. Mithilfe dieser Technologie wollen wir MRT für jeden Patienten weltweit zugänglich machen und die Technologie als Goldstandard in einer Reihe an bisher unzugänglichen medizinischen Fachgebieten etablieren.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir hatten beide schon immer eine Affinität zu Unternehmertum und haben daher beide unabhängig voneinander im letzten September am Entrepreneur First Program in Berlin teilgenommen. In diesem Rahmen haben wir uns kennengelernt und dann relativ schnell gemerkt, dass die Chemie passt und sich unsere Interessen und Skillsets sehr gut ergänzen. Wir gründeten DeepSpin dann, nachdem wir innerhalb von nur vier Wochen Zusammenarbeit die Idee in Simulation validieren, führende Industrieexperten als Senior Advisor an Bord holen und kommerzielles Interesse durch erste Letter of Intent von Kliniken beweisen konnten.

Aus unserer Sicht ist das Gründen eines Unternehmens der beste Weg eine neue bahnbrechende Technologie in den Markt zu bringen und ihren maximalen Impact zu realisieren. Würde dieselbe Technologie innerhalb eines bestehenden Unternehmens entwickelt, gibt es immer zusätzliche Beschränkungen, die berücksichtigt werden müssen. Im eigenen Unternehmen hingegen legen wir die Richtung fest.

Welche Vision steckt hinter DeepSpin?

Die Vision hinter DeepSpin ist es MRT universell zugänglich zu machen. Aktuell kann die Technologie nicht überall eingesetzt werden, wo sie nützlich wäre, da derzeitige MRT-Systeme mehrere Millionen Euro kosten, speziell abgeschirmte Räume benötigen und speziell ausgebildete Fachkräfte zur Bedienung erfordern. DeepSpins Technologie hebt diese Einschränkungen auf und ermöglicht dadurch die Anwendung der Technologie in Zukunft auch in neuen medizinischen Fachgebieten sowie in neuen Geographien.

Von der Idee bis zum Start –  Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die hohe Komplexität und der hohe Innovationsgrad unseres Ansatzes machten es zunächst schwierig, diesen potentiellen Investoren zu erklären. Nach wahrscheinlich über 100 Pitches haben wir inzwischen unser Narrativ nun aber so verfeinert, dass wir nicht nur unsere Seed-Finanzierungsrunde zügig abschließen, sondern auch eine Reihe öffentlicher Förderungen für unsere Finanzierung gewinnen konnten.

Wer ist die Zielgruppe von DeepSpin?

Die MRT ist ein sehr vielseitiges Instrument, da sie Informationen über anatomische Strukturen, neurologische Informationen und sogar chemische Informationen liefern kann. Daher erstrecken sich unsere Kunden über eine Vielzahl von medizinischen Fachgebieten, zum Beispiel Radiologen, Orthopäden, Onkologen und sogar Tierärzte.

Wie funktioniert DeepSpin? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Technologie ermöglicht uns, MRT-Systeme zu einem Bruchteil der Kosten von etablierten Herstellern wie Siemens, GE oder Philips herzustellen und auch neue Challenger wie Hyperfine zu unterbieten. Im Prinzip stellen wir den herkömmlichen MRT-Ansatz auf den Kopf: Anstatt hochpreisige Hardware mit einfacher Software zu kombinieren, können wir dieselben klinischen Informationen durch die Anwendung ausgeklügelter Algorithmen auf vereinfachter Hardware erhalten. Dies ist erst durch unser neuartiges Spulendesign und unsere proprietären K.I.-Algorithmen möglich.

Neben der Kostenreduktion ermöglicht unser Ansatz außerdem auch komplett neue Systemdesigns, bei denen der Patient nicht mehr in eine Röhre gefahren wird, sondern sitzend oder auf einem normalen Krankenbett untersucht werden kann.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Der direkte Einfluss von Corona auf unser Unternehmen ist eher gering, da unser aktueller Fokus auf der Technologieentwicklung liegt, welche großteils normal weiterlaufen kann. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wie in der vorherigen Frage erwähnt, ist der Einfluss von Corona auf unsere Haupttätigkeit, die Technologieentwicklung, eher gering. Wo wir allerdings schon einen Einfluss merken, ist zum einen im Recruiting unserer ersten Mitarbeiter, welches wir komplett remote geführt haben, und zum anderen in der Zusammenarbeit mit unseren Investoren, die – wie übrigens unser Seed-Investment selbst – auch komplett mittels Videokonferenz-Tools stattfindet.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die Krise hat aufgezeigt, dass es im Gesundheitswesen noch viel Potenzial für Digitalisierung und Nutzen von neuen Technologien gibt. Basierend auf dieser Erkenntnis wird in Zukunft sicher mehr Kapital in die Branche fließen, was uns in zukünftigen Finanzierungsrunden natürlich auch zu Gute kommt.

DeepSpin, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Der nächste Schritt und unser derzeitiger Fokus ist die Entwicklung unseres Prototyps. Darauf aufbauend werden wir eine erste Produktversion entwickeln, die auf vorklinische Anwendungen abzielt, bevor wir die Medizinproduktzertifizierung angehen, die es uns dann ermöglicht, unser System in der klinischen Applikationen anzuwenden.

In 5 Jahren wird DeepSpin der Name für kostengünstige MRT-Lösungen sein und langfristig wird unser Ansatz eine komplett neue Produktkategorie der medizinischen Bildgebung definieren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Achte auf ein komplementäres Skillset im (Gründer-)team. Unsere Diskussionen im Gründerteam bringen oft neue Ideen hervor, da wir beide unterschiedliche Perspektiven einbringen und gleichzeitig aber auch ein Verständnis für das Gebiet des jeweils anderen haben, da auch Pedro einen Executive MBA absolviert hat und Clemens durch sein Maschinenbaustudium ein Verständnis für die Technologie hat.

Starte ein Business, in dem du einen “unfairen” Vorteil gegenüber deinem Wettbewerb hast. Dies kann zum Beispiel eine proprietäre Technologie wie bei DeepSpin oder auch besserer Zugang zu notwendigen Ressourcen oder Informationen sein. In jedem Fall solltet ihr einen solchen unfairen Vorteil oder “Right-to-win” haben.

Habe eine klare Mission, die dich motiviert die Extra-Meile zu gehen. Der Weg zum Erfolg wird wahrscheinlich länger dauern als geplant und euch vor Herausforderungen stellen, die schwieriger sind als erwartet. Wenn ihr 100% hinter eurer Mission steht, hilft euch das, auch in den schwierigen Zeiten, die notwendige Motivation zu finden. Ein zusätzlicher Benefit ist, dass auch Mitarbeiter und Investoren mehr und mehr Wert auf Unternehmen mit positivem sozialen Impact legen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Clemens Tepel und Pedro Freire Silva das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Startet in kleinen Schritten

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Grow-Grow Nut Microgreen: Kokosnuss Saatgut Kokoserde

Grow-Grow Nut Microgreen: Upcycling Kokosnuss, Bio-Saatgut und Kokoserde

Stellen Sie sich und das Startup Grow Grow Nut doch kurz unseren Lesern vor!

Gestartet sind Christian (Microgreen-Experte, aufgewachsen auf einem Biohof) und Manuel (IT-Experte, schon immer Fan von Nachhaltigkeit und grüner Ernährung) mit der Idee das Thema Microgreens nach Europa zu bringen. Unsere Mission ist es Menschen den Zugang zu gesunder Ernährung und Selbstversorgung zu ermöglichen und die Welt wieder grüner zu machen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

In unserem Microgreen Shop verkaufen wir Bio-Keimsaat und Zubehör rund um Microgreens. Schon immer wollten wir eine 100% biologisch abbaubare Variante schaffen, die gut für den Menschen und die Umwelt ist. Mit der Grow-Grow Nut haben wir genau das erschaffen: Eine Upcycling-Kokosnuss, Bio-Saatgut und Kokoserde – also alles „made by mother nature“. Kein Plastik, kein Müll. Fertig!

Welche Vision steckt hinter Grow Grow Nut?

Wir legen sehr hohen Wert darauf einen positiven ökologischen Fussabdruck zu hinterlassen. Gemeinsam mit Eden Reforestation Projects haben wir schon über 80.000 Bäume anpflanzen lassen, worauf wir sehr stolz sind. Weiterhin setzen wir unsere gesamte Produktionskette so fair und nachhaltig wie möglich auf.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Für uns war die Entwicklung der Grow-Grow Nut sehr spannend und herausfordernd, da wir uns bis zu diesem Zeitpunkt nur mit Microgreens und Zubehör in einer kleinen Nische beschäftigt hatten. Dabei war insbesondere das Produktdesign und die abweichenden Anforderungen an die Vermarktung eine echte Herausforderung. Wie bewerbe ich ein Produkt, das noch keiner kennt? Wie erreiche ich meine Zielgruppe? Was möchten potentielle Kunden sehen? Stück für Stück haben wir uns hier Fachwissen angeeignet und viel ausprobiert. Um diese Experimente zu finanzieren, haben wir sowohl Eigenkapital als auch einen Gründerkredit eingesetzt.

Wer ist die Zielgruppe von Grow Grow Nut?

– Alle gesundheits- und nachhaltigkeitsbewussten Menschen jeden Alters

– Familien mit Kindern

– Stadtgärtner (urban gardening)

– Menschen die nachhaltige Geschenkideen suchen

Wie funktioniert Grow Grow Nut? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir haben mit der Grow-Grow Nut ein Anzuchtset für Microgreens entwickelt, welches nicht nur plastikfrei, sondern auch noch komplett biologisch abbaubar ist. Mit der Grow-Grow Nut baut man sich zu jeder Jahreszeit innerhalb von 6-8 Tagen vitaminreiche Microgreens auf der Fensterbank an. Diese sind gesund, schmecken gut und brauchen außer Wasser, keine weiteren Hilfsmittel. Zusätzlich lassen wir mit unserer 1-zu-1-Aktion durch unseren renommierten Kooperationspartner Eden Projects für jedes Mal, wenn jemand eine Grow-Grow Nut anbaut, einen Baum in verschiedenen Entwicklungsländern pflanzen.

Somit ist unser Produkt nicht nur CO2 neutral, sondern erreicht über die Jahre sogar eine deutlich positive Umweltbilanz. Außerdem wird durch die Kooperation mit Eden Projects (unter anderem die Öko-Suchmaschine Ecosia arbeitet mit ihnen) auch die lokale Wirtschaft in den betroffenen Regionen angekurbelt und die Umwelt nachhaltig geschützt. Wir haben somit als Unternehmen unser Augenmerk auf einen ökologischen und sozialen Fußabdruck gesetzt, den unsere Grow-Grow Nut in der Gesellschaft hinterlässt.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Interessanterweise haben sich durch Corona deutlich mehr Menschen mit einer gesunden Ernährungsweise sowie der Selbstversorgung beschäftigt. Ein wichtiger Teil dieser Bereiche sind Sprossen & Microgreens, weil beides sehr einfach und fast überall angebaut werden kann und eine Fülle an Nährstoffen und Vitaminen bietet, die in Krisenzeiten sonst rar sind. Dadurch haben wir einen deutlichen Schub der Nachfrage festgestellt.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Eine sehr grosse Hilfe ist eine gut entwickelte Fehlerkultur: Bei uns ist es in Ordnung und sogar gewünscht Fehler zu machen und es wird niemand dafür „schlecht gemacht“. Wir sehen Fehler als Potential etwas daraus zu lernen und können uns dadurch immer weiter verbessern. Dies wird sehr von unseren Mitarbeitern geschätzt und fördert die Innovationskraft des Unternehmens. Gerade während der Coronazeit hat sich diese Kultur als sehr wertvoll herausgestellt, da wir schnell der erhöhten Nachfrage gerecht werden und skalieren konnten.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Eine echte Kokosnuss, Kokoserde und Bio-Saatgut – mehr braucht es nicht für die Anzucht von leckeren und gesunden Microgreens in den eigenen vier Wänden. Das sind gute Argumente für Menschen in Isolation und Quarantäne! Wir haben diese Chance genutzt, um viele Menschen von Microgreens & Sprossen und schliesslich auch der Grow-Grow Nut zu überzeigen.

Grow Grow Nut, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten bis zum Jahr 2030 insgesamt 1.000.000 Bäume pflanzen, weltweiten Versand der Grow-Grow Nut anbieten und vor allem ein höheres Bewusstsein der Menschen für unsere Umwelt erzielen!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Nutzt die Möglichkeiten, die es gibt! Crowdfunding, Programme wie den Hessischen Gründerpreis oder ähnliche Varianten, um die eigene Idee bekannt zu machen und möglichst früh Feedback zu erhalten. Startet in kleinen Schritten, startet früh! Es ist in Ordnung erstmal nur einen Prototyp mit einem kleinen Budget zu lancieren, bevor grosse Kredite angefragt werden müssen. Nutzt die Community und holt euch Tipps von anderen Startups, nutzt Kooperationen und Plattformen. Wir freuen uns von euch zu hören!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Christian und Manuel das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Definiere Deine Zielgruppe und fokussiere Dich.

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esalon haarfarbe

eSalon individualisierte Haarfarbe in Salonqualität für die Heimanwendung

Stellen Sie sich und das eSalon doch kurz unseren Lesern vor!

eSalon ist ein Anbieter von individualisierten Haarfarben für Zuhause. Dank eines zweifach patentierten Herstellungsverfahren erhält bei eSalon jeder Kunde eine Farbe, die genau auf seine besonderen Merkmale abgestimmt wurde – von der Haardichte bis hin zur Augenfarbe. Dafür müssen einfach nur ein paar Fragen auf eSalon.de beantwortet und bei Bedarf ein Foto hochgeladen werden. Unsere professionellen Coloristen kümmern sich um alles weitere: Sie werten die Angaben sorgfältig aus und erstellen anschließend eine hoch individualisierte Formel. Wenige Tage später kommt das persönliche Color Set ganz bequem per Post nach Hause. Ergänzende Pflegeprodukte sorgen dafür, dass die Strahlkraft des colorierten Haares erhalten bleibt, sodass sich die Kunden niemals zwischen Stylingprodukten und Farbschutz entscheiden müssen. 

Auf diese Weise haben wir bei eSalon bereits über 227.000 einzigartige Farbkombinationen erstellt und sieben Millionen Bestellungen auf den Weg gebracht. In den USA wurden wir bereits fünf Mal von dem Beauty-Magazin Allure in der Kategorie “Beste Heimcoloration” ausgezeichnet. 

Durch meine Passion für Marketing, Medien und Beauty, habe ich meine Karriere bei L’Oréal gestartet, bevor ich in das internationale Marketing von Henkel Beauty Care gewechselt bin. Mit Henkel bin ich 2012 nach Los Angeles gegangen und habe dort erst Schwarzkopf Professional und dann PRAVANA betreut. Die Erfahrung im Retail und im Professional Geschäft für Colorationen, ist in meiner Rolle bei eSalon sehr hilfreich, denn wir verbinden das Beste aus beiden Welten. 

Seit wann sind Sie als Vice President Global Marketing bei eSalon?

Seit Oktober 2019. 

Was sind Ihre Aufgaben und wie sieht ein normaler Arbeitstag von Ihnen aus?

Ich bin verantwortlich für unsere globale Markenstrategie, von der Ideenfindung bis zur finalen Umsetzung. In einem Markt, der sich rasant entwickelt, evaluieren wir täglich, wie wir alle Consumer Touch Points und die Experience für unsere KundInnen optimieren können. Von Social Media, Email und Acquisition Marketing Content zu Web Shop, Produkterlebnis und Kundenfeedback – jeder Kontakt zählt! Wir haben andere Touch Points als traditionelle Retailer. Großer Vorteil eines D2C “Direct2Consumer” Business ist, dass wir ungefiltertes Feedback direkt von Kunden bekommen und uns auf dieser Basis stetig verbessern können. Wir sehen in unseren Daten sehr schnell, welche Ideen und Initiativen erfolgreich sind. 

Welche Vision steckt hinter eSalon?

Es ist ganz simpel: Wir möchten unseren Kunden die Möglichkeit geben, ihre Individualität durch Farben auszuleben und zu entfalten.  Jeder soll sich wohl in der eigenen Haut fühlen – selbst dann, wenn es an Zeit oder Geld für den Lieblingsfriseur mangelt.

Unsere Gründer hatten vor allem eine Vision als eSalon geboren wurde: die Lücke zwischen der teuren Haarfarbe aus dem Friseursalon und der Fertig-Coloration aus der Drogerie endgültig zu schließen. Dafür haben sie eine patentierte Technologie entwickelt, die das Beste aus beiden Welten vereinen konnte: Eine komplett individualisierte Haarfarbe in Salonqualität für die Heimanwendung. Immer auf Bestellung gefertigt und bequem nach Hause geliefert.

Wer ist die Zielgruppe von eSalon?

Unsere individualisierte Farbe ist für jeden Haartyp geeignet. Unsere Kernzielgruppe sind Frauen ab 35 die entweder eine neue Haarfarbe ausprobieren möchten, und/oder eine zuverlässige Grauabdeckung suchen.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Jede einzelne unserer Haarfarben ist ein echtes Unikat. Zwei Kunden können sich dieselbe Farbe wünschen, aber um sie zu erreichen, bedarf es ganz bestimmt zwei unterschiedlicher Formeln: Farbhistorie, Haardichte, Grauanteil und Naturton sind wichtige Einflussfaktoren, wenn es um die Wahl der richtigen Farbe geht und können das Ergebnis stark beeinflussen.

Ein weiterer Vorteil ist unser persönlicher Service. Bei uns arbeiten ausschließlich lizenzierte Coloristen, die jedes einzelne Farbprofil genauestens prüfen und unseren Kunden von der Konsultation bis hin zur Farbanwendung beratend zur Seite stehen. Wir sind erst zufrieden, wenn unsere Kunden rundum glücklich sind. 

Wie hat sich Ihr Unternehmen bzw. eSalon mit Corona verändert? In Deutschland und in den USA?

Corona hat uns – wie auch andere Unternehmen – sehr überrascht. Die Bestellungen sind seit dem 14. März um 500% im Gegensatz zum Vormonat gestiegen. Innerhalb von kürzester Zeit haben wir 100 zusätzliche Mitarbeiter im Kundendienst und 32 Coloristen eingestellt, damit wir das hohe Auftragsvolumen bewältigen konnten.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben uns proaktiv noch vor Eintritt der offiziellen Quarantäne auf die neue Situation eingestellt. Diejenigen Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten können, befinden sich seit dem 15. März im Homeoffice. Das hat uns ermöglicht, unsere Büros in Los Angeles und London als Produktionsstätten umzufunktionieren und dabei jederzeit den empfohlenen Mindestabstand sowie die vorgeschriebenen Hygienevorschriften einzuhalten. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Zum Einen sind wir sehr froh darüber, dass wir unsere Kunden weiterhin mit ihrer Wunschfarbe beliefern konnten. In diesen turbulenten Zeiten ist es schön zu wissen, dass wir ihnen ein gewisses Maß an Normalität bewahren und dafür sorgen konnten, dass sie sich weiterhin wohl in ihrer Haut fühlen. Zum anderen konnten wir viele neue Mitarbeiter einstellen, die aufgrund von COVID-19 ihren Job verloren haben – ganz besonders Coloristen, die von den Schließungen stark betroffen waren.

Darüber hinaus war es uns wichtig, in der Krise für unsere Gemeinden in den USA und in Europa dazusein und dringend benötigte Mittel an die am stärksten betroffenen Menschen zu spenden. In Deutschland haben wir die Tafel finanziell unterstützt und in den USA haben wir zusätzlich zu einer Geldspende medizinische Handschuhe an Mitarbeiter im Gesundheitswesen gespendet.

eSalon, wo geht der Weg hin? Wo stehen Sie mit eSalon in fünf Jahren?

Individualisierung ist kein Trend, sondern eine wichtige Entwicklung, die zeigt, dass „Einheitsgrößen“ nicht jedem passen. Seit Jahrzehnten gab es in der Schönheitsindustrie ein Ideal, an das es sich zu halten galt, aber die Realität sieht ganz anders aus. Bei eSalon ermutigen wir alle Frauen dazu, sich schön in der eigenen Haut zu fühlen und geben ihnen die Inspiration dafür. Natürlich ist es unser Ziel, in Europa weiter zu wachsen und eSalon auch in andere Länder zu bringen. Darüber hinaus haben wir vor kurzem erfolgreich die Marke “Colorsmith” – eSalons männliches Pendant – in den USA gelauncht. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Unternehmern mit auf den Weg geben?

Veränderung ist IMMER eine Chance. Viele der besten Innovationen sind aus Krisen entstanden. Lass Dich von der aktuellen Lage nicht entmutigen, gerade jetzt werden neue Ideen gebraucht! 

Bleib fokussiert. Setze Dir eine Vision und plane die Meilensteine dahin. Erwarte Umwege. Halte Dich nicht an alten Konzepten fest, nur weil sie Dir vor einem Jahr erfolg gebracht haben. Habe keine Angst davor, alte Ansätze gehen zu lassen, wenn sie heute nicht mehr passen. Das macht den Kopf frei für neue Ideen! 

Definiere Deinen USP und Deine Brand. Wofür stehst Du? Was macht Dein Unternehmen anders und neu? Suche ernst gemeinte Kritik in Deinem Netzwerk und von Deinen Kunden, und sehe sie als eine Herausforderung und Chance, um besser zu werden. Aber versuche nicht, eine “one-size-pleases-all” Lösung zu finden. Definiere Deine Zielgruppe und fokussiere Dich. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Vera Koch das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Do what you love and love what you do

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Marry Icetea Natur-Eistee

Marry Icetea Natur-Eistee aus fruchtigen 100 % steirischen Beeren

Stellen Sie sich und das Startup Marry Icetea doch kurz vor!

Wir sind Marry Icetea: ein Getränke-Startup aus Graz, sechs neugierige Persönlichkeiten mit unterschiedlichem Background und einer gemeinsamen Leidenschaft – wir alle sind #verrücktnachmarry! Marry ist ein regionaler Natur-Eistee aus fruchtigen 100 % steirischen Beeren gemischt mit internationalen Powertees. Und das schmeckt man!

Wie ist die Idee zu Marry Icetea entstanden?

Unser Co-Founder David experimentierte sehr viel mit Tee zuhause. Die unordentliche Küche bereitete seiner damaligen Freundin wenig Freude, doch seine Freunde und Bekannten waren vom Geschmack überzeugt. Durch unzählige Kochversuche und mehrere Feedbackschleifen gemeinsam mit Co-Founder Xiaoao und von unserer Community ist dann unsere heutige Marry entstanden.

Welche Vision steckt hinter Marry Icetea?

Stell dir eine Welt vor, in der es nur mehr gesunde Getränke gibt. Die fruchtig sind, gut schmecken und noch dazu Lebensfreude ausstrahlen. Genau nach so einer Welt streben wir und versuchen unsere Werte wie Transparenz und Regionalität sowohl intern als auch im Umgang mit unseren Partnern und Community täglich zu leben.

Wer ist die Zielgruppe von Marry Icetea?

Wir wollen vor allem junge und aufgeschlossene Personen zwischen 15-32 Jahre ansprechen. Was sie alle verbindet? Neugierde und Aufgeschlossenheit, Fokus auf Nachhaltigkeit und auf Regionalität sowie Wertschätzung von Vielfalt und Gemeinschaft. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben?

Da wir in der Startup Szene gut vernetzt sind, haben wir die Sendung schon gekannt. Zum Bewerben hat uns allerdings eine Freundin motiviert, die sich auch beworben hat.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Wir haben im Büro die Szenen nachgestellt, in welchen die beiden Founder Xiaoao und David die häufigsten Fragen beantwortet haben müssen. So wie im Studio hatte jeder Juror seinen eigenen Stuhl vor der Bühne. Die Rolle der kritischen Juroren hat unser Vertriebler Simon übernommen und dass sogar mit jeweils dazu passendem Dialekt. Wir haben viel gelacht, aber auch viel gelernt dabei. 

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Zwischen der Bewerbung und dem Anruf mit der Zusage ist einige Zeit vergangen, deswegen hat uns die positive Nachricht umso mehr gefreut. Wir können uns noch gut an dem Anruf von Sandrats (einer Media Company, die für Puls 4 Produktionen durchführt) erinnern. Da ist unser Co-Founder Xiaoao Dong mit dem Auto gefahren gemeinsam mit Mitarbeiterin Maja Sinkovec und er ist vor Freude fast in die Luft gesprungen (Side note: Es ist verkehrstechnisch nichts passiert )

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf Marry Icetea aufmerksam werden?

Copyright Katie Hudson Photography

Wir haben das vor allem aus Marketing Sicht als eine große Chance angesehen: als Startup hat man nicht jeden Tag die Möglichkeit im Fernsehen vor 290.000 Personen aufzutreten. Vor und nach dem Auftritt haben wir auch viel Unterstützung von lokalen Medien und Partner bekommen, was uns noch einen zusätzlichen Push gegeben hat. Bei der Ausstrahlung selbst waren wir innerhalb von zwei Stunden im Onlineshop FromAustria ausverkauft.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Unsere Traum-Inverstoren waren Martin Rohla und Leo Hillinger, die uns als strategischer Partner gut unterstützen könnten und gleichzeitig zu unserem Konzept passen würden. Im Idealfall hätten wir natürlich gerne alle mit an Board gehabt. Leider waren sie zuvor in einem anderen Eistee-Startup investiert und das war einer der Gründe, warum der Deal ins Wasser fiel.

Wie ging es nach der Sendung weiter?

Wir wurden auch oft darauf angesprochen und haben viel positives Feedback zu unserem Auftritt bekommen. Man hat auch eine große Steigerung bei unseren Websitezugriffen, im Online Shop und auf unseren Social Media Kanälen gemerkt. Es war insgesamt eine sehr positive Erfahrung. 

Marry Icetea, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben noch viel vor. Wir wollen international expandieren und möglichst vielen die Möglichkeit geben, unsere Marry zu genießen! Unser Ziel für dieses Jahr ist die Vertretung in allen Sparfilialen österreichweit und idealerweise das Erreichen des Break Even Points.

In fünf Jahren sehen wir folgendes Bild:

An einem wunderschönen sonnigen Tag sitzen in einer großen weiten Wiese Menschen aus aller Welt, allen Ethnien, Geschlechtern und sozialen Schichten mit einem Ziel: In Gemeinschaft leben und das Leben genießen. 

Dabei trinkt jeder eine Marry und sie steht als Symbol für die Einigkeit das positive Lebensgefühl.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Do what you love, love what you do. – wenn man mit Leidenschaft und Motivation dabei ist, geht vieles leichter.

2. Beachte die Bedürfnisse deiner Zielgruppe beziehe diese in die Entwicklung von deinem Produkt mit ein.

3. Die letzte Geheimzutat ist das Team: Finde die richtigen Leute, die selbst daran glauben und unterstützen, denn sie setzen die Idee um.

Bildquelle Paul Pichler

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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Installion online B2B Marktplatz spezialisiert auf professionelle Vermittlung von PV-Montagekapazitäten

Installion online B2B Marktplatz spezialisiert auf professionelle Vermittlung von PV-Montagekapazitäten

Stellen Sie sich und das Startup Installion doch kurz unseren Lesern vor!

Installion ist der erste online B2B Marktplatz spezialisiert auf professionelle Vermittlung von PV-Montagekapazitäten von Profis für Profis sowie dessen Aufbau.

Unser Fokus liegt auf einem schmalen Produktportfolio im Bereich Erneuerbare Energien welches wir auf ein starkes Netzwerk aufbauen. Damit sind wir branchenführend. Bundesweit sind wir der erste digitale Montagebetrieb, was uns unsere datengetriebene Plattform ermöglicht.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Installion ist nicht unsere erste Unternehmensgründung. Wir mögen es, Dinge unternehmerisch zu bewegen und haben hier schon früh im Energiesektor angefangen.

Wir stellten fest, dass eine schnelle und erfolgreiche Energiewende ohne Unternehmen nicht möglich ist, diese aber in Hinblick auf die Dringlichkeit der Klimakrise nötig  ist. Die Macht der Unternehmen sehen wir als eine der größten zu bewegenden Stellschraube.

Welche Vision steckt hinter Installion?

Installion möchte dem rückwärtsgewandten fossilen Zeitalter ein Ende setzen, indem wir durch die schnellere Montage von erneuerbaren Energie Projekten die Energiewende vorantreiben. Unsere Vision ist, das unmögliche möglich zu machen. Die größte Herausforderung der Menschheit, die Klimakrise, einzudämmen, indem jeder sich beteiligt. Wir wollen gleichzeitig unseren Kunden die Frustration auf der suche nach Handwerkern für die Montage nehmen und gleichzeitig für einen höher Montageanzahl  von PV Anlagen sorgen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die letzte Herausforderung war für uns die Anfangszeit von COVID-19. Nachdem wir uns für 9 Monate aus eigenen Mitteln finanziert haben, hatten wir am 18.12.2019 unsere  6-Stellige Finanzierungsrunde. Drei Monate danach kam dann die COVID-19 Krise. Das war erstmal ein Schock, aber nur bedingt.  Das Handwerkergeschäft konnte sich sehr schnell erholen, jedoch war die Unsicherheit bei den Kunden für einen gewissen Zeitraum dar.

Wer ist die Zielgruppe von Installion?

Ganz klar B2B Kunden, welche Produkte aus erneuerbaren Energien verbauen. 

Wie funktioniert Installion? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Installion online B2B Marktplatz spezialisiert auf professionelle Vermittlung von PV-Montagekapazitäten
Till Pirnay

Im Grunde vermitteln wir Auftraggeber an Auftragnehmer wenn es um die Montage von PV-Anlagen geht. Mit dem bereits jetzt bestehenden, liquiden Marktplatz, verbunden mit ersten eigenen Montagekapazitäten sind wir mit enorm niedrigen capex schon jetzt in der Lage ein bundesweiter Montagebetrieb zu sein. Zahlreiche Player haben das im Vorfeld versucht, sind aber gescheitert. Das ist ein enorm spannender Fakt, denn Montagekapazitäten sind für das Gelingen der Energiewende die Kernkompetenz. Das tragische ist, dass sich diese in den letzten Monaten zunehmend verknappt haben und – trotz Corona weiter verknappen. Wer das Problem der Montage bundesweit/ europaweit löst hat den heiligen Gral der Energiewende gefunden. Die Installion ist trotz ihres jungen Alters nahe dran, hier etwas zu schaffen, was zahlreiche Energieversorger mit zweistelligen Mio EUR Beträgen nicht geschafft haben.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Grundsätzlich haben wir unseren Arbeitsplatz Corona-konform hergerichtet. Sonst mussten wir keine grundlegenden Dinge ändern, da wir viel draußen arbeiten.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir glauben, dass die Handwerker-Knappheit in Deutschland so groß ist, dass wir nicht im Epizentrum der Krise stehen. Wir haben es geschafft während der Krist unser Modell auch umzudrehen und Unternehmen, welche keine Arbeit hatten, an unsere Kunden zu vermitteln (siehe RTL Beitrag)

Installion, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir werden unseren bundesweiten Montage-Hub in Deutschland in den nächsten zwei Jahren ausrollen – in 5 Jahren führen wir ein digitales bundesweites dezentrales Handwerksunternehmen und beschäftigen über 300 Mitarbeiter.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1) Zum Gründen muss man wirklich wollen und es gibt immer wieder harte Rückschläge. Wir glauben, dass man keinen dazu ermutigen sollte zu gründen. Entweder es steckt in einem und man fühlt sich gezwungen, oder nicht.

2) Auf keinen Fall sollte man gründen, weil man viel Geld verdienen möchte. Das geht meistens nach hinten los.

3) Wenn man das macht, worauf man Lust hat und gut in dem ist was man macht, dann wird man erfolgreich. Unabhängig davon, ob man Gründer ist, oder nicht. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bleib deiner Sache treu

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FirstVet telemedizinische Tiere

FirstVet bietet telemedizinische Beratung für Tiere und Besitzer

Stellen Sie sich und das Startup FirstVet doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, ich bin David Prien. 2016 habe ich gemeinsam mit Per Victor, Joakim Widigs und Lars Martin Norviit FirstVet in Schweden gegründet. FirstVet bietet telemedizinische Beratung für Tiere und deren Halter*innen an. Unsere qualifizierten und erfahrenen Tierärzte geben per Video-Sprechstunde über das Smartphone, den Computer oder das Tablet Rat und Hilfe bei allen medizinischen Symptomen der Tiere. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Tierhalter*innen besuchen häufig einen Tierarzt, weil sie unsicher sind oder sich absichern wollen, wie sie ihr Haustier bei kleineren Verletzungen richtig versorgen. Da ich selbst Halter von zwei Hunden bin, war ich selbst öfter in dieser Situation. Mir fiel auf, dass es bei typischen Herausforderungen und Unsicherheiten in Bezug auf die Gesundheit meiner Vierbeiner keine fachkundige Anlaufstelle gab. Bis dato bestand die einzige Option darin, online zu recherchieren, ob der Tierarztbesuch bei den vorhandenen Symptomen notwendig ist. Im Zweifel musste man sein Haustier also immer zum Tierarzt bringen, was sowohl für meine Hunde als auch mich Stress und Aufwand bedeutete. Mit FirstVet schließen wir diese Versorgungslücke im Veterinärmarkt, indem wir die Möglichkeit bieten, schnell und unkompliziert den kompetenten Rat eines Experten einzuholen.

Welche Vision steckt hinter FirstVet?

FirstVet möchte der erste Ansprechpartner für Tierhalter*innen sein, die eine medizinische Einschätzung für ihr Haustier benötigen – und zwar zu jeder Zeit, von überall aus. Wir möchten Tiere auf ihrem Lebensweg begleiten und Tierhalter*innen in jeder Lebensphase ihres Tieres beratend zur Seite stehen. Dabei geht FirstVet vor allem um das Wohl des Tieres. Wir möchten es Tierhalter*innen ermöglichen, ihr Haustier in den eigenen vier Wänden untersuchen zu lassen. Das bedeutet erheblich weniger Stress für Tier und Halter*in, da das Tier seine gewohnte Umgebung nicht verlassen und keine langen Transportwege und Wartezeiten auf sich nehmen muss. FirstVet möchte den Haustieren den Tierarztbesuch so angenehm wie möglich zu machen. Um das zu ermöglichen, treiben wir die Digitalisierung der Tiermedizin voran und demokratisieren diese.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine große Aufgabe für unser Team war die Internationalisierung unseres Angebots. Jeder Markt hat seine Eigenheiten und die lernt man erst kennen, wenn man dort erste Erfahrungen macht. Unser Geschäftsmodell auf dem Heimatmarkt Schweden setzt stark auf Partnerschaften mit den dort weit verbreiteten Tierkrankenversicherern. Bei der Expansion auf neue Märkte waren und sind wir immer wieder herausgefordert, dieses Modell an den jeweiligen Markt anzupassen, da jedes Land ganz unterschiedlich strukturiert ist.

Auch technologisch gab es die ein oder andere Herausforderung. Da Telemedizin für Tiere noch ein recht neues Feld ist, mussten wir zum Beispiel erstmal herausfinden, wie wir unser Angebot so nutzerfreundlich wie möglich zur Verfügung stellen. Wir haben viel getestet und probiert. Inzwischen zählen wir über 300.000 Kunden, deren User-Feedback zeigt, dass sie mit der Handhabung sehr zufrieden sind. 

Was die Finanzierung von FirstVet betrifft, schätzen wir uns glücklich namhafte internationale Risikokapitalgebern im Rücken zu haben. Dazu gehören z. B. das Unternehmen Creandum, das auch in Spotify, KRY und iZettle investierte, oder Omers Ventures, das in Wefox investierte. In einer Series A Finanzierung erhielten wir 2018 5,3 Millionen Euro und in einer Series B Finanzierung im Jahr 2019 nochmal 18,5 Millionen Euro.

Wer ist die Zielgruppe von FirstVet?

Die Zielgruppe von FirstVet sind generell Tierhalter*innen von Haustieren. Zu Beginn fokussiert sich FirstVet in Deutschland auf Hunde- und Katzenhalter*innen, perspektivisch umfasst der Service alle Haustiere. Tierhalter*innen sind in der Onlinesprechrunde richtig, wenn ihre Haustiere mit kleineren Problemen zu kämpfen haben. Natürlich gibt es Situationen, in denen ein direkter Besuch beim Tierarzt oder in der Tierklinik definitiv notwendig ist. Bei ernsthaften Verletzungen oder Erkrankungen wie Knochenbrüchen oder kardiologischen Problemen sollte auf keinen Fall gezögert werden, da ist die Behandlung vor Ort ein Muss.

Auch das Verschreiben von Medikamenten oder Impfungen sind nur direkt möglich. Die telemedizinische Beratung eignet sich aber für alle Fälle, die Symptome aufweisen, welche durch Schilderung der Tierhalter*in und anhand von Bildern eindeutig zu diagnostizieren und zu behandeln sind. Dazu gehören zum beispielsweise Erbrechen, Durchfall, Husten und Niesen, tränende Augen oder Juckreiz. Auch bei Vergiftungssymptomen und oberflächlichen Wunden und Verletzungen eignet sich im ersten Schritt eine telemedizinische Beratung, um Unterstützung bei Maßnahmen zur ersten Hilfe zu erhalten und abzuklären, ob eine Notfallversorgung in der Tierarztpraxis oder -Klinik notwendig ist.  

Wie funktioniert FirstVet? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

FirstVet setzt auf ein B2C-Geschäftsmodell, bei dem die Kund*innen direkt über die FirstVet-App auf den Dienst zugreifen können. Die Bezahlung erfolgt leistungsbasiert, pro Beratung werden je nach Tageszeit zwischen 22 und 25 Euro berechnet, abends und am Wochenende liegt dieser Betrag etwas höher. 

Wir sehen unsere Vorteile vor allem darin, dass wir bereits auf eine mehrjährige Erfahrung in verschiedenen Ländern und Märkten zurückblicken können. Dadurch verfügen wir nicht nur über reichlich Know-How, was die Bedürfnisse der Tiere und ihrer Halterinnen angeht, sondern auch über eine ausgereifte digitale Plattform, die den bestmöglichen Service garantiert.

Dazu gehört auch die leicht zu bedienende App. Somit können Nutzer*innen von überall aus den FirstVet-Service nutzen. Ein weiteres Merkmal, das unser Angebot einzigartig macht, ist ein hoher Qualitätsstandard, was die tierärztliche Beratung angeht. Dafür haben wir ein deutschlandweites Tierärzte-Team im Einsatz. Unser leitender Tierarzt in Deutschland, Björn Becker, hat selbst viele Jahre zwei Tierarztpraxen geführt und promoviert aktuell zum Thema Telemedizin in der Tiermedizin.

Bei der Auswahl neuer Teammitglieder legt er großen Wert auf langjährige Berufserfahrung, denn nur wer viel Übung in der Behandlung von Tieren hat, entwickelt ein geschultes Auge, um eine gute telemedizinische Beratung durchführen zu können. 

Einen weiterer Vorteil von FirstVet liegt darin, dass wir ein unabhängiger Anbieter sind, also keine Partnerschaften mit Tierkliniken eingehen. So können wir uns als Unternehmen voll und ganz an den Bedürfnissen der Tiere und ihrer Halter*innen ausrichten. Das bedeutet unter anderem, dass der Service leistungsabhängig berechnet wird. Tierhalter*innen zahlen also keinen monatlichen Festbetrag, sondern nur für die erfolgte Behandlung. Anschließend haben sie uneingeschränkten Zugriff auf ihre digitale Patientenakte. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Corona hat dazu geführt, dass mehr Tierhalter*innen den Service von FirstVet in Anspruch genommen haben. Viele Menschen, die normalerweise einen direkten Tierarztbesuch bevorzugt hätten, haben stattdessen die digitale Sprechstunde gewählt. Auch in Deutschland hat die Pandemie den Menschen verdeutlicht, dass telemedizinische Beratung sowohl für Menschen als auch für Tiere sehr wertvoll ist. Wir wären in Deutschland auch ohne Corona gestartet, jedoch hat das Interesse an unserem Dienst durch die Pandemie einen spürbaren Schub bekommen. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben uns auf das Thema eingestellt, indem wir einerseits sichergestellt haben, dass unsere Server ein größeres Anfrageaufkommen abfedern können und andererseits, indem wir das Thema in unserer Kommunikation aufgegriffen haben. Die Pandemie wirft auch in Bezug auf Haustiere neue Fragen und Unsicherheiten auf und wir versuchen, bestmöglich darauf einzugehen. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Ein wichtiges Ziel von FirstVet ist es, die Tiermedizin zu digitalisieren und als anerkannte Art und Weise der Behandlung in der Gesellschaft zu verankern. In einer Zeit, in der große Teile der Gesellschaft auf digitale Lösungen zurückgreifen (müssen), merken viele Menschen, die sonst gern auf altbewährte Systeme gesetzt haben, dass die Digitalisierung durchaus Vorteile mit sich bringt. Diesen Wandel im Denken können wir nutzen, um zu zeigen, dass digitale Lösungen auch in der Tiermedizin durchaus sinnvoll sein können. 

FirstVet, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Als eines unserer langfristigen Projekte planen wir, zusätzlich Partnerschaften mit Versicherungsgesellschaften einzugehen. Eine solche Zusammenarbeit hat den Vorteil, dass die Kosten für den Versicherungsschutz von Haustieren sinken, da kleinere Beschwerden bereits in der Videosprechstunde behandelt werden können. Der kostenintensivere Besuch in der Tierklinik ist dann nur noch bei ernsten Erkrankungen notwendig. In Schweden haben bereits alle aktiven Haustierkrankenversicherungen eine Partnerschaft mit FirstVet. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bleib deiner Sache treu, aber erkenne auch, wenn du dich irrst. Es ist kein Problem, falsch zu liegen, solange man daraus lernt. Alles andere wäre falscher Stolz.

Eine Idee allein bringt dich nicht weit. Fokussiere dich auf ihre Ausführung und darauf, dir unterstützende Strukturen um dich herum aufzubauen, damit du die Herausforderungen meistern kannst, die höchstwahrscheinlich auf dich zukommen werden. 

Es gibt eine weitverbreitete, viel zu glamouröse Vorstellung darüber, was es bedeutet, ein Unternehmen zu gründen und aufzubauen. In der Realität bedeutet es in 99 Prozent der Fälle vor allem viel Arbeit. Stelle also sicher, dass du etwas tust, das dir Spaß macht und es gemeinsam mit Menschen machst, die du magst.  

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei David Prien das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Digitale Bausteine als Turbo-Spritzen für die Digitalisierung

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Digitale Bausteine als Turbo-Spritzen für die Digitalisierung

Ein Digitalisierungsvorhaben kann verschiedene Stoßrichtungen haben. Eine Möglichkeit ist, dass das Geschäftsmodell generell hinterfragt und die Neuausrichtung des Unternehmens auf eine stärkere digitale Basis gestellt werden soll. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einzelne Prozesse neu zu ordnen, damit sie effizienter werden und das Ergebnis eine höhere Qualität aufweist. Die dritte Variante ist, dass die Prozesse schon recht gut durch ein Hauptsystem abgebildet werden, aber an verschiedenen Stellen Verbesserungspotenzial besteht. In allen drei Fällen kann die Start-up-Szene wichtige Impulse und Lösungen liefern.

Die Start-up-Szene

Nicht selten waren die Gründer oder Investoren von Start-ups zuvor in einem Unternehmen beschäftigt, wo sie ein bestimmtes Problem erkannt haben und der Wunsch entstand, eine Lösung zu schaffen. Daher empfiehlt es sich, bei Veränderungsvorhaben mit digitalen Ausrichtungen einen Blick in den Gründermarkt zu werfen. Man kann hier auf Lösungen eines bekannten Problems stoßen oder findet Inspirationen, ein Problem anders als bisher anzugehen. 

Mit Blick auf das eigene Geschäftsmodell dürfen Neulinge am Markt nicht unterschätzt werden. Waren es nicht Start-ups wie Uber, Flixbus oder My Müsli, die ganze Branchen in Aufruhr versetzten? Gründer können ein Businessmodell vollständig neu entwerfen, ohne dabei an ein vorhandenes technisches und organisatorisches System gebunden zu sein.

Das Portal fuer-gruender.de benennt jedes Jahr die Top 50 Start-ups. Im Magazin 2019 wird beispielsweise eine Software vorgestellt, die Schweine zählen kann (Corvitac). Eine KI-Lösung von Mediair soll Radiologen beim Erstellen eines Befunds unterstützen. Und hier auf StartupValley finden sich Gründer aus der FinTech-Ecke, z. B. das Produkt Payhawk für das Management von Kosten und Spesen des Außendienstes in Echtzeit. Diese Lösungen ersetzen keinen vollständigen Prozess, können ihn aber qualitativ verbessern. 

Digitale Bausteine zur Unterstützung des Hauptprozesses 

Ist ein Unternehmen prinzipiell mit einem Prozess zufrieden, möchte diesen aber automatisieren bzw. verbessern, bieten externe Tools oft Unterstützung, z. B. bei der „Erfassung und Pflege von Kundendaten“. In den meisten Fällen besteht dieser Prozess in der B2B-Beziehung darin, Visitenkarten auszutauschen und manuell in eine Kundendatenbank einzupflegen, die es ermöglicht, neben der Adresse noch weitere Informationen zu erfassen. Doch oft fehlt die Zeit, alle gewünschten Daten zu recherchieren, zu ergänzen und aktuell zu halten. Die Folge: unvollständige oder veraltete Daten. Ein erfolgreicher Vertrieb braucht aber eine aufgeräumte Kundendatenbank. 

Entweder man investiert dann in ein neues System mit umfangreichen Services oder man prüft, ob das vorhandene System durch externe Tools aufgepeppt werden kann, z. B. durch Adressprüfung. Mithilfe von Web-Crawlern können zudem ergänzende Daten zum Kunden im Web gesucht werden. So bietet email-grabber.de die Möglichkeit, Mail-Adressen von Unternehmen zu sammeln. Und mit Octoparse können allgemeine Daten über das Unternehmen (Produkte, Mitarbeiterzahl, Niederlassungen etc.) recherchiert werden. Liegen die Daten strukturiert vor, lohnen sich KI-Lösungen, um sie zu interpretieren. Aufgrund bestimmter Merkmale können Kundendaten automatisiert kategorisiert werden. Hieraus ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für Marketing- und Vertriebsaktivitäten.

Es gibt also vielfältige Möglichkeiten, einen bestehenden Prozess zu verbessern. Viele Funktionen können auch von den eigenen Entwicklern programmiert werden, doch ist hier auf gezielte Ressourcenplanung zu achten: Wenn es bereits fertige Bausteine gibt, kann man sich die Entwicklung sparen. Vielleicht setzt man ein solches Tool auch als Beta-Lösung ein, um erste Erfahrungen zu sammeln.

Die Anbindung von Zusatzdiensten hat aber auch Grenzen. Je mehr Schnittstellen und Abhängigkeiten entstehen, umso aufwendiger wird die Wartung und umso fehleranfälliger die Architektur. Ein Systemwechsel des Hauptprozesses auf eine höhere Stufe der digitalen Verarbeitung ist dann zwingend notwendig und sollte nicht aufgeschoben werden.

Start-up-Lösungen als Turbo-Spritzen

Je mehr Funktionen ein System enthält, umso komplexer wird es. Der Wechsel auf ein neues System wird immer schwieriger und langwieriger. Daher wird oft eine modulare Architektur bevorzugt. Bei Daten muss z. B. unterschieden werden, welche Daten das Kernwissen darstellen, auf dessen Basis viele Prozesse definiert sind, und welche Daten nur temporär oder für einen bestimmten Zweck benötigt werden. 

Gerade im Marketing werden stetig neue Ideen entwickelt, welche Daten wie zu verknüpfen sind, um den Kunden optimal zu erreichen. So werden mit dem Bannergenerator des Start-ups Averycore auf Basis definierter Kundengruppen (z. B. aus einem CRM) unterschiedliche Banner für verschiedene Displays ausgespielt. Das System erkennt sogar, ob sich der Kunde gerade in einem Regengebiet aufhält, und zeigt ihm im Banner dann beispielsweise einen Regenmantel an. Die Stärke der eigenen Daten zu Produkten und Kunden erhält durch solche Tools eine Turbo-Spritze.

Fazit: Auch in der Systemlandschaft Flexibilität bewahren

Die besondere Herausforderung auf dem Weg der Digitalisierung ist das richtige Maß eines Systems sowie die Wartungsfähigkeit der Systemarchitektur. Oft entscheiden sich Unternehmen für teure Systeme, weil sie sich umfangreiche Dienste und eine einfache Wartung erhoffen, dabei aber nicht bedenken, dass es kaum Mitarbeiter gibt, die das System wirklich zu nutzen wissen. Auch gehören besondere Funktionen, die dem Unternehmen helfen, sich von Wettbewerbern abzuheben, selten zum Systemstandard. Eine innovative und flexible Systemlandschaft braucht also die Turbospritzen spezieller technischer Lösungen aus der Start-up-Szene.

Buchtipp: „Digital Insights – Digitalisierung: 7 Sichtweisen aus der Praxis“

Weiterführende Informationen zum Thema und zur Autorin Bettina Vier finden sich im Buch „Digital Insights – Digitalisierung. 7 Sichtweisen aus der Praxis“, in dem sieben erfolgreiche Interim Manager direkt aus der Praxis berichten und Megatrends, technische Innovationen sowie unternehmerische, prozessuale, ethische, gesellschaftliche und globale Fragen beleuchten. „Digital Insights – Digitalisierung: 7 Sichtweisen aus der Praxis“ ist im Best Practice Verlag erschienen und kostet 39,90 Euro. Weitere Informationen: https://bestpractice-media.de/digital-insights-digitalisierung-7-sichtweisen-aus-der-praxis

Autor: Bettina Vier

Bettina Vier ist Diplom-Volkswirtin und Top-Profi, wenn es um den digitalen Handel geht. Als Interim Managerin ist sie überaus gefragt, denn noch immer tun sich viele Unternehmen schwer, diese Technologie für die eigenen Zwecke gewinnbringend zu nutzen. Branchenübergreifend wird sie seit vielen Jahren als E-Commerce-Managerin in Unternehmen geholt. Dabei stößt sie weitere Digitalisierungsprojekte an und unterstützt da, wo das Umfeld für den E-Commerce noch nicht gegeben ist. Sie berät strategisch und umfassend und macht den digitalen Wandel konkret.

www.ecommerce-management.de

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gehe Deinen eigenen Weg

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StadtLandHolz personalisiert Produkte aus Holz und Leder

StadtLandHolz personalisiert Produkte aus Holz und Leder, aber auch Edelstahl und Acryl

Stellen Sie sich und das Startup StadtLandHolz doch kurz unseren Lesern vor!

StadtLandHolz personalisiert Produkte aus Holz und Leder, aber auch Edelstahl und Acryl. Wir sind ein junges, kreatives Team und bieten nachhaltige, nützliche und besondere Geschenke an. Das eigene Motiv auf einem Eichen-Schneidebrett, ein Name auf einem handgedrechselten Teakholz-Kugelschreiber oder Kinder-Schnitzmesser und die Fotogravur auf einem Ahornbrett für das Hochzeitspaar sind nur einige unserer täglichen Aufgaben. Es ist bereits mein zweites Startup und es macht unheimlich viel Spaß, so kreativ, ambitioniert und eigenständig zu arbeiten. Wir kriegen großartiges Feedback für unsere Ideen, den Kundenservice und den super schnellen Versand. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

In meiner beruflichen Laufbahn als Angestellter in Start-ups und auch im Mittelstand habe ich immer wieder miterlebt, wie Unternehmen auf kurzfristiges Wachstum gesetzt haben und nicht auf eine nachhaltige, gesunde Entwicklung am Markt. Es gibt so viele Beispiele von jungen Unternehmen, die zu schnell, oft exponentiell, gewachsen und ebenso schnell auch wieder verschwunden sind. Ich bewundere Firmen, die unbeirrt ihren Weg gehen und nachhaltig wachsen, halte aber nicht viel von Copycats, die ihr Wachstum auf Pump finanzieren. Und nach dem Motto „love it, leave it or change it“ habe ich mich dann dafür entschieden, es selbst in die Hand zu nehmen und ein auf lange Sicht erfolgreiches Unternehmen aufbauen. 

Welche Vision steckt hinter StadtLandHolz?

Ich verstehe einfach nicht, warum sich in dem Geschenkemarkt so wenig Qualität durchsetzt. Wieso wird so viel Ramsch und Schrott angeboten? Wer möchte sowas denn geschenkt bekommen? Daran möchte ich etwas ändern. Ich glaube daran, dass es auf dem Markt immer viel Platz für nachhaltig wirtschaftende Unternehmen mit qualitativ hochwertigen Produkten geben wird.

StadtLandHolz soll Ansprechpartner für all diejenigen werden, die gerne etwas Schönes, Bleibendes und Besonderes verschenken möchten. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Verwirrend waren anfangs sicherlich die vielen verschiedenen Möglichkeiten, sein Produkt anzubieten. Jede Plattform, Suchmaschine oder Online-Marketing Agentur kann dabei helfen die beste Zielgruppe zu finden. Am Anfang helfen die vielen Möglichkeiten schon, aber für ein selbstbestimmtes Unternehmen ist es entscheidend, dass man nicht auf die Amazons, Ebays & co dieser Welt angewiesen ist. Die größte Herausforderung ist es also, seine Unabhängigkeit zu wahren.

Das Unternehmen ist eigenfinanziert. Besonders hier möchte ich als Unternehmer meine Unabhängigkeit bewahren. Auch wenn man in jedem BWL-Grundkurs lernt, dass Fremdkapital günstiger ist als Eigenkapital, so sollten Gründer sich genau überlegen, ob sie sich wirklich von Anfang an fesseln lassen möchten. 

Wer ist die Zielgruppe von StadtLandHolz?

Wir bieten ganz unterschiedliche Produkte für verschiedene Zielgruppen an. Ganz grob lässt es sich eingrenzen in Privatkunden, die an besonderen, persönlichen und wertigen Geschenken interessiert sind, und Unternehmen, die mit einem nachhaltigen Werbegeschenk Kundenbindung und Imagebildung betreiben wollen. Es reicht also vom Holzkochlöffel als Gastgeschenk, über edle Schneidebretter als Hochzeitsgeschenk bis zu Flammkuchenbrettern mit Logo für Restaurants. 

Besonders oft kommen Kunden auf uns zu, die Geschenke für jemanden suchen, der “schon alles hat”. Das ist doch eine nette Herausforderung, bei der wir sehr gut helfen können. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Viel Wert legen wir auf nachhaltige Produkte. Am meisten Spaß macht es, direkt mit den Herstellern zusammenzuarbeiten. Wenn das nicht möglich ist, benötigen die Produkte bei uns Belege für eine nachhaltige Produktion, wie z.B. das FSC-Zertifikat. Oft ist die Herkunft schon ein erstes Indiz für die Qualität der Produkte. 

Viele kleine Unternehmen vergeben momentan die Produktion und Logistik fremd, bis hin zu reinen Drop-Shopping-Shops. Damit lassen sich schnell Kosten senken und Gewinne maximieren. Für uns ist es aber wichtiger, unsere Kunden zuverlässig und schnell beliefern können. Es kommt bei uns stark darauf an, dass wir auf Sonderwünsche flexibel und einfach eingehen können und wir müssen uns darauf verlassen, dass die Ware in einwandfreiem Zustand beim Kunden ankommt. Das lassen wir uns einiges kosten: Wir haben ein großes Lager und eigene Lasergravurmaschinen. Eine Künstlerin zeichnet exklusiv für uns hervorragende Bilder und Designs auch kurzfristig auf Kundenwunsch – das alles ist nur möglich wenn man kurze und direkte Wege hat.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Seit Corona haben wir eine Wachstumsrate von 100%! Eine schnelle Analyse zeigt: es liegt wohl daran, dass wir erst nach dem Ausbruch von Corona gegründet haben. Der Businessplan hat sich in der kurzen Zeit allerdings schon sehr verändert. Zum 1.4. wollten wir ursprünglich einen Laden in der Bremer Innenstadt beziehen. Der Mietvertrag lag vor und die Inneneinrichtung war fertig, es fehlte nur noch die Handelsregisterauskunft und die Unterschrift. Doch Ende März gingen dann Bilder von leeren Fußgängerzonen in Florenz um die Welt. Das war ein echter Warnschuss. Wir haben noch rechtzeitig gemerkt, wie problematisch Corona für den Einzelhandel sein wird und im letzten Moment den Laden nicht eröffnet. 

Eine wesentliche Änderung während Corona ist sicherlich auch die fehlende Betreuung für unser Kind. Meine Frau und ich haben uns die Betreuung geteilt und mitten in der entscheidenden Phase eines jungen Startups sitze ich mit meiner Tochter auf dem Rasen und zähle Gänseblümchen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf das Online-Geschäft. Erst im kommenden Jahr werden wir uns wieder nach einer Location für ein Ladengeschäft umschauen. Wir wollen unbedingt die Kunden vor Ort und das direkte Gespräch haben, aber momentan sehen wir online auch die Chance, schneller für mehr Kunden da zu sein als im stationären Geschäft.

Die Kita hat bald wieder geöffnet, aber ich habe auch noch eine andere Lösung für die Betreuung gefunden: Im August erwarten wir unsere zweite Tochter und meine Frau kann sich erstmal ganz um beide Kinder kümmern.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Auch über mein Unternehmen hinaus sehe ich grundsätzlich große Chancen in dieser Krise. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren stark über ihre Verhältnisse gewirtschaftet und so hart es klingt: bei einigen tut mir die Insolvenz nicht leid. Es gibt Geschäftsmodelle, die nur in Bullenmärkten funktionieren und es gibt Gastronomieketten, bei denen die Abläufe ins Extreme „optimiert“ werden, damit die Aktionäre immer höhere Profite erwirtschaften. Das kann auf Dauer nicht immer gut gehen, was sich ja nun gezeigt hat. Gut so! Aus jeder Insolvenz wächst wieder etwas Neues heran und eine Krise trägt immer dazu bei, dass die faulen Äpfel am schnellsten verrotten. Die, die sich halten können, gehen gestärkt aus der Krise hervor und haben danach eine tolle Zeit vor sich.

StadtLandHolz, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen Schritt für Schritt mit jedem neuen Kunden weiter wachsen. Und wir wollen unsere Kunden glücklich machen und in 5 Jahren ein solides Unternehmen auf die Beine gestellt haben. Wir haben unendlich viele Ideen, die nach und nach getestet und umgesetzt werden müssen. Darauf freue ich mich jetzt schon!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bewahre Deine Unabhängigkeit, denn wozu sonst machst Du Dich selbstständig?

Habe Mut zu Entscheidungen und gehe Deinen eigenen Weg.

Springe nicht auf jeden Trend auf. Wenn Du ein einzigartiges Unternehmen aufbauen möchtest, dann passt es nicht in jede Schablone.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Alles im Leben ist Verhandlungssache

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mizaru deluxe After Party Pulver aus Mineralstoffen, Kräutern und Vitaminen

mizaru deluxe After Party Pulver aus Mineralstoffen, Kräutern und Vitaminen

Stellen Sie sich und das Startup mizaru doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein junges Startup aus Freiburg und seit 2019 mit mizaru am Markt. mizaru ist das neue deluxe After Party Pulver, das vor und nach dem Feiern eingenommen wird. Es hilft dir am Morgen frisch in den neuen Tag zu starten. mizaru hat erstklassige Qualität, ist empfohlen und getestet von glücklichen Party-Gästen und revolutioniert derzeit die Lifestyle-Szene. Das feine mizaru Präparat besteht aus Mineralstoffen, Kräutern und Vitaminen wie Vitamin B6, das zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung beiträgt. In mizaru ist zudem ein Wunderkraut, von dem die Römer schon vor 2000 Jahren Gebrauch machten. Kurze Hintergrundinformation zum Namen: mizaru ist einer der drei weisen Affen und die Marke mizaru steht für “nur Gutes sehen“ und “positiv in die Zukunft schauen“. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee von mizaru entstand auf einer Poolparty. Es war im Juni 2016, die Grillen zirpten, die Sonne tanzte auf dem Wasser bis sie blutrot unterging, der Mond schien hell, eine wundervolle Sommernacht. Am Morgen nach der Party vermissten wir ein nachhaltiges und natürliches Produkt, das uns mit mentaler und physischer Frische in den neuen Tag begleitet. Etwas Natürliches, dem Körper gut tuendes, das suchten wir. Dies war die Geburtsstunde von mizaru.

Welche Vision steckt hinter mizaru?

mizaru soll der Party-Gimmick auf jeder Geburtstags-, Hochzeits-, Firmenfeier, Mädelsrunde und Männerstammtisch werden. Unser Kunden genießen und teilen dank mizaru einzigartige Momente, weil sie mit mizaru einen Begleiter haben um frisch in den neuen Tag zu starten. Bei mizaru glauben wir an socialhappiness.  Unser Credo “we believe in socialhappiness” ist uns selbst sehr wichtig und tief in den Wurzeln von mizaru verankert. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ein Unternehmen in Deutschland zu gründen ist mit Hürden verbunden. Gesellschaftlich ticken wir Deutschen eher zurückhaltend. Während meiner Zeit in Kalifornien habe ich einen anderen Gründergeist erlebt und spüre wie dieser Spirit gerade nach Deutschland kommt. Als Unternehmersohn habe ich früh gelernt, wie essentiell es ist, Verantwortung zu übernehmen. Unternehmerisch zu handeln hat mich von meiner Kindheit bis zum heutigen Zeitpunkt stets begleitet. Die größte Herausforderung der Gründung besteht darin sich mental auf die Selbstständigkeit einzustellen und dann loszulegen. Als Gründer bekommst du von Tag eins von unterschiedlichen Stakeholdern Feedback. Dies gilt es rational und nicht emotional einordnen. 

Die Finanzierung von mizaru erfolgte zu 100% aus Eigenkapital. mizaru ist schlank aufgestellt: Wir haben keine Mitarbeiter, aber eine Reihe von Ideengebern und Mitgestaltern im mizaru think-thank, die an die Idee und das Produkt glauben, sich engagieren und dazu beitragen, damit wir mit einer geringer Cash Burn Rate Fortschritte machen. Alle Mitglieder des mizaru think-thank sind Experten und haben bewusst verschiedene Ideen, Ansätze und Strategien zu mizaru eingebracht. 

Wer ist die Zielgruppe von mizaru?

mizaru richtet sich an eine Zielgruppe, die gerne den Moment genießen möchte, ohne sich über den Morgen danach den Kopf zerbrechen zu müssen. Die meisten Kunden sind zwischen 20 und 40 Jahren jung. Um drei Beispiele zu nennen: Wir haben Studenten, die nach der Party und vor der ersten Vorlesung mizaru nehmen. Dann haben wir Experts, die Abends den ein oder anderen Cocktail genießen und mit mizaru sozusagen ins Bett gehen, um morgens den Flieger von Zürich nach Frankfurt zu bekommen. Und wir haben Eltern, die abends nach der Flasche Wein auf mizaru zurückgreifen, da der Nachwuchs sie morgens vielleicht früh wecken wird. Alle unsere Kunden haben eine Sache gemeinsam: Sie nehmen die erste mizaru nach dem Konsum und starten mit der zweiten mizaru frisch in den neuen Tag.

Wie funktioniert mizaru? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Der größte Unterschied zu unseren Wettbewerbern ist, dass mizaru gemeinsam mit unseren Kunden entwickelt wurde und wir von Beginn an die richtigen Experten involviert hatten. Am Anfang haben mein strategischer Partner Lennart Berkey und ich in der Küche angefangen zu experimentieren, wie Breaking Bad sozusagen. Früh im Prozess haben wir Schweizer Wissenschaftler in Verbindung mit einem ausgewählten und lizenzierten Qualitäts-Produzenten mit Sitz in Bayern mit der Forschung und Entwicklung beauftragt. Mit den ersten Produktproben haben wir dann einen kleinen Testballon gestartet (n=100). mizaru wurde damals noch händisch abgefüllt, deshalb auch die Größe der Tütchen 5 x 6 cm, die Plastikbeutel waren lokal und nachhaltig gekauft worden. Das Kundenfeedback floss direkt in die Produktentwicklung mit ein, um die Wirkung, den Geschmack und die Verpackung kontinuierlich zu verbessern. Dieser Prozess ging so lange bis mizaru marktreif war. 

Unseren Kunden haben uns von Beginn mitgeteilt, dass sie ein praktisches, nachhaltiges, qualitatives Produkt ansprechend fänden, das dank Design mit einem gewissen Lifestyle verbunden wird. Das haben wir mit mizaru umgesetzt. mizaru wird einfach auf der Zunge eingenommen und kommt in einem praktischen handlichen Sachet (5x6cm), das nebenbei bemerkt der kleinsten Kondomgröße entspricht. mizaru ist nachhalitg und wird in wiederverwendbaren edlen Holzboxen verpackt, gefertigt von einem führenden Zigarrenbox-Hersteller: miza highfive (5 Stk.), miza diplomat (50 Stk.), miza wedding (100 Stk.) und miza club (1.000 Stk.). Die miza box (10 Stk.) und miza roadtrip (25 Stk.) dienen als Refill-Boxen. Das verwendete Plastik bei mizaru ist recycelt. mizaru ist mit Schweizer Wissenschaftler entwickelt und wird in Bayern mit hochwertigen lokalen veganen Inhaltsstoffen produziert. Unser Qualitätssiegel lautet “made in Bavaria”.

Zur Wirkung möchte ich gerne unsere Kunden sprechen lassen, schaut einfach selbst bei Google oder amazon nach.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen? Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Klar hat COVID 19 mizaru getroffen. Insbesondere anstehende B2B-Kooperation mit Luxushotels, Bars, Clubs, Festivals und Unternehmen wurden fast alle auf Eis gelegt. Zum Glück ist unser B2C-Geschäft nicht so betroffen und wir freuen uns über jeden Kunden und Neukunden, der über unsere Homepage bzw. amazon bestellt. 

Schon vor Corona waren wir digital aufgestellt: Wir arbeiten auf Google Drive, die Meetings mit Kunden, Beratern und Anwälten erfolgen über Zoom, die Pitch-Decks sind digital und wir organisieren uns über Whatsapp.  

Unsere Werte helfen uns auch in der Krise. Wir leben “Fairness, Uniqueness, Cleverness und Keenness”. 2019 haben wir die AIDS-Hilfe in Frankfurt am Main in Form einer Sachspende supportet. 2020 werden wir die Mehreinnahmen von der Reduzierung der Mehrwertsteuer komplett spenden und 2021 möchten wir eine Hilfsorganisation unterstützen.  

Wir sehen in Corona auch Chancen, dass vermehrt Kunden auf nachhaltige, vegane Qualitätsprodukte als After Party Pulver zurückgreifen. Gefeiert wird auch in Corona-Zeiten, z.B. die Geburtstagsfeier mit der miza diplomat (50 Stk.), die per Express in 1-2 Tagen beim Kunden ist. Auch Hochzeiten finden wieder in kleinen Familien- und Freundeskreis statt und die edle miza wedding (100 Stk.) kommt bei Braut, Bräutigam und Gästen sehr gut an. Das bestätigt auch das Luxus Lifestyle Magazine LUXlife, das mizaru im Jahr 2020 als “Best Sustainable German Wedding Gift: miza wedding by mizaru®” ausgezeichnet hat. 

mizaru, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Das Ziel ist für uns klar: Wir sind jetzt in der Seed Stage und wollen mizaru an den Märkten in Zürich, Freiburg, München und Frankfurt am Main etablieren. Dafür benötigen wir den richtigen Investor bzw. Business Angel an unser Seite mit strategischem Know-How, Kontakten und Kapital. Im weiteren Schritt möchten wir in strategische Hot-Spots in Europa expandieren und mizaru als Lifestyle-Marke aufbauen. Nicht zu vergessen: mizaru soll in Luxushotels, angesagten Clubs und Bars europaweit vertreten sein. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Du brauchst Bodenständigkeit und mentales Durchhaltevermögen, denn Erfolg kommt nicht sofort. Zudem brauchst du die richtigen Experten an deiner Seite. Versuche stets eine gute Balance zwischen Kreativität und rechtlichen Anforderungen zu finden und starte mit deiner Idee, denn “Tun” ist das Schwierigste. An der Harvard Business School habe ich viel über Entrepreneurship gelernt, Professor William A. Sahlman vergleicht Unternehmertum mit einer langen, harten und schwierigen Reise zum Mt. Everest. Unternehmer Michael Mack vom Europa Park nennt Unternehmensgründung einen Marathon und nicht einen kurzen Sprint. 

Meine drei Tipps sind:

Gebe nicht mehr aus, als auf deinem Konto ist. 

Versuche Deine Organisation ständig weiterzuentwickeln. Sei dir bewusst Unternehmertum ist hochriskant und Wandel wird dein ständiger Begleiter sein, wähle entsprechend deine Partner mit Sorgfalt aus. 

Alles im Leben ist Verhandlungssache, vergiss dies nicht.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Samuel Ernst für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Fokussiert euch auf das Hier und Jetzt

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onemate nachhaltige Reiserucksäcke aus recycelten Plastikflaschen

onemate nachhaltige Reiserucksäcke aus recycelten Plastikflaschen

Stellen Sie sich und das Startup onemate doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein Startup aus Pforzheim, das mit seinen Produkten einen Beitrag dazu leisten möchte, die Reiseprodukt-Branche nachhaltiger zu machen. Das Unternehmen wurde im Jahr 2018 von Julian Rabe gegründet und hat inzwischen ein Team von sieben Mitarbeitern. Unser Gründer Julian entwickelt unsere Produkte selbst und setzt vor allem auf Funktionalität und innovative Details. Er setzt seine Ideen aus eigenen Erfahrungen und den Anregungen unserer Kunden um und schafft so neue Produkte, die die Kundenbedürfnisse erfüllen.

Zu unserem Produktportfolio gehört bisher ein Handgepäcksrucksack, ein Tagesrucksack, ein Koffergurt, ein Regenponcho und ein Moskitonetz. In Zukunft wollen wir uns aber auf das Reisegepäck fokussieren. Seit der Gründung unseres Startups pflanzen wir für jedes verkaufte Produkt einen Mangrovenbaum auf einer Plantage in Madagaskar. So konnten wir bereits über 15.000 Bäume pflanzen. Für unser neustes Produkt, einen Handgepäcksrucksack, pflanzen wir fünf Bäume pro Verkauf. So wollen wir der Klimaerwärmung entgegenwirken und artenreiche Wälder wieder aufforsten. Uns ist es wichtig Bäume zu pflanzen, da so neben der CO2-Kompensation auch Lebensräume für Tiere und Arbeitsplätze für Menschen geschaffen werden können. Da wir auch unsere Produkte nachhaltig gestalten wollen, besteht unser Handgepäcksrucksack aus 50 recycelten Plastikflaschen und unser Tagesrucksack aus 41 PET-Flaschen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Unserem Gründer Julian Rabe  wurde nach seinem dualen Studium im Bereich Maschinenbau klar, dass sich in großen Unternehmen aufgrund der vielen Hierarchieebenen und steifen, strikten Prozessen oft nur wenig bewirken lässt. Schnell wurde ihm bewusst, dass ein solches Arbeitsumfeld nicht zu seiner Arbeitsweise passt. Um sich neu zu orientieren, ist Julian 6 Monate durch Mexiko und Costa Rica gereist. Auf dieser Reise hat er bemerkt, wie schlecht es um die Umwelt steht und dass dringend Handlungsbedarf besteht. Zudem hat er den Markt für Reisezubehör für sich entdeckt und erkannt, dass dieser großes Potenzial bietet und es gerade dort noch viel Raum für Innovationen und nachhaltige Produkte gibt. So hat Julian seinen sicheren Platz bei einem großen Automobilkonzern nach dem Studium gekündigt und mit onemate alles riskiert.

Welche Vision steckt hinter onemate?

Flugzeugreisen und Nachhaltigkeit – zwei Begriffe, die auf den ersten Blick kaum widersprüchlicher sein könnten. Wir vom Startup onemate verbinden diese zwei Gegensätze, indem wir nachhaltiges und verantwortungsbewusst hergestelltes Reisegepäck entwickeln. Unsere Vision ist es den Reisemarkt zu verändern und ein neues Bewusstsein für unsere Erde zu schaffen. Unserer Meinung nach ist es wichtig gerade bei Branchen anzusetzen, die eine negative Umweltbilanz haben, um dort Verbesserungen und Veränderungen herbeizuführen. Es ist wichtig auch dort einen Anfang zu machen. Zu unserer Vision gehört es zudem so viele Bäume wie möglich zu pflanzen und so einen möglichst großen Impact zu haben.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine der größten Herausforderungen für uns war es das richtige Angebot für unsere Kunden zu finden und zu schaffen. Aus diesem Grund haben wir in den letzten zwei Jahren viel getestet und ausprobiert. Rückschläge und Erfolge lagen oft also nah beieinander. Die größte Herausforderung für uns war eindeutig die Corona-Krise in den letzten Monaten. In dieser Zeit haben unsere Produkte als Reiseprodukte natürlich an Relevanz verloren, was sehr deutlich an unseren Verkäufen zu bemerken war.

Unser Startup ist sowohl eigenfinanziert als auch über Fremdkapital von Banken finanziert. Wir haben uns für diese Finanzierung entschieden, da wir noch keine Abhängigkeit zu Investoren wollen und es uns sehr wichtig ist, frei agieren zu können und nicht zu sehr Profit getrieben zu sein.

Wer ist die Zielgruppe von onemate?

Zu unserer Zielgruppe gehören sowohl Business-Reisende als auch junge Reisende. Unsere Hauptzielgruppe ist zwischen 24 und 35 Jahre alt und umfasst Flugzeugreisende mit Handgepäck, Urban Traveller sowie Business Reisende. Generell sprechen wir aber alle reiselustigen Entdecker an, die gleichzeitig ein großes Bewusstsein für unsere Umwelt haben.

Was ist das Besondere an dem Reisegepäck? Woher stammen die Flaschen und wo wird produziert?

Das Besondere an unseren Produkten ist unser einmaliges onemate-Design. Die Rucksäcke sind in ihrer eckigen Form einzigartig auf dem Markt und bieten so einen größtmöglichen Stauraum. Unsere Produkte legen zudem höchsten Wert auf Funktionalität und Nachhaltigkeit und werden dahingehend von unserem Gründer Julian entwickelt.

Unsere Produkte werden bisher in China bei zertifizierten Herstellern produziert. Viele Menschen verbinden China als Produktionsstandort mit schlechten Produktionsstandards und Bedingungen. Unserer Erfahrung nach gibt es China aber viele innovative und engagierte Menschen, die neue und nachhaltige Technologien entwickeln. Wir überwachen unsere Hersteller regelmäßig und achten auf die Einhaltung ethischer und moralischer Standards. Wir sind dankbar für die qualifizierten Menschen, die dort an der Herstellung unserer hochwertigen Produkte beteiligt sind. Un wir führen zudem mit jedem Produktionsbatch regelmäßige Audits durch und überprüfen die Produktionsbedingungen.

Das Material unserer Rucksäcke wird aus recycelten Plastikflaschen hergestellt. Grundsätzlich ist es häufig so, dass Plastik nicht recycelt wird und es somit keinen geschlossenen Kreislauf gibt. Der Grund hierfür liegt darin, dass der Anteil an neuem Plastik in PET-Flaschen sehr hoch sein muss, damit die neuen Plastikflaschen, die in die Regale kommen, rein aussehen. Eine logische Folgerung ist, dass ein Großteil an Plastikflaschen deshalb nicht recycelt wird. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht diese Flaschen zu nutzen und zu neuem Leben zu erwecken, indem wir sie in einen neuen Produktlebenszyklus einbinden. Die Flaschen, die wir verwenden, kommen daher zum Teil auch aus Deutschland, da alte Plastikflaschen auch nach China exportiert werden.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Uns von onemate hat diese Krise hart getroffen. Unsere Umsätze sind von einem Tag auf den anderen eingebrochen. Es ist aber auch nicht verwunderlich, dass ein Startup für Reisegepäck und Reisezubehör in Zeiten, in denen Urlaub und Reisen undenkbar scheinen, seine Relevanz erst einmal verliert. Auch wir haben die Nothilfe vom Staat in Anspruch genommen, was uns sehr geholfen hat. Natürlich hat sich dadurch auch unser Tagesgeschäft sehr verändert. Wir haben die Zeit aber genutzt, um Grundsätzliches zu überdenken und uns weiterzuentwickeln.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir als Unternehmen haben es uns zur Aufgabe gemacht die momentane Krise, die für unser Geschäft quasi einen Stillstand bedeutet, für strategische Neu-Überlegungen und das Analysieren und Optimieren von Strukturen und Prozessen zu nutzen. So hatten wir Zeit für Dinge, die neben dem Tagesgeschäft nie möglich gewesen wären. Wir haben uns beispielsweise intensiv mit unserer Markenidentität beschäftigt und durch gemeinsame Diskussionen ist uns viel bewusster geworden für was wir stehen und wo wir hinwollen. So haben wir beispielsweise Strukturen und Prozesse optimiert und überhaupt erst hinterfragt. Wir haben die Zeit also dazu genutzt zu reflektieren, Probleme überhaupt erst zu erkennen und uns weiterzuentwickeln.

Generell haben wir und dazu entschlossen einen größeren Fokus auf den Vertrieb zu legen und enger zusammenzuarbeiten und unsere Arbeitsbereiche zu vernetzen und Feedbackprozesse einzubauen. In den letzten Monaten haben wir zudem ein neues Produkt, unseren Tagesrucksack, entwickelt und hier viel Zeit in Details und Funktionalität investiert.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir konnten diese Krise definitiv als Chance und Weiterentwicklungsmöglichkeit wahrnehmen. Unser Startup beruht auf der Mentalität, dass ein Tiefpunkt der Startpunkt für Lerneffekte und eine neue Aufwärtsbewegung ist. Hier kann analysiert werden, was funktioniert und was nicht und so ein ganz neuer, geschärfter Fokus entstehen. Sich auf das Wesentliche besinnen ist ein wichtiger Teil dieser Denkweise. Wir sind uns sicher, dass uns diese Erfahrung langfristig helfen wird und wir so stärker aus dieser Krise kommen als zuvor. Das Gelernte wird uns in Zukunft sicherlich von Nutzen sein.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehen wir uns als deutscher Marktführer für nachhaltige Reiserucksäcke. Unser Ziel ist es natürlich eine große Bekanntheit zu erlangen. Wir möchten bis in fünf Jahren ein eigenes Klimaprojekt auf die Beine gestellt haben, um noch mehr in der Welt verändern zu können und noch mehr beitragen können. Hier planen wir ein Drohnenprojekt, mit dem möglichst viele Bäume gepflanzt werden können. Ein weiteres Ziel für die Zukunft ist es außerdem alle Produkte aus Ocean Plastic herzustellen und so einen möglichst großen positiven Effekt auf die Welt zu haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Fokussiert euch auf das Hier und Jetzt. Es ist wichtig im Auge zu behalten, was jetzt gerade wirklich relevant für euer Unternehmen ist. Konzentriert euch also auf die Schritte, die es in diesem Stadium braucht und darauf, was wirklich relevant ist.  Oft tendiert man dazu in der Zukunft zu arbeiten oder möglichst viele Teilbereiche abdecken zu wollen. So verliert man aber oft den Fokus. Also immer einen Schritt nach dem anderen machen!

Geben und Nehmen: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man andere Menschen bedingungslos unterstützen sollte. Grundsätzlich bekommt man das oft vielfach zurück. Es ist wichtig aneinander zu glauben und aufeinander zu vertrauen – so können großartige Dinge entstehen!

Menschen sind das wichtigste Asset, das ein Unternehmen haben kann. Ein starkes Team kann dir neue Perspektiven und Möglichkeiten aufzeigen und so die besten Ergebnisse liefern. Unserer Erfahrung nach bringt dich ein Team mit vielen Persönlichkeiten ein großes Stück weiter. Es ist wichtig dem Input und der Sichtweise von anderen Gehör zu schenken!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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