Sonntag, Juli 6, 2025
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Vereinfacht eure Entscheidungswege

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paarzeit adventskalender

Paarzeit: Adventskalender für jeden verkauften Kalender wird ein Baum gepflanzt

Stellen Sie sich und das Startup Paarzeit doch kurz unseren Lesern vor!

Paarzeit ist mit dem Paarzeit Adventskalender bekannt geworden, der im Advent 2019 in über 60.000 Haushalten ein Zuhause gefunden hat. Was wir mit zwei Menschen im Nebengewerbe begonnen haben, führen wir nun in einem kleinen Team von acht Menschen fort, um die nächsten Ideen umsetzen und dadurch mehr Liebe in die Welt zu bringen. Zusätzlich zum Paarzeit Adventskalender in der Edition 2020 erscheint dieses Jahr ein weiteres Produkt von Paarzeit: Schnauzberts Winterreise. Ein Adventskalenderformat, in dem Hundehalter Inspirationen erhalten, um die stressige Vorweihnachtszeit und das laute Silvesterfest tiefenentspannt zu verleben.

Uns von Paarzeit ist wichtig, dass wir auch einen gesellschaftlichen Mehrwert realisieren. Aus diesem Grund lassen wir für jedes verkaufte Produkt einen Baum pflanzen. Mit unserem Konzept, welches noch viele weitere Nachhaltigkeitsaspekte inkludiert, sind wir zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis (Design) nominiert worden. Und dürfen uns jetzt schon glücklich schätzen, in der aktuellen Auswahlrunde zu den Top 100 zu gehören.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Alex: “Die Idee zum Paarzeit Adventskalender kam mir im Advent 2019 auf einem Spaziergang, bei dem ich den Deutschlandfunk-Podcast gehört habe. Der Beitrag befasste sich mit der aufblühenden deutschen Adventskalenderkultur und es wurden verschiedene Arten vorgestellt, bpsw. Wurst-, Kosmetik- oder Sex-Toy-Adventskalender. In meinen Ohren klang dies nach viel Zeug, das den Advent nicht wirklich besinnlicher macht. Besinnlichkeit verbinde ich mit einer schönen Zeit, gemeinsam mit meiner Frau (gerade dann, wenn die Kinder im Bett sind und wir die Smartphones zur Seite legen). Und da kam mir ein Adventskalender für Beziehungen in den Sinn. Etwas, das Menschen zusammenbringt, statt auseinander.”

Thorben: “Ich war damals gerade ziemlich weit weg vom Alltag, da ich mich von einem Burnout erholte. Eigentlich eine suboptimale Ausgangslage für neue Projekte… Als Alex mich dann anrief und ganz enthusiastisch seine Idee beschrieb, war ich aber sofort gedanklich mit an Bord! Und zu meinem Glück war das ja auch genau seine Absicht.

Ich kenne das Gefühl mir mehr ruhige, gemeinsame Zeit mit meiner Freundin zu wünschen. 18 Monate Fernbeziehung und große persönliche Veränderungen haben uns schon einige Male auf die Probe gestellt. Dadurch konnten wir lernen, dass man Herausforderungen als Paar am besten mit liebevoller Aufmerksamkeit begegnet.

Alex‘ Idee leuchtete mir also auf Anhieb ein und den Kontext Advent fand ich total passend. Für’s Erste hatte ich vor, das Projekt so nebenbei laufen zu lassen. Es nahm aber bald eine Eigendynamik an und ich merkte immer deutlicher, dass das wirklich genau mein Ding ist. Ich entschied mich mit der Gründung von Paarzeit einen beruflichen Neustart zu machen.“

Welche Vision steckt hinter Paarzeit?

Unsere Vision ist es, eine Welt zu erschaffen, in der Menschen und Natur liebevoll verbunden sind. Dafür möchten wir unsere eigene Liebe zum Leben über unsere Produkte in die Welt tragen und multiplizieren. Unser Ziel ist es, dass es durch unser Unternehmen nur Gewinner gibt:

Die Kunden, die ein Produkt bekommen, das einen echten Mehrwert bietet, wodurch nachhaltig die Beziehung gestärkt wird
Regionale Partner (bspw. die Druckerei)
Passgenaue Arbeit für die Förderwerkstätten
Die Umwelt gewinnt Bäume und Kinder werden zu KlimabotschafterInnen für Klimagerechtigkeit ausgebildet.
Durch Umsatzbeteiligungen partizipieren MitarbeiterInnen und Dienstleister von vom unternehmerischen Erfolg

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Auf unserem Weg sind wir schon vielen Herausforderungen begegnet, die wir immer durch tolle Menschen und Ideen lösen konnten. Die dauerhafte Problematik, dass das Adventskalendergeschäft ein Saisongeschäft ist und somit Konzeption und Produktion vorfinanziert werden müssen, war letztes Jahr auch schon eine Herausforderung für uns. Wir haben mit einem vergleichsweise kleinen Budget gestartet und sind im ersten Geschäftsjahr alle Entwicklungsschritte in unserer Freizeit gegangen. Das hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen, die wir von unseren Familien und Partnerschaften abgeknapst haben.

Unsere größte Herausforderungen war es tatsächlich nicht, die nötige Startfinanzierung zu bekommen. Hier haben wir ein Gründerstart-Darlehen von der Nbank aufgenommen – sondern später der rasanten Nachfrage gerecht zu werden. Wir hatten zu Spitzenzeiten zehn Produktionsstätten mit Material zu versorgen und über 50 Produktionsmitarbeiter innerhalb von zwei Wochen zusätzlich zu den Förderwerkstätten eingestellt. Thorben ist einige Tage mit einem 3,5 Tonner von Produktionsstätte zu Produktionsstätte gedüst, um alle mit Material zu versorgen.

Hätten wir am Anfang mehr Kapital zur Verfügung gehabt und das starke Kundeninteresse an unserer Idee vom liebevollen Advent abgeschätzt, wäre die Produktion organisierter und weniger behelfsmäßig abgelaufen. So haben wir am Ende on-demand nachproduziert. Zudem waren lange Lieferzeiten eine Herausforderung für uns, daher sind wir besonders dankbar, dass unsere Kunden, in den allermeisten Fällen, so viel Geduld mitgebracht haben.

Wer ist die Zielgruppe von Paarzeit?

Die Zielgruppe unseres Paarzeit Adventskalenders sind alle Paare – unabhängig von Geschlecht, Orientierung, Alter und Interessen. Viele Paare haben das Problem, dass der Alltag lauter und wichtiger als die Partnerschaft erscheint: Familie, Job, etc. nehmen so viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch, dass die Zeit mit dem Partner als selbstverständlich wahrgenommen wird. Wir möchten alle Paare mit Ideen und Übungen unterstützen, in der Partnerschaft Glücksmomente zu erleben und dadurch ihre Beziehungen zu stärken.

Was ist das Besondere an dem Adventskalender?

Es gibt in allen erdenklichen Bereichen Adventskalender – bspw. Spielzeug, Beauty, Bier, Süßigkeiten. Paarzeit bietet die erste rundherum nachhaltige und ökologische Alternative an – mit einem Klima-Plus. Paarzeit hat das Ziel, ein Angebot mit Sinnhaftigkeit und Tiefe in der Konsum gesteuerten Vorweihnachtszeit zu schaffen. Was den Paarzeit Adventskalender von anderen Partnerschafts-Adventskalendern unterscheidet, ist die Verbindung der klassischen Adventskalendertradition mit modernen Ansätzen der Wissensvermittlung.

paarzeit adventskalender

Der Paarzeit Adventskalender geht über ein reines Unterhaltungsangebot hinaus und schafft Raum für Interaktion. Die Inhalte werden in Zusammenarbeit mit Kommunikationsexperten und Psychologen entwickelt und in mehreren Evaluationszyklen mit Nutzern getestet. Die Gestaltung des Produkts und die Aufarbeitung der Inhalte ermöglicht Paaren, auch mögliche schwierige Beziehungsthemen mit Leichtigkeit zu besprechen und Wissen aus der Paarpsychologie im Alltag anzuwenden.

Paarzeit, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren möchte Paarzeit 1 Millionen Bäume gepflanzt haben (in 2019 waren es über 60.000 Baumpflanzungen). Kalkulatorisch bedeutet das: 10.000 Tonnen gebundener Kohlenstoff in Bäumen. Gleichzeitig ist unser Ziel, durch jedes verkaufte Produkt unseren Kunden mindestens einen Glücksmoment zu schenken – wir stecken viel Gedanken, Liebe, Expertise und Evaluationszyklen in jede einzelne Karte, jedes einzelne Produkt. Diese Mühe soll sich für jeden Kunden mindestens einmal ausgezahlt haben.

Außerdem planen wir unser Konzept in verschiedene Richtungen zu expandieren – zum einen planen wir den Kalender, bzw. das Konzept, in fünf weitere Sprachen zu übersetzen, um die gleiche Zielgruppe in anderen Ländern zu erreichen. Zudem erstellen wir Produkte für weitere Zielgruppen. In fünf Jahren möchten wir eine Markenbekanntheit vergleichbar mit dem UNO Spiel erreicht haben. Es wurde von vielen Personen bereits genutzt, so dass der Name “Paarzeit” jedem etwas sagt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Tipp 1: Gründet (auch) für die gerechte Sache. Unsere gerechte Sache ist, dass wir der Natur mehr zurück geben möchten, als dass wir an Ressourcen in der Produktion verbrauchen. Wenn ihr für die gerechte Sache gründet, findet ihr leichter Menschen, die euch unterstützen wollen. Das können potenzielle Team-Member, Testnutzer oder Influencer sein.

Tipp 2: Vereinfacht eure Entscheidungswege. Am einfachsten ist es, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu entwickeln, wenn ihr selbst zur Zielgruppe gehört. Und ein effektives Mittel, um Entscheidungen zu treffen ist, mit vielen potenziellen Menschen aus der Zielgruppe in Kontakt zu stehen und ganz direkt mit kurzen gezielten Fragen um ihre Meinung zu bitten. Wenn ihr dieses Vorgehen ritualisiert, löst ihr jeden Engpass in der Produktentwicklung, weil ihr immer wertvollen Input von außen bekommt.

Tipp 3: Bleibt unabhängig. Damit wir unabhängig bleiben, haben wir haben uns aktiv dagegen entschieden, Investoren an Bord zu holen. Im Gegenzug mussten wir als Gründer vollständig für das Darlehen bürgen. Jedoch hat dieses Vorgehen uns geholfen Paarzeit nach unseren eigenen Wertvorstellungen aufzubauen, ohne, dass wir die Investments anderer Leute berücksichtigen mussten. Auf diese Weise konnten wir viele gesellschaftlich relevante Aspekte (wie die Sache mit dem Pflanzen der Bäume) umsetzen ohne andere Menschen davon überzeugen zu müssen, dass dies entscheidende Erfolgsfaktoren sind.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Alex und Torben für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Priorität auf dem Kundenerlebnis

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wolt essen finnland

Wolt aus Finnland großartiges Essen entdecken und geliefert bekommen – bis nach Hause oder ins Büro

Stellen Sie sich und das Startup Wolt doch kurz unseren Lesern vor!

Sehr gerne! Mein Name ist Miki Kuusi und ich bin Mitgründer und CEO von Wolt. Wolt ist ein Technologieunternehmen aus Finnland – ganz im Norden von Europa. Wir machen es viel einfacher, großartiges Essen zu entdecken und geliefert zu bekommen – bis nach Hause oder ins Büro. Und wir haben einen Service entwickelt, der Ihnen köstliche Speisen liefert und so den Stress des Kochens vermeidet. Wir helfen Ihnen also, kulinarische Highlights zu genießen – egal an welchem Ort. Dadurch machen wir jede Stadt, in der wir aktiv sind, zu einem lebenswerteren Ort. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich komme aus dem Bereich der Start-ups und des Unternehmertums, daher war es vielleicht ein natürlicher und logischer Schritt für mich, Gründer zu werden. Bevor ich Wolt gegründet habe, war ich CEO von Slush, einer der größten Technologiekonferenzen der Welt. Ich hatte schon immer eine Leidenschaft dafür, Dinge zu entwickeln und mit Technologien zu arbeiten, die die Welt gestalten.

Die Idee für Wolt entstand 2011, als ich einige Zeit im Silicon Valley verbrachte. Dort habe ich einen ersten Eindruck von lokalen Diensten bekommen, bei denen es möglich war, sich über das Mobiltelefon fahren zu lassen. Gemeinsam – mit meinen 5 anderen Mitgründern – haben wir verstanden, dass die Welt in diese Richtung geht – zunehmende Digitalisierung durch das mobile Internet, das Aufkommen von Plattformen und extreme Verbraucherfreundlichkeit.

Im Jahr 2014 haben wir begonnen mit Wolt zu arbeiten, als ich von Slush wegging. In den darauffolgenden 12 Monaten haben wir dann das Unternehmen aufgebaut. Unser Service ging erstmals im Frühjahr 2015 in Helsinki an den Start. Danach haben wir unser Geschäft von Finnland aus auf inzwischen über 80 Städte in 23 Ländern ausgeweitet.

Welche Vision steckt hinter Wolt?

Wir wollen die Leute glücklicher zu machen: Glücklichere Restaurants, die mehr Kunden haben und mehr Leute einstellen können. Glücklichere Lieferanten, die mit uns eine flexible Möglichkeit haben, Geld zu verdienen. Glücklichere Kunden, die eine größere und vielfältigere Auswahl an großartigem Essen haben, egal wann und wo – und dabei auch noch Zeit sparen. Man könnte sagen, unsere Mission ist es, Städte zu einem lebenswerteren Ort zu machen. Um genauer zu sein, wollen wir jede Stadt, in der wir aktiv sind, besser machen. Unser Unternehmensziel geht nämlich weit über die Erstellung einer „Bestell„App“ hinaus. Warum? Weil wir eine ganz neue Infrastruktur schaffen möchten. Wir bauen eine Verbindung zwischen Restaurants, Lieferanten und Kunden auf.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben Wolt vor 6 Jahren gegründet, und unsere ersten Lieferungen gingen vor 5 Jahren raus. Am Anfang war es wirklich schwierig für uns, in die ersten neuen Märkte außerhalb Finnlands zu expandieren. Diese Länder waren Schweden, Estland und Dänemark. Aber wir haben es geschafft, dort zu starten und unsere ersten Kunden zu gewinnen. Wir sind nach wie vor in diesen Ländern tätig, und diese Erfahrungen waren grundlegend dafür, wie wir heute unsere Wachstumsstrategie angehen. Der Markteintritt in Deutschland zum Beispiel verlief wesentlich reibungsloser als in den ersten Ländern, da wir nun über eine 5-jährige Erfahrung verfügen.

Auch in den nächsten Jahren wollen wir weiterwachsen und Personal aufstocken. Aber natürlich nur so, dass unsere Unternehmenskultur keinen Schaden nimmt. Aktuell beschäftigen wir rund 1200 Mitarbeitern und arbeiten hart daran, dass sich alle als Teil desselben „Wolt“- Unternehmens fühlen.

Beim Thema Finanzierung, haben wir zusätzlich zu den anfänglichen Seed- und Angel-Investitionen vier Finanzierungsrunden abgeschlossen. Insgesamt haben wir 258 Millionen Euro von Top-VCs aus der ganzen Welt erworben. Wir sind sehr froh, dass so viele erstklassige Unternehmen uns und unserer Art das Geschäft aufzubauen, großes Vertrauen entgegengebracht haben. Wir machen zwar noch immer Verluste, aber wir sind auf dem Weg zur Rentabilität, insbesondere in unseren älteren Märkten. 

Wer ist die Zielgruppe von Wolt?

Jeder, der Lust auf gutes Essen in heimischer Umgebung hat.

Wie funktioniert Wolt? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir kommen aus Finnland. Hier haben wir unser Geschäft auch gestartet: Helsinki, eine kleine Stadt mit einer geringen Einwohnerzahl, aber einer breit verteilten Stadtfläche und oft schlechtem Wetter. Darüber hinaus hatte Helsinki als Stadt noch keine richtige Lieferkultur für Essen. Helsinki ist oder war daher wahrscheinlich eine der schwierigsten Städte in Europa, um einen Essenslieferdienst aufzubauen. Daher mussten wir vom allerersten Tag an unser Geschäft anders aufbauen – in kleinen Schritten, mit enormer Effizienz und mit einem nicht nachlassenden Fokus auf die Verwendung von innovativen Technologien. Unsere nordische Herkunft und der Mangel eines großen Binnenmarktes hat uns dabei geholfen, drei Faktoren beim Aufbau unseres Geschäfts zu priorisieren – Effizienz, Technologie und Kundenerfahrung – die heute unsere Arbeitsweise bestimmen. Auf dieser Basis ist die Firma seit 2014 stark und stetig gewachsen. 

Konkret bedeutet dies, dass wir eine Technologie zur Optimierung der Logistik aufbauen, damit wir nicht nur während der Stoßzeiten, sondern auch während der Randzeiten zuverlässig und rentabel arbeiten können. Es bedeutet Dinge wie das Verknüpfen von Lieferungen („Bundling“), bei dem anstelle eines Kuriers, der von einem Restaurant zu einem Kunden geht, dieser Kurier Lebensmittel von 3 nahegelegenen Restaurants abholt und an 3 Kunden im gleichen Gebäude oder in der gleichen Nachbarschaft liefert.

Ein weiterer Aspekt ist, unser Umgang mit dem Kundenservice.

Wir stellen in allen Ländern, in denen wir tätig sind, ein Team von lokalen Kundendienstmitarbeitern ein, so dass wir in der Lage sind, auf Nachrichten von Kunden, Restaurants oder Kurieren in durchschnittlich weniger als 1 Minute zu reagieren. Und damit meinen wir echte Antworten von echten Menschen in der jeweiligen Landessprache – nicht von Robotern. Dies ist auch ein Grund dafür, warum wir im App Store mit 4,8 von5 und in Google Play mit 4,7 von 5 die höchsten Bewertungen bei der Lieferung von Lebensmitteln erzielen.  

Letzten Endes ist es unsere Aufgabe, ein nachhaltiges Geschäft aufzubauen, das drei Parteien in ausgewogener Weise verbindet: den Kunden, das Restaurant und den Kurier. Das bedeutet, dass wir dafür sorgen müssen, dass der Kunde sein Essen schnell genug zu einem vernünftigen Preis erhält, dass das Restaurant durch uns ein bedeutendes Einkommen erzielt und dass die Kuriere genügend Lieferungen mit ausreichend hohen Einnahmen haben. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Als der Ausbruch von COVID-19 begann, haben wir frühzeitig eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um unsere Mitarbeiter zu schützen: Wir haben alle Mitarbeiter ins Home-Office geschickt (einschließlich des Kundensupports), den menschlichen Kontakt mit unserem kontaktlosen Lieferverfahren minimiert, ein Kurier-Unterstützungsprogramm gestartet und Richtlinien für alle Beteiligten bezüglich Hygiene und Sicherheit festgelegt. Obwohl die Einschränkungen (teilweise) aufgehoben wurden, haben wir die kontaktlose Lieferung als Standardoption beibehalten und legen weiterhin Wert auf soziale Distanzierung und besonders hohe Hygienestandards. Zusätzlich zu unseren direkten gesundheitsbezogenen Maßnahmen haben wir in vielen unserer Märkte Unterstützungsprogramme eingeführt, um Restaurants, die von den Sperrmaßnahmen stark betroffen waren, bei der Überwindung der Krise zu helfen.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Menschen zeigen in der Krise ihren wahren Charakter. Das gilt auch für Unternehmen: Verstehen Unternehmen die Krise? Können sie sich schnell auf die veränderte Situation einstellen, Alternativ- und Bewältigungsstrategien entwickeln? Und was lernen sie aus der Krise? Unternehmerisches Handeln ist eine ständige Herausforderung. Insofern bietet jede Krise die Chance, eingefahrene Wege zu verlassen und neue Lösungen zu erarbeiten. Ganz konkret hat die Corona-Pandemie zu einem großen Digitalisierungsschub weltweit geführt, auch in den Ländern, die bislang eher zögerlich waren. 

Für uns bedeutete Covid-19, die Arbeit an der Erschließung neuer Vertikalmärkte für Wolt zu beschleunigen. Da die Menschen in der Krisenzeit zu Hause bleiben mussten, haben wir schnell angefangen unseren Wolt Service um Lebensmittel und andere Einzelhändler zu erweitern.

Wir hatten bereits über diesen Entwicklungsschritt nachgedacht und erwogen, dies in Zukunft auszuprobieren, aber es war klar, dass die Menschen Lebensmittel schnell geliefert bekommen mussten, und so haben wir die Entwicklung enorm beschleunigt, um der Kundennachfrage nachzukommen. Deshalb stellten wir im Februar einen Leiter für den Bereich Einzelhandel ein und arbeiten aktuell mit 400 Veranstaltungsorten in 18 Ländern zusammen. Der Bereich ist vielversprechend für uns, und wir sind gespannt, wie sich der Einzelhandel entwickelt. Dies ist etwas, dass wir auch in Deutschland zukünftig in Betracht ziehen.

Wolt, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Es gibt nicht viele erfolgreiche Technologieunternehmen im Lebensmittelsektor, die aus Europa kommen, und wir wollen ein nachhaltiges Technologieunternehmen aufbauen, das langfristig Bestand hat. Letztendlich geht es bei jedem Unternehmen darum, ein nachhaltiges Geschäft aufzubauen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Fokus. Gerade in der Anfangsphase ist es unglaublich wichtig, sich auf das eigene Geschäftsmodell zu konzentrieren und sich eine eigene Nische zu suchen. Gleichzeitig ist es wichtig, das richtige Produkt oder die richtige Dienstleistung für den Kunden zu entwickeln. Letztendlich bedeutet Fokussierung auch, Nein sagen zu können, um sich auf das Wichtigste zu konzentrieren.

Scheitern akzeptieren und weiter machen. Scheitern ist Teil des Prozesses bei der Gründung eines Start-Ups. Es ist wichtig, eine Kultur aufzubauen, die schnelles Ausprobieren und Scheitern akzeptiert und auch fördert. Ebenso wichtig ist es, aus diesen Misserfolgen zu lernen, um nicht dieselben Fehler zu wiederholen, und dann einfach weiterzumachen.

Priorität liegt auf dem Kundenerlebnis. Wenn ein Unternehmen nicht die Einstellung hat, dass der Kunde an erster Stelle steht, ist es praktisch unmöglich, erfolgreich zu sein. Denken Sie also in allen Bereichen des Unternehmens immer an Ihre Kunden.  

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Miki Kuusi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Einfach machen und loslegen

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Etikettensprint Etiketten marius

Etikettensprint individuell bedruckte Etiketten

Stellen Sie sich und das Startup Etikettensprint doch kurz unseren Lesern vor!

Hi mein Name ist Marius, ich bin 28 Jahre jung und Geschäftsführer der Etikettensprint GmbH. Auf unserer Webseite etikettensprint.de kann man individuell bedruckte Etiketten online bestellen. Wir haben einen Etiketten-Kalkulator entwickelt, der sich leicht bedienen lässt und immer den endgültigen Etikettenpreis anzeigt. Unsere Webseitenbesucher  müssen keine Experten aus der Etikettenbranche sein, um ihre Etiketten bei uns online zu bestellen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Die Digitalisierung in Deutschland schreitet immer weiter voran und diese positive Veränderung sollte man nicht verpassen. Da viele Etikettendruckereien noch recht altmodisch mit herkömmlichen Bestellabläufen arbeiten, dachten wir uns, dass man Etiketten auch viel schneller und einfacher online bestellen kann. Daher haben wir uns zusammengesetzt und ein Konzept entwickelt mit dem Kunden in nur wenigen Schritten ihre Etiketten online drucken lassen können.

Welche Vision steckt hinter Etikettensprint?

Der Name Etikettensprint drückt unsere Vision schon recht gut aus. Wir wollen die erste Anlaufstelle sein, wenn man dringend Etiketten benötigt. Alle internen Abläufe sind so gestaltet, dass man schnell auf Eventualitäten reagieren kann. Egal ob Klein- oder Großmengen. Unsere Etiketten werden im Sprint gedruckt und verschickt. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war tatsächlich die Entwicklung des Kalkulators. Man kann für individuelle Produkte, wie Rollenetiketten, kein Standardprogramm verwenden und deswegen haben wir unsere eigene Software programmiert. 

Man muss an so viele Details denken, um es dem Kunden so einfach wie nur möglich zu machen. Trotzdem möchte man sein ganzes Etiketten Know-how online abbilden und das ist immer eine Gratwanderung zwischen „Der Kunde hat auf der Webseite alles was er braucht“ und „Der Kunde wird von zu vielen Informationen erschlagen und weiß nicht weiter“. Glücklicherweise haben wir einen starken Partner gefunden, der unser Vorhaben von Anfang bis Ende finanziell unterstützt hat. 

Wer ist die Zielgruppe von Etikettensprint?

Rollenetiketten werden vorzugsweise in der Industrie verwendet, da diese für eine maschinelle Etikettierung am besten geeignet sind. Deswegen sind Firmen und Industrieunternehmen unsere größte Zielgruppe. Jedes Produkt und jede Ware muss gekennzeichnet werden, damit sie verkauft werden darf und somit sind Etiketten in den unterschiedlichsten Branchen erforderlich. Natürlich hat man auch als Privatperson bei uns die Möglichkeit günstig Etiketten zu bestellen. 

Wie funktioniert Etikettensprint? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Man trägt im Etiketten-Kalkulator das Etikettenformat und Stückzahl ein, wählt das Material und Veredelung aus, lädt das gewünschte Druckbild zu jeder Sorte hoch und schickt die Bestellung ab. Das Prinzip ist unkompliziert und selbsterklärend. 

Der große Unterschied zu anderen Anbietern ist, dass man bei uns immer den endgültigen Etikettenpreis angezeigt bekommt, noch bevor man sich auf der Webseite registriert hat. Jeder Webseitenbesucher kann so ganz unverbindlich seine Etiketten vorab selbst berechnen und muss sich erst registrieren, wenn er die Bestellung abschicken möchte.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man im Kundenkonto seine bereits bestellen Etiketten in 2 Schritten erneut bestellen kann, ohne alle Parameter erneut eingeben zu müssen. Somit ist die Nachbestellung der Etikettenrollen innerhalb 3 Minuten erledigt. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Ich denke jedes Unternehmen hat die Auswirkungen von Corona zu spüren bekommen. Die Industrie wurde teilweise lahmgelegt und die Kaufkraft ist in vielen Branchen extrem eingebrochen. Trotzdem haben wir keine großen Veränderungen vorgenommen, denn der Onlinemarkt ist nun mal die Zukunft und da sind wir mitten drin.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Viele Einkäufer wurden durch Corona dazu gezwungen die benötigten Etiketten online zu bestellen und haben festgestellt, dass es eigentlich ganz einfach ist. Die innerliche Hemmschwelle, benötigte Waren im Internet zu bestellen, ist seit Corona definitiv niedriger geworden und das freut uns sehr.

Etikettensprint, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren wird es auch für Firmen ganz normal sein, Etiketten online zu bestellen. Wir wollen den Menschen die Etikettenthematik näher bringen und darauf aufmerksam machen, dass wirklich überall in unserem Alltag etikettierte Waren zu finden sind. Ich erhoffe mir, dass wir zukünftig der erste Ansprechpartner sind, wenn es darum geht Etiketten online zu bestellen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ich habe nur 1 Tipp und das ist einfach machen! Wenn man von seiner Idee überzeugt ist, dann sollte man nicht auf den perfekten Zeitpunkt warten, sondern einfach loslegen. Im Endeffekt kommt es meistens eh anders, als gedacht und diese Herausforderungen machen einen stärker und noch zielstrebiger. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Marius Krause für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Zufriedene Kunden sind das A und O

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mute-labs schallisolierte Telefonboxen

mute-labs schallisolierte Telefonboxen, die sich auch Startups leisten können

Stellen Sie sich und das Startup mute-labs doch kurz unseren Lesern vor!

Conradin: mute-labs ist ein Berliner Startup, das schallisolierte Telefonboxen produziert, die sich auch Startups leisten können.

Wie ist die Idee zu mute-labs entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?

Conradin: Die Idee kam mir, als ich für mein letztes Startup nach Telefonboxen suchte, damit ich nicht mehr im Regen im Hinterhof telefonieren muss, wenn kein Meetingraum frei war. Bei der Recherche stellte ich fest, dass es zwar jede Menge Anbieter für schallisolierte Telefonboxen gab. Aber die günstigste Option kostete 6.500€ – für ein Startup definitiv zu viel. In Gesprächen mit befreundeten Gründern stellte ich fest, dass viele andere auf genau das gleiche Problem gestoßen waren. Also entschied er sich eine eigene Telefonkabine zu entwickeln. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Conradin: Mit Abstand die größte Herausforderung war es anfangs nur mit einer guten Idee im Schlepptau einen Hersteller zu gewinnen, der große Volumina in Serie herstellen kann und bereit ist mit mir – in diesem Bereich damals ein absoluter Nobody – zusammenzuarbeiten. Das hat lange gedauert und ich habe sehr viele Absagen kassiert, bevor wir einen Partner gefunden haben. Der freut sich allerdings jetzt, denn wir machen inzwischen ernstzunehmende Volumina. Wir haben komplett gebootstrapped. Ich habe das Geld, was ich aus dem Verkauf meines letzten Startups (kein großer Exit) komplett wieder in mute-labs investiert. Darüber hinaus konnten wir einige Fördergelder gewinnen.

Wer ist die Zielgruppe von mute-labs?

Conradin: Anfänglich war die Zielgruppe ganz klar: Startups, die auf Kosten achten. Inzwischen haben wir gemerkt, dass wir mit unserem Produkt (bald wird es weitere geben) durchaus auch für größere Konzerne interessant sind. Zu unsereren Kunden zählen inzwischen neben kleinen und großen Startups wie N26, Deivery Hero und Hello Fresh auch viele Großunternehmen wie Strategieberatungen, Automobilhersteller, Energieunternehmen, Pharmakonzerne, u.v.m.

Wie funktioniert Eure Telefonbox?

Conradin: Recht einfach: Man geht rein, schließt hinter sich dir Tür und hat seine Ruhe für wichtige Calls oder konzentriertes Arbeiten. Über einen integrierten Präsenzmelder schalten sich Licht und Lüftung automatisch an, sodass man auch bei längeren Gesprächen ausreichend frische Luft hat für klare Gedanken hat. Wer Telefonboxen aufstellt, schafft schlicht zusätzliche Meetingraumkapazitäten.

mute-labs schallisolierte Telefonboxen

Wie ist das Feedback?

Conradin: Bisher sehr positiv. Am Anfang hatten wir allerdings eine zu schwache Lüftung verbaut. Da haben sich ein paar Kunden (zu Recht) beschwert, dass es in der Kabine stickig wird. Zu allem Überfluss war es Julia ls wir glaunched haben und die Temperaturen lagen deutlich über 30°C. Darauf hin haben wir in knapp 100 Kabinen die Deckenelemente mit der Belüftung ausgetauscht. Das war teures Lehrgeld. Aber für uns war klar: Wir wollen eine Marke aufbauen und da ist das allerwichtigste, dass die Kunden zufrieden sind. Die Kunden waren sehr überrascht, als wir von uns aus auf sie zukamen und die Lüfter austauschten. Aber genau darum geht es uns: Positiv überraschen!

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Conradin: In 5 Jahren wollen wir der führende Anbieter von “Affordable Office Acoustics” in Europa sein. Das heißt, wir wollen sowohl weitere regionale Märkte erschließen als auch neue Produkte entwickeln. Das erste neue Produkt ist eine 4-Personen Meetingkabine. Die ist schon fertig und der Launch steht unmittelbar bevor.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bleibt bescheiden und kostenbewusst. Wer früh Funding bekommt, ist schnell verleitet, primär an Wachstum zu denken und die Kosten aus den Augen zu verlieren. Das kriegt man später – wenn es um Profitabilität geht – nur schwer wieder eingefangen.

Zufriedene Kunden sind das A und O und ein paar echte “Fans” sind unschätzbar wertvoll. Bei meinem letzten Startup habe ich eingehende Bestellungen (wenn Sie in Berlin waren) trotz eines Warenwertes von unter 50€ sofort selbst verpackt und mit dem Fahrrad innerhalb von 2 Stunden an die Haustür geliefert. Natürlich macht das unter Skalierungsgesichtspunkten keinen Sinn. Aber den Kunden fällt die Kinnlade runter, wenn Du nach 2 Stunden an der Tür klingelst und das Paket ablieferst. Und Word of Mouth ist eben nach wie vor der beste und billigste Marketingkanal. Auch heute fahre ich noch selbst zu Kunden und lege selbst Hand an, wenn es ein Problem gibt.

Denkt im Funding in alle Richtungen. Ich habe zweimal gegründet und zweimal gebootstrapped. Ich habe eigenes Geld investiert und verschiedene Fördergelder beantragt und bekommen. Da gibt es viel mehr, als viele wissen und die Beantragung war viel einfacher, als ich erwartet hätte. Von vielen Gründern höre ich mit einer gewissen Überheblichkeit, dass die Beantragung von Fördergeldern zu zeitintensiv und stressig und Venture Funding so leicht zu bekommen ist. Zweiteres stimmte zumindest vor Corona, aber wenn man es schafft, unabhängig zu bleiben, dann ist das schon ziemlich angenehm.

Wir bedanken uns bei Conradin Castell für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Fokus und Leidensfähigkeit

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evhcle stationäre E-Mobilitätslösungen für Hotels, Serviced Apartments

evhcle stationäre E-Mobilitätslösungen für Hotels, Serviced Apartments und urbane Wohnquartiere

Stellen Sie sich und das Startup evhcle doch kurz unseren Lesern vor!

Mit evhcle bieten wir stationäre E-Mobilitätslösungen (E-Fahrzeuge und Ladestationen) für Hotels, Serviced Apartments und urbane Wohnquartiere, sodass deren Gästen und Bewohner flexibel mobil sind. Das funktioniert ganz einfach über unsere Smartphone App (evhcle).

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Christoph arbeitet seit mehreren Jahren in der E-Mobilitätsbranche und dabei vor allem im Bereich Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Dabei fiel ihm immer wieder auf, dass es für die Mobilitätswende und den Aufbau von Ladestationen keine ganzheitlichen Konzepte gab, diese aber dringend nötig sind. Für Laien wie Hotels ist es sehr schwer hier einzusteigen. Aus dieser Motivation heraus wurde evhcle im August 2019 gegründet.

Welche Vision steckt hinter evhcle?

E-Mobilität dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Über die Zeit haben wir einige Anpassungen vorgenommen um unser Angebot noch zielgerichteter zu adressieren. Vom Grundkonzept hat sich nicht viel geändert. Aber die Art wie, wo, was, usw. wird tagtäglich auf den Prüfstand gestellt, um unseren Service kontinuierlich zu verbessern.

Wir finanzieren uns bislang selbst: Bootstrapping

Wer ist die Zielgruppe von evhcle?

Wir bieten unsere Mobilitätslösungen Hotels, Serviced Apartments und urbanen Wohnquartieren an, deren Gäste und Bewohner es nutzen.

Wie funktioniert evhcle? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir sind einer der wenigen stationären Sharing Anbieter am Markt mit einer rein elektrisch betriebenen Fahrzeugflotte und eigenen Ladestationen. Sodass die Fahrzeuge direkt am jeweiligen Standort geladen werden können. Betreiber von Hotels, Serviced Apartments und urbanen Quartieren scheitern beim Aufbau neuer Mobilitätsangebote oft an der Komplexität: Es gibt viele Anbieter für Soft- und Hardware und bei der Wartung sind viele Handwerksbetriebe noch überfordert. Wir bündeln mit unserer Plattform die Anforderungen für Betreiber von Hotels, Serviced Apartments und urbane Quartieren rund um Shared- und Electro-Mobility. So bringen wir mit evhcle schnell, einfach und nachhaltig E-Mobilität dorthin, wo sie gebraucht wird.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Tatsächlich war das für uns keine große Umstellung. Christoph und ich arbeiteten von Anfang an dezentral und trafen uns gelegentlich in unserem “Coffice”, der Loretta Cafèbar in München. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen? Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir sehen in Gesprächen mit urbanen Quartieren und Hotels, dass das Thema Mobilität auch bei deren Kunden stärker nachgefragt wird. Die ganze Bewegung rund um Pop-Up Fahrradwege belebt diesen Trend. Menchen wollen nicht mehr dicht gedrängt in den öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt fahren. Da bietet evhcle eine super Alternative. So können sich Gäste flexible und individuell fortbewegen ohne gleich in ein neues Fortbewegungsmittel zu investieren

evhcle, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In den nächsten 24 Monaten wollen wir mit 100 Standorten deutschlandweit durchstarten und unser Business Modell validieren und stabilisieren. Darüber hinaus sehen wir in den nächsten 10 Jahren das Potential bei über 1.000 Standorten Europaweit. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Fokus
  2. Kundengespräche
  3. Leidensfähigkeit

Wir bedanken uns bei Christoph Ulusoy für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Unser Start-Up ist unsexy

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JL-Clean Heimtextilreiniger

JL-Clean kombiniert professionelle Heimtextilreiniger und moderne IT-Infrastrukturen

Stellen Sie sich und das Startup JL-Clean doch kurz unseren Lesern vor!

JL-Clean ist ein Technologieunternehmen, das professionelle Heimtextilreiniger und moderne IT-Infrastrukturen kombiniert. Unsere Mission ist es, unseren Kunden eine bequeme Beauftragung der verlässlichsten Fachbetrieben zu ermöglichen und somit den besten Service mit der besten Reinigungsqualität zu verbinden. Die Vorteile unsere Kunden kurz zusammengefasst:

24/7 erreichbar

Kunden können rund um die Uhr über unser einfaches und übersichtliches Anfrageformular auf unserer Webseite einen Termin vereinbaren. Besondere Wünsche oder Nachfragen können Sie dort ebenfalls vermerken. 

Unser Anspruch: Beste Qualität

Mit uns vermeiden Kunden schwarze Schafe der Reinigungsbranche und arbeiten zu 100% mit echten Reinigungsprofis. Dabei kooperieren wir verstärkt mit Mitgliedern des Deutschen Textilreinigungsverbands (DTV) und dem Arbeitskreis Teppichwäscher (ATW), um höchstmögliche Standards zu garantieren.

Transparente Preisgestaltung ohne versteckte Kosten

Mithilfe unseres Preisrechners wissen unsere Kunden bereits vorher, was es nachher kostet. Profitieren Sie von transparenten und nachvollziehbaren Preisen ohne versteckte Kosten oder Vertragsklauseln.

Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr

Für jeden Auftrag lassen wir einen Baum pflanzen, um die Umweltkosten, die bei unserer Arbeit entstehen, umzukehren. So ist jeder Auftrag bei uns sogar positiv für das Klima!

Abholung bei unseren Kunden Zuhause

Unsere Partner holen die Teppiche bei den Kunden an der Haustür ab. Bei der Anfrage können Sie sich einen Termin – auf Basis der Touren – aussuchen. Auf Wunsch meldet sich der Fahrer telefonisch vor der Ankunft bei unseren Kunden und sie bekommen am Tag vor der Abholung auch noch eine kurze Reminder-SMS.

Wir das sind Luca und ich, Janis sind seit dem Studium befreundet und haben zusammen JL-Clean gegründet. Das ist eine Plattform für Heimtextilreinigung. Anscheinend war schon in unserer Kindheit klar, dass es mal in Richtung gründen gehen wird. Luca hat seine Zielstrebigkeit schon mit 2 Jahren bewiesen, als er bei jeder Gelegenheit versucht hat seinen Eltern auszubüchsen um sich selbstständig auf den Weg zu seinen Zielen zu machen (damals hauptsächlich der Zuckerwattestand auf dem Jahrmarkt).

Das hat ihn früher wohl selten zum Ziel gebracht weil seine Eltern ihn da knallhart sabotiert haben. Bei Janis war das eher andersherum: Während er mit 13 an den Wochenenden lieber um die Häuser gezogen wäre schickten ihn seine Eltern in die Schülerakademie für junge Unternehmer. Dort plante er jeden zweiten Samstag im Monat ein Unternehmen für Yacht-Vermietung. Heute führen wir zusammen das Start-Up JL-Clean und sind ein richtig gutes Team.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Aus Neugier, Optimismus, Drive und damit wir eine gute Ausrede haben mehr Zeit miteinander zu verbringen. 

Welche Vision steckt hinter JL-Clean?

Eine Teppichreinigung zu vereinbaren sollte so einfach sein, wie Pizza bestellen! Der Welt wird immer bewusster, dass Resourcen endlich sind. Wir müssen also umdenken und weniger konsumieren und das, was wir haben besser pflegen. Genauso wie Fast-Fashion, ist auch Fast-Furniture ein riesen Problem. Mit den ständig wechselnden Wohntrends von Shabby-Chic bis minimalist und super günstigen Angeboten in den großen Möbelhäusern, ist es leicht sich alle paar Jahre neu einzurichten. Billig-Teppiche aus Synthetikfasern, die am Anfang so weich und flauschig waren, sehen nach einem halben Jahr schon nicht mehr gut aus und sind schnell “plattgelaufen”. Klar, dass der Teppich bei erster Gelegenheit ersetzt wird. Der alte Teppich landet dann auf der Mülldeponie, teilweise nur schwierig biologisch abbaubar.

Gute Teppiche, das heißt Teppiche aus natürlichen Fasern wie Wolle oder Baumwolle, können viele Generationen lang schön bleiben. Wenn man die Teppiche alle 3-5 Jahre reinigen lässt, macht das die Teppiche nicht nur sauberer, sondern auch haltbarer, weil die Fasern gepflegt werden.

Im Moment ist es ein ziemlicher Hustle seinen Teppich zu reinigen.

Die meisten schleppen den Teppich selbst zusammengerollt zur Reinigung. Das ist nicht nur anstrengend sondern sondern auch zeitlich muss man das erstmal einplanen. Das ist alte Problem mit den Öffnungszeiten. Wir wissen das alle: So eine Aufgabe schieben wir gerne mal vor uns her. Dann bestellen die Nachbarn irgendwann Sperrmüll und wir sind versucht den Teppich einfach mit raus zu stellen.

Um das zu vermeiden und mehr Bewusstsein für den Wert von dem was wir schon haben zu steigern, macht unsere Plattform das Bestellen so leicht wie möglich. Wir haben schon die besten Teppichreiniger in Deutschland ausgesucht und die Abholrouten hinterlegt. Kunden müssen also nur noch ihre Postleitzahl eingeben und können dann wählen wann der Teppich geholt und zurückgebracht werden soll.   Die Preisstruktur ist super transparent: Zuerst wählt man die Teppichart aus (keine Angst, dafür muss man kein Experte sein) und gibt Länge und Breite an – Voila: Der Preis steht. Da gibt es keinen Grund mehr zu prokrastinieren!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Classic: Die Idee entstand in meiner Küche am Reisbrett. Wir wussten, dass wir gerne gründen wollten und haben verschiedene Geschäftsideen nach selbstbestimmten Kriterien gerankt. Ein dabei nicht unwesentlicher Faktor war die „unsexiness des Geschäfts“ – nicht zu verwechseln mit unsexiness des Geschäftsmodells.

Lucas These war, dass je unsexier das Business, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit unserem digital know-how unterstützen und andere mit Start-Up-Fieber das nicht schon gemacht haben. Und genauso ist es auch: Die Heimtextilreinigungsbranche ist bisher nur halbherzig digitalisiert worden. Für einzelne Firmen ist es zu teuer ein digitales Angebot selbst auf die Beine zu stellen und bisher hatte es noch niemand geschafft, sich so auf die Branchenspezifika einzustellen, dass eine Zusammenarbeit wirklich Sinn ergibt.

Als wir das recherchiert hatten, haben wir unsere eigene Website aufgesetzt und die ersten Heimtextilreinigungen angesprochen. Wir haben Sie vor Ort besucht uns die Waschstraßen zeigen lassen und besprochen wie man zusammenarbeiten könnte.

Unser erster Partner – die Firma Runte Teppichreinigung aus unserer Heimatregion – hat uns das Vorschussvertrauen gegeben das nötig war, um unsere Lösung zu entwickeln.

Das war unser Start, der uns dann auch viele Türen geöffnet hat. Thomas Runte ist neben seiner Geschäftsführertätigkeit auch noch Vorsitzender des Arbeitskreises der Teppichreiniger und konnte uns so viel Türen zu professionellen Teppichreinigern in ganz Deutschland geöffnet. Wir sind extrem dankbar, wie wir von der Branche aufgenommen wurden und es macht uns sehr viel Spaß mit unseren Partnern Ideen zu entwickeln und umzusetzen.

Eine der größten Herausforderung war mit Sicherheit die Series A bei der wir zwischenzeitlich dachten Corona macht uns ein Strich durch die Rechnung. Wir haben Anfang März angefangen mit potentiellen Investoren zu sprechen. Es lief echt gut, wir haben viel positives Feedback bekommen und waren siegessicher. Dann brachen die Aktienmärkte ein, die Welt war plötzlich im Lockdown und viele Leute hatten gerade viel Geld verloren. Niemand konnte abschätzen wie sich die Wirtschaft davon erholt. Eine Zeit in der man viel über V, L, W Erholungskurven gelernt hat.

Wir mussten unsere Ungeduld erstmal zügeln und sind aktiv auf die potentiellen Investoren zugegangen um zu besprechen, dass wir selbst es für das beste halten erstmal abzuwarten. Nach ein paar Wochen, in denen klar wurde wie gut Deutschland mit der krassen Umstellung des Lockdowns klarkommt konnten wir die Gespräche dann zum Glück weiterführen. Im Nachhinein war es der richtige Ansatz nicht zu versuchen die Finanzierung zu pushen sondern von uns aus zu sagen, wir müssen jetzt erstmal abwarten wie es weitergeht. Wir haben von einigen Investoren das direkte Feedback bekommen, dass dieser Ansatz uns zusätzliches Vertrauen eingebracht hat. Nun da alles in trockenen Tüchern ist, freuen wir uns auf den weiteren Ausbau der Plattform. Wir möchten uns ausdrücklich bei unseren Investoren bedanken, von denen einige uns auch Tag und Nacht mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wer ist die Zielgruppe von JL-Clean?

Mit JL-Clean sprechen wir die Generation an, die online zu Hause ist. Es gibt eine natürlich Nachfrage nach Heimtextilreinigungsservice: Durch unsere lokalen Stadtseiten ranken wir mit unserer Plattform stark für viele große Städte und erreichen unsere Kunden ohne direkte Marketingausgaben.

Parallel sprechen wir potentielle Kundengruppen über die Zusammenarbeit mit beliebten Blogs an und erhöhen so die Aufmerksamkeit für diese Dienstleistung. Typische Zielgruppen sind online-affine Menschen mit hohem Hygienebewusstsein, Stauballergien, Haustierbesitzer und junge Eltern.

Unser Ziel ist es mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Teppiche auch ohne offensichtliche Flecken immer mal gereinigt werden müssen. Nur mit Staubsaugen kommt man auf die Dauer nicht so weit, weil ich Staub, Schimmelsporen und Allergene zu tief im Teppich festsetzen. Saubere Teppiche können ne Menge: Sie regulieren, die Raumfeuchtigkeit, säubern die Luft, dämpfen Geräusche, dämmen und sehen ganz nebenher noch gut aus.

Wie funktioniert JL-Clean? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Kunden können bei uns 24/7 eine Teppichreinigung bestellen, sich über unseren Rechner kinderleicht über die Kosten informieren und einen Termin zur Abholung sowie Rückgabe vereinbaren. Sie erhalten vor Ankunft des Teppichreinigers eine SMS, damit als Vorwarnung. Die Verknüpfung von einer Bestellung in einer Minute bei den von uns vorausgewählt professionellsten Reinigern des Landes ist einmalig. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Corona hat auf die Heimtextilreinigerbranche am Anfang einen hohen Impact. Einige unserer Partner mussten Kurzarbeit anmelden und haben auch ihre Touren umgestellt. Darauf mussten wir natürlich reagieren. Doch jetzt wo viele Leute zu Hause bleiben, nicht in den Urlaub fahren und Hygienebewusster sind sieht man langsam aber sicher auch einen gegenläufigen Effekt. Wir sind im Aufbau unserer Plattform und erwarten keine langfristige Veränderung in der Nachfrage, deswegen geben wir unverändert Vollgas.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Letztlich hat Corona kaum dauerhaften Einfluss auf uns. Als Online-Service mit Abholungen die auch gut kontaktlos funktioniert, konnte JL-Clean während der Krisenzeit weiterarbeiten. Wir haben einige Leute die uns helfen die Seiten hochzuziehen und Content für den Blog zu produzieren, das haben wir auch schon vorher remote gemacht und somit war Home-Office auch hier kein Problem.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir werden alle ein Stück weit Hygienebewusster, das wird allen Reinigungsbranchen helfen – auch den Heimtextilreinigern und damit uns. Außerdem sind die meisten mehr online und gewöhnen sich daran Services im Internet zu bestellen.

JL-Clean, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahren haben wir sowohl Polster- als auch Teppichreinigung in der gesamten DACH Region digitalisiert und uns als Marke etabliert. Wir arbeiten mit unseren Partnern weiter daran, den Kunden zusätzliche Artverwandte Services zu bieten, die bisher noch nicht digitalisiert wurden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wenn ihr sagt, ihr habt noch nicht gegründet, weil euch die Idee fehlt ist das eine Ausrede. 

Seid euch über die geringen Erfolgschancen bewusst und beantwortet euch ehrlich selbst die Frage, ob ihr bereit seid viel von eurer Freizeit zu opfern und 7 Tage die Woche zu arbeiten.

Macht es nicht, weil Start-ups und Gründer gehypt sind. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Janis Curtius und Luca Bös für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sucht nach den Pain Points eurer Kunden

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johannes diem mahle

Johannes Diem, MAHLE, Corporate Innovation Partner in der Gründermotor Meisterklasse im Interview

Stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor!

Johannes Diem: Der MAHLE Konzern ist einer der international größten Entwicklungspartner und Zulieferer in der Automobilindustrie.  Unsere Komponenten sind weltweit in jedem zweiten Fahrzeug verbaut. Ich selbst bin vor 15  Jahre bei MAHLE als Entwicklungsingenieur eingestiegen und bin mittlerweile seit sechs Jahren in der zentralen Unternehmensplanung im Team Corporate Innovation. Im Team sehen wir uns als interne Dienstleister, um Innovationsaktivitäten innerhalb des Konzerns anzustoßen. So bin ich für die Kooperation mit externen Start-ups – unser MAHLE Piloting Programm- sowie für die strategischen Venture Capital Aktivitäten verantwortlich. Darüber hinaus betreuen wir im Team unter anderem noch den MAHLE INCUBATOR. Das ist ein Programm zur Gründung von Corporate Start-ups innerhalb unseres Konzerns und mit MAHLE Mitarbeitern. 

Warum haben Sie sich entschieden, als Partner bei der Meisterklasse mitzuwirken?

Vor mittlerweile vier Jahren haben wir bereits mit Pioniergeist am ACTIVATR Programm teilgenommen, unserem Vorgängermodel zum heutigen MAHLE Incubator. Daraus ist unser erstes Corporate Start-up Retromotion (retromotion.com) – eine Online-Plattform für Oldtimer-Ersatzteile entstanden. Wir sind nach wie vor in engem Austausch mit Pioniergeist. Daher lag es für uns sehr nahe, am Gründermotor teilzunehmen und als Corporate Partner die Start-up-Szene in der Region und junge Gründer zu fördern.

Wie bewerten Sie die Startup-Szene in Baden- Württemberg?

Johannes Diem: Aus Sicht eines Unternehmens ist es sehr erfreulich, dass das Thema Start-ups und insbesondere Corporate Start-ups, also Gründungen innerhalb der Unternehmen, sich sehr positiv in Baden-Württemberg entwickelt – auch wenn das Thema noch in den Kinderschuhen steckt, beschäftigt sich mittlerweile jedes etablierte Unternehmen mit der Start-up-Welt oder macht sich bereits auf die Suche nach neuen eigenen Geschäftsfeldern. Wir im Südwesten haben die besten Voraussetzungen um Start-ups in der Industrie zu bringen und es gibt jede Menge Anwendungsfälle, vor allem in der Digitalisierung von Produkten, Services & Produktionsprozessen.

 Ich bin überzeugt, dass auch der Gründermotor ein weiterer Schritt ist, wie wir mehr Dynamik hin zu neuen, insbesondere auch digitalen Geschäftsmodellen in unseren hiesigen Unternehmen etablieren können. Unser Ziel ist es, hierbei möglichst früh an neue Technologien und Services zu kommen und diese schnell und ohne großen Aufwand auszuprobieren. Dadurch sieht man sehr schnell, ob das Start-up zu uns passt und ob das Produkt funktioniert und bei uns umsetzbar ist.

Welche Ziele hat die Meisterklasse?

Neben dem allgemeinen großen Ziel neue Unternehmen und deren Umfeld in Baden-Württemberg zu fördern, verfolgen wir bei MAHLE das Ziel  dem Management näherzubringen wie neue Startups gegründet werden und sie mit den Herausforderungen und der Arbeitsweise eines Startup zu konfrontieren. Hierzu haben wir den Gründern sechs MAHLE Management-Mentoren aus unterschiedlichen Fachbereichen, u.a. Entwicklung und Finanzen, zur Seite gestellt. Somit konnten beide Seite voneinander lernen: Die Gründer bekamen die volle Erfahrung unseren Kollegen und anders herum wurden unsere Kollegen aufgezeigt, wie mit Leidenschaft und guten Ideen neue Geschäftsmodelle aufgebaut und erprobt werden können. 

Wie bewerten Sie die Gründer in der Meisterklasse?

Johannes Diem: Der aktuelle Gründermotor war ja bereits die dritte Umsetzung des Programms. Ich denke, dass sowohl die Organisation als auch die Gründer selbst immer professioneller geworden sind. Im Austausch mit den Teams war ich immer aufs Neue fasziniert von den Geschäftsideen, dem Willen zu gründen und von der schnellen Anpassungsfähigkeit an die direkten Feedbacks aus den Interviews mit den Kunden. Es ist wieder ein Zusammentreffen von richtig guten Leuten geworden  – wenn auch dieses Mal größtenteils virtuell.

Wie sind Sie mit der Startup-Szene in Kontakt geraten?

Mit dem Wechsel aus dem Entwicklungsbereich in unsere neu gegründete Venture Capital Team war ich direkt im Dauerkontakt mit Start-ups. Wir schauen uns mittlerweile etwa 2500 Startups pro Jahr an. Ich bin nach wie vor von der Innovationskraft der Start-ups fasziniert und wir alle im Team geben alles, diese bei MAHLE einzubringen und mit unserer zu vereinen.  

Welches Unternehmen haben Sie selbst gegründet?

Ich selbst habe noch kein Start-up gegründet, bin aber mit dem Gründer unseres Corporate Startups Retromotion von Anfang an sehr viel bei Kunden gewesen und kümmere mich auch noch um die Finanzierungsrunden von Seiten MAHLE. Es ist extrem faszinierend, ein Start-up von der Idee, über die ersten Schritte und bis zu den ersten Finanzierungsrunden zu begleiten – bestimmt auch darüber hinaus, aber da kommen wir erst noch hin. 

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

In Bezug auf Kunden würde ich Folgendes empfehlen: Sucht zuerst nach den wirklichen Pain Points eurer Kunden und löst deren Problem. Es macht meist wenig Sinn eine Technologie zu verfolgen und dann darauf aufbauen ein Geschäftsmodell und Kunden zu suchen. Also Augen auf für die Probleme dieser Zeit und untermauert eure Geschäftsidee mit möglichst vielen Kundeninterviews.

Mein zweiter Tipp: Auf das Team kommt es an! Geschäftsmodelle aufzubauen ist Teamarbeit – besonders am Anfang, wenn ihr noch ein sehr kleines Team seid, zählt jeder Einzelne. Daher klärt intern im Team die zu verfolgende Grundausrichtung und insbesondere alle persönlichen Themen. Trefft klare Entscheidungen  fair & so früh wie möglich. Es wird auch so noch anstrengend genug. 

Und last but not least: Die Wahl der geeigneten Partner entscheidet mit über Erfolg oder Misserfolg. Wählt sehr bewusst eure finanziellen und/oder strategischen Partner & Investoren aus, diese werden euch von nun an lange begleiten.

Wir bedanken uns bei Johannes Diem für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wer sind meine VerwenderInnen und KäuferInnen

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samplingBox

SamplingBox ist ein Verkaufs-, Marketing-, Marktforschungs- und Vertriebstool

Stellen Sie sich und SamplingBoxen doch kurz unseren Lesern vor!

Die SamplingBox ist ein Verkaufs-, Marketing-, Marktforschungs- und Vertriebstool. Probieren weckt die Lust zum Kauf. Somit ist Sampling/Produkttest/Produktverkostung vorerst wichtiger als Marketing.

Schmeckt das Produkt nicht oder hat der Konsument keine Verwendung dafür, hilft das feinste Marketing nichts. Das CostSharing Prinzip der SamplingBox: 6 Kunden (die thematisch zusammen passen) teilen sich eine Box und somit ist das für alle Unternehmen und StartUps leistbar. Da wir auch an Haushalte und nicht an Einzelpersonen samplen, ist der Streuverlust gleich null. Nach der Box ist vor dem Feedback, das wir von den KonsumentInnen einholen. Die Antworten werden von uns ausgewertet und dem Kunden zur Verfügung gestellt. Die Listung in unserem OnlineShop in Kombination mit einem SalesBoost über unsere Kanäle (Newsletter, FaceBook und Instagram) zeigt in der Regel sofort auf, wer die VerwenderInnen sind und wie groß das Interesse am Produkt ist. Die somit wichtigsten Informationen für den zukünftigen Erfolg des Produktes.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Mir ging es dabei um die berufliche Gestaltungsfreiheit. Neben der, im September 2016, gegründeten Werbeagentur noch eigene Projekte aufziehen macht einfach Spaß. Sich täglich in ein Unternehmen zu setzen, das Tag für Tag und Jahr für Jahr das gleich macht, würde mich nicht erfüllen.

Welche Vision steckt hinter SamplingBoxen?

Die Grundidee dafür war, ein extrem effektives Marketing- und Vertriebstool anzubieten, das neuen oder unbekannten Produkten rasch auf die Sprünge hilft. Das Wichtigste dabei ist Informationen zu sammeln mit denen die KundInnen an ihrem/seinem Erfolg arbeiten können. Auch die Wahrheit – z.B. dass das Produkt nichts taugt – ist zwar bitter, aber auch gleichzeitig eine Chance entscheidende Änderungen vorzunehmen um es dann doch zu schaffen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Bekanntheit aufzubauen ist nach der Entwicklung des Konzepts das schwierigste Unterfangen. Unter uns: Daran arbeiten wir noch immer. Finanziert haben wir das alles aus dem laufenden Betrieb unserer Werbeagentur. Uns ist es sehr wichtig, dass wir selbstbestimmt bleiben und unsere Ideen nach unseren Vorstellungen umsetzen können. Sollten wir dann doch Lust auf Expansion bekommen oder eine größere Hürde nehmen wollen, sind wir immer bereit uns auf Partnerschaften einzulassen. Dabei muss aber immer die gemeinsame Chemie stimmen.

Wer ist die Zielgruppe von SamplingBoxen?

Eigentlich so gut wie alle KonsumentInnen und ProduzentInnen. Die KonsumentInnen haben Spaß am Testen und Bewerten, für die ProduzentInnen ist es der beste Weg, ihr/sein Produkt ohne Streuverlust zu sampeln und so zu wichtigen Informationen zu kommen.

Wie kommt man in die SamplingBoxen? Wie werden die Produkte ausgewählt? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Anruf oder Email an uns, eines aus 3 Leistungspaketen auswählen und los geht’s. Die Produkte werden nach Themen und Zielgruppen zusammengestellt. Wobei unsere ThemenBoxen am besten ankommen. Hierzu zählen Boxen wie die FeelGoodBox und die GrillBox. Für heuer ist noch die BackBox und die NaschBox geplant. Natürlich kann man auch seine ganz eigene Box haben – nur eine Frage des Preises – hier verabschiedet sich dann unser Cost-Sharing Modell.

Unsere Boxen sind eben nicht nur Spaß-Boxen für die KonsumentInnen in der Regel bezahlen, sondern speziell für den Erfolg eines Produktes entwickelt worden (Verkaufs-, Marketing-, Marktforschungs- und Vertriebstool). Unsere aktive Community bekommt die Box gratis und gibt uns dafür ehrliches Feedback, das für unsere Kunden sehr viel wert ist.  

Damit die Customer Journey auch mit dem verschicken der Box nicht zu Ende ist, haben wir einen eigenen Webshop mit den Produkten der Box. Somit wissen wir ganz genau, wer an welchen Produkten interessiert. Mit diesen Informationen sprechen wir mit unseren Kunden nicht mehr über Zielgruppen, sondern Verwendergruppen und können darauf die jeweiligen Verwendergruppen gezielt ansprechen.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Wir haben mehr Anfragen und sind bei vielen Unternehmen erst dadurch auf den Plan gekommen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Da unser Core-Business (Anm. Werbeagentur)  auch keine Pause eingelegt hat und die Mitarbeiter vom HomeOffice aus gearbeitet haben, war das mit den vermehrten Anfragen und das erhöhte Interesse für die Box eine ganz schöne Herausforderung. Wir sind ein kleines Team, aber eines mit extrem fleißigen und engagierten Mitarbeitern. So war die Zeit sehr intensiv – umstellen mussten wir somit nichts, nur ordentlich anpacken und etwas länger arbeiten.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir haben festgestellt, dass Kunden in der Krise nach neuen Möglichkeiten der Produktpräsentation suchen. Da viele Präsentationsmöglichkeiten wie Veranstaltungen, Messen und Events wegfallen braucht es alternative Lösungen. Somit sind wir für die Industrie und Produzenten interessanter denn je.

SamplingBoxen, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen zur wichtigsten B2C Produktpräsentationsplattform in der DACH-Region werden. Dafür wird unser Sampling Angebot erweitert, der Marktforschungsbereich ausgebaut und die Vernetzung unserer Präsentationskanäle vorangetrieben. So wollen wir zu einem kompletten und ganzheitlichen Partner der Produktpräsentation entwickeln. Unter dem Motto: Wer sich über uns präsentiert wird schlagartig bekannt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Stellt euch gleich zu Beginn eures Vorhabens die Frage, wer eure VerwenderInnen & KäuferInnen sind.

Sammelt so viele Informationen wie möglich von euren zukünftigen VerwenderInnen & KäuferInnen und verbessert darauf hin euer

Produkt und eure Kommunikation. Eure Kunden werden es euch danken.

Platz in der SamplingBox sichern 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Gernot Glasl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Commitment ist Key

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Safily Mode aus einem Stoff der elektromagnetische Strahlung abschirmt

Safily Textilprodukte aus einem Stoff, der elektromagnetische Strahlung abschirmt.

Stellen Sie sich und das Startup Safily doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, ich bin Birte Wentorp, die Gründerin von Safily. Ich komme aus Hamburg, wohne nun aber seit mehr als 2 Jahren in meiner Wahlheimat München. Anfang 2020 habe ich mich mit meinem Label Safily selbständig gemacht – Safily steht für Textilprodukte mit abschirmender Eigenschaft. Das Besondere an den Produkten ist, dass sie auf neuartige Weise aus einem Stoff hergestellt werden, der elektromagnetische Strahlung abschirmt. Diese geht u. a. von unseren Handys und Laptops aus und kann sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken – insbesondere auf die unserer Kinder. Ja – es ist ein Thema, das wir gern verdrängen, aber es ist eben präsent und sollte in Hinblick auf die Gesundheit unserer Liebsten ernst genommen werden.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Für mich stand relativ früh fest, dass ich mal mein eigenes Unternehmen gründen würde. Einen einzigen Grund gibt es hierfür nicht, eher eine Reihe an Faktoren, Werte und Motivatoren. Mir ist es beispielsweise sehr wichtig, einen Sinn in meiner Arbeit zu sehen und einen Mehrwert zu liefern. Aus diesem Grund ist Safily kein reines Modelabel, sondern vielmehr ein Label mit Mehrwert – Mode mit Mehrwert. Etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, selbst Entscheidungen zu treffen, meiner Kreativität freien Lauf zu lassen und Verantwortung zu übernehmen, all das ist mir wichtig.

Als Solopreneurin bin ich zwar für jede einzelne Entscheidung verantwortlich, kann dadurch aber auch den Weg und die Richtung vorgeben, ohne mich mit jemandem abzustimmen. Mir liegt viel an Unabhängigkeit und daran, in meine eigene Tasche zu arbeiten – auch wenn letzteres derzeit eher Gegenteiliges ist (lacht). Natürlich hat die Selbständigkeit gegenüber dem Angestelltenverhältnis viele Vor- als auch Nachteile. Für mich überwiegen jedoch nach wie vor die Vorteile dieser.

Was war bei der Gründung von Safily die größte Herausforderung?

… dass ich alleine gegründet habe. Eindeutig. Alleine gründen bedeutet nämlich, dass jede einzelne Aufgabe auf der To-Do-Liste bei einem selbst liegt – in diesem Fall bei mir. Angefangen bei der Erstellung des Businessplans, über die Rechtsformwahl und der notariellen Gründung, hin zum Design der Website – von, bis. Natürlich hat die Gründung als Single Founder auch viele Vorteile, doch wäre ein Partner im gleichen Boot und – vor allem am gleichen Tisch – bei vielen Entscheidungen eben sehr hilfreich.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Andere Frage: Kann man mit einer Idee starten, wenn alles perfekt ist? Ich denke nicht, denn es wird nie alles wirklich perfekt sein. Schließlich entsprechen Analysen und Umfragen nicht zwingend der finalen Realität. Viel wichtiger ist es, zügig anzufangen, live zu gehen, Feedback einzuholen und anhand dessen das Produktportfolio oder die Dienstleistung zu optimieren. Nicht alles kann im Vorhinein in Perfektion vorhergesagt werden. #leanstartup. Natürlich sollte man sich ausreichend Gedanken gemacht haben und bestenfalls einen kleinen Businessplan erstellt haben, aber dann darf die Reise auch gerne schon losgehen. 

Welche Vision steckt hinter Safily?

Die Vision von Safily ist es, die Gesundheit der Familie – insbesondere die der Kinder – in den Vordergrund zu stellen. Primär geht es hierbei um mögliche Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Strahlung, die laut diverser Mediziner und Physiker langfristige Folgen verursachen kann – insbesondere für Schwangere, Babys und Kinder. Viele junge Mütter und Väter sind sich der Auswirkungen ihres Handys auf ihren Nachwuchs nicht bewusst und haben dieses oft viel zu nah an ihrem Kind. Safily widmet sich diesem Thema und liefert sowohl mit einem aufklärenden Ansatz, einfachen Tipps für den Alltag und natürlich den abschirmenden Produkten einen wichtigen Mehrwert.

Wer ist die Zielgruppe von Safily?

Die Produkte von Safily richten sich an die strahlenempfindsamste Gruppe – Schwangere, Babys und Kinder – denn sie nehmen die von unseren elektronischen Geräten ausgehende Strahlung um ein Vielfaches stärker wahr. Zu den potentiellen Kunden zählen somit (werdende) Eltern, Familienangehörige und Freunde dieser – also nahezu jeder. Sicherlich kennen wir alle einmal jemanden, der ein Kind bekommt und sich über ein einzigartiges und wirklich sinnvolles Geschenk freut.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Safily Mode aus einem Stoff der elektromagnetische Strahlung abschirmt

Die abschirmende Eigenschaft. Alle Produkte von Safily werden auf neuartige Weise aus einem Stoff hergestellt, der elektromagnetische Strahlung abschirmt. Andere Anbieter stellen primär modische Textilprodukte ohne abschirmende Eigenschaft, oder aber Produkte mit abschirmender Eigenschaft, jedoch ohne modischen Fokus her. Safily kombiniert den Mehrwert mit Mode und schafft sich dadurch ein Alleinstellungsmerkmal.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Corona hat sich insofern auf Safily ausgewirkt, als dass sich die zeitliche Planung um einiges nach hinten verschoben hat, es zu starkem Lieferverzug kam, wichtige Ansprechpartner nicht erreichbar waren, geplante Absatzstrategien und Vermarktungsmöglichkeiten ausschieden und die Kaufkraft vieler Kunden aufgrund der finanziellen Unsicherheit zurückging.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Geduld und Planänderung. Anfangs fiel es mir schwer, geduldig zu sein. Besonders, da der geplante Termin des Go Live anstand – doch die Produkte fehlten. Letztlich hatte ich in der Situation keine andere Möglichkeit, als mich mit ihr zu arrangieren, sprich, damit abzufinden und möglichst viele andere Aufgaben vorzuziehen, um die Zwischenzeit sinnvoll zu nutzen.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Eindeutig im kommenden Babyboom (lacht). Die Krise wirkt sich sicher auch insofern positiv aus, als dass mehr Fokus auf Familie, Gemeinschaft und Gesundheit gelegt wird. Auch die Beschleunigung in Richtung New Work mit verstärktem Homeoffice wird ein Teil der Veränderung sein – ist es bereits. All das spielt Safily natürlich zu: mehr potentielle Kunden, mehr Offenheit und Fokus auf die Gesundheit und vermehrte Anwendungsbereiche im Homeoffice.

Safily, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren wird Safily die erste Anlaufstelle für abschirmende Kleidung in Deutschland sein, die Aufklärung der möglichen Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Strahlung weit vorangetrieben haben und Vorreiter im Bereich „Mode mit Mehrwert“ sein. Zudem wird sich das Produktportfolio auf weitere Bereiche ausweiten, neue Länder abdecken und ein starkes Label mit Mitarbeiterorientierung und Wertschätzung etabliert haben. So der Plan – let’s see.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Erstens: Kontostand und Einnahmen checken. Ja – Finanzen mögen wenig sexy sein, ein leeres Konto ist aber eben auch. Wieviel Erspartes hast Du? Wieviel brauchst Du monatlich? Was kommt zuverlässig hinzu? Die Realität sieht nun mal nicht ganz so rosig aus, wie es die Wahrsagerkugel für den Finanzplan vorhergesagt hat.

Zweitens: Nicht unterkriegen lassen. Einer meiner Lieblingssprüche lautet Everybody’s got an opinion – so what!? und er stimmt. Jeder von uns hat eine Meinung. Doch bevor wir uns in unser Businessvorhaben reinreden lassen, sollten wir prüfen, inwieweit die Meinung der anderen Person wirklich valide ist: ist sie ein potentieller Kunde, hat sie Erfahrung in dem Bereich, hat sie etwas erreicht, was Du erreichen möchtest? Falls nein – so what?

Drittens: Dranbleiben! Denn: Commitment ist Key. Keine Gründung geht ohne Höhen und Tiefen und kein einziges Unternehmen wird wirklich über Nacht erfolgreich. Natürlich wissen wir das längst, wenn wir uns selbständig machen, aber ist es live eben – anders. Härter. Realer. Doch dranbleiben lohnt sich – und natürlich jede Menge Geduld.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Birte Wentorp für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Geht nicht, gibts nicht!

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SalsUp Matching-Plattform StartUps Mittelstand Sals Angels

SalsUp Matching-Plattform für StartUps, Mittelstand und Sals Angels

Stellen Sie sich und das Startup SalsUp doch kurz unseren Lesern vor!

Als erste volldigitale Matching-Plattform in der DACH-Region vernetzt SalsUp die cleversten Gründer mit dem Mittelstand und Sals Angels für maximalen Erfolg durch Collaboration. StartUps generieren die passenden Vertriebskanäle für ihr Geschäftsmodell und sicheren sich das nötige Kapital.

Hier gilt: unsere StartUps sind kostenlos auf der Plattform. Je mehr sie von sich Preis geben und je genauer sie sich präsentieren, desto besser ist das Ranking im Showroom und die Aussicht auf Kapital. 

Mittelstand und Sals Angels erhalten Zugang zu innovativen Produkten und Technologien und treiben so die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen voran. 

Mittelständische Unternehmen müssen nicht selbst zeitintensiv die besten StartUps scouten, sondern finden eine vorselektierte Auswahl auf unserer Plattform. Zeitintensive Besuche von Pitch-Veranstaltungen und der kostenintensive Aufbau einer eigenen Innovationsabteilung werden hinfällig. Denn auf SalsUp ist DIE vorselektierte Database für den Mittelstand 24/7 von überall erreichbar und einsehbar. 

Gespeicherte Suchen und die Möglichkeit sich Ergebnisse per Push-Nachricht schicken zu lassen oder als SedCard exportieren zu können, bedeutet minimalen Aufwand und garantiert einen schnellen Start und eine produktive Umsetzung.  Außerdem investieren Unternehmen und Business Angels mit dem SalsUp Investment-Fonds in ausgewählte StartUps und minimieren so ihr Risiko. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Als ich 2010 von damaligen Firmenkunden meiner ersten Unternehmung bzw. StartUp immer wieder angesprochen wurde, was ich von der Digitalisierung halte, war mir klar, dass dies nicht nur eine Nachfrage war, sondern ein Hilferuf. Schon damals kristallisierte sich heraus, dass gerade der Mittelstand händeringend versucht und versuchen wird, Talente und innovative junge Menschen für Ihre Unternehmen zu gewinnen. Viele haben dies leider verschlafen, wenn man sich die aktuellen Zahlen ansieht. Zum Beispiel sinkt laut KfW-Innovationsbericht Mittelstand 2019 die Innovatorenquote auf 19 Prozent und ganze 61 Prozent der Mittelständler arbeiten noch nicht mit StartUps zusammen (IT Times, Mai 2020). 

Das waren Mittelständler mit 300, 800 bzw. 4.000 Mitarbeiter. Spannend, denn genau diese Unternehmen waren zehn Jahre später immer noch zögerlich. Jetzt sind Sie aktiv geworden und merken, dass Sie mit StartUps zusammenarbeiten müsse, um künftig nicht massiv an Innovation zu verlieren. Doch die Zeiten haben sich geändert: junge Leute wollen selbst was aufbauen, sie möchten während des Studiums schon Gas geben, frei von Zwängen und Strukturen, sind viel risikobereiter als noch vor zehn Jahren. Und das merken die Mittelständler, da immer weniger Top-Bewerber nach dem Abi oder der Uni auf sie zukommen. Von daher muss sich jetzt etwas tun! Ich habe meine Beobachtungen der letzten Jahre mit einigen mir nahestehenden Mittelständlern – dem Chef der Weltmarktführerakademie sowie dem Vorstandsvorsitzenden des Senats der Wirtschaft –  erörtert: das Ergebnis ist SalsUp. Und der Erfolg gibt mir und meinem grandiosen Team recht: täglich putzen sich mehr als zehn StartUps für unseren Showroom heraus! 

Welche Vision steckt hinter SalsUp?

SalsUp wird der Marketplace für StartUps. Nachdem wir aktuell die DACH Region bedienen, starten wir in Kürze den englischen Ausbau der Plattform und starten im Herbst in Italien. Anfang 2021 folgen England, Frankreich und Spanien. Zudem ist die Plattform seit wenigen Tagen offen für alle europäischen StartUps. Ziel ist es, möglichst viele StartUps von den langen Verweil- und Wartezeiten mit DAX-Konzernen hin zu mittelständischen Unternehmen mit Umsatz zwischen 10 und 950 Mio. Euro zu bewegen. Genau dort wird es künftig viel schneller gehen, Netzwerk, Collaboration und Kapital zu erhalten. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir hatten bisher drei große Herausforderungen zu meistern:

Erstens kam uns die Idee zur komplett digitalen Matching-Plattform 2019, wodurch wir mit der Umsetzung direkt in der ersten Corona-Welle gelandet sind. Glücklicherweise hat die Pandemie unser Geschäftsmodell nicht torpediert, sondern Chancen eröffnet: Ich denke, dass wir für viele andere StartUps, deren Branchen härter getroffen wurden, 2020/2021 eine Art Anker sein können. 

Zweitens, die Änderung unseres Fokus: Nach den ersten Wochen auf dem Markt, haben wir das enorme Potenzial des Mittelstandes für unsere Matching-Plattform entdeckt. Wir haben daher unser Konzept angepasst und mussten nochmal eine völlig neue Zielgruppe angehen. Doch die Mittelständler sind offener denn je für innovative Ideen, das hat mich sogar eher überrascht.

Drittens wollte ich das beste Team der Welt finden, um SalsUp zum Leben zu erwecken und bekannt zu machen. Durch Bekanntschaften und glückliche Zufälle ist mir das innerhalb weniger Wochen gelungen, wodurch wir jetzt eine tolle Mannschaft am Start haben!

SalsUp ist bis heute komplett eigenfinanziert mit 500.000 Euro Einlage von mir. Wir wollen aber aufgrund des Wachstums nun die Fundamente legen, um zum Beispiel stille Beteiligungen oder partiarische Darlehen zu integrieren.

Wer ist die Zielgruppe von SalsUp?

StartUps (Post Seed) auf der einen und mittelständische Unternehmen (<1 Milliarde Umsatz) und private Vertriebs- und Netzwerkprofis sowie Business Angels auf der anderen Seite.  

Wie funktioniert SalsUp? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

SalsUp ist die erste und einzige Matching-Plattform, auf der der Matching-Prozess hundert Prozent digital abläuft. StartUps finden hier Lösungen für ihre beiden größten Herausforderungen Vertrieb und Kapitalbeschaffung. Der Mittelstand auf der anderen Seite bekommt proaktiven Zugang zu jungen, dynamischen und innovativen Unternehmen ohne hohen Zeit- oder Kostenaufwand.

Beide Parteien können nach dem Abschluss des Onboardings ausgewählte Angaben des jeweils anderen sehen. Um immer den richtigen Gegenpart zu finden, ermöglichen Selektionen das schnelle Finden eines passenden Treffers. Außerdem wird man über Alerts und Push-Notifications jederzeit auf dem Laufenden gehalten.

Manchmal sagen wir hier zum Spaß: Wie eine Dating-Plattform, nur für Business.  

Und ein weiteres Highlight: aktuell bestehen mit SalsUp exklusive Partnerschaften mit u.a. dem Senat der Wirtschaft, der Weltmarktführerakademie und dem Weltmarktführerkongress. Alleine von diesen dreien sind über 3.500 mittelständische Unternehmen präsent. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?  

Gar nicht, weil wir erst mit der ersten Welle online gegangen sind. Wenn gleich ich mich selbst verändert habe, zum Beispiel hin zu noch mehr Risikobereitschaft.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Ich fragte mich schon im März, ob das mein Ernst ist, nun so viel eigenes Geld zu investieren. Aber wenn ich ehrlich bin, war das der einzige sinnvolle Weg: Fernseher aus, keinen neuen Facebook Gruppen zu Corona und Verschwörungstheorien folgen, und durch 1000% Fokus mit einem grandiosen Team diese Vision von SalsUp in die Tat umsetzen. Volles Risiko für das wichtigste unserer Wirtschaft: innovative Gründer und StartUps.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Für SalsUp ergibt sich daraus eine große Chance: in einer der schwierigsten Zeiten der Marketplace für alle StartUps zu werden und dem Mittelstand in seiner größten Herausforderung zu helfen!

SalsUp, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen SalsUp in der DACH Region groß machen. Anschließend mit der englischen Version in Italien, England, Frankreich und Spanien, die wir in 2020 noch bringen werden. Die Anfragen und Registrierungen europäischer StartUps sprechen für sich! 

Nach der sodann erfolgreichen Competition im Herbst mit einer Auflage von 2,5 Mio. Euro Invest in StartUps folgt im Frühjahr 2021 der Fonds „SalsUp Select I,“ mit welchem wir gemeinsam mit Mittelständlern mit einem Volumen von rund 20 Mio. Euro in die besten Startups investieren. Bis 2025 sehe ich mindestens vier weitere Fonds mit einem Volumen von 250 Mio. Euro.

Anders als VCs zeigen wir mit dem Mittelstand gemeinsam, wie ein Invest in ein StartUp binnen 4 Wochen nach dem Pitch möglich ist. Das ist unser Ansporn und damit unterscheiden wir uns von allen! 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Die Idee in Tat umsetzen, es gibt kein Scheitern! Gründen ist Passion und Erlebnis, wie im Profisport! So lange daran arbeiten bis der Gründer bzw. Gründerin auf dem Podest steht! 
  2. Große Menschen und Unternehmen als Vorbild nehmen und nicht beirren lassen. 
  3. Geht nicht, gibt’s nicht! Tun mit aller Konsequenz. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Bernhard Schindler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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