Montag, Dezember 29, 2025
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Fokus auf Markt und Kunden

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Webmag corporate publishing

Webmag Plattform für digitales Corporate Publishing digitale Magazine, Broschüren, Kataloge, Whitepaper oder Microsites ganz einfach selbst erstellen

Stellen Sie sich und das Startup Webmag doch kurz unseren Lesern vor!

Ich heiße Christian Wust und gemeinsam mit David Maus habe ich 2019 Webmag gegründet – eine Plattform für digitales Corporate Publishing. Kern der Plattform ist ein cloudbasierter Editor, mit dem Unternehmen, Verlage und Medienhäuser digitale Publikationen selbst erstellen können, zum Beispiel digitale Kundenmagazine, Broschüren, Kataloge, Whitepaper und vieles mehr. Digital heißt, dass die Magazine responsiv sind und auf jedem Gerät im Browser optimal gelesen werden können. Zudem können interaktive Elemente wie Bildergalerien, Call-to-Action-Buttons und Formulare integriert werden. Die Magazine sind per Analytics detailliert auswertbar, für Social Media geeignet und für Suchmaschinen optimiert. Digitale Magazine werden dadurch Teil der digitalen Customer Journey, statt nutzlos als PDF im Webseitenarchiv zu verschwinden.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

David und ich haben zusammen studiert und kennen uns schon seit mehr als 15 Jahren. Das Timing für eine Unternehmensgründung hat dann einfach gepasst. David hatte die Software entwickelt und bereits die ersten Interessenten an der Hand. Ich selbst kam von einem Hersteller für Webseitenbaukästen und war getrieben vom Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen. Im Rahmen des Fellowship-Programms des Media Lab Bayerns haben wir unser Vorhaben auf Herz und Nieren getestet und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir noch immer hervorragend harmonieren und die Gründung des Unternehmens der absolut richtige Schritt ist. David koordiniert die Technik und die IT, ich bin für Kommunikation, Marketing und Sales zuständig. Gemeinsam haben wir ein Geschäftsmodell entwickelt, um unseren Baukasten-Editor für digitale Magazine als Software-as-a-Service in die Unternehmen zu bringen. 

Welche Vision steckt hinter Webmag?

Unsere Vision ist es, digitale Kommunikation radikal zu vereinfachen und Unternehmen dazu zu befähigen, digitale Publikationen schnell und einfach selbst zu erstellen – die Digitalisierung also mit einfachsten Mitteln selbst in die Hand zu nehmen. 

Wir haben Webmag ursprünglich gestartet, weil Content Marketing für Unternehmen immer wichtiger wird, es aber keinen vernünftigen Weg für digitales Corporate Publishing gab. Die eigenen Kanäle – neben Webseite und Blog sind das vor allem Unternehmenspublikationen wie Kundenmagazin, Produktkatalog, Broschüren, Whitepaper etc. – sind für erfolgreiches Content Marketing entscheidend. PDFs sind für die Online-Kommunikation aber einfach nicht geeignet. Sie sind nicht responsiv, nicht interaktiv und nicht auswertbar, werden aber trotzdem noch von fast allen Unternehmen genutzt. Wir wollen erreichen, dass in jedem Unternehmen digitale Publikationen mit wenigen Klicks und ohne großen Aufwand von jedem Mitarbeiter erstellt und veröffentlicht werden können. Dafür brauchen sie keine Agenturen, keine IT-Spezialisten und keine Designer – nur den Content. 

Wichtig ist uns auch, dass wir Unternehmen mit Länder-, Partner- und Fachhändler-Netzwerken dazu befähigen, die Digitalisierung bis an den Point of Sale zu tragen. Um die eigene Customer Journey zu optimieren, müssen Unternehmen ihre Touchpoints – meist kleine Unternehmen ohne große Budgets oder dem für die Digitale Transformation nötigen Know-how – bei der Digitalisierung unterstützen. Sonst laufen sie Gefahr, dass sie zwar selbst die Digitalisierung meistern, der Kunde am Point of Sale davon aber nichts mitbekommt.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Zu Beginn war es herausfordernd, das passende Modell für uns zu finden und die formale Gründung durchzuziehen. Auch, weil alles zunächst als nebenberufliche Selbständigkeit begann. Neben den Fördergeldern des Media Labs haben wir uns darüber den Start finanziert. Herausfordernd war dann auch der Gründungsprozess in Zeiten von Corona. Die Ämter waren langsamer als gewohnt, alle Schritte brauchten wohl dreimal so viel Zeit. Wir haben zum Beispiel lange auf unsere Umsatzsteuer-ID gewartet, die Einrichtung der Lohnbuchhaltung hat sich verzögert etc.

Es war schwierig, den Betrieb aufrechtzuerhalten, wenn die grundlegenden Dinge im Hintergrund nicht laufen. Eigentlich muss das alles super schnell gehen, denn die Einrichtung der Infrastruktur ist zwar ein Haufen Arbeit, man verdient aber keinen Cent damit. Eine weitere Herausforderung ist es, den Fokus auf den Kunden zu halten, selbst wenn man denkt, dass das Produkt noch nicht perfekt oder die Erstellung der neuen Webseite wichtig ist, oder oder oder… Der erste und oberste Fokus liegt bei uns immer darauf, Kunden einen Nutzen zu liefern und an den Ansprüchen zu wachsen.

Wer ist die Zielgruppe von Webmag?

Unternehmen aller Branchen und Größen. Insbesondere Marketing- und Vertriebsabteilungen sowie Mitarbeiter*innen, die digitale Kundenmagazine, Broschüren, Kataloge etc. erstellen wollen. Besonders interessant sind Unternehmen mit Länder-, Partner- oder Fachhändler-Netzwerken, auf die unser System optimal zugeschnitten ist. Durch die hohe Bandbreite an Kunden verstehen wir, wie große Konzerne ticken, kennen aber auch die Bedürfnisse ihrer kleinen Businesspartner. Natürlich gehören auch Redaktionen, Verlage und Medienhäuser zur Zielgruppe.

Wie funktioniert Webmag? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Kern der Plattform ist ein visueller Editor, in dem alles vorkonfiguriert ist. Die Erstellung läuft einfach per Drag and Drop: Ich stelle mir die Publikation mit einfachen Handgriffen so zusammen, wie ich sie gerne hätte, ohne dass ich besondere Fähigkeiten in den Bereichen Design oder Layout mitbringen muss. Templates und Bausteine können im Editor jedoch vorab angepasst werden, sodass eigene Design- und Layout-Vorgaben passgenau integriert werden können, zum Beispiel das Corporate Design und spezielle Features, zum Beispiel die Anbindung an eigene CRM-Systeme. Auf diese Weise erreichen wir trotz einfachster Bedienung einen hohen Grad an Individualisierung.

Nutzer können schnell und einfach neue Ausgaben erstellen, Artikel kopieren und Inhalte ändern. Zudem können die einzelnen Artikel im Editor ohne besonderes Know-how für Suchmaschinen und soziale Medien optimiert werden. Auf diese Weise wird digitales Publishing schnell. Während ein Digitalmagazin normalerweise von einer Agentur individuell angefertigt wird und Dutzende Freigabeschleifen durchläuft, sind die Produktionszeiten bei Webmag viel kürzer. Das passt zu den kurzen Veröffentlichungszyklen, auf die sich Leser immer stärker einstellen, weil im Internet einfach alles schnelllebiger ist. 

Was für Firmen vor allem interessant ist: Webmag ist Cloud-basiert und kann reibungslos in Geschäftsprozesse integriert werden, ohne dass ein IT-Projekt daraus wird. Nach Bedarf kann hoch und runter skaliert werden, abhängig davon, wie viel man machen will. Unternehmen setzen schnell und einfach Digitalisierung-Maßnahmen um, haben wenig Ärger und ein geringes Risiko.

Wie hat sich Ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Viele Prozesse haben zu Beginn der Krise länger gedauert und am Anfang war es schwierig für uns, den Fokus zu behalten. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass wir von Corona eher profitieren, weil Unternehmen mehr Bereitschaft zeigten, in digitale Technologien zu investieren. Webmag kann man hervorragend aus dem Homeoffice heraus bedienen. Zwar betrifft es uns auch, wenn in den Unternehmen die Budgets zurückgehalten werden, weil Umsätze einbrechen – wir merken aber, dass viele nicht einfach abwarten, sondern die Krise als Chance für einen Wandel begreifen und trotz allem investieren. 

Was sich radikal verändert hat ist, dass die physischen Absatzmärkte in der Corona-Krise von einem auf den anderen Tag wegfielen. Unternehmen erstellten Magazine für Messen und Veranstaltungen, die nun auf einmal nicht mehr stattfanden. Leute kamen auch nicht mehr in die Ladengeschäfte. Was also tun? Das PDF im Webseiten-Archiv ist da völlig unnütz und viele haben sich auf die Suche nach besseren Lösungen gemacht – die es nach wie vor kaum gibt. Blätter-PDFs sind keine echte Lösung und digitale Magazine einzeln anfertigen zu lassen ist wenig effektiv: Es dauert lange, ist schlecht skalierbar und kostet trotzdem viel Geld. Mit dem Baukastenprinzip schaffen wir Abhilfe und helfen dabei, digitale Maßnahmen schnell und unkompliziert umzusetzen.. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Als Firma haben wir entschieden, vollständig remote zu arbeiten. Vor Corona haben wir bei der Firmengründung nach Büroräumen und Arbeitsplätzen in verschiedenen Städten Ausschau gehalten. Während der Pandemie haben wir aber gemerkt, dass wir ohnehin sehr verteilt arbeiten, uns virtuell bestens abstimmen können und viel mehr Möglichkeiten haben, wenn wir uns nicht auf einen bestimmten Standort beschränken. Unser Hauptquartier ist und bleibt in München, wir arbeiten aber von den verschiedensten Orten weltweit zusammen. Das macht uns auch attraktiv für neue Teammitglieder.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Ich denke, dass die Krise eine Chance ist, uns alle mehr auf Wandel einzustellen. Seit Jahren predigen wir, dass wir mehr Digitalisierung umsetzen müssen in Deutschland, dass die Technologien sauberer werden müssen, dass wir unsere Art zu Arbeiten verändern müssen, dass wir mehr Diversität brauchen und so weiter. Aber es dauert alles unglaublich lange, weil Wandel schwer ist und die Menschen insbesondere in Deutschland sehr zurückhaltend sind, was Veränderungen angeht. Durch Corona sehen sich viele gezwungen, Veränderungen schneller einzuleiten und maximal flexibel zu werden. Anpassungsfähigkeit und der Wille, Wandel proaktiv zu gestalten, – essenzielle Gründereigenschaften – sind zu Schlüsselkompetenzen für alle geworden, nicht mehr nur für Start-ups. Die Corona-Krise bietet uns die Chance, schneller in einen Lernstatus zurückzukehren. 

Webmag, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es, Webmag verstärkt über zentrale Verteiler in die Märkte zu bringen, wie z.B. über Hersteller, die ihre Partner in die Digitalisierung mit einbeziehen. Oder zentrale Anbieter, die ihren Kunden digitale Maßnahmen anbieten wollen. Zum Beispiel Telekommunikationsanbieter, die erster Ansprechpartner für Kleinunternehmen sind, wenn es um die Digitalisierung geht. An diesen Stellen braucht es Lösungen wie Webmag, die standardisierbar und dadurch skalierbar sind. Gleichzeitig wollen wir auch als Unternehmen wachsen und mehr Menschen dafür begeistern, diesen Weg mit uns zu gehen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: keine Furcht. Wir haben bei Webmag das etwas flapsige Motto “Never try, never know” etabliert. Das heißt wir lieben es, neue Dinge auszuprobieren und unbekannte Wege zu gehen, um neue Erfahrungen zu machen. Das gehört zu unserer DNA. Zweitens: keine Ausreden. Gründer sollten sich nie davor scheuen, unangenehme Dinge zu tun. Mir hat mal jemand gesagt, dass man den Erfolg eines Menschen an der Bereitschaft messen kann, unangenehme Anrufe zu führen. Ich finde, da ist viel dran. Wenn man sich vor etwas drückt, heißt es meistens, dass man daran wachsen kann. Drittens: unbedingter Fokus auf Markt und Kunden, trotz aller anderen Herausforderungen. Alle Arbeit ist wertlos, wenn es niemanden gibt, der am Ende bereit ist, dein Produkt zu nutzen. Oder für deine Leistungen zu bezahlen.

Bildquelle: © Thomas Kiewning / BK Media Solutions

Wir bedanken uns bei Christian Wust für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Eine Welt ohne Papierkram

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Fileee papierloses Dokumentenmanagement

Fileee liefert ein vollständig papierloses Dokumentenmanagement – smart, nutzerfreundlich und sicher.

Stellen Sie sich und das Startup fileee doch kurz unseren Lesern vor.

Ich bin Marius Gerwinn, Co-Founder und CEO von fileee. Gemeinsam mit Arne Osthues und Eike Thies habe ich 2011 ein Startup im Herzen von Münster gegründet. Unsere Idee von damals verfolgen wir bis heute: Papierkram reduzieren. In den letzten Jahren haben wir mit unseren Apps Zettelwirtschaft für Privatpersonen und Unternehmen abgeschafft. In unserem Team aus erfahrenen Gründern, über 30 großartigen Mitarbeitern sowie starken Kooperationspartnern digitalisieren wir sämtliche papierbasierten Prozesse. 

Welche Vision steckt hinter fileee?

Wir stehen für eine Welt ohne Papierkram. Davon gibt es zwar schon jetzt immer weniger – die Arbeit erleichtern digitale Abläufe aber trotzdem nicht immer. Einen Papierprozess einfach digital abzubilden, heißt schließlich noch nicht, dass dieser dann effizienter ist. fileee ist der digitale Assistent für alle wichtigen Dokumente und die Plattform für die papierlose Kommunikation mit Unternehmen, Behörden etc. 

Wie muss man sich das denn genau vorstellen?

Wir digitalisieren die klassische Dokumentenablage mit unserer vollständig integrierten Lösung für die Arbeit mit und den Austausch von Dokumenten und Informationen. Benutzer erhalten und versenden Dokumente schnell und sicher. Zudem werden Dokumente mit Hilfe von KI sortiert und vollständig automatisiert abgelegt. Damit sparen die Nutzer viel Zeit.

Wo liegen die Vorteile von filee? 

fileee und jede einzelne seiner Funktionalitäten müssen ein Kundenproblem lösen. Das beginnt mit einer guten UI/UX. Ähnlich wie damals Apple im Vergleich zu anderen Betriebssystemen arbeiten wir stetig an Lösungen mit einer schönen, benutzerfreundlichen Oberfläche und einer vollständigen, smarten User Experience. 

Darüber hinaus ist fileee plattformübergreifend, sodass man das eigene Konto auf allen Endgeräten nutzen und mit anderen, unabhängig von deren Endgerät, zusammenarbeiten kann. Außerdem bieten wir offene Schnittstellen für andere Dienste, um zum Beispiel Dokumente aus Google Drive zu importieren.

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen?

Zum einen ist natürlich die Finanzierung eine Herausforderung. Dazu gehört es, ständig vor neuen Leuten sein Produkt zu pitchen. Auf einem dieser Pitches lernten wir das Unternehmen ITyX kennen, einen Kölner Mittelständler, der als strategischer Partner und Anteilseigner bei uns eingestiegen ist. Zum anderen ist eine weitere Herausforderung, kontinuierlich an den zukünftigen Möglichkeiten zu feilen, um die für die potentiellen Kunden relevanten Use-Cases abzudecken. 

Wie hat fileee von TechBoost, dem Startup-Programm der Telekom, profitiert? 

Durch das Guthaben für die Open Telekom Cloud und das große, professionelle und enge Netzwerk. Zusammen mit dem TechBoost-Team konnten wir auf einigen Messen, sowohl vor Ort als auch digital, neue Kontakte knüpfen. Das Förderprogramm bildet eine optimale Schnittstelle bei der Kontaktaufnahme zwischen Unternehmen und Startups. Im Rahmen sogenannter Innovationsworkshop durften wir unsere Ideen Vorständen und Entscheidern aus Unternehmen unserer Zielgruppe vorstellen. Das lief gut und mit einem dieser Unternehmen gehen wir aktuell in die Pilotierung. So haben wir dank TechBoost unseren Kundenkreis erweitert.

Ein paar Sätze zur aktuellen Situation: Corona hat die Art wie wir arbeiten verändert. Wie hat sich das für Sie und Ihre Kollegen bemerkbar gemacht?

In der Zusammenarbeit kaum. Papierlos, digital und smart sind schließlich nicht nur Attribute, die wir vermitteln, sondern auch selbst leben. Der Umstieg aufs Homeoffice war kein Problem, da bereits vorher jedem Mitarbeiter freistand, von wo er oder sie arbeitet. Mit Kolleginnen und Kollegen im Ausland fanden schon vorher Videokonferenzen statt. Da mussten wir uns nicht groß umgewöhnen. Und natürlich nutzen wir unsere eigene Lösung auch intern. Wir sind von der Gründung an ein komplett digitales und papierloses Büro.

Was natürlich einen starken Einschnitt bedeutet, ist der Ausfall vieler Messen, wie zum Beispiel der regionalen Events der Digital X. Hier führen wir sonst interessante Gespräche und haben als junges Unternehmen die Chance, Menschen von unseren Lösungen zu begeistern.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir können definitiv eine verstärkte Nachfrage nach unseren Lösungen verbuchen. Privatpersonen und Unternehmen stehen der Digitalisierung deutlich offener gegenüber als noch Anfang des Jahres. Wir stellen zudem fest, dass viele große Unternehmen stärker auf die Digitalisierung ihrer Prozesse setzen. Dabei sind sie generell offener für Gespräche, handlungsbereiter und schneller. Auf die lange Sicht wird das sowohl fileee als auch vielen anderen Tech-Startups helfen.

Wo geht der Weg für fileee hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Fünf Jahre sind eine ziemlich lange Zeit. Fangen wir mit ein bis zwei Jahren an. Unser nächstes Ziel ist, die 1.000.000 Nutzer-Marke auf unserer Plattform zu knacken. Hierfür stellen wir derzeit die richtigen Weichen. Unsere vier Core-Values Simple, Secure, Smart, Sustainable werden wir dabei konsequent weiter ausbauen, um dem Nutzer stets die beste Lösung zu bieten.

Zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Machen ist wie wollen, nur krasser!

Such Dir Mitgründer, ein Team, und achte auf einen guten Ausgleich!

Pitche und netzwerke was das Zeug hält!

Wir bedanken uns bei Marius Gerwinn für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Macht euch nicht zu klein

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musicube musik

musicube revolutioniert die Suche nach Musik

Stellen Sie sich und das Startup musicube doch kurz unseren Lesern vor!

musicube revolutioniert die Suche nach Musik. Heute bieten Musik-Streamingdienste jederzeit Zugriff auf über 43 Mio. Songs. Und trotzdem wissen wir oft nicht, was wir hören sollen. Kuratierte Playlists und Empfehlungsmaschinen sind super, aber wir entwickeln eine semantische Musiksuche, mit der sehr „menschliche“ und nahezu beliebige Suchanfragen beantwortet werden können. So werden zum Beispiel Funktionen wie „Spiel mir aktuelle HipHop Newcomer aus meiner Region“ oder „spiele schnellen Rock mit meinem Lieblingsschlagzeuger“ möglich. Da es jede Menge weitere Anwendungsfälle in der Musik- und Medienbranche gibt, bieten wir unsere Suche B2B an, damit Musik-Services und andere Unternehmen die Suchanfragen ihrer Nutzer direkt zu musicube leiten können und die Antwort sofort präsentieren können.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Vor allem waren wir selbst davon frustriert, wie schwierig es ist, spannende Musik zu finden, wenn man nicht schon vorher einen konkreten Künstler im Sinn hat. Wir haben beide über zehn Jahre bei einem Musik-Daten-Dienstleister gearbeitet und haben dort auf einem Riesenhaufen an Metadaten gesessen. Uns war klar, dass die Suche nach Musik in den 2020er Jahren nicht mehr so aussehen muss wie in den 2000er Jahren. Daher haben wir uns gesagt: „Wenn es jetzt niemand anderes macht, dann bauen wir halt selbst eine State-of-the-art-Musiksuche.

Welche Vision steckt hinter musicube?

Unsere Vision ist, dass jeder Künstler wieder eine reelle Chance hat, in den Millionen von Songs gefunden zu werden. Außerdem soll sich niemand mehr vor lauter Content langweilen müssen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Das Thema Finanzierung war und ist in der Tat die größte Herausforderung. Technologisch haben wir einen ziemlich genauen Plan, was zu tun ist. Aber es ist nicht immer leicht, Investoren ohne Musikaffinität von unserem doch recht abstrakten Produkt zu überzeugen. Dennoch haben wir gleich zu Beginn einen Business Angel gewinnen können und sind im Content- und Tech-Inkubator MEDIA LIFT von nextMedia.Hamburg aufgenommen worden. Die Standortinitiative fördert uns nicht nur finanziell, sondern auch mit hilfreichen Coachings und vermittelt wertvolle Kontakte. So haben wir erst kürzlich einen neuen Investor gefunden und planen, Ende 2020 eine größere Finanzierungsrunde abzuschließen

Wer ist die Zielgruppe von musicube?

Unsere Zielgruppe sind sie größten 3.000 Unternehmen der Welt, die direkt mit Musik agieren. Das kann vom Streamingdienst über das Musik-Label bis zum Radiosender alles sein. Wir arbeiten aber daran, langfristig auch kleineren Unternehmen wie zum Beispiel Produktions-Agenturen Lösungen bieten zu können.

Wie funktioniert musicube? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Das Produkt ist eine automatisiert nutzbare Musiksuche (API), die Unternehmen in ihre Systeme einbinden können. Dieser API können die Unternehmen nahezu beliebige Fragen stellen und erhalten maßgeschneiderte Antworten zurück. Um dies tun zu können, entwickeln wir eine künstliche Intelligenz, die die Musik analysiert und möglichst viele Erkenntnisse zu ihr gewinnt. In etwa so, als hätten wir eine Armee von Musikexperten, die Millionen von Songs hören könnte, sich dann auch noch alles kollektiv merkt und in Beziehung zueinander setzt. Der große Unterschied zu anderen Musik-Daten-Services ist, dass wir mit unserem „ask anything“ Ansatz hohe Individualität mit Skalierbarkeit vereinen. Die Kunden sollen sich nicht viele Gedanken machen müssen, wie sie mit der API umzugehen haben. Ähnlich, wie man das von Google gewöhnt ist. Man gibt einfach irgendeine Frage rein und kann sicher sein, schnell die passende Antwort zu finden.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Erstaunlich wenig, zumindest was den Arbeitsalltag betrifft. Wir waren von Beginn an auf verteiltes Arbeiten eingestellt. Wir haben im Dezember 2019 offiziell gegründet und hatten das Glück, schon im März darauf unseren ersten zahlenden Kunden zu gewinnen. Das gab uns genügend Rückenwind für die Krise, sodass wir später auch noch Sony Music als einen unserer ersten Kunden begrüßen durften. Aber man weiß natürlich nie, was ohne Krise passiert wäre

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wie viele andere bekommt auch die Musikbranche durch die Krise nochmals einen Wachrüttler. Ohne produktive Künstler können wir alle einpacken. Durch den Wegfall der Einnahmen für Live-Musik steigt der Druck auf Kreative so stark, dass hier meines Erachtens dringend die Schieflage der Vergütungsmodelle angegangen werden muss. Ich hoffe, dass sich hier politisch etwas tut. Unser Ziel, Künstler besser auffindbar zu machen, kann hoffentlich einen kleinen Teil dazu beitragen

musicube, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen weltweit die naheliegendste Anlaufstelle zur Lösung aller Musik-Daten-Probleme werden. Gewissermaßen das B2B Google für Musik. Das ist natürlich sportlich, denn da draußen gibt es große Player. Aber wir wissen, dass wir mit unserem Team aus Musikwissenschaftlern und Experten für künstliche Intelligenz derzeit eine einzigartige Lösung entwickeln

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Macht euch nicht zu klein. Früh den eigenen Wert zu erkennen war für uns nicht leicht. Bodenständigkeit muss das natürlich nicht ausschließen.

2. Klingt platt, aber „No Bullshit“ scheint bei uns bisher ganz gut zu funktionieren. Man muss nicht immer alles offenlegen, aber Spielchen zu spielen kostet sicher mehr Energie als es langfristig einbringt.

3. Der wahrscheinlich häufigste Tipp: Durchhaltevermögen. Ich kenne kein Startup, das in der Frühphase weniger Ablehnung als Anerkennung bekommen hat. Scheinbar muss man da durch, bevor die Dinge in Gang kommen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei David Hoga und Agnes Chung für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Langfristige Beziehungen aufbauen

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cyanite musik kI

Cyanite die passende Musik für jeden Kontext mit KI finden

Stellen Sie sich und das Startup Cyanite doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Jakob Höflich und Cyanite ist ein Musik-Technologie-Unternehmen aus Mannheim und Berlin. Wir haben uns als Team aus der Musikindustrie in den Technologie-Bereich hinein bewegt und bei unseren verschiedenen Stationen, z.B. bei Labels, Verlagen, Promo-Agenturen und im Radio, allesamt Probleme erkannt, die wir heute mit KI lösen und lösen wollen.

Ganz konkret entwickeln wir mit Cyanite KI-Produkte zur Musikanalyse, die es unseren Kunden ermöglichen, stets die passende Musik für jeden Kontext zu finden und fundierte Musikentscheidungen basierend auf objektiven Daten zu treffen.

Unsere Mission dabei ist es, Musik- und Medienfirmen den Schritt ins KI-Zeitalter zu ermöglichen, ohne dass sie viel Zeit und Geld in die Entwicklung hochkomplexer Technologie stecken müssen. Denn was die meisten Musikunternehmen heutzutage eint, ist, dass man die heutigen Massen an Musik kaum noch händisch bewältigen kann und sich die Musiksuche (z.B. nach Stimmung und Aktivität) fundamental verändert hat. Genau da setzen wir mit Cyanite an. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Es gab bei uns nicht den einen Lichtblitz und konkreten Moment, es war vielmehr ein Prozess. Wir drei Gründer haben uns an der Popakademie in Mannheim kennengelernt und früh angefangen, gemeinsam erste Projekte zu realisieren. Eins davon war eine Social Music App namens Groovecat, wo noch heute eine kleine aktive Community ihre Musikmomente einfängt und teilt. Ein bisschen so wie Musik in Instagram Stories, aber eben als eigene Plattform und dadurch viel mehr auf die Musik fokussiert. 

Vor zwei Jahren haben wir dann hinter den Kulissen bereits angefangen Cyanite zu entwickeln und vor einem Jahr auf den Markt gebracht. In der Zeit haben wir natürlich verschiedene „Evolutionsstufen“ durchlebt, unglaublich tolle Teammitglieder und Investoren an Bord und viel Unterstützung von verschiedenen Förderprogrammen von Mannheim und Hamburg über New York bis ins Silicon Valley bekommen. Und an den verschiedenen Stufen haben wir uns eigentlich immer wieder neu entschieden weiterzumachen. Und immer wieder auch ein bisschen neu gegründet. 

Welche Vision steckt hinter Cyanite?

Wir sind ja diese absolute Kazaa-Generation und haben den Absturz der Musikindustrie aus nächster Nähe erlebt. Jetzt die Möglichkeit zu haben, künstliche Intelligenz zu entwickeln, die gerade die kleineren, vielfältigen und kulturell diversen Musiklabels, Plattformen und Radiostationen unterstützt und gegenüber die großen Player wettbewerbsfähig macht, ist für uns ein Traum. Denn unserer Meinung nach ist es wichtig, dass Musik als künstlerisches Gut im Vordergrund steht. Und Künstler davon leben können.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ganz klar die Finanzierung. Wir sind damals in Baden-Württemberg gestartet, wo auch heute noch unser Hauptsitz ist. Aber als wir Groovecat gepitcht haben mit Schlagworten wie „Music“, „App“ und „Social Media“, haben 99% der Investoren so schnell es geht das Weite gesucht. Bis auf Andrea Kranzer, Deutschlands Business Angels des Jahres 2019, die von Anfang an etwas in dem gesehen hat, wie wir arbeiten und wo wir hinwollen. Und sie ist heute noch unsere Investorin, neben der Stadt Mannheim und zwei weiteren Business Angels, die allesamt eine sehr erfolgreiche Startup-Zeit hinter sich haben. 

Musik ist in Deutschland einfach kein leichtes Thema, weil es zum einen ein hochkomplexer Markt ist und zum anderen schon einige Musik-Startups krachend gescheitert sind. Das wissen viele Investoren. Doch gerade in den letzten ein, zwei Jahren ist das Thema Music-Tech wieder ziemlich en-vogue geworden, sicherlich auch durch Plattformen wie LANDR oder Endel, aber eben auch durch den allgemeinen Erfolg des Musikstreaming.

Trotzdem zitiere ich mal einen VC-Investor, mit dem wir diesen Januar gesprochen haben. Er meinte: „You guys know that you’re in the wrong country right?“. Wir sind da natürlich motiviert ihn zu widerlegen und zu zeigen, dass coole Musiktechnologie eben auch aus Deutschland kommen kann, so wie die MP3, was viele vergessen.

Wer ist die Zielgruppe von Cyanite?

Zu unseren Kunden und Nutzern gehören Unternehmen aus den Bereichen der Musikverlage, Production Music, TV und Radio. Die Mediengruppe RTL nutzt Cyanite beispielsweise, um ihre hauseigene Musikbibliothek FAR MUSIC für ihre Redakteure einfacher durchsuchbar zu machen und in der neuen App vom SWR, in der man das Radioprogramm skippen und zurückspulen kann, basieren die personalisierten Musikvorschläge auf unseren Empfehlungsalgorithmen.

Aber auch Künstler, A&Rs, Musikmanager und Produzenten nutzen Cyanite, um ihre eigene Musik zu analysieren, zu vergleichen und zu vermarkten. Genau für diese Zielgruppe haben wir eine kostenlose Web App entwickelt, in der wirklich jeder seine eigene Musik hochladen, analysieren und sich ähnliche Songs vorschlagen lassen kann. Unsere Web App ist eben auch dazu da, die Eintrittsbarriere mit KI im musikalischen Kontext ganz niedrig zu halten. Das kommt ziemlich gut an, letztens sind wir in Russland viral gegangen, das Thema ist sehr international.

Wie funktioniert Cyanite? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Cyanite wendet Deep Learning in einem Forschungsfeld namens Music Information Retrieval an. Im Endeffekt geht es dabei darum, aus Musik Informationen zu extrahieren. Unsere KI „hört“ sich Musik an und kann dann innerhalb weniger Millisekunden sagen, z.B. welches Genre, welche Stimmung und welche Tonart dieser Song hat, ob Gesang vorhanden ist und wenn ja, ob männlich oder weiblich. Noch viele weitere dieser Parameter bilden dann die Grundlage für unsere Empfehlungsalgorithmen. Es ist also ein Potpourri aus Musikinformationen über den tatsächlichen Sound eines Musikstücks.

Die Vorteile von Deep Learning liegen in diesem Bereich dort, dass man wahnsinnig große Massen an Musik in kurzer Zeit analysieren und verschlagworten kann. Wir können 1 Million Songs in ein paar Stunden analysieren, dafür bräuchte ein Mensch mehrere Wochen, gar Monate. 

Man stelle sich vor, man hat eine Musikbibliothek und möchte der Verschlagwortung nun hinzufügen, in welcher Epoche das Musikstück aufgenommen wurde. Mit KI lassen sich diese Informationen im Nu hinzufügen. 

Das funktioniert aber eben nur gut, wenn die Trainingsdaten auch die gewisse Qualität aufweisen. Denn bei KI gilt ja: Output = Input. Die Qualität der Algorithmen hängt von der Qualität der Trainingsdaten ab. Wir haben uns von Tag eins auf die Fahne geschrieben, die bestmögliche Datenqualität zu haben. Dafür haben wir eine eigene Methodik entwickelt, mit der wir die besten Daten in kürzester Zeit erheben und neue Schlagworte in kürzester Zeit trainieren können. 

Was uns dabei von anderen Anbietern unterscheidet, ist nicht nur das schnelle Trainieren neuer Algorithmen, sondern auch, dass wir beim Sucherlebnis anfangen und mit unseren Kunden gemeinsam erarbeiten, wie die Musiksuche der Zukunft aussehen wird. Und die wird unserer Meinung nicht aus langen Filterlisten bestehen, sondern aus Musik, Videos oder Sprachbefehlen als Ausgangspunkt einer Musiksuche.

Cyanite, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir erleben gerade durch Covid-19, einen extremen Wandel in der Musikindustrie. Durch den Wegfall des Live-Geschäfts, gewinnt der Absatz von digitaler Musik noch mehr an Wichtigkeit. Insbesondere der Verkauf von Musiklizenzen für Filme, Werbungen, Games etc. wird als Einnahmequelle immer wichtiger. 

Jeder kann mittlerweile in seinem Schlafzimmer halbwegs ordentliche Videos und Podcasts produzieren und braucht dafür Hintergrundmusik. Allerdings fällt gerade den DIY Produzenten die Suche nach passender Musik sehr schwer. Ihnen wollen wir mithilfe unserer KI einen Helfer an die Seite stellen, der die Musik für sie auswählt bzw. vorsortiert. Die Abwicklung dieser Mikro-Lizenzen läuft dann automatisch über unsere Plattform ab. So hat der Abnehmer Transparenz bei der Lizenz  und die Sicherheit, etwas qualitatives zu kaufen, während die Lizenzgeber einen stetigen Einkommensstrom ohne weiteren Aufwand haben.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Langfristige Beziehungen sind wichtiger als schnelle Aufmerksamkeit.

Eine Feedback-Kultur, egal wie sie aussieht, ist total wichtig.

Macht das, was euch Spaß macht.

Bildquelle Stadtmarketing Mannheim GmbH Nadja Capellmann

Wir bedanken uns bei Jakob Höflich für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Geht jeden Tag ins Rennen mit der Absicht zu lernen

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Betterguards Sicherheitsgurt für Gelenke

Betterguards Sicherheitsgurt für Gelenke schützt vor Bänder und Gelenkverletzungen

Stellen Sie sich und das Startup Betterguards Technology doch kurz unseren Lesern vor!

Betterguards hat eine intelligente Technologie entwickelt, die Menschen vor Bänder- bzw. Gelenkverletzungen schützt. Der sog. “Sicherheitsgurt für Gelenke” löst nur in kritischen Situationen aus, wie z.B. in einer Umknickbewegung. Bei normalen Bewegungen bleibt das System flexibel und garantiert somit eine hohe Bewegungsfreiheit. Das innovative Betterguards System kann als Bauteil u.a. in Schuhe, Bandagen oder Protektoren integriert werden.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Zu viele eigene Verletzungen und das damit verbundene Begraben meiner Ambitionen, selbst einmal Profisportler zu werden, waren ausschlaggebend. Ich konnte mich selbst nie gut genug schützen und wollte deshalb etwas entwickeln, das Menschen vor diesem Leid besser schützt und das anders ist als die unbequemen Lösungen, die es auf dem Markt gibt (z.B. steife, klobige Orthesen). Also einen intelligenten Schutz der nur dann auftritt wenn man ihn wirklich benötigt. Um zu verstehen wie ein solcher aktiv-mitdenkender Mechanismus funktionieren kann, habe ich Kunststofftechnik und Medizintechnik studiert. 

Welche Vision steckt hinter Betterguards Technology?

Wir haben das große Ziel, den Fußball Weltmeister 2030 auszustatten! Das ist natürlich ambitioniert, aber nicht unmöglich. Unser großartiges Team, welches auch aus einer Vielzahl von verletzungsgeplagten Sportlern besteht, hat diese Vision verinnerlicht und arbeiten jeden Tag aufs Neue daran, die Grenzen der Physik auszureizen und unsere Produkte ein Stückchen besser zu machen.

Was uns besonders motiviert sind die Berichte von Menschen, die aufgrund der Betterguards Technologie wieder zurück zum Sport oder aufs Spielfeld kommen. Ohne Angst vor Verletzungen! Das treibt uns an, auch Menschen wieder zur alten Leistungsfähigkeit zurückzuführen und deren Performance insgesamt zu steigern.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war es immer, Geldgeber zu finden und diese von der Idee bzw. Vision zu überzeugen. Wir haben in der Vergangenheit immer nur kleine Schritte gehen können, es heute aber geschafft, ein starkes Team aufzubauen und eine laufende Produktion vorweisen zu können, welche die ersten Kunden und Partner mit einer einzigartigen Technologie versorgt. Darüber bin ich sehr dankbar. Und die nächste massenmarkttaugliche Generation unserer Produkte ist schon in der Entwicklungs-Pipeline.

Wer ist die Zielgruppe von Betterguards Technology?

Unsere direkten Zielgruppen sind Hersteller jeglicher Art von Schuhen, Bandagen, Orthesen, Protektoren, etc., die unsere Technologie in ihre Produkte integrieren sollen. Unser Geschäftsmodell ist also ein klassisches B2B- bzw. „Ingredient Brand“-Modell. Diese Hersteller bzw. Marken kommen in erster Linie aus den Bereichen Sport & Freizeit, Arbeitsschutz und MedTech.

Die Zielgruppe, die Betterguards dann tragen soll, sind in erster Linie Menschen, die schon einmal Probleme mit den Bändern hatten. Aber auch der Performancecharakter verbunden mit unserer Technologie hat stark zugenommen. Deswegen arbeiten wir mit Brand Partnern an Lösungen, die unser großes Potential der Plattformtechnologie in innovativen Produkten einsetzen wollen.

Wie funktioniert die Betterguards Technologie? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Technologie vereint intelligenten Schutz und Bewegungsfreiheit. Die bestehenden Produkte auf dem Markt bieten entweder Schutz, dann aber wenig Tragekomfort – oder eben einen ordentlichen Tragekomfort, dafür aber keinen Schutz. 

Unsere Technologie basiert auf einem intelligenten Fluidsystem, das bei zu hohen Geschwindigkeiten „versteift“, also eine millisekundenschnelle Gegenkraft aufbaut, und somit das Gelenk vor dem Überstrecken/ Umknicken schützt. Ist die Bewegung normal, so bietet das System die nötige Flexibilität und schränkt nicht ein. Dies ist unserer Meinung nach auch der richtige Ansatz, um auf den letzten Metern oder in den letzten Spielminuten nochmal richtig Gas zu geben – ohne Angst vor Verletzungen.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Corona ist sicherlich für viele Unternehmer eine Herausforderung. Das Managementteam von Betterguards hatte von Anfang an einen guten Plan und uns bisher sicher durch die Pandemie geführt. Auf der Kundenseite gab es Verzögerungen, da bspw. Budgets für Innovationen eingefroren wurden. 

Aber wir entwickeln uns gut und haben einige weitere Partner gewinnen können. Und was mich persönlich freut: wir haben seit kurzen einen neuen CEO, der die breite Kommerzialisierung unserer Technologie voranbringt. Jocelyn Robiot, erfahrener ehemaliger adidas Manager, hat das Potential unserer Technologie sofort erkannt und gibt nun richtig Gas. Ich kann mich jetzt als CTO verstärkt der technologischen Weiterentwicklung widmen, mit dem Ziel die Integration in Textilien voranzubringen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben uns natürlich an die Gegebenheiten angepasst. Dazu gehörten u.a. eine Homeoffice-Regelung und die Fokussierung auf unsere Kernziele. Wir haben die Phase gut genutzt.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Ich denke, dass es in vielen Branchen eine Art Aufbruchstimmung gibt. Die Situation war für alle neu und leider herrschte auch eine Art Verunsicherung vor. Ich denke nun blicken die Unternehmen wieder nach vorne. Die Menschen wollen sich bewegen und Sport treiben, auch in Krisenzeiten. 

Betterguards Technology, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir sehen uns als Partner vieler Marken und wollen Standard in der Verletzungsprävention u.a. im Arbeitsschutz und Sport werden. Hier wäre es bspw. großartig, dass Profi-Ligen das Tragen eines intelligenten Schutzes empfehlen, ähnlich wie man es vor Jahren mit den Schienbeinschonern im Fußball umgesetzt hatte. In fünf Jahren sehen wir uns auf dem Weg, ein etablierter Partner für intelligente Lösungen zu sein. Ähnlich wie BOA, oder GORE-TEX.

Neben der Anwendung am Menschen haben wir viele Ideen für den Bereich Industrie. Sehr spannende Themenfelder, auf die ich mich sehr freue und die wir nach und nach angehen werden. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Geht jeden Tag ins Rennen mit der Absicht zu lernen. Als Gründer klappt nicht immer alles sofort. Deswegen ist die Eigenschaft zu reflektieren sehr wichtig. Wenn man diese Learnings schnell umsetzt und es entsprechend besser macht, ist man dem Ziel einen wichtigen Schritt näher gekommen.

Holt euch frühzeitig die Expertise erfahrener, exzellenter Leute, im Idealfall Manager aus eurer Branche ins Unternehmen. Bei allen Ansprüchen an die eigene Leistungsfähigkeit ist das eine wichtige Erfahrung und Erkenntnis. Natürlich muss man sich diese Top-Leute auch leisten können, von dem her ist es genauso wichtig, die richtigen Investoren zu finden und zusammen ein Team zu werden.

Baut Euch ein vertrauensvolles Netzwerk auf. Es gibt viele erfahrene Unternehmer, Investoren, Experten da draußen. Die Aufgabe besteht darin, die Richtigen zu finden und langjährige, beidseitig bereichernde Partnerschaften aufzubauen, auch mit euren Kunden.

Bild: Copyright: Thomas Koehler/ photothek.net

Wir bedanken uns bei Vinzenz Bichler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bleib optimistisch

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Makai Hard Seltzer Erfrischendes Selters mit einem Schuss Alkohol

Makai Hard Seltzer: Erfrischendes Selters mit einem Schuss Alkohol

Stellen Sie sich und das Startup Makai doch kurz unseren Lesern vor!

Makai Hard Seltzer ist eine ganz neue Getränkekategorie. Im Kern ist ein Hard oder Spiked Seltzer ein Drink auf Mineralwasser-Grundlage, dazu kommt ein Schuss Alkohol (insgesamt 4%) und abgerundet mit einer fruchtigen Note, z.B. Apfel, Holunder, Himbeere, Grapefruit, etc. Es ist ein erfrischendes alkoholisches Getränk, das klar in die Richtung easy drinking geht, also leichter alkoholischer Genuss getreu dem Motto: „Weniger ist mehr“.Mit weniger als 100 Kalorien ist Makai Hard Seltzer deutlich leichter als Bier, kohlenhydratarm und glutenfrei. Jede erfrischende Geschmacksrichtung ist natürlich.

Makai kommt aus dem Hawaiianischen und bedeutet “Weg zum Meer”. Genau diesen Gedanken bzw. dieses Gefühl der Leichtigkeit, der Entspannung, der “Ferien-”freude möchten wir bei den Konsumenten wecken bzw. platzieren.

Wir, d.h. unser Team bestehend aus Nico Bödeker, Jan Neutard und Martin Bersem, arbeiten schon seit Ende 2019 an dem neuen Hype-Getränk. Das Team ist schon kampferprobt und hat eine gemeinsame Historie von mehr als 10 Jahren, u.a. Zalando, Axel Springer, etc.. Unterstützt wird das Startup vom Company Builder Alpha Beta und seinem Seriengründer Dr. Johannes Matthias, der nicht zuletzt eine Menge Erfahrung im Bereich Food&Beverage als Mentor für ProSiebenSat1 mitbringt.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Der erste Kontakt zu Hard Seltzer kam im DEZ 2019 im Rahmen einer US-Reise und den ersten Kontakt mit der dort wachsenden Hard-Seltzer Kultur. Von dort wurde die Idee nach Deutschland gebracht und im Rahmen eines netten Abends mit Freunden (das Team kennt sich schon lange) verprobt und für sehr gut befunden. Die Grundidee war, gemeinsam als Freunde ein Business zu starten und an etwas zu arbeiten, was auch anderen Menschen Freude bringt und eine Alternative zum klass. Bier, Wein oder Sekt darstellt.

Welche Vision steckt hinter Makai?

Unsere Vision ist den Getränkemarkt ein bisschen zu revolutionieren und aus dem Hype-Getränk aus US in Deutschland ein neues Trend-Getränk zu machen und mittelfristig eine neue Getränkekategorie im deutschen Markt zu etablieren. Also dem Konsumenten eine Alternative zu den üblichen Verdächtigen im Alkoholregal zu bieten. Unsere Innovation ist ein frischer, leichter Drink auf Mineralwasserbasis mit 4% alc und einer lecker-fruchtigen Note zu sein. Bewusst genießen mit Wohlfühlcharakter – Makai macht Genuss jetzt besonders leicht

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir sind vollständig eigenfinanziert und unsere größte Herausforderung war natürlich das Produkt selbst, welches wir seit Anfang des Jahres mit viel Leidenschaft und Hingabe entwickelt haben. Wir haben viel entwickelt, viel getestet und natürlich auch viel verworfen. Eine schwierige Entscheidung war auch, welche Geschmacksrichtungen wir dann tatsächlich auf den Markt, da wurden heiße Diskussionen geführt und schlussendlich gibt es aktuell Makai Hard Seltzer nun in fünf Geschmacksrichtungen:

1.      Holunder / Zitrone / Minze – verbindet die Frische des Wassers mit der fruchtigen Note des Holunders und kreiert somit ein fruchtig-frisches Genusserlebnis, das mit einem Hauch von Minze und Zitrone abgerundet wird.

2.      Apfel / Ingwer – ein Hard Seltzer für die beliebteste (und wohl auch vielseitigste) Frucht Deutschlands. Unser Apfel-Seltzer ist apfelig-frisch im Geschmack und hat eine feine Ingwer-Note.

3.      Himbeere / Brombeere – verbindet die säuerliche Frische der Himbeere mit der sprudelnden Frische des Hard Seltzers. Um es nicht allzu sauer werden zu lassen haben wir unsere Himbeere noch mit einem Schuss Brombeere erweitert.

4.     Grapefruit – fruchtig, aromatisch und leicht herb, Grapefruit Hard Seltzer bietet eine gern gesehene Erfrischung, besonders an den wärmeren Abenden.

5.     Gurke / Basilikum – Gurke ist nicht nur gesund bis zum Abwinken, sondern auch erfrischend und daher mittlerweile aus vielen Cocktails nicht mehr wegzudenken. Ideale Voraussetzungen für ein Hard Seltzer “Gurke”, bei uns abgerundet mit einem Hauch Basilikum.

Aber wir ruhen uns nicht auf unseren Lorbeeren aus, sondern optimieren kontinuierlich weiter, entwickeln und testen neue Geschmacksrichtungen.

Wer ist die Zielgruppe von Makai Hard Seltzer?

Wir unterscheiden bei unserem Getränk weder nach Gender noch Alter, sondern eher nach Lebensgefühl. Makai Hard Seltzer ist eine Innovation für alle, die das Leben genießen, Spaß haben und gleichzeitig einen gesunden Lebensstil führen wollen. Hard Seltzer bietet ein einzigartiges Geschmackserlebnis auf Mineralwasserbasis, eine neuartige Kombination von frisch, leicht und fruchtig. Gerade in den letzten Jahren hat der Trend zu #easy- & #healthyliving stetig zugenommen. Bewusster Konsum wird mehr und mehr zum Muss. Aber gerade alkoholische Getränke gehen mit “gesund” bzw. “bewusst genießen nicht immer Hand in Hand. Makai hingegen verbindet Erfrischung und einzigartigen Geschmack zu einem Getränk, das wesentlich leichter ist als Cocktails, Bier und die üblichen Verdächtigen. Uns sind zwei Dinge wichtig: Hauptsache volljährig und bewusst genießen.

Was unterscheidet Makai Hard Seltzer von anderen Anbietern?

In erster Linie sind wir was die Geschmacksrichtungen angeht, deutlich offener für Neues bzw. neue Kombinationen / Varianten, wie wir finden. Aktuell bringen wir 5 Geschmacksvarianten auf den Markt, aber wir haben noch ein paar leckere Ideen im Schrank. Zudem unterscheiden wir uns durch den Rohstoff, den wir fermentieren und den kein anderer Mitstreiter nutzt. Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten, aber zu gegebener Zeit werden wir mehr Einblicke in unseren Produktionsprozess zulassen. Auch der Fokus auf ökologisch nachhaltiges Wirtschaften bzw. der unternehmerischen Verantwortung gegenüber der Umwelt, z.B. spenden wir einen Teil der Einnahmen für gesunde Meere, sehen wir so beim Wettbewerb nicht.

Makai, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir gehen davon aus, dass Hard Seltzer einen dauerhaften Platz in der deutschen Getränkelandschaft besetzen wird. Dabei wollen wir als eine der ersten eine prägende Rolle spielen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Beziehe Deine potentiellen Kunden so früh wie möglich in den Produktentwicklungsprozess mit ein, Ihr Feedback ist Dein wertvollstes Asset.

Baue ein ausgewogenes Team auf.

Bleib optimistisch (auf die Nase fallen gehört dazu) und bleib Deiner Vision und Motto #customerfrist treu

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gehe lieber kleine Schritte

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WebID fintech frank jorga digitale Identifizierungsverfahren Online-Signaturen

Frank Jorga, Gründer und CEO von WebID über die aktuelle Lage der deutschen Fintechs

Wie siehst du aktuell die deutsche Startupszene – und speziell die FinTechszene?

Frank Jorga: In der deutschen Startupszene, und insbesondere im FinTech-Kontext, beobachte ich mit Freude einen stetigen Strom von neuen Ideen. Die Innovationsvielfalt trifft auf einen enormen Bedarf, der sich zu einem erheblichen Teil aus der andauernd wachsenden Digitalisierungsdynamik speist. Bei WebID merken wir das auch, etwa an der steigenden Nachfrage nach automatisierten Lösungen neben unserer GwG-konformen Video-Identifikation. Hier setzen dementsprechend auch unsere jüngsten Innovationen an, zum Beispiel eine vollautomatisierte Identifikation auf Basis von Online-Banking, auch diese GwG-konform. Ich beobachte zudem, dass es immer mehr Talente sind, die mit Mut und Engagement ein eigenes Unternehmen gründen, anstatt sich für die vermeintlich sichere Perspektive in einem großen Konzern zu entscheiden, wie es vor Jahren noch häufig der Fall war. Mittlerweile vergeht kaum eine Woche, in der ich nicht von einer interessanten und vielversprechenden Idee höre. 

Du warst selbst in den USA, hast dann aber 2012 in Berlin WebID gegründet. Was schätzt du am Standort Deutschland und welche Unterschiede siehst du zu den USA?

Frank Jorga: Beide Länder verbindet eine starke Technikaffinität. In den USA dominiert insbesondere im technologischen Kontext eine „Fast-is-better-than-perfect“-Mentalität, in Deutschland bevorzugt man hingegen solide und ausgereifte Lösungen. Diese Soliditäts-Präferenz zeigt sich auch bei der Finanzierung: Risikokapital steht immer noch nicht so einfach zur Verfügung wie in den Staaten. In der Konsequenz bedeutet das oft langsameres und vielleicht gesünderes Wachstum. Demzufolge herrscht hier auch noch kein so harter Verdrängungswettbewerb, wie man ihn etwa aus dem Silicon Valley kennt. Und auch wenn es oft anders wahrgenommen wird: Die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland schätze ich eher unternehmensfreundlicher ein – auch hinsichtlich der Kosten, die bei einer Neugründung anfallen.

Erzähle uns mehr von Deiner Wachstumsphilosophie und WebIDs Plänen.

Frank Jorga: Wir setzen unbedingt auf Wachstum. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir dem Markt einen echten Mehrwert bieten und mit unseren Lösungen rund um Online-Identifikation und -Vertragsabschlüsse inklusive unserer leistungsfähigen Plattform entsprechende Aufmerksamkeit und Verbreitung verdienen. Wachstum sollte jedoch auch nachhaltig und gesund für Mitarbeiterschaft und Unternehmen sein. Das Interesse der Investoren bewegt sich bereits auf einem hohen Niveau, bei der Auswahl von Partnern sind wir jedoch wählerisch, da wir nicht notwendigerweise auf Investmentkapital angewiesen sind. Wir sind profitabel und haben unsere Zahlen im Griff. Neues Kapital würde primär in die technologische und die internationale Expansion fließen. Aktuell sehen wir einen Schwerpunkt im Bereich der Entwicklung von automatisierten Lösungen. Hier herrscht gerade im Mittelstand ein ziemlich großer Bedarf bei Unternehmen, die keine explizite GwG-Identifikation benötigen – und sich im Übrigen auch nicht leisten können oder wollen. Überflüssig zu sagen, dass alle unsere Produkte bereits einen hohen Automationsgrad haben.

Werden FinTechs Deiner Meinung nach von der Coronakrise profitieren?

Frank Jorga: Unterm Strich auf jeden Fall, die Corona-bedingten Maßnahmen lösten tatsächlich einen wahren Digitalisierungsschub im Denken und Handeln aus, der andernfalls noch wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte. FinTechs bieten ja per Definitionem digitale, technologiefokussierte Lösungen und Innovationen für die Finanzindustrie an. Wir haben bei WebID direkt mitbekommen, welche Auswirkungen die Coronakrise hatte – einige Kunden verzeichneten zwar zeitweilige Einbrüche, insgesamt betrachtet nahm das Geschäft aber zu. Für uns war der April zum Beispiel der erfolgreichste Monat seit Gründung des Unternehmens! Digitalisierungsvorhaben, denen auf Kundenseite bisher nicht die höchste Priorität eingeräumt wurde, müssen „von jetzt auf gleich“ umgesetzt werden. Diese Erfahrung werden sicherlich auch andere FinTechs gemacht haben oder noch machen.

Welche Tipps kannst Du Gründern geben, bezogen auf die aktuelle Situation?

Drei Dinge sind aus meiner Sicht wichtig, um als Unternehmer erfolgreich zu sein:

  1. Eine gute Idee zu haben ist toll. Sie bringt Dich aber langfristig nicht zum Ziel, wenn Du sie nicht unter kaufmännischen, technischen und rechtlichen Gesichtspunkten nüchtern überdenkst und dahingehend prüfst, ob sich aus ihr wirklich ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickeln lässt. Diese Aufgabe musst Du auf jeden Fall selbst übernehmen, Du kannst sie nicht delegieren.
  2. Stelle Dir mit Sorgfalt und gesundem Menschenverstand ein passendes Team zusammen – und verbringe dann eine Woche Urlaub mit der gesamten Mannschaft. Danach kennt ihr euch gut genug, um die Herausforderungen des Arbeitsalltags gemeinsam durchstehen zu können.
  3. Sichere Deine Liquidität. Viele können eine vielversprechende Idee nicht weiterverfolgen, weil ihnen auf halber Strecke das Geld ausgeht. Gehe lieber kleine Schritte, denn auch Wachstumserfolg kostet Geld. Setze Deine Kalkulation immer großzügig genug an und plane auch Reserven für unerwartete Situationen (die es immer geben wird) ein. 

Wir bedanken uns bei Frank Jorga für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Führung kann und muss man lernen

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granny

Granny Socialtainment Agentur: strategische Konzeption macht Marken zu Popkultur!

Stellen Sie sich und das Startup Granny doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Moritz Preißer und einer der Co-Founder von Granny, der Berliner Socialtainment Agentur. Kurz gesagt: Wir machen Marken zu Popkultur! Wir entwickeln für unsere Kunden sowohl die strategische Konzeption als auch die Umsetzung von social-first gedachten 360° Kampagnen, über die man spricht, weil man sie so noch nicht gesehen hat. 

Wir sind überzeugt, dass Marken Kultur nicht nur hinterherlaufen dürfen, sondern sie aktiv mitgestalten müssen, um in den Communities wirklich relevant zu sein. Mit diesem Ansatz schaffen wir es, dass unsere Kampagnen über alle Kanäle hinweg begeistern, wie beispielsweise die Dark Ticket Kampagne, die wir zum Start der ersten Staffel der Netflix-Serie Dark entwickelt haben.

Das Besondere an Granny ist unser diverses Team: Unsere Kultur erlaubt es, dass Talente mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Interessen effektiv zusammenarbeiten und Verantwortung übernehmen. So können wir jedem die Freiheit lassen, sich kreativ auszuleben und geben jedem die Chance, zum Ergebnis beizutragen. Mit Erfolg bisher!

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Die Kommunikation im digitalen Zeitalter hat sich verändert. Wir wissen, dass Marken heute anders kommunizieren müssen – und dass klassisch aufgestellte Agenturen nicht mehr optimal aufgestellt sind, um den neuen Bedürfnissen gerecht zu werden. 

Aus dieser Überzeugung habe ich unter anderem mit Philip Hohn ein Agentur-Netzwerk gegründet. Im Netzwerk konnten wir sehr viele Dinge testen:  Zum Beispiel neue Formen der Zusammenarbeit wie die Entwicklung von Kampagnen direkt mit Influencern oder Szene-Insidern. Das war eine sehr spannende Zeit. Aber letztlich hatten wir das Gefühl in diesem Netzwerk nicht genau das aufbauen zu können, was wir uns vorgestellt hatten. Glücklicherweise haben wir dort Sari Munz kennen gelernt, die ähnliche Vorstellungen wie Philip und ich vertrat. Aus den gemeinsamen Ideen ist dann das Fundament für Granny entstanden und wir haben dann die neue Agentur gegründet.

Welche Vision steckt hinter Granny ?

Mit Granny wollen wir zeigen, dass Marken viel mehr als Logos, Claims und Anzeigen sind. Marken erschaffen ganze Lebenswelten und sind die Schnittstelle zwischen Produkt und Konsument. So werden sie zu einem Teil des eigentlichen Gefüges der Popkultur. Und genau da setzt auch unsere Vision an: Wir wollen Marken über ihr Zielpublikum hinaus zu kulturellen Symbolen ihrer Zeit machen – sprich, durch unsere innovativen Kommunikationsansätze aus Social und Entertainment Marken zu Ikonen der Popkultur heranwachsen lassen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die mit Abstand größte Herausforderung für Granny war unser schnelles Wachstum. Wir sind seit Gründung jedes Jahr fast 100% gewachsen und das hat unsere interne Kultur schon stark herausgefordert. Wir wussten natürlich, dass Unternehmenskultur sich verändert, wenn man von 5 auf 15 MitarbeiterInnen wächst und dann von 30 auf 40. Es gab auch Zeiten, in denen unsere Kultur und Organisation nicht mehr so reibungslos funktioniert hat und man sich wieder justieren musste. Denn: Kultur ist harte Arbeit. 

Das war auch ein persönliches Learning für mich: zu erfahren, dass man noch keine gute Führungsperson ist, nur weil man gut ist, in dem was man tut. Das zu erkennen und auch anzunehmen, dass man vielleicht gerade keinen guten Job mehr macht, war tatsächlich nicht einfach. Diese Entwicklung hat mich auf der einen Seite zwar herausgefordert, aber durch die eingeflossenen Änderungen hat die Arbeit dann wieder richtig Spaß gemacht: Besser werden und lernen macht wirklich zufrieden.

Wer ist die Zielgruppe von Granny ?

Unsere Kunden sind vor allem internationale Marken aus dem Entertainment und Lifestyle Sektor. In der Zusammenarbeit ist uns besonders wichtig, dass wir ein gemeinsames Verständnis teilen, die Bereitschaft zeigen, neue Wege zu gehen und auf Augenhöhe arbeiten. Das verstehen wir übrigens wechselseitig. Ich finde es schrecklich, wie arrogant in vielen Agenturen über ‘Kunden’ gesprochen wird, die vermeintlich keine Ahnung haben. Wir lernen sehr viel von inspirierenden KollegInnen auf Kundenseite. Und es ist sicher kein Zufall, dass Dora Osinde von Netflix zu uns gewechselt ist.

Wie funktioniert Granny? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Moritz Preißer

Granny unterscheidet sich ganz elementar von klassischen Agenturen, die sich rein auf Entertainment oder Social-Media spezialisiert haben. Wir bieten alles aus einer Hand an. Und wir  lieben es aufzufallen und an der richtigen Stelle zu provozieren. Wir investieren viel Arbeit darein, Communities und ihre Kultur wirklich zu verstehen. Was im ersten Schritt  wie eine verrückte Idee aussieht, folgt bei uns immer einem starken Insight und einer klaren Idee für die Positionierung der Marke. Deswegen sehen wir uns als strategischer Partner unser Kunden.

Unsere Superkraft liegt aber ganz klar in der Zusammenstellung von engagierten Teams. Wir sind ein diverses Team, das die besten kreativen Köpfe ins Boot holt, ganz egal wie sich ihre bisherige berufliche Laufbahn gestaltet hat. Wir finden Talente, die perfekt auf jedes Projekt passen und fördern damit eine einzigartige Arbeitskultur. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Natürlich mussten wir wie auch jedes andere Unternehmen alle unsere Mitarbeiter ins Home Office schicken. An den Prozessen hat sich dabei bei uns nicht viel geändert, weil wir auch schon vor der COVID-19 Pandemie bestens remote arbeiten konnten. 

Aber natürlich war die Situation für viele MitarbeiterInnen nicht immer einfach. In Berlin leben viele in WG-Zimmern. Wochenlang zu Hause zu bleiben ist da eine echte psychische Belastung. Mittlerweile kommen die Teams auch wieder ins Büro, jedoch immer im Wechsel, sodass Abstände und Hygieneprotokolle eingehalten werden können. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben uns einerseits darum bemüht, dass es für alle einen echten Start und ein echtes Ende der Arbeit gibt. Das ist im Homeoffice ja oft schwierig und belastend, wenn Arbeit und Freizeit über Wochen miteinander verschwimmen. Deshalb haben wir zum Beispiel in allen Teams morgens ein Stand-Up eingeführt, in dem dann auch erstmal beim Kaffee über Persönliches und das Wochenende gesprochen wird – wie wenn man ins Büro kommt. Und wir haben insgesamt mehr kurze Check-Ins in den Teams. Gerne auch mal für 15 Minuten zwischendurch. Ideen entstehen ja letztlich im Austausch.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Ich finde es schwierig die Pandemie als Chance zu sehen. Es sterben immer noch sehr viele Menschen. Man kann momentan nur hoffen, dass wir als Gesellschaft  solidarischer aus dieser Krise gehen.  

Granny, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen uns internationaler aufstellen, gerne mit weiteren Standorten. Communities werden immer globaler. Marken sind es ohnehin. Andererseits sind lokale Insights und ein Gefühl für die lokalen Kulturen weiterhin extrem wichtig. Wir glauben, dass wir für diese Herausforderung mit mehreren Standorten mit kleinen Teams am besten aufgestellt sind.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Eine gute Unternehmenskultur zu entwickeln ist harte Arbeit und hört nicht mit dem Bekenntnis zu flachen Hierarchien und dem Aufstellen von ein paar Prinzipien auf.
2. Persönliche Weiterentwicklung ernst nehmen. Führung kann und muss man lernen.
3. Teams, aber vor allem auch die Unternehmensführung, wirklich divers aufstellen. Unterschiedliche Perspektiven und Stärken bieten sehr viele Chancen.

Wir bedanken uns bei Moritz Preißer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Verlasst Eure Komfortzone

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JoinMyTrip Reisen

JoinMyTrip individuelle und authentische Reisen

Stellen Sie sich und das Startup JoinMyTrip doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Niels, Co-Founder des Hamburger Startups JoinMyTrip. Wir sind ein Portal, das Reisende auf besondere Weise zusammenbringt. Auf unserer Plattform können Solo-Traveler, Paare oder Freunde passende Reisepartner finden. Die werden von erfahrenen Globetrottern mit Spaß an der Reiseplanung organisiert. Man könnte also sagen: Wir sind eine Mitreisezentrale, die Gleichgesinnte verbindet und ihnen Zugang zu individuellen Insider-Touren verschafft. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Meine Wurzeln habe ich in der Wirtschaftsinformatik, zuletzt war ich bei einem großen deutschen Versicherer. Die Entscheidung, zu gründen und in die Travel-Industrie einzusteigen, kommt von meiner Leidenschaft für fremde Länder und Menschen. Den endgültigen Entschluss habe ich nach meiner Weltreise gefasst. Als ich zurück war, fühlte sich mein altes Leben irgendwie falsch an. Ich fing an, darüber nachzudenken, was mir wirklich wichtig ist. Und da bin ich dann unweigerlich beim Reisen hängengeblieben und dem Wunsch danach, möglichst vielen Menschen authentische Travel-Erfahrungen zu ermöglichen. 

Welche Vision steckt hinter JoinMyTrip?

Mit JoinMyTrip möchten wir das Prinzip und die Potenziale der Sharing Economy auf das Reisen übertragen. Wer in einer Gruppe mit Gleichgesinnten reist, der kann auch Kosten und Ressourcen für Transport, Unterkunft und Freizeit teilen. Unser Credo lautet: Weg von Pauschalurlaub und ausgetretenen Touri-Pfaden, hin zu einer individuellen und authentischen Reiseplanung.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war bisher, ein top Team zusammen zu stellen und JoinMyTrip bekannt zu machen. Hierfür haben wir unter anderem Wagniskapital aufgenommen. In unserem Gründungsjahr mit Travelsation, so hießen wir anfangs, finanzierten uns STS Ventures und Stefan Wiskemann. Ury Steinweg und Matzen Ventures legten im folgenden Sommer zusammen mit den Bestandsinvestoren noch einmal nach. 2018 gewannen wir dann JoinMyTrip dazu und behielten den Namen. 

Wer ist die Zielgruppe von JoinMyTrip?

Die meisten unserer Nutzer sind junge Menschen, die noch keine Kinder haben. Wir haben aber Nutzer aller Altersgruppen und über alle Budgetrahmen hinweg. Mit der Möglichkeit, sich als Alleinreisender neuen Leuten anzuschließen, sprechen wir natürlich besonders Single-Haushalte an.

Wie funktioniert JoinMyTrip? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Das Erfolgsrezept von JoinMyTrip ist, dass wir unsere Nutzer in zwei Gruppen einteilen und damit direkt unterschiedliche Bedürfnisse adressieren. Es gibt die TripLeader und die TripMates. Die TripLeader stellen bei JoinMyTrip eine Reise ein, geben Zeitraum und Route vor und erheben dafür eine Gebühr, deren Höhe sie selbst bestimmen. Die TripMates können dann frei wählen, welcher Reise – ob City-Trips, Abendteuer-Fernreisen oder Segeltörns – sie sich anschließen wollen. Aktuell sind mehr als 500 Trips online und jede Woche kommen viele weitere dazu. JoinMyTrip verdient an der Gebühr mit und verzichtet komplett auf Werbung. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? 

In den ersten drei Monaten der Krise sank die Reiseaktivität auf unserem Portal schlagartig. Mittlerweile beobachten wir, dass unsere User viele regionale Trips organisieren. Anstelle der Fernreise nach Bali, geht es nun vermehrt zum Surfen an die Ostseeküste. Entsprechend haben die Trips wieder Fahrt aufgenommen, aber unsere Nutzer wägen deutlich stärker ab: Muss es wirklich der 10 Stunden Flug für ein paar Tage Billigurlaub am Strand sein oder sind die Bahn oder der Roadtrip nicht genauso spannend? Momentan erhalten viele User einen ganz neuen Blickwinkel auf das Reisen. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wie viele andere in der Reisebranche, hat Corona natürlich auch uns vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Wir haben einen kühlen Kopf bewahrt und uns an die Gegebenheiten angepasst. Das erforderte zum Beispiel, die Marketingaktivitäten und die Priorisierung einiger Features zu verändern. Insgesamt sind wir bisher aber sehr gut durch die Krise gekommen. Anders als andere Unternehmen mussten wir  Budgets nicht direkt für das ganze Jahr einfrieren. Daran haben auch ein verständnisvolles Team und treue User mit großem Reisehunger einen großen Anteil.  

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Bezogen auf das Thema Reisen lese ich aktuell viele Meinungen, die sich zwischen „es verändert sich langfristig nichts“ bis hin zu „jetzt ist alles anders“ bewegen. Ich denke, dass Menschen, die auch schon vor Corona verantwortungsvoller und individueller reisen wollten, das zukünftig noch stärker umsetzen. Unter unseren Nutzern hat sich da bereits 2019 ein klarer Trend abgezeichnet. Regionales Reisen ist auch ein Effekt, aber exotische Ziele und Traumdestination werden reizvoll bleiben. Ich könnte mir vorstellen, dass wir seltener Langstrecke fliegen und wenn, dann für längere Aufenthalte, sodass es sich „lohnt“. Ich glaube an einen Mittelweg, wie beispielweise in fernen Ländern lokaler zu reisen: Weniger 5-Sterne all-inclusive Schuppen, mehr kleine Pensionen, Homestays oder andere Unterkunftsformen, lokale Transportmittel nutzen etc.  

JoinMyTrip, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Mission ist es, das Leben von 15 Millionen Menschen in den nächsten fünf Jahren zu verändern. Wir glauben, dass Menschen auf Reisen ihren Blickwinkel ändern, Ängste abbauen und das eigene Warum finden.“ 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Geht auf Reisen. Verlasst Eure Komfortzone, eure Blase. Entdeckt neue Länder, trefft neue Menschen und öffnet Euer Herz für andere Kulturen. Aus diesen Begegnungen und Eindrücken kann man sehr viel für den weiteren Weg als Unternehmer mitnehmen.  

Wir bedanken uns bei Niels Mueller-Wickop für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Einen Schritt nach dem anderen machen

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Hongmei Ivy Zhang und Kevin Brück Gründer von Yumbau, Convenience Dim Sum und Soßen, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und das Startup Yumbau doch kurz vor!

Yumbau ist ein innovativer asiatischer Lebensmittelhersteller, der regionale, qualitativ hochwertige Zutaten verwendet, die durch Technologie unterstützt werden, um Spitzenergebnisse zu erzielen.

Wie ist die Idee zu Yumbau entstanden?

Ivy ist im Norden China aufgewachsen, dem Tor zu Tibet. Als kleines Mädchen hat sie zusammen mit ihrer Oma immer für die ganze Familie gekocht: Am liebsten Dim Sum – das sind gefüllte Teigtaschen in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Ivy und Kevin haben sich an der TU München angefreundet. Dadurch kam auch Kevin in den Genuss, ihre selbstgemachten Dim Sum zu kosten. So entstand die Idee, Deutschland mit den besten Dim Sum der Welt zu versorgen!

Welche Vision steckt hinter Yumbau?

Unser Traum ist es, dass jede/r unsere hochqualitativen chinesischen Gerichte überall einfach kochen und genießen kann.

Wer ist die Zielgruppe von Yumbau?

Der hohe Beliebtheitsgrad der asiatischen Küche in Europa sowie der Trend zur gesunden/bewussten Ernährung bieten optimale Voraussetzungen für die erfolgversprechenden Verkaufszahlen der Yumbau Dim Sum und Soßen.

Eine Zielgruppe sind die Endverbraucher, die die asiatische Küche in hoher Qualität mögen und in ihrem stressigen Alltag keine Zeit mehr haben lange zu kochen. Die andere Zielgruppe ist die große Food-Service-Industrie, die neue trendige Premium-Produkte will und immer weniger Zubereitungszeit hat. Hierfür sind die einfach und schnell zubereiteten bunten Dim Sum und Soßen ideal geeignet und werden von vielen Gastronomen in Europa schon begeistert benutzt.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Freunde schlugen uns vor, uns für DHDL zu bewerben, weil unsere Produkte innovative Nischenprodukte mit internationalem Hintergrund sind und daher interessant sein könnten.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Wir wollten die Löwen einfach mit unserem hochwertigen Dim Sum und Sauce beeindrucken. Die meiste Zeit haben wir uns darauf konzentriert, wie wir die Qualität der Produkte verbessern konnten.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Natürlich freuten wir uns sehr über die Chance unsere Dim Sum und Soßen bei Die Höhle der Löwen vorstellen zu dürfen! Der Auftritt selber und auch die Nachbereitung bis zur Ausstrahlung waren sehr spannend.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf Yumbau aufmerksam werden?

Wir sehen die Auswahl zum Auftritt bei der Sendung als Anerkennung für den Aufbau unserer eigenen Produktion bei München und Entwicklung von innovativen asiatischen Gerichten, die in der Gastronomie und Handel schon sehr geschätzt werden. Die Medienpräsenz soll mehr Personen die Chance geben Yumbaus Philosophie kennenzulernen und Produkte zu probieren.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Wir hatten Herrn Dümmel im Fokus, da er schon zahlreiche Food-Startup Erfahrung aufweisen konnte und über ein Distributionsnetzwerk verfügt.

Yumbau, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Yumbau Dim Sum und Soßen waren zuerst für den Handel gedacht. Unsere Produkte werden jetzt vom Einzelhandel und der Gastronomie sehr geschätzt, besonders aufgrund unseres Konzepts ”Natürlich – Convenient – Gesund“. In fünf Jahren sollen unsere Gerichte und Soßen überall verfügbar sein und die Lebensmittelbranche allgemein dazu bewegt werden, natürlichere Lebensmittel anzubieten. Außerdem soll in der ganzen Welt bekannt sein, dass die besten chinesischen Dim Sum und Soßen aus München kommen und nicht aus China oder den USA.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Nicht alle Probleme auf einmal lösen und einen Schritt nach dem anderen machen.

2. Gehen Sie auf den Markt, obwohl Ihre Produkte nicht perfekt sind. Bis sie perfekt sind, ist es schon zu spät.

3. Befolge nicht alle Ratschläge von Experten. Du musst auch deinem Bauchgefühl vertrauen.

Bild: Hongmei „Ivy“ Zhang und Kevin Brück aus München präsentieren mit „Yumbau“ Convenience Dim Sum und Soßen. Sie erhoffen sich ein Investment von 300.000 Euro für 15 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie Yumbau am 31. August in der Höhle der Löwen

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Hongmei Ivy Zhang und Kevin Brück für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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