Donnerstag, November 6, 2025
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Installion online B2B Marktplatz spezialisiert auf professionelle Vermittlung von PV-Montagekapazitäten

Installion online B2B Marktplatz spezialisiert auf professionelle Vermittlung von PV-Montagekapazitäten

Stellen Sie sich und das Startup Installion doch kurz unseren Lesern vor!

Installion ist der erste online B2B Marktplatz spezialisiert auf professionelle Vermittlung von PV-Montagekapazitäten von Profis für Profis sowie dessen Aufbau.

Unser Fokus liegt auf einem schmalen Produktportfolio im Bereich Erneuerbare Energien welches wir auf ein starkes Netzwerk aufbauen. Damit sind wir branchenführend. Bundesweit sind wir der erste digitale Montagebetrieb, was uns unsere datengetriebene Plattform ermöglicht.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Installion ist nicht unsere erste Unternehmensgründung. Wir mögen es, Dinge unternehmerisch zu bewegen und haben hier schon früh im Energiesektor angefangen.

Wir stellten fest, dass eine schnelle und erfolgreiche Energiewende ohne Unternehmen nicht möglich ist, diese aber in Hinblick auf die Dringlichkeit der Klimakrise nötig  ist. Die Macht der Unternehmen sehen wir als eine der größten zu bewegenden Stellschraube.

Welche Vision steckt hinter Installion?

Installion möchte dem rückwärtsgewandten fossilen Zeitalter ein Ende setzen, indem wir durch die schnellere Montage von erneuerbaren Energie Projekten die Energiewende vorantreiben. Unsere Vision ist, das unmögliche möglich zu machen. Die größte Herausforderung der Menschheit, die Klimakrise, einzudämmen, indem jeder sich beteiligt. Wir wollen gleichzeitig unseren Kunden die Frustration auf der suche nach Handwerkern für die Montage nehmen und gleichzeitig für einen höher Montageanzahl  von PV Anlagen sorgen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die letzte Herausforderung war für uns die Anfangszeit von COVID-19. Nachdem wir uns für 9 Monate aus eigenen Mitteln finanziert haben, hatten wir am 18.12.2019 unsere  6-Stellige Finanzierungsrunde. Drei Monate danach kam dann die COVID-19 Krise. Das war erstmal ein Schock, aber nur bedingt.  Das Handwerkergeschäft konnte sich sehr schnell erholen, jedoch war die Unsicherheit bei den Kunden für einen gewissen Zeitraum dar.

Wer ist die Zielgruppe von Installion?

Ganz klar B2B Kunden, welche Produkte aus erneuerbaren Energien verbauen. 

Wie funktioniert Installion? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Installion online B2B Marktplatz spezialisiert auf professionelle Vermittlung von PV-Montagekapazitäten
Till Pirnay

Im Grunde vermitteln wir Auftraggeber an Auftragnehmer wenn es um die Montage von PV-Anlagen geht. Mit dem bereits jetzt bestehenden, liquiden Marktplatz, verbunden mit ersten eigenen Montagekapazitäten sind wir mit enorm niedrigen capex schon jetzt in der Lage ein bundesweiter Montagebetrieb zu sein. Zahlreiche Player haben das im Vorfeld versucht, sind aber gescheitert. Das ist ein enorm spannender Fakt, denn Montagekapazitäten sind für das Gelingen der Energiewende die Kernkompetenz. Das tragische ist, dass sich diese in den letzten Monaten zunehmend verknappt haben und – trotz Corona weiter verknappen. Wer das Problem der Montage bundesweit/ europaweit löst hat den heiligen Gral der Energiewende gefunden. Die Installion ist trotz ihres jungen Alters nahe dran, hier etwas zu schaffen, was zahlreiche Energieversorger mit zweistelligen Mio EUR Beträgen nicht geschafft haben.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Grundsätzlich haben wir unseren Arbeitsplatz Corona-konform hergerichtet. Sonst mussten wir keine grundlegenden Dinge ändern, da wir viel draußen arbeiten.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir glauben, dass die Handwerker-Knappheit in Deutschland so groß ist, dass wir nicht im Epizentrum der Krise stehen. Wir haben es geschafft während der Krist unser Modell auch umzudrehen und Unternehmen, welche keine Arbeit hatten, an unsere Kunden zu vermitteln (siehe RTL Beitrag)

Installion, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir werden unseren bundesweiten Montage-Hub in Deutschland in den nächsten zwei Jahren ausrollen – in 5 Jahren führen wir ein digitales bundesweites dezentrales Handwerksunternehmen und beschäftigen über 300 Mitarbeiter.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1) Zum Gründen muss man wirklich wollen und es gibt immer wieder harte Rückschläge. Wir glauben, dass man keinen dazu ermutigen sollte zu gründen. Entweder es steckt in einem und man fühlt sich gezwungen, oder nicht.

2) Auf keinen Fall sollte man gründen, weil man viel Geld verdienen möchte. Das geht meistens nach hinten los.

3) Wenn man das macht, worauf man Lust hat und gut in dem ist was man macht, dann wird man erfolgreich. Unabhängig davon, ob man Gründer ist, oder nicht. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bleib deiner Sache treu

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FirstVet telemedizinische Tiere

FirstVet bietet telemedizinische Beratung für Tiere und Besitzer

Stellen Sie sich und das Startup FirstVet doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, ich bin David Prien. 2016 habe ich gemeinsam mit Per Victor, Joakim Widigs und Lars Martin Norviit FirstVet in Schweden gegründet. FirstVet bietet telemedizinische Beratung für Tiere und deren Halter*innen an. Unsere qualifizierten und erfahrenen Tierärzte geben per Video-Sprechstunde über das Smartphone, den Computer oder das Tablet Rat und Hilfe bei allen medizinischen Symptomen der Tiere. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Tierhalter*innen besuchen häufig einen Tierarzt, weil sie unsicher sind oder sich absichern wollen, wie sie ihr Haustier bei kleineren Verletzungen richtig versorgen. Da ich selbst Halter von zwei Hunden bin, war ich selbst öfter in dieser Situation. Mir fiel auf, dass es bei typischen Herausforderungen und Unsicherheiten in Bezug auf die Gesundheit meiner Vierbeiner keine fachkundige Anlaufstelle gab. Bis dato bestand die einzige Option darin, online zu recherchieren, ob der Tierarztbesuch bei den vorhandenen Symptomen notwendig ist. Im Zweifel musste man sein Haustier also immer zum Tierarzt bringen, was sowohl für meine Hunde als auch mich Stress und Aufwand bedeutete. Mit FirstVet schließen wir diese Versorgungslücke im Veterinärmarkt, indem wir die Möglichkeit bieten, schnell und unkompliziert den kompetenten Rat eines Experten einzuholen.

Welche Vision steckt hinter FirstVet?

FirstVet möchte der erste Ansprechpartner für Tierhalter*innen sein, die eine medizinische Einschätzung für ihr Haustier benötigen – und zwar zu jeder Zeit, von überall aus. Wir möchten Tiere auf ihrem Lebensweg begleiten und Tierhalter*innen in jeder Lebensphase ihres Tieres beratend zur Seite stehen. Dabei geht FirstVet vor allem um das Wohl des Tieres. Wir möchten es Tierhalter*innen ermöglichen, ihr Haustier in den eigenen vier Wänden untersuchen zu lassen. Das bedeutet erheblich weniger Stress für Tier und Halter*in, da das Tier seine gewohnte Umgebung nicht verlassen und keine langen Transportwege und Wartezeiten auf sich nehmen muss. FirstVet möchte den Haustieren den Tierarztbesuch so angenehm wie möglich zu machen. Um das zu ermöglichen, treiben wir die Digitalisierung der Tiermedizin voran und demokratisieren diese.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine große Aufgabe für unser Team war die Internationalisierung unseres Angebots. Jeder Markt hat seine Eigenheiten und die lernt man erst kennen, wenn man dort erste Erfahrungen macht. Unser Geschäftsmodell auf dem Heimatmarkt Schweden setzt stark auf Partnerschaften mit den dort weit verbreiteten Tierkrankenversicherern. Bei der Expansion auf neue Märkte waren und sind wir immer wieder herausgefordert, dieses Modell an den jeweiligen Markt anzupassen, da jedes Land ganz unterschiedlich strukturiert ist.

Auch technologisch gab es die ein oder andere Herausforderung. Da Telemedizin für Tiere noch ein recht neues Feld ist, mussten wir zum Beispiel erstmal herausfinden, wie wir unser Angebot so nutzerfreundlich wie möglich zur Verfügung stellen. Wir haben viel getestet und probiert. Inzwischen zählen wir über 300.000 Kunden, deren User-Feedback zeigt, dass sie mit der Handhabung sehr zufrieden sind. 

Was die Finanzierung von FirstVet betrifft, schätzen wir uns glücklich namhafte internationale Risikokapitalgebern im Rücken zu haben. Dazu gehören z. B. das Unternehmen Creandum, das auch in Spotify, KRY und iZettle investierte, oder Omers Ventures, das in Wefox investierte. In einer Series A Finanzierung erhielten wir 2018 5,3 Millionen Euro und in einer Series B Finanzierung im Jahr 2019 nochmal 18,5 Millionen Euro.

Wer ist die Zielgruppe von FirstVet?

Die Zielgruppe von FirstVet sind generell Tierhalter*innen von Haustieren. Zu Beginn fokussiert sich FirstVet in Deutschland auf Hunde- und Katzenhalter*innen, perspektivisch umfasst der Service alle Haustiere. Tierhalter*innen sind in der Onlinesprechrunde richtig, wenn ihre Haustiere mit kleineren Problemen zu kämpfen haben. Natürlich gibt es Situationen, in denen ein direkter Besuch beim Tierarzt oder in der Tierklinik definitiv notwendig ist. Bei ernsthaften Verletzungen oder Erkrankungen wie Knochenbrüchen oder kardiologischen Problemen sollte auf keinen Fall gezögert werden, da ist die Behandlung vor Ort ein Muss.

Auch das Verschreiben von Medikamenten oder Impfungen sind nur direkt möglich. Die telemedizinische Beratung eignet sich aber für alle Fälle, die Symptome aufweisen, welche durch Schilderung der Tierhalter*in und anhand von Bildern eindeutig zu diagnostizieren und zu behandeln sind. Dazu gehören zum beispielsweise Erbrechen, Durchfall, Husten und Niesen, tränende Augen oder Juckreiz. Auch bei Vergiftungssymptomen und oberflächlichen Wunden und Verletzungen eignet sich im ersten Schritt eine telemedizinische Beratung, um Unterstützung bei Maßnahmen zur ersten Hilfe zu erhalten und abzuklären, ob eine Notfallversorgung in der Tierarztpraxis oder -Klinik notwendig ist.  

Wie funktioniert FirstVet? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

FirstVet setzt auf ein B2C-Geschäftsmodell, bei dem die Kund*innen direkt über die FirstVet-App auf den Dienst zugreifen können. Die Bezahlung erfolgt leistungsbasiert, pro Beratung werden je nach Tageszeit zwischen 22 und 25 Euro berechnet, abends und am Wochenende liegt dieser Betrag etwas höher. 

Wir sehen unsere Vorteile vor allem darin, dass wir bereits auf eine mehrjährige Erfahrung in verschiedenen Ländern und Märkten zurückblicken können. Dadurch verfügen wir nicht nur über reichlich Know-How, was die Bedürfnisse der Tiere und ihrer Halterinnen angeht, sondern auch über eine ausgereifte digitale Plattform, die den bestmöglichen Service garantiert.

Dazu gehört auch die leicht zu bedienende App. Somit können Nutzer*innen von überall aus den FirstVet-Service nutzen. Ein weiteres Merkmal, das unser Angebot einzigartig macht, ist ein hoher Qualitätsstandard, was die tierärztliche Beratung angeht. Dafür haben wir ein deutschlandweites Tierärzte-Team im Einsatz. Unser leitender Tierarzt in Deutschland, Björn Becker, hat selbst viele Jahre zwei Tierarztpraxen geführt und promoviert aktuell zum Thema Telemedizin in der Tiermedizin.

Bei der Auswahl neuer Teammitglieder legt er großen Wert auf langjährige Berufserfahrung, denn nur wer viel Übung in der Behandlung von Tieren hat, entwickelt ein geschultes Auge, um eine gute telemedizinische Beratung durchführen zu können. 

Einen weiterer Vorteil von FirstVet liegt darin, dass wir ein unabhängiger Anbieter sind, also keine Partnerschaften mit Tierkliniken eingehen. So können wir uns als Unternehmen voll und ganz an den Bedürfnissen der Tiere und ihrer Halter*innen ausrichten. Das bedeutet unter anderem, dass der Service leistungsabhängig berechnet wird. Tierhalter*innen zahlen also keinen monatlichen Festbetrag, sondern nur für die erfolgte Behandlung. Anschließend haben sie uneingeschränkten Zugriff auf ihre digitale Patientenakte. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Corona hat dazu geführt, dass mehr Tierhalter*innen den Service von FirstVet in Anspruch genommen haben. Viele Menschen, die normalerweise einen direkten Tierarztbesuch bevorzugt hätten, haben stattdessen die digitale Sprechstunde gewählt. Auch in Deutschland hat die Pandemie den Menschen verdeutlicht, dass telemedizinische Beratung sowohl für Menschen als auch für Tiere sehr wertvoll ist. Wir wären in Deutschland auch ohne Corona gestartet, jedoch hat das Interesse an unserem Dienst durch die Pandemie einen spürbaren Schub bekommen. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben uns auf das Thema eingestellt, indem wir einerseits sichergestellt haben, dass unsere Server ein größeres Anfrageaufkommen abfedern können und andererseits, indem wir das Thema in unserer Kommunikation aufgegriffen haben. Die Pandemie wirft auch in Bezug auf Haustiere neue Fragen und Unsicherheiten auf und wir versuchen, bestmöglich darauf einzugehen. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Ein wichtiges Ziel von FirstVet ist es, die Tiermedizin zu digitalisieren und als anerkannte Art und Weise der Behandlung in der Gesellschaft zu verankern. In einer Zeit, in der große Teile der Gesellschaft auf digitale Lösungen zurückgreifen (müssen), merken viele Menschen, die sonst gern auf altbewährte Systeme gesetzt haben, dass die Digitalisierung durchaus Vorteile mit sich bringt. Diesen Wandel im Denken können wir nutzen, um zu zeigen, dass digitale Lösungen auch in der Tiermedizin durchaus sinnvoll sein können. 

FirstVet, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Als eines unserer langfristigen Projekte planen wir, zusätzlich Partnerschaften mit Versicherungsgesellschaften einzugehen. Eine solche Zusammenarbeit hat den Vorteil, dass die Kosten für den Versicherungsschutz von Haustieren sinken, da kleinere Beschwerden bereits in der Videosprechstunde behandelt werden können. Der kostenintensivere Besuch in der Tierklinik ist dann nur noch bei ernsten Erkrankungen notwendig. In Schweden haben bereits alle aktiven Haustierkrankenversicherungen eine Partnerschaft mit FirstVet. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bleib deiner Sache treu, aber erkenne auch, wenn du dich irrst. Es ist kein Problem, falsch zu liegen, solange man daraus lernt. Alles andere wäre falscher Stolz.

Eine Idee allein bringt dich nicht weit. Fokussiere dich auf ihre Ausführung und darauf, dir unterstützende Strukturen um dich herum aufzubauen, damit du die Herausforderungen meistern kannst, die höchstwahrscheinlich auf dich zukommen werden. 

Es gibt eine weitverbreitete, viel zu glamouröse Vorstellung darüber, was es bedeutet, ein Unternehmen zu gründen und aufzubauen. In der Realität bedeutet es in 99 Prozent der Fälle vor allem viel Arbeit. Stelle also sicher, dass du etwas tust, das dir Spaß macht und es gemeinsam mit Menschen machst, die du magst.  

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei David Prien das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Digitale Bausteine als Turbo-Spritzen für die Digitalisierung

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Digitale Bausteine als Turbo-Spritzen für die Digitalisierung

Ein Digitalisierungsvorhaben kann verschiedene Stoßrichtungen haben. Eine Möglichkeit ist, dass das Geschäftsmodell generell hinterfragt und die Neuausrichtung des Unternehmens auf eine stärkere digitale Basis gestellt werden soll. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einzelne Prozesse neu zu ordnen, damit sie effizienter werden und das Ergebnis eine höhere Qualität aufweist. Die dritte Variante ist, dass die Prozesse schon recht gut durch ein Hauptsystem abgebildet werden, aber an verschiedenen Stellen Verbesserungspotenzial besteht. In allen drei Fällen kann die Start-up-Szene wichtige Impulse und Lösungen liefern.

Die Start-up-Szene

Nicht selten waren die Gründer oder Investoren von Start-ups zuvor in einem Unternehmen beschäftigt, wo sie ein bestimmtes Problem erkannt haben und der Wunsch entstand, eine Lösung zu schaffen. Daher empfiehlt es sich, bei Veränderungsvorhaben mit digitalen Ausrichtungen einen Blick in den Gründermarkt zu werfen. Man kann hier auf Lösungen eines bekannten Problems stoßen oder findet Inspirationen, ein Problem anders als bisher anzugehen. 

Mit Blick auf das eigene Geschäftsmodell dürfen Neulinge am Markt nicht unterschätzt werden. Waren es nicht Start-ups wie Uber, Flixbus oder My Müsli, die ganze Branchen in Aufruhr versetzten? Gründer können ein Businessmodell vollständig neu entwerfen, ohne dabei an ein vorhandenes technisches und organisatorisches System gebunden zu sein.

Das Portal fuer-gruender.de benennt jedes Jahr die Top 50 Start-ups. Im Magazin 2019 wird beispielsweise eine Software vorgestellt, die Schweine zählen kann (Corvitac). Eine KI-Lösung von Mediair soll Radiologen beim Erstellen eines Befunds unterstützen. Und hier auf StartupValley finden sich Gründer aus der FinTech-Ecke, z. B. das Produkt Payhawk für das Management von Kosten und Spesen des Außendienstes in Echtzeit. Diese Lösungen ersetzen keinen vollständigen Prozess, können ihn aber qualitativ verbessern. 

Digitale Bausteine zur Unterstützung des Hauptprozesses 

Ist ein Unternehmen prinzipiell mit einem Prozess zufrieden, möchte diesen aber automatisieren bzw. verbessern, bieten externe Tools oft Unterstützung, z. B. bei der „Erfassung und Pflege von Kundendaten“. In den meisten Fällen besteht dieser Prozess in der B2B-Beziehung darin, Visitenkarten auszutauschen und manuell in eine Kundendatenbank einzupflegen, die es ermöglicht, neben der Adresse noch weitere Informationen zu erfassen. Doch oft fehlt die Zeit, alle gewünschten Daten zu recherchieren, zu ergänzen und aktuell zu halten. Die Folge: unvollständige oder veraltete Daten. Ein erfolgreicher Vertrieb braucht aber eine aufgeräumte Kundendatenbank. 

Entweder man investiert dann in ein neues System mit umfangreichen Services oder man prüft, ob das vorhandene System durch externe Tools aufgepeppt werden kann, z. B. durch Adressprüfung. Mithilfe von Web-Crawlern können zudem ergänzende Daten zum Kunden im Web gesucht werden. So bietet email-grabber.de die Möglichkeit, Mail-Adressen von Unternehmen zu sammeln. Und mit Octoparse können allgemeine Daten über das Unternehmen (Produkte, Mitarbeiterzahl, Niederlassungen etc.) recherchiert werden. Liegen die Daten strukturiert vor, lohnen sich KI-Lösungen, um sie zu interpretieren. Aufgrund bestimmter Merkmale können Kundendaten automatisiert kategorisiert werden. Hieraus ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für Marketing- und Vertriebsaktivitäten.

Es gibt also vielfältige Möglichkeiten, einen bestehenden Prozess zu verbessern. Viele Funktionen können auch von den eigenen Entwicklern programmiert werden, doch ist hier auf gezielte Ressourcenplanung zu achten: Wenn es bereits fertige Bausteine gibt, kann man sich die Entwicklung sparen. Vielleicht setzt man ein solches Tool auch als Beta-Lösung ein, um erste Erfahrungen zu sammeln.

Die Anbindung von Zusatzdiensten hat aber auch Grenzen. Je mehr Schnittstellen und Abhängigkeiten entstehen, umso aufwendiger wird die Wartung und umso fehleranfälliger die Architektur. Ein Systemwechsel des Hauptprozesses auf eine höhere Stufe der digitalen Verarbeitung ist dann zwingend notwendig und sollte nicht aufgeschoben werden.

Start-up-Lösungen als Turbo-Spritzen

Je mehr Funktionen ein System enthält, umso komplexer wird es. Der Wechsel auf ein neues System wird immer schwieriger und langwieriger. Daher wird oft eine modulare Architektur bevorzugt. Bei Daten muss z. B. unterschieden werden, welche Daten das Kernwissen darstellen, auf dessen Basis viele Prozesse definiert sind, und welche Daten nur temporär oder für einen bestimmten Zweck benötigt werden. 

Gerade im Marketing werden stetig neue Ideen entwickelt, welche Daten wie zu verknüpfen sind, um den Kunden optimal zu erreichen. So werden mit dem Bannergenerator des Start-ups Averycore auf Basis definierter Kundengruppen (z. B. aus einem CRM) unterschiedliche Banner für verschiedene Displays ausgespielt. Das System erkennt sogar, ob sich der Kunde gerade in einem Regengebiet aufhält, und zeigt ihm im Banner dann beispielsweise einen Regenmantel an. Die Stärke der eigenen Daten zu Produkten und Kunden erhält durch solche Tools eine Turbo-Spritze.

Fazit: Auch in der Systemlandschaft Flexibilität bewahren

Die besondere Herausforderung auf dem Weg der Digitalisierung ist das richtige Maß eines Systems sowie die Wartungsfähigkeit der Systemarchitektur. Oft entscheiden sich Unternehmen für teure Systeme, weil sie sich umfangreiche Dienste und eine einfache Wartung erhoffen, dabei aber nicht bedenken, dass es kaum Mitarbeiter gibt, die das System wirklich zu nutzen wissen. Auch gehören besondere Funktionen, die dem Unternehmen helfen, sich von Wettbewerbern abzuheben, selten zum Systemstandard. Eine innovative und flexible Systemlandschaft braucht also die Turbospritzen spezieller technischer Lösungen aus der Start-up-Szene.

Buchtipp: „Digital Insights – Digitalisierung: 7 Sichtweisen aus der Praxis“

Weiterführende Informationen zum Thema und zur Autorin Bettina Vier finden sich im Buch „Digital Insights – Digitalisierung. 7 Sichtweisen aus der Praxis“, in dem sieben erfolgreiche Interim Manager direkt aus der Praxis berichten und Megatrends, technische Innovationen sowie unternehmerische, prozessuale, ethische, gesellschaftliche und globale Fragen beleuchten. „Digital Insights – Digitalisierung: 7 Sichtweisen aus der Praxis“ ist im Best Practice Verlag erschienen und kostet 39,90 Euro. Weitere Informationen: https://bestpractice-media.de/digital-insights-digitalisierung-7-sichtweisen-aus-der-praxis

Autor: Bettina Vier

Bettina Vier ist Diplom-Volkswirtin und Top-Profi, wenn es um den digitalen Handel geht. Als Interim Managerin ist sie überaus gefragt, denn noch immer tun sich viele Unternehmen schwer, diese Technologie für die eigenen Zwecke gewinnbringend zu nutzen. Branchenübergreifend wird sie seit vielen Jahren als E-Commerce-Managerin in Unternehmen geholt. Dabei stößt sie weitere Digitalisierungsprojekte an und unterstützt da, wo das Umfeld für den E-Commerce noch nicht gegeben ist. Sie berät strategisch und umfassend und macht den digitalen Wandel konkret.

www.ecommerce-management.de

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gehe Deinen eigenen Weg

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StadtLandHolz personalisiert Produkte aus Holz und Leder

StadtLandHolz personalisiert Produkte aus Holz und Leder, aber auch Edelstahl und Acryl

Stellen Sie sich und das Startup StadtLandHolz doch kurz unseren Lesern vor!

StadtLandHolz personalisiert Produkte aus Holz und Leder, aber auch Edelstahl und Acryl. Wir sind ein junges, kreatives Team und bieten nachhaltige, nützliche und besondere Geschenke an. Das eigene Motiv auf einem Eichen-Schneidebrett, ein Name auf einem handgedrechselten Teakholz-Kugelschreiber oder Kinder-Schnitzmesser und die Fotogravur auf einem Ahornbrett für das Hochzeitspaar sind nur einige unserer täglichen Aufgaben. Es ist bereits mein zweites Startup und es macht unheimlich viel Spaß, so kreativ, ambitioniert und eigenständig zu arbeiten. Wir kriegen großartiges Feedback für unsere Ideen, den Kundenservice und den super schnellen Versand. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

In meiner beruflichen Laufbahn als Angestellter in Start-ups und auch im Mittelstand habe ich immer wieder miterlebt, wie Unternehmen auf kurzfristiges Wachstum gesetzt haben und nicht auf eine nachhaltige, gesunde Entwicklung am Markt. Es gibt so viele Beispiele von jungen Unternehmen, die zu schnell, oft exponentiell, gewachsen und ebenso schnell auch wieder verschwunden sind. Ich bewundere Firmen, die unbeirrt ihren Weg gehen und nachhaltig wachsen, halte aber nicht viel von Copycats, die ihr Wachstum auf Pump finanzieren. Und nach dem Motto „love it, leave it or change it“ habe ich mich dann dafür entschieden, es selbst in die Hand zu nehmen und ein auf lange Sicht erfolgreiches Unternehmen aufbauen. 

Welche Vision steckt hinter StadtLandHolz?

Ich verstehe einfach nicht, warum sich in dem Geschenkemarkt so wenig Qualität durchsetzt. Wieso wird so viel Ramsch und Schrott angeboten? Wer möchte sowas denn geschenkt bekommen? Daran möchte ich etwas ändern. Ich glaube daran, dass es auf dem Markt immer viel Platz für nachhaltig wirtschaftende Unternehmen mit qualitativ hochwertigen Produkten geben wird.

StadtLandHolz soll Ansprechpartner für all diejenigen werden, die gerne etwas Schönes, Bleibendes und Besonderes verschenken möchten. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Verwirrend waren anfangs sicherlich die vielen verschiedenen Möglichkeiten, sein Produkt anzubieten. Jede Plattform, Suchmaschine oder Online-Marketing Agentur kann dabei helfen die beste Zielgruppe zu finden. Am Anfang helfen die vielen Möglichkeiten schon, aber für ein selbstbestimmtes Unternehmen ist es entscheidend, dass man nicht auf die Amazons, Ebays & co dieser Welt angewiesen ist. Die größte Herausforderung ist es also, seine Unabhängigkeit zu wahren.

Das Unternehmen ist eigenfinanziert. Besonders hier möchte ich als Unternehmer meine Unabhängigkeit bewahren. Auch wenn man in jedem BWL-Grundkurs lernt, dass Fremdkapital günstiger ist als Eigenkapital, so sollten Gründer sich genau überlegen, ob sie sich wirklich von Anfang an fesseln lassen möchten. 

Wer ist die Zielgruppe von StadtLandHolz?

Wir bieten ganz unterschiedliche Produkte für verschiedene Zielgruppen an. Ganz grob lässt es sich eingrenzen in Privatkunden, die an besonderen, persönlichen und wertigen Geschenken interessiert sind, und Unternehmen, die mit einem nachhaltigen Werbegeschenk Kundenbindung und Imagebildung betreiben wollen. Es reicht also vom Holzkochlöffel als Gastgeschenk, über edle Schneidebretter als Hochzeitsgeschenk bis zu Flammkuchenbrettern mit Logo für Restaurants. 

Besonders oft kommen Kunden auf uns zu, die Geschenke für jemanden suchen, der “schon alles hat”. Das ist doch eine nette Herausforderung, bei der wir sehr gut helfen können. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Viel Wert legen wir auf nachhaltige Produkte. Am meisten Spaß macht es, direkt mit den Herstellern zusammenzuarbeiten. Wenn das nicht möglich ist, benötigen die Produkte bei uns Belege für eine nachhaltige Produktion, wie z.B. das FSC-Zertifikat. Oft ist die Herkunft schon ein erstes Indiz für die Qualität der Produkte. 

Viele kleine Unternehmen vergeben momentan die Produktion und Logistik fremd, bis hin zu reinen Drop-Shopping-Shops. Damit lassen sich schnell Kosten senken und Gewinne maximieren. Für uns ist es aber wichtiger, unsere Kunden zuverlässig und schnell beliefern können. Es kommt bei uns stark darauf an, dass wir auf Sonderwünsche flexibel und einfach eingehen können und wir müssen uns darauf verlassen, dass die Ware in einwandfreiem Zustand beim Kunden ankommt. Das lassen wir uns einiges kosten: Wir haben ein großes Lager und eigene Lasergravurmaschinen. Eine Künstlerin zeichnet exklusiv für uns hervorragende Bilder und Designs auch kurzfristig auf Kundenwunsch – das alles ist nur möglich wenn man kurze und direkte Wege hat.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Seit Corona haben wir eine Wachstumsrate von 100%! Eine schnelle Analyse zeigt: es liegt wohl daran, dass wir erst nach dem Ausbruch von Corona gegründet haben. Der Businessplan hat sich in der kurzen Zeit allerdings schon sehr verändert. Zum 1.4. wollten wir ursprünglich einen Laden in der Bremer Innenstadt beziehen. Der Mietvertrag lag vor und die Inneneinrichtung war fertig, es fehlte nur noch die Handelsregisterauskunft und die Unterschrift. Doch Ende März gingen dann Bilder von leeren Fußgängerzonen in Florenz um die Welt. Das war ein echter Warnschuss. Wir haben noch rechtzeitig gemerkt, wie problematisch Corona für den Einzelhandel sein wird und im letzten Moment den Laden nicht eröffnet. 

Eine wesentliche Änderung während Corona ist sicherlich auch die fehlende Betreuung für unser Kind. Meine Frau und ich haben uns die Betreuung geteilt und mitten in der entscheidenden Phase eines jungen Startups sitze ich mit meiner Tochter auf dem Rasen und zähle Gänseblümchen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf das Online-Geschäft. Erst im kommenden Jahr werden wir uns wieder nach einer Location für ein Ladengeschäft umschauen. Wir wollen unbedingt die Kunden vor Ort und das direkte Gespräch haben, aber momentan sehen wir online auch die Chance, schneller für mehr Kunden da zu sein als im stationären Geschäft.

Die Kita hat bald wieder geöffnet, aber ich habe auch noch eine andere Lösung für die Betreuung gefunden: Im August erwarten wir unsere zweite Tochter und meine Frau kann sich erstmal ganz um beide Kinder kümmern.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Auch über mein Unternehmen hinaus sehe ich grundsätzlich große Chancen in dieser Krise. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren stark über ihre Verhältnisse gewirtschaftet und so hart es klingt: bei einigen tut mir die Insolvenz nicht leid. Es gibt Geschäftsmodelle, die nur in Bullenmärkten funktionieren und es gibt Gastronomieketten, bei denen die Abläufe ins Extreme „optimiert“ werden, damit die Aktionäre immer höhere Profite erwirtschaften. Das kann auf Dauer nicht immer gut gehen, was sich ja nun gezeigt hat. Gut so! Aus jeder Insolvenz wächst wieder etwas Neues heran und eine Krise trägt immer dazu bei, dass die faulen Äpfel am schnellsten verrotten. Die, die sich halten können, gehen gestärkt aus der Krise hervor und haben danach eine tolle Zeit vor sich.

StadtLandHolz, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen Schritt für Schritt mit jedem neuen Kunden weiter wachsen. Und wir wollen unsere Kunden glücklich machen und in 5 Jahren ein solides Unternehmen auf die Beine gestellt haben. Wir haben unendlich viele Ideen, die nach und nach getestet und umgesetzt werden müssen. Darauf freue ich mich jetzt schon!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bewahre Deine Unabhängigkeit, denn wozu sonst machst Du Dich selbstständig?

Habe Mut zu Entscheidungen und gehe Deinen eigenen Weg.

Springe nicht auf jeden Trend auf. Wenn Du ein einzigartiges Unternehmen aufbauen möchtest, dann passt es nicht in jede Schablone.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Alles im Leben ist Verhandlungssache

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mizaru deluxe After Party Pulver aus Mineralstoffen, Kräutern und Vitaminen

mizaru deluxe After Party Pulver aus Mineralstoffen, Kräutern und Vitaminen

Stellen Sie sich und das Startup mizaru doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein junges Startup aus Freiburg und seit 2019 mit mizaru am Markt. mizaru ist das neue deluxe After Party Pulver, das vor und nach dem Feiern eingenommen wird. Es hilft dir am Morgen frisch in den neuen Tag zu starten. mizaru hat erstklassige Qualität, ist empfohlen und getestet von glücklichen Party-Gästen und revolutioniert derzeit die Lifestyle-Szene. Das feine mizaru Präparat besteht aus Mineralstoffen, Kräutern und Vitaminen wie Vitamin B6, das zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung beiträgt. In mizaru ist zudem ein Wunderkraut, von dem die Römer schon vor 2000 Jahren Gebrauch machten. Kurze Hintergrundinformation zum Namen: mizaru ist einer der drei weisen Affen und die Marke mizaru steht für “nur Gutes sehen“ und “positiv in die Zukunft schauen“. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee von mizaru entstand auf einer Poolparty. Es war im Juni 2016, die Grillen zirpten, die Sonne tanzte auf dem Wasser bis sie blutrot unterging, der Mond schien hell, eine wundervolle Sommernacht. Am Morgen nach der Party vermissten wir ein nachhaltiges und natürliches Produkt, das uns mit mentaler und physischer Frische in den neuen Tag begleitet. Etwas Natürliches, dem Körper gut tuendes, das suchten wir. Dies war die Geburtsstunde von mizaru.

Welche Vision steckt hinter mizaru?

mizaru soll der Party-Gimmick auf jeder Geburtstags-, Hochzeits-, Firmenfeier, Mädelsrunde und Männerstammtisch werden. Unser Kunden genießen und teilen dank mizaru einzigartige Momente, weil sie mit mizaru einen Begleiter haben um frisch in den neuen Tag zu starten. Bei mizaru glauben wir an socialhappiness.  Unser Credo “we believe in socialhappiness” ist uns selbst sehr wichtig und tief in den Wurzeln von mizaru verankert. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ein Unternehmen in Deutschland zu gründen ist mit Hürden verbunden. Gesellschaftlich ticken wir Deutschen eher zurückhaltend. Während meiner Zeit in Kalifornien habe ich einen anderen Gründergeist erlebt und spüre wie dieser Spirit gerade nach Deutschland kommt. Als Unternehmersohn habe ich früh gelernt, wie essentiell es ist, Verantwortung zu übernehmen. Unternehmerisch zu handeln hat mich von meiner Kindheit bis zum heutigen Zeitpunkt stets begleitet. Die größte Herausforderung der Gründung besteht darin sich mental auf die Selbstständigkeit einzustellen und dann loszulegen. Als Gründer bekommst du von Tag eins von unterschiedlichen Stakeholdern Feedback. Dies gilt es rational und nicht emotional einordnen. 

Die Finanzierung von mizaru erfolgte zu 100% aus Eigenkapital. mizaru ist schlank aufgestellt: Wir haben keine Mitarbeiter, aber eine Reihe von Ideengebern und Mitgestaltern im mizaru think-thank, die an die Idee und das Produkt glauben, sich engagieren und dazu beitragen, damit wir mit einer geringer Cash Burn Rate Fortschritte machen. Alle Mitglieder des mizaru think-thank sind Experten und haben bewusst verschiedene Ideen, Ansätze und Strategien zu mizaru eingebracht. 

Wer ist die Zielgruppe von mizaru?

mizaru richtet sich an eine Zielgruppe, die gerne den Moment genießen möchte, ohne sich über den Morgen danach den Kopf zerbrechen zu müssen. Die meisten Kunden sind zwischen 20 und 40 Jahren jung. Um drei Beispiele zu nennen: Wir haben Studenten, die nach der Party und vor der ersten Vorlesung mizaru nehmen. Dann haben wir Experts, die Abends den ein oder anderen Cocktail genießen und mit mizaru sozusagen ins Bett gehen, um morgens den Flieger von Zürich nach Frankfurt zu bekommen. Und wir haben Eltern, die abends nach der Flasche Wein auf mizaru zurückgreifen, da der Nachwuchs sie morgens vielleicht früh wecken wird. Alle unsere Kunden haben eine Sache gemeinsam: Sie nehmen die erste mizaru nach dem Konsum und starten mit der zweiten mizaru frisch in den neuen Tag.

Wie funktioniert mizaru? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Der größte Unterschied zu unseren Wettbewerbern ist, dass mizaru gemeinsam mit unseren Kunden entwickelt wurde und wir von Beginn an die richtigen Experten involviert hatten. Am Anfang haben mein strategischer Partner Lennart Berkey und ich in der Küche angefangen zu experimentieren, wie Breaking Bad sozusagen. Früh im Prozess haben wir Schweizer Wissenschaftler in Verbindung mit einem ausgewählten und lizenzierten Qualitäts-Produzenten mit Sitz in Bayern mit der Forschung und Entwicklung beauftragt. Mit den ersten Produktproben haben wir dann einen kleinen Testballon gestartet (n=100). mizaru wurde damals noch händisch abgefüllt, deshalb auch die Größe der Tütchen 5 x 6 cm, die Plastikbeutel waren lokal und nachhaltig gekauft worden. Das Kundenfeedback floss direkt in die Produktentwicklung mit ein, um die Wirkung, den Geschmack und die Verpackung kontinuierlich zu verbessern. Dieser Prozess ging so lange bis mizaru marktreif war. 

Unseren Kunden haben uns von Beginn mitgeteilt, dass sie ein praktisches, nachhaltiges, qualitatives Produkt ansprechend fänden, das dank Design mit einem gewissen Lifestyle verbunden wird. Das haben wir mit mizaru umgesetzt. mizaru wird einfach auf der Zunge eingenommen und kommt in einem praktischen handlichen Sachet (5x6cm), das nebenbei bemerkt der kleinsten Kondomgröße entspricht. mizaru ist nachhalitg und wird in wiederverwendbaren edlen Holzboxen verpackt, gefertigt von einem führenden Zigarrenbox-Hersteller: miza highfive (5 Stk.), miza diplomat (50 Stk.), miza wedding (100 Stk.) und miza club (1.000 Stk.). Die miza box (10 Stk.) und miza roadtrip (25 Stk.) dienen als Refill-Boxen. Das verwendete Plastik bei mizaru ist recycelt. mizaru ist mit Schweizer Wissenschaftler entwickelt und wird in Bayern mit hochwertigen lokalen veganen Inhaltsstoffen produziert. Unser Qualitätssiegel lautet “made in Bavaria”.

Zur Wirkung möchte ich gerne unsere Kunden sprechen lassen, schaut einfach selbst bei Google oder amazon nach.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen? Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Klar hat COVID 19 mizaru getroffen. Insbesondere anstehende B2B-Kooperation mit Luxushotels, Bars, Clubs, Festivals und Unternehmen wurden fast alle auf Eis gelegt. Zum Glück ist unser B2C-Geschäft nicht so betroffen und wir freuen uns über jeden Kunden und Neukunden, der über unsere Homepage bzw. amazon bestellt. 

Schon vor Corona waren wir digital aufgestellt: Wir arbeiten auf Google Drive, die Meetings mit Kunden, Beratern und Anwälten erfolgen über Zoom, die Pitch-Decks sind digital und wir organisieren uns über Whatsapp.  

Unsere Werte helfen uns auch in der Krise. Wir leben “Fairness, Uniqueness, Cleverness und Keenness”. 2019 haben wir die AIDS-Hilfe in Frankfurt am Main in Form einer Sachspende supportet. 2020 werden wir die Mehreinnahmen von der Reduzierung der Mehrwertsteuer komplett spenden und 2021 möchten wir eine Hilfsorganisation unterstützen.  

Wir sehen in Corona auch Chancen, dass vermehrt Kunden auf nachhaltige, vegane Qualitätsprodukte als After Party Pulver zurückgreifen. Gefeiert wird auch in Corona-Zeiten, z.B. die Geburtstagsfeier mit der miza diplomat (50 Stk.), die per Express in 1-2 Tagen beim Kunden ist. Auch Hochzeiten finden wieder in kleinen Familien- und Freundeskreis statt und die edle miza wedding (100 Stk.) kommt bei Braut, Bräutigam und Gästen sehr gut an. Das bestätigt auch das Luxus Lifestyle Magazine LUXlife, das mizaru im Jahr 2020 als “Best Sustainable German Wedding Gift: miza wedding by mizaru®” ausgezeichnet hat. 

mizaru, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Das Ziel ist für uns klar: Wir sind jetzt in der Seed Stage und wollen mizaru an den Märkten in Zürich, Freiburg, München und Frankfurt am Main etablieren. Dafür benötigen wir den richtigen Investor bzw. Business Angel an unser Seite mit strategischem Know-How, Kontakten und Kapital. Im weiteren Schritt möchten wir in strategische Hot-Spots in Europa expandieren und mizaru als Lifestyle-Marke aufbauen. Nicht zu vergessen: mizaru soll in Luxushotels, angesagten Clubs und Bars europaweit vertreten sein. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Du brauchst Bodenständigkeit und mentales Durchhaltevermögen, denn Erfolg kommt nicht sofort. Zudem brauchst du die richtigen Experten an deiner Seite. Versuche stets eine gute Balance zwischen Kreativität und rechtlichen Anforderungen zu finden und starte mit deiner Idee, denn “Tun” ist das Schwierigste. An der Harvard Business School habe ich viel über Entrepreneurship gelernt, Professor William A. Sahlman vergleicht Unternehmertum mit einer langen, harten und schwierigen Reise zum Mt. Everest. Unternehmer Michael Mack vom Europa Park nennt Unternehmensgründung einen Marathon und nicht einen kurzen Sprint. 

Meine drei Tipps sind:

Gebe nicht mehr aus, als auf deinem Konto ist. 

Versuche Deine Organisation ständig weiterzuentwickeln. Sei dir bewusst Unternehmertum ist hochriskant und Wandel wird dein ständiger Begleiter sein, wähle entsprechend deine Partner mit Sorgfalt aus. 

Alles im Leben ist Verhandlungssache, vergiss dies nicht.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Samuel Ernst für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Fokussiert euch auf das Hier und Jetzt

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onemate nachhaltige Reiserucksäcke aus recycelten Plastikflaschen

onemate nachhaltige Reiserucksäcke aus recycelten Plastikflaschen

Stellen Sie sich und das Startup onemate doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein Startup aus Pforzheim, das mit seinen Produkten einen Beitrag dazu leisten möchte, die Reiseprodukt-Branche nachhaltiger zu machen. Das Unternehmen wurde im Jahr 2018 von Julian Rabe gegründet und hat inzwischen ein Team von sieben Mitarbeitern. Unser Gründer Julian entwickelt unsere Produkte selbst und setzt vor allem auf Funktionalität und innovative Details. Er setzt seine Ideen aus eigenen Erfahrungen und den Anregungen unserer Kunden um und schafft so neue Produkte, die die Kundenbedürfnisse erfüllen.

Zu unserem Produktportfolio gehört bisher ein Handgepäcksrucksack, ein Tagesrucksack, ein Koffergurt, ein Regenponcho und ein Moskitonetz. In Zukunft wollen wir uns aber auf das Reisegepäck fokussieren. Seit der Gründung unseres Startups pflanzen wir für jedes verkaufte Produkt einen Mangrovenbaum auf einer Plantage in Madagaskar. So konnten wir bereits über 15.000 Bäume pflanzen. Für unser neustes Produkt, einen Handgepäcksrucksack, pflanzen wir fünf Bäume pro Verkauf. So wollen wir der Klimaerwärmung entgegenwirken und artenreiche Wälder wieder aufforsten. Uns ist es wichtig Bäume zu pflanzen, da so neben der CO2-Kompensation auch Lebensräume für Tiere und Arbeitsplätze für Menschen geschaffen werden können. Da wir auch unsere Produkte nachhaltig gestalten wollen, besteht unser Handgepäcksrucksack aus 50 recycelten Plastikflaschen und unser Tagesrucksack aus 41 PET-Flaschen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Unserem Gründer Julian Rabe  wurde nach seinem dualen Studium im Bereich Maschinenbau klar, dass sich in großen Unternehmen aufgrund der vielen Hierarchieebenen und steifen, strikten Prozessen oft nur wenig bewirken lässt. Schnell wurde ihm bewusst, dass ein solches Arbeitsumfeld nicht zu seiner Arbeitsweise passt. Um sich neu zu orientieren, ist Julian 6 Monate durch Mexiko und Costa Rica gereist. Auf dieser Reise hat er bemerkt, wie schlecht es um die Umwelt steht und dass dringend Handlungsbedarf besteht. Zudem hat er den Markt für Reisezubehör für sich entdeckt und erkannt, dass dieser großes Potenzial bietet und es gerade dort noch viel Raum für Innovationen und nachhaltige Produkte gibt. So hat Julian seinen sicheren Platz bei einem großen Automobilkonzern nach dem Studium gekündigt und mit onemate alles riskiert.

Welche Vision steckt hinter onemate?

Flugzeugreisen und Nachhaltigkeit – zwei Begriffe, die auf den ersten Blick kaum widersprüchlicher sein könnten. Wir vom Startup onemate verbinden diese zwei Gegensätze, indem wir nachhaltiges und verantwortungsbewusst hergestelltes Reisegepäck entwickeln. Unsere Vision ist es den Reisemarkt zu verändern und ein neues Bewusstsein für unsere Erde zu schaffen. Unserer Meinung nach ist es wichtig gerade bei Branchen anzusetzen, die eine negative Umweltbilanz haben, um dort Verbesserungen und Veränderungen herbeizuführen. Es ist wichtig auch dort einen Anfang zu machen. Zu unserer Vision gehört es zudem so viele Bäume wie möglich zu pflanzen und so einen möglichst großen Impact zu haben.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine der größten Herausforderungen für uns war es das richtige Angebot für unsere Kunden zu finden und zu schaffen. Aus diesem Grund haben wir in den letzten zwei Jahren viel getestet und ausprobiert. Rückschläge und Erfolge lagen oft also nah beieinander. Die größte Herausforderung für uns war eindeutig die Corona-Krise in den letzten Monaten. In dieser Zeit haben unsere Produkte als Reiseprodukte natürlich an Relevanz verloren, was sehr deutlich an unseren Verkäufen zu bemerken war.

Unser Startup ist sowohl eigenfinanziert als auch über Fremdkapital von Banken finanziert. Wir haben uns für diese Finanzierung entschieden, da wir noch keine Abhängigkeit zu Investoren wollen und es uns sehr wichtig ist, frei agieren zu können und nicht zu sehr Profit getrieben zu sein.

Wer ist die Zielgruppe von onemate?

Zu unserer Zielgruppe gehören sowohl Business-Reisende als auch junge Reisende. Unsere Hauptzielgruppe ist zwischen 24 und 35 Jahre alt und umfasst Flugzeugreisende mit Handgepäck, Urban Traveller sowie Business Reisende. Generell sprechen wir aber alle reiselustigen Entdecker an, die gleichzeitig ein großes Bewusstsein für unsere Umwelt haben.

Was ist das Besondere an dem Reisegepäck? Woher stammen die Flaschen und wo wird produziert?

Das Besondere an unseren Produkten ist unser einmaliges onemate-Design. Die Rucksäcke sind in ihrer eckigen Form einzigartig auf dem Markt und bieten so einen größtmöglichen Stauraum. Unsere Produkte legen zudem höchsten Wert auf Funktionalität und Nachhaltigkeit und werden dahingehend von unserem Gründer Julian entwickelt.

Unsere Produkte werden bisher in China bei zertifizierten Herstellern produziert. Viele Menschen verbinden China als Produktionsstandort mit schlechten Produktionsstandards und Bedingungen. Unserer Erfahrung nach gibt es China aber viele innovative und engagierte Menschen, die neue und nachhaltige Technologien entwickeln. Wir überwachen unsere Hersteller regelmäßig und achten auf die Einhaltung ethischer und moralischer Standards. Wir sind dankbar für die qualifizierten Menschen, die dort an der Herstellung unserer hochwertigen Produkte beteiligt sind. Un wir führen zudem mit jedem Produktionsbatch regelmäßige Audits durch und überprüfen die Produktionsbedingungen.

Das Material unserer Rucksäcke wird aus recycelten Plastikflaschen hergestellt. Grundsätzlich ist es häufig so, dass Plastik nicht recycelt wird und es somit keinen geschlossenen Kreislauf gibt. Der Grund hierfür liegt darin, dass der Anteil an neuem Plastik in PET-Flaschen sehr hoch sein muss, damit die neuen Plastikflaschen, die in die Regale kommen, rein aussehen. Eine logische Folgerung ist, dass ein Großteil an Plastikflaschen deshalb nicht recycelt wird. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht diese Flaschen zu nutzen und zu neuem Leben zu erwecken, indem wir sie in einen neuen Produktlebenszyklus einbinden. Die Flaschen, die wir verwenden, kommen daher zum Teil auch aus Deutschland, da alte Plastikflaschen auch nach China exportiert werden.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Uns von onemate hat diese Krise hart getroffen. Unsere Umsätze sind von einem Tag auf den anderen eingebrochen. Es ist aber auch nicht verwunderlich, dass ein Startup für Reisegepäck und Reisezubehör in Zeiten, in denen Urlaub und Reisen undenkbar scheinen, seine Relevanz erst einmal verliert. Auch wir haben die Nothilfe vom Staat in Anspruch genommen, was uns sehr geholfen hat. Natürlich hat sich dadurch auch unser Tagesgeschäft sehr verändert. Wir haben die Zeit aber genutzt, um Grundsätzliches zu überdenken und uns weiterzuentwickeln.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir als Unternehmen haben es uns zur Aufgabe gemacht die momentane Krise, die für unser Geschäft quasi einen Stillstand bedeutet, für strategische Neu-Überlegungen und das Analysieren und Optimieren von Strukturen und Prozessen zu nutzen. So hatten wir Zeit für Dinge, die neben dem Tagesgeschäft nie möglich gewesen wären. Wir haben uns beispielsweise intensiv mit unserer Markenidentität beschäftigt und durch gemeinsame Diskussionen ist uns viel bewusster geworden für was wir stehen und wo wir hinwollen. So haben wir beispielsweise Strukturen und Prozesse optimiert und überhaupt erst hinterfragt. Wir haben die Zeit also dazu genutzt zu reflektieren, Probleme überhaupt erst zu erkennen und uns weiterzuentwickeln.

Generell haben wir und dazu entschlossen einen größeren Fokus auf den Vertrieb zu legen und enger zusammenzuarbeiten und unsere Arbeitsbereiche zu vernetzen und Feedbackprozesse einzubauen. In den letzten Monaten haben wir zudem ein neues Produkt, unseren Tagesrucksack, entwickelt und hier viel Zeit in Details und Funktionalität investiert.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir konnten diese Krise definitiv als Chance und Weiterentwicklungsmöglichkeit wahrnehmen. Unser Startup beruht auf der Mentalität, dass ein Tiefpunkt der Startpunkt für Lerneffekte und eine neue Aufwärtsbewegung ist. Hier kann analysiert werden, was funktioniert und was nicht und so ein ganz neuer, geschärfter Fokus entstehen. Sich auf das Wesentliche besinnen ist ein wichtiger Teil dieser Denkweise. Wir sind uns sicher, dass uns diese Erfahrung langfristig helfen wird und wir so stärker aus dieser Krise kommen als zuvor. Das Gelernte wird uns in Zukunft sicherlich von Nutzen sein.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehen wir uns als deutscher Marktführer für nachhaltige Reiserucksäcke. Unser Ziel ist es natürlich eine große Bekanntheit zu erlangen. Wir möchten bis in fünf Jahren ein eigenes Klimaprojekt auf die Beine gestellt haben, um noch mehr in der Welt verändern zu können und noch mehr beitragen können. Hier planen wir ein Drohnenprojekt, mit dem möglichst viele Bäume gepflanzt werden können. Ein weiteres Ziel für die Zukunft ist es außerdem alle Produkte aus Ocean Plastic herzustellen und so einen möglichst großen positiven Effekt auf die Welt zu haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Fokussiert euch auf das Hier und Jetzt. Es ist wichtig im Auge zu behalten, was jetzt gerade wirklich relevant für euer Unternehmen ist. Konzentriert euch also auf die Schritte, die es in diesem Stadium braucht und darauf, was wirklich relevant ist.  Oft tendiert man dazu in der Zukunft zu arbeiten oder möglichst viele Teilbereiche abdecken zu wollen. So verliert man aber oft den Fokus. Also immer einen Schritt nach dem anderen machen!

Geben und Nehmen: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man andere Menschen bedingungslos unterstützen sollte. Grundsätzlich bekommt man das oft vielfach zurück. Es ist wichtig aneinander zu glauben und aufeinander zu vertrauen – so können großartige Dinge entstehen!

Menschen sind das wichtigste Asset, das ein Unternehmen haben kann. Ein starkes Team kann dir neue Perspektiven und Möglichkeiten aufzeigen und so die besten Ergebnisse liefern. Unserer Erfahrung nach bringt dich ein Team mit vielen Persönlichkeiten ein großes Stück weiter. Es ist wichtig dem Input und der Sichtweise von anderen Gehör zu schenken!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Setzt euch klare Ziele und bleibt hartnäckig

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TATJANA PHILIPP Luxus Fashion Modelabel

TATJANA PHILIPP: Nachhaltiges Berliner Luxus Fashion Modelabel

Stellen Sie sich und den Luxus Fashion Brand TATJANA PHILIPP doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Tatjana Philipp und ich bin Gründerin des Modelabels TATJANA PHILIPP. Nachdem ich einige Jahre in Antwerpen bei Haider Ackermann und Cedric Jacquemyn als Schnittmacherin gearbeitet habe, bin ich 2018 zurück nach Berlin gekehrt. Ich bin im Herzen Berlinerin und für mich war immer klar, dass ich auf lange Zeit auch hier leben möchte. Relativ bald habe ich dann mein gleichnamiges Label ATELIER TATJANA PHILIPP gegründet, ein Womenswearbrand, welches sich direkt an den Konsumenten richtet. Dabei arbeite ich sehr gerne mit dem Kontrast aus fließenden Drapierungen und klar geführten Schnitten. Als ausgebildete Schnittmacherin schätze und liebe ich das Handwerk als solches sehr. Zudem arbeiten wir vorwiegend mit natürlichen Materialien und Leder und achten dabei stark auf Qualität und Herkunft unserer Materialien. Unsere Kollektionen werden komplett in Deutschland gefertigt und darüber hinaus sind wir über die ganze Lieferkette unserer Produkte hinweg transparent. 

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Mein eigenes Modebrand zu gründen, war schon immer ein Traum von mir.Ein wichtiger Antrieb für mich war auch der Wunsch Dinge zu verändern. Die Modebranche ist in mancherlei Hinsicht nicht zeitgemäß, zum Beispiel im Umgang mit Ressourcen. Mit meinem eigenen Label habe ich nun die Möglichkeit zu entscheiden, wie unsere Kleidungsstücke produziert und welche Materialien verwendet werden. Ich möchte Kleidungsstücke kreieren die meine Kunden/Kundinnen bestenfalls ein Leben lang begleiten. Deswegen orientiere ich mich auch nicht so stark an flüchtigen Trends, sonders versuche innerhalb saisonübergreifender Kollektionen zeitlose, langlebige Stücke zu kreieren. 

Was war bei der Gründung von TATJANA PHILIPP die größte Herausforderung?

Es gab viele Herausforderungen und es gibt sie auch immer wieder. Aber ich denke tatsächlich die erste große Hürde war es ein passendes Team und die dazugehörige Arbeitsstruktur aufzubauen. Wir sind mittlerweile zu einem kleinen Team herangewachsen, das ganz wunderbar miteinander funktioniert. Mir ist eine flache Hierarchie wichtig und dass sich jeder Mitarbeiter wertgeschätzt fühlt und auch eben jeder in seiner Rolle gleich wichtig ist. Darüber hinaus war und ist es eine stetige Herausforderung die passenden Produktionsfirmen und Hersteller zu finden, die auch bereit sind ihre Lieferkette für uns transparent zu machen. Wir fragen sehr viel nach und fordern Informationen zu den einzelnen Entstehungsschritten eines Materials, von der Faser über die Weberei bis zur Färbung.  So versuchen wir die für uns besten Partner für diesen nachhaltigeren Ansatz zu finden. Dies ist ein Prozess, der sich auch immer weiterentwickelt und uns erlaubt uns selbst dabei zu verbessern. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja definitiv, ich würde auch klar dazu ermutigen. Überall steht am Anfang eine Idee. Das Ausarbeiten passiert dann schrittweise. Klar ist es auch wichtig eine gute Planung voranzutreiben. Aber man sollte immer im Kopf behalten, dass man einen Fuß vor den anderen setzen muss und wenn man sich zu sehr unter Druck setzt, nicht vorankommt. Ehrlicherweise war es auch bei mir primär die Idee und die Vision, die ich am Anfang hatte. Mit keiner betriebswirtschaftlichen Ausbildung im Rücken habe ich viele Dinge erst im Prozess gelernt und dann verbessert, learning by doing quasi. Im Rückblick würde ich sagen: Ja man kann mit einer Idee starten, da eine starke Vision letztendlich der Grundmotor ist, der vorhanden sein sollte. 

Welche Vision steckt hinter TATJANA PHILIPP?

Mein Wunsch ist es Handwerk und Ressourcen ihren Wert zurückzugeben. Es macht mich persönlich sehr betroffen, zu sehen wie groß das System „Wegwerfmode“ geworden ist. Gerade momentan wird immer klarer, dass wir einen anderen Umgang mit Textilien und Konsum etablieren müssen. Den Wert den Mode mal hatte, möchte ich zurückholen. Deswegen haben wir uns auch entschieden nur mit lokalen Manufakturen zu arbeiten und in kleinen Stückzahlen zu produzieren. Es fließt sehr viel Arbeit in die Entwicklung der richtigen Passform und die Auswahl der Materialien. So können wir am Ende ein Kleidungsstück anbieten, welches das Potential hat, ein lebenslanger Begleiter zu werden. 

Wer ist die Zielgruppe von TATJANA PHILIPP?

Unsere Käufer/innen sind Persönlichkeiten die selbstbestimmt leben und für sich entschieden haben, dass Ihnen Qualität sehr wichtig ist. Sie kaufen vielleicht nicht so viele Kleidungsstücke, haben dafür aber hohe Erwartungen an die Produkte, die Sie kaufen. Eine Gemeinsamkeit ist am Ende auch das Unterstatement und die Vorliebe für sanfte Farbtöne und natürliche Materialien wie Leinen, Wolle und Leder.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

TATJANA PHILIPP
Fotograf/Bildquelle Lisa Lankes

Definitiv zum einen die komplette Fertigung in Deutschland. Ein anderer, für uns wichtiger USP, ist aber die Kombination aus unserem Onlineshop und unserem Offline-Ladengeschäft. Dort bieten wir eine sehr individuelle Kundenberatung und -service an. Zum Beispiel können Änderungen und Anpassungen an einem gekauften Kleidungsstück gemacht werden.
Wir möchten sehr gezielt Wünsche unserer einzelnen Kunden/innen erfüllen. Wenn ein maßangefertigtes Lederkostüm oder eine private Beratung zuhause gewünscht wird, machen wir das auch möglich. Letztendlich bewegen wir uns so in einem Bereich zwischen Maßkonfektion und Pret-a-porter. Bisher war es nur möglich unseren Shop auf Terminanfrage zu besuchen. Wir bauen momentan um und im Herbst wird es möglich sein uns zu normalen Öffnungszeiten zu besuchen. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Es war anfangs eine große Herausforderung, da alle Produktionsstätten geschlossen haben und unsere Materialien nicht mehr geliefert werden konnten. Der Großteil unserer Lieferanten sitzt in Italien, wo zwischenzeitlich alles dicht war. Das heißt die Produktion der nächsten Kollektion hat sich verschoben. Wir haben diese Zeit jedoch zu unserem Vorteil nutzen können und uns überlegt, wo und was wir noch verbessern können.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir als Team haben die Möglichkeit genutzt, um nochmal vieles zu hinterfragen. Zum Beispiel haben wir unsere Vertriebsstrategie nochmal ausdefinieren können.  Schon von Gründungsbeginn an haben wir uns eher als direct-to-consumer-brand definiert, unsere Preise waren jedoch noch dem Einzelhandel angepasst. Die letzten Monate haben uns nochmal gezeigt, dass wir lieber autark agieren möchten, um nicht so abhängig vom Einzelhandel zu sein.

Als Ergebnis haben wir den Aufschlag des Einzelhandeln aus unserer Preiskalkulierung genommen und können so unseren Kunden/innen attraktivere Preise anbieten. Darüber hinaus bauen wir nun endlich unseren Showroom in einen Shop um, sodass wir von dort aus unser volles Servicekonzept anbieten können. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Ich denke eine Krise ist immer ein guter Moment bestehende Systeme zu hinterfragen. So wie wir das als Modelabel im Kleinen gemacht haben, hat die Gesellschaft in ihrer Summe und Größe das auch getan. Es ist wieder ein bisschen klarer geworden, worauf wir unseren Fokus legen sollten und es ändern sich gerade Dinge, vor denen lange die Augen verschlossen wurde. Gesellschaftlich passiert gerade sehr viel, was ich für wichtig halte. 

TATJANA PHILIPP, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ich hoffe bis dahin einen vielschichtigen Kundenstamm aufgebaut zu haben, der unsere Arbeitsphilosophie schätzt und trägt, sodass durch mein Label kleine und mittelständische Handwerksbetriebe am Leben gehalten werden können.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Jede Situation und Gründungsidee ist natürlich sehr individuell. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus würde ich vor allem sagen, seid mutig und selbstbewusst. Die größte Bremse ist Selbstzweifel. Setzt euch klare Ziele und bleibt hartnäckig. Lasst euch von kleinen Rückschlägen nicht unterkriegen und seht sie als Chance daran zu wachsen.

Titelbild/Bildquelle Doro Zinn

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Tatjana Philipp das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Über den Dingen stehen

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Matica Cosmetics Naturkosmetik Fair nachhaltig Bienenwachs

Matica Cosmetics Naturkosmetik: Fair, nachhaltig und handgefertigt mit Bienenwachs

Stellen Sie sich und das Startup Matica Cosmetics doch kurz unseren Lesern vor

Matica Cosmetics ist ein Naturkosmetik Unternehmen mit Sitz in Hamburg. Fair, nachhaltig und handgefertigt produzieren wir Kosmetikprodukte mit Bienenwachs. Nach einer sehr langen Pre-Launch-Phase war der Marktlaunch im Mai 2019 und seither wachsen wir stetig. 

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Ich tue mich mit konservativen Hierarchien schwer, hinterfrage gerne den Status quo, gestalte am allerliebsten selbst und übernehme die Verantwortung. Somit stand für mich bereits in meinen ersten Jahren im Investment Banking fest, dass ich Unternehmerin werden muss, um langfristig im Job glücklich zu werden.

Was war bei der Gründung von Matica Cosmetics die größte Herausforderung?

Ich bootstrappe das Unternehmen, das heißt, dass ich in Teilzeit als Freelancerin andere Unternehmen zu Innovations- oder Strategiethemen berate und meine restliche freie Zeit in Matica Cosmetics stecke. Es ist eine Doppelbelastung, die ich jedoch täglich gerne eingehe, da mir mein „Zebra Start-up“ 100% Autonomie ermöglicht – sowohl mit Blick auf das Berufliche als auch im Privaten.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ich finde man muss schon dann mit der eigenen Idee starten, wenn sie noch nicht perfekt ist. Denn nur ein zahlender Kunde lehrt, was gut an der Idee ist oder eben auch nicht. Der Markt entscheidet über Erfolg, nicht der Reifegrad der eigenen Idee. 80/20 sollte hier stets die Regel sein.

Welche Vision steckt hinter Matica Cosmetics?

Ein internationales Unternehmen, das nachhaltige, natürliche und faire Produkte produziert und vertreibt, mit dem Ziel, die Kundinnen und Kunden in ihrer Haut glücklich zu machen.

Wer ist die Zielgruppe von Matica Cosmetics?

Jede Person, die sich gerne in der eigenen Haut wohlfühlen möchte und einen bewussten Konsum und Lebensstil anstrebt. 

Was ist das Besondere an den Produkten?

Unsere Produkte sind 100% natürlich, nachhaltig und handgefertigt. Zudem beinhaltet jedes Produkt reines Bienenwachs, welches in der Naturkosmetik als natürliches Pflegewunder gilt. Jedes einzelne Produkt wird von mir mitentwickelt und erst dann gelauncht, wenn ich damit zu 100% zufrieden bin. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Matica Cosmetics findet sich zwischen vielen Nischen der Kosmetik wieder: in der Naturkosmetik, aber auch in dem hochpreisigen Segment mit luxuriösen Inhaltsstoffen und stylischer Verpackung. Wir platzieren uns also im Bereich „Lifestyle Naturkosmetik“.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Unser Laden in Hamburg war wochenlang zu, wir konnten unsere sehr beliebten Naturkosmetik-Workshops bisher nicht stattfinden lassen. Finanziell hatten wir zwar Einbuße, haben aber trotzdem in dieser Zeit auch Kunden und Projekte gewinnen können, die uns in Zukunft sehr weit nach vorne bringen werden. Unser Motto war von Anfang an „Hauptsache überleben“. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen? Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir sind kreativ geworden mit Online-DIY-Workshops und haben alte Special Editions aufleben lassen für unser Community Engagement. Als Unternehmerin höre ich auch in Krisenzeiten nicht auf kreativ und flexibel zu sein und bin bereit Risiken einzugehen. So haben wir uns während der Krise gemeinsam im Team für eine größere Produktionsstätte entschieden, sodass wir zukünftig große Kooperationen umsetzen können. 

Matica Cosmetics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Matica Cosmetics goes global und das noch in Q3 2020! Ich freue mich riesig auf die weitere Reise. Man kann sich auf viele neue Produkte und Aktionen freuen.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

1) Über den Dingen stehen – als Frau in der Gründerwelt wird man häufig stigmatisiert, da muss man drüberstehen, sich mit anderen Frauen vernetzen und mit Kompetenz und Expertise auf seinem Gebiet überzeugen.

2) It takes a village to build a start-up: Ohne gute Kollegen, Freunde und Familie ist man nur halb so stark. Man muss sich trauen mit anderen über Sorgen und Ängste zu sprechen, denn man kann den Druck nicht immer alleine tragen. Es ist OK zu den eigenen Schwächen zu stehen, nur so kann man geerdet und gestärkt durch den Gründeralltag gehen.

3) Be(e) yourself – der Vorteil einer weiblichen Gründerin ist, dass eine Frau viel Empathie, Teamgeist und Kreativität mitbringt. Das sind Stärken, die wir jeden Tag für uns ausnutzen können, Ladies!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Marina Zubrod das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Food-Startup yamo erhält von Investoren 10,1 Millionen Euro für Expansion

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yamo

yamo, der europäische Marktführer für frische Bio-Nahrung für Babys und Kleinkinder, erhält 10.1 Millionen Euro für Expansion 

yamo, das führende Unternehmen für frische und natürliche Lebensmittel für Babys und Kleinkinder, hat heute eine Finanzierungsrunde von 10,1 Millionen Euro bekannt gegeben. Mit dem Investment wird das Unternehmen neue Produktinnovationen auf den Markt bringen. Listungen mit europäischen Retailern umsetzen sowie das Direktkundengeschäft ausbauen. yamos Produkte werden von Coop bereits in der ganzen Schweiz geführt. In Deutschland wird yamos Konzept in ausgewählten Edeka- und Rewe-Filialen getestet.

Die jüngste Finanzierungsrunde mit Five Season Ventures mit Sitz in Frankreich, dem Swiss Entrepreneurs Fund, Ringier Digital Ventures, Müller Ventures, btov Partners, Polytech Ventures, BackBone Ventures und Fundament  bringt die Gesamtfinanzierung von yamo auf 12 Millionen Euro. 

yamo wurde 2016 von CEO Tobias Gunzenhauser, COO José Amado-Blanco und CMO Luca Michas gegründet. Das Unternehmen hat es sich zur Mission gemacht, Eltern eine gesunde, leckere und nachhaltige Ernährung ihrer Babys und Kinder zu bieten. 

Heute können Eltern Babynahrung entweder als Glässchen aus den Trockenregalen eines Supermarktes einkaufen oder fürs Kind zu Hause selbst frische Mahlzeiten zubereiten, was mehr Zeit erfordert. Traditionell wird Baby- und Kleinkindernahrung, die in Supermärkten erhältlich ist, mit hoher Hitze sterilisiert, was für eine lange Haltbarkeit sorgt, aber auch viele hitzeempfindliche Vitamine wie Vitamin C zerstört und natürliche Farben und den Geschmack verändert. yamo verwendet die Hochdruckpasteurisierung (HPP), die Bakterien innerhalb von Minuten abtötet und natürliche Nährstoffe, hitzelabile Vitamine und den Geschmack bewahrt. yamos Produkte halten im Kühlschrank zwischen acht und zwölf Wochen.

Tobias Gunzenhauser, CEO und Mitgründer von yamo: 

„Von Anfang an stand yamo an der Spitze einer neuen Bewegung von gesundheitsbewussten Produkten für Kinder. Als wir vor ein paar Jahren in einem Supermarkt am Regal für Babynahrung standen, waren wir schockiert darüber, wie lange Glässchen haltbar sind. Herkömmliche Herstellungsverfahren bringen mit sich, dass von der Nahrung, die wir den Kindern geben, viele natürliche Nährstoffe wie hitzelabile Vitamine verloren gehen und der frische Geschmack verändert wird. Wir sind Pioniere bei der Verwendung von HPP für Babynahrung und konnten unsere Retail-Partner davon überzeugen, ihre Regale so anzupassen, dass unsere frischen Produkte gekühlt im Babyregal Platz finden. Und wir sehen jetzt Kühlschränke in den Trockennahrungsregalen der Supermärkte. Etwas, von dem uns gesagt wurde, das zu erreichen sei unmöglich! Wir sind uns sicher, dass frische Bio-Lebensmittel für Babys und Kleinkinder ein enormes Potenzial haben, und wir sind begeistert zu sehen, dass die Einzelhändler beginnen, auf diesen Trend zu reagieren.“

yamo revolutioniert nicht nur das Angebot an Produkten, die Eltern für ihre Kinder kaufen können. Sondern auch die Art und Weise, wie Kindernahrung verkauft wird. Da es sich um frische Produkte handelt, haben yamo und der Schweizer Retailer Coop in einem Pilotprojekt, Kühlschränke in die Trockenregale der Babynahrung platziert. Aufgrund des Erfolgs der Testphase, installierte Coop in 30 seiner Geschäften Kühlschränke im Babynahrungsregal und ermöglichten es, yamo auch über Coop online zu verkaufen.

Olivier Schwegler, Purchasing Product Manager Baby Coop: 

„Bereits früh haben wir bei Coop erkannt, dass frische Babynahrung von yamo eine neue Ära im Bereich Babynahrung einläuten kann. Gemeinsam mit yamo übernehmen wir damit die Pionierrolle in der Babynahrung. Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit, welche wir in Zukunft weiter ausbauen wollen.“

yamo-Produkte sind so konzipiert, dass sie auf humorvolle Weise junge Eltern ansprechen. Dazu gehören die Babynahrungs-Linie mit Produkten wie Beetney Spears und Anthony Pumpkins, Quetschies für Kleinkinder wie Avocado di Caprio, Nicki Spinaj und Katy Berry sowie die neu eingeführten yamoghurts.

yamo neuste Produktinnovation ist Europas erste Joghurt-Alternative aus Hafermilch für Kinder. Die Produkte mit kreativen Namen wie Mariah Cherry oder Chocodile Dundee eignen sich für Babys und ältere Kinder gleichermassen und sind mit natürlichen Eisen- und Vitaminquellen angereichert. Grund für yamos Vorpreschen in den pflanzenbasierten Nahrungsmarkt ist ein klarer Konsumenten-Trend hin zu nachhaltigen Nahrungsmittel-Alternativen auf Pflanzenbasis. Gemäss Innova Market Insights, einem global führenden Marktforschungsunternehmen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, ist einer der stärksten Food-Trends die pflanzenbasierte Revolution der Nahrungsmittelindustrie. Grand View Research sagt voraus, dass der globale Markt für Milchalternativen bis 2025 voraussichtlich 41 Milliarden Dollar erreichen wird.

Niccolo Manzoni, Managing Partner bei Five Seasons Ventures, fügte hinzu:

 „Konsument*innen konzentrieren sich zunehmend auf die Qualität der Lebensmittel, die sie kaufen. Sie handeln gesundheitsbewusster und bedachter bezüglich ihrer Nahrungsaufnahme. Wir beobachten, dass auch Eltern sich immer bewusster darüber werden, wie sie ihre Kinder ernähren. Wir haben den Babynahrungssektor für zwei Jahre sehr genau analysiert und sind uns sicher, dass yamo die richtige Positionierung, das passende Angebot und die ideale Marke hat, um in dieser Kategorie führend zu sein. Bei Five Seasons investieren wir in zukünftige Marktführer, und und wir freuen uns, Tobias, Luca, Jose und den Rest des yamo-Teams zu unterstützen.”

Weitere Informationen finden Sie unter www.yamo.bio

Quelle yamo/ tech2com UG

Traut euch, wenn ihr Lust darauf habt!

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Saskia Sefranek Solveig Schulze signals SIGNAL IDUNA

Saskia Sefranek und Solveig Schulze Co-Leads und Directors von signals, dem Innovations-Ökosystem der SIGNAL IDUNA, im Interview

Stellen Sie dich doch kurz vor.

Saskia: Ich bin Saskia Sefranek, Co-Lead und Director von signals, dem Innovations-Ökosystem der SIGNAL IDUNA.

Solveig: Mein Name ist Solveig Schulze. Ich bin seit Anfang Mai bei signals und ebenfalls Co-Lead und Director. 

Was sind ihre Aufgaben bei signals, dem Innovations-Ökosystem der SIGNAL IDUNA?

Solveig: Wir leiten gemeinsam die Entwicklung von signals. Hier arbeiten wir Hand in Hand an den strategischen Themen. Inhaltlich haben wir allerdings beide Schwerpunktthemen – Saskia fokussiert sich auf das Thema Pre-Seed Investments und ich auf die Vernetzung mit dem Konzern, namentlich durch den signals Startup Client

Welchen Background haben Sie?

Saskia: Ich arbeite seit mehr als neun Jahren im Berliner Startup-Ökosystem und kenne sowohl die Gründer- als auch die Investoren-Perspektive. Zuvor war ich bei signals Head of Venture Development und habe das signals Pre-Seed-Programm aufgebaut. Davor war ich im Venture Development bei Project A, sowie als Principal bei German Media Pool tätig. Studiert habe ich Internationales Management und Unternehmertum an den Universitäten St. Gallen, ESADE und im CEMS-Programm. 

Solveig: Ich bin Expertin für Startup-Konzern-Zusammenarbeit und baute als Co-Creator den Lufthansa Innovation Hub in Berlin mit auf. Vor meinem Wechsel zu signals war ich bei der Brunswick Group im Bereich Public Affairs als Beraterin tätig. Studiert habe ich Public Management & Governance an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen und Internationales Management in Barcelona.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Ihnen aus?

Solveig: Ich glaube wir sind beide sehr froh sagen zu können, dass jeder Tag extrem unterschiedlich und vielfältig ist. Derzeit sind wir stark mit der strategischen Ausrichtung und internen Prozessen beschäftigt.

Saskia: Durch die anhaltenden Kontaktbeschränkungen ist unser Arbeitstag stark durch Video-Calls geprägt, aber mit den unterschiedlichsten Stakeholdern. Das macht es so interessant. So pitcht uns beispielsweise ein Gründerteam für ein Investment, tauschen wir uns mit einem Investor über unseren Dealflow aus, sprechen vielleicht mit einem Ökosystem-Partner über gemeinsame Learnings und Partnerschaftspotentiale oder holen uns aus Fachbereichen der SIGNAL IDUNA Input ein, um mögliche Anwendungsfälle einer Lösung besser zu verstehen.

Wie werden Startups von signals betreut?

Saskia: Als Innovations-Ökosystem der SIGNAL IDUNA zeichnet uns der Ökosystem-Ansatz besonders aus: Wir bieten Startups ein sehr breites Angebot, von Finanzierung über einen Platz im Community Space bis hin zur strategischen Partnerschaft.

Solveig: In punkto Partnerschaften haben wir den Startup Client neu gestartet – ein Venture Client-Modell, über das wir gezielt Partnerschaften zwischen Startups und der SIGNAL IDUNA anbahnen. 

Saskia: Bezüglich der Frühphasenförderung und Finanzierung bieten wir ein Pre-Seed Programm, wo GründerInnen ein Stipendium erhalten und von uns drei Monate intensiv betreut werden, um „funding-ready” zu werden. Wenn eine Idee oder ein Team gut zu uns passt, können wir direkt eine Beteiligung von bis zu 250.000 Euro eingehen. Zudem betreiben wir einen offenen Community-Space mit Tischen und Eventflächen, der allen interessierten Startups offen steht. Neben den signals Initiativen profitiert das Ökosystem auch von der Verbindung zum angrenzenden, aber unabhängigen 100-Millionen-Euro-Fonds von signals VC.

Warum hat sich signals neu ausgerichtet?

Saskia: Die Neupositionierung bei signals bedeutet sowohl einen Ausbau als auch eine Schärfung unserer verschiedenen Initiativen. Wir wollten klarer machen, wofür wir stehen – sowohl mit dem Pre-Seed-Programm als auch mit dem Anfang dieses Jahres gestarteten Startup Client. 

Bei Pre-Seed haben wir uns an die Marktgegebenheiten angepasst, weil es mittlerweile genügend staatliche und privatwirtschaftliche Förderprogramme im Gründungsstadium gibt. Daher haben wir die Investmentsumme auf 250.000 Euro erhöht und haben einen  stärkeren Fokus auf direkte Pre-Seed Investments, statt wie bisher primär über das Gründerstipendium einzusteigen. 

Solveig: Auch der Startup Client ist neu: Hier fungieren wir als Brückenbauer zwischen der SIGNAL IDUNA und Startups. Wir unterstützen die internen Fachbereiche bei Ihrer Arbeit durch Scouting des Marktes, Trenderkennung und Vernetzung mit den richtigen Partnern. Sobald identifiziert, arbeiten Fachbereich/Journey und Startup Client mit dem Partner an einer erfolgreichen Integration – so entstehen Win-Win Situationen für alle Beteiligten. Dieser Prozess ermöglicht eine kostengünstige und direkte Integration neuer Technologien und Methoden im Kerngeschäft durch Partnerschaften. Wir bieten Startups somit einen Fast Track in die SIGNAL IDUNA.

Wie hat sich der Venture Capital Markt seit der Corona Krise verändert?

Solveig: Die  Corona-Krise hat den VC Markt auf unterschiedlichen Ebenen beeinflusst, sei es die Anzahl an Finanzierungsrunden oder das Wachstum der Startups selber.  Einige VCs sind aktuell verhaltener, verschieben Finanzierungsentscheidungen oder konzentrieren sich stärker auf ihr Bestandsportfolio, was aber auch für VCs, die stets investieren, sehr gute Chancen bedeutet. 

Wo liegen die Vorteile? Wo die Risiken?

Saskia: Gründer selbst haben sehr schnell auf die neue Situation reagiert und versucht trotz Geldnöten oder wegbrechender Kunden nachhaltig zu wirtschaften. Kürzlich wurde das erste Startup-Investment aus dem Corona-Rettungsschirm genehmigt, welches die Situation in betroffenen Bereichen wieder ankurbeln sollte. Für andere Startups war die Krise auch eine große Chance: einige Software-as-a-Service-Startups haben sehr stark profitiert, weil sie Unternehmen helfen, sich zu digitalisieren, und Technologien anbieten, die Remote Work erleichtern. Das konnten wir auch in unserem Startup-Portfolio beobachten.

Warum sind Frauen in Führungspositionen eher die Seltenheit? 

Saskia: Das Problembewusstsein für zu wenige Frauen in Führungspositionen ist gestiegen und sehr präsent. Der Veränderungsprozess ist da, aber zu langsam. Nach wie vor haben nur 10% der Gründerteams eine weibliche Co-Founderin an Board (rein weiblich 4%), auch wenn dies in der öffentlichen Wahrnehmung als Pluspunkt angesehen wird. 

Solveig: Trotz des gestiegenen Problembewusstseins, dass wir zu wenige Frauen in Führungspositionen haben, ist es erstaunlich zu sehen, wie langsam ein wirklicher Wandel eintritt. Die Zahlen sprechen definitiv noch eine andere Sprache und wir sehen, wie fragil das Gerüst ist – Die Corona-Krise zeigt z.B., wie sich innerhalb kürzester Zeit das Thema Kinderbetreuung wieder auf das weibliche Geschlecht fokussiert.

Muss hier mehr von außen getan werden oder sollten die Frauen sich auch mehr in der Vordergrund stellen?

Solveig: Ich denke beides muss passieren. Maßnahmen können helfen, die richtigen Anreize zu setzen und kontraproduktive Strukturen zu beseitigen.  Hier braucht es einen klugen Mix an wirkungsvollen Maßnahmen, darunter Dinge wie die gleiche Aufteilung von Elternzeit zwischen Müttern und Vätern, flexible Arbeitszeiten, die zu unterschiedlichen Lebensmodellen und – phasen passen und vieles mehr.

Saskia: Aus meiner Sicht sollten sich Frauen beim Thema Leadership nicht verbiegen. Also wir sollten weder versuchen, uns bestimmten Klischees von vermeintlich ‘männlicher’ oder ‘weiblicher’ Führung unterzuordnen, sondern unseren eigenen, intuitiven Führungsstil kultivieren.

Welche Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Solveig: Ich kann allen GründerInnen nur mit auf den Weg geben: Traut euch, wenn ihr Lust darauf habt! Wir tendieren dazu, uns sehr stark selbstkritisch zu hinterfragen. Damit machen wir uns den Weg oft schwerer und sollten manchmal einfach mehr vertrauen und loslegen. Ein wichtiger Tipp ist es, sich unter Freunden/Kollegen oder in Netzwerken auszutauschen. Dort kann man sehr viel Inspiration und Unterstützung bekommen.

Saskia: Genau. Aus meiner Sicht ist der Tipp hier geschlechtsneutral, es ist auf jeden Fall ratsam sich vielfältig Feedback einzuholen und insbesondere aus den Fehlern zuvor gescheiterter Teams zu lernen. Die hiesige Gründerszene ist glücklicherweise sehr hilfsbereit und fördert den gegenseitigen Wissenstransfer. Noch relevanter ist aber sich von echtem Kunden-Feedback leiten zu lassen. Sobald eine Nischen-Zielgruppe gefunden wurde, für die ein echtes Problem gelöst wird, kann daraufhin super optimiert werden. Ansätze wie die Product/Market Fit Umfrage von Sean Ellis können hier hilfreiche Orientierung bieten.

Bildquelle/Fotograf: by www.introduce.berlin Dominik Tryba

Wir bedanken uns bei Saskia Sefranek und Solveig Schulze das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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