Dienstag, Juli 1, 2025
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Was passiert, wenn ein Produkt wirklich beim Nutzer beginnt?

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family.cards: Karten statt Menüs – Technik, die verbindet Teo Ortega (r.) und Simon Hafner präsentieren mit „family.cards“ intuitive Karten für den Fernseher. Sie erhoffen sich ein Investment von 250.000 Euro für 5 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Stefan Gregorowius

family.cards ermöglicht Senior:innen einfachen Zugang zur digitalen Welt über den Fernseher und wird am 23. Juni 2025 in der Höhle der Löwen pitchen

Wie ist family.cards entstanden und welche Personen stehen dahinter?

family.cards entstand aus einem sehr persönlichen Problem.
Der Vater von Gründer Teo Ortega lebte im Ausland und der Zugang zur digitalen Welt war ihm fremd – sei es für Videoanrufe, Fotos der Enkel. Schnell wurde ihm klar: Die bestehenden Technologien sind nicht für Menschen gemacht, die mit Smartphone-Menüs oder Touchscreens überfordert sind. Teo suchte nach einer Lösung, die nicht wie Technik wirkt – sondern einfach funktioniert.

Gemeinsam mit Co-Gründer Simon Hafner, einem erfahrenen Softwareentwickler mit Hintergrund an der ETH Zürich und Expertise in natürlicher Sprachverarbeitung, entwickelte er ein neuartiges System: Ein Gerät, das jeden Fernseher in einen digitalen Hub für Senioren verwandelt – bedient nicht über Menüs oder Knöpfe, sondern über physische Karten. Jede Karte steht für eine Funktion, zum Beispiel ein Videoanruf oder ein Fotoalbum. Einfach auflegen – fertig.

Heute bilden Teo (Business & Produkt, 15+ Jahre Erfahrung, Ex-Exit an Circ/Bird) und Simon (Tech & Plattform, Ex-Zalando) das Gründerteam von family.cards – unterstützt von einem interdisziplinären Team aus Industrie-Design, Markenentwicklung und AgeTech-Beratung. Ihr Ziel: die Digitalisierung für eine oft vergessene Generation endlich zugänglich zu machen – mit Würde, Einfachheit und echter Wirkung.

In welcher Branche ist family.cards tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

family.cards ist in der AgeTech-Branche tätig – einem Markt, der riesig ist, aber bisher kaum funktioniert.
Bis 2050 wird fast ein Drittel der europäischen Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Das sind allein in Europa rund 200 Millionen Menschen, weltweit sogar über 1,3 Milliarden. Diese Generation verfügt über enorme Kaufkraft – über 3,4 Billionen Euro allein für digitale Dienstleistungen in Europa. Doch: aufgrund von kognitiven oder physischen Einschränkungen wie demenziellen Veränderungen oder Parkinson’s, etc können viele Menschen Technologie nicht einsetzen.

Der AgeTech-Markt ist riesig – aber strukturell unterversorgt. Zwar gibt es zahlreiche Geräte für Senioren, vom „einfachen Smartphone“ bis zum „intuitiven Tablet“. Doch fast alle verfolgen den gleichen Ansatz: Sie vereinfachen bestehende Technologie – machen Knöpfe größer, Menüs klarer, Touchscreens sensibler. Das Problem: Diese Logik ignoriert die eigentlichen Hürden – Angst vor Technik, mangelnde Vorerfahrung, kognitive oder motorische Einschränkungen.

Deshalb scheitern viele Unternehmen in diesem Segment. Sie starten mit der Technologie – und nicht mit dem Nutzer.
family.cards geht den umgekehrten Weg: Wir beginnen mit dem Leben unserer Nutzer – und bauen darum eine Technologie, die sich anfühlt wie keine. Kein Touchscreen, keine Menüs – nur Karten und der Fernseher. Jede Karte steht für eine Funktion: Videoanruf, Fotoalbum, Lieblingsserie. Einfach verständlich. Würdevoll gestaltet. Und entwickelt für eine Zielgruppe, die sonst meist übersehen wird.

Unser Geschäftsmodell ist plattformbasiert. Wir verkaufen ein eigenes Endgerät, verdienen aber vor allem über ein wachsendes Ökosystem aus digitalen Karten. Diese werden über unsere App individuell zusammengestellt – und können von Angehörigen personalisiert oder von Partnern bereitgestellt werden (z. B. Telemedizin, Gedächtnistraining oder kulturelle Inhalte). Das schafft wiederkehrende Umsätze und starke Netzwerkeffekte – ähnlich wie bei App-Stores.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Am Anfang stand ein sehr persönliches Problem – und eine einfache Frage: Warum gibt es kein Gerät, das meine Eltern wirklich bedienen können?
Gründer Teo Ortega lebte lange im Ausland – sein Vater blieb in Spanien. Doch obwohl es unzählige digitale Möglichkeiten gab, fühlte sich der Kontakt oft fern und bruchstückhaft. Videoanrufe funktionierten nur selten. Fotos der Enkel kamen nie an. Und technische Geräte machten mehr Frust als Freude.

Sein Vater war nicht dement oder schwer krank – er war einfach kein Smartphone-Mensch. Touchscreens überforderten ihn, Menüs verwirrten, und bei jedem Software-Update war alles anders. Was als technisches Problem begann, wurde zu einer emotionalen Lücke: eine wachsende Distanz, obwohl man sich eigentlich nahe sein will.

Teo suchte eine Lösung, die nicht wie Technik aussieht. Kein neues Gerät, das man „lernen“ muss – sondern ein Zugang zur digitalen Welt, der sich selbstverständlich anfühlt. Die Inspiration kam dabei auch aus der Kindheit: Wenn Kinder mit einer Toniebox spielerisch Hörspiele starten – warum sollte es nicht auch so etwas für Erwachsene geben?
So entstand family.cards. Ein System, das den Fernseher nutzt – das vertrauteste Gerät im Haus – und über einfache Karten funktioniert. Jede Karte steht für eine Funktion: Videoanruf, Fotoalbum, Lieblingsfilm. Einfach auflegen – fertig. Kein Menü, kein Touchscreen, keine Angst.

Was als Lösung für die eigene Familie begann, wurde zu einer Idee mit großer gesellschaftlicher Relevanz – denn Millionen Familien stehen vor demselben Problem.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Am Anfang stand eine einfache Frage: Warum gibt es kein Gerät, das meine Eltern wirklich bedienen können?
Gründer Teo Ortega lebte in Deutschland – sein Vater blieb in Spanien. Doch obwohl es unzählige digitale Möglichkeiten gab, fühlte sich der Kontakt oft fern und bruchstückhaft. Videoanrufe funktionierten nur selten. Fotos der Enkel kamen nie an. Und technische Geräte machten mehr Frust als Freude.

Sein Vater war nicht dement oder schwer krank – er war einfach kein Smartphone-Mensch. Touchscreens überforderten ihn, Menüs verwirrten, und bei jedem Software-Update war alles anders. Was als technisches Problem begann, wurde zu einer emotionalen Lücke: eine wachsende Distanz, obwohl man sich eigentlich nahe sein will.

Teo suchte eine Lösung, die nicht wie Technik aussieht. Kein neues Gerät, das man „lernen“ muss – sondern ein Zugang zur digitalen Welt, der sich selbstverständlich anfühlt. Die Inspiration kam dabei auch aus der Kindheit: Wenn Kinder mit einer Toniebox spielerisch Hörspiele starten – warum sollte es nicht auch so etwas für Erwachsene geben?
So entstand family.cards. Ein System, das den Fernseher nutzt – das vertrauteste Gerät im Haus – und über einfache Karten funktioniert. Jede Karte steht für eine Funktion: Videoanruf, Fotoalbum, Lieblingsfilm. Einfach auflegen – fertig. Kein Menü, kein Touchscreen, keine Angst.
Was als Lösung für die eigene Familie begann, wurde zu einer Idee mit großer gesellschaftlicher Relevanz – denn Millionen Familien stehen vor demselben Problem.

Welche Vision verfolgt family.cards? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, das „Android für Senioren“ zu werden – ein Betriebssystem für digitale Teilhabe im Alter.
family.cards ist mehr als ein Gerät – wir bauen eine Plattform. Eine Plattform, die es ermöglicht, jede digitale Funktion über einfache physische Karten zugänglich zu machen. Was heute mit Videoanrufen, Fotos und Unterhaltung beginnt, wird in Zukunft jede digitale Anwendung einschließen – von Telemedizin über KI-Anwendungen bis hin zu Bildungs- und Bewegungsangeboten.
Unser Ziel: Jeder Anbieter, der einen digitalen Dienst für Senioren zugänglich machen will, kann in Zukunft eine Karte für family.cards entwickeln – genau wie Entwickler heute Apps für Android programmieren.
Wir glauben: Die Zukunft der Digitalisierung darf nicht an einer Generation vorbeigehen. Unser Ziel ist es, Technologie so zu gestalten, dass sie niemanden ausschließt.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Die Entscheidung, bei „Die Höhle der Löwen“ aufzutreten, war bewusst strategisch – denn unser Produkt braucht Vertrauen und Sichtbarkeit.
family.cards ist eine völlig neue Produktkategorie. Es sieht nicht aus wie ein Tablet, funktioniert nicht wie ein Smartphone und richtet sich an eine Zielgruppe, die viele nicht auf dem Schirm haben: die Kinder und Angehörigen älterer Menschen, die ihren Eltern digitale Teilhabe ermöglichen wollen.
Für diese Zielgruppe ist „Die Höhle der Löwen“ ideal:
Hohe Reichweite in der relevanten Altersgruppe (45+),
ein Format, das Vertrauen schafft, weil das Produkt live vorgeführt wird,
und eine Plattform, um unsere Vision zu erklären, die sonst schwer in klassischen Werbespots zu vermitteln ist.
Darüber hinaus war es uns wichtig, nicht nur Kapital, sondern auch einen starken Partner an unserer Seite zu haben.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Unsere Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen“ war nicht nur auf eine Investition ausgerichtet – sondern auf strategische Unterstützung in drei entscheidenden Bereichen: Vertrauen, Reichweite und Skalierung.

Vertrauen aufbauen

Als junges Unternehmen in einem sensiblen Bereich wie AgeTech ist Vertrauen alles. Viele unserer Kund:innen kaufen nicht für sich selbst, sondern für ihre Eltern oder Großeltern – da zählt Glaubwürdigkeit doppelt.

Reichweite schaffen

family.cards ist eine neue Produktkategorie. Sie braucht Erklärung – und Aufmerksamkeit. Die Show selbst und die begleitende Medienberichterstattung bringen uns in Millionen Haushalte, exakt in der Altersgruppe, in der unsere Käufer:innen sitzen. Diese Form von mediengestütztem Markenaufbau wäre auf klassischem Weg kaum finanzierbar.

Skalierung beschleunigen

Neben Kapital war uns wichtig, einen Partner zu gewinnen, der Erfahrung im Aufbau von Marken im deutschen Massenmarkt mitbringt. Durch das Netzwerk des Investors – insbesondere im Handel, in der Medienlandschaft und bei Vertriebspartnerschaften – können wir schneller skalieren: von Direktvertrieb hin zu Apotheken, Elektronikhändlern oder Pflegekatalogen.
Die Investition würden wir konkret nutzen für:
den Ausbau unserer Karten-Plattform (neue Inhalte & Partner),
Performance Marketing und PR rund um den Launch,
sowie den Aufbau erster Retail-Partnerschaften.
Unser Ziel: Aus einer erfolgreichen TV-Präsentation ein nachhaltiges Produkt für Millionen Familien zu machen.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Nach der Show ist vor dem nächsten Wachstumsschritt.
Die Ausstrahlung bei „Die Höhle der Löwen“ sehen wir als einen Katalysator – es geht darum, den Schwung gezielt zu nutzen und unser Geschäftsmodell zu skalieren.
Konkret planen wir folgende nächste Schritte:

Skalierung im Direktvertrieb (D2C)

Unsere Website und Online-Kampagnen sind so vorbereitet, dass wir das erhöhte Interesse direkt in Verkäufe und Leads umwandeln können. Der Fokus liegt nun auf Conversion-Optimierung, Retargeting und E-Mail-Marketing, um aus Erstkäufern aktive Nutzer:innen zu machen.

Aufbau von Retail-Partnerschaften

Parallel starten wir Gespräche mit Apotheken, Hörgeräteakustikern, Elektronikhändlern und Pflegemittelkatalogen. Ziel ist es, family.cards an relevanten physischen Touchpoints verfügbar zu machen – dort, wo unsere Zielgruppe sowieso schon einkauft.

Erweiterung des Karten-Ökosystems

Wir entwickeln derzeit neue Karten – etwa für Gedächtnistraining, religiöse Inhalte, Telemedizin oder Musikstreaming. Gleichzeitig binden wir neue Partner über eine Schnittstelle an, sodass Dritte künftig eigene Karten entwickeln können. Das ist ein zentraler Schritt, um unsere Vision als Plattform umzusetzen.

Langfristige Produktentwicklung

Ein nächster Entwicklungsschritt ist bereits in Arbeit: Eine KI-basierte Begleitfunktion, die auf Wunsch mit der Seniorin oder dem Senior interagiert, erinnert, begleitet und hilft – ganz ohne Bildschirm oder komplizierte Eingaben.

Internationalisierung vorbereiten

Aufgrund der großen Alterungstrends in Europa starten wir bereits Marktanalysen für Frankreich, Spanien und Großbritannien – mit Fokus auf lokal relevante Vertriebskanäle und kulturell angepasste Inhalte.
Unser Ziel: family.cards als Standardzugang zur digitalen Welt im Alter zu etablieren – in Deutschland und darüber hinaus.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Der vielleicht wichtigste Lerneffekt: Wenn man eine Lösung für Senioren entwickelt, muss man radikal umdenken – technologische Logik funktioniert hier nicht.
Was wir unterwegs gelernt haben:

Technik ist nicht gleich Technik.

Was für junge Zielgruppen intuitiv wirkt, ist für viele Ältere eine Barriere. Wir mussten unsere eigene Vorstellung von „einfach“ hinterfragen. Nur weil ein Interface reduziert ist, heißt das nicht, dass es verständlich ist. Erst als wir komplett auf Touchscreens, Menüs und Symbole verzichtet haben – und alles über physische Karten auf dem Fernseher steuerbar gemacht haben – begann echte Nutzung.

Die Käufer:innen sind nicht die Nutzer:innen.

Unsere Kommunikation, unser Marketing und unser Produkt mussten wir doppelt denken. Ein Produkt, das von den Kindern gekauft, aber von den Eltern genutzt wird, stellt ganz eigene Anforderungen – emotional, funktional und in der Ansprache.

Vertrauen ist wichtiger als Features.

Gerade in einer sensiblen Zielgruppe wie der unseren kaufen Menschen keine Funktionen – sie kaufen Sicherheit, Verlässlichkeit und ein gutes Gefühl. Persönliche Empfehlungen, echte Geschichten, und vor allem: Ein Produkt, das sichtbar mit Liebe für diese Zielgruppe gemacht ist.

Nischen können groß sein.

AgeTech wirkt auf den ersten Blick wie eine Nische – dabei sprechen wir von über 200 Millionen Menschen in Europa, die kaum digitale Angebote nutzen können. Wer hier ein funktionierendes System schafft, adressiert einen Markt, der erst beginnt, sich zu öffnen.
Diese Erfahrungen haben unser Produkt besser gemacht – und unser Verständnis dafür geschärft, was es wirklich bedeutet, ein problemorientiertes Unternehmen zu bauen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Unsere wichtigste Erkenntnis: Baue kein Produkt – löse ein echtes Problem.
Und wenn dein Produkt erklärungsbedürftig ist, dann nimm dir die Zeit, es wirklich zu erklären – jeden Tag, auf jedem Kanal, in jeder Interaktion.
Was wir anderen Gründerinnen und Gründern mitgeben würden:

Starte mit einem echten Problem – nicht mit einer coolen Idee.

Nur weil etwas technologisch machbar ist, heißt das nicht, dass es gebraucht wird. Unsere stärkste Ressource war die persönliche Betroffenheit. Sie hat uns nicht nur zur Idee geführt, sondern hilft bis heute, mit echtem Verständnis für unsere Nutzer:innen zu entwickeln.

Sprich mit deinen Kund:innen – ständig.

Gerade wenn du für eine Zielgruppe baust, der du selbst nicht angehörst, brauchst du Nähe und Demut. Wir haben über 80 Nutzer:innen mit Familie getestet, unzählige Gespräche geführt – und jedes Feedback in die nächste Iteration aufgenommen.

Unterschätze nie die Bedeutung von Vertrauen.

Menschen kaufen nicht nur ein Produkt – sie kaufen Sicherheit, Verlässlichkeit und ein gutes Gefühl. Bau also von Anfang an in deine Marke, dein Auftreten und deinen Support das Vertrauen ein, das du selbst gerne hättest, wenn du für deine Eltern etwas kaufst.

Fokus schlägt Features.

Gerade in frühen Phasen ist es verlockend, immer noch eine Funktion „draufzupacken“. Aber besonders in erklärungsbedürftigen Produkten gilt: Was du nicht klar erklären kannst, wird niemand kaufen.

Wenn du etwas wirklich neu machst – rechne mit Erklärungsaufwand.

Innovation bedeutet oft, dass dein Publikum noch keinen Vergleichspunkt hat. Plane also Budget, Zeit und Geduld dafür ein, erst einmal ein Verständnisproblem zu lösen – bevor du dein Produkt verkaufst.

Die family.cards Gründer Teo Ortega und Simon Hafner pitchen am 23.Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Bild V.l.:Teo Ortega (r.) und Simon Hafner präsentieren mit „family.cards“ intuitive Karten für den Fernseher. Sie erhoffen sich ein Investment von 250.000 Euro für 5 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Wir bedanken uns bei  Teo Ortega und Simon Hafner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie eine Idee aus Kanada Berlin erobert

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The Poutine Kitchen: Street Food aus Kanada in der Löwenhöhle Geneviève Pilon und Holger Bröckner präsentieren "The Poutine Kitchen". Poutine, Kanadas Fast Food Nummer 1, für zuhause. Sie erhoffen sich ein Investment von 125.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Stefan Gregorowius

The Poutine Kitchen bringt authentisches kanadisches Street Food nach Deutschland und wird am 23. Juni 2025 in der Höhle der Löwen pitchen

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Die Idee entstand schon 2007 in Montréal, als ich in Kanada für ein Film-Festival tätig war. Die Marke The Poutine Kitchen wurde 2016 von mir in Berlin gegründet. Im Mittelpunkt steht das aus Québec stammende Street-Food-Gericht Poutine – klassisch zubereitet mit Pommes Frites, Cheese Curds (einem speziellen Käse) und einer dunklen, würzigen Gravy.

In welcher Branche ist The Poutine Kitchen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Begonnen haben wir als Street-Food-Stand in der Berliner Markthalle Neun. Später kam ein festes Restaurant in der Arminiusmarkthalle hinzu. Ergänzend haben wir Catering angeboten und eigene Street-Food-Events mit bis zu 3.000 Gästen veranstaltet.

Während der Pandemie entstand ein neuer Schwerpunkt im eCommerce – mit Produkten wie Cheese Curds und Gravy für Endverbraucher und Gastronomiekunden. Erste Retail-Kooperationen, etwa mit dem KaDeWe, folgten. Das Endkundengeschäft haben wir aber erstmal zur Seite gelegt, es soll aber wieder aufgenommen werden.

Ende 2022 habe ich das Restaurant aufgrund der angespannten Personalsituation im Markt geschlossen. Seitdem liegt der Fokus auf dem Virtual-Kitchen-Modell: Derzeit sind wir in Berlin aktiv, mit Plänen zur Expansion in weitere Städte.

Zusätzlich gibt es einen Food Truck in Kiel in Kooperation mit dem Unternehmen Budenzauber und wir beliefern Food-Service-Kunden deutschlandweit. Im zweiten Halbjahr starten wir außerdem mit einem Partner in UK im Bereich eCommerce für Gastronomie.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

In Deutschland gab es bis dahin keine authentische Poutine. Bestehende Anbieter verwendeten nicht den originalen Käse – damit fehlte dem Gericht der typische Geschmack und die Authentizität. Diese Marktlücke wollte ich schließen.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Unsere Besonderheit ist der Einsatz echter Cheese Curds – des traditionellen Poutine-Käses aus Kanada. Bis heute sind wir damit die einzigen Anbieter in Deutschland, die das Gericht in dieser Form authentisch zubereiten.

Welche Vision verfolgt The Poutine Kitchen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, The Poutine Kitchen als Virtual-Kitchen-Brand in deutschen Metropolen zu etablieren – schrittweise und mit organischem Wachstum. Aktuell konzentrieren wir uns voll auf Berlin, bevor weitere Städte folgen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Wir wurden auf dem Food Innovation Camp auf die Show aufmerksam gemacht und haben uns daraufhin beworben. Nach der Zusage wollten wir die Gelegenheit nutzen, das Produkt und die Marke einem breiten Publikum vorzustellen.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Bis Ende des Jahres planen wir zehn Standorte in Berlin im Rahmen unseres Virtual-Kitchen-Modells. Dabei arbeiten wir eng mit der Toorn GmbH zusammen. Mit Matthias Meyer und Sigfrid Bobrek haben wir zwei erfahrene Partner an Bord, die uns strategisch unterstützen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Anpassungsfähigkeit und Durchhaltevermögen waren entscheidend. Als Quereinsteiger in der Food-Branche musste ich viel lernen – und dann kam noch eine Pandemie. In dieser Zeit habe ich auch die Food Embassy gegründet, eine Agentur für Food Diplomacy, mit der ich heute internationale Unternehmen und Organisationen – u.a. auch aus Kanada – begleite. Die Erfahrungen aus The Poutine Kitchen waren dafür die Basis.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Vertraut eurer Idee – aber denkt früh an Kooperationen. Mit den richtigen Partnern lassen sich Ziele schneller und nachhaltiger erreichen. Authentizität und Ausdauer sind gerade in bewegten Zeiten wichtiger denn je.

Die The Poutine Kitchen Gründer Holger Böckner und Geneviève Pilon pitchen am 23.Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Bild V.l.:Geneviève Pilon und Holger Bröckner präsentieren „The Poutine Kitchen“. Poutine, Kanadas Fast Food Nummer 1, für zuhause. Sie erhoffen sich ein Investment von 125.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Wir bedanken uns bei Holger Böckner und Geneviève Pilon für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie du mit wenigen Klicks eine große Wirkung erzielst

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Artenglück Naturschutz Biodiversität Gründer Lara Boye und Felix Schulze-Varnholt präsentieren mit „Artenglück“ regionale Naturschutzmaßnahmen. Sie erhoffen sich ein Investment von 250.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Stefan Gregorowius
Artenglück Naturschutz Biodiversität

Artenglück setzt sich mit regionalen Naturschutzprojekten wie Blühfeldern und Aufforstung für mehr Biodiversität ein und wird am 23. Juni 2025 in der Höhle der Löwen pitchen

Wie ist Artenglück entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Artenglück wurde 2020 von Lara Boye und Felix Schulze-Varnholt gegründet – aus der gemeinsamen Überzeugung heraus, sich für den regionalen Naturschutz einzusetzen.
Felix Schulze-Varnholt, damals noch Agrarstudent und angehender Junglandwirt, wollte zeigen, dass Landwirtschaft und Biodiversität Hand in Hand gehen können.
Lara brachte das nötige Gespür und Expertise in den Feldern Kommunikation und Marketing mit, um diese Vision nach außen zu tragen.
Gemeinsam entstand die Idee von Blühpatenschaften. Diese sollten Privatpersonen in der Region Hannover die Möglichkeit geben, sich aktiv am Naturschutz in ihrer Region zu beteiligen, indem sie Flächen für Blühfelder finanzierten, die gemeinsam mit Partnerlandwirten angelegt wurden.
Was mit den ersten Flächen in der Region Hannover begann, entwickelte sich – ganz ohne Fremdkapital – rasant weiter. Heute realisiert das Team von Artenglück Biodiversitätsprojekte in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz und verbindet dabei Unternehmen, Natur und Menschen.

In welcher Branche ist Artenglück tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Artenglück ist ein Impact-Startup, welches Unternehmen „Naturschutz as a Service“ bietet. Das Team plant und realisiert maßgeschneiderte regionale Naturschutzprojekte – von Blühfeldern über Aufforstung und Moor-Renaturierung bis zu Feldvogelfenstern – immer maximal 30 km vom Wunschstandort der Kunden entfernt.
Dabei übernimmt Artenglück alles, von der Projektplanung über die Umsetzung bis zur Pflege.
Mit Kommunikationskonzepten und Teamevents in der Natur werden Unternehmen von uns dabei unterstützt, Naturschutz erlebbar und sichtbar zu machen. Durch Biodiversitätsmonitoring, das zum Beispiel die Anzahl und Vielfalt geförderter Insekten erfasst, wird dieses Engagement zudem messbar gemacht.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Biodiversitätskrise war unser zentraler Antrieb. Sie zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit.
Der Verlust der Artenvielfalt bringt Ökosysteme aus dem Gleichgewicht, mit Folgen wie Naturkatastrophen, Ressourcenverlust und Ernährungskrisen. Wenn Bestäuberinsekten verschwinden, können Pflanzen zum Beispiel nicht mehr bestäubt und Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden. Auch die Klimakrise ist eng mit dem Rückgang der Biodiversität verknüpft.
Uns war klar: Es braucht Lösungen, die genau hier ansetzen. Doch für viele Unternehmen und Privatpersonen ist es schwierig, selbst aktiv zu werden – sei es aus Zeitmangel, fehlendem Wissen oder Unsicherheit, was wirklich wirkt.
Genau da setzen wir an. Mit unserem Netzwerk und unserer Expertise machen wir den Zugang zu echten Naturschutzmaßnahmen einfach, transparent und wirkungsvoll.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Artenglück will Biodiversität als festen Bestandteil unternehmerischer Verantwortung etablieren, sichtbar und erlebbar für Mitarbeitende und die Gesellschaft. In den kommenden Jahren möchten wir unseren ökologischen Impact weiter steigern und unser Monitoring ausbauen. Dabei halten wir stets die Augen offen, um unser Portfolio an Naturschutzmaßnahmen gezielt zu erweitern.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Wir wurden von der DHDL-Redaktion angesprochen, ob wir Lust hätten teilzunehmen. Das war sehr spannend für uns. Nach dem darauf folgenden Bewerbungsprozess haben wir uns sehr gefreut, dass wir ausgewählt wurden.
Die Teilnahme an Die Höhle der Löwen sehen wir als eine tolle Chance, den nächsten großen Wachstumsschritt zu gehen. Im Zentrum steht dabei unsere Vision: Naturschutz unternehmerisch denken und wirksam umsetzen.
Das Format bietet die Möglichkeit, potenzielle Investoren zu überzeugen, die uns nicht nur finanziell unterstützen, sondern auch Erfahrung im nachhaltigen Unternehmensaufbau, ein starkes Netzwerk und echte Begeisterung für zukunftsfähige Lösungen mitbringen können.

Welche Ratschläge lassen sich aus euren Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Durchhaltevermögen ist extrem wichtig. Der Aufbau eines Unternehmens braucht Zeit und Entscheidungen bei B2B Kunden ebenfalls. Hier ist Geduld gefragt: dranbleiben und langfristig denken lohnt sich.
Nur wer offen für Veränderungen ist, kann sich weiterentwickeln. Neue Ideen, Feedback oder auch Umwege gehören zum Gründen dazu. Sie helfen, das eigene Angebot zu schärfen und nachhaltig zu wachsen.
Ein Start-Up zu gründen ist ein Sprung ins Ungewisse. Es braucht Mut, für die eigene Vision einzustehen und ungewöhnliche Wege zu gehen. Aber genau darin liegt das Potenzial, wirklich etwas zu bewegen.

Die Artenglück Gründer Lara Boye und Felix Schulze-Varnholt pitchen am 23.Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Bild V.l.:Artenglück Naturschutz Biodiversität Gründer Lara Boye und Felix Schulze-Varnholt präsentieren mit „Artenglück“ regionale Naturschutzmaßnahmen. Sie erhoffen sich ein Investment von 250.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Wir bedanken uns bei  Lara Boye und Felix Schulze-Varnholt für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Startup Events Herbst 2025: Top Gründer-Termine in Europa

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Startup Events Herbst 2025: Top Gründer-Termine in Europa Publikum auf einem Event auf der Bühne ist ein sPSrecher blaue Beleuchtung

Startup Events Herbst 2025: Europas Startup-Agenda steht im Zeichen von Austausch, Innovation und Wachstum

In den kommenden Monaten rückt Europas Startup-Landschaft noch enger zusammen. Ob Gründer, Investoren, Branchenexperte oder Innovationsinteressierte – der Herbst 2025, insbesondere die Startup Events Herbst 2025, bietet zahlreiche Gelegenheiten, um sich zu vernetzen, Impulse zu setzen und neue Kooperationen anzustoßen. Von München über Turin bis Helsinki präsentieren internationale Events neue Technologien, nachhaltige Geschäftsmodelle und zukunftsweisende Ideen. Wer am Puls der Szene bleiben will, kommt an diesen Veranstaltungen nicht vorbei. Wir stellen fünf ausgewählte Events vor, die du dir schon jetzt vormerken solltest. Sie bieten nicht nur fundierten Input und exzellente Speaker, sondern auch Raum für Dialog, Partnerschaften und nachhaltige Geschäftsbeziehungen. Denn der direkte Austausch bleibt einer der wichtigsten Treiber für Innovation – und genau das ermöglichen diese Plattformen.

Italian Tech Week 2025

Datum: 24.–26. September 2025

Wo: OGR Torino (Corso Castelfidardo 22), Turin, Italien

Mehr Infos: https://italiantechweek.com/

Die Italian Tech Week 2025, die vom 24. bis 26. September in den OGR Turin stattfindet, gilt als das bedeutendste Tech-Event Italiens und zieht ein internationales Publikum aus Startups, Investoren, Corporates und Tech-Enthusiasten an. Mit dem diesjährigen Motto „The Wave Ahead“ richtet sich der Fokus auf die Frage, wie technologische Umbrüche frühzeitig erkannt und aktiv mitgestaltet werden können. Besucher:innen erwartet ein intensives Programm aus inspirierenden Keynotes, praxisnahen Masterclasses, Panels und interaktiven Formaten, das sich über mehrere Bühnen und Orte in ganz Turin erstreckt.

Ein zentrales Element ist das kuratierte Matchmaking, das über die offizielle Event-App organisiert wird und tausende gezielte 1:1-Gespräche ermöglicht – eine effektive Plattform für Kooperationen und neue Impulse. Neben zahlreichen Side-Events in der Stadt bietet die Tech-Expo Raum für innovative Lösungen, Produkte und Unternehmen, die das italienische Startup-Ökosystem in Verbindung mit internationalen Trends präsentieren. Das Event ist für die meisten Besucher kostenlos zugänglich; wer tiefer eintauchen möchte, kann mit einem Premium-Pass exklusive Bereiche und Networking-Lounges nutzen.

Mit hochkarätigen Sprecher:innen – darunter Größen wie Jeff Bezos – und einem offenen, zukunftsorientierten Spirit ist die Italian Tech Week ein europäisches Leuchtturm-Event für digitale Innovation und unternehmerisches Denken.

Bits & Pretzels 2025

Datum: 29. September – 01. Oktober 2025

Wo: International Congress Center Messe (ICM), Munich.

Mehr Infos: https://www.bitsandpretzels.com/

Bits & Pretzels 2025 findet vom 29. September bis 1. Oktober in München statt und zählt zu den bedeutendsten Gründer-Events Europas. Das Festival bringt Tausende Start-up-Gründer, Investor:innen und Entscheider:innen aus der Tech- und Innovationsszene zusammen – eingebettet in eine Atmosphäre, die Business und bayerische Lebensfreude auf besondere Weise verbindet. Was Bits & Pretzels auszeichnet, ist der Mix aus strategischem Know-how, zukunftsorientierten Diskussionen und echten Begegnungen auf Augenhöhe. Hochkarätige Speaker, tiefgehende Masterclasses und interaktive Formate sorgen für inhaltliche Substanz. Gleichzeitig bietet das Festival Raum für spontanes Netzwerken – sei es in themenspezifischen Sessions, in persönlichen 1:1 Meetings oder beim legendären Abschluss auf dem Münchner Oktoberfest. Das Ziel des Events ist klar: Menschen mit Visionen zu verbinden, Kooperationen zu fördern und Gründergeist im europäischen Kontext zu stärken. Bits & Pretzels ist mehr als eine Konferenz – es ist ein Erlebnis, das Gründerkultur, Business-Impulse und Gemeinschaft vereint.

How to Web 2025

Datum: 1. – 2. Oktober 2025

Ort: Bukarest, Rumänien

Mehr Infos: https://www.howtoweb.co/

How to Web 2025 zählt zu den führenden Startup- und Tech-Konferenzen Osteuropas und bringt Anfang Oktober wieder Gründer:innen, Investor:innen und Vordenker:innen aus aller Welt in Bukarest zusammen. Die Konferenz gilt als zentraler Treffpunkt für mehr als 500 Startups, die auf der Suche nach Kapital, Sichtbarkeit und Partnerschaften sind. Was How to Web besonders macht, ist der starke Fokus auf technologische Innovation, fundierte Einblicke und aktiven Austausch. Internationale Speaker geben in Keynotes und Panels wertvolle Impulse, während Networking-Sessions gezielt Raum für neue Kooperationen schaffen – ob im persönlichen Gespräch oder über kuratierte Matchmaking-Formate.

Die Atmosphäre ist lebendig, dynamisch und international – ideal für junge Unternehmen, um ihre Ideen weiterzuentwickeln und den nächsten Schritt zu gehen. Auch Investor:innen und Corporates nutzen das Event, um neue Trends zu erkennen und spannende Teams frühzeitig zu entdecken. Wer den Puls der osteuropäischen Innovationsszene fühlen will, findet auf How to Web 2025 die perfekte Bühne – mit Substanz, Kontakten und Inspiration für den nächsten großen Schritt.

Innovation Week Prague 2025

Datum: 9. – 10. Oktober 2025

Ort: Prag, Tschechien

Mehr Infos: https://www.innovationweek.ai/

Die Innovation Week Prague 2025 ist eines der wichtigsten Events in Tschechien für alle, die sich mit zukunftsweisenden Technologien, unternehmerischem Denken und kreativen Innovationen beschäftigen. Zwei Tage lang wird Prag zum Treffpunkt für Startups, Investor:innen und Branchenexpert:innen aus ganz Europa, die gemeinsam an der Schnittstelle von Technologie und Unternehmertum arbeiten.

Im Mittelpunkt stehen aktuelle Trends, praxisnahe Einblicke und der Austausch über die Herausforderungen und Chancen des digitalen Wandels. Ob im Rahmen von Keynotes, Panels oder interaktiven Formaten – die Teilnehmer:innen erhalten Zugang zu wertvollem Wissen, zukunftsweisenden Ideen und neuen Kontakten. Die Veranstaltung bietet zudem ideale Bedingungen für gezieltes Networking: Startups treffen auf potenzielle Investor:innen, Vordenker:innen diskutieren mit Innovator:innen – und alles in der inspirierenden Kulisse der tschechischen Hauptstadt.

Die Innovation Week Prague ist weit mehr als eine klassische Konferenz: Sie ist ein Katalysator für Ideen, ein Marktplatz für Visionen und ein Ort, an dem aus Gesprächen echte Kooperationen entstehen. Wer europäische Innovationskraft live erleben will, ist hier genau richtig.

Slush 2025

Datum: 20. – 21. November 2025

Ort: Helsinki, Finnland

Mehr Infos: https://www.slush.org/

Slush 2025 zählt zu den bedeutendsten internationalen Startup-Events und verwandelt Helsinki einmal im Jahr in den globalen Hotspot für Innovation und Unternehmertum. Mehr als 13.000 Teilnehmer:innen, darunter über 5.000 Startups und 3.000 Investor:innen, kommen zusammen, um Ideen, Visionen und Kapital zu vernetzen. Das Event überzeugt durch seine Mischung aus hochkarätigen Bühnenauftritten, interaktiven Sessions und strategisch geplanten Networking-Formaten. Slush versteht es, die Magie der Start-up-Welt mit der Klarheit wirtschaftlicher Zielorientierung zu verbinden. Von intensiven 1:1 Meetings bis zu visionären Keynotes – hier entstehen Partnerschaften, die die Tech-Zukunft Europas und darüber hinaus mitgestalten. In einer einzigartigen Atmosphäre zwischen Dunkelheit, Laserlicht und kreativer Energie bietet Slush einen idealen Rahmen für Gründungserfolg.

Foto/Quelle: stock.adobe.com – Anton Gvozdikov

Eternalyte: 24M revolutioniert Batterien für E-Autos

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eternalyte batterie 24m ein mann der gerade ein elektorauto auflädt das autosieht man von dresiete

24M Technologies stellt bahnbrechende Eternalyte-Elektrolyt-Technologie für ultraschnelles Batterieladen und extreme Kältebeständigkeit vor

Das US-amerikanische Batterieunternehmen 24M Technologies, hervorgegangen aus den Forschungslaboren des MIT, hat mit Eternalyte ein neues Elektrolyt vorgestellt, das zentrale Schwächen heutiger Lithium-Ionen-Batterien gezielt adressiert. Die Technologie ermöglicht extrem schnelles Laden sowie eine zuverlässige Performance selbst bei arktischen Temperaturen – und könnte damit einen entscheidenden Beitrag zur Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen leisten.

Im Zentrum des technologischen Fortschritts steht die deutlich erhöhte ionische Leitfähigkeit – also die Geschwindigkeit, mit der sich Ionen zwischen Anode und Kathode bewegen. Eternalyte erreicht hierbei das Dreifache herkömmlicher Elektrolyte, wodurch die Ladegeschwindigkeit auf das bis zu Vierfache steigt – ohne dabei die Energiedichte zu beeinträchtigen.

eternalyte batterie 24m Balken Diagram mit Elektorfahrzeug!

Konkret bedeutet das: Ein Elektrofahrzeug mit Eternalyte-Technologie kann in weniger als vier Minuten über 300 Kilometer zusätzliche Reichweite aufnehmen – und zwar beim Ladevorgang von 15 auf 80 Prozent State of Charge (SOC). Das Besondere: Diese Geschwindigkeit erfordert keine Hochleistungs Ladeinfrastruktur im Megawattbereich, was die Anwendung alltagstauglich und skalierbar macht.

Doch Eternalyte punktet nicht nur bei der Ladezeit, sondern auch dort, wo viele Elektrofahrzeuge bislang an ihre Grenzen stoßen: im Winter. Während herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien bei 0 °C bis zu 25 Prozent ihrer Kapazität einbüßen und bei noch niedrigeren Temperaturen fast vollständig versagen, zeigt Eternalyte nahezu keine Einbußen bei 0 °C und behält selbst bei -40 °C über 80 Prozent seiner Leistung. Damit wird der Einsatz von E-Fahrzeugen auch in Regionen mit strengem Winter deutlich praktikabler.

eternalyte batterie 24m Grafik mit Winterlandschaft wo schneebedekte Bäume zu sehen sind und auf der straße fährt ein elektroauto

Naoki Ota, Präsident und CEO von 24M Technologies, bezeichnet Eternalyte als „einen Durchbruch, der mehrere der größten Herausforderungen moderner Batterietechnologie löst“. Neben der beeindruckenden Ladeleistung und Kälteresistenz betont er vor allem die langfristige Zyklenstabilität, insbesondere im Zusammenspiel mit Lithium-Metall-Zellen. Eternalyte sei der Wegbereiter für Batterien der nächsten Generation – mit Reichweiten von bis zu 1.600 Kilometern und einer Lebensdauer, die der des Fahrzeugs entspricht.

Ursprünglich für Lithium-Metall-Batterien konzipiert, lässt sich Eternalyte auch mit Silizium- und Graphit-Anoden einsetzen. Seine Vielseitigkeit macht die Lösung ideal für Anwendungen mit hohen Leistungsanforderungen, kurzen Ladezeiten und anspruchsvollen Temperaturbedingungen. Zudem ist Eternalyte nahtlos in bestehende Produktionsprozesse integrierbar. In Kombination mit dem firmeneigenen Impervio™ Separator, der Sicherheitsrisiken wie thermische Zwischenfälle reduziert, entsteht ein besonders stabiles und langlebiges Batteriesystem.

eternalyte batterie 24m Zu sehen ist eine Grafik mit einer Herkömlichen Baterie und einer mit 24M ETERNALYTE

24M Technologies wurde 2010 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, zentrale Hürden auf dem Weg zu sicheren, kostengünstigen und leistungsstarken Batteriesystemen zu überwinden. Neben Eternalyte gehören auch andere Schlüsseltechnologien zum Portfolio: Impervio zur Verbesserung der Batteriesicherheit und gezielter Rückrufmaßnahmen, 24M ETOP – ein innovatives Zell- und Packdesign zur Maximierung der Energiedichte, sowie LiForever – eine chemie-agnostische Elektrodentechnologie auf halbfester Basis, die Kosten senkt und bis zu 98 Prozent der Batteriematerialien recycelbar macht.

Durch Partnerschaften mit globalen OEMs und Akteuren aus den Bereichen Elektromobilität und Energiespeicherung arbeitet 24M daran, den Wandel hin zu einer elektrifizierten Zukunft aktiv mitzugestalten. Eternalyte könnte dabei als Schlüsselfaktor für eine neue Generation von Batterien dienen – schnell, langlebig und kompromisslos einsetzbar unter allen klimatischen Bedingungen.

Foto/Quelle: stock.adobe.com – teksomolika

Wie viel Kraft steckt in einem gemeinsamen „Wir“?

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Startups for Tomorrow: Startups, Produkte und Netzwerk Teambild @SFT

Startups for Tomorrow ist ein wachsendes Netzwerk nachhaltiger Startups, das sich für eine gerechtere, ökologische und zukunftsfähige Wirtschaft einsetzt.

Wie ist Startups for Tomorrow entstanden und wer steckt hinter dem Konzept?

Startups for Tomorrow ist 2020 aus dem gemeinsamen Antrieb einer Gruppe engagierter Startups wie everdrop, GOT BAG, The Female Company, nucao, erlich textil, JUNGLÜCK, soulbottles und etepetete hervorgegangen, die ein besseres Morgen mitgestalten wollen. Was als regelmäßiger, informeller Austausch über gemeinsame Herausforderungen begann, wurde schnell zu etwas Größerem: Wir erkannten, dass wir als starkes Netzwerk nicht nur voneinander lernen, sondern auch gemeinsam mehr bewegen können.

Was ist die übergeordnete Mission von Startups for Tomorrow?

Von Anfang an stand der Gedanke im Mittelpunkt, sich gegenseitig zu stärken, Wissen zu teilen und gemeinsam als Alternative zur traditionellen Industrie aufzutreten. Startups for Tomorrow will zeigen, dass nachhaltiges Wirtschaften und soziales Engagement miteinander verbindbar sind.

An wen richtet sich euer Angebot konkret und wie erreicht ihr eure Zielgruppe?

Mit eigenen Events, großer Reichweite über soziale Medien und einem Newsletter sowie einer wachsenden Community-Plattform für gleichgesinnte Startups setzen wir uns bei Startups for Tomorrow dafür ein, nachhaltige Produkte in die Mitte der Gesellschaft zu bringen und Teil der Lösung anstatt Teil des Problems sein.

Wie geht ihr bei Startups for Tomorrow auf die Herausforderungen der Nachhaltigkeitsbranche ein?

Wir setzen uns dafür ein, dass Nachhaltigkeit und Impact allgemein auch in Zeiten gesellschaftlicher Turbulenzen relevant bleiben. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Mitglieder dabei, ihre Kommunikation und Produkte dem Massenmarkt zugänglich zu machen.

Was unterscheidet Startups for Tomorrow von anderen Startup-Communities?

Wir sind kein Lobbyverein, sondern verstehen uns als Wachstumsbegleiter unserer Startups. Wir identifizieren Kollaborations- und Einsparpotential durch die Kraft der Gemeinschaft. Beispielsweise durch gemeinsame Budgets für Kampagnen oder Mitarbeitende. Und da wir neben Ehrenamtlichen auch festangestellte Mitarbeitende haben, können wir viel Mehrwert in Form von Services für unsere Mitglieder generieren.

Welche konkreten Angebote stellt ihr Startups zur Verfügung, um ihre nachhaltige Entwicklung zu fördern?

Um die Masse zu erreichen, reicht es nicht mehr aus, “nur” nachhaltig zu sein. Alle Brands müssen sich weiterentwickeln, um für die Kund*innen attraktiv zu bleiben. Wir beschäftigen uns also damit, wie es möglich ist, sich als Unternehmen zu entwickeln und trotzdem seinen Werten treu zu bleiben. Dazu gehören Fortbildungen, wie zu den “Green Claims”, rechtliche Unterstützung oder auch Austauschformate, um voneinander zu lernen.

Welche langfristige Vision verfolgt ihr mit Startups for Tomorrow?

Unsere langfristige Vision mit Startups for Tomorrow ist es, eine lebenswerte Zukunft aktiv mitzugestalten. Für uns bedeutet das weit mehr als nur innovative oder umweltbewusste Produkte zu entwickeln. Wir setzen uns für ein neues Verständnis von Wirtschaft ein, in dem ökologisches Verantwortungsbewusstsein, soziale Gerechtigkeit und unternehmerisches Handeln zusammengedacht werden.

Wie soll sich eure Plattform in den nächsten Jahren weiterentwickeln?

Wir wollen weiterhin die stärksten Brands und zukunftsfähigsten Impact-Unternehmen in unserem Verein zusammenbringen, um gemeinsam noch mehr zu bewegen. Es gibt noch viel unausgeschöpftes Potenzial für Synergien. Und abseits von AI braucht es dafür sogar noch mehr Personen, um dieses Potential zu identifizieren und vor allem in die Tat umzusetzen. Gleichzeitig wollen wir uns für immer jüngere Unternehmen öffnen, um so auch etwas zurückzugeben und ihnen zu ermöglichen, sich der Bewegung anzuschließen.

Gab es bislang ein besonders prägendes Projekt oder einen Meilenstein?

Der erste Pop-up Store war eine tolle Möglichkeit für viele unserer e-Commerce Unternehmen, erste Schritte “offline” zu gehen und Dinge auszuprobieren. Ein weiteres Highlight war das erste Startups for Tomorrow Festival – kurz SFT Festival – welches wir auch dieses Jahr wieder mit tollen Unternehmer*innen in München veranstalten werden.

Wie unterstützt ihr junge Gründerinnen und Gründer bei den ersten Schritten?

Vor allem in Form von Austauschformaten und Best Practices geben wir jungen Unternehmen die Möglichkeit, schneller zu wachsen. Des Weiteren haben wir viele exklusive Angebote für Softwareanbieter, damit sie von Anfang an auf ihrem Weg Geld sparen.

Was sind eure wichtigsten Learnings aus der bisherigen Arbeit mit nachhaltigen Startups?

Nachhaltigkeit darf nicht nur als Buzzword verstanden werden, sondern muss sich in den Werten des Unternehmens widerspiegeln. Ungeachtet dessen müssen sich alle Impact-Unternehmen über ihre Botschaften hinaus entwickeln und zu Marken werden, deren liebgewonnene Fans in guten wie in schlechten Zeiten zu ihnen stehen. Das geht nicht nur mit einer plakativen Aufschrift, sondern man muss auch die Regeln der einzelnen Märkte sehr gut kennen und sie beherrschen.

Welche drei persönlichen Tipps gebt ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg?

1: Versteht das Problem oder die Wünsche der Zielgruppe so gut, dass euer Produkt gerne gekauft wird.

2: Je größer die Problemlösung, desto weniger Marketing ist notwendig

3: Und wenn es nur kleine Differenzierungsmerkmale gibt, baut so schnell es geht eine starke Community aus Kundinnen und Unterstützerinnen auf, damit eure starken Botschaften auch dadurch in die Welt getragen werden.

Bild: Teambild @ SFT

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Startup Gründen 2025: Checkliste für Gründer zum Durchstarten

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Startup Gründen 2025 Gründer Team die sich an einem Tisch im Office beraten!Gruppe junger Geschäftsleute und Seniorchef arbeiten zusammen mit Laptop, Tablet, Smartphone, Notebook und Grafiken. Erfolgreiches Team im Coworking

Vom Buzzword zum Business – worauf es jetzt wirklich ankommt beim Startup Gründen 2025

2025 ist ein starkes Jahr für Gründerinnen und Gründer, insbesondere für alle, die planen, ein Startup zu gründen. „Startup Gründen 2025“ ist nicht nur ein Thema, sondern eine Bewegung. Die wirtschaftliche Unsicherheit bleibt, aber neue Technologien, klare Förderangebote und ein wachsendes Ökosystem eröffnen echte Chancen. Wenn du ein neues Startup gründen willst, hast du Zugang zu Tools, Wissen und Kapital wie nie zuvor – aber auch mehr Komplexität zu bewältigen. Nutze diese Checkliste, um dein Vorhaben strukturiert und mit klarem Kopf anzugehen.

Deine Idee braucht mehr als Intuition

Ob KI-gestützter Service, GreenTech oder Plattform-Modell – auf dem Weg zum eigenen Unternehmen zählt vor allem: Löst dein Konzept ein konkretes Problem? Möchtest du wirklich gerade 2025 dein Startup gründen, ist frühes Feedback Gold wert. Methoden wie Lean Startup, MVP-Tests oder gezielte Kundeninterviews helfen dir, raus aus der Gründerblase zu kommen und echte Marktsignale zu nutzen. Verzichte auf theoretische Planspiele – teste direkt, wie dein Angebot am Markt performt.

Finanzierung: Kapital trifft auf Verantwortung

Ein überzeugender Businessplan bleibt 2025 der Türöffner für Kapital. Er zeigt nicht nur deine Vision, sondern deine Fähigkeit, realistisch zu planen. Neben klassischen Finanzierungswegen wird auch Impact immer relevanter: Gründer:innen punkten zunehmend, wenn sie ökologische oder soziale Verantwortung (ESG-Kriterien) in ihr Modell integrieren. Planst du ein Startup zu gründen 2025, dann bei vielen Kapitalgebern ist das inzwischen Pflicht, nicht Kür. Die Förderlandschaft ist dabei so vielfältig wie nie – von regionalen Zuschüssen über EXIST bis zu privaten Pre-Seed-Fonds. Deine Finanzplanung sollte dabei alles abbilden: Wachstumsphasen, Personalbedarf und realistische Worst-Case-Szenarien.

Startup Gründen 2025 Bürokratie: Präzise, aber effizient

Gründen 2025 heißt: Formalitäten digital erledigen, aber sauber durchziehen. Die Wahl der Rechtsform beeinflusst Haftung, Steuern und Investoren-Zugang – viele Gründer:innen starten mit UG oder GmbH. Doch auch Details wie ein professioneller Gesellschaftervertrag sind entscheidend – besonders bei Teamgründungen. Klärt früh, wer was einbringt, wie Entscheidungen fallen und was passiert, wenn jemand aussteigt. Gerade wenn du ein Startup gründen möchtest, ist dieser Vertrag euer Sicherheitsnetz, bevor es ernst wird.

Standortwahl: Mehr als nur Mieten vergleichen

Natürlich bleiben Metropolen wie Berlin oder München attraktiv, aber gerade Mittelstädte mit Universitäten, Tech-Transfer oder aktiven Gründernetzwerken bieten 2025 viel – oft günstiger und mit besserem Zugang zu Talenten. Wer ein Startup gründen möchte, sollte Standorte auch danach bewerten, wie stark dort gefördert, vernetzt und experimentiert wird. Tipp: Regionale Programme können oft schneller, flexibler und passgenauer helfen als bundesweite Töpfe.

Startup Gründen 2025 Technologie und KI: Pflichtprogramm mit Potenzial

Digitale Prozesse sind heute kein Add-on, sondern Grundausstattung. Ob automatisierter Vertrieb, skalierbare Software oder datengestützter Service – ohne Tech-Know-how wird’s schwierig. Wenn du gerade 2025 dein Startup gründen willst, kann KI sinnvoll eingesetzt Prozesse verschlanken und Wettbewerbsvorteile sichern. Doch die Anforderungen steigen: Der EU AI Act bringt klare Regeln – etwa zu Transparenz, Fairness und Risikokontrolle. Frühzeitig die richtigen Schnittstellen und Datenstrukturen zu wählen, spart dir später teure Umwege.

Startup Gründen 2025 Team und Kultur: Das Unsichtbare sichtbar machen

Dein Startup steht und fällt mit dem Team. Unterschiedliche Skills, gemeinsame Ziele und eine saubere Rollenverteilung machen den Unterschied – gerade in der frühen Phase. 2025 zählt aber auch die Frage: Wie führt ihr? Welche Werte prägen eure Entscheidungen? Und wie geht ihr mit Remote-Arbeit, Vielfalt und Konflikten um? Eine reflektierte, werteorientierte Kultur ist heute kein Soft-Faktor mehr, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil – intern wie extern.

Systematik schlägt Genialität

Viele Startups scheitern nicht an der Idee, sondern an chaotischer Umsetzung. Wenn Gründer:innen 2025 Erfolg haben wollen, denken sie in klaren Prozessen: Wie prüfen wir Hypothesen? Wie steuern wir Ziele? Wie dokumentieren wir Fortschritt? Strukturen sind kein Gegner von Kreativität – sie machen sie erst skalierbar. Und sie schaffen Vertrauen bei Partnern, Kund:innen und Investoren.

Fazit: Erfolgreich gründen heißt vorbereitet handeln

Startup zu gründen bedeutet 2025, Chancen mutig zu nutzen – aber mit System. Die richtige Mischung aus Kreativität, Disziplin und Offenheit entscheidet. Technologie, ESG, neue Fördermechanismen und hybride Arbeitsmodelle bieten dir viele Hebel – aber nur, wenn du sie strategisch einsetzt.

Experten-Tipp zum Schluss: Block dir jeden Monat einen halben Tag, um dein Startup wie ein Außenstehender zu betrachten: Was läuft? Was blockiert? Was hast du übersehen? Gründer:innen, die sich regelmäßig selbst herausfordern, kommen weiter – auch wenn der Markt härter wird.

Foto/Quelle: stock.adobe.com – Vasyl

Was gute Schlafprodukte wirklich leisten müssen

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Dailydream Produkte besseren Schlaf Geschäfsführer Tobias Jaroschek mitsamt Hündin Emma

Dailydream entwickelt hochwertige, alltagstaugliche Produkte, die Menschen in jeder Lebensphase zu einem besseren Schlaf verhelfen sollen.

Können Sie Dailydream kurz vorstellen und uns erzählen, wer die Köpfe hinter dem Unternehmen sind?

Ich bin Tobias Jaroschek, Gründer und Geschäftsführer von Dailydream. Gemeinsam mit einem kleinen, engagierten Team entwickeln wir Produkte, die Menschen zu einem besseren Schlaf verhelfen sollen – individuell, alltagstauglich und mit einem klaren Fokus auf Qualität. Unser Büro ist in Gräfelfing bei München. Dort arbeite ich nicht nur, sondern lebe auch mit meiner Frau und unseren drei Kindern – was den Alltag nicht weniger intensiv macht, aber umso inspirierender.

Was war die ursprüngliche Inspiration für die Gründung von Dailydream?

Die Idee kam aus dem Alltag: Ich habe selbst erlebt, wie sehr Schlaf das eigene Energielevel, die Stimmung und die Leistungsfähigkeit beeinflusst. Und wie schwer es gleichzeitig sein kann, passende Produkte zu finden, die wirklich helfen. Das wollte ich ändern – mit Lösungen, die nicht kompliziert, sondern durchdacht, hochwertig und auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt sind.

Welche Vision verfolgt Dailydream und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu verwirklichen?

Unsere Mission lautet: Guter Schlaf für jeden – immer und überall. Dahinter steckt der Gedanke, dass Schlaf nicht nur Erholung ist, sondern eine Art täglicher Neustart – für Körper und Kopf.
Unsere Produkte folgen einem klaren System, mit dem man sich schnell zurechtfindet, ohne lang zu suchen. Wir achten auf hochwertige Materialien, eine ehrliche Preispolitik und einen klaren Qualitätsanspruch. Unser Ziel ist nicht das größte Sortiment, sondern das sinnvollste.

Wer gehört zur Hauptzielgruppe von Dailydream und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse optimal erfüllt werden?

Unsere Zielgruppe ist breit gefächert – vom Baby bis zum Erwachsenen. Denn guter Schlaf ist in jeder Lebensphase wichtig. Wir entwickeln Produkte, die ergonomisch durchdacht, langlebig und gesundheitlich unbedenklich sind. Außerdem arbeiten wir sehr eng mit unserem Kundenfeedback: Viele Weiterentwicklungen entstehen direkt aus Rückmeldungen, die wir im Alltag bekommen.

Gab es Momente in der Unternehmensgeschichte, die Sie vor besondere Herausforderungen gestellt haben? Wie haben Sie diese gemeistert?

Natürlich – die gab es. Gerade in den ersten Jahren stößt man immer wieder an Grenzen: Lieferengpässe, Budgetdruck, technische Hürden. Wir haben versucht, ruhig zu bleiben, pragmatisch zu handeln und immer offen für Lösungen zu bleiben. Was hilft, ist ein sehr gutes Team, das flexibel denkt und Verantwortung übernimmt.

Was unterscheidet Dailydream von anderen Anbietern auf dem Markt?

Wir arbeiten sehr fokussiert – als kleines Team mit viel Fachwissen und klaren Prioritäten. Unser Anspruch ist, dass unsere Produkte nicht nur gut aussehen, sondern wirklich helfen. Wir setzen von Anfang an auf Qualität, Sicherheit und Allergikerfreundlichkeit – auch wenn das manchmal mehr Aufwand bedeutet.
Was uns außerdem wichtig ist: Unsere Produkte sind so konzipiert, dass der Kunde in wenigen, klaren Schritten das passende Produkt für seine Schlafbedürfnisse findet. Keine überladenen Sortimente, kein Rätselraten – sondern eine nachvollziehbare Struktur, die Orientierung bietet.
Wir sind nicht perfekt, aber wir arbeiten jeden Tag daran, besser zu werden – pragmatisch, ehrlich und mit einem klaren Ziel vor Augen: besserer Schlaf für unsere Kunden.

Wie reagieren Ihre Kundinnen und Kunden auf das Angebot von Dailydream? Gibt es besonderes Feedback, das Sie geprägt hat?

Viele Kunden schreiben uns, dass sie nach langer Zeit endlich wieder gut schlafen – das ist natürlich sehr motivierend. Besonders bleibt mir ein Feedback im Kopf, in dem jemand schrieb: „Ich hätte nicht gedacht, dass ein Topper so viel verändern kann.“ Das zeigt uns: Die Wirkung ist da – und sie kommt an.

Welche Entwicklungen oder Innovationen planen Sie für die nahe Zukunft?

Wir beschäftigen uns intensiv mit Materialien, die nicht nur angenehm, sondern auch funktional sind – wie z. B. klimaregulierende Stoffe oder Textilien. Außerdem legen wir einen immer stärkeren Fokus auf nachhaltige Materialien und recyclingfreundliche Lösungen. Große Produktoffensiven stehen nicht im Fokus – wir wollen bestehende Produkte weiterentwickeln und mehr Menschen damit erreichen.

Wir schauen genau hin, was sich im Markt verändert, lassen uns aber nicht verrückt machen. Es gibt viele neue Anbieter mit viel Marketingdruck, aber nicht immer mit Substanz. Wir konzentrieren uns lieber darauf, unsere Qualität zu halten und unsere Prozesse weiter zu verbessern. Und darauf, dass unsere Kunden das bekommen, was sie wirklich brauchen – nicht mehr und nicht weniger.

Wenn Sie auf die bisherige Reise zurückblicken: Was war Ihr größter Erfolg?

Dass wir es geschafft haben, aus einer Idee eine Marke zu machen, die Menschen wirklich hilft. Und dass wir ein kleines Team aufgebaut haben, das mit Herzblut bei der Sache ist. Ich sehe Erfolg nicht ausschließlich in Umsatzkurven, sondern in dem Vertrauen, das uns Kunden entgegenbringen – das wiegt am meisten.

Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit Dailydream?

Wir wollen Dailydream weiterentwickeln – nicht nur als Produktmarke, sondern als Impulsgeber für gesunden Schlaf. Ob durch bessere Produkte, neue Services oder inspirierende Inhalte: Unser Ziel ist, dass Schlaf nicht länger als Problem, sondern als Potenzial gesehen wird.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Einfach anfangen. Vieles ergibt sich im Tun, nicht im Planen.
Die Zahlen kennen. Auch wenn’s nicht die Lieblingsdisziplin ist – ein klarer Blick auf die Finanzen ist entscheidend.
Offen sprechen. Die eigene Idee zu teilen hilft nicht nur beim Netzwerken, sondern auch beim Klarwerden über das eigene Konzept.

Bild: Tobias Jaroschek mit Hündin Emma @ Dailydream

Wir bedanken uns bei Tobias Jaroschek für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Dailydream

Kontakt:

nivion GmbH
Gstaller Weg 13
D- 82166 Gräfelfing

www.dailydream.de
service@dailydream.eu

Ansprechpartner: Tobias Jaroschek

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Warum warten, bis es zu spät ist?

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BioExoTec: Krebs erkennen mit Exosomen Founderteambild Prof. Dr. Marie-Nicole Theodoraki, Dr. Linda Hofmann, Tobias Theodorakis und Dr. Gaby Wiegran

BioExoTec entwickelt eine innovative Diagnostikplattform, mit der Krebs bereits im frühesten Stadium über Exosomen in Blut oder Speichel erkannt werden kann.

Wie ist BioExoTec entstanden und wer sind die Köpfe hinter dem Unternehmen?

Der Ursprung von BioExoTec liegt in der Krebsforschung und in einer sehr persönlichen Erfahrung. Prof. Dr. Marie-Nicole Theodoraki forschte als Postdoc zwei Jahre an der University of Pittsburgh in den USA. Dort stieß sie auf das damals noch wenig erforschte Feld der Exosomen und erkannte deren Potenzial für die frühzeitige Krebsdiagnostik. In genau dieser Zeit erkrankte ihr Großvater an Krebs – und verstarb. Eine frühere Diagnose hätte vielleicht sein Leben retten können.

Zurück in Deutschland begann Marie gemeinsam mit ihrer Doktorandin Linda, die wissenschaftliche Arbeit weiterzuentwickeln. Es entstand die Idee, eine Diagnostikplattform auf Basis von Exosomen zu schaffen. Tobias kam früh hinzu und übernahm den komplexen Bereich rund um Regulierung und Zulassung. Unternehmerische Verstärkung bringt Gaby, die als erfahrene Gründerin den strategischen und wirtschaftlichen Teil verantwortet. Gemeinsam bildet das Team eine seltene Kombination aus wissenschaftlicher Exzellenz, medizinischer Tiefe, regulatorischer Kompetenz und Unternehmergeist.

Welche Vision verfolgt BioExoTec im Bereich der Krebsfrüherkennung und wie sieht der Weg dorthin aus?

Die Vision von BioExoTec ist klar: Krebs so früh wie möglich erkennen, idealerweise, bevor erste Symptome auftreten. Viele Tumoren werden heute erst in einem späten Stadium diagnostiziert, wenn eine Heilung nur noch schwer möglich ist und 50 % der Patienten nicht überleben. Dabei wären über 90 Prozent aller Krebsfälle im Frühstadium heilbar.

BioExoTec entwickelt deshalb einen Test, der mit einer einfachen Blut- oder Speichelprobe bereits sehr frühe Tumorstadien erkennen kann: minimalinvasiv, präzise und deutlich früher als aktuelle Methoden. Der Weg dahin führt über klinische Studien, technologischen Feinschliff und den Einstieg in die medizinische Regelversorgung. Ziel ist ein praxistauglicher, standardisierter Test, der sich nahtlos in den Alltag von Kliniken und Praxen integrieren lässt.

Was war der ausschlaggebende Moment, sich auf Exosomen als Grundlage für die Diagnose zu konzentrieren?

Es war ein Moment der wissenschaftlichen Neugier gepaart mit persönlicher Betroffenheit. Während ihrer Zeit in Pittsburgh erkannte Marie, wie präzise Exosomen Informationen über Tumoren liefern können. Anders als andere Biomarker werden sie aktiv von Tumorzellen ausgeschieden und zwar schon im Frühstadium. Sie enthalten nicht nur DNA, sondern auch Proteine, RNA und andere Biomoleküle, die ein umfassendes Bild des Tumors liefern.

Gleichzeitig erlebte sie den Krebstod ihres Großvaters. Diese Kombination aus wissenschaftlicher Erkenntnis und persönlichem Verlust wurde zum Antrieb, die Forschung in konkrete medizinische Anwendung zu überführen.

An welche Zielgruppe richtet sich BioExoTec konkret und wie stellen Sie sicher, deren Bedürfnisse zu treffen?

BioExoTec richtet sich in erster Linie an onkologische Fachkliniken, Labore und künftig auch an niedergelassene Ärzte. Die Tests sollen in der Diagnostik, in der Nachsorge sowie bei Risikopatienten als präventives Screening eingesetzt werden.

Damit die Anwendung im klinischen Alltag reibungslos funktioniert, arbeitet BioExoTec eng mit medizinischen Partnern zusammen. Acht Universitätskliniken sind bereits am Board und liefern frühzeitig Feedback, das in die Testentwicklung einfließt. Ziel ist ein unkomplizierter Test, der mit bestehenden Laborgeräten durchführbar und leicht in den Praxisablauf integrierbar ist.

Wie grenzt sich BioExoTec von anderen Ansätzen im Bereich der Liquid Biopsy ab?

Viele bestehende Liquid-Biopsy-Verfahren setzen auf zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) oder Tumorzellen (CTCs). Das Problem: Diese Marker sind im Blut oft nur in späten Stadien nachweisbar und dann ist es meist zu spät.

Exosomen hingegen werden von Tumorzellen kontinuierlich und früh ausgeschieden. Sie enthalten ein ganzes Paket an Informationen – darunter RNA, Proteine und Lipide. BioExoTec nutzt diese Datenfülle mithilfe einer patentierten Signatur, um Tumoren präzise zu identifizieren, selbst wenn sie sich noch im Anfangsstadium befinden.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich aktuell konfrontiert – wissenschaftlich wie unternehmerisch?

Wissenschaftlich ist vor allem die Vereinfachung des Tests eine zentrale Herausforderung: Er soll hochpräzise bleiben, aber gleichzeitig so einfach sein, dass er in jedem kommerziellen Labor durchführbar ist. Parallel dazu braucht es weitere klinische Studien, die Zeit und erhebliche finanzielle Mittel erfordern.

Auf unternehmerischer Seite ist die regulatorische Komplexität die größte Hürde. Zulassungsverfahren, klinische Validierung, Erstattungsfähigkeit durch Krankenkassen – jeder dieser Schritte muss strategisch geplant werden. Der Prozess hat rund zwei Jahre gedauert, aber heute verfügt BioExoTec über ein starkes Netzwerk an Experten, die das Team auf diesem Weg begleiten.

Worin sehen Sie aktuell die größten Chancen für Ihre Technologie im medizinischen Alltag?

Früherkennung ist der Schlüssel für bessere Krebsbehandlung und genau hier liegt die große Chance von BioExoTec. Der Exosomentest erlaubt nicht nur die Diagnose in einem sehr frühen Stadium, sondern auch die Überwachung von Therapieverläufen und die Früherkennung von Rückfällen.

Die Plattform ist flexibel einsetzbar und hat das Potenzial, langfristig auch in anderen Bereichen der Medizin Anwendung zu finden. Exosomen könnten sich zu einem neuen Standard der präzisen, minimalinvasiven Diagnostik entwickeln.

Was steht als nächstes an? Gibt es neue Indikationen oder Anwendungsfelder, die BioExoTec erschließen möchte?

Aktuell liegt der Fokus auf Kopf-Hals-Tumoren – hier ist BioExoTec besonders weit. Parallel arbeitet das Team an weiteren Indikationen und an einem Speicheltest, der direkt in der Arztpraxis anwendbar ist. Dieser hat bereits die erste klinische Studie erfolgreich bestanden.

Mit dem Speicheltest wird die Früherkennung noch einfacher und niederschwelliger – ein nächster Schritt in Richtung flächendeckender Prävention.

Wie wichtig ist die Verbindung zu Hochschulen und Förderprogrammen wie dem TUM IDEAward für Ihr Wachstum?

Die enge Anbindung an die Wissenschaft war für BioExoTec essenziell. Programme wie der TUM IDEAward oder der Münchner Businessplan Wettbewerb gaben dem Team nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch wertvolle Sichtbarkeit und Zugang zu Netzwerken.

Gerade die Nähe zur Technischen Universität München, zu UnternehmerTUM und BayStartup hat es ermöglicht, die wissenschaftliche Forschung in eine marktfähige Lösung zu überführen – ein Paradebeispiel für gelungene akademische Ausgründung.

Welche Entwicklungen wünschen Sie sich künftig im Gesundheitssystem, um Innovationen wie Ihre besser zu fördern?

Das deutsche Gesundheitssystem braucht mehr Tempo und Klarheit, vor allem in der Regulierung. Wer heute eine neue Diagnostik auf den Markt bringen will, muss mit jahrelangen Verfahren rechnen. Schnellere Zulassungsprozesse, klar definierte Erstattungswege und mehr Mut zu Pilotprojekten könnten Innovationen erheblich beschleunigen. Vor allem bei innovativen Technologien wie Liquid Biopsy oder KI-gestützter Diagnostik ist Deutschland derzeit noch zu zögerlich.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern aus dem Gesundheitsbereich mit auf den Weg geben?

Baut früh ein interdisziplinäres Team auf – Medizin, Wissenschaft, Regulatorik und Wirtschaft müssen von Anfang an zusammenkommen.

Plant den regulatorischen Weg von Anfang an mit – wer hier falsch abbiegt, verliert Jahre.

Habt Ausdauer – Innovation im Gesundheitsbereich ist kein Sprint, sondern ein Marathon.

Bild: Gründerteambild v.l.n.r Prof. Dr. Marie-Nicole Theodoraki, Dr. Linda Hofmann, Tobias Theodorakis und Dr. Gaby Wiegran @ privat

Wir bedanken uns bei Prof. Dr. Marie-Nicole Theodorakis für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie KI der Industrie hilft, Ausfälle zu vermeiden, bevor sie entstehen

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remberg ki intelligente wartung David Hahn Geschäftsführer im schwarzen t-shirt

remberg entwickelt eine KI-gestützte Software für Wartung und Instandhaltung, mit der Industrieunternehmen ihre Anlagen effizienter betreiben und ungeplante Stillstände vermeiden können.

Was genau macht remberg in einem Satz?

remberg bietet eine intelligente Software für Wartung & Instandhaltung mit der Industrieunternehmen ihre Anlagen effizienter betreiben und ungeplante Stillstände nachhaltig vermeiden können.

Welche Herausforderungen spüren Ihre Kund:innen aktuell am stärksten?

Unsere Kundinnen aus der Industrie kämpfen mit einer wachsenden Komplexität ihrer Anlagenparks, die häufig aus gemischten Maschinen­generationen bestehen und sich über mehrere Werke verteilen, ohne dass eine einheitliche Datengrundlage existiert. Gleichzeitig verschärft der Fachkräftemangel den Verlust von Erfahrungswissen, weil viele langjährige Technikerinnen in den Ruhestand gehen, während junge Talente moderne digitale Werkzeuge erwarten. Hinzu kommt ein zunehmender regulatorischer Druck: Wartungen müssen lückenlos und revisionssicher dokumentiert werden, und ESG- sowie Lieferkettenvorgaben verlangen jederzeit nachweisbare Transparenz.

Wie adressiert remberg genau diese Punkte?

Unsere intelligente Instandhaltungssoftware bündelt sämtliche Prozesse an einem Ort und stützt sich dabei auf den remberg KI-Copilot als klares Alleinstellungsmerkmal. Dieser intelligente Assistent liest Handbücher, Schaltpläne, Wartungsprotokolle und sogar handschriftliche Notizen, beantwortet in Sekunden konkrete Reparatur- oder Wartungsfragen, schlägt Maßnahmen samt Ersatzteilen vor und erstellt automatisch Berichte, die Auditor*innen schätzen. Dadurch verkürzt sich die Diagnosezeit um bis zu 25 Prozent, Stillstände nehmen spürbar ab und das wertvolle Erfahrungswissen bleibt im Unternehmen, selbst wenn Personal wechselt.

2018 starteten Sie mit einer IoT-Box – warum der Richtungswechsel?

Wir stellten schnell fest, dass die Grundlagen der Digitalisierung in den Prozessen und Abläufen zuerst gegeben sein müssen, bevor Konnektivität hilft. Denn Sensordaten allein bieten kaum einen Mehrwert. Darum richteten wir uns 2019 konsequent neu aus: Software only, digitale Prozesse und eine KI im Kern. Heute zahlt sich dieser Fokus aus, weil unser Copilot auf strukturierte Prozessdaten zugreifen kann.

Sie haben 28 Millionen Euro eingesammelt. Wo setzen Sie das Kapital ein?

Ein wesentlicher Teil fließt in die Weiterentwicklung unserer KI-Roadmap, zum Beispiel in vorausschauende Ersatzteilverwaltung und vollautomatisierte Wartungsplanerstellung. Zudem bauen wir unsere Präsenz in Europa aus und vertiefen Integrationen mit ERP-, MES- und IoT-Systemen, damit die remberg KI in jedem Kontext wirksam unterstützen kann.

Können Sie ein Beispiel für den Mehrwert Ihrer Lösung nennen?

Bei Liqui Moly / Meguin erhöhte die remberg Software die Anlagenverfügbarkeit um über 20 Prozent. Darüber hinaus wurde Meguin für den Einsatz des remberg KI-Copilot im Mai 2025 mit dem Maintainer-Sonderpreis für Innovation ausgezeichnet. Das zeigt, dass generative KI in der Instandhaltung weit mehr als ein Buzzword ist – sie liefert messbare Verbesserungen.

Was haben Sie auf dem Weg gelernt?

Der wichtigste Lerneffekt war, zuerst die echten Herausforderungen unserer Kund*innen zu verstehen, bevor wir skalieren. Unsere erste IoT-Box war ein klassisches Beispiel für Over-Engineering. Während der Energiekrise 2022 fokussierten wir uns zudem zu stark auf den exportorientierten Maschinenbau. Heute validieren wir jede Produkterweiterung eng mit Partnern, bevor wir investieren.

remberg beschäftigt 60 Mitarbeitende. Wie bleiben Sie agil?

Wir folgen konsequent der „Hell-Yeah-Hiring“-Regel. Nur wer uneingeschränkt überzeugt, wird eingestellt, und jede Bewerberin und jeder Bewerber führt ein Interview mit einem Gründer, um den Fit mit der Kultur zu prüfen. Viele Teammitglieder erhalten Unternehmensanteile, das fördert Ownership und hält Entscheidungswege kurz.

Wo steht remberg in zwölf Monaten?

In einem Jahr wird unsere KI-gestützte Instandhaltungssoftware in hunderten weiteren Fabriken in Europa im täglichen Einsatz sein. In den nächsten Jahren werden wir damit einen sichtbaren Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Industriestandorts leisten.

Bild: David Hahn Geschäftsführer @ remberg GmbH

Wir bedanken uns bei David Hahn für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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